23. Jahrgang 2. Ausgabe Juli 2016, P.b.b. GZ 02Z032982 M Verlagspostamt 6130 Schwaz F O R T S C H R I T T I M R E G I O N A L E N U M W E LT S C H U T Z Wir trauern um Herrn Dipl.-Vw. Hubert Rauch unseren Aufsichtsratsvorsitzenden von 1998 bis 2016 Der sich mit großem Einsatz für wichtige Themen der Gemeinden eingesetzt hat. Durch seine Handschlagqualität, die Geradlinigkeit bei Verhandlungen und sein Verhandlungsgeschick konnten zahlreiche Vorhaben insbesondere im Bereich der Abfallwirtschaft umgesetzt werden. Für die positive Entwicklung der ATM war er maßgeblich verantwortlich. Wir werden seine großen Verdienste in respektvoller Erinnerung behalten und sprechen ihm dafür unseren aufrichtigen Dank aus. Aktuelles aus der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände ARA zeichnet ARGE mit kommunalem Qualitätspreis 2016 aus Im Rahmen der ÖWAV Jahrestagung vergab die ARA AG ihren kommunalen Qualitätspreis 2016 an die drei kommunalen Spitzenorganisationen Gemeindebund, Städtebund, ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände für die kooperative Zusammenarbeit bei der Einführung von Wettbewerb im Haushaltsverpackungsbereich. Hier kann nun zwischen fünf konkurrierenden Systemen ausgewählt werden. Die konstruktive Verhandlungsführung der Kommunen hat dies ermöglicht, ohne dass es zu einer Veränderung der Sammlung bei den Haushalten gekommen wäre. Die hohe Sammelmoral ist aufrecht geblieben. Neuigkeiten Aktuell ist eine Öffentlichkeits-Kampagne der ARGE Biogas & Kompost zur Verbesserung der Qualität der Biotonne in Vorbereitung. Sie soll als „Apfelbutznrazzia“ in ganz Österreich durchgeführt werden. Die Steiermark wird heuer schon einsteigen. Die anderen Bundesländer starten im Jahr 2017. Der Vorstand der Fa. Saubermacher stellte die Internetplattform für gewerbliche Abfallentsorgung auf Abruf vor und verwies auf die Problematik, dass andienungspflichtige Abfälle wie Sperrmüll und Gerümpel von Haushalten so nicht abgeholt werden dürfen. Die Statutenänderung sieht vor, dass aus dem Vorstand ein Präsidium wird, um internationale Gepflogenheiten auch in Österreich aufzunehmen. Kreislaufwirtschaftspaket der Europäischen Kommission Die Stellungnahme der ARGE zum Vorschlag der EU-Kommission zum Kreislaufwirtschaftspaket wurde über die Europäische Interessensvertretung der kommunalen Abfallwirtschaft, Municipal Waste Europe, bei den parlamentarischen Berichterstattern eingebracht und hat in einem ersten Teilerfolg gegipfelt. Der Bericht von Fr. MEP Bonafé enthält das Kriterium der Mengen für sonstige Siedlungsabfälle nicht mehr. ATM-GF Dr. Egger und Bundeskoordinator Dr. Mayr waren in dieser wichtigen Causa gemeinsam mit anderen österreichischen Kollegen persönlich bei mehreren EU-Parlamentsabgeordneten in Brüssel wie etwa bei der Abgeordneten Elisabeth Köstinger. Neue Bestimmungen zur Sammlung von LithiumIonen-Akkus 2. v. r.: Dr. Alfred Egger, 4. v .r.: Dr. Johann Mayr im EU-Parlament Die Vorbereitungen zur Änderung der Abfallbehandlungspflichtenverordnung treten in die Endphase. Es wird jetzt gemeinsam zwischen Umweltministerium, Batteriesammelsystemen, ElektroaltgeräteKoordinierungsstelle, kommunalen Vertretern und Landesregierungen ein Sammelbehälter für kaputte große Li-Ion-Akkus festgelegt, mit dem zukünftig diese gefährlichen Batterien gesammelt werden sollen. Über den Sommer werden von der ARGE eigene Schulungsunterlagen für die ASZ-Mitarbeiter vorbereitet. 