Ausgabe 48 71 Ausgabe 71 Oktober November 2012 August –/ September August – September 2016 2016Ausga Seite 2 Vorgestellt, der neue Geschäftsführer Die Leser des WerlseeEchos möchten Sie etwas kennenlernen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen zur Beantwortung einiger Fragen. WerlseeEcho: Herr Kleibs, man munkelt, Sie kämen aus Sachsen-Anhalt. Sind Sie ein Anhaltiner? R. Kleibs: Nein, bin ich nicht. Die dort lebenden Menschen legen darauf Wert, dass man Sachsen-Anhalter sagt. Tatsächlich war meine letzte Tätigkeit die des Landesgeschäftsführers des DRK- Landesverbandes Sachsen-Anhalt in Magdeburg. Aber ich bin ein geborener Berliner und lebe sogar seit 1968 in Friedrichshagen. WerlseeEcho: Was bedeutet Friedrichshagen für Sie? R. Kleibs: Mir fällt dazu zuerst ein: grün, aber auch Fußball, Sport allgemein, alles was mit dem nahen See in Verbindung gebracht werden kann – Baden, Boot fahren im Sommer, Schlittschuh fahren und Eishockey spielen bis zum Dunkelwerden im Winter – weiterhin die Stadtnähe. Kurzum: Ich wohne hier gern. WerlseeEcho: Kennen Sie unsere Häuser? Seit wann? Erinnern Sie sich eventuell auch noch an die Zeit, bevor sie erbaut worden sind? R. Kleibs: Als Kind war ich stinkesauer, als mein schöner Bolzplatz zugebaut wurde. Wir sind an jedem Wochenende mit Mutter, Vater und Schwester zum Fußballspielen auf dieses weiträumige Gelände nahe unserer Wohnung gegangen. Hier ließen wir unsere Drachen steigen. Es gab sanfte Hügel und Wiesen, um darüber Fahrrad zu fahren. Später wohnte im jetzigen Haus 1, damals das Feierabendheim „Herrmann Schwarz“, meine Oma, die nicht sehr glücklich war in ihrem 3-BettZimmer. WerlseeEcho: Und jetzt sind Sie hier Geschäftsführer geworden! Wie das Schicksal so spielen kann. Wie ist Ihr beruflicher Werdegang, Herr Kleibs? R. Kleibs: Bunt! Ich habe zuerst Schlosser gelernt und wurde danach Maschinenbauingenieur. Schnell wurde meine Fähigkeit zum Strukturieren und Gestalten erkannt, so dass ich z. B. für die Standardisierung der DDR-weit einheitlichen Dokumente in der Zentralstelle für Primärdokumentation, ja so hieß das damals, verantwortlich war. In den 90er Jahren bekam ich die Chance, in einer WestberlinerOrganisationsberatung viele Unternehmen und soziale Einrichtungen bei deren Organisationsund Personalentwicklung zu begleiten. Das war wie ein zweites Studium, das mich danach in die Lage versetzte, in Schleswig-Holstein mehrere Pflegeheime eines gemeinnützigen Vereins zu leiten. Damit gelangte ich dauerhaft und dankbar in den sozialen Bereich, der mich täglich neu herausfordert. Hier ist man ganz nah an den Menschen, die wir begleiten, wir kennen deren Wünsche – aber auch die gesetzlich eingeräumten Möglichkeiten, die natürlich begrenzt sind. Das Beste mit unseren Mitarbeitern aus dieser Herausforderung zu machen, das ist das Salz in der Suppe. WerlseeEcho: Was liegt Ihnen besonders am Herzen, wenn Sie jetzt an Ihre neue Tätigkeit bei uns denken? Seite 3 Vorgestellt R. Kleibs: Zunächst ist es eine große Freude, dass ich hier eine offene und herzliche Arbeitsatmosphäre vorfinde, die mir den Start sehr erleichtert. