Elementar Physiker Prof. Christian Zeitnitz managt 25 Mio. Euro-Projekt Physiker Prof. Dr. Christian Zeitnitz ist seit 1. März wissenschaftlicher Manager der Helmholtz-Allianz „Physik an der Teraskala“, ein 25 Millionen Euro-Projekt, das unter Federführung des Deutschen ElektronenSynchrotons DESY betrieben wird. In dieser Allianz von 18 Universitäten, dem MaxPlanck-Institut für Physik, München, und den beiden Helmholtzzentren DESY (Hamburg) und KIT (ehemals Forschungszentrum Karlsruhe) hat Prof. Zeitnitz das wissenschaftliche Management für die nächsten zweieinhalb Jahre übernommen. Das Gegenschallsystem „WaveFieldController“ von WaveScape Technologies wird im akustischen Messraum der Bergischen Universität in Betrieb genommen. Active Noise Control Prof. Detlef Krahé auf der Hannover Messe 2010 / Das elektronische Antischall-Konzept aus Wuppertal! 2007 gründete sich aus der Universität heraus das Unternehmen WaveScape Technologies. Ziel der Wuppertaler Firma ist es, Lärm umfassend, nachhaltig und ökonomisch effizient zu dämpfen. WaveScape entwickelt, produziert und vertreibt speziell für die Produkte ihrer Kunden integrierte Systeme auf Basis der aktiven Lärmminderung („Active Noise Control“), verbessert bestehende Verfahren zur Reduzierung von Lärm und entwickelt neue Verfahren. Beim „Active Noise Control“ wird eine örtlich begrenzte Geräuschquelle mit Mikrofonen ver- sehen, die den Schall aufnehmen und an einen Computer weitergeben. Durch eine spezielle Software analysiert der Computer den Lärm und wirft ihn auf die Geräuschquelle zurück, erzeugt also Gegenschall. Die Folge: Der zurückgeworfene Prof. Dr.-Ing. Detlef Krahé. Lärm dämpft die ursprüngliche Lärmquelle in ihrer Intensität und das menschliche Ohr nimmt das Störgeräusch in viel geringerer Intensität wahr. Selbst bei Störquellen wie Straßen-, Schienen- oder Fluglärm kann das Verfahren angewendet werden und für Anwohner, Passanten und Passagiere eine offensichtliche Lärmreduzierung bedeuten. Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Detlef Krahé Fachbereich Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik Telefon 0202/439-1986 E-Mail [email protected] www.dasp.uni-wuppertal.de www.wavescape-technologies.com www.hannovermesse.de 15 WUPPERTALER UNIMAGAZIN Nr. 41 Sommersemester 2010 Neue Entwicklungen zum aktiven Lärmschutz präsentierten die Bergische Universität und das Wuppertaler Start-Up Unternehmen WaveScape Technologies auf der Hannover Messe 2010. Prof. Dr.-Ing. Detlef Krahé (Fachgebiet Audiosignalverarbeitung und Nachrichtentechnik): „Durch den Einsatz von Mikroelektronik hat die Technik des aktiven Lärmschutzes wesentliche Fortschritte gemacht und stellt immer häufiger eine effiziente Alternative zu passiven Lärmminderungsmaßnahmen dar.“ Grundlagen für diese Technik erforscht eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Krahé, der bereits auf der CeBIT 2002 erstmals sein elektronisches Antischall-Konzept („Active Noise Control“) präsentierte. Die Allianz unterstützt die Erforschung der elementaren Bestandteile der Natur. Dazu werden Kollisionen von Teilchen bei Energien von „Teraelektronenvolt“ auf kleinstem Raum untersucht, wobei Bedingungen herrschen wie sehr kurz nach dem Urknall. Ende 2009 war der weltweit einmalige Teilchenbeschleuniger, der Large-Hadron-Collider (LHC) am CERN (Genf), wieder in Betrieb gegangen. Die Mitglieder der Allianz sind an den LHC-Experimenten beteiligt und werden maßgeblich zur Analyse der experimentellen Daten beitragen. „Die Allianz ermöglicht eine Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Forschungszentren, die es vorher so noch nie gegeben hat“, betont Prof. Zeitnitz (Foto). „Das Management von weit über 100 Forschern ist eine RiesenHerausforderung.“ Weitere Allianzprojekte umfassen die Entwicklung zukünftiger Teilchendetektoren, Beschleuniger und GRID-Computing. Die Teilchenphysik an der Bergischen Uni erhält aus Mitteln der Allianz zwei Mio. Euro. Die Wuppertaler Physiker Prof. Dr. Robert Harlander, Prof. Dr. Peter Mättig, Prof. Dr. Günter Müller, Prof. Dr. Wolfgang Wagner und Prof. Dr. Zeitnitz sind sowohl am LHC-Beschleuniger als auch am geplanten „Internationalen Linearcollider“ (ILC) beteiligt. Mit der Förderung wurde insbesondere die starke Rolle der Wuppertaler Physiker im Bereich des „Grid Computings“ anerkannt, einer Technologie, mit deren Hilfe in einem weltweiten Verbund Rechnerleistungen und Datenspeicherung gekoppelt werden. Am LHC werden Millionen von Gigabyte an Daten gespeichert, die parallel von tausenden von Physikern aus aller Welt untersucht werden. Dazu wird ein globales Rechenzentrum aufgebaut. In Wuppertal wird durch die Helmholtz-Allianz ein wichtiger Stützpunkt in diesem Verbund finanziert.
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