DAS NACHRICHTENPORTAL RHEIN-NECKAR Bauprojekt: “Schmelzig“ soll demnächst erschlossen werden / Normenkontrollverfahren dauert noch an Anwohner fordern weiterhin andere Zufahrtswege zum Areal Von unserem Redaktionsmitglied Konrad Bülow Die Anwohner am Neugbaugebiet "Im Schmelzig" stehen dem Projekt kritisch gegenüber. © Lotz Elmshausen. Das umstrittene Baugebiet "Im Schmelzig" ist wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses in Elmshausen gerückt. Wie aus dem Bauamt im Reichenbacher Rathaus zu erfahren war, soll in der kommenden Woche mit der Erschließung des Areals zwischen der Straße "Am Fischweiher" und der Lautertalhalle begonnen werden. Einen genauen Termin gibt es dafür noch nicht. Das ruft die Mitglieder der Bürgerinitiative auf den Plan, die einzelne Punkte in der Planung kritisiert hatten. Es handelt sich größtenteils um Anwohner der Straße "Am Fischweiher". Die Bewohner der neuen Anwesen sollen ihre Domizile, wenn sie fertiggestellt sind, über diese Straße sowie über die Sachsenhäuser Straße erreichen. Nach Ansicht der Bürgerinitiative ist sie aber zu eng, die zusätzliche Durchfahrt würde eine zusätzliche Belastung bedeuten. Besonders die Ausfahrt von der Straße "Am Fischweiher" auf die B 47 gilt als gefährliche Stelle. Besonders der Bauverkehr macht den Anwohnern Sorgen. "Wir sind nicht gegen dieses Baugebiet", sagte Iris Anthes bei einer Versammlung der Initiative am künftigen Bauort. Die geplante Zufahrtsregelung sei aber nicht hinnehmbar. Auf 15 200 Quadratmetern Fläche sollen 32 Baugrundstücke entstehen (der BA berichtete). Uneinigkeit über Zufahrt Deshalb hatten die Anwohner gefordert, stattdessen den Schiffsackerweg, der von der Lautertalhalle her zu dem Areal führt, auszubauen, damit das neue Gebiet von dort erreicht werden kann. Das hatte die Gemeinde verweigert, mit Verweis darauf, dass sich dort ein Wasserschutzgebiet befindet.Die Gemeindevertretung hatte im April vergangenen Jahres Grünes Licht für die Erschließung des Gebiets "Im Schmelzig" gegeben und den Bebauungsplan beschlossen - mit Zufahrt durch den Fischweiher. Die Kritiker des Bauprojekts hatten sich damit nicht zufrieden gegeben und vor dem Verwaltungsgerichtshof in Kassel ein sogenanntes Normenkontrollverfahren angestrengt, in dem geklärt werden soll, ob die Baumaßnahmen in der geplanten Form rechtens wären. Dieses Verfahren dauert noch an. "Dass trotzdem schon mit der Erschließung begonnen werden soll, ist völlig unüblich", sagt Martin Räpple von der Bürgerinitiative. Eine Befürchtung der Kritiker des Projekts ist, das auf die Gemeinde Kosten für die Erschließung zurückfallen könnten, sollte der Verwaltungsgerichtshof das Bauprojekt kippen. Eigentlich hat die Gemeinde schon vor zwei Wochen mit der Erschließung des Baugebiets beginnen wollen. Aus organisatorischen Gründen sei dies bisher verschoben worden, heißt es vom Bauamt. Das Normkontrollverfahren sei dabei jedoch kein Hindernis. "Es spricht rechtlich nichts dagegen, jetzt schon mit der Erschließung anzufangen", sagt Bürgermeister Jürgen Kaltwasser (SPD). Ansonsten könne schließlich jedes Bauprojekt mit Leichtigkeit durch ein Normenkontrollverfahren verzögert werden. Für die Erschließungsmaßnahmen sollten keine Kosten auf die Gemeinde zurückfallen. Der Verwaltungsgerichtshof gibt dem Lautertaler Rathauschef in Teilen recht. "Ein Normenkontrollverfahren hat normalerweise keine aufschiebende Wirkung, es sei denn, es wurde ein Baustopp verfügt", erklärte ein Sprecher der Instanz in Kassel. Ob es üblich sei, vor dem Ergebnis des Verfahrens mit der Erschließung zu beginnen, sei eine andere Frage. Ein Termin für eine mündliche Verhandlung sei wegen der Belastung mit weiteren Anträgen aus dem Vorjahr noch nicht absehbar. © Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 23.07.2016 http://www.morgenweb.de/region/bergstrasser-anzeiger/lautertal/anwohner-fordernweiterhin-andere-zufahrtswege-zum-areal-1.2888554
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