Ergebnisse der Landessortenversuche Wintergerste: Schwierige

30
Pflanze
BAUERNBLATT | 6. August 2016 ■
Ergebnisse der Landessortenversuche Wintergerste
Schwierige Erntebedingungen und niedrige Erträge
Die Anbaufläche der Wintergerste betrug in diesem Jahr landesweit zirka 62.500 ha und ist damit
gegenüber dem Vorjahr um zirka
3 % gestiegen. Aufgrund der Witterungsbedingungen war die Ernte oftmals schwierig und mit häufig niedrigen Erträgen verbunden. Diese spiegeln sich zum Teil
auch in den Ergebnissen des Landessortenversuches Wintergerste
der Landwirtschaftskammer wider, der im Folgenden vorgestellt
wird.
Das zurückliegende Anbaujahr
begann damit, dass der Großteil
der Gerstenbestände für dieses
Jahr aufgrund der Niederschläge
erst Ende September bestellt werden konnte. Die nachfolgenden
Monate waren dann durchschnittlich, außer dass im November und
Dezember relativ warme, häufig
zweistellige Temperaturen auftraten. Die darauffolgenden Frostereignisse Anfang Januar haben die
Gerstenbestände in Schleswig-Holstein gut verkraftet, sodass es zu
keinen größeren Ausfällen kam. Fast jeder regenfreie Zeitraum wurde dieses Jahr in der Ernte genutzt, um die Gerste vom Feld zu bekommen.
Übersicht 1: LSV Wintergerste Relativerträge, Östliches Hügelland 2016
Sorte
Versuchsstandort
Östliches Hügelland
Mittel aus Stufe 2 & 3
Mecklenburg-Vorpommern***
Mittel SH Östl. Hügelland
Futterkamp
Kastorf
Loit
Bovenau
Tützpatz
Biestow
2016
2015
2014
sL/60
114,3
sL/55-60
85,2
sL/55-60
111,3
sL/45-50
81,8
sL/48
83,3
lS/45
64,6
98,2
127,4
119,2
Anja (G)
Antonella (G)
Daisy (G)
KWS Keeper (2G)
KWS Meridian (G)
KWS Tenor(G)
Loreley (G)
Matros (zz)
Quadriga (G)*
SU Ellen (2G)
Tamina (G)
Wootan (G, H)*
zweijährig geprüft
99
99
99
100
107
100
96
90
103
100
106
100
90
82
89
116
96
91
82
85
98
122
93
100
99
97
103
95
101
101
96
87
104
98
100
103
100
88
101
93
101
98
87
85
98
93
96
104
102
k.P.
k.P.
102
100
102
k.P.
k.P.
103
91
95
105
109
k.P.
k.P.
111
109
110
k.P.
k.P.
96
99
101
100
97
92
98
101
101
98
90
87
101
103
99
102
99
97
99
99
103
100
97
91
101
101
105
102
99
102
102
104
104
100
99
97
101
103
102
100
Bella (G)
Joker (2G)*
KWS Kosmos (G)*
einjährig geprüft
100
95
107
95
109
100
101
95
102
88
91
106
100
104
112
105
99
120
96
97
104
99
104
102
102**
107**
104**
Bazooka (G, H)*
LG Veronika (G)*
Pharaoo (G, H)*
GD 5 % (rel.)
100
100
95
5
102
98
93
8
102
96
98
5
102
101
99
8
87
94
93
9
96
100
83
10
102
99
96
7
104**
103**
6
104**
101**
106**
5
Bodenart/Ackerzahl
rel. 100 = dt/ha
drei- und mehrjährig geprüft
H = Hybride; G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1; 2G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1 und 2; zz = zweizeilige Gerste; k.P. = keine Prüfung am Standort; *Bezugssorten SH; **Ergebnisse Wertprüfung 3 und 2
Bund beziehungsweise EUSV (nicht direkt vergleichbar); ***Intensitätsstufe 2 - ortsüblich/intensiv, Bezugsbasis rel. 100 MV: KWS Meridian, Anja, Quadriga, SU Ellen, Trooper, Wootan, Bella, Joker
■ BAUERNBLATT | 6. August 2016
Übersicht 2: LSV Wintergerste Relativerträge, Geest 2016
DIE OPTIMALEN
BEIZLÖSUNGEN
IM GETREIDE
Mittel aus Stufe 2 & 3
Geest
Mecklenburg-­
Vorpommern***
Süderhastedt
Vipperow
2016
2015
2014
Bodenart/Ackerzahl
lS/30-35
90,6
rel. 100 = dt ha-1
drei- und mehrjährig geprüft
Sl/30
49,5
90,6
100,1
94
Anja (G)
Antonella (G)
Galation (EU) (H, G)
KWS Glacier (G, zz)
KWS Keeper (2G)
KWS Meridian (G)
KWS Tenor (G)
Loreley (G)
Matros (zz)
Pelican (EU) (G)
Wootan (G, H)*
zweijährig geprüft
97
98
95
87
101
92
101
96
89
88
102
n.g.
