H O T E L D E S T E R R O · T H E R A N D O M C O L L E C T I V E HOTEL DESTERRO EINE FIKTIONALE DOKUMENTATION VON LISSABON NACH WESTAFRIKA Migration gen Süden. Der Reisebus auf seinem Weg nach Guinea-Bissau. Welche Fehler der Kolonialzeit wiederholen sich? Was können wir eigentlich von Afrika lernen? Und warum es wichtig sein kann Grenzen zu überschreiten... K URZ BESCH REIBUN G HOTEL DESTERRO wirft einen einen unverblümten Blick auf die Kolonialzeit der Europäer in Afrika, so als wäre es gestern gewesen. Der in Lissabon ansässige Vagabund Cesarió - in den afrikanischen Kolonien Portugals aufgewachsen - erinnert sich in fragmentarischen Anekdoten an die Dies wird kontrastiert mit einem Blick auf das jetzige, moderne Afrika. Junge Menschen kommen zu Wort, erzählen von ihren Ideen und geben so einen Einblick in die Ideale, Perspektiven und Probleme einer jungen afrikanischen Generation. So wird ein Bild Westafrikas gezeichnet, welches nicht viel mit den Klischees und europäischen Angstvorstellungen gemein hat. C/O POSTAL EMAIL FON THE RANDOM COLLECTIVE · HOLZAPFELSTR. 8 · 80339 MUNICH / GERMANY · [email protected] · +49 [0]178 853 88 44 H O T E L D E S T E R R O · T H E R A N D O M C O L L E C T I V E P RO JE KTBESC H REIBUN G Theatervorführung mit Schülern aus Toubab Dialaw (Senegal) Die Arbeit HOTEL DESTERRO (Hotel der Vertriebenen) porträtiert ein im Stadtzentrum Lissabons gelegenes, ehemaliges Töpferareal OLARIA DO DESTERRO (Die Töpferei der Vertriebenen) aus dem 19 Jahrhundert, sowie die Überführung eines ausrangierten Schulbusses aus diesem bis nach Guinea-Bissau (Westafrika). Der Bus dient dabei als Bühne für Zusammenkünfte, Konzerte und Gespräche, wie auch als mobiles Filmproduktionsbüro, bis er schließlich in Bissau als Stadtbus eine neue Verwendung findet. Migration, Musik und der transkulturellen Austausch sind Themen, die sich in der Auseinandersetzung mit europäischer Kolonialgeschichte und dem neueren Migrationsdiskurs wiederfinden. Die Thematik wird anhand von Gesprächen, dokumentarischen Beobachtungen, fiktionalen Szenen und Konzerten erzählt. Angelehnt an die Essayfilme von Chris Marker, die Cinéma vérité Arbeiten aus Jean Rouches afrikanischer Werkphase, sowie der spontan impulsiven Arbeitsweise eines Christoph Schlingensiefs, ist dieses Projekt eine fiktionale Dokumentation einer sich Richtung Süden bewegenden sozialen Plastik. Von Beginn an als Multimediales Projekt geplant, ist Hotel Desterro mehr als „nur“ eine dokumentarische Filmarbeit. Das gesammelte Film-, Foto- und Musikmaterial sowie die sehr persönlichen Eindrücke werden in mehreren Ausstellungen, in denen in Audio-Visuellen Installationen die Motive und Themen des Projektes in einer freien, affektiven Weise verhandelt werden, gezeigt. Ebenfalls ist geplant eine lineare 1-Kanal Dokumentarfilmversion für Festivals zu schneiden, sowie eine Webserie auf YouTube zu publizieren. C/O POSTAL EMAIL FON THE RANDOM COLLECTIVE · HOLZAPFELSTR. 