Whitepaper als PDF Dokument herunterladen

TME Institut | August 2016
InsurTech: Wie Start-ups die Wertschöpfungskette
der Versicherungen revolutionieren
Der Versicherungsmarkt befindet sich im Wandel. Nach Jahren ohne nennenswerte ­Innovationen
am Geschäftsmodell der Versicherungen erfährt die Branche einen deutlichen Weckruf. Es
­entstehen vermehrt junge Unternehmen, die mit innovativen Lösungen sämtliche Bereiche der
Versicherungswertschöpfungskette revolutionieren.
Globale Versicherungsindustrie
­Herausforderungen
steht
vor
„The industry is in the stone age”. Dieses Zitat von
Mark Wilson, CEO von Aviva, dem fünftgrößten
Versicherungsunternehmen der Welt, bringt das
Problem der weltweiten Versicherungs­branche
auf den Punkt. Eine niedrige Innovations­
geschwindigkeit, verglichen mit anderen Indus­
trien wie der Reise- oder Medienbranche, führt
dazu, dass die Versicherer schon seit mehre­
ren Jahrzehnten mit einem kaum veränderten
­Geschäftsmodell arbeiten. Doch aktuell kämpfen
Versicherer mit stagnierenden bzw. teils sogar
sinkenden Beitragseinnahmen, dem aktuellen
Niedrigzinsumfeld und unverändert hohen ope­
rativen Kosten. In diesem Umfeld bedrohen ins­
besondere die Digitalisierung und die dadurch
bedingten neuen Wettbewerber das klassische
Versicherungsmodell.
deren Industrien jedoch unterdurchschnittlich.¹
Dies liegt beispielsweise an einer geringen
­Interaktion der Versicherungen mit ihren Kun­
den. In vielen Fällen herrscht nach Vertrags­
abschluss jahre­lange Funkstille zwischen
beiden Parteien und die Kunden fühlen sich
demzufolge von ihrer V
­ersicherung bei zwi­
schenzeitlich aufkommenden Fragen nicht hin­
reichend betreut. Daher ist die Markenloyalität
gegenüber ihrer Versicherung oftmals gering.
Definition InsurTech
Das Wort „InsurTech“ setzt sich aus den
Wörtern Insurance und Technology zusam­
men und bezeichnet Start-ups im Versiche­
rungsbereich, die neue Dienstleistungen
und / oder Geschäftsmodelle entwickeln.
der nächste immense Markt mit einer globa­
len Marktgröße von knapp 4 Bio. US-$² wer­
den, der sich einer Disruption entgegensieht.
Definition Disruption
Der Begriff „Disruption“ entstammt dem
englischen Wort „disrupt“ („zerstören“,
„unterbrechen“) und bezeichnet eine Inno­
vation, die das Potenzial hat, bestehende
Technologien, Produkte oder Dienstleistun­
gen abzulösen oder teilweise vollständig zu
verdrängen.
Zwar ist die Zahl der weltweiten InsurTech
Start-ups mit ca. 500 ­aktiven Unterneh­
men im Vergleich zu der Größe des Marktes
noch gering, allerdings wurden über 50 %
dieser Start-ups nach 2012 gegründet und sind
demnach weniger als 4 Jahre alt.³ Dies bedeu­
tet, dass es sich im Start-up Umfeld um einen
noch recht jungen Bereich handelt, jedoch in
den nächsten Jahren ein starkes Wachstum zu
erwarten ist.⁴ Dies bestätigt auch ein Blick auf
die ­Investitionen der Venture-Capital-Gesell­
schaften: Weltweit wurden in 2015 rund
2,7 Mrd. US-$ in InsurTech Start-ups investiert,
mehr als 3,5-mal so viel wie im Jahr zuvor.⁵
­Dabei floss der Großteil der Venture Capital (VC)-­
Gelder in InsurTechs aus dem Gesundheits- und
Automobilbereich sowie in Start-ups, die Versi­
cherungsmarktplätze anbieten.⁶ Bislang lag der
Schwerpunkt der Risikokapitalinvestitionen aller­
dings in den USA, nur 1 % aller VC-Gelder flossen
bislang nach Deutschland.⁷
Ursächlich für den bislang niedrigen Innova­
tionsdruck in der Versicherungsindustrie waren
zum Großteil die hohen Markteintrittsbarrieren.
