religiOn und Frieden - Freundeskreis Schloss Hubertusburg eV

Hubertusburger Frieden – ewiger Frieden?!
6.
Hubertusburger
Friedensgespräche
21. & 22. Oktober 2016
Schloss Hubertusburg, Wermsdorf
„Religion Und Frieden“
H e r r P r o f . D r . K u r t B i e d e n k o pf
Schirmherr der 6. Hubertusburger Friedensgespräche
Grußwort an die 6. Hubertusburger Friedensgespräche
Im Jahre 2016 finden die Hubertusburger Friedensgespräche in einer Welt
statt, wie wir sie ­­uns noch vor wenigen Jahrzehnten kaum vorstellen konn­
ten. Gewissheiten, durch Jahrzehnte erprobt und gesichert, werden in
Frage gestellt. Gefährdungen, mit denen wir keine Erfahrung haben, ver­
unsichern unser Leben. Wir verlangen von Staat, „der Politik“ und den Poli­
tikern, dass sie uns schützen. Wir sind schnell bei der Hand, wenn es
darum geht, ihnen Versagen oder Unfähigkeit vorzuwerfen. In den soge­
Foto: Waltraud Leuschner nannten „sozialen Medien“ überschütten wir sie mit Häme – häufig unter
dem Schutz der Anonymität – ohne uns zu fragen, was wir damit in denen
anrichten, die wir treffen. Was würde geschehen, wenn sich die Tüchtigen und Begabten im
Lande verweigern, politische Verantwortung für unser Wohl zu übernehmen – und damit denen
Platz machen, die nicht über vergleichbare Fähigkeiten verfügen.
Wir genießen die Vorteile der Globalisierung, wenn es darum geht, zu reisen, in den Basaren der
armen Länder einzukaufen und unsere Tische reichlich mit Früchten aus der ganzen Welt zu
decken. Aber wir wehren uns gegen die Globalisierung, wenn die Menschen in den Entwick­
lungsländern von uns lernen, mit ihren Produkten in unsere Märkte eindringen, unsere Wett­
bewerber werden und uns zwingen, in diesem Wettbewerb zu bestehen.
Wir fühlen uns von Flüchtlingen aus dem Mittleren Osten und dem afrikanischen Kontinent
bedroht und verlangen von der „Burg Europa“, uns vor ihnen zu schützen. Die Würde des Men­
schen ist für uns unantastbar. Aber es erscheint uns keineswegs geboten, sie selbstverständlich
auch jenen zu gewähren, die aus Regionen zu uns kommen wollen, die von den europäischen
Kolonialmächten ausgebeutet wurden oder noch ausgebeutet werden. Wir globalisieren unsere
Lebensräume durch die sozialen Medien, die uns erlauben, überall auf der Welt „Freunde“ zu
haben. Aber wir weigern uns, auch nur die geringsten Anforderungen zum Wohle der ärmsten
Menschen zu „globalisieren“, ohne die für sie ein Leben in Würde unmöglich ist.
Richtig verstanden können wir ein Friedensgespräch nur dann mit Nutzen führen, wenn wir
unter Frieden nicht vor allem eine Sache des Staates verstehen, sondern auch unserer aller
Sache. Das gilt vor allem, wenn es um den sozialen Frieden geht. Wie schwierig es ist, ihn zu
schaffen, wie lange es dauert und wie lange immer wieder um ihn gekämpft werden muss,
­wissen wir aus unserer eigenen Geschichte und unserer Erfahrung mit der großen sozialen
Frage des 19. Jahrhunderts.
Im 21. Jahrhundert wird es um die Bewältigung der globalen großen sozialen Frage gehen. In
diesem Ringen um soziale Gerechtigkeit wohnen wir – wie die Fabrikanten im 19. Jahrhundert –
in den Villen und die große Mehrheit der Menschen in den Katen. Frieden wird es nur geben
können, wenn es uns gelingt, in den kommenden Jahrzehnten auf eine glaubwürdige Weise
dazu beizutragen, die schlimmsten Ungerechtigkeiten abzubauen und unsere Kraft zu einem
nicht unwesentlichen Teil auf diese Aufgabe zu verwenden. Darin vor allem müssen wir den
europäischen Beitrag zum Frieden sehen. Denn die große Mehrheit der Menschheit wird Europa
den Frieden mit ihr nur dann gönnen, wenn sie uns und unser Europa für unverzichtbar hält.
F r e i t a g , 2 1 . Ok t o b e r 2 0 1 6
16:00 Uhr
Künstlerische Einführung
Frau Alice und Frau Alma Stoye, Gambe
16:15 UhrBegrüßung
Herr Wolfgang Köhler,
Vorsitzender des Freundeskreises Schloss Hubertusburg e.V.