8 · 80339 MUNICH / GERMANY · [email protected] · +49 [0]178 853 88 44 H O T E L D E S T E R R O · T H E R A N D O M C O L L E C T I V E P RO JE KTBESC H REIBUN G Die Musik, die während der Reise bei Konzerten mit unterschiedlichen Musikern gesammelt werden konnte, ist ein weiterer Zugang zu den bereits beschriebenen Themengebieten, die im „Hotel Desterro“ verhandelt werden. Daher soll ihr ebenfalls die Gebührende Aufmerksamkeit zukommen, indem Soundcollagen im Ausstellungskontext präsentiert werden, aber auch Live-Aufzeichnungen und Studioaufnahmen zu einem Musikalbum arrangiert werden. Es ist ebenfalls geplant, das gesammelte Bildmaterial, Interviews und Texte von afrikanischen wie europäischen Kritikern in Form einer künstlerischen Publikation zu veröffentlichen. Als Preisträger des Deutsch-Französischen Kunstpreises CONTEMPORARY 2016 sind bereits zwei Einzelausstellungen in Straßburg und Bonn geplant, die im Frühjahr 2017 eröffnet werden. Zeitgleich suchen wir bereits nach weiteren Ausstellungsmöglichkeiten in München, Lissabon sowie in Westafrika. Da die Kosten bereits mehrfach das verfügbare Budget überschritten, haben wir uns entschloßen mit einer Crowdfunding-Kampagne aktiv Partner und Unterstützer zu suchen. Sie kann unter www.startnext.com/hoteldesterro besucht werden und läuft noch bis Ende August. Patrik Thomas THE RANDOM COLLECTIVE C/O POSTAL EMAIL FON THE RANDOM COLLECTIVE · HOLZAPFELSTR. 8 · 80339 MUNICH / GERMANY · [email protected] · +49 [0]178 853 88 44 H O T E L D E S T E R R O · T H E R A N D O M C O L L E C T I V E T RAIL ER Die beiden hier gezeigten Ausschnitte sollen einen ersten Einblick, in die sich im Schnitt befindliche Arbeit, geben. HOTEL DESTERRO: AFRICA TEASER Laufzeit: 02:10min Drehzeitraum: Juni - Juli 2016 Drehort: Portugal, Spanien, Marokko, Mauretanien, Senegal, Guinea-Bissau Teaser Zusammenschnitt für die Crowdfunding-Kampagne https://vimeo.com/177949344 HOTEL DESTERRO: OLARIA TRAILER Laufzeit: 09:40min Drehzeitraum: Februar - April 2016 Drehort: Olaria do Desterro, Lissabon vorläufiger Trailer-Zusammenschnitt https://vimeo.com/163026037 C/O POSTAL EMAIL FON THE RANDOM COLLECTIVE · HOLZAPFELSTR. 8 · 80339 MUNICH / GERMANY · [email protected] · +49 [0]178 853 88 44 H O T E L D E S T E R R O · T H E R A N D O M C O L L E C T I V E ST IL L S C/O POSTAL EMAIL FON THE RANDOM COLLECTIVE · HOLZAPFELSTR. 8 · 80339 MUNICH / GERMANY · [email protected] · +49 [0]178 853 88 44 H O T E L D E S T E R R O · T H E R A N D O M C O L L E C T I V E ST IL L S C/O POSTAL EMAIL FON THE RANDOM COLLECTIVE · HOLZAPFELSTR. 8 · 80339 MUNICH / GERMANY · [email protected] · +49 [0]178 853 88 44 H O T E L D E S T E R R O · T H E R A N D O M C O L L E C T I V E ST IL L S C/O POSTAL EMAIL FON THE RANDOM COLLECTIVE · HOLZAPFELSTR. 8 · 80339 MUNICH / GERMANY · [email protected] · +49 [0]178 853 88 44 Filmprojekt - Kultur auf Rädern - Süddeutsche.de http://www.sueddeutsche.de/kultur/2.220/filmprojekt-kultur-auf-r... Kultur 25. Juli 2016, 18:51 Filmprojekt Kultur auf Rädern Der Münchner Regisseur Patrik Thomas hat eine Flüchtlingsroute befahren - mit einem Kleinbus voller Künstler Von Thomas Jordan Es ist früher Abend an einem Grenzübergang zwischen Mauretanien und dem Senegal. Nach stundenlangem Hin und Her haben die mauretanischen Beamten die Genehmigung zur Ausreise erteilt, jetzt wartet das kleine Filmteam