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass die Sozialstiftung R. Kleibs: Ich arbeite wirklich gern, tatsächlich. Anspruchsvolle Köpenick weiterhin eine positive Entwicklung nimmt. Dazu ist es gut, so zeigt meine Erfahrung, Aufgaben und die Möglichkeit, gestalten zu können, tun mir gut. Nach solchen Arbeitstagen fühle ich wenn alle Beteiligten früh einbezogen werden, mich gar nicht erschöpft. Ansonsten habe ich eine damit erreichte Ziele als Ergebnis gemeinsamer tolle Familie, die mich glücklich macht. Ich koche Kraftanstrengung erlebt werden können. gern und treibe immer noch Sport, z. B. tauche ich gern in der Nord- oder Ostsee. Und ich höre Musik, WerlseeEcho: gern Blues und Hardrock und besuche solche Herr Kleibs, wie tanken Sie auf, um für die Konzerte. täglichen Aufgaben stark genug zu sein? WerlseeEcho: Herzlichen Dank für das Interview, Herr Kleibs. Herr Rainer Kleibs, neuer Geschäftsführer der Sozialstiftung Köpenick, im Gespräch mit Frau Hörchner Seite 4 Gedicht Am Abend Im Walde dämmerts schon, Glühwürmchen tanzen Reigen. Und da! Der gute Silbermond hängt lustig in den Tannenzweigen. Doch bald ist`s dunkler schon, ich höre leises Singen, da will doch wohl die Nachtigall der Eule Grüße bringen. Ich geh` nach Haus zur Ruh. Doch steht die Welt nun still? Sie wirket weiter nachts am Leben, wie die Natur es eben will. Doch da! Am nahen Ententeich leis aufwachende Schnatterei. Das macht der frische Morgenwind? Holt der den neuen Tag herbei? Liane Tittel Seite 5 Seite 5 Rückblick Jahresfest Rückblick Jahresfest Mit Pauken und Trompeten ging es los Hier steppte nicht der Bär , sondern…. …Senioren jenseits der 70. Gute Stimmung war garantiert Der Festplatz von oben Schuhmode à la ABBA Rodina weckte Erinnerungen zum Abschied Seite 6 Rückblick Grillfest im Haus 3 Erlebtes beim Grillfest: Singen, wem Gesang gegeben - ist ein oft zitierter Satz, auch wenn dieser oder jener mal den falschen Ton trifft. So jedenfalls war es zu unserem Grillfest im Garten. Erwartungsvoll schnupperte man dem brutzelnden Grillgut auf dem Rost entgegen. Einige unserer fleißigen Küchenkräfte drehten und wendeten noch die Köstlichkeiten in Form von Schnitzeln, Bouletten und Würsten. Während die Rauchschwaden unsere Geschmacksnerven kitzelten, haben wir uns durch die schönsten Ecken unserer geliebten Heimat gesungen - Hoch auf dem gelben Wagen, wandernd über der Berge Höhen, auf den Wellen der Nordsee sowie durch die Lüneburger Heide und das Thüringer Land. Wir schipperten auf dem Vater Rhein, natürlich mit einem Gläschen kühlen Wein. Auch Helene Fischer und Andrea Berg waren eingeladen und jubilierten aus dem Trichter. So richtig in Schwung brachte uns Fritz, der uns kein Fremder ist. Dieses Mal als Alleinunterhalter, so wie wir ihn schon von manchem der Feste kennen: lustig und fidel, voll in seinem Element, der Musik. Er überraschte uns aktuell bemützt in den Farben Schwarz, Rot, Gold, voller Hoffnung auf den Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Fußball. Unser Dank für das gelungene Grillfest gilt auch den fleißigen Betreuern, Pflegern, Mitarbeitern der Verwaltung und Küchenkräften, die mit einigen Bewohnern eine flotte Sohle aufs Parkett legten. Sogar der Wettergott war uns gnädig. Also rundherum eine gelungene Sache! Schon der alte Goethe war der Meinung: „Ich liebe mir den heitern Mann am meisten unter meinen Gästen! Wer sich nicht selbst zum besten halten kann, der ist gewiss nicht von den Besten.