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1. Bundesliga Männer und Frauen
Alles Meier
oder was?
Endlich geht
es los
Aber wie sieht es aus
in Frankfurt, Darmstadt und Mainz? Wo
landen die 18 Vereine
am Ende? Wer ist
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Saison 2016/2017
Fußball
total
EINTRACHT FRANKFURT
Freitag, 26. August 2016
F2
Weg von der Abstiegszone!
Frankfurts neuer Sportvorstand Fredi Bobic im
Trotzdem wäre es wohl einfacher, wenn mehr
Spieler deutsch sprechen könnten, oder?
internationalen Markt, haben unser Netzwerk genutzt und auch Spieler von namhaften Vereinen verpflichtet. Ich bin sicher,
wir haben eine Bundesliga-taugliche Truppe zusammen. Und bei
den Abgängen waren wir teilweise halt an Vertragsklauseln
gebunden. Da konnten wir
nur reagieren.
Aber einen Stefan Aigner hätte
man doch wohl halten können.
Es kann doch nicht sein, dass ein
Zweitligist bessere finanzielle
Möglichkeiten besitzt als die Eintracht?
BOBIC: In diesem Fall schon.
Stefan wollte unbedingt weg, hatte ein tolles Angebot von 1860
München, das er sportlich und
wirtschaftlich für sinnvoll ansah.
Ich versichere: Wir wollten ihn
nicht abgeben, er stand auf keiner
Liste. 1860 ist ein Eigentümer-Verein und hat damit eine ganz andere Struktur als die Eintracht.
Im Ernst: Ich hätte das Angebot
früher auch angenommen.
Wenn das so ist, kann man sich in
Frankfurt doch eine bessere Zukunft
abschminken. . .
BOBIC: Ich bin weit weg vom Jammern, wir müssen eben das Beste
aus unseren Möglichkeiten herausholen. Und 2017 gibt es deutlich
mehr TV-Geld. Das müssen wir
gut einsetzen.
Wenn wir auf das erste Pflichtspiel
der Saison schauen, dann kann
man nicht zufrieden sein, oder?
BOBIC: Ich will das nicht schön
reden. Es war ein Pokalspiel, das
man gewinnen muss. Es war kein
überragender Auftritt, den wir
aufarbeiten werden. Aber: Viele
Erstligisten haben sich durch die
erste Runde gequält.
Haben Sie schon die winterliche
Transferperiode im Blick?
BOBIC: Manches wäre viel schöner, aber es
hängt eben alles von der Machbarkeit ab.
Anfang Juni, nach der Relegation, haben
wir erst mal den deutschen Markt sondiert.
Und haben schnell gemerkt, dass da für uns
nichts machbar war. Dann sind wir auf den
BOBIC: Was heißt Winter? Wir denken
schon an den Sommer 2017. Nach den Relegationsspielen war keine Zeit für strukturelle Arbeit, da musste alles sehr schnell gehen. Ob Bruno, Niko oder ich: Wir alle
sammeln Ideen, wie wir in einem Jahr die
Seit dem 1. Juli ist Fredi Bobic Sportvorstand bei der Frankfurter Eintracht, hat seitdem einiges umgekrempelt. Klaus Veit unterhielt sich mit ihm über Pläne, Chancen
und fehlende Möglichkeiten.
Wie waren denn Ihre ersten Wochen als Sportvorstand der Frankfurter Eintracht?
FREDI BOBIC: Natürlich hat man schon
vorher Erwartungen, hat Informationen,
aber man schaut nur von außen aufs Haus.
Wenn man dann im Haus lebt, sieht man
viel mehr Dinge. Zuerst haben wir eine Bestandsanalyse gemacht, dann erste Schritte
eingeleitet. Wir mussten erst einmal sehr
viele Personalentscheidungen treffen.
War es von vornherein Ihr Ziel, die Eintracht so
umzukrempeln?
BOBIC: Erst musste ich schauen, was funktioniert und was nicht so gut. Scouting,
Analyse, Medizin, Fitness, Mannschaft: Da
habe ich eng mit Bruno Hübner und Niko
Kovac zusammengearbeitet. Sie haben ihre
Erfahrungen einfließen lassen. Es war ja
klar und wurde auch im Umfeld gefordert:
Nach Platz 16, nach der Relegation muss
man schon etwas ändern.
War es schwierig, gute neue Spieler zu finden?
BOBIC: Bei unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten war es sicher nicht einfach, da
muss man auch Phantasie und Überzeugungskraft einsetzen. Man muss Spieler und
Berater erst mal von Eintracht Frankfurt
überzeugen.
Viele befürchten, die Eintracht hat nun eine
Söldnertruppe, auf die kein Verlass ist.
BOBIC: Damit habe ich ein Problem. Wenn
überhaupt, kann man Spieler so um die 30,
die häufig ihren Verein gewechselt haben,
als Söldner bezeichnen. Das sehe ich bei
uns nicht. Ich sehe viele junge Leute, denen
sich die Bundesliga als Plattform bietet. Die
elf Freunde sind romantische Erinnerungen, die gibt es längst nicht mehr bei Bayern München und nicht bei Wattenscheid
09.
Inhalt
Exklusiv-Interview
Die Macher der Eintracht: Bruno
Hübner (links) und
Fredi Bobic. Foto:
Rhode
Eintracht ein Stück besser machen können.
Sollten wir im Winter merken, dass etwas
notwendig ist, werden wir eben dann schon
reagieren.
Wird bis Ende August noch etwas passieren?
BOBIC: Aktuell ist alles sehr ruhig, aber das
kann sich auch schnell ändern. Wichtig ist,
dass man für solche Fälle gut vorbereitet ist.
Natürlich will der Trainer keinen Spieler
mehr verlieren. Aber er weiß auch, dass wir
vorbereitet wären.
Eintracht Frankfurt: Die große Wundertüte
Seite F 3
Blick in die Zukunft: Von Verein zu Verein
Seiten F 4 und F 5
Wer gegen wen: Der Bundesliga-Spielplan
Seite F 6
Abenteuerland: Der SV Darmstadt 98
Seite F 7
Tanz auf drei Hochzeiten: Der FSV Mainz 05
Seite F 8
Kommen und Gehen: Die Bundesliga-Wechsel
Seite F 10
Sie gelten als Teamplayer. Stimmt das?
1. FFC Frankfurt: Der Nachwuchs soll es richten
Seite F 11
BOBIC (lacht): Alleine geht dieser Job
nicht. Ich kann nicht den Ball ins Tor schießen, ich kann auch keinen Spieler heilen.
Wenn am Samstag der Ball rollt, dann sind
mir die Hände gebunden. Nein, nur als
Team kann man in der Bundesliga bestehen. Und da trennt sich dann die Spreu
vom Weizen.
Impressum Fußball total
Sonderbeilage der Frankfurter Neuen Presse vom 26. August 2016
Veröffentlicht in:
Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt,
Nassauische Neue Presse, Taunus Zeitung
Verlag:
Frankfurter Societäts-Medien GmbH,
Geschäftsführung: Oliver Rohloff,
Chefredakteur: Joachim Braun,
Stellv. Chefredakteur: Thomas Ruhmöller
Redaktion: Markus Katzenbach, Klaus Veit,
Michael Helms
Sie gehen also optimistisch in die Saison?
BOBIC: Eintracht Frankfurt gefällt mir
sehr, sehr gut. Ich kann ja hauptsächlich
nur für die sportliche Abteilung sprechen.
Da herrscht große Begeisterung vom Trainer bis zum Zeugwart. Erst kürzlich hatten
wir eine große Sitzung, bei der die positive
Grundstimmung deutlich wurde.
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Sie sind ja in die großen Fußstapfen von Heribert Bruchhagen getreten. Was haben Sie noch
von ihm lernen können?
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BOBIC: Wir haben uns über viele Themen
unterhalten. Das macht Spaß, weil er eine
riesige Erfahrung besitzt. Er kennt sich hervorragend in der Bundesliga aus. Aber ich
bin eine andere Generation, ich sehe mehr
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über die Grenzen hinweg. Er hat die Eintracht sehr vorbildlich mit ruhiger Hand
geführt. Doch der Vereinsfußball hat sich
immer schneller entwickelt, er fordert rasche Lösungen, kein Aussitzen. Ich schätze
Heribert Bruchhagen sehr, er hat mir gesagt, ich könne ihn jederzeit anrufen.
Haben Sie?
BOBIC: Bisher noch nicht. Er soll erst einmal loslassen, soll das Leben genießen. Ich
hoffe, dass ich ihn als TV-Experten auch
bald mal in Frankfurt begrüßen kann.
Was ist denn ein realistisches Saisonziel für die
Eintracht?
BOBIC: Wenn alles optimal läuft, werden
wir im Mittelfeld landen. Unser Ziel ist es,
nie wirklich im Abstiegskampf zu stecken.
Berührungen mit dieser Zone sind sicher
nicht auszuschließen, aber das wird bei
zehn Vereinen passieren. Möglichst schnell
40 Punkte holen, das haben wir vor.
Wenn Sie sagen, zehn Vereine werden auch
nach unten schauen müssen, bedeutet das aber
auch: Ist man der beste dieser zehn, dann ist
man ganz nah an einem Europa-League-Rang?
BOBIC: In der Frage klingt mir ein zu optimistischer Tenor durch. Ich schaue erst mal
auf Abstand nach unten. Richtig aber ist:
Wenn man einen tollen Lauf bekommt, ist
vieles möglich. Das hat man zuletzt ja bei
der Hertha gesehen. Aber wenn’s nicht
läuft, kann es eben auch schnell in die andere Richtung gehen. Erfolg ist für uns so
zu definieren: Das Optimale rausholen aus
unseren Möglichkeiten. Daran werden wir
weiter arbeiten – wie alle Traditionsclubs.
F3
EINTRACHT FRANKFURT
Freitag, 26. August 2016
Die große Wundertüte
Eintracht Frankfurt bräuchte eigentlich noch Zeit –Aber die hat sie nicht
So zittern wie im Frühjahr will man bei Eintracht Frankfurt nicht noch einmal. Doch ist
der neu zusammengestellte Kader gut genug für eine ruhige Saison?
Von Klaus Veit
Frankfurt. Man tut sich schwer bei
dem Versuch, die sportliche Zukunft
der Frankfurter Eintracht zu prognostizieren. Es ist ein Fußball-Bundesligist
im Umbruch. Umbruch braucht Zeit, aber
Zeit hat ein Fußball-Bundesligist nicht.
Natürlich musste gehandelt werden nach
einer Saison, die erst in der Relegation zum
Happy End geführt hatte. Natürlich konnte
es kein „weiter so“ geben. Zu viele schwache Auftritte hatte sich die Eintracht in der
vergangenen Spielzeit geleistet.
Einem knappen Dutzend neuer Spieler
wurden Profiverträge gegeben, auch an
Hoffnungen aus dem eigenen Nachwuchs.
Dies hauptsächlich, um die geforderte
Quote an deutschen Spielern zu erfüllen.
Denn der Traditionsverein hat sich eine
echte Multi-Kulti-Truppe zusammengestellt, 17 verschiedene Nationalitäten sind
unter einen Hut zu bringen. Wer derzeit
von einer „Wundertüte“ spricht, der wird
nicht ausgelacht.
Aber was hätten der neue Sportvorstand
Fredi Bobic, Manager Bruno Hübner und
Trainer Niko Kovac auch anderes machen
sollen? Die Zeit war knapp und hoffnungsvolle deutsche Talente sind für die Eintracht
deutlich zu teuer, sind bereits zu verwöhnt
durch die hohen Summen, die regelmäßig
und demnächst durch den neuen TV-Vertrag
noch stärker in den Profifußball geschwemmt werden.
Da versucht man es dann halt mit dem
schnellsten kickenden Israeli, einem Verteidiger aus Uruguay oder Jamaika oder leiht
sich spanische Talente von Real Madrid aus.
Phantasievoll ist das sicherlich. Ob auch erfolgreich, wird sich zeigen.
Natürlich ist diese bunte Mischung Gesprächsthema, nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in der Kabine. Erst recht,
nachdem Stefan Aigner, der beliebte Haudegen, auch noch in seine Heimat zum Zweitligisten 1860 München gegangen ist.
Da neue Impulse auch gute Seiten haben
können, wurde an weiteren Stellschrauben
gedreht. Im „Stuff“ gab es ebenfalls Veränderungen, bei den Spezialtrainern und Physios.