02 3 Fragen an Mag. Evelyn Wolfslehner Aktuelles aus der ARGE 04 Leiterin Abteilung V/2 - Abfall- und Altlastenrecht im Umweltministerium Unsere neuen Aufsichtsräte 05 Neue ATM-Bürgermeister Nach der neuen EU-Definition für Siedlungsabfall würden in Tirols Tourismusregionen künftig ca. 40 % Gebührenzahler fehlen, und damit müssten die Gebühren für die Haushalte massiv erhöht werden. Was tut Österreich konkret, um das zu verhindern? Sowohl im Rat der Europäischen Union als auch im Europäischen Parlament wird derzeit die Einführung eines Mengenkriteriums zur Definition von Siedlungsabfällen heiß diskutiert. Österreich lehnt eine Änderung der bestehenden Definition entschieden ab und leistet intensive Überzeugungsarbeit, um für diese Position eine Mehrheit im Europäischen Rat zu erreichen. Nur so ist gewährleistet, dass die Mitgliedstaaten weiterhin selbst entscheiden können, ob Abfälle im Wege der kommunalen Sammlung entsorgt werden oder privat. Nach aktueller Einschätzung werden wir damit Erfolg haben. 06-07 Umwelttag bewegt 08-09 Flurreinigung 2016 10-11 Sandalen aus Autoreifen 12 Neues EU-Projekt Strefowa 13 Elektroaltgeräte 15 Österreich ist im Bereich der Abfallwirtschaft im Spitzenfeld der EU, Nummer 1 bei der Biomüllsammlung und Verwertung. In vielen Mitgliedsländern wird der Großteil der Abfälle jedoch immer noch deponiert. Sollten wir nicht zuerst diesen Mitgliedstaaten Zeit geben aufzuholen, bevor wir für uns ambitionierte neue Ziele festlegen? Clean the Valley Rallye 16 Kurznachrichten Selbstverständlich ist es zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft besonders wichtig, die Deponierung von Siedlungsabfällen in allen Mitgliedstaaten einzuschränken. Österreich hat diese Hausaufgaben schon erledigt, denn dies ist sowohl eine grundlegende Voraussetzung zur Steuerung der Ressourceneffizienz als auch für den Klimaschutz essentiell. Eine ergänzte Folgeabschätzung der EU-Kommission hat darüber hinaus klar ergeben, dass die Anhebung von Zielvorgaben für das Recycling gerade für Staaten wie Österreich gesamtwirtschaftlich vorteilhaft ist. Prognostiziert wird ein erheblicher Nutzen durch zusätzliche Investitionen im Anlagenbereich und ein höheres Beschäftigungspotential; zudem werde ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Impressum: Herausgeber: Abfallwirtschaftsverband Unterland, Dorf 9, 6130 Pill Wie halten Sie es persönlich mit dem Umweltschutz? Medieninhaber (Verleger): Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH Redaktion: Auch wenn mein Schwerpunkt berufsbedingt in der Abfallwirtschaft liegt, so sehe ich Umweltschutz umfassend. Bei mir beginnt das beim bewussten Einkauf mit einer Einkaufsliste und Mehrwegtasche, um schon so Abfall zu vermeiden und nur das wirklich Benötigte mitzunehmen. Auch die Vermeidung von Transportwegen durch den Kauf regionaler Produkte trägt zum Schutz unserer Umwelt bei, so wie „Kleinigkeiten“ wie die Verwendung einer Jausenbox. Selbstverständlich für mich ist auch die Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs für die Fahrt