Übergewicht/Adipositas: Fachbereich Stoffwechsel

Übergewicht/Adipositas
Fachbereich Stoffwechsel
MediClin Staufenburg Klinik
Durbach/Schwarzwald
Fachklinik für Innere Medizin
Fachabteilungen für
n Urologie
n Nephrologie
n Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen
n Onkologie
n Orthopädie
Prävention l Akut l Reha l Pflege
MediClin – Ein Unternehmen der Asklepios Gruppe
Antworten auf Ihre Fragen!
Worum geht es?
Unter Adipositas versteht man krankmachendes,
deutlich erhöhtes Übergewicht. Aktuelle Zahlen wei­
sen eine dramatische Zunahme sowohl von Überge­
wicht, als auch von Adipositas in der Bevölkerung
nach. Im Bundes-Gesundheitssurvey 1998 waren
bereits 25% der 50 – 60-Jährigen adipös. Die Grö­
ßenordnung dieser Zahlen hat sich im telefonischen
Gesundheitssurvey von 2003 und einer EU-Studie
von 2007 bestätigt. Insgesamt sind nur etwa ein
Drittel der Männer und knapp die Hälfte der Frauen
normalgewichtig.
Nachweislich erhöht Adipositas das Risiko für Herz­
infarkt, Schlaganfall und arterielle Verschlusskrank­
heit. Die steigende Anzahl der Diabetes mellitus
Typ-2-Erkrankungen in der Bevölkerung lässt sich
direkt auf die Zunahme der Adipositas zurückfüh­
ren. Darüber hinaus gilt Adipositas als eine Ursache
für orthopädische Erkrankungen wie Arthrose, vor
allem der Knie- und Hüftgelenke sowie degenerati­
ver Wirbelsäulenerkrankungen. Die Entstehung des
Schlaf-Apnoe-Syndroms und der damit verbundenen
verstärkten Müdigkeit wird im Wesentlichen auch
auf Adipositas zurückgeführt. Weiterhin werden Ess­
störungen und Depressionen begünstigt, wodurch
eine Minderung der Lebensqualität erfolgen kann.
Warum Behandlung in einer Reha-Klinik?
Die Reha-Klinik eignet sich besonders zur Behand­
lung chronischer Erkrankungen, da die Mitarbeiter
in allen Bereichen gewohnt sind, Patienten zu moti­
vieren, zu un­ter­richten und in praktischen Abläufen
zu schulen. Die Philosophie heißt: Hilfe zur Selbst­
hilfe.
Bei der Adipositas ist ein interdisziplinärer Ansatz
unumgänglich. Medizinische Behandlung, psycholo­
gische Be­treuung, Bewegungstherapie, Ernährungs­
beratung und -schulung müssen ineinander greifen.
Welche Patienten können behandelt werden?
Im Prinzip alle, sofern eine ausreichende Mobilität für das
Zurücklegen der Wege innerhalb der Klinik gegeben ist.
Medizinisch indiziert ist eine Behandlung ab einem Body
Mass Index von über 30 kg/ m2 bzw. bei einem Body Mass
Index zwischen 25 – 30 kg/ m2, wenn zusätzliche Risikofak­
toren für Herz-Kreislauferkrankungen vorliegen.
Internistische Begleiterkrankungen, wie Bluthochdruck,
koronare Herzkrankheit oder Diabetes mellitus werden
mitbehandelt. Die Klinik ist als Diabetologikum DDG
zertifiziert.
Auch orthopädische Begleiterkrankungen können fach­
kundig mitbetreut werden.
Welches sind die Ziele
der stationären Behandlung?
n Ernährungsumstellung auf eine kalorienkontrollierte,
alltagstaugliche Kost
n Dauerhafte Verhaltensänderung
n Regelmäßig vermehrte körperliche Aktivität
n Anhaltende Gewichtsreduktion und dadurch
Risikonormalisierung für adipositasbedingte
Folgeerkrankungen
Welches sind die Inhalte der Behandlung?
n Bewusstsein für die Bedeutung der Adipositas
und deren Folgeerkrankungen erzeugen und
Krankheits­akzeptanz erreichen, u.a. durch Wis­
sensvermittlung
n Analyse des eigenen Verhaltens
n flexible Kontrolle des Essverhaltens anstelle
rigider Regeln
n Motivation zur dauerhaften Verhaltensänderung
n Befundangepasste Bewegungstherapie
n Rückfallprophylaxe
Was wird in der Klinik diagnostisch getan?
n Umfangreiche Labordiagnostik, bei Bedarf auch
endokrinologische Funktionsdiagnostik
n Herz und Gefäße: Ruhe-EKG, Belastungs-EKG,
Echokardiographie, Dopplersonographie,
Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruck-Untersuchung
n Lungenfunktionsuntersuchung
n Ultraschall: Bauchorgane, Schilddrüse
n Psyche: Erkennen von Verhaltens- und Verarbeitungs­
mustern, Analyse der Krankheitsbewältigung, Wahr­
nehmung psycho-physischer Zusammenhänge.