Und Kovac setzte auf eine Vorbereitung,
die auf diese Art keiner der Eintracht-Profis
kannte. Trainingseinheiten von zweieinhalb
Stunden waren wochenlang die Regel, wobei der Kroate aber auch immer wieder Pausen gewährte. Bluttests gehören zum Tagesprogramm, in der Hoffnung, schnell eine gestiegene Verletzungsgefahr zu erkennen.
Selbst die „Videoüberwachung“ der Einheiten wurde verstärkt, den Spielern wird ein
gemeinsames Essen angeboten.
Klingt alles gut, klingt alles vernünftig,
aber Fußballprofis sind auch Gewohnheitstiere, die gerne mal abschalten, wenn es ihnen zu viel an Veränderungen erscheint.
Ergebnisse von Vorbereitungsspielen sind
kein Gradmesser für die Leistungsfähigkeit
einer Mannschaft. Selbst das Pokalspiel
beim Drittligisten Magdeburg macht nichts
wirklich klarer. Die Eintracht tat sich
schwer, wie andere Erstligisten auch, mogelte sich Dank des Elfmeterschießens in die
nächste Runde. Im Gegensatz zum Vorjahr
in Aue wurde so wenigstens der erste sportliche Tiefschlag der Saison vermieden. Den
gab’s dafür auf den Rängen mit RaketenWahnsinn.
Was in Magdeburg noch einmal unterstrichen wurde: Zumindest ein Torhüter-Problem hat die Eintracht nicht. Lukas Hradecky, der sympathische Finne, ist eine echte
Nummer eins, ist auch mal in der Lage, sei-
nen schwächeren Nebenleuten einen Sieg
oder zumindest einen Punkt zu sichern.
Direkt davor fangen die Baustellen jedoch
schon an. In der Innenverteidigung wird
noch ein zuverlässiger Partner für David
Abraham gesucht, rechts hinten liefern sich
gleich drei Mann (Chandler, Regäsel, Varela)
ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf nicht gerade
höchstem Niveau. Links hinten hatte man
gehofft, mit Taleb Tawatha eine Alternative
für Bastian Oczipka gefunden zu haben.
Doch erst einmal muss sich
der schnelle Israeli an
Fangsicher:
Eintracht-Torhüter Lukas
Hradecky. Foto: Klein
legen. Und wollen erst recht nichts von noch bauen kann. Gute Jugendliche gehen
die Trainingshärte gewöhnen.
Im defensiven Mittelfeld spricht einiges neuen Höhenflügen Richtung Europa Lea- lieber zu Vereinen, die eine U 23 besitzen.
für das spanisch-japanische Duo Omar Mas- gue wissen. Möglichst rasch 40 Punkte, ein Diese abzuschaffen, das wird sich von Jahr
carell und Makoto Hasebe. Besonders der Platz im Mittelfeld, auch ihre Aussagen klin- zu Jahr immer mehr zeigen, war eine gräusliche Fehlentscheidung.
Spanier ist ein feiner Kicker, kann Pässe gen nicht sehr präzise.
Redaktionstipp: Platz 13
Man spricht zwar nicht darüber, aber
nicht nur quer oder zurück, sondern auch
sinnvoll nach vorne schlagen. Er könnte der weiß es: Das Jahr eins nach Heribert Bruchhagen kann auch außerhalb des Platzes ein
wertvollste Neuzugang werden.
Betrachtet man dann die vorderen Reihen aufregendes werden. Die ruhige Hand des
und möchte es positiv ausdrücken, kann Westfalen fehlt. Wird es trotzdem im Verein
DER KADER
man von einem erhöhten Konkurrenzkampf ruhig bleiben, wenn im Umfeld die Wellen
Tor: Lukas Hradecky, Heinz Lindner, Leon
sprechen. Geht es nach der Kurve, dann ist hoch schlagen? Oder wird es zu internen
Bätge.
Abwehr: Michael Hector, David Abraham,
Alex Meier natürlich gesetzt. Doch sieht das Machtkämpfen kommen, die häufig der AnJesús Vallejo, Marco Russ, Bamba Anderson,
der Trainer auch so? Passt Meier zu dem von fang vom Ende sind?
Furkan Zorba, Bastian Oczipka, Taleb Tawatha,
Timothy Chandler, Yanni Regäsel, Guillermo
Für Bobic war in der kurzen Zeit nicht
Gladbach gekommenen Stürmer Branimir
Varela.
Hrgota. Bleibt es doch bei Haris Seferovic als mehr möglich. Doch schon jetzt beginnt für
Mittelfeld und Angriff: Makoto Hasebe,
Meier-Partner? Oder muss der „Fußballgott“ den Schwaben eine noch wichtigere Arbeit:
Omar Mascarell, Slobodan Medojevic, Marc
Stendera, Szabolcs Huszti, Johannes Flum,
auch mal auf die Ersatzbank, weil die auf- Er muss sich um den Kader für die Saison
Marco Fabián, Joel Gerezgiher, Mijat Gacinovic,
strebenden Mijat Gacinovic, Luc Castaignos 2017/18 kümmern. Da gibt es erstmals mehr
Danny Blum, Alexander Meier, Ante Rebic,
oder auch Danny Blum einfach sprintstärker TV-Geld, das gut angelegt werden muss,
Haris Seferovic, Luc Castaignos, Branimir
Hrgota, Enis Bunjaki.
sind, besser ins Gegen-Pressing-Konzept pas- wenn die Eintracht wirklich mal wieder etTrainer: Niko Kovac.
sen? Und wie schlägt sich Szabolcs Huszti? was nach oben kommen will. Zumal sie ja
Sicherlich kein Usain Bolt, aber ein Mann auf ihr eigenes Leistungszentrum kaum
für Standards und
auch mal einen guten
Pass.
Keine leichten „Würfelspiele“ also für Niko
Kovac. Wobei der Trainer in der Rückrunde
gezeigt hat, dass er
mehr als sein Vorgänger Armin Veh aus der
Mannschaft heraus holen kann. „Und fit dürften sie ja sein angesichts dieser Vorbereitung“, grinste kürzlich
Eintracht-Urgestein
Charly Körbel.
Kovac gehört auch
zu den bereits erkennbaren Hoffnungsträgern der neuen Eintracht. Doch es müssen
noch ein paar weitere
gefunden werden, damit der Abstiegskampf
diesmal ohne Frankfurt stattfindet.
Weder der Trainer
Projektgesellschaft HORN GmbH, Siemensstraße 6, D-65779 Kelkheim (Taunus), Tel. 06195-9750-0, [email protected]
noch der neue Sportvorstand Fredi Bobic
www
wollen sich auf einen
angepeilten Platz fest-
.pghorn.de
BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
F4
Von Verein zu Verein
Verwirrung hinterm Weißwurstäquator, forsche Töne und ein Kick aus der Dose
ber gleich durchblicken lassen, wäre er
nächstes Jahr wieder weg. Werbekampagnen sollte man dann in Wolfsburg nicht
mit ihm planen. Redaktionstipp: Platz 6
Wer san mia eigentlich noch? Das fragen
sich manche Bayern-Fans. Eine Antwort darauf ist ziemlich sicher: Spätestens im Mai
wieder Meister. Oder kommt dieses Mal
doch alles ganz anders? Wahrscheinlicher
ist freilich, dass der Abstiegs- wieder spannender als der Titelkampf wird. Wir haben
uns von Verein zu Verein umgeschaut und
eine Prognose gewagt.
Von Markus Katzenbach
Bayern München Dieser Versuch,
sich als Weltmarke zu zeigen, kam
zu Hause hinterm Weißwurstäquator nicht besonders gut an. Wer san mia eigentlich noch? Fragte sich mancher Fan der
Münchner Rekordmeister in Nieder- oder
Oberbayern, als die Vorstellung der neuen
Mannschaft als Videoshow mit einem aufgedrehten Moderatoren-Duo live in alle
Welt versendet wurde, auf Englisch. Aber
bald ist ja wieder Uli Hoeneß da und hat gewiss auch in Zeiten des globalen Kicks noch
heimatverbundenere Ideen für solche Anlässe. Für sportliche Fragen ist künftig in erster Linie Carlo Ancelotti zuständig, was wiederum eine sehr internationale Lösung ist.
Auf Pep Guardiola folgt der nächste Weltstar
an der Seitenlinie, freilich ein ganz anderer
Typ – ruhiger und pragmatischer als der aufgedrehte Dogmatiker Guardiola. Neuzugänge gab es wieder nur zwei, freilich stattliche Kaliber: Mats Hummels’ Verpflichtung
soll die letzten Engpässe in der Abwehr beseitigen und Erzrivale Dortmund schwächen, Portugals EM-Juwel Sanches ein
Faustpfand für die Zukunft werden. Der
fünfte Meistertitel in Serie scheint fast eine
Selbstverständlichkeit, das Traumziel bleibt
die Champions League. Ob das Ancelotti,
der schon als Trainer des AC Mailand und
von Real Madrid den Henkelpott stemmte,
besser macht als Guardiola? Jedenfalls weiß
er, worauf es in der Königsklasse ankommt:
„Du brauchst Glück“, sagt er, ganz pragmatisch.
Redaktionstipp: Platz 1
Borussia Dortmund Diesen Umbruch hätte man sich am Borsigplatz
gerne gespart. Hummels weg, Gündogan weg, Mchitarjan auch – da schob Trainer Thomas Tuchel erst einmal Frust. In seinem ersten Dortmunder Jahr hatte er eine
Mannschaft zusammengebaut, die in einer
Liga ohne Bayern locker Meister geworden
wäre. Und jetzt? Ist der nächste Neuaufbau
nötig. Tuchel und Co. freilich haben aus dieser Not prompt eine Tugend gemacht und
selbst kräftig zugeschlagen auf dem sommerlichen Fußballer-Basar. Der spannendste
Einkauf? Mario Götze, der ziemlich kleinlaut aus München heimkehrt – und in Dort-
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Augenbraue hoch: Carlo Ancelotti schaut in München genau hin. Foto: dpa
mund seine Nationalmannschafts-Kumpels
Reus und Schürrle trifft. Mit Dembelé und
Mor kommen zwei andere international begehrte junge Angriffskünstler hinzu. Und
der ehemalige Eintrachtler Rode, der sich
den Umweg von Frankfurt über München
hätte sparen können: Nach Dortmund passt
er viel besser. Nur in letzter Reihe könnte
durch Hummels’ Seitenwechsel nach München eine größere Lücke entstanden sein.
Dadurch habe sich die Bayern endgültig unangreifbar gemacht, glaubt BVB-Boss
Watzke. Wirklich? Diese neue Borussia ist für
Überraschungen gut – auch im Guten, wenn
sich Götze und seine Kumpels aus ihren Krisen kicken.
Redaktionstipp: Platz 2
Bayer Leverkusen Nanu? Auf einmal sind am Autobahnkreuz Leverkusen ganz forsche Töne zu hören. Und das bei einem Verein, bei dem das
Scheitern derart zum Programm gehört, dass
man sich den Spottnamen „Bayer Vizekusen“ selbst hat patentieren lassen. Abwehrrecke Papadopoulos kündigt gar an: „Ich
möchte mit dieser Mannschaft einen Titel
gewinnen.“ Besonders wahrscheinlich ist
das nicht, Trophäen sind normalerweise für
Bayern und nicht für Bayer reserviert. Die
junge Truppe aber hat sich weiter entwickelt, und sie ist zusammengeblieben. Und
dürfte nach zwei Jahren unter Trainer
Schmidt auch noch mehr verstanden haben,
was dieser will – aggressives Pressing und riskantes Spiel in die Spitze. Die mit 20-Millionen-Stürmer Kevin Volland noch ordentlich
verstärkt worden ist. Platz drei ist so wieder
drin, vielleicht sogar eine Stufe mehr. Dafür
braucht es aber auch mehr Konstanz. Und
dafür hat auch Bayer noch keine Pille erfunden.
Redaktionstipp: Platz 3
,5+0
Schalke 04 So ist das nun einmal auf
Schalke. Da kommen mit Christian
Heidel und Markus Weinzierl zwei
gestandene Männer, die mit ihrer unaufgeregten Art Ruhe und Kontinuität bringen
sollen in das chronisch aufgeregte königsblaue Revier – und in der Begeisterung darüber wird die Aufregung dort gleich noch
größer. Tatsächlich sind der dann doch
nicht ewige Mainzer Manager Heidel und
Weinzierl die wichtigsten Schalker Personalwechsel dieses Sommers. Für Weinzierl
überwies Heidel gar drei Millionen Euro
nach Augsburg – Bundesliga-Transferrekord
für einen Trainer. Sturmjuwel Embolo war
zwar noch einmal 17 Millionen teurer. Entscheidender für Schalkes Erfolg wird aber
Weinzierls Wirken sein. Bauen kann er auf
ein talentiertes Mittelfeld und eine Abwehr,
die mit Naldo noch routinierter geworden
ist. Damit kann man es nach zwei Jahren
Pause wieder in die Champions League
schaffen. Wenn endlich einmal in Ruhe gearbeitet wird.