zum Arbeitsplatz und privat reise ich überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei der Mülltrennung versuche ich nicht nur meiner Familie mit gutem Beispiel voran zu gehen. Ing. Alexander Würtenberger, Münchner Str. 22, 6130 Schwaz, Tel: 05242/62400, Fax: -5. Internet: www.atm-online.at oberhollenzer kommunikation, www.oberhollenzer.at Bilder: Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH Layout: banana:creativ, Helga Unterlechner, Vomp Druck: Sterndruck, Fügen (Gedruckt auf Cyclus Print, 100% Recyclingpapier) Nicht verlangte Materialien werden grundsätzlich nicht zurückgesandt. Mit vollem Namen gezeichnete Besonders wichtig ist mir aber auch meine Mitwirkung als Vortragende bei der Ökologisierung der Schulen (ÖKOLOG), denn gemeinsam sollte es unser Ziel sein schon bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es in unserer Hand liegt, eine lebenswerte Umwelt mitzugestalten. Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von „forum“ wieder. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 23. Oktober 2016 Aus Gründen der Lesbarkeit wird im gesamten Dokument das generische Maskulin verwendet. Selbstverständlich bezieht sich die hier verwendete, männliche Form immer auf beide Geschlechter. forum- 03 Unsere neuen Aufsichtsräte Karl Moser Achenkirch Bgm. Alfons Rastner (Mühlbachl) Aufsichtsrat Obmann Abfallbeseitigungsverband Innsbruck-Land Alois Wurm Bruck Heidi Profeta Gnadenwald Bgm. Erich Ruetz (Völs) Aufsichtsrat DI (FH) Daniel Stern Mieders Alexander Woertz Pfons Bgm. Robert Pramstahler (Zell) Aufsichtsrat ATM ist auf Facebook: www.facebook.com/abfallwirtschaft.tirolmitte Ing. Karl Eberharter Strass i. Zillertal Martin Wegscheider Tulfes Gerhard Angerer Weerberg Gedruckt nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens „Druckerzeugnisse“, Sterndruck GmbH, Nr. UW 1017 04 forum- Johannes Strobl Aldrans Wir gratulieren den neuen ATM-Bürgermeistern und bedanken uns bei den Alt-Bürgermeistern für die gute Zusammenarbeit! Christian Abenthung Axams Markus Haid Birgitz Andreas Kröll Finkenberg Brigitte Praxmarer Flaurling Mag. Dominik Mainusch Fügen Josef Singer Götzens Mag. Josef Walch Inzing MMag. Monika Wechselberger Mayrhofen Karl-Heinz Prinz Natters Mag. Josef Saxer Obernberg a. Brenner Martin Schwaninger Pettnau Herbert Schafferer Rinn Dr. Georg Dornauer Sellrain Anton Schiffmann St. Sigmund i. Sellrain Fritz Brandner Stumm Christoph Walser Thaur Ing. Mario Nocker Trins Simon Grubauer Tux Ing. Josef Bucher Uderns Georg Hörtnagl Unterperfuss Mag. Thomas Öfner Zirl Mag. Dominik Hiltpolt Reith b. Seefeld Thomas Oberbeirsteiner Wattens Dr. Benedikt Erhard Lans DI Josef Hautz Steinach a. Brenner Andreas Fankhauser Zellberg Umwelttag bewegt Volksfeststimmung auf dem Areal des Recycling Zentrums Ahrental: Groß und Klein bestaunten den IKB-Fuhrpark oder den ARA-Spieletruck und beteiligten sich aktiv beim ATM-Jahrmarkt und dem Müllionenrad. Vom hochmodernen Standard des Recycling Zentrums Ahrental überzeugten sich die Besucher bei Anlagen- und Deponiebesichtigungen. Im neuen Besucherzentrum ging es gemeinsam auf die „Reise des Abfalls“. Spielerisch wird dort der Weg des Abfalls veranschaulicht und Wissenswertes über Abfallvermeidung und -verwertung