Diese waren bedingt durch strenge regulatori­
sche Anforderungen, einen hohen Kapitalbedarf
und eine, für die Berechnung der Versicherungs­
prämien notwendige, fundierte Datenbasis.
Doch technologische Neuerungen wie die
verbrei­tete Nutzung von Smartphones und der
steigende Einsatz von Wearables im Alltag führen
nun dazu, dass die Markteintrittsbarrieren durch
die Erfassung fundierter Daten sinken und neue
Wettbewerber diese Technologien nutzen. Hinzu
kommt die Verbreitung von Internet of Things
(IoT)-­Lösungen und die massive Verfügbarkeit
von Daten sowie die Möglichkeit, diese nutzen­
bringend auszuwerten.
Doch nicht nur die Kundenerwartungen verän­
dern sich, sondern auch das tatsächliche Kunden­
verhalten. Beispielsweise erfreut sich das Prinzip
der „Sharing Economy“ seit einigen Jahren einer
wachsenden Beliebtheit: Der Trend geht weg
vom zwangsläufigen Besitzen von Produkten
hin zur reinen Nutzungsmöglichkeit. Außerdem
spielen Communities im alltäglichen Leben vie­
ler Menschen eine immer wichtigere Rolle. Dies
spiegelt sich auch bei Produktempfehlungen
­wider, da Vergleichs- und Bewertungsportalen
beim Kauf eines Produkts bzw. der Inanspruch­
nahme einer Dienstleistung eine hohe Bedeu­
tung bei­
gemessen wird. Das sich wandelnde
­Kundenverhalten führt zu einem Bedarf an
neuen Produkten, auch auf dem Versicherungs­
markt.
Durch die zunehmende Digitalisierung in allen
Lebensbereichen und die rasante Verbreitung
von mobilen Endgeräten haben sich auch die
Kundenerwartungen an Produkte und Dienst­
leistungen gewandelt. Kunden erwarten heut­
zutage Einfachheit, Transparenz, Mobilität und
Geschwindigkeit bei allen zu tätigenden Trans­
aktionen. Gerade in der Versicherungsbranche
ist die Kundenzufriedenheit im Vergleich zu an­
Marktüberblick InsurTech
Die fehlende Innovationskraft der traditionellen
Versicherungsunternehmen, das technologie­
bedingte Sinken der Markteintrittsbarrieren
im Versicherungsmarkt sowie sich ändernde
Kundenbedürfnisse führen dazu, dass aktu­
ell vermehrt neue Wettbewerber, sogenannte
InsurTechs, die etablierten Versicherer her­
ausfordern. Der Versicherungsmarkt könnte
Um die verschiedenen Geschäftsmodelle und
Dienstleistungen der neu entstandenen und
entstehenden InsurTechs zu illustrieren, lohnt
ein Blick auf die (vereinfacht dargestellte) Wert­
schöpfungskette der traditionellen Versiche­
rungsindustrie, die von den Start-ups an diversen
Punkten angegriffen wird (siehe Abbildung 1).
__________________________________________________
__________________________________________________
__________________________________________________
¹ Laut einer Studie von Morgan Stanley „Insurance and Technology: Evolution and Revolution in a Digital World“, 2014.
² McKinsey Insurance Industry Report, 2015.
³, ⁴ VentureScanner „The State of Insurance Technology in Ten
Visuals”, 2016.
⁵,⁷ Versicherungsmagazin “Investoren nehmen deutsche Insuretechs ins Visier”, 2016.
⁶ VentureScanner „The State of Insurance Technology in Ten
Visuals”, 2016.
