Methodenmatrix go-effizient Zero Loss Management Methodenbewertung Zero Loss Management ist eine ganzheitliche Methode, die Unternehmen die Möglichkeit gibt, Material- und Energieeffizienzpotentiale bei bestehenden Prozessen entlang der gesamten Supply Chain zu identifizieren, zu heben und die Kosteneinsparungspotentiale transparent darzustellen Effektivität Qualifikationsanforderung Effizienz und Skalierbarkeit Vorleistung des Unternehmens Beschreibung und Ablauf Zero Loss Management (ZLM) ist eine Methode zur Steigerung der Material-und Energieproduktivität in Unternehmen. Im Gegensatz zu Design-to-cost Ansätzen setzt sie bei bereits bestehenden Prozessen und Produkten („Marktpräsenzphase“) an und richtet ihren Fokus auf die gesamte Supply Chain (SC) eines Unternehmens. Durch die Anwendung von ZLM in interdisziplinären Teams werden Losses (engl. für Verluste) entlang der gesamten SC aufgedeckt und Lösungsansätze zur Optimierung der Loss-Kosten (Kosten für Material-/Energieverluste) erarbeitet. Weiterhin werden durch die transparente Darstellung der Kosten für (Material-und Energie-) Verluste Anreize geschaffen, um Optimierungsansätze umzusetzen und damit Einsparpotentiale zu realisieren [ADL05]. Als Verluste werden bei ZLM alle Energien und Materialien bezeichnet, die als Input in die Supply Chain eingehen, aber nicht vom Kunden als Produkt genutzt und bezahlt werden. Betrachtet werden u. a. Material-, Qualitäts-, Energie- und Transportverluste aber auch Emissionen, Verpackungen und Rücklieferungen (Abb.1). Vorgehen: Die Durchführung von ZLM gliedert sich in die 3 Phasen Prozessanalyse, Loss-Kostenanalyse und Maßnahmenentwicklung (Abb.2). In der Prozessanalyse werden die maßgeblichen Stoff- und Energieströme eines Unternehmens oder eines Produktes, die Produktionsprozesse und alle Prozesse entlang der Supply Chain analysiert und dargestellt (vgl. z. B. Energie- und Stoffstromanalyse, Wertstromanalyse). Im Ergebnis erhält man Stoff- und Energiefließbilder (z. B. „Sankey-Diagramm“). Diese ermöglichen die Identifikation von Verlusten und die Ableitung erster Optimierungsansätze. In der Phase der Loss-Kostenanalyse (vgl. „Flusskostenrechnung“) sind Kosten für Verluste zu definieren und zu analysieren. Durch Bewertung und Priorisierung der Loss-Kosten werden darauf aufbauend die Haupt-Loss-Ströme und damit die Ansatzpunkte für Optimierungsmaßnahmen festgelegt [GÜN06]. Durch die Maßnahmenentwicklung werden durch Anwendung von Kreativitätstechniken (vgl. z. B. „IshikawaDiagramm“) Ursachen für Verluste identifiziert und Maßnahmen zu deren Reduzierung abgeleitet. Abschließend werden Kostenreduktionseffekte der abgeleiteten Maßnahmen berechnet und ein Umsetzungsplan erstellt. Neben der Steigerung der Materialeffizienz und den damit verbundenen Einsparpotentialen ergeben sich durch ZLM weitere positive Zusatzeffekte wie z. B. eine Erhöhung der Produktivität und eine Verminderung von Transportkosten [ADL05]. Lieferanten Produktion Prozess 1 Prozess 2 Prozess n Distribution Kunden Losses: Losses: Losses: Losses: Transportverluste Rücklieferungen Transportverpackungen Rohmaterialabfall Verpackungsmaterial Verluste bei Zwischen- und Endprodukten Verbrauchsmaterial Energie Hilfs- und Betriebsstoffe Transportverluste Rücklieferungen Transport- und Umverpackung Verpackungen Überfüllungen Unverbrauchte Produkte Produkt Losses Abbildung 1: Identifikation von Verlusten entlang der Supply Chain durch ZLM [ADL05] Prozessanalyse Loss-Kostenanalyse Maßnahmenableitung Abbildung 2: Die 3 Phasen der ZLM-Methode Quellen und weiterführende Literatur [ADL05] Arthur D. Little GmbH, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Fraunhofer- Institut für System und Innovationsforschung: Studie zur Konzeption eines Programms für die Steigerung der Materialeffizienz in mittelständischen Unternehmen. Abschlussbericht, 2005. [GÜN08] Günther, E.: Ökologieorientiertes Management, Lucius & Lucius Verlag, Stuttgart 2008.
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