vermittelt. Hunderte Interessierte besuchten das Green Event mit Partnern wie Natopia und ARA. „Mittlerweile wurden rund 350.000 Tonnen Restabfall behandelt“, informiert IKB-Vorstand DI Helmuth Müller anlässlich des Umwelttages. Vor fünf Jahren ging das ökologische und ökonomische Vorzeigeprojekt von IKB-Innsbrucker Kommunalbetriebe und ATM-Abfallwirtschaft Tirol Mitte in Betrieb. Mit einer der modernsten Aufbereitungstechniken stellt man aus Restabfall Wertstoffe und gut verwertbare Ersatzbrennstoffe her, die zur Wärme- und Stromgewinnung der Stadt Linz dienen. „Mit der neuen Metallabscheidung verwerten wir über 93 % der Siedlungsabfälle im Tiroler Zentralraum umweltgerecht, nur ein kleiner Prozentsatz wird nach der thermischen Verwertung deponiert“, erklärt ATM-GF Dr. Alfred Egger. ATM-Team in Action 06 forum- Tag der offenen Tür im Recycling Zentrum Ahrental: v. l. AAG-GF Ing. Otto Reichholf, B.Eng., Mag. Astrid Bayer-Schragl (ATM), DI Reinhard Oberguggenberger (IKB) und IKB-Vorstand DI Helmuth Müller. ATM-Umweltberater Hans Gellner beim Müllionenrad Führungen durchs Besucherzentrum werden für alle Interessierten, Vereine, Schulklassen etc. ganzjährig kostenlos nach Voranmeldung angeboten. www.rz-ahrental.at ATM-Öli-Chef Edgar Pichler im Einsatz beim Elektrokontakt-Spiel. Wildbienenhotels entstanden am Natopia-Stand. forum- 07 Das war die Flurreinigung 2016 - ein bunter Danke den 8000 Teilnehmern aus Absam Brandberg Gnadenwald Kematen 08 forum- Gemeinden! Ampass Fulpmes Uderns 78 Gries im Sellrain Bergwacht Navis Völs Oberperfuss VS Ampass Rückblick Weerberg Flaurling Fügen Hippach Patsch Wattenberg Jenbach Pettnau Wiesing Schwaz Wildermieming forum- 09 Kajak in der Sortieranlage Wie kann man die Abläufe im Recycling Zentrum Ahrental auf kreative und verständliche Weise visualisieren? Wie kann man die verwerteten Materialien ästhetisch in Szene setzen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich das Künstlerduo Maria Noisternig und Christian Edbauer. www.marianoisternig.com Das Ergebnis ist eine künstlerische Fotoserie voller Witz, für die auch mal die Anlage angehalten werden musste, um ein Kajak samt Fahrerin auf dem Förderband zu fotografieren … Kajakfahrerin: Wir nehmen unsere Rohstoffe aus der Natur und führen sie letztlich wieder in sie zurück. Die Anlage ist Teil eines natürlichen Kreislaufes. Wie wäre das, wenn wir die Anlage als Teil der Natur betrachten? Was könnte man hier noch alles erleben? Der Angler: In der Anlage wird der Abfall gefiltert, herausgefischt und neu sortiert. Wertvolle Rohstoffe wie Eisen und andere Metalle bekommen dadurch noch ein zweites Leben. Abfallsortiermaschine: Wie funktioniert das bloß? Das Recycling Zentrum Ahrental durch Kinderaugen gesehen. Luftballons: Deponiegase werden in Strom und Wärme umgewandelt. Ob man damit wohl auch fliegen kann? 10 forum- Sandalen aus Autoreifen Eine afrikanische Delegation kam auf Einladung des Welthauses der Diözese Innsbruck in das Recycling Zentrum Ahrental, um sich übers Tiroler Abfallmanagement zu informieren. „Der Besuch wurde zu einem gegenseitigen Austausch übers Recycling“, berichtet Ing. Alexander Würtenberger von der ATM. Josephine Lubyayi (Caritas MADDO, Uganda) und Andrew Ogwal (YES-Youth