aus Lissabon auf die Einreise in den Senegal. Plötzlich deutet ein Zolloffizier auf zwei Kollegen, die gerade die senegalesische Nationalflagge herunterlassen. "Wisst ihr, was das bedeutet?", fragt er genüsslich grinsend und gibt selbst die Antwort: "Das bedeutet, dass jetzt Feierabend ist." Für die Dokumentarfilmer um den 30-jährigen Münchner Patrik Thomas bedeutet es vor allem, dass sie eine weitere Nacht festhängen und zusätzliche Liegegebühren bezahlen müssen. Um sich dann, hoffentlich, in den nächsten Tagen mit Schmiergeld den weiteren Weg Richtung Guinea-Bissau freizukaufen. "Ich hätte nie gedacht, dass man so lange an Grenzen feststecken kann", sprudelt es aus Thomas heraus, als er die Episode im Schnittraum der Münchner Kunstakademie erzählt. Noch ganz frisch sind die Eindrücke von der Reise, vor wenigen Tagen erst ist er aus Westafrika zurückgekehrt. Sieben, statt wie ursprünglich geplant vier Wochen hat es gedauert, um einen ausrangierten Schulbus von der portugiesischen Hauptstadt Lissabon ins westafrikanische Guinea-Bissau zu überführen. In dem kleinen Küstenstaat sind Busse seit der Staatskrise von 2013 Mangelware. Mit ihrem weiß-roten Nissan 75 D, Baujahr 1995, der in einem Hinterhof des alten Lissaboner Töpferviertels "Olaria do Desterro" vor sich hin rostete, haben sie für das Doku-Fiction-Projekt "Hotel Desterro" eine der Flüchtlingsrouten von Westafrika nach Europa in umgekehrter Richtung befahren. Die Filmemacher wollen damit gegen die Umwandlung des multikulturellen Lissaboner Künstlerviertels in einen Hotelkomplex protestieren, der die Kreativen zum Wegziehen zwingt. "Wir wollten zeigen, dass es auch in Europa Vertreibung gibt, und dass man von Afrika etwas lernen kann. Die Fähigkeit zum Improvisieren zum Beispiel", sagt der Regisseur Thomas. Das war manchmal bitter nötig. Insgesamt 5000 Euro mussten er und sein Team an Grenzübergängen zahlen, weil Zollbeamte Profis darin sind, Europäern - stets höflich und über Schlepper als Mittelsmänner - das Geld aus der Tasche zu ziehen. Bei Nicht-Europäern kann sich der Umgangston schlagartig ändern: Eigentlich wollten sie für das Filmprojekt aus Guinea-Bissau stammende Musiker aus der "Olaria" im Kleinbus mitnehmen. Weil die Musiker aber keinen portugiesischen Pass 1 von 3 03.08.16 16:55 Filmprojekt - Kultur auf Rädern - Süddeutsche.de http://www.sueddeutsche.de/kultur/2.220/filmprojekt-kultur-auf-r... besitzen, wurde ihnen kurzerhand die Einreise nach Marokko verweigert. Die drei Filmemacher aus Deutschland und Portugal mussten ihre Reise durch Westafrika alleine fortsetzen. Tage der offenen Bustür: Patrik Thomas und sein Team (im Bild der Kameramann Anselm Buder) sind mit ihrem Nissan bis nach Afrika gefahren. (Foto: Patrik Thomas) Das ist das Spannende an dem Projekt "Hotel Desterro": Patrik Thomas und sein Team ermöglichen mit ihrem Film einen neuen, künstlerischen Blick auf Erfahrungen, die Millionen Menschen kennen, die von Afrika aus nach Europa aufbrechen. Korrupte Zollbeamte, Schlepper und sogar ein fünftägiger Aufenthalt in einem marokkanischen Zollgefängnis sind dabei nur die eine Seite. Das macht Thomas' Film deutlich, von dem es