1
Neue Geschäftsmodelle entlang der Versicherungswertschöpfungskette
Neue Produkte / Services
Marketing / Sales
Neben der Entwicklung von neuen Produk­
ten und Dienstleistungen versucht eine wei­
tere Gruppe von InsurTechs, das traditionelle
Distributionsmodell der Versicherungen, das
oftmals noch nach dem klassischen Makler­
modell funktioniert, neu zu denken. Start-ups
wie ­Moneysupermarket und Check24 sowie vie­
le weitere bieten den Nutzern Vergleichsplatt­
Versicherungswertschöpfungskette
Produkt / Service
Entwicklung
•
Research
•
Distributionskanäle
•
Produktentwicklung /
•
Marketing
neue Produkte
•
Cross Selling &
•
Vertragsverwaltung
Marketing & Sales
Risikomanagement
•
•
Schadenmanagement
Transaktions-
•
Schadenregistrierung
abwicklung
•
Schadenfeststellung
•
Pricing
•
Schadenregulierung
Up Selling
•
Zahlungsprozess
•
Betrugsmanagement
Targeting von
•
Vertragsänderungen /
verschiedenen / neuen
-kündigungen
Kunden-Gruppen /
Märkten
Unternehmensinfrastruktur (Finanzen, IT, Risk Management, HR)
Regulatorische Anforderungen
Angriff der
Wertschöpfungskette durch
InsurTechs
Vor allem auf der Produktseite werden durch
aufkommende InsurTechs neue Lösungen ent­
wickelt, die auf das sich verändernde Konsu­
mentenverhalten angepasst sind. Längst sind
Unternehmen, die sich auf die ausschließliche
Versicherung aller Art elektronischer Geräte wie
Smartphones oder Tablets spezialisieren, gang
und gäbe. Zudem entstehen durch den anhal­
tenden Trend der Sharing Economy neue Ver­
sicherungsprodukte, die sich den wandelnden Be­
dürfnisse der Nutzer anpassen. ­Start-ups wie die
Situative GmbH mit ihrem Produkt ­„Appsichern “⁸
bieten ihren Kunden ­einen flexiblen, nutzungs­
bedingten Versicherungsschutz für ausgewähl­
te Situationen und einen befristeten Zeitraum.
Beispielsweise bietet das junge Unternehmen
eine Schadenversicherung für die Nutzung von
Carsharing-Angeboten, die im Falle eines Unfalls
die sonst vom Nutzer zu zahlende Selbstbeteili­
gung übernimmt. Des Weiteren gibt es immer
mehr junge Unternehmen, die den Community-­
Gedanken in den Vordergrund stellen und das
Thema P2P-Versicherungen adressieren. Ein Bei­
spiel ist das deutsche ­Start-up Friendsurance⁹,
das 2010 in Berlin gegründet wurde. Das Ge­
schäftsmodell von Friendsurance funktioniert
folgendermaßen: Mehrere Versicherte schlie­
ßen sich zu einer Gruppe zusammen und zahlen
die Versicherungsbeiträge, die gemeinsam in
einen Topf fließen. Bleibt die Gruppe schaden­
frei, erhält jedes Gruppenmitglied einen Teil des
Versicherungsbetrags zurückerstattet. Die Versi­
cherungen profitieren von einer höheren Scha­
denfreiheit und die Versicherungsmitglieder von
einer laut Angaben des Start-ups bis zu 40 %-igen
Rückzahlung ihres Beitrags. Einen völlig neuen
Ansatz im Bereich der Krankenversicherung bie­
tet Oscar¹⁰, ein US-­amerikanisches Start-up, das
im Jahr 2013 gegründet wurde und bis heute be­
reits mehr als 700 Mio. US-$ Wagniskapital ein­
sammeln konnte.¹¹ Oscar bietet seinen Kunden
eine innovative Krankenversicherung und rückt
dabei das Kundenerlebnis in den Vordergrund.
