Aktuelle Entwicklungen in der Biogasbranche – EEG 2017

Energiepflanzenfeldtag 19.07.2016 Achselschwang
Aktuelle Entwicklungen in der
Biogasbranche – EEG 2017
Marion Wiesheu Dipl. Wirtschaftsing. (FH)
Vizepräsident, Fachverband Biogas e.V.
Name der Veranstaltung am xx.yy.2016 in Musterstadt
Agenda
• Vorstellung Fachverband Biogas e.V. und die Ausgangssituation
• Politische Entwicklungen und Kurzübersicht EEG 2017
• Düngeverordnung und AwSV
• Fazit
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EEG 2017
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Name der Veranstaltung am xx.yy.2016 in Musterstadt
Präsidium
Geschäftsstelle in Freising
über 400 ehrenamtliche Experten
7 Mitglieder für eine Amtsdauer von 4 Jahren gewählt
Kuratorium
29 Mitarbeiter organisiert in 10 Referaten
Hauptstadtbüro in Berlin
Sprecher der Regionalgruppen, Arbeitskreise und Beiräte,
Repräsentanten anderer Verbände
Beiräte, Arbeitskreise
Betreiberbeirat, Firmenbeirat, Juristischer Beirat, Finanziererbeirat
AK-Genehmigung, AK-Sicherheit, AK-Gaseinspeisung, AK-Umwelt,
AK-Wärme, AK-Abfall -und Düngemittelrecht
8 Mitarbeiter
Regionalbüro Nord, Süd,
Ost, Süd-Ost, West und
Redaktion Biogas Journal
7 Mitarbeiter
23 Regionalgruppen in Deutschland
Betreiber von Biogasanlagen
Substratlieferanten
Wissenschaftliche Institutionen
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4.800 Mitglieder
Interessierte Privatpersonen u.a.
Behörden
Rechtsanwälte
EEG 2017
Firmen und Hersteller
Finanzwirtschaft.
Planer, Berater, Labore
Mitglied im Europäischen Biogasverband
(EBA)
Struktur Fachverband Biogas e.V.
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Branchenzahlen
10.000
5.000
Anzahl Biogasanlagen
installierte elektrische Leistung inkl. Überbauung [MW]
8.928
8.726
4.500
8.563
8.213
4.000
7.766
4.177
9.000
8.000
3.905
3.637
Anlagenzahl
6.268
6.000
3.500
3.352
3.097
3.000
5.181
5.000
2.500
3.891
3.711
3.500
4.000
2.291
2.000
1.893
3.000
2.000
1.000
1.500
2.680
370 450
139 159 186 274
617
2.050
1.6001.750
1.300
1.050
850
1.377
1.271
1.100
1.000
500
650
390
0
0
Jahre
© Fachverband Biogas e.V.
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EEG 2017
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installierte elektr. Leistung
7.000
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Was uns antreibt…
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EEG 2017 – Ausgangssituation Politik….
……vor der Novellierung:
•
Das wird ein Ausschreibungsgesetz!
•
Kosten sollen gesenkt werden!  Keine höheren Vergütungssätze
 Höhere Vergütungssätze als im EEG 2014 dringend nötig!
•
Der Ausbaukorridor bei Bioenergieanlagen wird beibehalten 100 MW
(brutto).
 Wir brauchen min. 100 MW netto
 Ausschreibungen nutzen, um den Bestand zu erhalten und
moderaten Neubau zu schaffen
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Name der Veranstaltung am xx.yy.2016 in Musterstadt
Agenda
• Vorstellung Fachverband Biogas e.V. und die Ausgangssituation
• Politische Entwicklungen und Kurzübersicht EEG 2017
• Düngeverordnung und AwSV
• Fazit
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EEG 2017
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Entwicklungen (1)
• Offizieller Entwurf am 14.04.2016: Inhalt aus Biogassicht vollkommen unzureichend
•
•
•
•
Ausbaupfad 100 MW brutto
Nachfolgeregelung über Verordnungsermächtigung
Vergütungshöchstwert bei 14,88 ct/kWh
50 % Maisdeckel
• Ergebnis der Ministerpräsitdentenkonferenz am 31.05.2016:
• Umstieg auf Ausschreibungen steht fest
• Kardinalsfrage sind die Ausbaupfade
• BMWi möchte Biomasse abschaffen (Einsparung von 5,4 Mrd. € = 90 %-ige Reduktion
der Leistung!!!)  100 MW brutto
• BMEL und Länder wollen Biomasse erhalten  100 MW netto
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Entwicklungen (2)
• Koalitionsausschuss 01.06.2016
• Einigung auf 150 MW (2017-2019) bzw. 200 MW (2020-2022)
• Für den Folgezeitraum wird neu verhandelt
• Referentenentwurf 02.06.2016:
• Konkrete Ausschreibungsmethodik für bestehende Biomasseanlagen
• Keine Änderungen beim Höchstwert (14,88 ct/kWh)
• Änderungen im Kabinettsbeschluss
• Anhebung der Gebotshöchstgrenze für Anlagen auf 16.9 ct/kWh  durch BMEL
hineinverhandelt (= Basishöchstwert aus dem Ländermodell)
• Halbierung der Degression ab 2017 auf 0,5 % pro Halbjahr
• keine Anschlussreglung für Anlagen < 150 kW
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Entwicklungen (3)
Stellungnahme Bundesrat vom 17.06.16 :
• Alle Empfehlungen der Länder zur Faktorierung wurden vom Bundesrat abgelehnt.