Redaktionstipp: Platz 4
Borussia Mönchengladbach Die Liedauswahl war bezeichnend. „Ich bin wieder hier, in meinem Revier“, sang Christoph Kramer, als er im Gladbacher Sommercamp zu seiner Rückkehr ein Ständchen
zum Besten geben musste. Nach seinem einjährigen Abstecher nach Leverkusen ist sich
der verlorene Sohn frei nach Westernhagen
„sicher, wieder zu Hause zu sein“. In Gladbach ist Kramer, anders als unterm BayerKreuz, fest eingeplant als Führungskraft –
und der Borussia mit immerhin 15 Millionen Euro lieb und teuer. Bezeichnend ist
dieser Wechsel wiederum für die auch wirtschaftlich gewachsenen Möglichkeiten am
Niederrhein. Sportlich soll der verblüffende
Aufschwung ohnehin fortgesetzt werden,
Europareisen dürften auch künftig möglich
sein. Zwar ist Kapitän Xhaka weg. Er hat der
Borussia aber auch 42 Millionen Euro von
Arsenal London eingebracht – und sie in die
Lage versetzt, mit Dauerläufer Kramer das
Loch vergleichsweise preisgünstig wieder zu
stopfen.
Redaktionstipp: Platz 5
VfL Wolfsburg Der Sommer begann
in der Autostadt mit einem großen
Ausverkauf. Schürrle weg, Naldo
weg. Und Draxler? Wollte auch weg, durfte
dann aber nicht mehr – wäre auch doof gewesen für die große Werbekampagne fürs
neue Trikot, in der Draxler ein wichtiges Gesicht war: „Wolfsburger. Mit jeder Faser.“
Schließlich hatte man schon die entsprechenden Plakate mit Schürrle rasch wieder
einstampfen müssen, als der dann doch
nach Dortmund weitergezogen war. Seit
dem Dieselskandal ist Konzernmutter VW
nicht mehr ganz so großzügig bei ihrer Fußballtochter. Umso besser, dass mit Nationalstürmer Gomez ein echtes Schnäppchen auf
dem Markt war. Mit ihm wollen Manager
Allofs und Trainer Hecking wieder Kurs auf
Europa nehmen. Vor 16 Monaten noch
grüßten sie als Vize-Meister und Pokalsieger
von ganz weit oben, nach einer ganz durchwachsenen Saison aber dürfen sie nun nicht
mal international mitspielen. Das sollte sich
wieder ändern. Andernfalls, das hat Mario
Gomez bei seiner Vorstellung sicherheitshal-
Schalkes neue Hoffnungen: Trainer Weinzierl
(links) und Manager Heidel. Foto: dpa
1. FC Köln Was ist denn eigentlich
am Geißbockheim los? Nicht einmal
ein Trainingsbesuch von Lukas Podolski sorgte in diesen Wochen für größere
Aufregung, selbst die bei solchen Gelegenheiten bislang üblichen Fantasien von einer
Rückkehr der „Effzeh“-Ikone blieben auf
dem sonst so rührigen rheinischen Boulevard aus. Manager Schmadtke und Trainer
Stöger haben es offenbar tatsächlich geschafft, das traditionell trubelige Köln dauerhaft zu beruhigen, die notorisch überbordenden Erwartungen zu zähmen. Im dritten
Bundesligajahr soll es wieder einen Schritt
nach vorne gehen. Aber natürlich nur einen
kleinen, ganz bescheiden. Nach den stolzen
Rängen zwölf und neun, die man seit dem
Wiederaufstieg immerhin erklomm, wird
das tatsächlich nicht so einfach. Warum
aber soll es nicht klappen? Sorgen um Turbulenzen am Abgrund zur Zweitklassigkeit,
die in Köln ähnlich wie in Frankfurt und anderen traditionellen Bundesliga-Standorten
dieser Größenordnung nie auszuschließen
sind, sollte man sich jedenfalls nicht machen
müssen. Schließlich liegt in der Ruhe die
neue Kölner Kraft. Redaktionstipp: Platz 7
FSV Mainz 05
Lesen Sie dazu Seite 8.
Redaktionstipp: Platz 8
TSG Hoffenheim Die fetten Jahre
sind offenbar vorbei. Fast schon vergessen die Zeiten, in denen man in
Hoffenheim dank Mäzen Hopp Unsummen
auf dem Transfermarkt verpulverte. Inzwischen stehen die Millionen eher auf der Einnahmenseite. So wie vorigen Sommer, als
Stürmer Firmino Liverpool lieb und teuer
war. Oder nun bei dessen altem Spitzenpartner Volland, den es nach Leverkusen zog.
Wenn es überhaupt noch einen Star im
Kraichgau-Dorf gibt, dann ist es der junge
Trainer. Julian Nagelsmann, immer noch
erst 28, hat in nur zwei, drei Monaten die tief
gestürzten Hoffenheimer vor dem fast sicheren Abstieg gerettet und so schon eine Art
Meisterstück gemacht. Zuzutrauen ist es
ihm, sie jetzt zumindest wieder in der gehobenen deutschen Mittelklasse zu etablieren.
Diesem Marktsegment gehören auch die
Neueinkäufe an, die dabei helfen sollen –
wie der streitbare Darmstädter Stürmer
Wagner. Auch nicht ganz billig. Aber soviel
Geld ist allemal noch in der Kasse.
Redaktionstipp: Platz 9
Hamburger SV Bruno Hübner
schob Frust. „Es ist ein Stück weit deprimierend, wenn man sieht, wie der
HSV wieder für zig Millionen neue Spieler
geholt hat, obwohl er hoch verschuldet ist“,
sagte der Sportdirektor der Frankfurter Eintracht vor einigen Wochen mit Blick auf die
wieder einmal ziemlich großzügige Hamburger Einkaufstour auf dem Transfermarkt.
Fast 20 Millionen Euro alleine kosteten der
begehrte Stuttgarter Kostic und Halilovic,
das Talent vom FC Barcelona – davon kann
Hübner nur träumen. Nebenbei lockte ihm
der HSV auch noch das Frankfurter Sturmtalent Waldschmidt weg. An der Elbe macht
das der milliardenschwere Mäzen Kühne
möglich. Freilich nicht ohne sich ein Vetorecht bei Wechseln auszubedingen. HSVBoss Beiersdorfer nahm es hin, zu verlockend war die neuerliche Geldspritze. „Wir
haben richtig Potenzial bekommen“, frohlockt Trainer Labbadia. Der große Sprung
soll her, das Ende der gefühlten Dauerkrise.
Zu mehr als Platz zehn aber wird es wieder
nicht reichen. Und ganz sicher sein kann
man sich in Hamburg nie.
Redaktionstipp: Platz 10
F5
BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
Hertha BSC Berlin Ist ja irgendwie
auch bitter. In zwei Spielen nur haben sich Herthas so unsanft gelandete Höhenflieger um die Früchte der Arbeit eines ganzen Jahres gebracht. Die Dänen von Bröndby haben ihnen die Tür zur
Europa League vor der Nase zugeschlagen,
dabei wäre die Hauptstadt so gerne mal wieder im internationalen Geschäft gewesen. Es
war schon fast zu sensationell, wie Trainer
Dardai seine Abstiegskandidaten mit viel
Disziplin lange sogar auf Kurs zur Königsklasse hielt. Irgendwann im Frühjahr gingen
der alten Dame Hertha indes die Kräfte und
ein wenig auch die Ideen aus – und am Ende
reichte es eben nicht mal für Europas zweite
Klasse. Die Mannschaft aber hat, wie der
Trainer es nennt, eine „eingespielte Wirbelsäule“, mit sieben, acht Stammspielern. Fragt
sich nur, ob die alten Sturm-Hasen Ibisevic
und Kalou wieder so gut treffen. Das Wichtigste für Dardai in den nächsten zwei, drei
Jahren? „Stabil zu bleiben.“ In der Bundesliga. Dabei ist es vielleicht sogar hilfreich,
nicht zwischendrin durch Europa zu reisen.
So bitter es ist. Redaktionstipp: Platz 11
RB Leipzig Großspuriger
kann man kaum auftreten.
Während beispielsweise die
Freiburger Mitaufsteiger vor beschaulicher
Landkulisse für ihr Mannschaftsfoto posieren, stellen sich die Leipziger Dosen-Kicker
vor einer von einem grellroten Laser bespielten Wand auf, über ihnen in fetten Buchstaben: „Die Roten Bullen“. Und eine Art Wappen, das fast das gleiche wie jenes des
Brause-Imperiums ist, das die ganze Werbeveranstaltung mit sechsstelligen Millionensummen finanziert und ihm nur lästiger Statuten wegen nicht ganz seinen Namen geben darf. Geld spielt keine Rolle – ähnlich
wie in Hoffenheim, einem früheren Retortenbaby von Projektleiter Rangnick. Über 25
Millionen Euro wurden nun in neue Spieler
aber weitgehend beisammen. Das sollte helfen, den Abstieg im Jahr eins nach Weinzierl
zu verhindern. Auch wenn es eng werden
kann.
Redaktionstipp: Platz 15
gesteckt, darunter der Stuttgarter Werner.
Ob Red Bull diesen Aufsteigern aber wirklich gleich erstklassige Flügel verleiht? Zwar
haben sie in Ingolstadt den ausgebufften
Trainer Hasenhüttl eingekauft. Mit dem
langjährigen Eintracht-Boss Bruchhagen
mahnt aber ein alter Fahrensmann: „Sie werden es schwer haben.“ Auch wenn es am
Ende reicht: Kann sein, dass die Rasenballer
in ihrem ersten Bundesliga-Jahr lange zittern müssen. Viel Mitleid dürfen sie dabei
nicht erwarten. Redaktionstipp: Platz 12
Eintracht Frankfurt
Lesen Sie dazu die Seiten 2 und 3.
Redaktionstipp: Platz 13
Werder Bremen Nach dem BeinaheAbstieg war die Stadt zu klein geworden für Viktor Skripnik und Thomas
Eichin. Klar war: Einer würde Bremen verlassen müssen – der Trainer oder der Sportchef. Dass es Manager Eichin traf, war dann
schon etwas überraschend, so angezählt wie
Werders einstiger Meisterspieler Skripnik an
der Seitenlinie inzwischen war. Sein ehemaliger Mitspieler Bode indes setzte als Aufsichtsratschef ganz auf die vielbeschworene
Werder-Familie – und beförderte passend
dazu Frank Baumann zu Eichins Nachfolger. Dieser war gleich schwer auf dem Transfermarkt gefordert, verkaufte Ujah nach
China, Vestergaard nach Gladbach, zu guten
Preisen. Und holte den verlorenen Sohn
Max Kruse zurück, zuletzt eher im Berliner
Nachtleben aufgefallen als auf dem Wolfsburger Rasen. Werder bleibt so eine Wundertüte. Mit einem ganz neuen Abwehrzentrum. Und einem Angriff, in dem alle Hoffnungen auf Altmeister Pizarro ruhen. Das
wird wie zuletzt bei der Last-Minute-Rettung gegen Eintracht Frankfurt ein erneutes
Zitterspiel. Und nach dem Pokal-Aus ist
Skripnik schon jetzt wieder ein Trainer auf
Bewährung.
Redaktionstipp: Platz 14
Zurück in der Bundesliga: Ralf Rangnick,
diesmal als Leipziger Projektleiter. Foto: dpa
FC Augsburg Es war ein logischer
Schritt. Für den FC Augsburg – und
für Dirk Schuster. Als klar war, dass
Markus Weinzierl den Lockrufen aus
Schalke erliegen würde, fiel die Wahl des
Nachfolgers rasch auf den Baumeister vom
Böllenfalltor. Bei Darmstadt 98 hat Schuster
ein fußballerisches Wunder geschafft – vor
allem, weil er aus anderswo Ausgemusterten
eine Mannschaft zusammenschweißte, die
kaum kleinzukriegen war. Die Grundlage
der Augsburger Erfolge waren ganz ähnlich,
wenn auch auf etwas höherem Niveau –
nicht zuletzt mit dem fünften Tabellenplatz
2015 und den folgenden Europareisen. Den
Klassenerhalt schaffte Weinzierl trotz dieser
zusätzlichen Abenteuer, ehe er selbst für sich
den nächsten Karriereschritt einleitete. Und
Schuster die Stufe Augsburg erklomm.
