69 % der Zuwanderer waren 2014 erwerbstätig

Statistisches Bundesamt
Pressemitteilung vom 23. August 2016 – 290/16
69 % der Zuwanderer waren 2014
erwerbstätig
WIESBADEN – Die Erwerbstätigenquote der nicht in Deutschland geborenen Zuwanderer
im Alter von 20 bis 64 Jahre lag 2014 mit 69,3 % etwa zehn Prozentpunkte niedriger als
die Erwerbstätigenquote der einheimischen Bevölkerung der gleichen Altersgruppe
(79,6 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Ergebnissen einer
Zusatzerhebung des Mikrozensus aus dem Jahr 2014 weiter mitteilt, waren nur 52,3 %
der Zuwanderer mit Grundkenntnissen der deutschen Sprache erwerbstätig. Bei den
Zuwanderern mit fließenden Deutschkenntnissen lag die Erwerbstätigenquote mit
77,3 % um rund ein Drittel höher und erreichte damit fast das Niveau der
Erwerbstätigenquote der einheimischen Bevölkerung.
Personen, die im Ausland geboren sind und erst 1960 oder später nach Deutschland
zugewandert sind, werden als Zuwanderer der ersten Generation bezeichnet. Zu dieser
Gruppe gehörten 2014 neben den (Spät)Aussiedlern und Flüchtlingen (insbesondere
aus dem ehemaligen Jugoslawien) etwa auch Personen aus Ländern der Europäischen
Union, die zum Zweck von Ausbildung und Studium oder der Arbeitsaufnahme nach
Deutschland zugewandert sind. In Deutschland geborene Personen, bei denen
mindestens ein Elternteil im Ausland geboren wurde und erst 1960 oder später nach
Deutschland zugewandert ist, werden als Zuwanderer der zweiten Generation
bezeichnet. Die einheimische Bevölkerung bilden hier die Personen, die nicht zu den
Zuwanderern der ersten oder zweiten Generation gehören.
Insbesondere bei den Frauen, die im Ausland geboren und nach Deutschland
zugewandert sind, spielt der Spracherwerb eine wichtige Rolle für die Integration in den
Arbeitsmarkt. Frauen mit Grundkenntnissen der deutschen Sprache hatten 2014
lediglich eine Erwerbstätigenquote von 36,1 %. Diese stieg mit dem Erlernen der
Sprache auf 72,2 % bei Frauen mit fließenden Deutschkenntnissen. Die
Erwerbstätigenquote der einheimischen Frauen betrug 75,9 %.
Zuwanderer mit geringen Deutschkenntnissen üben häufig weniger qualifizierte
Tätigkeiten aus. Zugewanderte Arbeitnehmer mit Grundkenntnissen der deutschen
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Sprache, waren 2014 zu 43,2 % als Hilfsarbeitskräfte tätig. Ein gutes Fünftel der
Zuwanderer mit geringen Deutschkenntnissen arbeitete in Handwerksberufen und nur
8,7 % konnten eine hochqualifizierte Tätigkeit ausüben.
Zuwanderer der ersten Generation mit besseren Sprachkenntnissen üben häufiger
Berufe aus, die eine höhere Qualifikation voraussetzen. Zuwanderer mit fließenden
Sprachkenntnissen waren nur zu 14,3 % als Hilfsarbeitskräfte tätig. Sie arbeiteten
häufiger in Büroberufen oder im Handel und übten zu 30,3 % eine hochqualifizierte
Tätigkeit aus.
Weitere Informationen enthält der STATmagazin-Beitrag „Zuwanderer: Gute
Deutschkenntnisse sind der Schlüssel zum Arbeitsmarkterfolg“, der im Internet zur
Verfügung steht.
Weitere Auskünfte gibt:
Lisa Günther
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