• Bundesrat selbst fordert:
• Güllekleinanlagen über Bemessungsleistung definieren
• Degression bei Güllekleinanlagen streichen
• Bundesrat muss bei Biomasse-Ausschreibungs-Verordnung zustimmen
• Aufhebung der Regelungen zur Höchstbemessungsleistung
• Streichung des Deckels für die Flexibilitätsprämie für Bestandsanlagen
 Keine Empfehlung wurde vom Bundestag aufgenommen!
Ergebnisse aus dem Wirtschaftsausschuss 06.07.2016
• Anschlussregelungen für Bestandsanlagen < 150 kW (höchstes bezuschlagtes Gebot)
• Beschränkung des Höchstwertes bei Einsatz von mehr als 50 % Bioabfälle der drei
bekannten Schlüsselnummern (Bioabfallvergärungsanlagen) auf Höhe 14,88 ct/kWh
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Überblick EEG 2017 (1)
Was bleibt aus dem EEG 2014?
• Vergütungsklasse Güllekleinanlagen (nur für Neuanlagen)
• Direktvermarktung und Flexibilitätsprämie
• Größte Teil der bestehende Vorgaben des EEG 2014 bezüglich technischer
Vorgaben, Netzanschluss usw.
• Festvergütungen für Neuanlagen kleiner 150 kW installierter Leistung (13,23
Cent/kWh)
 Neu sind Ausschreibungen für alle Bestandsanlagen und Neuanlagen über 150 kW
(Verpflichtende Direktvermarktung, doppelte Überbauung, Maisdeckel)
Degression auf Vergütung (0,5 % pro Halbjahr) und Höchstwerte (1 % pro Jahr)
 Ausschreibungsgesetz
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Überblick EEG 2017 (2)
Ausschreibungsvolumen (Bestands- und Neuanlagen)
• Eine jährliche Ausschreibung: 1. Ausschreibung: 01.09.2017
• Ausschreibungsvolumen :
• 2017-2019 = 150 MW inst. Leistung pro Jahr
• 2020-2022 = 200 MW inst. Leistung pro Jahr
Ausgeschriebenes Volumen 2017-2022 = 1.050 MW inst. Leistung
•
•
•
•
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Inst. Biogasleistung laut DBFZ 2000-2002: 14 + 208 + 60 = 282 MW
Inst. Leistung feste Biomasse laut DBFZ 2000-2002: 141 + 244 + 85 = 470 MW
Summe Bestand: 752 MW – 250 MW Altholz (2000-2002) = 502 MW
Restmengen werden ins Folgejahr übernommen
EEG 2017
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Vergütungsregelungen für Neuanlagen
• Teilnahme an Ausschreibungen für Neuanlagen > 150 kW inst. Leistung
• Gebotshöchswert: Neuanlagen: 14,88 ct/kWh (keine Faktorierung! Zu niedrig!!)
• Nachweis einer Genehmigung
• < 150 KW inst. Leistung keine Teilnahme an der Ausschreibung, anzulegende Werte:
• Biomasse: bis 150 kW 13,23 ct/kWh,
• (Bioabfallvergärung: bis 500 kW 14,88 ct/kWh, über 500 kW 13,05 ct/kWh)
• Güllekleinanlagen: 23,14 ct/kWh (BGA ohne DV = 22,94 ct/kWh)
• Zusätzliche Voraussetzungen für die Vergütung:
• > 100 kW verpflichtende DV und Mindestmaß an Flexibilität: Doppelte Überbauung =
„Höchstbemessungsleistung“ der BGA maximal 50 % der inst. Leistung
• > 100 kW: Flexzuschlag: 40 €/kW inst. Leistung und Jahr
• „Maisdeckel“ senkt sich je Zuschlagsjahr von 50 Masse-% (2017) auf 44 Masse-% (2021):
Gilt für Getreidekorn und Mais als Ganzpflanzen, Maiskorn-Spindel-Gemisch, Körnermais
und Lieschkolbenschrot
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Vergütungsregelungen für
Bestandsanlagen (1)
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• Alle Bestandsanlagen müssen an Ausschreibungen teilnehmen!
• Gebotshöchstwert beträgt 16,9 ct/kWh (für NawaRo-Anlagen zu niedrig!!)