Schon festgestellt hat er: „Fußball spielen ist
hier leichter.“ Das Grundrezept freilich ist
ganz ähnlich: stabile Defensive, schnelles
Umschaltspiel. Und eine gewisse Bodenständigkeit. Der Abschied von Abwehrchef Klavan schmerzt, ansonsten blieb der Kader
SC Freiburg Die alljährliche Abwanderung der Besten gehört eigentlich zum
Freiburger Sommer wie das Planschen
in der Dreisam. Diesmal aber bleibt sie aus –
und jeder Leistungsträger beim Sportclub.
Die junge Elf, die souverän den sofortigen
Wiederaufstieg geschafft hat, wird gemeinsam nun gegen den Abstieg kämpfen. Das
könnte ein Faustpfand sein beim schwierigen Unternehmen Klassenerhalt. Fast-Olympiasieger Petersen, der vor einem Jahr vom
FSV Frankfurt gekommene Flügelstürmer
Grifo oder das inzwischen schon etwas gereifte Eintracht-Abwehrtalent Kempf – sie
alle wissen, was sie in Freiburg und an Trainer Streich haben. Bleibt zu hoffen, dass das
auch für weitere erstklassige Jahre reicht.
Redaktionstipp: Platz 16
FC Ingolstadt Es ist der Fluch des Erfolges. Trainer Hasenhüttl war schon
vor dem überraschenden Klassenerhalt weg, unter einigen anderen Leistungsträgern auch bald der Frankfurter Managersohn Benjamin Hübner. Immerhin hat der
FC Ingolstadt mit dem ehemaligen Karlsruher Kauczinski rasch einen neuen vernünftigen Fußballlehrer gefunden. Das Klassenziel
wieder zu erreichen, dürfte trotzdem schwer
werden. Gespannt darf man sein, wie sich
der von so vielen Knieschäden geplagte
Sonny Kittel schlägt: Das einst so hoffnungsvolle Eintracht-Talent nimmt fern der Heimat einen neuen Anlauf, wird in Ingolstadt
aber erst einmal ganz behutsam aufgebaut.
Redaktionstipp: Platz 17
SV Darmstadt 98
Lesen Sie dazu Seite 7.
Redaktionstipp: Platz 18
BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
1. Spieltag
26. August
20.30 Uhr Bayern München - Werder Bremen
27. August
15.30 Uhr Eintracht Frankfurt - Schalke 04
15.30 Uhr FC Augsburg - VfL Wolfsburg
15.30 Uhr Hamburger SV - FC Ingolstadt
15.30 Uhr Bor. Mönchengladbach - Leverkusen
15.30 Uhr 1. FC Köln - SV Darmstadt 98
15.30 Uhr Borussia Dortmund - FSV Mainz 05
28. August
15.30 Uhr Hertha BSC Berlin - SC Freiburg
17.30 Uhr TSG Hoffenheim - RB Leipzig
2. Spieltag
20.00 Uhr FC Schalke 04 - 1. FC Köln
20.00 Uhr Werder Bremen - FSV Mainz 05
20.00 Uhr RB Leipzig - Bor. Mönchengladbach
9. Spieltag
5. Spieltag
Borussia Dortmund - FC Schalke 04
Bor. Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt
FSV Mainz 05 - FC Ingolstadt
VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen
1. FC Köln - Hamburger SV
FC Augsburg - Bayern München
Werder Bremen - SC Freiburg
Darmstadt 98 - RB Leipzig
TSG Hoffenheim - Hertha BSC Berlin
23. September
20.30 Uhr Borussia Dortmund - SC Freiburg
24. September
15.30 Uhr Bor. Mönchengladbach - FC Ingolstadt
15.30 Uhr FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen
15.30 Uhr Hamburger SV - Bayern München
15.30 Uhr FC Augsburg - Darmstadt 98
15.30 Uhr Eintracht Frankfurt - Hertha BSC Berlin
18.30 Uhr Werder Bremen - VfL Wolfsburg
25. September
15.30 Uhr TSG Hoffenheim - FC Schalke 04
17.30 Uhr 1. FC Köln - RB Leipzig
9. September
20.30 Uhr FC Schalke 04 - Bayern München
6. Spieltag
10. September
15.30 Uhr Bayer Leverkusen - Hamburger SV
15.30 Uhr VfL Wolfsburg - 1. FC Köln
15.30 Uhr FC Ingolstadt - Hertha BSC Berlin
15.30 Uhr Darmstadt 98 - Eintracht Frankfurt
15.30 Uhr SC Freiburg - Bor. Mönchengladbach
18.30 Uhr RB Leipzig - Borussia Dortmund
11. September
15.30 Uhr Werder Bremen - FC Augsburg
17.30 Uhr FSV Mainz 05 - TSG Hoffenheim
3. Spieltag
30. September – 2. Oktober
Bayern München - 1. FC Köln
Bayer Leverkusen - Borussia Dortmund
FC Schalke 04 - Bor. Mönchengladbach
Hertha BSC Berlin - Hamburger SV
VfL Wolfsburg - FSV Mainz 05
FC Ingolstadt - TSG Hoffenheim
Darmstadt 98 - Werder Bremen
SC Freiburg - Eintracht Frankfurt
RB Leipzig - FC Augsburg
7. Spieltag
16. September
20.30 Uhr 1. FC Köln - SC Freiburg
14. – 16. Oktober
17. September
15.30 Uhr Bayern München - FC Ingolstadt
15.30 Uhr Borussia Dortmund - Darmstadt 98
15.30 Uhr Hamburger SV - RB Leipzig
15.30 Uhr TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg
15.30 Uhr Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen
18.30 Uhr Bor. Mönchengladbach - Werder Bremen
18. September
15.30 Uhr FC Augsburg - FSV Mainz 05
17.30 Uhr Hertha BSC Berlin - FC Schalke 04
4. Spieltag
Borussia Dortmund - Hertha BSC Berlin
Bor. Mönchengladbach - Hamburger SV
1. FSV Mainz 05 - Darmstadt 98
VfL Wolfsburg - RB Leipzig
1. FC Köln - FC Ingolstadt
FC Augsburg - FC Schalke 04
Werder Bremen - Bayer Leverkusen
TSG Hoffenheim - SC Freiburg
Eintracht Frankfurt - Bayern München
8. Spieltag
21. – 23. Oktober
20. September
20.00 Uhr VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund
20.00 Uhr FC Ingolstadt - Eintracht Frankfurt
20.00 Uhr Darmstadt 98 - TSG Hoffenheim
20.00 Uhr SC Freiburg - Hamburger SV
21. September
20.00 Uhr Bayern München - Hertha BSC Berlin
20.00 Uhr Bayer Leverkusen - FC Augsburg
28. – 30. Oktober
Bayern München - Bor. Mönchengladbach
Bayer Leverkusen - TSG Hoffenheim
FC Schalke 04 - FSV Mainz 05
Hertha BSC Berlin - 1. FC Köln
Hamburger SV - Eintracht Frankfurt
FC Ingolstadt - Borussia Dortmund
Darmstadt 98 - VfL Wolfsburg
SC Freiburg - FC Augsburg
RB Leipzig - Werder Bremen
10. Spieltag
4. – 6. November
Bayern München - TSG Hoffenheim
Bayer Leverkusen - Darmstadt 98
FC Schalke 04 - Werder Bremen
Hertha BSC Berlin - Bor. Mönchengladbach
Hamburger SV - Borussia Dortmund
FC Ingolstadt - FC Augsburg
Eintracht Frankfurt - 1. FC Köln
SC Freiburg - VfL Wolfsburg
RB Leipzig - FSV Mainz 05
11. Spieltag
18. – 20. November
Borussia Dortmund - Bayern München
Bayer Leverkusen - RB Leipzig
Bor. Mönchengladbach - 1. FC Köln
1. FSV Mainz 05 - SC Freiburg
VfL Wolfsburg - FC Schalke 04
FC Augsburg - Hertha BSC Berlin
Werder Bremen - Eintracht Frankfurt
Darmstadt 98 - FC Ingolstadt
TSG Hoffenheim - Hamburger SV
12. Spieltag
25. – 27. November
Bayern München - Bayer Leverkusen
Bor. Mönchengladbach - TSG Hoffenheim
FC Schalke 04 - Darmstadt 98
Hertha BSC Berlin - FSV Mainz 05
1. FC Köln - FC Augsburg
Hamburger SV - Werder Bremen
FC Ingolstadt - VfL Wolfsburg
Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund
SC Freiburg - RB Leipzig
13. Spieltag
2. – 4. Dezember
Borussia Dortmund - Bor. Mönchengladbach
Bayer Leverkusen - SC Freiburg
FSV Mainz 05 - Bayern München
VfL Wolfsburg - Hertha BSC Berlin
FC Augsburg - Eintracht Frankfurt
Werder Bremen - FC Ingolstadt
Darmstadt 98 - Hamburger SV
TSG Hoffenheim - 1. FC Köln
RB Leipzig - FC Schalke 04
14. Spieltag
9. – 11. Dezember
Bayern München - VfL Wolfsburg
Bor. Mönchengladbach - FSV Mainz 05
FC Schalke 04 - Bayer Leverkusen
Hertha BSC Berlin - Werder Bremen
1. FC Köln - Borussia Dortmund
Hamburger SV - FC Augsburg
FC Ingolstadt - RB Leipzig
Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim
SC Freiburg - Darmstadt 98
15. Spieltag
16. – 18. Dezember
Bayer Leverkusen - FC Ingolstadt
FC Schalke 04 - SC Freiburg
1. FSV Mainz 05 - Hamburger SV
VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt
FC Augsburg - Bor. Mönchengladbach
Werder Bremen - 1. FC Köln
Darmstadt 98 - Bayern München
TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund
RB Leipzig - Hertha BSC Berlin
16. Spieltag
20./21. Dezember
Bayern München - RB Leipzig
Borussia Dortmund - FC Augsburg
Bor. Mönchengladbach - VfL Wolfsburg
Hertha BSC Berlin - Darmstadt 98
1. FC Köln - Bayer Leverkusen
Hamburger SV - FC Schalke 04
FC Ingolstadt - SC Freiburg
TSG Hoffenheim - Werder Bremen
Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 05
17. Spieltag
20. – 22. Januar 2017
Bayer Leverkusen - Hertha BSC Berlin
FC Schalke 04 - FC Ingolstadt
FSV Mainz 05 - 1. FC Köln
VfL Wolfsburg - Hamburger SV
FC Augsburg - TSG Hoffenheim
Werder Bremen - Borussia Dortmund
Darmstadt 98 - Bor. Mönchengladbach
SC Freiburg - Bayern München
RB Leipzig - Eintracht Frankfurt
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Warum hat er die Eintracht nie verlassen? Was belastet die Liebe zu einem Verein, den
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BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
Abenteuer Darmstadt
Auf Norbert Meier wartet eine ganz besondere Herausforderung
Die Saisonvorbereitung in Darmstadt war
selbst für einen erfahrenen Trainer wie
Norbert Meier außergewöhnlich. Die neuen
Herausforderungen bei den „Lilien“ nimmt
er kämpferisch – und mit Humor.
Darmstadt. Als Norbert Meier Ende Juni
seinen Trainer-Job beim Fußball-Bundesligisten SV Darmstadt 98 antrat, standen ihm
gerade mal zwölf Feldspieler zur Verfügung. Für den erfahrenen Fußball-Lehrer,
der seit mehr als 35 Jahren im Profigeschäft
unterwegs ist, war das „schon eine besondere Vorbereitung“, wie er einräumt. „Da
muss man eben auch ein bisschen abenteuerlustig sein.“ Am vergangenen Sonntag
wurde es dann ein wenig ernster: Sein neuformiertes Team spielte in der ersten Runde
des DFB-Pokals beim Fünftligisten Bremer
SV und absolvierte diese Aufgabe im Schongang: Die Südhessen qualifizierten sich
durch ein 7:0 für die nächste Runde.
Schweres Erbe
Der 57 Jahre alte Meier, der zuletzt recht
erfolgreich beim Zweitligisten Arminia Bielefeld arbeitete, tritt in Darmstadt aber dennoch ein schweres Erbe an. Unter seinem
Vorgänger Dirk Schuster war das Team von
der Dritten bis in die Bundesliga durchmarschiert und hatte dort überraschend die
Klasse gehalten. Übertreffen wird Meier seinen Vorgänger angesichts der begrenzten finanziellen Möglichkeiten wohl kaum. Der
Ligaverbleib wäre allerdings eine Wiederholung der Sensation des Vorjahres, die sich
am Böllenfalltor abspielte.
