Referat Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, Bau

Kommunikation
Kanton Bern
Staatskanzlei
Anlass
Einweihung der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion
Thema
Einweihung Sanierung Gymnasium Interlaken
Datum
Freitag, 19. August 2016
Referentin
Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin
Sehr geehrte Damen und Herren
Werte Gäste
Ich habe mich sehr gefreut, heute in diese frisch sanierte Aula zu kommen und ich danke
Ihnen für die Einladung.
Meine Freude hat auch damit zu tun, dass ich in meinen ersten Berufsjahren Lehrerin war.
Ich weiss aus dieser Zeit, wie wichtig zweckmässige Gebäude, gepflegte Schulanlagen und
praktische Unterrichtsräume sind – für Lehrerinnen und Lehrer wie für Schüler.
Heute, als Baudirektorin des Kantons Bern, mache ich ebenfalls wieder Arbeit im
Bildungsbereich: nämlich immer dann, wenn es um Sanierungen oder Neubauten von
Schulen geht. Als Baudirektorin arbeite ich einfach ein Stück näher beim Ursprung der
Bildungskette, dort wo auf Plänen und dann in Beton, Holz, Glas und Stahl diejenigen
Räume entstehen, in denen die Bildung schliesslich vermittelt wird.
Ein Gebäude ist nie einfach eine neutrale Hülle. Die Form bestimmt den Inhalt immer mit.
Das heisst: Wenn wir zukunftsgerichtet bauen beziehungsweise sanieren, dann fördern wir
den gesellschaftlichen Fortschritt.
Hier in der Schulanlage Mittengraben – Sie erinnern sich – waren die baulichen Voraussetzungen für eine gute Bildung vor ein paar Jahren nicht gut. Die Gebäude stammten aus den
Sechziger- und Siebzigerjahren und hatten undichte und schlecht isolierte Dächer, Fenster
und Wände, die Tragkonstruktionen waren teilweise verrostet, der Brandschutz war
ungenügend, Rohrleitungen platzten, es lösten sich manchmal sogar Fassadenplatte, Netze
mussten montiert werden.
Das ist nur ein Teil der Mängel. Zum Glück wurde damals niemand verletzt.
Wir sprachen damals von einem so genannten Sanierungsstau. Er entstand in der Zeit Ende
der Neunzigerjahre, als die Gemeinden die Verantwortung für die Gymnasien an den Kanton
Diese Mediendokumentation ist auch online: www.be.ch/medienmitteilungen
Einweihung der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion vom Freitag, 19. August 2016
übergaben. Bei dieser Kantonalisierung der Schulanlagen zeigte sich, dass ein grosser Teil
der Gymnasien renoviert oder sogar teilweise neu gebaut werden mussten.
Und ich freue mich, dass wir heute die fertig sanierte Schulanlage einweihen können.
Die drei Jahre Provisorium sind vorbei. Der Schulbetrieb kommt wieder ohne Container und
Übergangslösungen aus.
Wir haben den Kostenrahmen einhalten können und die Reserven nicht anzapfen müssen –
vielen Dank allen Beteiligten! – und wir haben ebenfalls den Zeitplan einhalten können:
 Vorletztes Jahr ist das Mittengrabenschulhaus renoviert worden,
 letztes Jahr das Hauptgebäude des Gymnasiums
 und jetzt, in der dritten und letzten Etappe, ist auch das Annexgebäude mit den
letzten Räumen fertig geworden, ebenfalls die Umgebungsarbeiten, das
Abwartshaus und diese Aula hier.
Bei den Turnhallen braucht es einen Neubau, hier sind wir in der Planungsphase.
Ich bin froh, dass ich in einer Zeit Baudirektorin sein darf, in der ich mich auf moderne
Baufachleute verlassen kann, die wissen, wie man nachhaltig baut und saniert. Bei jeder
Sanierung beheben wir heute Bausünden aus den Sechziger- bis Achtzigerjahren. Das ist
auch hier in der Mittengraben-Schulanlage so.
1
Die sanierte Anlage ist massiv umweltfreundlicher:






Alle Gebäude ausser der Turnhalle erfüllen jetzt den Minergie-Eco-Standard – das
heisst: sie sind energiesparend und zusätzlich mit möglichst viel natürlichen
Materialen gebaut.
Alles ist fachgerecht isoliert.
Auf dem Dach haben wir eine Fotovoltaik-Anlage.
Geheizt wird mit Fernwärme.
Die Haustechnik ist energieeffizient.
Und weiterhin gibt es gute Anschlüsse an den öffentlichen Verkehr.
Grob geschätzt kann man sagen: Die Anlage verbraucht nach der Sanierung circa 60
Prozent weniger Energie. Das bedeutet übrigens auch deutlich tiefere Betriebskosten.
2
Die sanierte Anlage ist massiv sicherer:



Die Tragkonstruktionen sind verstärkt worden.
Der Brandschutz erfüllt die heutigen Normen. Es gibt gute Fluchtwege, Brandtüren,
eine Sprinkleranlage.
Die Gebäude sind jetzt erdbebensicher und auch vor Hochwasser geschützt.
2/3
Einweihung der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion vom Freitag, 19. August 2016
3
Die sanierte Anlage erlaubt einen guten, modernen Unterricht für alle



Ausser im Turnhallentrakt ist die Schulanlage jetzt ganz besonders dank den Liften
behindertengerecht.
Die Schulräume und Labors sind so umgebaut und ausgerüstet, dass darin
moderner, interaktiver Unterricht stattfinden kann.
Die ganze Schulanlage ist nun so gestaltet, dass man sich in der Mensa oder auf den
Aussenplätzen auch ausserhalb der Schulstunden gerne aufhält.
Schule heisst bei der heutigen Informationsflut ja immer häufiger auch Austausch,
Verarbeiten, Diskutieren. Dafür braucht es Raum und Plätze.
Von aussen gesehen hat sich an den Gebäuden nicht so viel geändert. Der neue Campus
Interlaken trägt die Tradition weiter: Hier werden sich auch in Zukunft Schülerinnen und
Schüler aus einem grossen Einzugsgebiet rund um Interlaken eine gute Ausbildung holen
können.
Dieser Aspekt ist mir sehr wichtig: Im Kanton Bern soll es grosse Bildungsstandorte auch
ausserhalb von grossen Zentren geben. Ich bin froh, dass ich als Baudirektorin dazu etwas
beitragen kann.
Heute danke ich allen für den Beitrag, den sie für den Campus Interlaken leisten und
geleistet haben:




Den Unternehmen mit ihren engagierten Architekten, Ingenieuren, Experten und
Facharbeitern;
Den ebenso engagierten Fachleuten in meiner Direktion;
Den flexiblen Lehrerinnen und Lehrern, die in der Umbauphase das Beste aus den
Umständen gemacht haben;
Und ich danke auch den Schülerinnen und Schülern.
Sie sind es, die später an Universitäten und im Berufsleben zeigen können, was Interlaken
und das Berner Oberland leisten können.
Ich freue mich darauf, dass Sie alle Ihr Wissen kantonalisieren!
3/3