“ Aspasia Kolbe Haus 3, Wohnbereich 3 Seite 7 Ausrangiert - aber nicht unnütz Abfahrt nach Subotica Schlüsselübergabe von Fr. Nietert an Herrn Hajder Ausrangiert – aber nicht unnütz … ein Transporter geht auf Reisen 30. Mai 2016, um 13.30 Uhr im Wohnheim Mentzelstraße hieß es Abschied nehmen. Wirklich traurig war aber keiner der Anwesenden, obwohl ein langjähriger treuer Begleiter der Bewohnerinnen und Bewohner auf die Reise nach Serbien ging. Alle wussten, da wo er jetzt hinfährt, wird er sehr dringend gebraucht und macht dort Menschen glücklich. Aber wie kam es dazu: In Subotica, der Partnerstadt von Treptow-Köpenick, fehlt es an Fahrzeugen, um Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder einem Handicap transportieren zu können. Die Fahrzeuge vor Ort sind in einem so desolaten Zustand, dass der Transport eine Herausforderung für alle Beteiligten ist. Der Bürgermeister von Subotica, Jenö Maglai, bat in einem Brief an Herrn Igel, Bezirksbürgermeister von TreptowKöpenick, um Hilfe. Durch die Spende eines Transporters könnte den Menschen mit besonderen Bedürfnissen der Alltag wesentlich erleichtert werden. Aber es schien nicht so einfach zu werden, nicht jeder hat mal eben ein so spezielles Fahrzeug „übrig“. Selbst ein Spendenaufruf in der Zeitung brachte keinen Erfolg. Doch das Engagement Herrn Igels sollte belohnt werden. Im Wohnheim Mentzelstraße der Sozialstiftung Köpenick wurde Ende April ein Transporter ausrangiert, voll fahrtüchtig mit Rollstuhlhebeanlage und zwei „Rollstuhlplätzen“ – genau richtig für die Bedürfnisse in Subotica. Die Freude und Dankbarkeit über diese Mitteilung war groß. Das Fahrzeug wird in Subotica dem Verein „Kolevka“ zu Verfügung stehen, der behinderte und nichtbehinderte Kinder aus sozial schwachen Familien betreut. Bei der Übergabe der Autoschlüssel durch Frau Nietert (Einrichtungsleiterin) an den Mitarbeiter der Stadtverwaltung Subotica Herrn Čedo Hajder waren die Bewohnerinnen und Bewohner anwesend, um ihren langjährigen Begleiter auf Ausflügen und Urlaubsreisen zu verabschieden und Glück zu wünschen für alle kommenden Fahrten in Serbien, im ungefähr tausend Kilometer entfernten Subotica. Text/Redaktion: Carmen Duppel Fotos: Bezirksamt Treptow-Köpenick Seite 8 Erlebnisbericht mit Dankeschön Dank für ein wunderbares kleines sommerliches Flötenkonzert Bei meiner Liftfahrt zum Besuchsdienst in den Wohnbereich 6/Haus 3 las ich die Ankündigung: Kleines sommerliches Flötenkonzert am Freitag, dem 03.06., im Foyer des Hauses 1. Freitag, 03.06., war das nicht heute? Na klar! Was könnte es Besseres geben, als unseren geplanten Gartenspaziergang mit einem Musikgenuss zu krönen? Am nachmittäglichen Kaffeetisch im Wohnbereich wurde mein Vorschlag begeistert aufgenommen. Mit fünf Bewohnern machte ich mich auf den Weg. Da wir noch Zeit hatten für unseren Spaziergang durch den „Garten der Sinne“, genossen wir auf den Sitzgelegenheiten die Sommerwärme, den Schatten der hohen Laubbäume, das Grün mit den vielen Farbtupfern der Natur und ließen uns vom Vogelgezwitscher einstimmen auf das sommerliche Flötenkonzert. Im Foyer des Hauses 1 wurden mit wenigen Handgriffen Sitzreihen im Halbkreis um das Klavier geschaffen, auf denen ca. 30 Bewohner aus allen drei Häusern erwartungsvoll Platz nahmen. Frau Hörchner übernahm die Einleitung. Die Vortragenden waren die