Dass er bei den Buchmachern als einer
der Topkandidaten für die erste Trainerentlassung der Saison gehandelt wird, nimmt
Meier mit Humor. „Es ist doch schön, wenn
Darmstadt mal oben steht“, kommentiert er
grinsend. Und mit Blick auf die Saisonziele
sagt er: „Ich will da gar nicht das Wort mit
DER KADER
Tor: Michael Esser, Daniel Heuer Fernandes,
Igor Berezovsky, Daniel Thur.
Abwehr: Johannes Wolff, Aytac Sulu,
Immanuel Höhn, Alexander Milosevic,
Benjamin Gorka, Fabian Holland, Júnior Díaz,
Can Luka Aydogan, Artem Fedetsky, György
Garics, Sandro Sirigu.
Mittelfeld und Angriff: Florian Jungwirth,
Peter Niemeyer, Jérôme Gondorf, Mario
Vrancic, Liam Fisch, László Kleinheisler,
Marcel Heller, Denys Oliynyk, Jan Rosenthal,
Victor Obinna, Sven Schipplock, Dominik
Stroh-Engel, Antonio Colak, Felix Platte, Änis
Ben-Hatira.
Trainer: Norbert Meier.
Genügend Bälle scheint es beim Bundesligisten SV Darmstadt 98 ja zu geben: Dennoch hat der Fußball-Lehrer Norbert Meier am Böllenfalltor
ein Abenteuerland betreten. Foto: Hübner
A in den Mund nehmen. Wir wollen so viele
Spiele gewinnen, dass wir am Ende drei
Mannschaften hinter uns lassen.“
Gleich mehrere Stammspieler haben den
Verein verlassen. Vor allem der Verlust von
Abwehrmann Luca Caldirola, Freistoßspezialist Konstantin Rausch und Torjäger Sandro Wagner schmerzt. Aber auch der von
Slobodan Rajkovic quasi erzwungene Weggang mitten in der Vorbereitung sorgte zunächst für Unruhe.
Bei Neuverpflichtungen tat sich der Verein lange schwer. Aber dann kamen immerhin der ungarische EM-Teilnehmer Laszlo
Kleinheisler (Werder Bremen) und Stürmer
Sven Schipplock (Hamburger SV) sowie der
schwedische Abwehrspieler Alexander Milosevic von Besiktas Istanbul – alle auf Leihbasis. Ganz im Gegensatz zu Änis Ben-Hatira, der nach der Winterpause der abgelaufenen Saison von der Berliner Hertha zur
Frankfurter Eintracht wechselte, wo sein
auslaufender Vertrag aber nicht verlängert
wurde. Jetzt soll der Deutsch-Tunesier dem
Angriff der Darmstädter zu mehr Durchschlagskraft verhelfen. „Gehen Sie davon
aus, dass wir hier Tag und Nacht sehr fleißig
agieren und alles abklopfen, was abzuklopfen geht. Aber da gibt es schon sehr stark
ausgeprägte Grenzbereiche“, sagt Meier über
die Bemühungen der Südhessen, ihrem Kader Qualität zuzuführen.
Multikulti
Da der Markt für deutsche Spieler sehr
teuer ist, haben sich die „Lilien“ besonders
mit Spielern aus dem Ausland verstärkt,
etwa den beiden Ukrainern Artem Fedetski
und Denis Olejnik. Ein Problem sieht Meier
darin nicht. „Fußball ist doch immer multikulti gewesen, damit bin ich groß gewor-
den“, sagt er. „Beim Fußball ist es egal, ob du
weiß, schwarz, gelb oder blau bist – wenn du
kicken kannst, bist du drin. Da zählt auch
deine soziale Herkunft nicht.“
Dem Verein ist es immerhin gelungen,
Leistungsträger wie Aytac Sulu, Jerome Gondorf und Marcel Heller zu halten, bei denen
mehr oder weniger offen ein Abgang im
Raum stand. „Da ist jetzt keiner mehr dabei,
der von sich aus gehen will, der ständig an
der Trainertür scharrt und um seine Freigabe bittet“, sagt Meier mit Blick auf den Kader. Kalt gelassen haben ihn die Probleme
bei der Kaderplanung aber nicht: „Der eine
oder andere wacht vielleicht schon mal um
vier Uhr nachts auf und denkt: Mensch,
heute muss aber mal was passieren.“ Doch
er gibt sich kämpferisch: „Da müssen wir
uns gegenseitig immer wieder pushen. Respekt musst du dir erarbeiten. Mitleid bekommst du geschenkt.“
dpa/mh
Kein Platz für Bibiana Steinhaus
Bei den Bundesliga-Schiedsrichtern gibt es einen großen Umbruch
Bei den Bundesliga-Schiedsrichtern gab es
ein munteres Kommen und Gehen. Nur für
Bibiana Steinhaus gibt es keinen Platz, obwohl sie in der abgelaufenen Saison der
Zweiten Liga bestens abgeschnitten hat.
Frankfurt. Bei den Bundesliga-Schiedsrichtern gibt es vor Beginn der neuen Saison einen großen Umbruch. Die erfahrenen Knut
Kircher, Florian Meyer, Peter Sippel und Michael Weiner haben in diesem Sommer aufgehört. Für sie rücken Benjamin Cortus, Robert Kampka, Harm Osmers und Frank Willenborg aus der Zweiten Bundesliga nach.
Auch an der Spitze der „Elite-Kommission“, die für die Referees im Profifußball zuständig ist, gab es einen Wechsel: Lutz Michael Fröhlich löste dort den langjährigen
DFB-Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel ab.
Die Vereine erwarten von den Bundesliga-
Platz belegt haben. Dennoch
Schiedsrichtern aber nicht nur
darf Steinhaus auch in der
neue Gesichter, sondern auch
kommenden Spielzeit keine
deutlich bessere Leistungen als
Bundesliga-Begegnungen leiin der Vorsaison. Da leisteten
ten, was sehr verwunderte und
sich die Unparteiischen teilfür viele Diskussionen sorgte.
weise gravierende und sogar
DFB-Vizepräsident
Ronny
spielentscheidende Fehler. „Wir
Zimmermann begründete das
Aktive haben selbst gemerkt,
damit, dass „diejenigen aufdass die letzte Saison nicht
steigen, die über mehrere
rund gelaufen ist“, sagte der Bibiana Steinhaus
Spielzeiten auf konstant hoeinzige deutsche EM-Schiedshem Niveau gepfiffen haben“.
richter Felix Brych.
Gut gelaufen ist es hingegen für Bibiana Dass sei bei Steinhaus nicht der Fall geweSteinhaus. Auf Zweitligaplätzen wohlge- sen, da sie in den beiden vorherigen Spielzeimerkt. Die 37 Jahre alte Polizeibeamtin, die ten zu den schlechtesten Referees gezählt
2007 ihr erstes Zweitligaspiel leitetete (Pa- habe und „eigentlich dem Abstieg nah war“.
derborn gegen Hoffenheim), soll im inter- So wird Steinhaus auch in der jetzt beginnen Ranking des DFB in der abgelaufenen nenden Bundesligasaison lediglich als Vierte
Saison der Zweiten Bundesliga den ersten Offizielle an der Seitenlinie eingesetzt, die
Beletage des deutschen Fußballs wartet also
weiter auf ihre erste Hauptschiedsrichterin.
Die 23 Bundesliga-Schiedsrichter im
Überblick: Deniz Aytekin (Oberaspach),
Benjamin Brand, (Bamberg), Felix Brych
(München), Benjamin Cortus (Röthenach),
Bastian Dankert (Rostock), Christian Dingert, (Lebecksmühle), Jochen Drees (Münster-Sarmsheim), Marco Fritz (Korb), Manuel
Gräfe (Berlin), Robert Hartmann (Wangen),
Patrick Ittrich (Hamburg), Robert Kampka
(Mainz), Harm Osmers (Hannover), GünterPerl (Pullach), Markus Schmidt (Stuttgart),
Daniel Siebert (Berlin), Wolfgang Stark (Ergolding), Sascha Stegemann (NiederkasselMondorf), Tobias Stieler (Hamburg), Tobias
Welz (Wiesbaden), Frank Willenborg (Osnabrück), Guido Winkmann (Kerken) und Felix Zwayer (Berlin).
dpa/mh
BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
F8
Der Tanz auf drei Hochzeiten
Beim FSV Mainz 05 hat das Jahr eins nach der Ära Christian Heidel begonnen
Der FSV Mainz 05 hat eine bärenstarke Saison hinter sich. Die Dauerläufer der Bundesliga landeten am Ende auf dem sechsten
Platz und qualifizierten sich so auf direktem
Weg für die europäischen Bühne. Aber wie
werden die Rheinhessen den Verlust ihres
Managers Christian Heidel verkraften, der
den Club nach 24 Jahren Richtung Schalke
verlassen hat?
Von Michael Helms
Mainz. Der Blick nach Mainz ist für den einen oder anderen Funktionär der Frankfurter Eintracht nicht gerade angenehm.
Schließlich ist der Club aus Mainz, der von
vielen Eintracht-Sympathiesanten immer
noch als „Karnevalsverein“ verspottet wird,
dem Konkurrenten aus der Bankenstadt in
einigen Bereichen enteilt.
So verfügen die Rheinhessen über ein eigenes Stadion, das bald abgezahlt ist. Über
ein Nachwuchszentrum, in dem Jahr für
Jahr hoffnungsvolle Talente ausgebildet werden, die sich später in der U 23 – die Eintracht besitzt keine mehr – auf Drittliganiveau Wettkampfpraxis holen können. Außerdem haben die Mainzer in den vergangenen
Jahren Transfereinnahmen erwirtschaftet,
um die sie der hessische Nachbar beneidet.
Ganz nebenbei sind die Frankfurter in der
abgelaufenen Spielzeit auch noch sportlich
von den Mainzern abgehängt worden.
Während sich die Eintracht gerade so vor
dem Absturz in die Zweitklassigkeit retten
konnte, legte die Mannschaft von Cheftrainer Martin Schmidt eine erstklassige Saison
mit einem langen Atem hin. Imposante
117,63 Kilometer pro Spiel liefen die Profis
des FSV Mainz durchschnittlich, was der
Mannschaft zumindest in dieser Rubrik in
DER KADER
Tor: Jonas Lössl, Gianluca Curci, Jannik Huth,
Florian Müller.
Abwehr: Stefan Bell, Niko Bungert, Leon
Balogun, Alexander Hack, Gaëtan Bussmann,
Pierre Bengtsson, Giulio Donati, Daniel
Brosinski.
Mittelfeld und Angriff: Jean-Philippe Gbamin,
Niki Zimling, Danny Latza, Fabian Frei, José Rodríguez, Suat Serdar, Yunus Malli, Besar Halimi,
Klement, Christian Clemens, Jairo Samperio,
Pablo de Blasis, Gerrit Holtmann, Karim
Onisiwo, Maximilian Beister, Devante Parker,
Yoshinori Muto, Jhon Córdoba, Emil Berggreen.
Trainer: Martin Schmidt.
der Beletage des deutschen Profifußballs
eine Spitzenstellung einbrachte. Im realen
Klassement landeten die Mainzer am Ende
auf dem sechsten Platz, was nicht nur alle
Ehren wert war, sondern dem Club auch
den direkten Sprung auf die europäische
Fußball-Bühne bescherte. Erstmals hat sich
der Club für die Gruppenphase der Europa
League qualifiziert, was dem FSV Mainz 05
mindestens sechs Dienstreisen ins Ausland
beschert.
Keine Angst vor der Belastung
Der Tanz auf drei Hochzeiten kann also
beginnen, nachdem der Bundesligist mit
viel Glück die erste Runde im DFB-Pokal
überstand und sich beim Regionalligisten
aus Unterhaching im Elfmeterschießen
durchsetzte. Eine kräftezehrende Herausforderung in drei Wettbewerben, die Schmidt
selbstbewusst angeht. „Die Belastungssteuerung und der Grundlagenbereich stehen
jetzt noch mehr im Vordergrund“, sagte der
Fußball-Lehrer aus der Schweiz vor dem Beginn der Saisonvorbereitung.
Ganz nebenbei musste Schmidt auch
den Verlust von zwei wichtigen Eckpfeilern
kompensieren. Torhüter Loris Karius wechselte für 6,2 Millionen Euro zum FC Liverpool in die Premier League, der laufstarke
Kapitän Julian Baumgartlinger, der im Mittelfeld die Fäden zog, schloss sich dem Ligarivalen aus Leverkusen an, was weitere vier
Millionen Euro in die Mainzer Kasse spülte.
