Geschäftsbericht 2015 - Weser

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Geschäftsbericht 2015
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Sparkasse
Geschäftsbericht 2015
Herausgeber:
Weser-Elbe Sparkasse
Bürgermeister-Smidt-Str. 24-30
27568 Bremerhaven
Telefon
0471 4800-0
FAX
0471 4800-9999
www.wespa.de
[email protected]
2
Geschäftsbericht 2015
Inhalt
Lagebericht
4
Grundlagen der Sparkasse
4
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2015
5
Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs
8
Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage
14
Nachtragsbericht
17
Risikobericht
18
Prognosebericht
36
Jahresabschluss
39
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2015
40
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
42
Anhang
43
3
Geschäftsbericht 2015
Lagebericht
Grundlagen der Sparkasse
Die Weser-Elbe Sparkasse ist gemäß § 3 NSpG eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist
Mitglied des Sparkassenverbands Niedersachsen (SVN), des Hanseatischen Sparkassen- und
Giroverbands (HSGV) und über diese dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V.
(DSGV) angeschlossen. Sie ist beim Amtsgericht Bremen unter der Nummer HRA 4079
im Handelsregister eingetragen.
Träger der Weser-Elbe Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband Weser-Elbe Sparkasse. An
diesem Träger halten die Sparkassenstiftung Bremerhaven und der Landkreis Cuxhaven jeweils
50 % der Anteile. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse umfasst die Stadt Bremerhaven sowie den
Landkreis Cuxhaven. Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der
Sparkassen-Finanzgruppe. Das aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen
bestehende überregionale Sicherungssystem leistet Gewähr dafür, dass im Bedarfsfall
ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um die Forderungen der Kunden und auch das
Institut selbst zu schützen.
Die Weser-Elbe Sparkasse ist ein wirtschaftlich selbstständiges Unternehmen mit der Aufgabe,
zum einen auf Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse für ihr Geschäftsgebiet den
Wettbewerb zu stärken. Zum anderen stellt die Sparkasse die angemessene und ausreichende
Versorgung aller Bevölkerungskreise und insbesondere des Mittelstands mit geld- und
kreditwirtschaftlichen Leistungen in der Fläche sicher. Sie unterstützt in ihrem Geschäftsgebiet
die Aufgabenerfüllung des Trägers im wirtschaftlichen, regionalpolitischen, sozialen und
kulturellen Bereich. Die Weser-Elbe Sparkasse kann alle banküblichen Geschäfte betreiben,
soweit nicht bestimmte Arten von Geschäften nach Maßgabe einer Sparkassenverordnung (§ 6
Abs. 1 NSpG) ausgeschlossen sind. Weitere Geschäfte, die auch von anderen Kreditinstituten
üblicherweise ihren Kunden angeboten werden und mit rechtmäßigen Geschäften der
Sparkasse in engem Sachzusammenhang stehen, sind ebenfalls zulässig. Die Sparkasse
führt ihre Geschäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen; die Erzielung von Gewinn ist nicht
Hauptzweck ihres Geschäftsbetriebs.
4
Geschäftsbericht 2015
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2015
Allgemeine weltwirtschaftliche Entwicklung
Die Schwellenländer, die in den Jahren bis 2013 das Wachstum der Weltwirtschaft
hauptsächlich getragen haben, haben nach ersten Verlangsamungen 2014 auch 2015 weiter an
Dynamik verloren. Einige größere Länder sind sogar in ausgeprägte Krisen gerutscht. Selbst
China ist in Schwierigkeiten geraten. Es meldet zwar immer noch positive offizielle
Wachstumsraten, die inzwischen etwas niedriger, aber im internationalen Vergleich weiterhin
auf sehr ansehnlichem Niveau ausgewiesen werden. Doch sind Verwerfungen bei der
Umorientierung von Chinas zuvor export- und investitionsgetriebenem Wachstum auf eine
stärkere Konsumorientierung nicht zu übersehen. Deutlich wurde dies auch an größeren
Aktienmarkt- und Wechselkursschwankungen. Andere Schwellenländer haben unter einer
nachlassenden Rohstoffnachfrage, maßgeblich aus China, gelitten. Vor allem die
Rohölexporteure hatten Erlös- und Wachstumseinbußen zu verzeichnen. Dazu kamen in
einigen Fällen hausgemachte politische Probleme und auch kriegerisch ausgetragene
Konflikte. Große Länder wie Brasilien und Russland sind 2015 in eine
Rezession geraten. Dagegen war das Wachstum in den Industrieländern zuletzt wieder etwas
robuster. Die USA und das Vereinigte Königreich haben diese Entwicklung im Berichtsjahr
angeführt. Aber auch im Euroraum hat sich die Erholung fortgesetzt und gefestigt. In einigen
früheren Krisenländern, etwa Spanien und Irland, ist diese Erholung sogar mit deutlich
überproportionalem Tempo abgelaufen. Insgesamt hat der Internationale Währungsfonds (IWF)
eine Abschwächung des Wachstumstempos der Weltwirtschaft von 3,4 % 2014 auf nur noch
3,1 % 2015 festgestellt. Der Welthandel, der in den letzten Jahrzehnten der Globalisierung
sonst fast immer stärker als die Produktion expandierte, hat sich 2015 sogar nur noch um
unterproportionale 2,6 % ausgeweitet.