Musiklehrerin Silke Wolter mit zwei ihrer Schülerinnen. Gespielt wurde auf der Sopran-, Alt- und Tenorflöte. Wir hörten Fugen, Menuetts und andere Musikstücke von Händel, Vivaldi und weiteren Künstlern dieser Zeit. Auch ein bearbeitetes Stück in modernem Rhythmus begeisterte uns. Die beiden jungen Frauen brachten uns ein Musikstück für Klavier und Flöte, dessen Noten sie sich am Abend zuvor per Computer zugeschickt hatten, ohne Probe zu Gehör und bezauberten uns. Frau Hörchner lockerte den Musikgenuss mit lustigen und nachdenklichen Gedichten von Ringelnatz, Morgenstern und anderen Künstlern auf und umrahmte diese knappe Stunde per Klavierbegleitung mit alten Volksliedern. Auch wir Zuhörer blieben nicht ohne Beitrag; gemeinsam sangen wir das Volkslied „Alle Vögel sind schon da…“ Sogar ein jüngster Erlebnisbericht von Frau Wolter über eine Wanderung in den Alpen, die begonnen bei schönstem Wetter zur lebensbedrohlichen Katastrophe wurde, passte in diesen Rahmen, weil er uns, die wir die Regenwetterkatastrophe im Süden unseres Landes vor Augen haben, zeigte, wie die Natur, weil wir sicher nicht achtsam genug mit ihr umgehen, in kurzer Zeit aus den wunderbarsten Bedingungen zur Lebensbedrohung umschlagen kann. Völlig im Bann dieses kulturvollen Erlebnisses verging die knappe Stunde wie im Fluge. Auf unserem kurzen Heimweg ins Haus 3 schlug die Begeisterung meiner begleiteten Bewohner hohe Wellen. Mein Fazit: Manchmal bringt so eine kleine spontane Veranstaltung größere Begeisterung als jedes lange vorbereitete, aufwändige Fest. Und natürlich mein – unser – Dank an die Organisatorin und die Ausführenden dieses kleinen sommerlichen Flötenkonzertes. Text: Waltraud Peschke Foto: S. Hörchner Seite 10 Kultur im August und September Kulturelle Höhepunkte im August 2016 11. 08. 2016 Tanzcafé Haus 1 mit Duo M&B 14. 30 Uhr im Café Haus 1 13. 08. 2016 (N)ostalgieparty- Der wilde Osten mit dem Theater „Bunter Hund“ der Lebenshilfe Rüdersdorf 15.30 Uhr im Garten zwischen Haus 1 und Haus 2 14. 08. 2016 Singen im Garten 10. 00 Uhr im Garten Haus 3 18. 08. 2016 Tanzcafé Haus 2 mit Duo M&B 14. 30 Uhr im Café Haus 2 25. 08. 2016 Tanzcafé Haus 3 mit M. Srp 14.30 Uhr Café Haus 3 Kulturelle Höhepunkte im September 2016 08. 09. 2016 Tanzcafé Haus 1 mit Duo M&B 14. 30 Uhr im Café Haus 1 10. 09. 2016 Treffpunkt Quellstein, Musik und gute Laune mit Herrn Schäfer 15. 30 Uhr im Garten zwischen Haus 1 und Haus 2 11. 09. 2016 Singen im Garten 10. 00 Uhr im Garten Haus 3 15. 09. 2016 Tanzcafé Haus 2 mit B. Schwerdtfeger 14. 30 Uhr im Café Haus 2 17. 09. 2016 Konzert der Bigband des Friedrichshagener Gymnasiums zum Kulturfestivals „getrommelt und gepfiffen“ 15.30 Uhr im Garten Haus 1+2 22. 09. 2016 Tanzcafé Haus 3 mit M. Menzel 14. 30 Uhr im Café Haus 3 Änderungen und weitere Veranstaltungstermine entnehmen Sie bitte den aktuellen Informationstafeln auf Ihren Wohnbereichen. Seite 11 Da ist er ja wieder… Da ist er wieder – Fliegender Teppich Hurra! Unser fliegender Teppich hat nun seine Heimstatt gefunden. Er hängt an der Stirnseite des Mehrzweckraumes in der 2. Etage im Haus 3. Ein sinnvoll ausgesuchter Platz, denn dieser Raum wird zu Vorträgen, Schulungszwecken, Singen und auch Gymnastik…genutzt und die Teilnehmer können diesem wertvollen Prunkstück ihre persönliche Einschätzung zuteil werden