- Fiat Lueftner

2 Auto & Motor
Nummer 31 | Samstag, 31. Jänner 2015
Kommentar
Toyota hat viel
für den Hybrid
getan, aber es
reicht nicht.
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Beim Plug-in
ist Japan dabei
zu verlieren
Von Markus Höscheler
A
uf den ersten Blick sind die
Zahlen blendend: Millionenfach hat Toyota in den vergangenen
Jahren Modelle mit Hybridantrieb
weltweit absetzen können, vor
allem die Nordamerikaner waren
der Kombination aus Benzin- und
Elektroantrieb zugetan. Die Technik,
die Japaner anbieten, gilt als sehr
solide. Derzeit jedoch bringen sich
einige Konkurrenten in technischer
Hinsicht so gut in Stellung, dass es
ihnen in den kommenden Jahren
gelingen dürfte, den Pionier vom
Thron zu drängen. Sie geben dem
Klotzen den Vorzug, nicht dem
Kleckern: größerer Akku, mehr
elektrische Reichweite, dazu die
Auflademöglichkeit via Haushaltssteckdose. Dass der Plug-in-Hybrid
mehr als eine Modeerscheinung ist,
zeigt das Vorhaben von Mercedes,
innerhalb von zwei bis drei Jahren
weltweit zehn derartige Modellreihen
auf den Markt zu bringen. Andere
Hersteller steigen auf diesen Zug
auf, Toyota hat der Konkurrenz fast
nichts entgegenzusetzen (bis auf
den Prius Plug-in). Der Vorteil des
Plug-in-Hybrids liegt auf der Hand:
In Ballungsgebieten mit reichlich
Stop&Go-Verkehr bietet sich das
emissionsfreie Fahren an – wohl
ist auch davon auszugehen, dass
immer mehr Großstädte Autos mit
bloßen Verbrennungsmotoren aus
dem Zentrum verbannen werden.
Der Nachteil der neuen Technik liegt
nach wie vor im Preis. Aber selbst
da gibt es Entwicklungsspielraum.
Beim M4 Cabrio vereint sich eine hinreißende Silhouette mit edlem Sport-Interieur. Passend zum Auftritt leistet der betörend klingende Sechszylinder-Biturbo 431 PS.
Ein himmlisches M-Furioso
Mit einem zweifach aufgeladenen Bayern-Kraftwerk und messerscharfem Handling fährt der
BMW M4 als reinrassiger Hochleistungssportwagen vor. Die TT erlebte ihn als Cabrio.
Von Reinhard Fellner
Innsbruck – M-Modelle von
BMW verkörpern seit jeher
die reine Lehre des sportlichen Fahrens und gelten
als Essenz der Marke. Kein
Wunder, war beispielsweise
der erste M3 vor 25 Jahren
nichts anderes als ein Homologationsfahrzeug für die
Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Seit der Geburt der
wunderschön proportionierten Vierer-Reihe (Nachfolger
des Dreier-Coupés) reiht sich
seit letztem Jahr hinter dem
M auch eine 4. Schon optisch bietet dieses Coupé mit
seinen respekteinflößenden
Lufthutzen, Verbreiterungen
und einem 18-Zoll-Fahrwerk
alles, was sich Käufer eines
M-Modells erwarten: Sportlichkeit, Aggressivität und Ex-
klusivität pur. Beim Antrieb
befuhren die Bayern jedoch
neue Wege und bestückten
die M3/M4-Brüderpaar anstatt mit einem rein drehzahlorientierten Sauger mit
einem doppelt aufgeladenen
Sechszylinder, der alles bisherige vergessen lässt. 431 PS
vereinen sich da bereits ab
1850 Touren mit 550 Newtonmetern: fett, brutal, überlegen, spontan, erregend, hochklassig. Unbändige Kraft von
unten heraus paart sich mit
einem Drehvermögen bis zu
7800 Touren. Nicht umsonst
leuchtet der obere Bereich im
Drehzahlmesser des M4 rot.
Im TT-Testwagen war diese
Maschine an ein SiebengangDoppelkupplungsgetriebe
gekoppelt, das je nach Steuerungsstufe die Gänge früher oder später, jedoch je-
Nössig fängt
sich Lob aus
Wien ein
Vertriebschef Daniel Jäger (rechts) gratuliert Geschäftsführer Harald Nössig dazu, dass Fiat Lüftner als bester Fiat-Händler Österreichs gilt. Foto: FL
Rum – Harald Nössig freut
sich: Das von ihm geleitete
Autohaus Fiat Lüftner (Rum)
gilt erneut als bester FiatHändler Österreichs – und dazu gratulierte ihm kürzlich der
neue Vertriebsleiter von Fiat
Österreich, Daniel Jäger. Der
Marktanteil der italienischen
Automarke an den Neuzulassungen in Tirol beträgt 4,69
Prozent, in Innsbruck-Land
13,14 Prozent. (TT)
Audi feiert Quattro-Jubiläum
Salzburg – Seit 35 Jahren bietet Audi den Allradantrieb
unter dem Label Quattro an
(die Ingolstädter bevorzugen
die Kleinschreibung „quattro“) – die Kunden wissen die
Offerte seit 1980 zu schätzen:
Insgesamt mehr als sechs
Millionen allradgetriebene Modelle hat Audi seither
verkauft. Alles begann mit
dem Ur-Quattro, in dem ein
2,1-Liter-Fünfzylinder-Turbobenziner, 200 PS stark, die
Kraft auf zwei Achsen verteilen durfte. Heute reicht die
Spreizung vom Kleinwagen
S1 bis zum Supersportwagen
R8 – der Hersteller spricht gar
von 170 Modellvarianten un-
Fotos: Fellner
ter Berücksichtigung von Karosserieform, Motor und Getriebeart.