Im Bundesgebiet
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft war 2015 im Mittelfeld des Euroraums angesiedelt.
Die Jahresrate des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) erreichte hierzulande nach der ersten
amtlichen Schätzung des Statistischen Bundesamts 1,7 %. Das Wachstum verlief dabei
hierzulande recht gleichmäßig in den einzelnen Quartalen. Die stetige wirtschaftliche
Entwicklung zeigte sich von den im Jahresverlauf abwechselnden geopolitischen Risiken und
Krisen (Griechenland, Ukraine, Terroranschläge) nicht grundlegend erschüttert. Bei dieser
Stabilität halfen sicherlich die Stützung durch die günstige Finanzierungssituation, die
Abwertung des Euro und der Kaufkraftgewinn durch das billige Öl. Treiber des realen
Wachstums war wie bereits im Vorjahr die inländische Güterverwendung. Die starke binnenwirtschaftliche Nachfrage machte allein 1,6 %punkte der Gesamtwachstumsrate von 1,7 % aus.
Besonders der Konsum expandierte kräftig. Der private Konsum konnte sich auf eine weiter
ausgebaute Beschäftigungslage, steigende Löhne und die hohe verbleibende Kaufkraft
angesichts des geringen Preisauftriebs stützen. Der Verbrauch der Haushalte legte real um
1,9 % zu.
Die Entwicklung des Jahres 2015 am deutschen Arbeitsmarkt reihte sich in die inzwischen
langjährige Erfolgsgeschichte ein. Zum zehnten Mal in Folge konnte ein neuer Rekord bei der
Zahl der Erwerbstätigen vermeldet werden. 2015 betrug der Zuwachs noch einmal 329.000.
Damit wurde erstmals die Marke von 43 Mio. Erwerbstätigen in Deutschland erreicht. Die Zahl
der Arbeitslosen lag durch die zunehmende Zahl von Beschäftigung suchenden
Erwerbspersonen zugleich ebenfalls leicht höher. Aber die Arbeitslosenquote ist noch einmal
5
Geschäftsbericht 2015
auf 6,4 % (in der Definition der Bundesagentur für Arbeit) leicht zurückgegangen. Die
Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer sind um 2,9 % gestiegen. Netto entsprach dies
einem Zuwachs von 2,4 %. Die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in der Summe
waren nominal um 2,8 % höher als ein Jahr zuvor. Das genügte, um das Wachstum der
Konsumausgaben zu finanzieren. Im Ergebnis stieg die Sparquote der privaten Haushalte
- ungerührt vom niedrigen Zinsniveau - noch einmal leicht von 9,5 % 2014 auf 9,7 % 2015.
Im Geschäftsgebiet
Das Jahr 2015 verlief im Elbe-Weser-Raum wirtschaftlich positiv. Die Stimmung in der
Wirtschaft war insbesondere zum Jahresende gut. Fast die Hälfte der Betriebe (46 %)
bewertete die Lage zu diesem Zeitpunkt als positiv. Mit Blick auf die Stadt Bremerhaven ist
weiterhin festzustellen, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach wie vor sehr
anspruchsvoll sind. Gründe hierfür waren unter anderem die weiterhin überdurchschnittliche
Arbeitslosigkeit (15,8 %) und ein hoher Anteil an in Bedarfsgemeinschaften lebenden
Personen. Allerdings haben sich die Voraussetzungen in den letzten Jahren insgesamt
verbessert. Die in den letzten Jahren getätigten Investitionen in Bereichen wie beispielsweise
Windenergie und Tourismus setzten weiterhin positive Akzente. Der negative Trend bei der
Entwicklung der Bevölkerungszahl in Bremerhaven konnte gestoppt werden - wobei 2015 sogar
eine positive Entwicklung zu beobachten war. Generell sind die wirtschaftlichen Parameter für
die Weser-Elbe Sparkasse aktuell als auch künftig jedoch eher ungünstig - im Vergleich zum
Landes- oder Bundesdurchschnitt - zu bewerten.