lassen. Doch noch einmal zur Geschichte, da zwischen den damaligen „Teppich-Geschehnissen“ doch eine längere Zeit verstrichen ist. Als ich vor ungefähr 3 Jahren in den hinteren Teil des Wohnbereiches 7 im Haus 3 einzog, musste ich auf dem Weg zum Speise- und Spielraum stets an einem Seniorenwohnzimmer vorbei. Die Tür stand auf, und ich hatte die Gelegenheit (und das Glück) einen die ganze Wand bedeckenden, kostbaren, handgeknüpften Teppich zu bewundern und mich daran zu erfreuen. Einigen anderen interessierten Bewohnern ging es ebenso. Eines Tages – plötzlich - sollte dieses Zimmer anderweitig genutzt und umgestaltet werden. Man wollte die Wand anders gestalten, der Teppich störte. Er wurde abgenommen und sollte in den Müll. Na halt! Ihr Teppich-Zerstörer! Und wir traten auf den Plan, vorneweg auch unser Hausmeister, der meinte : „Na, wie könnt ihr so etwas tun!“ – Also! Der Teppich wurde sichergestellt, zusammengerollt und sorgfältig aufbewahrt... Bis er nun, wie anfangs erwähnt, seine vorzügliche Heimstatt gefunden hat. Ein ganz großes Lob unseren Teppich-Rettern! Sie können stolz darauf sein. Liane Tittel Seite 12 „Wieso ist Urlaub für Sie wichtig?“ Liebe Leserin und lieber Leser des WerlseeEchos! Als ich von der Redaktion Ihrer Zeitung angefragt wurde, ob ich nicht für die Urlaubsausgabe auch aus Sicht der Wohnheime Mentzelstraße und Ahornallee der Sozialstiftung Köpenick etwas beitragen möchte, habe ich gerne spontan zugesagt. Urlaub, Verreisen…was bedeutet das für Sie? Auf welche Erfahrungen blicken Sie zurück? Von welchen Erinnerungen zehren Sie noch heute? Verreisen…einmal `raus aus dem Alltag, Neues erfahren, sich selbst in fremder Umgebung anders wahrnehmen, Erholung, neue Eindrücke, Zeit haben… dieses und mehr verbinden viele von uns mit Urlaub. Auch für viele Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung bedeutet eine Reise einmal raus aus dem gewohnten Wohnheimalltag, Entspannung, neue Eindrücke, Abenteuer erleben, einfach Zeit haben,… Aus diesen Gründen bieten seit Jahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wohnheime Mentzelstraße und Ahornallee kürzere Reisen für Bewohnerinnen und Bewohner an. Mit großem Engagement und persönlichem Einsatz werden Reisen zusammen geplant, organisiert und durchgeführt und sind für viele Bewohnerinnen und Bewohner jedes Jahr ein Höhepunkt, an den sie sich noch gerne erinnern. So fanden und finden dieses Jahr Reisen in die nähere Umgebung, an die Ostsee, in die Berge oder auch nach Bulgarien statt, nur um einige Beispiele zu nennen. – Eine wertvolle Erfahrung für alle Mitreisenden, die wir hoffentlich noch lange in dieser Form anbieten können! Ich wünsche Ihnen allen eine schöne und gute Sommerzeit und grüße Sie herzlich aus Spindlersfeld Wibke Nietert Einrichtungsleiterin Wohnheime Mentzelstraße und Ahornallee …da erlebe ich was Neues! …da kann ich eine Karte schreiben. …da kann ich mich mit meiner Freundin entspannen Seite 13 Neues vom Willi Hallo, ihr Lieben! Wenn ihr mir sehen könntet, denn würden euch glänzende Oochen, een seeliches Grinsen und vielleicht ooch een paar Kuchenkrümel in meene Mundwinkel entjejen strahlen. Wie det kam? Lasset euch von mir berichten. Großtante Agathe hatte uns alle am Wochenende ins Jrüne uff ihre „Datsche“ einjeladen. Badesachen waren Pflicht, aba