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Info & News: Ansteckungsort Flughafen: Wie Fraport Krankheiten abwehrt
Geschrieben 19. Aug 2016 - 23:08 Uhr
Im Rahmen seiner Sommerreise besuchte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe heute den Flughafen Frankfurt. Er
besichtigte die Rettungswache des Flughafenbetreibers Fraport AG und informierte sich über die Maßnahmen zum Schutz
vor der Einschleppung ansteckender Krankheiten.
Frankfurt beheimatet einen der am besten vernetzten Flughäfen der Welt, in diesem Sommerflugplan werden 290 Flugziele
direkt angeflogen – alleine 140 davon außerhalb Europas. Das Max-Planck-Institut hat in einer Studie im Jahr 2014
geschlussfolgert, wegen dieser vielen Verbindungen sei auch das Risiko besonders groß, dass Fluggäste aus anderen Teilen
der Welt ansteckende Krankheiten über den Flughafen Frankfurt nach Deutschland mitbringen.
Erste Verteidigungslinie gegen Einschleppung
"Wir sind nicht nur ein Umsteigeplatz für jährlich 60.000.000 Fluggäste, sondern auch die erste Verteidigungslinie gegen
Viren und Bakterien aus aller Welt", beschrieb Fraport-Vorstandsmitglied Michael Müller die besondere Herausforderung für
die Medizinischen Dienste des Flughafenbetreibers und das Gesundheitsamt Frankfurt. Beide Häuser arbeiten seit vielen
Jahrzehnten zusammen und haben Pläne für verschiedene Szenarien entwickelt. Unter Federführung des Gesundheitsamtes
und in enger Zusammenarbeit werden im Bedarfsfall die notwendigen Maßnahmen abgestimmt und umgesetzt, um
Fluggäste und Personal vor Ansteckung und die deutsche Bevölkerung vor der Einschleppung infektiöser Krankheiten zu
schützen. "An erster Stelle steht immer die Information der Fluggäste und Beschäftigten – zum Schutz vor Ansteckung raten
wir grundsätzlich zu Aufmerksamkeit, Vorsicht und Hygiene", erläutert Dr. Walter Gaber, Bevollmächtigter der Fraport AG für
medizinische Themen.
In den vergangenen 15 Jahren gingen vor allem von der SARS-Pandemie in den Jahren 2002 und 2003, der Schweinegrippe
in den Jahren 2009 und 2010, dem Ebola-Fieber in den Jahren 2014 bis 2016 und mehreren Lassafieber-Fällen erhöhte
Ansteckungsgefahren für internationale Fluggäste aus. "Die höchste Verbreitungsgefahr geht naturgemäß von Erregern aus,
die sehr leicht über die Luft von Mensch zu Mensch übertragbar sind. Die größte vorstellbare Herausforderung für uns ist ein
entsprechend infizierter Passagier in einer vollbesetzten Großraummaschine auf einem Langstreckenflug nach Frankfurt",
erläuterte Prof. Dr. Dr. René Gottschalk, Leiter des Gesundheitsamtes Frankfurt.
Ampelfarben markieren Betroffene
"Wenn Personen an Bord verdächtige Symptome zeigen, werden wir aktiv", so Gottschalk. Dann werde nach dem Modell der
"Frankfurter Ampel" verfahren: Der potenziell infizierte Passagier wird "rot" markiert und in einem Isolationsfahrzeug der
Feuerwehr Frankfurt zur Untersuchung und Behandlung in die Sonderisolierstation der Uniklinik Frankfurt gefahren. Alle
Personen, die Kontakt mit dem Kranken hatten, werden "gelb" markiert und halten sich in separaten Räumen unter
medizinischer Beobachtung auf, bis feststeht, ob eine gefährliche Infektionskrankheit vorliegt oder nicht. Alle übrigen
Fluggäste werden "grün" markiert, ärztlich aufgeklärt und können ihre Reise fortsetzen.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zog am Ende seines Flughafenbesuchs ein positives Fazit: "Es ist
beeindruckend, wie vorbildlich die Maßnahmen nach den internationalen‎ Gesundheitsvorschriften am Frankfurter Flughafen
umgesetzt werden. Damit leisten die Verantwortlichen vor Ort einen großen Beitrag zum Schutz der Menschen vor
hochinfektiösen Krankheiten. Gerade am Flughafen wir deutlich: Krankheiten machen nicht an Landesgrenzen halt. Wir
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aktuellen News das mit den nationalen Maßnahmen Hand in Hand geht. Deshalb setze ich
mich auch auf internationaler Ebene für einen gemeinsamen Kampf gegen grenzüberschreitende Gesundheitsgefahren ein."
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