Entwicklung des Zinsniveaus
Niedrige Zinsen kennzeichneten weiterhin die Lage auf den internationalen Finanzmärkten im
Jahr 2015 und gingen mit einer ausgiebigen Liquiditätsversorgung durch die Zentralbanken
einher. Insbesondere in Europa ist die expansive Geldpolitik eine Reaktion auf die niedrige
Inflation in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld. Im März 2015 hat das Eurosystem
sein Anleihekaufprogramm, seine Form eines „Quantitative Easing“ begonnen. Seither werden
Covered Bonds, Asset Backed Securities, vor allem aber Staatsanleihen in einem Volumen von
monatlich rund 60 Mrd. EUR durch die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen
Notenbanken erworben. Damit hat die EZB auf die anhaltend schwache Preisentwicklung
reagiert. Vor allem will sie die langfristigen Inflationserwartungen bei ihrem Zielwert verankert
halten. Angesichts der fortgesetzten konjunkturellen Erholung und einer aus der Schrumpfung
gedrehten Entwicklung bei den Kreditbeständen sind allerdings keine Deflationsgefahren mehr
akut. Dennoch hat die EZB im Dezember 2015 noch einmal expansive Maßnahmen beschlossen.
Das Ankaufprogramm wurde zeitlich verlängert und damit im Zielvolumen aufgestockt. In dem
erworbenen Portfolio zur Tilgung fällig werdender Beträge soll zudem umgehend reinvestiert
werden. Außerdem wurde die zuvor bereits negative Verzinsung auf der Einlagefazilität um 10
Basispunkte auf zum Jahresende 2015 dann -0,3 % gesenkt. Demgegenüber hat die Federal
Reserve für den US-Dollar zum Jahresende eine erste Leitzinsanhebung vorgenommen. Zuvor
hatte sie diese schon länger ins Auge gefasste Maßnahme mehrmals verschoben, zuletzt im
Sommer 2015 - wegen der Börsenturbulenzen in China.
6
Geschäftsbericht 2015
Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2015
Mit ihrer Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt am 30. Dezember 2014 ist die Verordnung zur
Einreichung von Finanz- und Risikotragfähigkeitsinformationen (FinaRisikoV) nach dem
Kreditwesengesetz in Kraft getreten. Gemäß § 25 Abs. 1 Satz 2 und 3 und Abs. 2 Satz 2 und 3
KWG haben Kreditinstitute und übergeordnete Unternehmen unverzüglich mindestens einmal
jährlich zu einem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) festgelegten
Stichtag Informationen zu ihrer Risikotragfähigkeit sowie den zugrundeliegenden Verfahren an
die Deutsche Bundesbank zu melden. Gemäß § 64 r KWG (Übergangsvorschriften zum CRD IVUmsetzungsgesetz) sind die genannten Paragraphen erstmalig ab dem 1. Januar 2015
anzuwenden.
Darüber hinaus ist mit Wirkung zum 1. Januar 2015 die europäische Sanierungs- und
Abwicklungsrichtlinie (BRRD) im Rahmen des BRRD-Umsetzungsgesetzes in nationales Recht
umgesetzt worden. Dadurch wurde u. a. die bisherige deutsche Bankenabgabe durch eine
europäische Bankenabgabe abgelöst, für die tendenziell höhere jährliche Beiträge anfallen.
Am 3. Juli 2015 ist das Einlagensicherungsgesetz (EinSiG) in Kraft getreten. Damit hat der
deutsche Gesetzgeber die europäische Einlagensicherungsrichtlinie 2014/49/EU in nationales
Recht umgesetzt. Die Sparkassen-Finanzgruppe hat ihr Sicherungssystem an die Vorgaben
dieses Gesetzes angepasst. Die BaFin hat dieses institutsbezogene Sicherungssystem als
Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt.
Schließlich sind ab dem 1. Oktober 2015 die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die
Erfüllung der Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio - LCR) zu beachten.