Diese Lücke soll der bei Real Madrid ausgebildete José Rodriguez Martinez (21) schließen, der zuletzt bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag stand. Neue Nummer eins zwischen den Pfosten ist der Däne Jonas Lössl,
der vom französischen Erstligisten EA Giungamp kommt.
Eine Investition für die Zukunft könnte
der junge Gerrit Holtmann (21) sein, der
sich bei Eintracht Braunschweig zu einem
der stärksten Flügelspieler in der Zweiten
Liga entwickelte. Drei Millionen Euro überwiesen die Mainzer deshalb für den pfeilschnellen Linksaußen nach Braunschweig.
Es war übrigens der erste Transfer vom
neuen Sportdirektor Rouven Schröder, der
beim FSV Mainz 05 die wohl größte Lücke
schließen soll. Die von Christian Heidel, von
dem man sich eigentlich nie vorstellen
konnte, dass er diesen Club mal verlassen
würde. 24 Jahre lang arbeitete der Sohn des
Er gibt in Mainz temperamentvoll die Richtung vor: Martin Schmidt. Foto: Hübner
früheren Mainzer Bürgermeister Herbert
Heidel als Manager beim FSV, er ist der Baumeister dieser Mainzer Erfolgsgeschichte
von der grauen Maus aus dem BundesligaUnterhaus hin zum etablierten Erstligisten.
„Viele Menschen haben gedacht, dass es
Probleme geben würde für Mainz, als ich gegangen bin. Schon damals wusste ich: Das
viel größere Problem wäre es, wenn Christian Heidel geht“, sagte Jürgen Klopp, der in
Mainz als Trainer Kultstatus erlangte, einige
Jahre nach seinem Abschied. In der Rück-
runde der abgelaufenen Saison trat der
Mainzer Ernstfall dann ein: Heidel, auf der
Suche nach einer neuen Herausforderung in
seinem Berufsleben, erlag dem Lockruf aus
Schalke und übergab Schröder im Frühsommer die Amtsgeschäfte. Dem 40 Jahre alten
Schröder, der in der Branche einen glänzenden Ruf besitzt und zuletzt bei Werder Bremen arbeitete, ist es durchaus zuzutrauen,
auf den Spuren Heidels zu wandeln. Wenn
er denn die Kunst seines Vorgängers beherrscht: aus wenig ganz viel rausholen.
Einkaufen mit 100 Millionen
Stellen Sie Ihr eigenes Team zusammen – und werden unser Meistertrainer!
Clever einkaufen, geschickt aufstellen: Darauf kommt es beim FNP-Trainerspiel im Internet an. Es gibt tolle Preise zu gewinnen.
Aber aufgepasst: Selbst 100 Millionen Euro
können schnell weg sein.
H
aben Sie schon einmal davon geträumt, Ihre eigene BundesligaMannschaft auf die Beine zu stellen? Beim Trainerspiel der Frankfurter
Neuen Presse und ihrer Regionalausgaben
können Sie das – und bekommen dafür sogar noch 100 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt. Damit können Sie auf unserem
Transfermarkt im Internet Ihren Kader zusammenstellen. Um eine schlagkräftige
Truppe zusammenzustellen, die jedes Wochenende möglichst viele Punkte sammelt
– und am Ende vielleicht unser Meistertrainer zu werden. Dabei gibt es viele tolle
Preise zu gewinnen: Der Meistertrainer
kann sich zum Beispiel über eine neue Küche im Wert von 5000 Euro von Flamme
Küchen + Möbel freuen. Und nach jedem
Spieltag gibt es für den Tagessieger einen
50-Euro-Gutschein vom EDEKA Scheck-InCenter in Frankfurt. Die Plätze zwei und
drei werden ebenfalls belohnt.
Wer noch vor dem Bundesligastart an diesem Freitag einsteigen will, muss schnell
sein. Mitmachen kann man natürlich auch
später nach – hat dann aber schon ein paar
Punkte Rückstand. So geht’s: Auf
trainer.fnp.de starten Sie Ihre Trainerkarriere, oben rechts unter dem Menüpunkt
„Anmeldung“. Auf dem Transfermarkt warten dann Spieler von allen Bundesliga-Vereinen auf Sie. Aber aufgepasst: Selbst 100 Millionen Euro sind schneller weg als man
denkt. Superstars wie der Münchner Robert
Lewandowski kosten alleine schon fast das
Drittel Ihres Budgets. Und was sind Ihnen
Ihre Lieblingsspieler wert? Sie müssen zumindest eine ganze Elf zusammenstellen,
ein paar Ersatzspieler werden obendrein
noch gebraucht. Die Bank können Sie nach
Belieben füllen, mehr als 23 Spieler allerdings passen nicht in den Kader. Mehr als
vier Spieler von einem Verein sind auch
nicht erlaubt.
Es gilt also, clever einzukaufen – und geschickt aufzustellen. Entscheiden müssen
Sie sich für eine taktische Formation. Sobald
Ihr Team dann fertig ist, müssen Sie noch Ihren Namen, Ihre Anschrift und eine gültige
E-Mail-Adresse eingeben. Wenn Sie dann Ihren Benutzernamen und ein Passwort ausgewählt haben, ist Ihr Team bei uns registriert.
Auch während der Runde haben Sie die
Möglichkeit, zu bestimmten Transferzeiten
Spieler zu kaufen oder zu verkaufen. Und
Wechsel innerhalb Ihres Kaders können Sie
sowieso jede Woche vornehmen.
An jedem Bundesliga-Spieltag sammeln
die von Ihnen aufgestellten Spieler Punkte.
Die Bewertung erfolgt über die Noten des
Fachmagazins Kicker. Wird ein Spieler vom
Kicker nicht benotet, erhält er von uns die
Standardnote 4,0. Die Noten bescheren jedem Spieler zwischen null und zehn Punkten. Tore und Vorlagen werden ebenfalls mit
Punkten belohnt, Abzüge gibt es für Gelbe
und Rote Karten. Ein Tippspiel ist auf der
Seite trainer.fnp.de übrigens obendrein zu
finden. Machen Sie mit und beweisen Sie
Ihr Trainertalent! Viel Glück!
F9
BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
Hitzige Wechselbörse
Noch nie gaben die Bundesligisten so viel Geld aus wie in diesem Sommer
Allein Borussia Dortmund setzte im EMSommer an der heißen Wechselbörse rund
215 Millionen Euro um und ist damit unangefochten Spitzenreiter vor dem FC Bayern
München.
Frankfurt. Die Fußball-Bundesliga ist auf
dem Transfermarkt in neue Dimensionen
vorgestoßen. Sowohl bei den Ausgaben für
neue Spieler als auch bei den Einnahmen
durch Verkäufe purzelten die Rekorde. Insgesamt gaben die 18 Erstligisten bislang fast
460 Millionen Euro für neue Profis aus – so
viel wie nie zuvor. Auf der Einnahmenseite
stehen 417 Millionen Euro, so dass die
Transferbilanz fast ausgeglichen ist.
Mit einer weiteren Steigerung der Summen ist zu rechnen, da die Wechselperiode
noch bis zum 31. August andauert. Durchaus denkbar, dass sogar die vor Jahren noch
undenkbare Schallmauer von einer halben
Milliarde Euro durchbrochen wird. In jedem Fall ist die Bestmarke von rund
300 Millionen Euro aus den Vorsaison Makulatur. Nicht eingerechnet wurden Ausgaben und Einnahmen für Leihgeschäfte. Für
15 Spieler mussten die Bundesligisten einen
zweistelligen Millionenbetrag hinblättern –
ebenfalls ein Rekord.
Spitzenreiter Dortmund
Allein Borussia Dortmund setzte im EMSommer an der heißen Wechselbörse rund
215 Millionen Euro um und ist damit unangefochten Spitzenreiter. 106 Millionen Euro
flossen durch den Verkauf der Leistungsträ-
Hat seine Leidenschaft für
Borussia Dortmund wieder
entdeckt: Mario Götze.
Foto: dpa
Heidel für Sturmtalent Breel Embolo (FC
Basel) bereits die Clubrekordsumme von
22,5 Millionen Euro hingeblättert. Den
zweithöchsten Betrag (45,0) im Rekordsommer kassierte Borussia Mönchengladbach
vom FC Arsenal für Granit Xhaka, holte auf
der anderen Seite Christoph Kramer (15,0)
aus Leverkusen zurück und Jannik Vestergaard aus Bremen (11,0).
HSV wieder „Spitze“
ger wie Henrich Mchitarjan, Mats Hummels
und Ilkay Gündogan in die BVB-Kasse.
Gleichzeitig wurde der Kader von Cheftrainer Thomas Tuchel mit acht Neuzugängen –
darunter die Weltmeister André Schürrle
und Mario Götze – für 108,7 Millionen Euro
runderneuert.
Nur Platz zwei belegt diesmal Branchenführer Bayern München, der sich die Toptransfers Hummels und Renato Sanches zusammen 70 Millionen Euro kosten ließ, aber
auch 45,5 Millionen Euro einnahm. Hinter
den Bayern nimmt der VfL Wolfsburg bei
den Ausgaben mit über 40 Millionen Euro
Platz drei ein, kassierte im Gegenzug aber
auch 37,5 Millionen Euro durch die Verkäufe von Schürrle und Max Kruse.
Zum teuersten deutschen Spieler der Historie avancierte Schalkes Sturm-Juwel Leroy
Sané, der für 48 Millionen Euro plus Boni zu
Manchester City mit Trainer Pep Guardiola
wechselte. Insgesamt summieren sich Schalkes Einnahmen auf 54,3 Millionen Euro. Zuvor hatte der neue Sportvorstand Christian
Von solchen Beträgen können andere Clubs
nur träumen. Am sparsamsten war bisher
der SV Darmstadt. Die „Lilien“ überwiesen
gerade einmal 750 000 für den Freiburger
Immanuel Höhn, die restlichen Spieler kamen ablösefrei. Ebenfalls bescheiden nehmen sich die Investitionen von Eintracht
Frankfurt (2,20), FC Ingolstadt (3,95), Hertha BSC (4,0) und 1. FC Köln (4,0) aus. Sogar Aufsteiger SC Freiburg gab mit knapp
zehn Millionen Euro wesentlich mehr aus.
Neuling RB Leipzig kann dank der RedBull-Millionen dagegen mit der etablierten,
finanzstarken Konkurrenz mithalten und
holte vier Neuzugänge für 27,5 Millionen
Euro, ohne – als einziger der 18 Clubs – einen Cent durch Verkäufe einzunehmen. Die
Zuwendungen von Investor Klaus-Michael
Kühne versetzten auch den Hamburger SV
in die Lage, mit 25,45 Millionen Euro mehr
als Bayer Leverkusen (25,0) auszugeben und
sich in Filip Kostic (14,0) vom BundesligaAbsteiger VfB Stuttgart den teuersten Spieler der Clubgeschichte zu leisten.
dpa
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BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
F10
DIE WECHSEL
Bayern München
Zugänge: Hummels (Borussia Dortmund/35,0 Millionen Euro), Sanches (Benfica Lissabon/35,0).
Abgänge: Götze (Borussia Dortmund/22,0), Rode
(Borussia Dortmund/8,5), Benatia (Juventus Turin/
verliehen), Tasci (Spartak Moskau/war ausgeliehen),
Højbjerg (FC Southampton/15,0/war an Schalke
04 verliehen).
Trainer: Carlo Ancelotti.
Borussia Dortmund
Zugänge: Schürrle (VfL Wolfsburg/30,0), Götze (Bayern München/22,0), Dembélé (Stade Rennes/15,0),
Rode (Bayern München/8,5), Guerreiro (FC Lorient/12,0), Mor (FC Nordsjaelland/9,5), Bartra (FC
Barcelona/8,0), Merino (CA Osasuna/3,7).
Abgänge: Leitner (Lazio Rom/2,0), Mchitarjan (Manchester United/42,0), Hummels (Bayern München/35,0), Gündogan (Manchester City/25,0),
Ducksch (FC St. Pauli), Narey (Spvgg. Greuther
Fürth), Blaszczykowski (VfL Wolfsburg/4,0/war an
Florenz verliehen).
Trainer: Thomas Tuchel.