wat keener aussprach, jeder von unserer janzen Bagage freute sich uff Agathes berühmten Sommakuchen. Pünktlich, wie de Maurer fiel unsere Sippe bei Agathe ein, aba trotz det Höllenlärms, den die Kids vaanstalteten, keene Agathe zu sehen. Die Tür war nur anjelehnt, also konnte se nich so weit sein. Een vaführerischer Duft wabberte schon nach draußen und denn… In der Küche stand een Kuchen, nee, wat sach ick, een göttliches Backwerk! Er war noch janz warm, duftete nach vaschiedenen Beeren, Vanille und supa nach Somma! Alle leckten sich üba de Lippen. „Da issa!“, schrie meen Kleener und zack, steckte der kleene Zeijefinga dort, wo man ihn nich sehen konnte. „Schmeckt er?“, frachte der Große und klaute een Stück, wo der Kleene jebohrt hatte. „Passt bloß uff!“, kicherte meene Frau. „Det jibt jewaltichen Ärga mit Agathe!“. „Aba, kann ick ooch een kleenet Stück haben?“ „Oh je“, dachte ick. „Wir wissen alle nich, wat wir da tun.“ Und denn bohrte ick meenen jrößten Finga in det nun nich mehr so kleene Kuchenloch. In meenem Mund jab et eene Jeschmacksexplosion. Ick vadrehte de Oochen und dachte: „Ob man ooch von so eenem Kuchen in Ohnmacht fallen kann?“ Det wär jetzt der richtiche Oochenblick! Det dauerte nich lange und denn war nur een halba Kuchen uffn Tisch. Er duftete nur noch halb nach Somma, aba det war uns allen ejal. Dafür frachten sich alle, wat würde Agathe sachen? Und, wo war sie übahaupt? Wat keena wusste, sie war nach dem anjestrengten Backen bei ihra Nachbarin Otilie hängenjeblieben und kam erst spät am Abend nach drei Stück Blaubeerkuchen, 5 Tassen Kaffee und nich jezählten Johannisbeerlikörchen nach Hause. Müde und pappsatt. Am nächsten Morjen stand se vor eenem leeren Kuchentella. „Nee, so wat, ick dachte, ick hätte jestern Kuchen jebacken“, murmelte sie vor sich hin. „Nie wieda Johannisbeerlikör!“ Euer Willi Seite 14 Tiere im Heim… Text: S. Hörchner, Fotos: C. Höhne, Anika Beier Ein Vierteljahr mit Elfriede Diese wahre Geschichte ereignete sich in den frühen Sommermonaten im Wohnbereich 6 / Haus 2. Ute, die sich jedes Jahr liebevoll um die Geranien auf dem Balkon kümmerte, hatte es auch in diesem Jahr geschafft, dass diese überwinterten. Jetzt, wo kein Frost mehr zu erwarten war, kamen die Kästen nach draußen. Die Saison sollte beginnen. Doch ihre Kollegin Anke staunte nicht schlecht, als sie bei einem Routinegang auf dem Balkon sah, wie die ehemals kräftigen neuen Triebe aussahen: abgeknickt, kaum überlebensfähig – ein trauriger Anblick. Sie wollte es schnell wegräumen, um allen den traurigen Anblick zu ersparen. Doch Moment – was lag in all‘ dem verwelkenden Grün? Mehrere Eier! Dort hinein gelegt hatte diese „Elfriede“ – die junge sportliche Entenmutti, die aus Ermangelung sicherer Brutplätze diesen netten Wohnbereich wählte und hoffte, dass man sie dort bitte in Frieden sitzen lässt. Alle, die diese Sensation mitbekamen, fühlten diesen EntenMutter-Wunsch sofort nachdem das Geschnatter einsetzte, wenn man Elfriede zu dicht auf die Federn rückte. Also ließ man der Natur ihren Lauf und wunderte sich nur immer wieder bei dem Anblick einer brütenden Ente in einem Geranienkasten. Dank des Hausmeisters, Herrn Völkner, wurden mit Hilfe einer strohgefüllten Kiste und einem über dem Balkonkasten gespannten Sonnenschirm gute Bedingungen für Mutter und die