Environmental Service, Uganda) präsentierten interessante Upcycling-Produkte wie etwa Sandalen aus Autoreifen oder Kochgeschirr aus Aludosen. „Es gibt viele innovative Projekte, die vor allem die Einkommenslage der Menschen verbessern und das Wissen rund ums Abfallmanagement weitergeben“, erklärt Dr. Sibylle Auer, Bildungsreferentin des Welthauses der Diözese Innsbruck. Josephine verwertet Bioabfälle in ihrer eigenen Biogasanlage auf ihrem Bauernhof. Für dieses Konzept, das im landwirtschaftlichen Bereich etabliert werden soll und das derzeit in Uganda groß im Kommen ist, nimmt sie eine Vorreiterrolle ein. Andere Bauern besuchen Josephine und lernen von ihr. Aktiv in Sachen Bewusstseinsbildung ist auch Andrew in den Schulen. Gerade das Thema Littering bereitet Probleme, berichten Josephine und Andrew. Auch die Sammlung und ordnungsgemäße Entsorgung von Restmüll steht noch ganz am Anfang. Ein Grund mehr, auch in Zukunft in Zusammenarbeit mit der Caritas einen Wissenstransfer zwischen Uganda und Tirol anzuleiern, sind sich alle Teilnehmer an diesem Treffen einig. Afrika trifft Tirol in Sachen Abfallmanagement: v. l. GF Ing. Otto Reichholf, B.Eng. (Recycling Zentrum Ahrental), Dr. Sibylle Auer (Welthaus Diözese Innsbruck), Andrew Ogwal (YES-Youth Environmental Service, Uganda), Ing. Alexander Würtenberger (ATM), Mag. Astrid Bayer-Schragl (ATM), Josephine Lubyayi (Caritas MADDO, Uganda) und Mag. Christian Leonhartsberger (ATM). forum- 11 Neues EU-Projekt Strefowa Das Projekt STREFOWA (Strategies to reduce and manage food waste in Central Europe) startet im Juli 2016 und läuft bis Ende Juni 2019. Es geht einerseits darum, Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Produktion, Logistik, Handel, Gastronomie) zu vermeiden und andererseits unvermeidbare Lebensmittelabfälle oder organische Abfälle bestmöglich und nachhaltig zu verwerten (z. B. zur Biogaserzeugung etc.). Drittes EU-Projekt „Nach CERREC und Bioenergie aus der Küche ist das nun in kurzer Zeit das dritte EU-Projekt, für das wir den Zuschlag bekommen haben“, freut sich Projektkoordinator Mag. Christian Leonhartsberger. In einem Konsortium mit 10 Partnern aus Österreich, Ungarn, Italien, Tschechien und Polen geht es um Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Speziell in Tirol will man sich verstärkt dem Bereich landwirtschaftlicher Produktion widmen und damit bislang und aktuell laufende Aktivitäten in diesem Bereich ergänzen. Auch das Thema Sozialmärkte soll berücksichtigt werden. „Nach ersten Gesprächen mit der LK Tirol sehen wir großen Bedarf vor allem bei Feldfrüchten, die geerntet, aber nicht den Qualitätsanforderungen des Handels entsprechen“, so Leonhartsberger. Für diese Lebensmittel sollen alternative Vermarktungswege definiert und erprobt werden. 12 forum- Die ATM koordiniert das Arbeitspaket „Ratgeber und Ausbildungsprogramme“. „Dabei werden wir für sämtliche Akteure entlang der Wertschöpfungskette (Landwirtschaft, Handel, Gastronomie, Abfallwirtschaft) Leitfäden und Ausbildungen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen entwickeln und testen. Auch hier sind in Tirol neue Ausbildungsmodule im Bereich landwirtschaftliche Produktion angedacht. Das Tolle an diesen EU-Projekten ist jedoch auch, dass sämtliche Ergebnisse, die von den Partnern der unterschiedlichen Länder entwickelt werden, dann auch in Österreich bzw. Tirol übernommen und genutzt werden können“, erklärt Leonhartsberger. Wir werden laufend über die Entwicklungen berichten. Was tun mit kaputten Elektroaltgeräten und Altbatterien? 