Bayer Leverkusen
Zugänge: Dragovic (Dynamo Kiew/15 Millionen),
Volland (1899 Hoffenheim/20,0), Baumgartlinger
(Mainz 05/4,0), Özcan (FC Ingolstadt/500 000), da
Costa (FC Ingolstadt/500 000), Pohjanpalo (Fortuna
Düsseldorf/war verliehen), Lomb (Preußen Münster/
war verliehen), Öztunali (Werder Bremen/war verliehen), Ryu (Arminia Bielefeld/war verliehen), Brasnic
(SC Paderborn/war verliehen).
Abgänge:
Kramer
(Borussia
Mönchengladbach/15,0), Meffert (SC Freiburg/1,2/war an den
Karlsruher SC verliehen), Boenisch, Kresic (beide unbekannt), Yelldell (SG Sonnenhof Großaspach), Frey
(1. FC Kaiserslautern/verliehen), Brasnic (Fortuna
Köln/verliehen), Dzalto (Jahn Regensburg/verliehen),
Wagener (SG Wattenscheid 09), Cacutalua (Arminia
Bielefeld/war an VfL Bochum verliehen).
Trainer: Roger Schmidt.
Borussia Mönchengladbach
(Mainz 05/war zuvor verliehen/2,5), Leipertz (FC Ingolstadt/1,5/war zuvor von Heidenheim für
300 000 gekauft), Höger (1. FC Köln/1,3), Friedrich
(FC Augsburg/1,0), Matip (FC Liverpool), Belhanda
(Dynamo Kiew/war ausgeliehen), Höjbjerg (Bayern
München/war ausgeliehen), Neustädter (Fenerbahce
Istanbul), Gspurning (Union Berlin).
Trainer: Markus Weinzierl.
FSV Mainz 05
Zugänge: Cordoba (FC Granada/6,0), Clemens
(Schalke 04/2,5), Holtmann (Braunschweig/3,0), Rodriguez (Galatasaray Istanbul/2,15), Lössl (EA Guingamp/2,5), Gbamin (RC Lens/4,5), Halimi (FSV Frankfurt/war verliehen), Zimling (FSV Frankfurt/war verliehen), Beister (1860 München/war verliehen).
Abgänge: Karius (FC Liverpool/6,2), Baumgartlinger
(Bayer Leverkusen/4,0), Moritz (1. FC Kaiserslautern/250 000), Soto (Once Caldas), Sereno (unbekannt), Dani Schahin (Roda Kerkrade/war zuvor an
den FSV Frankfurt ausgeliehen).
Trainer: Martin Schmitt.
Hertha BSC
Zugänge: Duda (Legia Warschau/4,0), Allan (FC
Liverpool/ausgeliehen).
Abgänge: van den Bergh (FC Getafe), Burchert
(Spvgg. Greuther Fürth), Gersbeck (VfL Osnabrück/
verliehen), Beerens (FC Reading/1,0), Hosogai (VfB
Stuttgart/700 000), Cigerci (Galatasaray Istanbul/3,0).
Trainer: Pal Dardaj.
VfL Wolfsburg
Zugänge: Gomez (AC Florenz/war an Besiktas Istanbul ausgeliehen/7 Millionen), Gerhardt (1. FC Köln/
13,0), Didavi (VfB Stuttgart), Brekalo (Dinamo Zagreb/6,0), Bruma (PSV Eindhoven/11,5), Mayoral
(Real Madrid/ausgeliehen), Blaszczykowski (Borussia
Dortmund/4,0).
Abgänge: Dante (OGC Nizza), Naldo (Schalke 04),
Felipe (GD Chaves), Schürrle (Borussia Dortmund/30,0), Kruse (Werder Bremen/7,5), Putaro (Arminia Bielefeld/verliehen).
Trainer: Dieter Hecking.
Zugänge: Kramer (Bayer Leverkusen/15,0), Vestergaard (Werder Bremen/11,0), Benes (MSK Zilina/1,5),
Doucouré (Paris St. Germain), Tobias Strobl
(1899 Hoffenheim), Drmic (Hamburger SV/war verliehen), Blaswich (Dynamo Dresden/war verliehen).
Abgänge: Xhaka (FC Arsenal/45,0), Ritter (Fortuna
Düsseldorf/100 000), Hrgota (Eintracht Frankfurt),
Brouwers (Roda Kerkrade), Hinteregger (RB Salzburg/war ausgeliehen), Nordtveit (West Ham United),
Martin Stranzl (Karriereende).
Trainer: André Schubert.
1. FC Köln
FC Schalke 04
Hamburger SV
Zugänge: Embolo (FC Basel/22,5), Avdijaj (Sturm
Graz/war verliehen), Naldo (VfL Wolfsburg), Wellenreuther (RCD Mallorca/war verliehen), Ayhan (Eintracht Frankfurt/war verliehen), Coke (FC Sevilla/4,0), Baba (FC Chelsea/ausgeliehen).
Abgänge: Sané (Manchester City/48,0), Clemens
Zugänge: Kostic (VfB Stuttgart/14,0), Halilovic (FC
Barcelona/5,0), Wood (Union Berlin/3,5), Mathenia
(SV Darmstadt/800 000), Luca Waldschmidt (Eintracht Frankfurt/1,3).
Abgänge: Ferati (Fortuna Düsseldorf/verliehen/war
zuvor vom VfB Stuttgart für 850 000 gekauft), Olic
(1860 München), Kacar (FC Augsburg), Ilicevic (unbekannt), Drobny (Werder Bremen), Rudnevs (1. FC
Köln), Demirbay (1899 Hoffenheim/1,7).
Trainer: Bruno Labbadia.
Verließ verärgert die Frankfurter Eintracht
Richtung Ingolstadt: Sonny Kittel.
Zugänge: Guirassy (OSC Lille/3,5), Höger (Schalke
04/1,3), Rausch (SV Darmstadt 98), Rudnevs (Hamburger SV).
Abgänge: Gerhardt (VfL Wolfsburg/13,0), Vogt
(1899 Hoffenheim/2,0), Mesenhöler (Union Berlin),
Hosiner (Stade Rennes/war ausgeliehen), Svento
(Slavia Prag), Exslager (1. FC Magdeburg), Nascimento (Omonia Nikosia).
Trainer: Peter Stöger.
FC Ingolstadt
Zugänge: Leipertz (FC Schalke 04/1,5), Hansen (ADO
Den Haag/950 000), Kittel (Eintracht Frankfurt), Wahl
(SC Paderborn), Buntic (VfB Stuttgart), Rinderknecht
(Eintracht Frankfurt), Jung (RB Leipzig/ausgeliehen),
Hadergjonaj (Young Boys Bern/1,5).
Abgänge: Bauer (Werder Bremen), Benjamin Hübner
(1899 Hoffenheim/800 000), da Costa (Bayer Leverkusen/500 000), Özcan (Bayer Leverkusen/500 000),
Kachunga (Huddersfield Town/verliehen), Bülbül
(Hansa Rostock/verliehen), Soares, Engel (beide unbekannt).
Trainer: Markus Kauczinski.
Die Bundesliga hat ihn wieder: Mario Gomez stürmt künftig für den VfL Wolfsburg, zuletzt
war er Torschützenkönig in der Türkei. Fotos: dpa(2), Klein
Belgrad/400 000), Mölders (1860 München/150 000,
war zuvor bereits ausgeliehen), Manninger (FC Liverpool), Thommy (Jahn Regenburg/verliehen), Trochowski, Öttl (beide unbekannt).
Trainer: Dirk Schuster.
Werder Bremen
Zugänge: Bauer (FC Ingolstadt), Eilers (Dynamo
Dresden), Thy (FC St. Pauli), Petsos (Rapid Wien),
Drobny (Hamburger SV), Kainz (Rapid Wien/3,5), Diagne (Stade Rennes/1,5), Moisander (Sampdoria Genua/1,7), Kruse (Werder Bremen/7,5), Sané (Girondins Bordeaux).
Abgänge: Kleinheisler (SV Darmstadt 98/verliehen),
Vestergaard (Borussia Mönchengladbach/11,0), Yildirim (Fortuna Düsseldorf), Felix Kroos (Union Berlin/500 000), München/verliehen), Ujah (Liaoning FC/
13,0), Husic (VfR Aalen), Aycicek (1860 München/
verliehen), Galvez (SD Eibar/1,5).
Trainer: Viktor Skripnik.
SV Darmstadt 98
Zugänge: Ben-Hatira (Hertha BSC), Kleinheisler
(Werder Bremen/ausgeliehen), Höhn (SC Freiburg/750 000), Fedetsky (Dnjpr Dnjpropetrowsk),
Fernandes (SC Paderborn), Esser (Sturm Graz), Colak
(1899 Hoffenheim/ausgeliehen), Obinna (MSV Duisburg), Olejnik (Vitesse Arnheim), Schipplock (Hamburger SV/ausgeliehen).
Abgänge: Rajkovic (US Palermo/1,5), Wagner
(1899 Hoffenheim/2,8), Mathenia (Hamburger SV/
800 000), Zaluska (Wisla Krakau), Kempe (1. FC Nürnberg), Ivana (SV Elversberg), Rausch (1. FC Köln), Sailer (Wacker Nordhausen), Platins, Michael Stegmayer (beide Karriereende), Caldirola (Werder Bremen/
war ausgeliehen), Stark (FSV Frankfurt/verliehen).
Trainer: Norbert Meier.
Chelsea/ausgeliehen).
Abgänge: Ben-Hatira (Darmstadt 98), Aigner
(1860 München/2,5), Zambrano (Rubin Kazan/3,5),
Waldschmidt (Hamburger SV/1,3), Ignjovski (SC Freiburg/750 000), Kittel (FC Ingolstadt), Zummack
(Sportfreunde Lotte), Djapka, Balayev (beide unbekannt).
Trainer: Niko Kovac.
SC Freiburg
Zugänge: Söyüncü (Altinordu/2,5), Gulde (Karlsruher
SC/1,2), Meffert (Bayer Leverkusen/1,2), Ignjovski
(Eintracht Frankfurt/750 000), Bulut (VfL Bochum/1,2), Haberer (1899 Hoffenheim/2,0), Laprevotte (SC Preußen Münster/war verliehen), Zulechner (BSC Young Boys/war verliehen), Kerk (1. FC
Nürnberg/war verliehen), l Gikiewicz (Eintracht
Braunschweig/900 000).
Abgänge: Jullien (FC Toulouse/2,8/war verliehen an
FCO Dijon), Mitrovic (KAA Gent/1,5), Höhn (SV Darmstadt 98/750 000), Kleindienst (1. FC Heidenheim/
verliehen), Schleusener (FSV Frankfurt/verliehen),
Kath (1. FC Magdeburg/verliehen), Fuhry (SV Elversberg), Hingerl (Bayern München II), Hedenstad (FC
St. Pauli), Mees (1899 Hoffenheim/war ausgeliehen),
Steffen (Columbus), Stanko (FC Vaduz/verliehen).
Trainer: Christian Streich.
RB Leipzig
Zugänge: Keita (RB Salzburg/15,0), Werner (VfB
Stuttgart/10,0), Marius Müller (1. FC Kaiserslautern/1,7), Schmitz (RB Salzburg/800 000).
Abgänge: Teigl (FC Augsburg), Hierländer (SK Sturm
Graz), Jung (FC Ingolstadt/verliehen), Damari (New
York Red Bulls/verliehen).
Trainer: Ralph Hasenhüttl.
TSG Hoffenheim
Zugänge: Rupp (VfB Stuttgart/5,0), Wagner (SV
Darmstadt 98/2,8), Demirbay (Hamburger SV/1,7),
Vogt (1. FC Köln/2,0), Benjamin Hübner (FC Ingolstadt/800 000), Kobel (Grasshopper Zürich/140 000),
Terrazzino (VfL Bochum), Szalai (Hannover 96/war
verliehen), Kramaric (Leicester City/10,0/war verliehen).
Abgänge: Volland (Bayer Leverkusen/20,0), Haberer
(SC Freiburg/2,0), Joelinton (Rapid Wien/verliehen),
Tobias Strobl (Borussia Mönchengladbach), Grahl
(VfB Stuttgart), Colak (SV Darmstadt 98/verliehen),
Schwäbe (Dynamo Dresden/verliehen), Pires (Austria
Wien/verliehen, war zuvor an den FSV Frankfurt verliehen), Gimber (SV Sandhausen/verliehen), Herdling
(Karriereende), Kuranyi (unbekannt).
Trainer: Julian Nagelsmann.
FC Augsburg
Eintracht Frankfurt
Zugänge: Finnbogason (Real Sociedad/4,0), Usami
(Gamba Osaka/1,5), Friedrich (Schalke 04/1,0), Kacar
(Hamburger SV), Luthe (VfL Bochum), Teigl (RB Leipzig), Matavz (FC Genua/war verliehen).