Anlässlich des Jubiläums
bietet Audi in Österreich eine
Quattro-Prämie für bestimmte A4- und Q5-Modelle an
– das Angebot gilt bis 27. Februar und ist zwischen 1500
und 2000 Euro wert. (TT)
Mit dem Ur-Quattro begann vor 35 Jahren der ununterbrochene Erfolgslauf
Foto: Hersteller
des Audi-Allradantriebs.
weils perfekt einlegt. Meist
tut dies der Sportfahrer über
die Schaltwippen am Lenkrad aber selbst. Dabei erlaubt
der M4 bei Gas die Gänge
reinzuschnalzen – fast wie in
der Formel 1. Auch den Klang
und die Arbeitsweise der millimetergenauen Traumlenkung kann der Lenker separat einstellen oder individuell
konfigurieren.
Wie dies alles bei so einer
Leistung funktioniert, zeigt,
wo BMW technologisch
steht. Karosserieverstärkungen und eigens konzipierte
Fahrwerksteile lassen den
Bayern – im Gegensatz zu
manch anderem Fahrzeug
dieses Kalibers – auch bei ausgeschalteter Stabilitätskontrolle gutmütig und im Grenzbereich zum Übersteuern als
stets kalkulierbar erscheinen.
Dazu hat die M GmbH über
die vierflutige Auspuffanlage dem Reihensechser einen
Klang anerzogen, der betörend wirkt und einem bei höheren Drehzahlen die Gänsehaut aufziehen kann. Das
ist sie – die pure automobile
Leidenschaft.
Wer den herrlichen Klang
genießen will, tut dies übrigens am besten offen. Bei
milden winterlichen Temperaturen und hochgefahrenen
Seitenscheiben ließ sich der
Testwagenfahrer dieses technische Klangschauspiel nicht
entgehen und trompetete per
Gasfuß Bassiges und Hochfrequentes in die Luft. Überhaupt erscheint das Cabrio
als der faszinierendere M4.
Bietet es doch als BlechdachCabrio alle Vorteile des Coupés und beinahe auch dessen
Dachlinie. Der Kofferraum
fasst trotzdem noch bis zu 370
Liter. Beneidenswert, wer da
die Wahl hat. Sie beginnt ab
96.600 Euro, Automatik verlangt nach 3352 Euro mehr.
Die Technik
Motor: Sechszylinder-Biturbo-Benziner
Hubraum:
2979 ccm
Drehmoment: 550 Nm bei 1850 U/min
Leistung:
317 kW/431 PS
L/B/H:
4671/1870/1383 mm
Gewicht:
1572/2040 kg
Kofferraumvolumen:
220–370 l
Tankinhalt:
60 l
Höchstgeschwindigkeit:
250 km/h
0–100 km/h:
4,4 Sekunden
Verbrauch:
10,6 l/100 Kilometer
Kraftübertragung:
Heckantrieb
Preis: (Schalter)
96.600 Euro
CO2-Emission:
203 g/km
Alpina lieferte so viele
Autos aus wie noch nie
Buchloe – Die exklusive Zusammenarbeit mit BMW zahlt
sich für den exklusiven Kleinhersteller Alpina aus Buchloe aus: Im vergangenen Jahr
setzte der Produzent mehr als
1700 Automobile ab, „erstmals in der Unternehmensgeschichte“. Der Umsatz betrug 89 Millionen Euro. Als
Hauptabsatzgebiete gelten
Deutschland, USA und Japan, wobei allein mehr als ein
Drittel der Auslieferungen im
eigenen Land erfolgte, je 400
Stück gingen in die Vereinigten Staaten und in das Land
der aufgehenden Sonne.
Stolz zeigt sich Alpina nicht
nur bezüglich des erreichten
Mengenwachstums, sondern
auch betreffend das Produktportfolio, das im Prinzip aus
veredelten BMW-Basismodellen besteht. Neun verschiedene Modelle (18 Karosserievarianten) finden
sich im Angebot, sie reichen
vom D3 Biturbo bis zum B7
Biturbo. „Offenbar haben
wir mit unseren leistungsstarken und vergleichsweise
sparsamen BMW-Alpina-Automobilen den Geschmack
der Kunden getroffen“, lässt
Geschäftsführer Andreas Bovensiepen via Pressemitteilung wissen. (TT)
Im Jahr 2014 lieferte Alpina weltweit 1700 veredelte BMW-Produkte aus
Foto: Hersteller
– 600 davon blieben in Deutschland.