16:20 Uhr
Grußworte
Herr Ralf Berger, Sächsische Bildungsagentur, Leiter Regionalstelle
Leipzig in Vertretung für Frau Staatsministerin Brunhild Kurth,
Schirmherrin des Hubertusburger Jugendfriedenspreises
Herr Kai Emanuel, Landrat des Landkreises Nordsachsen
Herr Matthias Müller, Bürgermeister Wermsdorf
16:35 Uhr
Musikalische Umrahmung
16:45 Uhr
Vorstellung Preisträger 4. Hubertusburger Jugendfriedenspreis
16:55 UhrPräsentationen der Preisträger
17:55 Uhr
Musikalische Umrahmung
18:10 UhrPause
18:30 Uhr Einführung in die Abendveranstaltung mit Vorstellung von
Demokratie- und Friedensinitiativen der Region
Empfang mit Musik und Essen
„Jahrmarkt der Ideen“ Austausch und Gespräche der
regionalen Initiativen
Ta g u n g s p r o g r amm
Ovalsaal des Schlosses
S o n n a b e n d , 2 2 . Ok t o b e r 2 0 1 6
Ta g u n g s p r o g r amm
Ovalsaal der Schlossanlage
09:00 UhrEröffnung und Begrüßung:
Vortrag Herr Prof. Dr. Kurt Biedenkopf
Schirmherr 6. Hubertusburger Friedensgespräche
Moderation:
Frau Almut Rudel
MDR-Sachsenspiegel Leipzig
10:00 Uhr
„Frieden schaffen!“
Herr Prof. Dr. Frieder Otto Wolf, Berlin
10:40 Uhr
„Eine Lehre der Gewaltlosigkeit und Friedenslehre,
abgeleitet aus den islamischen Quellen“
Herr Muhammad Sameer Murtaza, Bad Kreuznach
11:20 Uhr
„Der christliche Glauben und das Ideal des Friedens“
Herr PD Dr. Norbert Spannenberger, Leipzig
12:00 Uhr einführende Worte zur Ausstellung und Filmvorstellung
Studierende der Hochschule Zittau/Görlitz,
Fakultät Sozialwissenschaften
12:15 Uhr
Mittagspause
13:30 Uhr Vernissage zur Ausstellung im Schloss
Studierende der Hochschule Zittau/Görlitz,
Fakultät Sozialwissenschaften
15:00 Uhr
„Religion und Krieg“
Herr Prof. Dr. Hartmut Zinser, Berlin
16:00 Uhr
Kaffeepause
Moderation: Herr Frank Richter
Direktor Sächsische Landeszentrale für politische
Bildung, Dresden
16:30 UhrDiskussionsforum und Schlusswort
17:30 Uhr Statio für den Frieden
Interreligiöses Treffen in der Katholischen Schlosskapelle
St. Hubertus im Schloss Hubertusburg
referenten und Moderatoren
Herr Ralf Berger,
Sächsische Bildungsagentur, Leiter Regionalstelle Leipzig
Kai Emanuel,
Landrat des Landkreises Nordsachsen
Wolfgang Köhler,
Vorsitzender Freundeskreis Schloss Hubertusburg e.V., Wermsdorf
Matthias Müller,
Bürgermeister Wermsdorf
Muhammad Sameer Murtaza,
Politik-und Islamwissenschaftler, Stiftung Weltethos, Bad Kreuznach
Frank Richter,
Theologe, Direktor Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden
Almut Rudel,
MDR Sachsenspiegel, Leipzig
PD Dr. Norbert Spannenberger,
Historiker, Universität Leipzig
Prof. Dr. Frieder Otto Wolf,
Philosoph, Freie Universität Berlin, Präsident der Humanistischen
Akademie Deutschland
Prof. Dr. Hartmut Zinser,
Religionswissenschaftler, Freie Universität Berlin
R e f e r e n t e n
Prof. Dr. Kurt Biedenkopf,
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen a.D.
Fried e n“
u n d
„Religi o n
Au ss te l lung
AU S S TE L L UN G
„Religion und Frieden“
Ausgewählte Werke der Studierenden der Hochschule
Zittau/ Görlitz Fakultät Sozialwissenschaften
unter ­Leitung von Frau Prof. Dr. habil. Gisela Thiele
Die Ausstellung soll durch die auf unterschiedliche Besucherbedürfnisse abge­
stimmte Vielschichtigkeit den Zugang zu dem Ausstellungsthema öffnen.
Konzipiert als eine Präsentation von Ergebnissen einer kritischen Auseinander­
setzung mit Themen wie Weltreligionen, Religionskriege und den Begrifflichkeiten
Religion und Frieden.
Durch die Zusammenstellung und Kontrastierung der Exponate setzt sie die Bild­
welten im Kopf der Besucher in Bewegung und regt zum Nachdenken an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Die Projektgruppe der Hochschule Zittau / Görlitz
Veranstalter, Kooperationen
und Förderung
Veranstalter:
Freundeskreis Schloss Hubertusburg e.V., Wermsdorf
Kooperationen und Partnerschaften:
Hochschule Zittau/Görlitz,
Fakultät für Sozialwissenschaften
Sächsische Landeszentrale für politische Bildung,
Dresden
Vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus
für Lehrer besonders empfohlen
Sponsoren:
Rotary-Club, Torgau Oschatz • Lions-Club, Oschatz • Sparkasse Leipzig • Hotel „Seehof Döll­
nitzsee“, Wermsdorf • Hotel „Seegasthof Horstsee“, Wermsdorf • Eskildsen GmbH, Grimma
PlanerNetzwerk, Kemmlitz • Wermsdorfer Fisch, Firma Stähler • Ileburger Sachsen-Quelle,
Eilenburg • Schwanen-Apotheke, Wermsdorf
I n fo r ma t i o n e n
A l l g e m e i n e
Allg e m e i n e I n f o r m a t i o n e n
Tagungsort:
Schloss Hubertusburg, 04779 Wermsdorf
Tagungsgebühr:
Keine
Erwerb eines Verpflegungsgutscheins
10,– EUR/Tag bzw. ermäßigt 5,– EUR/Tag
Weitere Auskünfte: Herr Ulf Müller, Tel. 034364 52289
Mobil: 0174 9297006
Internet:
www.freundeskreis-hubertusburg.de
Anmeldung:
E-Mail: [email protected]
Hotels und weitere Unterkünfte unter
www.wermsdorf.de
Gestaltung: Lars Hoschkara
Ges