85 Prozent der Österreicher wissen die richtige Antwort. Eine aktuelle market-Umfrage bescheinigt der Bevölkerung einen hohen Informationsstand und wachsendes Umweltbewusstsein, vor allem bei den 16 bis 29-Jährigen. same Informationsoffensiven von Seiten der Koordinierungsstelle mit den Kommunen, Ministerien und der Wirtschaft, die bereits in Vorbereitung sind. Aufklärung über illegale Abfallsammler nötig Das Bewusstsein und das Wissen um die richtige Entsorgung von Elektroaltgeräten und Altbatterien ist in den vergangenen fünf Jahren weiter gestiegen, so das Ergebnis einer repräsentativen market-Umfrage, die im Auftrag der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle durchgeführt wurde. Demnach bezeichnen 90 Prozent der Österreicher das Thema Elektroaltgeräteund Altbatterieentsorgung als wichtig. 85 Prozent der Befragten wissen spontan befragt, dass kaputte Elektrogeräte bei Sammelstellen entsorgt werden können. 92 Prozent wissen genau, wo ihre nächste Sammelstelle ist. In Tirol nutzen 55 Prozent (2011: 40 Prozent) der Bürger die Sammelstellen regelmäßig. Darüber hinaus bezeichnen 87 Prozent der Tiroler ReUse, also die Reparatur von Elektroaltgeräten, als sehr wichtiges bzw. wichtiges Thema. Hohes Sammelbewusstsein bei Jugendlichen 89 Prozent der Jugendlichen finden dieses Thema wichtig. „Das Ergebnis der diesjährigen Umfrage zeigt, dass unsere gezielte Bewusstseinsbildung Früchte trägt“, betont ATM-Chef Dr. Alfred Egger. „Unsere Umweltpädagogen sind in Tirol viel unterwegs und der eigens entwickelte Elektroaltgeräte-Koffer kommt in den Schulen fleißig zum Einsatz!“ 43 Prozent der Befragten geben außerdem die enthaltenen wertvollen Rohstoffe als Begründung an, warum Elektroaltgeräte nicht in den Restmüll wandern sollen. Vor fünf Jahren waren das nur etwa 30 Prozent. Wissenslücken bei Lithium-Ionen Batterien Obwohl 86 Prozent aller Österreicher Smartphones besitzen (Quelle: Mobile Communications Report 2015), weiß nur knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent), dass sie dadurch Lithium-Ionen Batterien/Akkus zu Hause hat. 37 Prozent wissen schlichtweg nicht Bescheid. Nur ein Drittel glaubt, dass unbeaufsichtigtes Aufladen von Lithium-Ionen Batterien gefährlich ist. „Hier herrscht noch ein echtes Wissensdefizit“, betont Mag. Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK und verweist auf gemein- Über 40 Prozent der Tiroler wissen nicht, dass die Abgabe kaputter Elektrogeräte an nicht genehmigte Sammelbrigaden nach dem Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) ungesetzlich ist. „Das Ergebnis bestätigt uns in dem Vorhaben, die bereits gestartete Aufklärungskampagne ‚Österreichs Rohstoffe sind kein Müll - Stopp dem illegalen Abfallexport’ zu intensivieren und verstärkt auf die zahlreichen offiziellen Möglichkeiten der Wiederverwendung (ReUse) im Inland hinzuweisen“, so Giehser. In die gleiche Richtung weisen die zahlreichen Aktivitäten der ATM. Beispielsweise