96
k.P.
110
100
95
123
k.P.
k.P.
k.P.
106
97
98
95
87
101
92
101
96
89
88
102
92
103
109
99
96
115
98
97
91
100
103
101
104
110
103
104
111
105
98
98
96
103
Bella (G)
Joker (2G)*
KWS Infinity (G, zz)
KWS Kosmos (G)*
einjährig geprüft
99
93
85
106
104
96
116
109
99
93
85
106
100
100
98
106
102**
107**
104**
104**
Bazooka (G, H)*
LG Veronika (G)*
Pharaoo (G)*
GD 5 % (rel.)
102
103
94
10
k.P.
111
117
15
102
103
94
10
Versuchsstandort
Mittel SH Geest
104** 104**
103** 101**
106**
14
5
Die Typhula Beize mit
Überwinterungsschutz
• Hohe Produktionssicherheit
für Ihre Gerste
• Bessere Wurzelausbildung
• Gute Befallsminderung
bei Typhulafäule
Einfach für alle Getreidearten
• Einfach für alle Beizanlagen
• Hohe Wirkungssicherheit
und Wirkungsbreite
• Verbesserter Feldaufgang
• Starkes Beizbild
H = Hybride; G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1; 2G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1 und 2; zz = zweizeilige Gerste; k.P. = keine Prüfung am Standort; n.g. = nicht gewertet; *Bezugssorten SH; **Ergebnisse Wertprüfung 3 und 2 Bund beziehungsweise EUSV (nicht direkt vergleichbar); ***Intensitätsstufe 2
- ortsüblich/intensiv, Bezugsbasis rel. 100 MV: KWS Meridian, Anja, Quadriga, SU Ellen, Trooper, Wootan, Bella, Joker
Im Mai war die Wasserversorgung
regional zum Teil eher knapp. Im
Juni fielen dann entsprechend höhere Mengen an Niederschlägen.
Diese setzten sich bis in den Juli hinein fort, sodass der auftretende
Regen die Ernte verzögerte. Daher
waren Sorteneigenschaften wie
geringe Anfälligkeiten beim Halmund Ährenknicken dieses Jahr in
Schleswig-Holstein wichtige Faktoren, um möglichst viel des angelegten Ertrages vom Feld zu bekommen. Neben den sortenbedingten
Faktoren für die Halmstabilität kamen durch Pathogene bedingtes
Lager hinzu.
Relativerträge im Überblick
je Naturraum
In den Übersichten 1 bis 3 sind
die Ertragsergebnisse für die drei
Naturräume Marsch, Geest und
Östliches Hügelland abgebildet.
Für die einzelnen Sorten ist der Relativertrag aus dem Mittel der Stufen 2 und 3 (reduziert und ortsüblich-intensiv) dargestellt. Neben
Standorten aus Schleswig-Holstein
sind auch von den Boden- und Kli-
maverhältnissen ähnliche Standorte aus Mecklenburg-Vorpommern
für den Naturraum Östliches Hügelland abgebildet. Dies soll eine
bessere Einordnung der Ertragsleistung der einzelnen Sorten ermöglichen. Für den Naturraum
Marsch sind für die Mittelwertsberechnung neben den Ergebnissen
der schleswig-holsteinischen Versuchsstandorte auch die Sortenleistungen aus den niedersächsischen Standorten Schoonorth und
Wangerland berücksichtigt worden. Da es neben dem Ertrag noch
eine Reihe weiterer agronomischer
Eigenschaften gibt, welche bei der
Sortenwahl berücksichtigt werden
sollten, werden die einzelnen Sorten im Folgenden kurz vorgestellt.
