freie Termine - Kreismuseum Syke

Programm
Bereits am Freitag, 26.8. um 19.00: Abendfüllender Vortrag
Von Waterloo in die Grafschaft Hoya
„Die King´s German Legion 1803-1816“, Referent Karl-Heinz Lange,
Osnabrück. Anmeldung unter 04242-2527 oder [email protected]
Museumseintritt 2,00 Euro.
200 Jahre Auflösung der King´s German Legion in
der Grafschaft Hoya
Ganztägig am Samstag:
Samstag, 27.8.
Sonntag, 28.8.
Drillvorführungen / Ausrüstungspflege. Alltag der Soldaten, Kochen, Backen,
Einquartierung, Schreibstube. Kinderspiele des 19. Jahrhunderts.
11-18 Uhr - mit Backtag
11-17 Uhr - mit Backtag
14.00 Uhr: Vortrag "Familienunternehmen King´s German Legion", Referent
Rainer Kasties, Hannover.
15.30 Uhr: Marsch auf das Museumsgelände. Spielszene "Ausmusterung und
Auskleidung der Soldaten.
Ganztägiges Programm am Sonntag:
Drillvorführung / Ausrüstungspflege, Salutschießen. Alltag der Soldaten,
Kochen, Backen, Einquartierung, Schreibstube. Kinderspiele des 19.
Jahrhunderts.
11.00 - 15.00 Uhr Musik
15.30 Uhr Marsch auf das Museumsgelände. Spielszene "Ausmusterung und
Auskleidung der Soldaten".
16.00 Uhr Vortrag "Familienunternehmen King´s German Legion", Referent
Rainer Kasties, Hannover.
An diesem Wochenende wird die Napoleonische Zeit wieder lebendig im
Kreismuseum Syke. Ca. 30 Mitwirkende empfinden in historischer
Uniform der Deutschen Legion die Geschichte der damaligen Zeit nach.
Sie werden original auf Strohlager übernachten, kleine Gefechts- und
Exerzierszenen nachspielen, Führungen durchs Lager anbieten u.v.m.
Programm siehe Rückseite
17.00 Uhr Vortrag "Syke zur Franzosenzeit", Referent Hermann Greve,
Sudweyhe.
Kreismuseum Syke
Herrlichkeit 65, 28857 Syke
www.kreismuseum-syke.
Kreismuseum Syke
Die „Königlich Deutsche Legion“
Mit der Besetzung des Kurfürstentums Hannover am 3.6.1803 wurde
am 5.7. auch dessen Armee aufgelöst. Der Aufforderung der frz.
Besatzer, unter Napoleon zu dienen, folgte fast keiner der Soldaten
und Offiziere. Stattdessen setzten sich die Mehrzahl der ehemaligen
Offiziere, später auch viele Soldaten der Hannoverschen Armee nach
England ab. Dort begann man auf Anweisung des hannoverschen
Kurfürsten Georgs III. - zugleich König von Großbritannien - ein
hannoversches Exilregiment, das „King’s German Regiment“
aufzustellen. Der Zuzug von Freiwilligen - zu 3/4 aus Hannover
stammend - war so groß, dass man beschloss, eine ganze „Exilarmee“
aufzubauen, die als eine Art Fremdenlegion konzipiert war. Unter dem
Namen „King’s German Legion“ unterstand sie dem Bruder des
Königs, Friedrich Adolf, Hz. v. Cambridge), war aber logistisch und
militärisch weitgehend in die britische Armee integriert.
Heimkehr, Auflösung und Erinnerungskultur
Bis Ende 1815 blieb die KGL als Besatzungsmacht in Frankreich. Zum
Jahresende erfolgte der Befehl zum Rückmarsch in das
frischgegründete Königreich Hannover. Die Geschichte der KGL
endete am 25. Januar 1816 mit ihrer Auflösung. Die Fahnen der
Infanterie wurden Mitte Februar 1816 im Triumphzug nach Hannover
gebracht und bis um 1900 in der alten Garnisonskirche aufbewahrt.
In den Jahren 1803 bis 1815 haben rd. 28.000 Mann in der KGL
gedient. Den höchsten Mannschaftsstand hatte der Verband mit
15.899 Mann im Okt. 1813. In den ersten Jahren kamen die Soldaten,
wie die Offiziere, fast ausschließlich aus dem Kurfürstentum Hannover.
Großen Zulauf erhielt die Legion während ihres Feldzuges nach
Hannover 1805/06. In Stade musterten Tausende von Rekruten –
überwiegend Hannoveraner – an, der Mannschaftsstand stieg um
7876 Mann. Allein für das neu aufgestellte 5. Linienbataillon wurden
rd. 500 Mann geworben.
Einzug der siegreichen Legion
in Hannover
Während die Offiziere fast ausnahmslos Hannoveraner waren, wurden
die hohen Verluste, welche Krankheit und die Kämpfe unter den
Mannschaften gefordert hatten zw. 1809 und 1813 mit der Anwerbung
von „Ausländern“ im damaligen Sinne (also überwiegend Deutsche,
aber „Nichthannoveraner“) ausgeglichen. Mit dem vorläufigen
Kriegsende im Frühjahr 1814 verließen viele der „Ausländer“ die
Legion, sodass am Ende die KGL wieder ein mehrheitlich
hannoverscher Truppenverband war
In Syke marschierte am 25.1.1816 das 5. Linienbataillon der KGL
ein. Auf die rd. 400 Einwohner kamen über Nacht fast genauso viel
Soldaten! Doch Angst vor den, von einen Tag auf den anderen
arbeitslos gewordenen Kriegern hatte damals niemand. Die
heimkehrenden Soldaten wurden überall mit Jubel begrüßt und aufs
Herzlichste aufgenommen. Hatten sie doch 10 Jahre lang in ganz
Europa für die Befreiung Hannovers gekämpft und waren die Sieger
von Waterloo.
Gedenktafel an La Haye