zum Editorial

EDITORIAL
Gasversorgung im Fokus
M
it einem Primärenergieverbrauchsanteil
von 21 Prozent spielt Erdgas weiterhin eine
wichtige Rolle im Energiemix Deutschlands, vor allem im Wärmemarkt.
Das gwf-Praxisseminar „Gastechnik/Gasversorgung 2016“ am 14. Juni in Essen behandelt Fragen der weiteren Entwicklungen im Gasfach allgemein und bei der Ausgestaltung der Transport- und
Verteilnetze unter den gegebenen systemischen und
politischen Rahmenbedingungen.
Einen interessanten Einstieg in die Diskussion bietet der Vortrag „Langfristige Gasbeschaffung für Europa – Pipelineprojekte und LNG-Ketten, Gasspeicherbedarf“ von Prof. Hans-Georg Fasold. Die große Bedeutung des Themas liegt sowohl in der Sicherstellung
des strategischen Zugangs zur Ressource Erdgas für
Europa als auch der Notwendigkeit der langfristigen
Ausrichtung der Gasinfrastruktur auf sich ändernde
Randbedingungen für eine sichere Gasversorgung.
Über „Netzentgelte im Gastransport“ referiert Holger Sprung von der Ontras. Das Verständnis für Produkte und Interessenslagen von Ferngasnetzbetreibern und Verteilnetzbetreibern über den eigenen Arbeitsalltag hinaus soll transparent gemacht werden.
Wulf Eichmann (Thüringer Energienetze widmet seinen Vortrag der Themenstellung „Krisenvorsorge Gas
bei Verteilnetzbetreibern“, mit Handlungsempfehlungen für die Praxis.
„L-H-Gasanpassung in Deutschland - Rahmenbedingungen und Vorgehensweisen“ ist der Titel des
Referates von Dr. Matthias Werschy vom DBI GUT, bei
dem die Qualitätsüberwachung im Mittelpunkt stehen wird.
Besonders im Zusammenhang mit der Einspeisung von Biogas bzw. Wasserstoff in Erdgasnetze
kommt der Frage der Gasmessung (Mengen, Qualität)
große Bedeutung bei der Weiterentwicklung der Gas-
infrastruktur zu. Diese Fragen erörtert Dr. Achim Zajc
von Metreg in seinem Vortrag „Gasmesstechnik für
moderne Gasversorgungssysteme: Status quo, Entwicklungsperspektiven“. Aus der Sicht eines neutralen
Planers werden verschiedene konzeptionelle Optionen bei der Konzipierung von Gasmesssystemen
marktorientiert erläutert und zur Diskussion gestellt.
Mit dem letzten Beitrag des Seminars von Prof.
Jens Mischner (Fachhochschule Erfurt) zum Thema
„Erdgas im Wärmemarkt: Status quo, Perspektiven,
‚Spekulationen‘“ werden aus der Sicht des Primärenergiefaktors des Endenergieträgers Erdgas verschiedene
Fragen der derzeitigen und künftigen Positionierung
von Erdgas im Markt diskutiert. In diesem Zusammenhang wird die Bewertungsmethodik der EnEV zu einer
außerordentlichen Verschärfung der Marktposition
von Erdgas im Wärmemarkt bei Neubauvorhaben
führen, da der Strommix (politisch gewollt) besser gestellt wird als der Energieträger Erdgas.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme in Essen und
wünschen Ihnen eine informative Lektüre des vorliegenden Heftes.
Volker Trenkle
Chefredakteur
gwf-Gas + Energie
5/2016
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