Dabei ist Oscar eine 100 % Onlineplattform, die
es Kunden unter anderem ermöglicht, innerhalb
weniger ­Minuten der Versicherung beizutreten,
per Google Maps einen geeigneten Arzt mit ent­
sprechenden Referenzen in der Nähe zu suchen
sowie gebührenfreie Telefonate mit Ärzten aus
dem Netzwerk von Oscar führen zu können.
P2P-Insurance
Vergleichsplattformen
Big Data & IoT
On Demand Insurance
Cyber Risk Insurance
Insurance Management
v
Schadenmanagement
Betrugsmanagement
Abbildung 1: InsurTechs entlang der Wertschöpfungskette; TME Research 2016
formen, um den oftmals sehr undurchsichtigen
Versicherungsmarkt für die Nutzer transparenter
zu machen. Diese InsurTechs bilden die zahlen­
mäßig größte Gruppe aller Start-ups im Versiche­
rungsumfeld. Dies liegt insbesondere daran, dass
die regulatorischen Anforderungen an eine Ver­
sicherung durch Richtlinien wie beispiels­weise
Solvency II sehr hoch sind, was es für Start-ups
erschwert, als Anbieter einer eigenen Versiche­
rungsdienstleistung in diesen Markt einzudrin­
gen. Beispielsweise implizieren die Solvency II-­
Bestimmungen gewisse Mindestkapitalanforde­
rungen an eine Versicherung, die es erfordern
würden – wie im Falle des Start-ups Oscar –
bereits in einem sehr frühen Status der Unter­
nehmensentwicklung Kapital von VC-Gesell­
schaften in Höhe mehrerer Hundert Mio. US-$
einzusammeln. Daher konzentrieren sich vie­
le InsurTechs auf Vergleichsplattformen und
Marktplatzlösungen, da dort derlei hohe regu­
latorische Anforderungen nicht gelten. Neben
der ­digitalisierungsbedingten Veränderung klas­
sischer Distributionskanäle entstehen außerdem
neue Märkte, die von Versicherungen abge­
deckt werden können. Das Thema „Cyber Risk
­Insurance“ ist in diesem Zusammenhang ein sehr
aktuelles Thema. Es wird erwartet, dass sich der
Markt für Versicherungen in diesem Segment
bis 2020 verdreifachen wird ¹² und bringt daher
in letzter Zeit auch vermehrt InsurTech Start-ups
wie das junge Unternehmen BitSight hervor.
__________________________________________________
__________________________________________________
⁸ https://www.appsichern.de/
⁹ https://www.friendsurance.de/
¹⁰ https://www.hioscar.com/
¹¹ Crunchbase
¹² PricewaterhouseCoopers, „Insurance 2020 & beyond“, 2015.
2
Vertragsverwaltung
Ein weiterer Bereich, der sich aufgrund der ge­
ringeren Regulierungsproblematik wachsender
Beliebtheit erfreut, ist das Geschäftsmodell des
Versicherungsmanagers. Unternehmen wie das
Schweizer Start-up Knip, das im Jahr 2013 ge­
gründet wurde, bieten dem Nutzer die Möglich­
keit, die eigenen Versicherungen übersichtlich
und vollständig digital in einer App zu verwalten
und auf Wunsch die Tarife optimieren zu las­
sen. Während neue Technologien einen Einfluss
auf alle Bestandteile der Versicherungswert­
schöpfungskette haben werden, wird einer der
größten Effekte auf die gesamte Versicherungs­
landschaft zukünftig von Big Data- sowie IoT-­
Lösungen ausgehen, die insbesondere die Art
verändern werden, wie Risiken gemessen und
schließlich bepreist werden. Bislang basierten
die Risikomodelle der Versicherungen auf statis­
tischen Modellen, die Daten von vergangenen
Ereignissen einbeziehen und darauf aufbauend
Zukunftsprognosen für Risiken erstellen. Durch
die Nutzung von Big Data-Lösungen werden in
Zukunft jedoch nicht nur vergangenheits­basierte
Daten zur Risikoanalyse zum Einsatz kommen,
sondern auch neue Datenströme, die beispiels­
weise durch Connected Devices generiert wer­
den, und eine genauere Risikoeinschätzung er­
lauben.