Welche Therapie bietet die Klinik an?
Unter der Leitung des betreuenden Arztes erarbeitet das
interdisziplinäre Behandlungsteam einen individuellen The­
rapieplan, der realistische Ziele vorgibt, ohne den Patienten
zu überfordern, sowie Ziele und Wünsche der Patienten
berücksichtigt.
1. Schulung und psychologische Betreuung:
Im Zentrum steht die Arbeit an Motivation und Verhal­
tensänderung. Therapieziele sind Erkennen, Beurteilen
und Verändern ungünstiger Verhaltensweisen. Hier
kommen neben sachlichen Vorträgen auch psycholo­
gische Gruppenarbeit sowie praktische Erfahrung
mit Essen und Nahrungszubereitung zum Tragen.
Neben dem Motivationsaufbau, sowohl zur Gewichts­
reduktion als auch zu vermehrter Bewegung im Alltag,
gehören hierzu eine Analyse des Essverhaltens und die
Formulierung realistischer Zielvorstellungen. Die Wahr­
nehmung von Hunger- und Sättigungsgefühl werden
trainiert. Eine rigide Verhaltenskontrolle des Essverhal­
tens soll zugunsten einer flexiblen Verhaltenskontrolle
abgebaut werden.
Zur Verringerung stressbedingten Essverhaltens ist die
Erarbeitung von Problemlöse- bzw. Stressbewältigungs­
strategien hilfreich.
Wichtig ist auch die Erstellung individueller und all­tags­
tauglicher Veränderungspläne für zu Hause.
2.Ernährung:
Überprüfung und Korrektur der bisherigen Ernährungs­
gewohnheiten mit anschließender Erstellung eines
Ernährungsplanes in Zusammenarbeit mit Arzt und
Diätassistentin. Praktische Einweisung durch Unterricht
am Büfett und in der Lehrküche.
3. Bewegungstherapie:
Befundangepasstes Ausdauer­training, z.B. Ergometer
(unter Monitoring), Wassergymnastik, Walking, Nordic
Walking, Schwimmen. Bei Bedarf indikationsbezogene
Gruppen- oder Einzel­krankengymnastik.
4. Ärztliche Behandlung:
Diagnostik und medikamentöse Therapie von Folgeund Begleiterkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes
mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen, orthopädischen
Erkrankungen.
Ein derartig strukturiertes Behandlungs- und Schulungs­
programm wird durch ein Team unterschiedlicher Berufs­
gruppen getragen. Bei uns sind dies Ärzte, Psychologen,
Diätassistentinnen, Krankengymnasten, Bewegungsthe­
rapeuten, Diabetesberaterinnen, Schwestern und So­zial­
arbeiterinnen.
Es erfolgt eine strukturierte Diabetiker-Schulung sowie eine
ge­zielte physiotherapeutische und balneo-physikalische
Behandlung bei Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Welche Kostenträger kommen in Frage?
Als Kostenträger kommen Rentenversicherungsträ­
ger, Krankenkassen sowie die Beihilfestellen des öf­
fentlichen Dienstes in Frage.
Bei Privatversicherten ist eine Zustimmung der PKV
vor Aufnahme notwendig.
Bei Heilverfahren (HV) ist je nach Zuständigkeit ein
Antrag bei der Krankenkasse oder dem Rentenversi­
cherungsträger notwendig, z.B. über den Hausarzt.
Die Wahl der Klinik trifft dann der Kostenträger un­
ter Berücksichtigung des Patientenwunsches.
Stoffwechsel-Team
unter Leitung von
Oberarzt Dr. med. Thomas Helling
Facharzt für Innere Medizin, Diabetologe,
Notfallmedizin, Sozialmedizin
Chefarzt
Prof. Dr. med. Jürgen Wagner
Internist, Nephrologe, Hypertensiologe
www.staufenburg-klinik.de
© MediClin, 8/2016 – 300; Satz: DIVA, Weisweil
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Burgunderstraße 24, 77770 Durbach
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