Mobil® - Mikronährstoffbeize
für starkes Getreide
• Mit Mn, Mo, Cu, Bor & Zn
• Für mehr Vitalität und
Einheitlichkeit im Feldaufgang
• Für mehr Widerstandskraft
bei Stress
Drei- und mehrjährig
geprüfte Sorten
‚Anja‘ ist eine standstabile Gerstensorte mit einer guten Winterfestigkeit. Sie hat, bis auf Netzflecken, eine geringe Anfälligkeit für
Blattkrankheiten.
Die Sorte ‚Antonella’ neigt zum
Halm- und Ährenknicken. Sie zählt
Kostenloses AgrarTelefon: 0800 - 220 220 9
www.agrar.bayer.de
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.
Sorte
Pflanze
BAUERNBLATT | 6. August 2016 ■
Anfang Juni zeigten sich die Gerstenversuche in einem guten Zustand.
aber etwas stärker abgesichert
werden. Sie besitzt eine mittlere
Blattgesundheit.
‚KWS Tenor‘ besitzt eine mittlere
Abreife. Die Sorte hat, bis auf Netzflecken, gute bis mittlere Resistenz­
Übersicht 4: Sortenempfehlung Wintergerste 2016,
Schleswig-Holstein, Naturraum Östliches Hügelland
Sorte
Wootan (G, H)
Syngenta
Quadriga (G)
Baywa
102
102
101
101
101
Bodenart/Ackerzahl
uL/90
97,9
rel. 100 = dt ha-1
drei- und mehrjährig geprüft
103
Reife
Pflanzenlänge
Winterfestigkeit
Standfestigkeit
Toleranz gegen:
m
m
o/+
o
m-sp
m-l
o
o/+
fr-m
m
o
+
m-sp
m-l
o/+
o
m
m-l
o
o
m-sp
m-l
o
o/+
m
m
o/+
o
Halmknicken
Ährenknicken
Mehltau
Netzflecken
Rynchosporium
Zwergrost
Qualität
-/o
o
o
o
o/+
o/+
o/+
o/+
+
o
o/+
+
o/+
-/o
+
o/+
o/+
-/o
o
o/+
o
o/+
o/+
+
o
-/o
+
o/+
o/+
-
o/+
o
+
o
o/+
o
o
o/+
o/+
o/+
o/+
-
hl-Gewicht (kg/hl) o
o
-/o
Jahr der Zulassung 2011 2014 2014
Vermehrungsfläche in SH (in ha)
o
2013
o/+
2014
o
2014
o
2015
49
49
0
0
0
59
0
72
0
0
0
78
Mittel Marsch***
Barlt
2016
2015
2014
sL/75
87,5
103,6 128,6 111,7
KWS Glacier (G, zz)
KWS Tenor (G)
Matros (zz)
Pelican (EU) (G)
Quadriga (G)*
Wootan (G, H)*
zweijährig geprüft
95
99
93
100
99
103
102
104
96
105
100
103
99
99
96
103
98
103
97
97
95
106
99
100
103
99
102
100
98
102
Bella (G)
Joker (2G)*
KWS Infinity (G, zz)
KWS Kosmos (G)*
einjährig geprüft
98
99
90
103
96
98
101
102
97
99
98
102
96
106
99
103
102**
107**
104**
104**
Bazooka (G, H)*
LG Veronika (G)*
Pharaoo (G, H)*
GD 5 % (rel.)
99
97
100
5
98
96
104
7
99
100
99
5
104** 104**
103** 101**
106**
n.v.
n.v.
H = Hybride; G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1; 2G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1 und 2; zz = zweizeilige Gerste; *Bezugssorten S-H; **Ergebnisse Wertprüfung 3 und 2 Bund bzw. EUSV (nicht direkt vergleichbar); ***Ergebnisse von Versuchsstandorten aus Niedersachsen (Stufe 2, Orte Schoonorth und
Wangerland) berücksichtigt und verrechnet; n.v. = nicht verrechenbar
LSV - ø (2014-2016)
2014
2015
2016
303
445
317
0
0
60
KWS Kosmos (G)
KWS Getreide
KWS Keeper (2G)
KWS Getreide
Marsch
Sönke-­
Nissen-Koog
vorläufig empfohlen
103
Mittel aus Stufe 2 & 3
Versuchsstandort
voll empfohlen
Ertrag relativ
aus Stufe 2+3
Sortenmerkmale*
Übersicht 3: LSV Wintergerste Relativerträge, Marsch 2016
Sorte
eigenschaften, wobei sie etwas
zum Ährenknicken neigt.