Schadenmanagement
Das Schadenmanagement ist der Teil der Wert­
schöpfungskette einer Versicherung, der zum
größten Unmut bei den Kunden führt. Doch auch
hier gibt es innovative Lösungen von ­InsurTech
Start-ups wie Claimable. Durch eine cloud-­
basierte Software wird es den Versicherungen
erleichtert, Schäden zu managen, und dadurch
Zeit und Kosten zu reduzieren. Außerdem wird
die Kundenzufriedenheit erhöht, da Kunden sich
ebenfalls auf der Plattform von Claimable einlog­
gen und den Fortschritt der Versicherung bei der
Bearbeitung ihres Schadens verfolgen können.
Viele Anrufe beim Customer Support bleiben so
erspart. Auch beim Thema Betrugsmanagement
lässt sich ein weiteres Anwendungsfeld für Big
Data-Technologien erkennen: Die Auswertung
komplexer Daten ermöglicht es, Versicherungs­
betrug schneller zu erkennen bzw. sogar gänz­
lich zu verhindern. Auf dieses Feld konzentriert
sich beispielsweise das Start-up Shift Technology. In Bezug auf IoT-Technologien ist Telematics
die derzeit am weitesten entwickelte IoT-Appli­
kation im Versicherungsumfeld. Start-ups wie
­Insurethebox nutzen Telematics in Autos, um
gefahrene Kilometer sowie das Fahrerverhalten
zu tracken und so eine genauere Grundlage für
die Bepreisung der Versicherungspolice zu erhal­
ten. In Zukunft ist eine Ausweitung von IoT-Tech­
nologien im Versicherungsumfeld zu erwarten.
Insbesondere besteht großes Potenzial durch die
vermehrte Nutzung von Wearables, beispielswei­
se im Gesundheitsbereich, sowie die Verbreitung
von Smart Home-Lösungen.
Empfehlungen und Ausblick
Die Wertschöpfungskettenanalyse hat gezeigt,
dass InsurTechs mit ihren innovativen Lösungen
die traditionelle Versicherungsbranche ernsthaft
TME AG
Digital Banking
herausfordern. Doch wie können sich Versiche­
rungsunternehmen zukunftsfähig aufstellen?
Omni-Channel Ansatz: Kunden erwarten auf sie
zugeschnittene Lösungen, auf die sie bequem
überall und zu jeder Zeit zugreifen können. Ver­
sicherungsdienstleistungen sind an diese verän­
derten Kundenbedürfnisse anzupassen und der
Kunde ist dort abzuholen, wo er sich gerade be­
findet. Dieser Prozess findet dabei nicht erst auf
der Versicherungswebsite oder beim Versiche­
rungsmakler statt, sondern beginnt bereits bei
der Suche des Kunden nach einer Versicherung,
beispielsweise bei einer Vergleichsplattform.
Zusammenfassend geht es darum, den Kunden
kanalübergreifend an diversen Touch Points ab­
zuholen und diese nahtlos aufeinander abzustim­
men.
Customer Experience: Eng damit verbunden
wird auch das Thema „Customer Experience“
in Zukunft eine immer größere Rolle spielen,
gerade auch, um die Markenloyalität der Kun­
den gegenüber ihrer Versicherung zu erhöhen.
Die intensivere Interaktion mit ihren Kunden
und die Schaffung einer sinnvollen Kombination
von offline- und online-Kanälen ist dabei Grund­
voraussetzung. Dabei werden insbesondere
­Online-Kanäle wie Video-Beratungen sowie
Chatfunktionen eine zunehmend wichtigere
Rolle einnehmen. Außerdem sind die typischen
„Pain Points“ für den Kunden, die insbeson­dere
im Bereich Schadenmanagement liegen, auf Ver­
sicherungsseite zu reduzieren, beispielsweise
durch eine höhere Transparenz und eine bessere
Informationsgrundlage für den Kunden.