beim Repair Café oder via Reparaturführer gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Lebensdauer der Geräte zu verlängern. Laut Befragung entspricht das dem Wunsch der Hälfte der österreichischen Bevölkerung. Mehr als die Hälfte der Österreicher findet es auch wichtig, dass alte Elektrogeräte wieder repariert und weiterverwendet werden können. Generell fühlt sich das Gros der Bevölkerung gut informiert, was die erlaubten Entsorgungsmöglichkeiten betrifft (2016: 72 Prozent in Tirol). Als wichtigste Informationsquellen werden die Gemeindezeitungen (64 Prozent) und Informationen direkt bei den Sammelstellen angeführt. forum- 13 100. Repair Café Mehr als 11.000 Besucher in 40 Tiroler Orten, über 5.000 Reparaturen und knapp 700 Freiwillige, welche die Repair Cafés seit zwei Jahren unterstützen: Das ist die erfolgreiche Bilanz anlässlich des 100. Repair Cafés in Absam. Initiatorin Mag. Michi Brötz vom Tiroler Bildungsforum zeigt sich begeistert: „Unser Ziel, Repair Cafés in ländlichen Gegenden zu etablieren, ist voll aufgegangen!“ Vor zwei Jahren startete die gemeinsame Initiative von Tiroler Bildungsforum und ATM in Tirol. Neue ErklärBars Heuer gibt es erstmals sogenannte „ErklärBars“, wo meist jugendliche Experten die Handhabung neuer Technologien für Smartphone etc. erklären. „Für jene, die ihre kaputten Gegenstände nicht selbst reparieren wollen, gibt es den Online-Reparaturführer unter www.reparaturführer.at. Dort findet jeder per Mausklick schnell und unkompliziert seinen passenden Reparaturprofi in nächster Nähe“, so ATM-Chef Dr. Alfred Egger. Freuen sich über 100 erfolgreiche Repair Cafés und viele weitere mehr: v. l. ATM-GF Dr. Alfred Egger, Regina Stock (Erwachsenenschule Absam), TBF-Geschäftsführerin Margarete Ringler, Repair-Café-Koordinatorin Mag. Michaela Brötz und ATM-Projektleiterin Rosi Nitzsche. Gemeinden blühen auf Das naturnahe Gärtnern in den Gemeinden ist eine Herausforderung. Pilotseminare in Schwaz und Telfs zeigten Praktikern, wie es richtig geht. tung solcher Maßnahmen: „Natürlich bunt und artenreich entsteht eine Win-win-Situation: tolle Lebensräume, in denen es blüht, summt und flattert, gleichzeitig wird das Budget der Gemeinden geschont.“ Weitere Aktionen und Maßnahmen der Projektpartner (Naturschutzbund, Hofer, Tiroler Bildungsforum, Grünes Tirol, Land Tirol, Weitere Termine und Infos unter www.repaircafe-tirol.at Natopia, Naturpark Zillertaler Alpen, Tiroler Gebirgshonig und ATM) sind geplant. Ermöglicht wurden die Veranstaltungen durch Mittel aus dem Bienenschutzfonds, der im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative „Projekt 2020“ von Hofer gemeinsam mit dem Naturschutzbund Österreich gegründet wurde. „Ziel ist es, Wege zu mehr Natur im öffentlichen Bereich aufzuzeigen, etwa mit blühenden Straßenrändern und Böschungen, Wildblumeninseln usw.“, erklärt ATM-Projektinitiator Ing. Alexander Würtenberger. „Und das natürlich ohne Kunstdünger und Pestizide!