Die Sorte ‚Loreley‘ ist eine winterharte, recht standstabile Sorte,
welche diese Eigenschaften mit einer guten Blattgesundheit kombiniert. Sie ist vom Abreifezeitpunkt
als mittel bis spät zu beschreiben.
Die zweizeilige Wintergerstensorte ‚Matros‘ ist in der Abreife
eher spät, besitzt eine gute Winterfestigkeit und eine mittlere Standfestigkeit. Sie ist, bis auf Netzflecken, eine recht gesunde Sorte,
aber als nicht gelbmosaikvirusresistent eingestuft. Auf Standorten mit
Problemen durch das Gelbmosaikvirus sollte anderen resistenten Sorten der Vorzug gegeben werden.
Ein mittleres bis spätes Abreifeverhalten besitzt die EU-Sorte
­‚Pelican‘. Sie neigt etwas zum Halmund Ährenknicken, ist aber, bis auf
Netzflecken, mit einer guten Gesundheit ausgestattet.
Eine mittlere bis späte Abreife
hat die Sorte ‚Quadriga‘. Sie ist mit
einer mittleren bis guten Toleranz
gegenüber Blattkrankheiten ausgestattet.
SU Ellen (G+)
Saaten-Union
eine mittlere Standfestigkeit sowie
eine eher späte Abreife. Die Sorte
zeichnet sich durch eine Resistenz
gegen Gelbmosaikvirus Typ 1 und
Typ 2 aus.
Die zweizeilige Wintergerste
‚KWS Glacier‘ ist eine recht kurze
Sorte. Sie ist von der Abreife eher
spät und zählt nicht zu den winterhärtesten Sorten. Sie ist als gelbmosaikvirusresistent Typ 1 eingestuft.
‚KWS Meridian‘ ist eine Sorte mit
mittlerer Reife und Standfestigkeit.
Mitunter sollte die Standfestigkeit
Tamina (G)
I.G. Pflanzenzucht
zu den winterfesteren Sorten und
verfügt über eine gute Blattgesundheit.
‚Daisy‘ besitzt eine mittlere Abreife und hat eine gute Blattgesundheit.
‚Galation‘ ist eine Hybridgerstensorte, die als EU-Sorte zugelassen
ist. Sie ist relativ standfest und mit
einer mittleren bis guten Blattgesundheit, bis auf Zwergrost, ausgestattet.
‚KWS Keeper‘ ist eine etwas länger werdende Sorte und besitzt
KWS Meridian (G)
KWS Getreide
32
LSV - ø (2015-2016)
0
119
268
H = Hybride; G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1; 2G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1 und 2; zz = zweizeilige Gerste; G+= gelbmosaikvirusresistent Typ 1 und 2, ohne mildes Gerstengelbmosaikvirus; *Einstufung laut beschreibender Sortenliste und eigenen Bonituren
■ BAUERNBLATT | 6. August 2016
Stark durch Gerste.
Die Sorte ‚SU Ellen‘ ist als sehr
standstabil eingestuft, hat aber
eine gewisse Neigung zum Äh­
renknicken. Vom Reifezeitpunkt
ist sie als früh bis mittel eingestuft.
Die Sorte ‚Tamina‘ ist eine, bis
auf Netzflecken, blattgesunde
Sorte mit einer mittleren bis spä­
ten Abreife.
Die Hybridgerstensorte ‚­ Wootan‘
hat eine gewisse Neigung zum
­Ährenknicken und besitzt auch eine
gewisse Anfälligkeit für Zwerg­
rost, ist ansonsten aber recht blatt­
gesund.
Zweijährig
geprüfte Sorten
Die zweijährig geprüfte Sorte
‚KWS Kosmos‘ besitzt eine mittlere
Abreife mit einer mittleren Stand­
festigkeit. Die Krankheitstoleran­
zen sind, bis auf Zwergrost, gut bis
mittel.