demnächst schlüpfenden Küken geschaffen. Bewohner und Mitarbeiter des Wohnbereiches kannten sich inzwischen aus, dass eine Stockente meist zwischen März und Juli brütet, also stieg die Neugierde und natürlich die Angst, wie man das junge Leben dann schnell an ein geeignetes Wasser bringen kann. Im Berliner Kurier stand, dass es ein Enten-Taxi für diese gar nicht so seltenen Fälle geben soll. Das erste Küken schlüpfte am 24. Juni, aber kein Taxi kam. Dafür Anika mit ihrem Freund, der beherzt zugriff, um die Tiere und noch nicht geplatzten Eier schnell an den Rahnsdorfer Fließ zu bringen. Diese Rettungstat geschah um Mitternacht! Vielen Dank dafür! Hoffentlich geht es der jungen Familie gut. PS Elfriede kam am Tag darauf schauen, ob die Retter wirklich alles mitgenommen haben. Seite 15 … politische Bildung für Ehrenamtliche Der Abgeordnete Matthias Schmidt (SPD) lud Ehrenamtliche zu einer Besucherfahrt zum Deutschen Bundestag ein. Über diese sogenannten Kontingent -Fahrten verfügen Mitglieder des Bundestages und können damit im Jahr bis zu 200 Personen aus dem Wahlkreis ins p olitische Berlin einladen. Insgesamt bekamen 42 Ehrenamtliche unseres Hospizdienstes damit die Gelegenheit, nach einem Sicherheits -Check einen Blick ins Paul-Löbe-Haus (=Bundestag) und in das Abgeordnetenhaus zu werfen. Dort, wie auch im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, wurden wir freundlich empfangen und von den dortigen Mitarbeitern über die Arbeitsschwerpunkte informiert. Sehr gern nutzten wir die Möglichkeit zum Nachfragen bzw. Schildern eigener Erfahrungen verbunden mit dem Wunsc h, dass Gesetze nachgebessert werden sollten (Thema: Pflegesituation in Deutschland) . Bei diesem Ausflug, übrigens in einem bequemen Bus ab/an S -Wuhlheide, hörten wir Interessantes durch einen sehr angenehmen Stadtführer und konnten bei einer gemütlichen Sp reefahrt vom Märkischen Ufer bis zur Oberbaumbrücke diesen schönen Tag Revue passieren lassen. Text und Foto: Sylvia Hörchner Seite 17 Die Rätselseite Liebe Rätselfreundinnen, liebe Rätselfreunde, hier kommt erstmal die Auflösung des Rätsels der letzten Ausgabe. Die richtigen Antworten waren 1B-2C-3B. Es erreichten uns 13 richtige Antwortzettel und eine Glücksfee zog als Gewinnerin Frau Elfriede Nicht aus dem Haus 3 Wohnbereich 5. Herzlichen Glückwunsch! Ein kleines Präsent für sie ist schon auf dem Weg. Heute wollen wir mal wieder wissen, ob sie die Zeitung auch gut gelesen haben. Alle Antworten verbergen sich nämlich in den Artikeln. Grundsätzlich geht es dieses Mal um Namen. Wir geben Ihnen 3 Antwortmöglichkeiten vor, aber eine davon ist nur richtig. Kreuzen Sie diese bitte auf dem beigefügten Antwortzettel an, Name, Haus und Wohnbereich nicht vergessen und ab in den Briefkasten des WerlseeEchos. Einsendeschluss ist der 16. September 2016 . Unsere Briefkästen finden Sie in den Foyers der einzelnen Häuser. Wie immer haben wir eine kleine Überraschung für den Gewinner parat. Bei mehreren richtigen Einsendungen lassen wir wieder das Los entscheiden. Das Redaktionsteam wünscht Ihnen viel Spaß! 1. Eine häufige Entenart nennt man A) B) C) Schirm….. Krücken…. Stock…… ….enten 2. Der uns regelmäßig besuchende Therapiehund heißt A) B) C) Bonnie Conny Sunny 3. Der neue Geschäftsführer der Stiftung heißt A) B) C) Herr Kleist Herr Kleibs Herr Kleis Seite 18 Wichtige Termine ?! Ärzte Allgemeinmedizin – Frau Dr. Schäfer Haus 2 und Haus 3: Donnerstag 07:00 – 12:00 Uhr, Visiten nach Plan HNO – Herr Dr. Dahlmeier Jeden ersten Mittwoch im Monat, ab 10.00 Uhr im Haus 2 WB 5 Arztzimmer Augenarzt: Die Sprechstunde wird vorher rechtzeitig auf den Wohnbereichen bekannt gegeben. Andere Ärzte Kommen je nach Bestellung in die einzelnen Häuser. Gottesdienste Evangelischer Gottesdienst Katholischer Gottesdienst am 30. 