Bafin gibt chinesischer Fosun grünes Licht

Übernahme von Hauck & Aufhäuser
Bafin gibt chinesischer Fosun grünes Licht
Die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun darf die Privatbank Hauck & Aufhäuser übernehmen. Nach
einem Jahr Ungewissheit hat die Bankenaufsicht den Deal nun genehmigt. Der Kaufpreis kann sich sehen
lassen.
Nach einjähriger Hängepartie hat die Bankenaufsicht der Übernahme der Privatbank Hauck &
Aufhäuser durch die chinesische Beteiligungsgesellschaft Fosun zugestimmt. Das bestätigte eine
Sprecherin des Traditionshauses. Man begrüße die Entscheidung der Behörden, sie sei ein weiterer
wichtiger Schritt, hieß es. Alle 530 Mitarbeiter würden übernommen.
Zugleich verwies das Unternehmen auf die noch ausstehende Entscheidung der Luxemburger
Finanzaufsicht, die den Deal ebenfalls absegnen muss. Wann dort eine Entscheidung fällt, ist noch
unklar.
Laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zahlt die Investmentfirma des chinesischen Milliardärs Guo
Guangchang einen Kaufpreis von 210 Millionen Euro. Bei einer Eigenkapitaldecke der Bank von 186
Millionen Euro zum Zeitpunkt der Kaufofferte ein stolzer Preis.
Stolzer Preis
Die etwa 75 Eigner der Traditionsbank bekommen zudem demnach etwa das Doppelte dessen, was
weitere Interessenten zuvor geboten haben sollen. 99 Prozent der Eigentümer sollen laut Sprecherin
ihre Anteile veräußert haben. An dem 1796 gegründeten Bankhaus sind zahlreiche deutschen
Unternehmerfamilien wie die Masts (Jägermeister) oder die Familie Riegel (Haribo) beteiligt.
Der Deal lag lange Zeit brach, nachdem Fosun den Eigentümern bereits im Juli vergangenen Jahres die
Kaufofferte unterbreitet hatte. Grund ist das Zögern der Aufsichtsbehörden. Während das sogenannte
Inhaberkontrollverfahren der Aufsichtsbehörden höchstens 60 Tage dauert, wurde die Prüfung offenbar
wegen Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit des Investors lange nicht angegangen.
Verschwundener Eigentümer
Fosun, beteiligt unter anderem an Unternehmen wie dem Reiseveranstalter Club Med oder dem
Modelabel Tom Tailor, gilt als hochverschuldet. Darüber hinaus ging Ende vergangenen Jahres der Fall
des Fosun-Gründers Guo Guangchang durch die Medien, der im Dezember für mehrere Tage nicht
auffindbar gewesen war. Er hatte offenbar den Behörden Auskünfte in Bezug auf
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Korruptionsermittlungen geben müssen.
Laut FAZ-Bericht soll die Prüfung durch die Aufsichtsbehörden denn auch sehr gründlich ausgefallen
sein. Mehr als drei Dutzend Aktenordner habe die Bafin von Fosun angefordert. Zu beanstanden gab es
offenbar nichts – die jetzt erteilte Genehmigung erfolgte ohne Auflagen.
Dieser Artikel erschien am 18.08.2016 unter folgendem Link:
https://www.private-banking-magazin.de/hauck--aufhaeuser-bernahme-bafin-gibt-chinesischer-fosun-gruenes-licht-1471506446/
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