‚Jocker‘ ist eine mittel bis früh rei­
fe Sorte mit einer Doppelresistenz
gegen Gelbmosaikvirus Typ 1 und
Typ 2. Sie hat eine mittlere Stand­
festigkeit bei ansonsten mittle­
rer bis guter Blattgesundheit, von
Zwergrost abgesehen. Das Hektoli­
tergewicht tendiert bei dieser Sor­
te dazu, knapp auszufallen (siehe
hl-Qualitäten sind auf der Kam­
mer-Internetseite unter www.lksh.
de Rubrik Landwirtschaft/Pflanze/
Getreide abrufbar).
‚KWS Infinity‘ ist eine zweizei­
lige Wintergerste mit einer Resis­
tenz gegen Gelbmosaikvirus Typ
1 mit einer geringen bis mittleren
Neigung zum Halm- und Ährenkni­
cken und guter Blattgesundheit.
‚Bella‘ ist eine mittel bis spät rei­
fende Sorte, die über gute Krank­
heitstoleranzen, außer bei Zwer­
grost, verfügt.
Einjährig
geprüfte Sorten
Die Hybridgerstensorte ‚Bazooka‘ besitzt eine mittlere bis späte
Abreife in Kombination mit einer
mittleren Blattgesundheit.
‚LG Veronika‘ ist eine mittel ab­
reifende Sorte mit einer überwie­
gend guten Krankheitstoleranz.
‚Pharaoo‘ besitzt eine mittlere
Abreife in Kombination mit einer
mittleren Krankheitstoleranz. Sie
hat eine gewisse Neigung zum Äh­
ren- und Halmknicken.
Halm- und Ährenknicken war dieses Jahr bei vielen Sorten zu beobachten.
Unsere Empfehlung 2016:
KWS KOSMOS
mz
Der nächste Schritt.
KWS KEEPER mz
Starke Leistung, sichere Abwehr.
KWS MERIDIAN mz
Die ausgewogene Hochertragssorte.
www.kws.de/gerste
NEU
Pflanze
BAUERNBLATT | 6. August 2016 ■
Sortenempfehlung der
Landwirtschaftskammer
Empfohlene Sorten sind mindestens dreijährig im Landessortenversuch getestet worden. Sorten, die
vorläufig für den Probeanbau empfohlen werden, sind zweijährig im
Landessortenversuch geprüft worden. Aus einjährigen Ergebnissen
neuerer Sorten lassen sich noch
keine tragfähigen Aussagen zur
Ertragsstabilität einer Sorte treffen, weswegen diese nicht in den
Anbauempfehlungen mit aufgeführt sind.
Im Sinne eines Risikomanagements sollten bei der Auswahl der
Sorten für den Anbau im eigenen
Betrieb folgende Punkte beachtet
werden:
●●Sorten mit hohen und möglichst
mehrjährig nachgewiesenen stabilen Erträge wählen,
●●Sorten mit guten Resistenzeigenschaften gegen die wichtigsten Krankheitserreger wählen,
●●Sorten mit guter Standfestigkeit
beziehungsweise guter Reaktion
auf Wachstumsreglereinsatz nehmen,
Aufgrund der Witterung und des Pathogenbefalls gingen viele Bestände zum Teil ins Lager.