Abgänge: Parker (1. FC Nürnberg/ausgeliehen),
Werner (VfB Stuttgart/1,0), Hong (JS Suning/China/6,0), Klavan (FC Liverpool/5,0), Djurdjic (Partizan
Zugänge: Mascarell (Real Madrid/1,0), Hrgota (Borussia Mönchengladbach), Tawatha (Maccabi Haifa/1,2), Blum (1. FC Nürnberg), Varela (Manchester
United/ausgeliehen), Vallejo (Real Madrid/ausgeliehen), Rebic (FC Florenz/ausgeliehen), Joel Gerezgiher (FSV Frankfurt/war ausgeliehen), Hector (FC
Hoffenheim statt Darmstadt: Sandro Wagner
hat jetzt höhere Bezüge.
F11
FRAUEN-BUNDESLIGA
Freitag, 26. August 2016
Bescheidenheit am Brentanobad
Der 1. FFC Frankfurt kann mit den Topclubs nicht mehr mithalten
Die große Zeit des 1. FFC Frankfurt ist vorbei. Der statistisch gesehen immer noch erfolgreichste europäische Frauenfußballverein muss umdenken. Statt auf Stars wird
auf den Nachwuchs gesetzt.
Von Michael Löffler
Frankfurt. Jahrelang sammelte der 1. FFC
Frankfurt im Frauenfußball, national wie
international, Trophäen wie andere Menschen Pilze oder Briefmarken. Der 1. FFC
Frankfurt ist der Rekordgewinner in der
Champions League (vier Titel), in der eingleisigen Frauen-Bundesliga (sieben Titel),
im DFB-Pokal (neun Titel) und im DFBHallencup (sieben Titel). In der vergangenen Saison gingen die vom Erfolg so verwöhnten Frankfurterinnen allerdings leer
aus. Was keine Überraschung war.
Der 1. FFC Frankfurt war dank der Arbeit seines umtriebigen Managers Siegfried
Dietrich zwar ein Vorreiter. Als erster Club
im Frauenfußball hatte er professionelle
Strukturen eingeführt, als erster Verein in
Europa knackte er die Millionen-Grenze
bei den Sponsorenbeträgen. Die Bewunderer applaudierten, die Neider blickten nicht
gerade freundlich ans Brentanobad. Aber
niemand konnte den Erfolg am Brentanobad wegreden.
Potente Konkurrenz
„Tempora mutantur, nos et mutamur in illis“: Das Sprichwort aus dem 16. Jahrhundert („Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen.“) beschreibt treffend die
Entwicklung im Frauenfußball. Vor einigen
Jahren entschlossen sich nämlich einige
Männer-Bundesligisten, den Frauenfußball
ernsthafter zu unterstützen. Seitdem dominieren in Europa Clubs wie Olympique
Lyon, Paris St. Germain, Bayern München
und der Vfl Wolfsburg. Die finanziellen Zuwendungen, die ihnen zur Verfügung stehen, sprengen die Möglichkeiten eines reinen Frauenfußballvereins. Turbine Potsdam,
einer der beiden deutschen Topclubs der vergangenen Jahre, hat diesen Trend bereits in
der vergangenen Saison schmerzlich gespürt. Jetzt ereilt den 1. FFC Frankfurt das
Hier genießt Saskia Bartusiak noch den Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen, bald wartet auf sie nur noch der BundesligaAlltag mit dem 1. FFC Frankfurt. Aus der Nationalmannschaft ist sie mittlerweile zurückgetreten. Foto: Imago
gleiche sportliche „Schicksal“. Auch wenn es
für ihn das Ende der Titelträume bedeutet,
wünscht sich Dietrich die alten Zeiten nicht
zurück. „Potsdam und wir haben jahrelang
Pionierarbeit geleistet und neue Standards
im Vereinsfrauenfußball gesetzt. Damit haben wir den Boden für die Entwicklung bereitet und das Interesse der großen Männervereine geweckt.“
Dietrich glaubt, dass ohne die von ihm betriebene Professionalisierung des Frauenfußball dieser nie in neue Dimensionen vorgestoßen wäre. „Dann würde es heute womöglich kein Engagement von Bayern München
und Wolfsburg geben.“ Dietrich meint aber,
dass sich die Philosophie der Männervereine
ändern wird: „Eine reine Subventionierung
wie in der aktuellen Form wird es nicht ewig
geben. Der Frauenbereich muss sich in den
Lizenzvereinen langfristig eigenständig lebensfähig gestalten. Sobald die Einnahmen
der Clubs durch attraktive Wettbewerbe eigenständig erzielt werden, haben wir als reiner Frauenfußballverein auch wieder eine
reelle Chance, ganz oben mitzumischen.“
Vorerst muss der 1. FFC Frankfurt aber kleinere Brötchen backen. „Unter die ersten
Fünf kommen“, gibt er als Saisonziel an. Jahrelang suchte er weltweit nach Stars, mit denen er die Mannschaft verstärken könnte.
Bis 2008 stets mit Erfolg, seitdem fehlte dem
Star-Ensemble manchmal der passende Dirigent, den Häuptlingen im FFC-Lager die Indianer, die mit ihrem Kampfgeist den Glanz
der Großen ermöglicht hätten.
Doch damit ist jetzt endgültig Schluss.
Ein Jahr nach der Weltfußballerin Celia Sasic hörte mit Kerstin Garefreks auch die
„Grand Dame“ des deutschen Frauenfußballs auf. Außerdem verließen die Nationalspielerinnen Dzsenifer Marozsán (nach
Lyon) und Simone Laudehr (Bayern München) die Frankfurterinnen. Die Summen,
die die Großvereine diesen Spitzenspielerinnen zahlen, kann der Club nicht mehr aufbringen. Aus der Not will Dietrich nun eine
Tugend machen: Beim 1. FFC Frankfurt
wird auf den Nachwuchs gesetzt. Acht der 20
Spielerinnen sind unter 23 Jahre alt, fünf
könnten noch in der U 19 spielen. „Wir haben Talente, die bekommen jetzt ihre
Chance“, betont der Manager, der nun sieben Eigengewächse im Kader hat. Einziger
erfahrener Neuzugang ist die Dänin Lisa
14.00 Uhr SC Sand - Bayer Leverkusen
14.00 Uhr MSV Duisburg - FF USV Jena
14.00 Uhr Bayern München - VfL Wolfsburg
14.00 Uhr Bayern München - MSV Duisburg
14.00 Uhr Bayer Leverkusen - TSG Hoffenheim
14.00 Uhr VfL Wolfsburg - 1. FFC Frankfurt
14.00 Uhr MSV Duisburg - SGS Essen
16.00 Uhr Bayern München - SC Freiburg
4. Spieltag
7. Spieltag
4. September
2. Oktober
05. November
11.00 Uhr SC Sand - VfL Wolfsburg
11.00 Uhr 1. FFC Frankfurt - B. Mönchengladbach
14.00 Uhr TSG Hoffenheim - Turbine Potsdam
14.00 Uhr Bayer Leverkusen - FF USV Jena
14.00 Uhr FF USV Jena - TSG Hoffenheim
14.00 Uhr SC Freiburg - 1. FFC Frankfurt
14.00 Uhr SGS Essen - Borussia Mönchengladbach
14.00 Uhr Turbine Potsdam - SC Sand
14.00 Uhr Bayer Leverkusen - Bayern München
14.00 Uhr VfL Wolfsburg - MSV Duisburg
13.00 Uhr TSG Hoffenheim - Bayern München
13.00 Uhr 1. FFC Frankfurt - Bayer Leverkusen
14.00 Uhr SC Sand - MSV Duisburg
14.00 Uhr SGS Essen - SC Freiburg
14.00 Uhr Turbine Potsdam - FF USV Jena
14.00 Uhr Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg
5. Spieltag
8. Spieltag
16. Oktober
13. November
11.00 Uhr Borussia Mönchengladbach - SC Sand
14.00 Uhr SC Freiburg - MSV Duisburg
14.00 Uhr SGS Essen - TSG Hoffenheim
14.00 Uhr Turbine Potsdam - 1. FFC Frankfurt
14.00 Uhr VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen
11.00 Uhr SC Sand - Bayern München
11.00 Uhr Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg
11.00 Uhr 1. FFC Frankfurt - FF USV Jena
14.00 Uhr TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg
14.00 Uhr MSV Duisburg - Bayer Leverkusen
14.00 Uhr Turbine Potsdam - SGS Essen
14.00 Uhr FF USV Jena - SGS Essen
14.00 Uhr SC Freiburg - SC Sand
14.00 Uhr MSV Duisburg - TSG Hoffenheim
14.00 Uhr Bayern München - 1. FFC Frankfurt
14.00 Uhr Bayer Leverkusen - B. Mönchengladbach
14.00 Uhr VfL Wolfsburg - Turbine Potsdam
3. Spieltag
6. Spieltag
9. Spieltag
25. September
30. Oktober
19. November
11.00 Uhr TSG Hoffenheim - SC Freiburg
11.00 Uhr B. Mönchengladbach - Turbine Potsdam
11.00 Uhr 1. FFC Frankfurt - SGS Essen
14.00 Uhr FF USV Jena - Borussia Mönchengladbach
14.00 Uhr SC Freiburg - Turbine Potsdam
14.00 Uhr SGS Essen - SC Sand
13.00 Uhr 1. FFC Frankfurt - MSV Duisburg
14.00 Uhr SGS Essen - VfL Wolfsburg
14.00 Uhr B. Mönchengladbach - Bayern München
DER KADER
Tor: Cara Bösl, Anne-Kathrine Kremer,
Desirée Schumann.
Abwehr: Saskia Bartusiak, Ana-Maria
Crnogorcevic/Schweiz, Kathrin Hendrich,
Peggy Nietgen, Marith Prießen, Laura Störzel.
Mittelfeld und Angriff: Nadine Anstatt,
Jackie Groenen/Niederlande, Mandy Islacker,
Saskia Matheis, Julia Matuschewski, Isabella
Möller, Lise Munk/Dänemark, Yuki Nagasato/
Japan, Theresa Panfil, Tanja Pawolek, Sophie
Schmidt/Kanada.
Trainer: Matt Ross.
1. Spieltag
3. September
2. Spieltag
10. September
14.00 Uhr FF USV Jena - Bayern München
11. September
Munk. Die 27-jährige Stürmerin war schon
in der Saison 2013/14 in Frankfurt, bekam
unter dem damaligen Trainer Colin Bell
aber nicht das Vertrauen. Zuletzt ging sie 43
Mal für den 1. FC Köln mit 36 Treffern erfolgreich auf Torejagd.
Team der Zukunft
Ansonsten kamen nur junge, talentierte
Spielerinnen, die sich in der Bundesliga erst
zurechtfinden müssen. Eine solche ist
U 17-Europameisterin Tanja Pawollek. Die
von der SG Rosenhöhe gekommene 17-jährige Innenverteidigerin ist laut ihrer DFBTrainerin Anouschka Bernhard eines der
größten Talente in Deutschland. Von den Eigengewächsen wird der Durchbruch am
ehesten Mittelfeldspielerin Saskia Matheis
zugetraut. „Es gibt keinen Grund, uns kleiner zu machen als nötig. Wir leisten eine
sehr gute Nachwuchsarbeit“, sagt Dietrich
und betont: „Geld allein schießt keine Tore.
Unser Ziel ist es, mit einer Mischung aus
Leistungsträgerinnen, Top-Talenten und Eigengewächsen ein FFC-Team der Zukunft
aufzubauen.“
20. November
11.00 Uhr SC Sand - TSG Hoffenheim
14.00 Uhr SC Freiburg - FF USV Jena
14.00 Uhr Turbine Potsdam - Bayer Leverkusen
10. Spieltag
11. Dezember
11.00 Uhr SC Sand - FF USV Jena
14.00 Uhr TSG Hoffenheim - 1. FFC Frankfurt
14.00 Uhr MSV Duisburg - Borussia Mönchengladbach
14.00 Uhr Bayern München - Turbine Potsdam
14.00 Uhr Bayer Leverkusen - SGS Essen
14.00 Uhr VfL Wolfsburg - SC Freiburg
11. Spieltag
18. Dezember
11.00 Uhr B. Mönchengladbach - TSG Hoffenheim
11.00 Uhr 1. FFC Frankfurt - SC Sand
14.00 Uhr FF USV Jena - VfL Wolfsburg
14.00 Uhr SC Freiburg - Bayer Leverkusen
14.00 Uhr SGS Essen - Bayern München
14.00 Uhr Turbine Potsdam - MSV Duisburg
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