08. 2016, um 10.15 Uhr im Haus 1, Café am 27. 09. 2016, um 10.15 Uhr im Haus 1, Café entfällt im August am 27. 09. 2016, um 10.30 Uhr im Haus 3/7, Tagesraum Fahrmöglichkeiten für Heimbewohnerinnen und Heimbewohner zum Marktplatz Friedrichshagen werden jeden Mittwoch angeboten. Treffpunkt: 08:45 Uhr vor Haus 3 09:05 Uhr vor Haus 2 09:20 Uhr vor Haus 1 Die Rückfahrt erfolgt um 11:20 Uhr, so dass Sie pünktlich zum Mittag wieder zurück sind! Öffnungszeiten Bürgerämter Treptow - Köpenick: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 08:00 – 15:00 Uhr 11:00 – 18:00 Uhr 08:00 – 13:00 Uhr 11:00 – 19:00 Uhr 08:00 – 13:00 Uhr jeden 2. und 4.d.M. Die Bearbeitung der Anliegen kann montags bis freitags nur noch nach Vereinbarung eines Termins erfolgen. Die Abholung von Dokumenten erfolgt ohne Termin. Nachweisliche Notfälle werden ebenfalls ohne vorherige Terminabsprache bearbeitet. Seite 19 Besuch von Bonnie Jede Woche haben Haus 1 und Haus 2 „tierischen“ Besuch. Fr. Dallmer vom Verein Therapiehunde Berlin e.V. kommt mit ihrem Welsh-Corgi auf die Wohnbereiche. Bonnie, die 4jährige muntere Hundedame führt Kunststückchen vor und jagt begeistert dem Bällchen hinterher, dass die Bewohner werfen. Das macht Laune, dem Mensch und dem Hund. Natürlich darf auch gestreichelt werden und zur Belohnung gibt es Leckerlis, diese aber nur für den Hund. Manche Bewohner bringen die Leckerlis schon selbst mit. Angeregt wird sich an eigene Tiere erinnert und darüber ausgetauscht. Fr. Dallmer und Bonnie kennen schon viele Bewohner und Bewohnerinnen, die immer wieder gerne zur Hundetherapie kommen, sodass meist eine große Runde aus Stühlen entsteht, zwischen denen sich der Corgi richtig austoben kann. Text und Fotos: D. Bandermann Montag, 4. Juli 2016, um 10 Uhr im Café Mit der Kamera in der Hand stand ich bereit, um die ersten Gäste zur frühen Öffnungszeit zu erleben. Frau Zimmermann gab zur Auskunft, dass die ersten vier Wochen eine Testphase für alle darstellen. Es wird geschaut,wie viele Menschen zu welchen Zeiten kommen, was nachgefragt wird, welche Rückmeldungen es gibt. Tatsächlich waren um 5 nach 10 die ersten drei Gäste da, zwei nahmen sich von den lecker zurechtgemachten Brötchen und setzten sich auf die Terrasse für ein 2 . Frühstück, ein Bewohner holte sich eine Fanta. Und Sie, waren Sie auch schon dort? Text und Foto: Sylvia Hörchner Impressum: Herausgeber: Sozialstiftung Köpenick Seniorenzentrum Köpenick , Werlseestr. 37 - 39a, 12587 Berlin, Telefon: 030 - 6442227 www.sozialstiftung-koepenick.de Mail: [email protected] Redaktion: Carmen Duppel, Doris Bandermann, Sylvia Hörchner, Andreas Schneider, Liane Tittel, Jörg Backsmann, Enikö Vergin, Willi Ausgabe: 71 / 2016 Auflage: 420 Druck: Druckerei Grohmann GmbH, Charlottenstraße 16 a, 12557 Berlin
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