erste Ausschnitte von diesem Dienstag an in der Galerie der Künstler zu sehen gibt. Für die andere Seite steht der Nissan: Der weiß-rote Kleinbus wurde mit jedem Land, das sie durchreisten, mehr und mehr zum rollenden Kunstobjekt, das den kulturellen Reichtum abbildet, der durch Migration erst möglich wird. Überall, wo sie auf der Reise Richtung Süden ankamen, suchten die Filmemacher nach lokalen Künstlern, die sich kreativ mit dem Bus auseinandersetzten. Der Sänger Barka Brahima zum Beispiel, der auf der Rückbank des Kleinbusses Volkslieder über Wanderschaft zum Besten gab. Oder die Künstler aus dem Artist-Village von Dakar: Sie bemalten die Außenwand des Nissan mit Vogel-Handprints und dem Graffito-Slogan "Cedo", was in verschiedenen afrikanischen Sprachen so viel wie "Austausch" bedeutet. "Überall, wo wir angekommen sind, haben wir Leute mitgenommen, die uns ein Zeichen gegeben haben", sagt Thomas. Eines Nachmittags führte das dazu, dass die 28 Sitze des Busses mit 50 senegalesischen Schulkindern belegt waren, die normalerweise 15 Kilometer zu Fuß nach Hause laufen müssen. "Wir haben die dann alle heimgefahren", fügt Thomas ein bisschen stolz an. Als er und sein Team schließlich drei Wochen später als geplant in der Hauptstadt Guinea-Bissaus ankamen, hatten sie keinen Cent mehr, die Schleppergebühren hatten ihr Budget völlig erschöpft. "Wir hatten nicht mal mehr genügend Geld für eine Pizza." Völlig mittellos, aber endlich am Ziel angekommen, machten sie dann eine der schönsten Erfahrungen, die mit Migration verbunden sein können: Die Guinesen, Einwohner eines der ärmsten Länder der Welt, luden die auf Hilfe angewiesenen Europäer zum Essen ein. Musiker aus Marokko, Mauretanien und dem Senegal an Bord des weiß-roten Nissans machten dazu Live-Musik. Patrik Thomas lebt und arbeitet als Filmkünstler in München. Bis 31. August läuft die CrowdfundingKampagne für den Dokumentarfilm "Hotel Desterro". (Foto: Patrik Thomas) "Mango gegen Musik" nennt Thomas diese Form des Miteinanders. Es hat ihn so beeindruckt, das er im Herbst noch einmal für drei Monate zum Drehen nach GuineaBissau fliegen wird. Nicht nur, um die letzte, noch fehlende Filmszene für "Hotel 2 von 3 03.08.16 16:55 Filmprojekt - Kultur auf Rädern - Süddeutsche.de http://www.sueddeutsche.de/kultur/2.220/filmprojekt-kultur-auf-r... Desterro" abzudrehen. Sondern auch, um ein Miteinander noch besser zu verstehen, das Thomas "ehrlicher" und "direkter" findet als in Europa: Ein gegenseitiger Austausch unter Künstlern, der sich "viel mehr um die Sache" dreht, ohne gleich auf "Bekanntheit oder Erfolg auf dem Kunstmarkt"zu schielen. Das Prinzip "Mango gegen Musik" eben. Im Frühjahr 2017 soll der Film "Hotel Desterro" ins Kino kommen. Hotel Desterro, Filminstallation, Mi., 27. Juli, bis Fr., 26. Aug., 11-18 Uhr, Galerie der Künstler, Maximilianstr. 42; Vernissage am Di., 26. Juli, 19 Uhr URL: http://www.sueddeutsche.de/kultur/filmprojekt-kultur-auf-raedern-1.3093721 Copyright: Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH Quelle: SZ vom 26.07.2016 Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. 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