Neue Nachtführungsreihe Pflanzen mit Migrationshintergrund Pflanzen lieben das Wandern: Ahornbäume bilden Flugfrüchte, die über relativ große Strecken mit dem Wind ausgebreitet werden, so dass die Keimlinge relativ weit weg von der Mutterpflanze zu einem neuen Baum heranwachsen können. Und Kokosnüsse werden mit dem Meereswasser über tausende von Kilometern ausgebreitet, die Arten wandern also. Verschlechtern sich die Umweltbedingungen wie vor Zehntausenden von Jahren z. B. durch die Eiszeiten, starben viele Arten aus. Manche konnten in wärmere Gebiete „auswandern“ und später wieder „zurückwandern“. Nach den Eiszeiten gab es eine große „Einwanderungswelle“ diverser Gewächse. Mit dem Sesshaftwerden des Menschen und der Einführung des Ackerbaus gelangten zahlreiche Pflanzen wie Mohn oder Kornblume unabsichtlich als „Ackerunkräuter“ zu uns. Viele von ihnen sind aus Kleinasien oder dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa eingewandert. In Parks und Gärten, aber auch in freier Natur, treffen wir heute auf zahlreiche Arten, die ursprünglich nicht von hier stammen. Aus fernen Gebieten, häufig mit Exportwaren unabsichtlich als „blinde Passagiere eingereiste Pflanzen“ breiten sich oft entlang von Verkehrs- und Handelswegen wie an Autobahnrändern oder an Häfen aus. Viele attraktive Fremdlinge, darunter Gehölze wie Götterbaum oder Magnolien sowie Stauden wie Echinacea oder Weiße Lilie sind aber auch ganz gezielt durch den Menschen zu uns gebracht worden. Oft stecken abenteuerliche Geschichten dahinter, wie manche Art den Weg zu uns gefunden hat. Viele Pflanzen-Fremdlinge kommen auch ganz offiziell in Form von Neuheiten auf dem Pflanzenmarkt zu uns. Manchmal fühlen sich eingeführte Pflanzen bei uns so wohl, dass sie sich in der freien Natur reichlich vermehren, „aus Gärten ausbüchsen“ und als eingebürgert gelten. Neubürger unter den Pflanzen werden als Neophyten bezeichnet. Vor manchen dieser pflanzlichen Migranten ist Vorsicht geboten: der Saft der Herkulesstaude kann unter Lichteinfluss zu schweren Verbrennungen der Haut führen. Und wo sich das Drüsige Springkraut besonders entlang von Bächen und Flüssen breit macht, wächst bald nichts anderes mehr. Auf einem ca. 2 stündigen Rundgang erfahren Sie, wie manch Exot zu uns bewusst oder zufällig gekommen ist, unsere Parks und Gärten und vielleicht auch unseren Speiseplan bereichert, andersherum sich aber auch negativ auf die heimische Flora auswirken oder sogar Gesundheitsprobleme bescheren kann (Beispiel Ambrosia). Es gibt viel zu entdecken, dazu präsentieren Ihnen Hilke Steinecke und Peter Schubert Anekdötchen und Literaturzitate sowie kleine kulinarische Köstlichkeiten passend zu den vorgestellten Pflanzen. Unsere Termine 12., 17., 19., 24., 26., 29., 31. August 2016, jeweils 19 Uhr Treffpunkt: Historisches Eingangsschauhaus, Siesmayerstr. 63 Bitte kommen Sie pünktlich, da um 19 Uhr Kassenschluss ist. Karten ab 1. Juli erhältlich an der Kasse Siesmayerstr. 63 (12 Euro bzw. 8 Euro ermäßigt). Karten nur gegen Barbezahlung bei Direktabholung erhältlich, Reservierungen sind leider nicht möglich. Karten an der Abendkasse nur so lange der Vorrat reicht, Die Führung findet im Freien statt, denken Sie deshalb bitte gegebenenfalls an wetterfeste Kleidung. Weitere Infos bei Frau Dr. Hilke Steinecke (69 212 38149 bzw. [email protected])
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