• Höchstwert zudem maximal die in den letzten drei Kalenderjahren vor der
Ausschreibung durchschnittlich gezahlte Vergütung  Gebotshöchstwerte bei
Abfallanlagen damit niedriger
• Gebotshöchstwerte bei überwiegendem Einsatz (> 50 Masseprozent) der
Abfallschlüssel Nummer 20 02 01 (biologisch abbaubare Abfälle), 20 03 01
(Biotonne) und 20 03 02 (Marktabfälle) der BioabfallVO:
• Bis 500 kW Bemessungsleistung: 14,88 ct/kWh
• Über 500 kW Bemessungsleistung: 13,05 ct/kWh
• Bestandsanlagen dürfen maximal 8 Jahre Restvergütungslaufzeit haben
• Anschlussförderung über 10 Jahre
• Wechsel von Bestandsanlagen frühestens 12 Monate und spätestens 36 Monate nach
Zuschlag möglich  3 Teilnahmen an Ausschreibungen möglich
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Vergütungsregelungen für
Bestandsanlagen (2)
Name der Veranstaltung am xx.yy.2016 in Musterstadt
• Zusätzliche Voraussetzungen für die Vergütung:
• > 100 kW verpflichtende DV und Mindestmaß an Flexibilität: Doppelte Überbauung =
„Höchstbemessungsleistung“ der BGA maximal 50 % der inst. Leistung
• > 100 kW: Flexzuschlag: 40 €/kW inst. Leistung und Jahr
• „Maisdeckel“ senkt sich je nach Zuschlagsjahr von 50 Masse-% (2017) auf 44 Masse-%
(2021) ab: Gilt für Getreidekorn und Mais als Ganzpflanzen, Maiskorn-Spindel-Gemisch,
Körnermais und Lieschkolbenschrot
• Keine Direktbelieferung von Verbrauchern außerhalb der BGA
• Anschlussregelung für Anlagen < 150 kW inst. Leistung:
• Teilnahme an der Ausschreibung
• Bekommen automatisch höchsten bezuschlagten Wert
• Kein Zuschlag, wenn eigenes Gebot über dem höchsten bezuschlagten Wert liegt
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Bewertung der wesentlichen Inhalte
• Die Regelungen des jetzt verabschiedeten EEG sind aus Sicht der Biogasbranche
weiterhin unzureichend. Dies Betrifft vor allem den Gebotshöchstwert und eine
fehlende Faktorierung nach Einsatzstoffen und Größenklassen!
 Nach der EEG Novelle ist vor der VO-Ermächtigung!!
• Erhöhung Höchstgebotswert (Erhöhung um 10 %)
• Degression auf Höchstwert problematisch
• FvB fordert Einbau eines Faktorenmodells: Unterscheidung Neu- und
Bestandsanlage sowie Unterscheidung von Anlagentypen und
Anlagengrößen
• FvB fordert für Bestandsanlagen die Möglichkeit zur Güllekleinanlage zu
werden
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Name der Veranstaltung am xx.yy.2016 in Musterstadt
Agenda
• Vorstellung Fachverband Biogas e.V. und die Ausgangssituation
• Politische Entwicklungen und Kurzübersicht EEG 2017
• Düngeverordnung und AwSV
• Fazit
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Wichtige biogasrelevante Änderungen
• Neue detaillierte Düngebedarfsermittlung
• Obergrenze org. Düngung - Derogationsregel
• Anwendung der 170-kg-N-Obergrenze auf alle organischen Düngemittel
• Ausnahmeregel für Biogas nach Vorbild der GL-Regel
• Ausgeweitete Sperrfristen im Herbst
• Keine Ausbringung org. Düngemittel auf Ackerland nach Ernte der Hauptkultur bis 31.01.;
• Ausnahme: Raps, Zw.Früchte und Feldfutter (bis 15.09. gesät) bzw. Wintergerste nach
Getreidevorfrucht (bis 01.10. gesät) bis 1. Oktober.
• Sperrfrist für GL und mehrjährigen Feldfutterbau (Aussaat bis 15.05.): 01.11. – 31.01.
• Lagerdauer erstmals in der DüV (6 Monate??? Oder doch neun?)
• Sofortiges Inkrafttreten – fehlende Übergangsbestimmungen
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Zeitplan Düngeverordnung
• 21.12.2015: Versand des aktuellen Entwurfs an die EU zur Notifizierung
• Bis 22.06.2016: Notifizierung durch Unstimmigkeiten mit EU Recht verlängert
• In Kürze: Strategische Umweltprüfung  2 Monate Stellungsnahmemöglichkeit
• 23.09.2016 : Mögliche Plenarsitzung des Bundesrates
(gemeinsam mit DüngG & AwSV  Zuleitung an die Ausschüsse)
• Geplantes Inkrafttreten zum 1. Januar 2017
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Agenda
• Vorstellung Fachverband Biogas e.V. und die Ausgangssituation
• Politische Entwicklungen und Kurzübersicht EEG 2017
• Düngeverordnung und AwSV
• Fazit
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Fazit
• Politische Ausgangssituation sehr schwierig
• EEG 2017 ist ein Ausschreibungsgesetz
• Keine wesentliche Änderung der Förderung von Neuanlagen (außer Ausschreibung)
• Möglichkeit der Anschlussförderung für alle Bestandsanlagen
• Gebotshöchstwert nur für Teil der Anlagen ausreichend
• Über Verordnung zur Ausschreibung weitere Änderungen möglich
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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