Übersicht 5: Sortenempfehlung Wintergerste 2016,
Schleswig-Holstein, Naturraum Geest
Sorte
voll empfohlen
Übersicht 6: Sortenempfehlung Wintergerste 2016,
Schleswig-Holstein, Naturraum Marsch
vorläufig empfohlen
105
103
102
101
100
106
Ertrag relativ
aus Stufe 2+3
Sortenmerkmale*
103
102
103
102
Reife
Pflanzenlänge
Winterfestigkeit
Standfestigkeit
Toleranz gegen:
m
m
o/+
o
m
m
o
o/+
m
m-l
o
o
m
m
o/+
o/+
m
m-l
o/+
o/+
m-sp
m-l
o/+
o
m
m
o/+
o
Reife
Pflanzenlänge
Winterfestigkeit
Standfestigkeit
Toleranz gegen:
m-sp
m
o
o
m
m-l
o
o
m
m
o/+
o
m
m
o
o
Halmknicken
Ährenknicken
Mehltau
Netzflecken
Rynchosporium
Zwergrost
Qualität
-/o
o
o
o
o/+
o/+
o
-/o
+
o
o/+
-/o
o
-/o
+
o/+
o/+
-
-/o
-/o
+
+
+
o
o/+
o
+
-/o
o/+
o/+
o
o/+
o
o/+
o/+
+
o
o/+
o/+
o/+
o/+
-
Halmknicken
Ährenknicken
Mehltau
Netzflecken
Rynchosporium
Zwergrost
Qualität
o
-/o
o/+
o/+
+
o
-/o
+
o/+
o/+
-
o
o/+
o/+
o/+
o/+
-
-/o
o
o/+
o/+
o/+
o
hl-Gewicht (kg/hl) o/+
o/+
o/+
Jahr der Zulassung 2011
EU
2014
Vermehrungsfläche in SH (in ha)
-/o
2012
o
2011
o
2013
o
2015
hl-Gewicht (kg/hl)
o
Jahr der Zulassung
EU
Vermehrungsfläche in SH (in ha)
o/+
2014
o
2015
2015
2014
2015
2016
215
237
99
75
37
0
49
49
0
0
0
78
0
0
59
0
0
78
0
0
188
303
445
317
71
116
0
0
0
59
H = Hybride; G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1; 2G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1 und 2;
zz = zweizeilige Gerste; *Einstufung laut beschreibender Sortenliste und eigenen Bonituren
LSV - ø (2014-2016)
2014
2015
2016
0
0
0
Joker (2G)
Saaten-Union
Wootan (G, H)
Syngenta
Pelican (G)
Hauptsaaten
Rheinprovinz
LSV - ø (2015-2016)
KWS Kosmos (G)
KWS Getreide
106
LSV - ø (2014-2016)
KWS Kosmos (G)
KWS Getreide
Ertrag relativ
aus Stufe 2 + 3
Sortenmerkmale*
Galation (H, G)
Syngenta
KWS Keeper (2G)
KWS Getreide
voll empfohlen
KWS Tenor (G)
KWS Getreide
Sorte
Antonella (G)
Saaten-Union
vorläufig empfohlen
Wootan (G, H)
Syngenta
KWS Meridian (G)
KWS Getreide
34
LSV - ø (2015-2016)
H = Hybride; G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1; 2G = gelbmosaikvirusresistent Typ 1 und 2; zz = zweizeilige Gerste; *Einstufung laut beschreibender Sortenliste und eigenen Bonituren
Pflanze 35
■ BAUERNBLATT | 6. August 2016
●●Sorten mit verringerter Neigung
zum Halm- und Ährenknicken, um
auch eine witterungsbedingt spätere Ernte zu ermöglichen, wählen,
●●Sorten, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit die Vermarktungsqualitätsanforderungen (hl-Gewicht) erfüllen, nehmen.
Je nach Betrieb fallen die einzelnen Punkte stärker ins Gewicht und
sollten entsprechende Berücksichtigung bei der Sortenwahl finden.
Die Ertrags- und insbesondere die
Qualitätsergebnisse (hl-Gewichte)
der Landessortenversuche für die
Wintergerste sind auf der Webseite der Landwirtschaftskammer unter www.lksh.de Rubrik Landwirtschaft/Pflanze/Getreide abrufbar.
die Ergebnisse auf dem Standort
Kastorf dieses Jahr zeigen, hat die
Resistenz gegenüber dem Gelbmosaikvirustyp 2 einen deutlichen Ertragsunterschied zu nicht resistenten Sorten zur Folge.
FAZIT
Sortenwahl bei
Gelbmosaikvirus (Typ 2)
Auf Standorten, auf denen der
Typ 2 des Gelbmosaikvirus‘ eine
Rolle spielt, beschränkt sich die
Sortenwahl auf drei momentan
im LSV befindliche Sorten (‚Joker‘, Die meisten Gerstenversuche konnten erst Ende September gedrillt werden.
Fotos: Dr. Helge Stephan
‚SU Ellen‘ und ‚KWS Keeper‘). Wie Die dargestellten Relativertragsergebnisse für Wintergerste geben, neben den Sortenempfehlungen, eine erste
Orientierung für die Sortenwahl der kommenden Aussaat in Schleswig-Holstein. Neben dem Ertrag sollten Qualitäts- und agronomische Eigenschaften wie zum Beispiel die
Halmstabilität bei der Auswahl einer Sorte für den Anbau im eigenen Betrieb ebenfalls Berücksichtigung finden.
Dr. Helge Stephan
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-330
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