STURM DER BILDER Bürger, Moral und Politik in den Niederlanden 1515-1616 Pieter Bruegel, Schlittschuhläufer vor dem St. Georgstor in Antwerpen, 1558 Ausstellung im Lichtenberg-Kolleg (24.11.2016 – 11.12.2016) Einführung Die Ausstellung „Sturm der Bilder“ zeigt Bilder aus der Göttinger Stichesammlung von Künstlern wie Lucas van Leyden, Maarten van Heemskerck, Pieter Bruegel, Hendrick Goltzius und Dirck Volckertsz Coornhert. Das berühmte Erasmus-Porträt von Albrecht Dürer eröffnet die Ausstellung. Und sie endet mit einem anderen berühmten Stich: der Ko-Produktion von Rembrandt und Hugo Grotius, die zusammen im Jahr 1635 ihren Freund und Remonstrantischen Theologen, Johannes Uytenbogaert, in einem Porträt feierten. In den hundert Jahren zwischen 1515 und 1616 erlebten die Niederlande stürmische Zeiten. Mit Denkern wie Erasmus von Rotterdam und Künstlern wie Goltzius erreichte der Humanismus im Norden einen Höhepunkt. Die Reformation von Täufern, Calvinisten und anderen religiösen Gruppen stellten die niederländischen Provinzen aber auch vor die Herausforderung, neue religiöse Konflikte zu bewältigen. Der Aufstand gegen die „spanische Tyrannei“ und der damit einhergehende Unabhängigkeitskrieg erschütterten die Niederlanden ab den 1560ern. Daraus ging die niederländische Republik hervor und es begann das Goldene Zeitalter – eine Zeit von Freiheit, Toleranz, Kunst und Reichtum, aber auch Handelskapitalismus und Krieg. Die Leitthemen der Ausstellung „Sturm der Bilder“ entspringen dem erstaunlich reichaltigen Bestand niederländischer Drucke in der Göttinger Kunstsammlung. Die ausgewählten Stiche ermöglichen faszinierende Einblicke in die niederländische Geschichte des 16. Jahrhunderts. Sie zeugen von einer lebendigen und kritischen politischen Kultur, von einer Gesellschaft, die zugleich nach Idealen strebte und sich mit der Realität von Unterdrückung, Aufstand, religiösem Zwist und Krieg auseinanderzusetzen hatte. Dabei waren Bilder weit mehr als blosse Illustrationen. Stürmisch und dezidiert nahmen die hier präsentierten Künstler am gesellschaftlichen und politischen Leben ihrer Zeit Teil und sie erschufen die Fundamente einer neuen politischen Ordnung, der niederländischen Republik. Konzeptuell entwickelt wurde die Ausstellung von Ivan Gaskell und Martin van Gelderen in Zusammenarbeit mit Anne-Katrin Sors, Kustodin der Kunstsammlung. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Es werden Spenden gesammelt um die Restaurierung eines alt-niederländischen Gemäldes aus der Göttinger Kunstsammlung zu finanzieren. Zeitplan: - Vernissage am Donnerstag 24.11.2016, um 19:00. - Die Ausstellung läuft von Freitag 25.11. 2016 bis zum Tag der offenen Tür der Historischen Sternwarte am Sonntag 11.12.2016. - Öffnungszeiten: Täglich 11:00-17:00; Montags geschlossen. - Finissage am Sonntag 11.12.2016.
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