BGN-PROJEKT „FETTBRÄNDE“ ERKENNTNISSE UND WEITERENTWICKLUNGEN Löschdecken Stand 1999 -Auszug ErgebnisberichtEin effektives Ablöschen mittels Löschdecken war nicht möglich. Von diesem Ergebnis waren alle anwesenden Personen im Brandhaus völlig überrascht und unvorbereitet. Ein Flammendurchschlag erfolgte durch das Gewebe. Erhebliche Verbrennungsgefahr bereits während des Auflegens der Löschdecke für die Bedienperson. Löschdecken sind zur Fettbrandbekämpfung nicht geeignet. Der Fachnormenausschuss Feuerwehrwesen (FNFW) hat im Jahr 2002 die bestehende DINNorm für Löschdecken DIN 14155 zurückgezogen, da die Löschdecken nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Zur sachlichen Vervollständigung: Auf europäischer Ebene ist die Norm DIN EN 1869 „Löschdecken“ noch existent, jedoch bezieht sich der Anwendungsfall nur auf Frittiereinrichtungen mit einer Füllmenge von max. 3 Litern Speiseöl / -fett. Hierzu zählen Geräte für den häuslichen Gebrauch wie z.B. Fritteusen, Fondues. Fazit für den gewerblichen Bereich: In Bezug auf den Personenschutz beim Umgang mit der Löschdecke an brennenden Frittiereinrichtungen besteht jedoch noch erheblicher innovativer Handlungsbedarf, weshalb Löschdecken zur Bekämpfung von Speiseöl- und Speisefettbränden im gewerblichen Bereich der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe nicht empfohlen werden können. Tragbare Feuerlöscher zur Fettbrandbekämpfung Zur Bekämpfung von Speiseöl- und Speisefettbränden gibt es inzwischen geeignete und amtlich geprüfte tragbare Feuerlöscher nach DIN EN 3. Diese Feuerlöscher erhalten nach bestandener Prüfung das Piktogramm der Brandklasse F und im Schriftfeld den entsprechenden Hinweis. >> Geeignet zum Löschen von Speiseöl- und Speisefettbränden << Das bezifferte Löschvermögen (Löschleistung) eines Fettbrandlöschers unterteilt sich in die Kategorien: 5F / 25 F / 40 F / 75 F Die Ziffer bedeutet die Füllmenge in Liter des abzulöschenden Brandprüfgrätes (Prüfobjektes) nach DIN EN 3. Das heißt, z.B. mit einem Feuerlöscher 40 F kann eine Frittiereinrichtung bis zu 40 Litern-Füllmenge abgelöscht werden. Einen amtlichen Prüfbericht für das geprüfte Löschgerät wird seitens der Prüfstelle ausgestellt und dem Hersteller/Auftraggeber ausgehändigt. Beim Kauf eines solchen Feuerlöschers kann die Prüfbescheinigung in Kopie gefordert werden. Folgende Hersteller von Löschgeräten haben nach unserem derzeitigen Kenntnisstand die Prüfungen bestanden: Bavaria in Waldmünchen, Döka in Kassel, Gloria in Wadersloh, Jockel in Remscheid, Minimax in Bad Urach, Neuruppin in Neuruppin, Total in Ladenburg und Werner in Apolda. Zwischenzeitlich haben auch kleinere Brandschutzfirmen solche Löscher im SortiInfobrief zur Thematik Fettbrände_05-2011.doc Erstellt von Gerhard Sprenger 2 ment z.T. mit eigenem Aufdruck. Maßgebend für die Eignung des Fettbrandlöschers sind die vorgenannten Kriterien. Die Bruttopreise für einen Fettbrandlöscher liegen zwischen ca. 90,- bis 230,- Euro. Diese Preisdifferenzen ergeben sich u.a. aus dem äußeren Erscheinungsbild – Design, den Baureihen in „Euro-Standard“ oder „Master-Quality“ – eines Löschgerätes. Des Weiteren können sich diese Löschgeräte im zugelassenen Anwendungsbereichbereich für die Brandklasse A + F oder für die Brandklasse A + B + F unterscheiden. Letztendlich ist dem Unternehmer nach einer Beratung zu empfehlen, sich bei den Herstellern/Lieferern entsprechende Angebote einzuholen, um einen Preis- / Leistungsvergleich vornehmen zu können. Löschanlagen für Frittiereinrichtungen Stand 1999 -Auszug ErgebnisberichtLöschanlagen erwiesen sich bei den Versuchen als geeignet. Hinsichtlich Löschmittel, Technik und Aufbringen des Löschmittels besteht noch Verbesserungsbedarf. Hersteller: Löschanlage: Löschmittel: Fogtec/Neuruppin Kidde-Deugra/Safety First Minimax Total Walther Hochdruckwassernebel Aqua-Blue KS 1000 Ansul R102 Wasser Aqua-Blue Mx-Light Ansulex Stand 2001 - 2004 Weiter- bzw. Neuentwicklungen von Löschanlagen wurden aufgrund unserer Versuche von den Löschanlagenherstellern Fogtec/G&S Brandschutz und Minimax durchgeführt. Hinsichtlich der Hochdruckwassernebel-Löschanlage wurde im Frühjahr 2004 erneut eine Weiterentwicklung von der Firma Semco Maritime in Dänemark durchgeführt und der BGN durch Löschversuche demonstriert. Bei den anderen Herstellern bestehen die Anlagen in unveränderter Bauweise. Die Umsetzung des zitierten Verbesserungsbedarfes wäre aus Sicht der BGN auch bei diesen Herstellern wünschenswert. Nach Angaben der Hersteller ist mit Kosten von ca. 4.000,- Euro aufwärts (Anzahl der Düsen, Fettoberfläche etc.) für eine Löschanlage zu rechnen. Hersteller: Löschanlage: Löschmittel: Fogtec G&S Brandschutz Semco Siwatech Kidde-Deugra/Safety First Hochdruckwassernebel (HDWN) Hochdruckwassernebel (HDWN) Hochdruckwassernebel (HDWN) Hochdruckwassernebel (HDWN) Aqua-Blue Wasser Wasser Wasser Wasser Aqua-Blue (Diese Anlage ist auf dem deutschen Markt nicht mehr erhältlich) Minimax Total Walther KS 2000 Ansul R102 Adressen: Fogtec Brandschutz GmbH in Köln G&S Brandschutz GmbH in Mogendorf Semco Maritime in Odense (DK) Siwatech GmbH in Berlin Minimax GmbH in Bad Oldesloe Total Walther GmbH in Kaltenkirchen Infobrief zur Thematik Fettbrände_05-2011.doc Febramax Ansulex 0221 / 962230 02623 / 96420 +45 6568 / 3800 030 / 36750541 04531 / 8030 04191 / 5050 Erstellt von Gerhard Sprenger
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