Bergsträßer Anzeiger vom 19.08.2016 Seite: Ressort: 1 bis 1 Freizeit Gattung: Auflage: Rubrik: Bensheim Reichweite: Tageszeitung 14.872 (gedruckt) 14.121 (verkauft) 14.210 (verbreitet) 0,05 (in Mio.) Es war die ganze Nacht hell Gigantisch, spannend, beeindruckend: So beschreibt Benedikt Olf seine knapp zweiwöchige Reise ans Nordkap. Die Expedition hat der 15-jährige Schüler aus Groß-Rohrheim mit dem Institut für Jugendmanagement in Heidelberg unternommen, das er bereits von einem Schülerstudium kannte. Denn Olf studiert seit drei Jahren neben der Schule an der Fern-Uni Hagen Wirtschaftswissenschaften. „Das Institut bietet verschiedene Forschungsreisen an. Mich hat das Nordkap schon immer interessiert und ich wollte es mal mit eigenen Augen sehen“, sagt der GroßRohrheimer. Also bewarb er sich und wurde angenommen. Nach ersten Treffen mit den an-deren Teilnehmern musste sich der Schüler zunächst um die Finanzierung der Reise kümmern. „Ich habe viele Sponsoren angerufen und ihnen geschrieben. Das war eine völlig neue Erfahrung für mich“, erzählt er. Schließlich konnte er die Landesbank Baden-Württemberg und den Förderverein seiner Schule, des Gymnasiums Gernsheim, gewinnen. Bei den Reisevorbereitungen tauschten die Teilnehmer im Alter von 13 bis 18 Abbildung: Abbildung: Wörter: © 2016 PMG Presse-Monitor GmbH Jahren ihre Erwartungen aus und besprachen die Forschungsziele. „Es gab drei Forschungsbereiche: Klima, Fauna und Flora, Wirtschaft und Infrastruktur sowie Mensch, Kultur und Sprache“, erklärt Olf. „Jeder hat sich einen Tag lang um einen Bereich gekümmert, dann wurde getauscht.“ Wichtig waren dabei – wie bei echten Forschern – Zielsetzung, Methodik und das Sammeln von Daten. „Bei unserer Reise durch Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen haben wir Leute befragt, Wasserproben genommen und vieles mehr“, so der Schüler. „Es war sehr interessant, zu sehen, wie Forscher arbeiten.“ Gefallen haben ihm auch die Stadtführungen in Kopenhagen, Stockholm und Helsinki. „Es war spannend, zu sehen, wie die Menschen ticken“, sagt Olf. „Die Dänen beispielsweise sind wie eine große Gemeinschaft. Jeder gibt etwas zurück, was er vom Staat bekommen hat – zum Beispiel stellen Unternehmer den Studenten Wohnungen zur Verfügung.“ Neben Land und Leuten lernte die Gruppe auch die Speisekarten der nördlichen Länder kennen. „Wir haben sehr viel leckeren Fisch und auch Elch gegessen“, so Olf. Jede Menge Rentiere liefen der Gruppe über den Weg. Höhepunkt der Reise war für Benedikt Olf der Tag am Nordkap in Norwegen. „Die Landschaft war sehr beeindruckend mit den nackten Felsen ohne Pflanzen, das Eismeer – einfach gigantisch“, schwärmt er. Faszinierend war für den 15-Jährigen auch die Mitternachtssonne: „Es war die ganze Nacht hell.“ Unglaubliche Erfahrung „Die Expedition war unglaublich“, fasst Olf zusammen. Auch für sein Studium, das er in eineinhalb Jahren beenden will, habe ihm die Reise weitergeholfen: „Das Studium beschäftigt sich ja auch mit wissenschaftlichem Arbeiten. Es war schön, das Forschen kennenzulernen.“ Dazu wird Benedikt Olf auch in Zukunft Gelegenheit haben, denn das Institut bietet zusätzlich Blauwal-Expeditionen auf die Azoren und Forschungsreisen nach China an. „Weitere Touren würden mir schon gefallen“, sagt Olf. to/sm Am Nordkap vor der Weltkugel: Benedikt Olf mit Teamkollege Frederick Walters und Gero Schäfer, Chef des Instituts für Jugendmanagement (von links). Bild: oh/ü Ein Rentier auf der Straße und die grandiose Landschaft gehörten zu den Eindrücken der Reise. Bilder: oh/ü 475
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