Steigerung von Effizienz und Effektivität: Um
dem steigenden Kostendruck in der Versiche­
rungsbranche standhalten zu können, ist ein
starkes Augenmerk auf die höhere Effizienz von
TME Insitut für Vertieb und
­Transformationsmanagement e.V.
• Digital Audit & Strategy
• Customer Experience Design
• Prototyping & App Development u. w.
Risk & Regulatory
Hamburger Allee 26-28
60486 Frankfurt am Main
[email protected]
Back-End Prozessen zu legen. Durch die Auto­
matisierung von Schadenmanagement- und
­anderen Prozessen sowie durch die Bereitstel­
lung eines größeren Angebots an Self-Service
Leistungen für Endkunden lassen sich Zeit und
Kosten einsparen.
Investition in Zukunftstechnologien: Bezogen
auf die technologischen Neuerungen, die den
Versicherungsmarkt in Zukunft grundlegend
verändern werden, sind die Themen Big Data
sowie Internet of Things in den Fokus ihrer
­Investitionsüberlegungen einzubeziehen. Diese
Technologien haben das Potenzial, Versiche­
rungskernbereiche wie Risikoanalyse, Pricing,
Kundensegmentierung sowie Betrugsmanage­
ment signifikant zu verbessern. Ob die Versiche­
rungen diese Technologien selbst entwickeln,
Kooperationen mit InsurTechs eingehen oder
Start-ups akquirieren, bleibt jeder Organisa­
tion selbst überlassen. Aktuell sind vermehrt
­Acceleratoren-Programme zu beobachten, die
von Versicherungen wie der Allianz ins Leben
gerufen werden sowie Corporate Venture ­Capital
Fonds wie der neu aufgelegte Fonds der AXA.
Nennenswerte Eigenentwicklungen sind noch
nicht erkennbar.
Förderung von Innovationen innerhalb der Organisation: Unabhängig davon, wie sich die Ver­
sicherungen im Kontext dieser „Make or Buy“Fragestellung entscheiden, wird es wichtig sein,
eine Umwelt zu schaffen, die Innovation inner­
halb der Organisation fördert und eine ­aktive
Kollaboration auch zwischen den verschiedenen
Unternehmenseinheiten und Funktionen ermög­
licht.
Autoren
Stefan Rossbach
ist Managing Director in
der TME AG und verantwortet dort den Bereich
­Digital Banking. Er ist Vorstandsmitglied des
TME Instituts für Vertrieb und Transformationsmanagement e.V.
[email protected]
• Risk Management
• Financial & Regulatory Reporting
• Sourcing Management u. w.
APP „TME Institut“
Transformation Management
• Business Model Transformation
• Change Management
• Projekt- und Programm-Management u. w.
[email protected] | www.tme.ag
Alle Publikationen der TME sind digital zum
Download verfügbar. Erhältlich im App ­Store
von Apple und Google.
Lisa Hilberg ist Junior Consultant in der
TME AG und hat sich auf das Thema innovative Geschäftsmodelle im Finanzdienstleistungs­
bereich spezialisiert.
[email protected]
IMPRESSUM: TME AG | Hamburger Allee 26-28 | 60486 Frankfurt am Main | Tel: +49 (0)69 7191 309 – 0 | Fax: +49 (0)69 7191 309 – 30
E-Mail: [email protected] | Internet: www.tme.ag |
Gesetzlicher Vertretungsberechtigter: Vorstand: Stephan A. Paxmann | Aufsichtsrat: Holger Boschke (Vorsitzender), Andreas Povel, Markus Becker-Melching
Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main | Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 99000
Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Rundfunkstaatsvertrag: TME AG | Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte
externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.