“ Mag. Otto Leiner von der Umweltabteilung des Landes Tirol unterstreicht die BedeuEin 3. Seminar wird nach Bedarf im Zillertal organisiert. Interessiert? Kontakt: Astrid Bayer-Schragl, [email protected] 14 forum- „Blühendes“ Pilotseminar in Schwaz: v. l. Ing. Alexander Würtenberger (ATM), Wilfried Ammann (Bauhofleiter Gemeinde Rankweil), MMag. Dr. Johann Neumayer (Wildbienenexperte, Naturschutzbund), Bgm. Dr. Hans Lintner, Matthias Karadar, MSc (Tiroler Bildungsforum) und Profigärtner Erwin Seidemann. Clean the Valley Rallye Bereits zum zweiten Mal fand heuer in Ginzling/Zillertal das Austria Climbing Festival statt: Das bedeutet Klettern, Bouldern, Chillen und Feiern in absolut ungezwungener Atmosphäre mitten in einem der coolsten Klettergebiete weltweit. Erstmalig war die ATM mit einem „Reinwerfen-statt-wegwerfen“-Projekt mit dabei. Ziel war es besonders viele Outdoor-Sportbegeisterte zu erreichen. Diese sind nicht immer automatisch Umwelt- und Naturschützer! Bei den Flurreinigungsaktionen in den Klettergebieten fallen noch immer beträchtliche Mengen Abfall an. Darum ist eine gezielte Bewusstseinsbildung für Kletterer, Bergläufer und Gleitschirmflieger wichtig. Speziell im Bereich des Naturparks-Zillertal sollte es für JEDEN selbstverständlich sein, seine Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen. tins. Alle Kletterer wurden mit einem „Clean Climbing Kit“ (Boulderbürste, Reepschnur und Minikarabiner, Müllsack mit Tragegriff) ausgestattet. Bei der „Clean the Valley Rallye“ bekamen Besucher einen großen Müllsack zum Sammeln von Landschaftsmüll. Als Belohnung gab es ein Gratis-Getränk. Vor allem die europäischen Kletterstars waren von diesem einzigartigen Umweltprojekt begeistert! Mit speziellem Informationsmaterial (Plakate, Flyer, Aufkleber, Bierdeckel) wurde die lange Verrottungsdauer von diversen Abfällen vermittelt. Als „Anti-LitteringGive-away“ gab es Taschenaschenbecher von ATM-Projektleiterin Kathrin Mar- Mitvoten! Das Projekt „Clean the Valley Rallye“ schaffte es als einer von acht Finalisten in die Endausscheidung des Awards „Sauberste Region Österreichs 2016“! Nun zählt jede Stimme! Zu 50 % entscheiden die Bürger mit ihrer Stimme über die Gewinnerregion. Die anderen 50 % ergeben sich aus einem Juryvoting. Bei Punktegleichstand entscheidet das Publikumsvoting. Also bis 19. Juli mitvoten, damit „Clean the Valley Rallye“ siegt: www.facebook.com/reinwerfen oder auf www.reinwerfen.at forum- 15 Gebrauchte Nadeln gehören in stichsichere Behälter Gebrauchte Injektionsnadeln stellen bei unsachgemäßer Entsorgung eine große Verletzungs- und Infektionsgefahr – sowohl für den Konsumenten als auch für das Müllabfuhrpersonal – dar. Sie sollten daher unbedingt in stichsicheren Behältern gesammelt und dann über die Problemstoffsammlung entsorgt werden. Danke! ATM mobil – Umweltfeste in Hall und Pill Kontakt für Gemeinden, die am ATM-Jahrmarkt interessiert sind: Kathrin Martins, [email protected] ATM-Nachwuchs - Wir gratulieren! Valentina Sofia, geb. 4. Mai 2016 Dr. Alfred Egger Paula Sofia, geb. 2. Juni 2016 Mag. Annemarie Morbach Willkommen im Team: Rosi Nitzsche MSc. Nach Stationen an der BUKO Wien und im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen ist die gebürtige Berlinerin seit April 2016 ATM-Projektbetreuerin. Die Wahltirolerin und studierte Geografin zieht es privat in die Berge, wo sie ihre Naturerlebnisse gerne fotografisch festhält. Mathea, geb. 3. Juni 2016 Mag. Christian Leonhartsberger
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