Entwicklung der Kreditwirtschaft
Die Kreditwirtschaft befindet sich weiterhin in einer Phase strukturellen Wandels. Ein Grund
hierfür war und ist der Eintritt neuer Wettbewerber in den Markt für Finanzdienstleistungen. Zu
den klassischen Bankdienstleistern sind in- und ausländische Direktbanken, Konsumbanken
von großen Handelsketten und Automobilproduzenten sowie Vertriebsspezialisten für
Finanzdienstleistungsprodukte hinzugekommen. Die Folge sind ein extremer Käufermarkt mit
hoher Markttransparenz (vor allem durch Finanzportale), gestiegene Kosten für die Gewinnung
neuer Kundenverbindungen und niedrige Margen. Die Kreditwirtschaft erlebt, bedingt durch
weiterhin sinkende Zinsüberschüsse, Preiseinbrüche im Transaktionsgeschäft sowie steigende
Risikokosten und hohe Fixkosten im Verwaltungsbereich (u. a. aufgrund der
gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen) spürbare Rentabilitätseinbußen. Die
Kapitalvermittlungsfunktion der Kreditinstitute verändert sich ebenfalls. Der Anteil der
Bankeinlagen am wachsenden Geldvermögen sinkt stetig. Weniger Einlagen und stagnierende
Kreditvolumina führen zu stärkeren institutionellen Refinanzierungen mit entsprechenden
Ergebnisbelastungen. Die neuen Technologien verändern und verdrängen zunehmend die
klassischen Abwicklungsaufgaben der Kreditinstitute. Hier sind vor allem Internet- und DirectBanking, internetbasierte Bezahlsysteme oder der computergestützte Wertpapierhandel zu
nennen. Zahlreiche klassische Aufgaben von Universalbanken werden inzwischen durch
Spezialanbieter wahrgenommen. Das betrifft Produktion, Vertrieb und auch Abwicklung der
Universalbanken, die heute überall durch spezialisierte Anbieter herausgefordert werden. Der
stark umkämpfte deutsche Markt der Kreditinstitute hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu
beigetragen, dass sich alle Institute permanent auf die Anforderungen eines wachsenden Wettbewerbs einstellen mussten. Dieser Anpassungsdruck zog auch nach sich, dass den Kunden in
7
Geschäftsbericht 2015
Deutschland qualitativ hochwertige Finanzdienstleistungen zu attraktiven Preisen angeboten
werden. Der intensive Wettbewerb führte mit dem aggressiven Marktauftritt der Direktbanken
zu Mittelabflüssen insbesondere bei Sparkassen, die als Marktführer eine besonders große
Angriffsfläche bieten.
Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs
Bilanzsumme und Geschäftsvolumen
Bestand
31.12.
Berichtsjahr
Mio. EUR
Geschäftsvolumen¹
Bilanzsumme
3.921,3
3.853,8
Veränderungen
Berichtsjahr
Berichtsjahr
Mio. EUR
%
-133,4
-136,1
-3,3
-3,4
1) Bilanzsumme inkl. Eventualverbindlichkeiten
Vor dem Hintergrund eines weiterhin anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfelds sowie einem
fordernden Wettbewerb bewerten wir die Geschäftsentwicklung als zufriedenstellend. Mit der
Entwicklung des Jahres 2015 lagen wir unter dem Vorjahresergebnis und unter der
ursprünglichen Planung. Ursächlich für die negative Entwicklung von Geschäftsvolumen und
Bilanzsumme war in erster Linie der bewusste Abbau von Forderungen an Kreditinstitute sowie
die gleichzeitige Rückführung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Wir sind das größte regionale Kreditinstitut im Elbe-Weser-Raum. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr konnten wir unsere Marktführerschaft im Geschäftsgebiet behaupten.
Aktivgeschäft (einschließlich Passiv-Posten 1 unter dem Strich)
Bestand
31.12.
Berichtsjahr
Mio. EUR
Kundenkreditvolumen
darunter:
KK-Kredite
Real- und Personalkredite
Forderungen an Kreditinstitute
Wertpapiervermögen
Veränderungen
Berichtsjahr
Berichtsjahr
Mio. EUR
%
3.134,4
-61,3
-1,9
153,9
2.746,6
138,7
498,6
-2,0
-34,3
-148,5
63,0
-1,3
-1,2
-51,7
14,5
Kundenkreditvolumen
Das Kundenkreditvolumen entwickelte sich negativ und damit entgegen unserer Planung. Der
Bestandsrückgang im Firmenkundenkreditgeschäft um rund 38,7 Mio. EUR resultierte
insbesondere aus dem Auslauf von gewerblichen Schuldscheindarlehen sowie der bewussten
Rückführung von EWB-Engagements / Forderungsverkauf im Schifffahrtsbereich. Der Rückgang
der Kredite an Privatkunden um rund 5,6 Mio. EUR ist ausschließlich auf die rückläufige
Entwicklung bei den Konsumentenkrediten (-14,3 Mio. EUR) zurückzuführen. Mit einem
8
Geschäftsbericht 2015
Zuwachs von rund 8,8 Mio. EUR verlief die Entwicklung der Wohnungsbaukredite dagegen
positiv.
Aus öffentlichen Förderprogrammen wurden 30,0 Mio. EUR zinsgünstige Darlehen an
Unternehmen und Existenzgründer vermittelt.
Die neuen Kredit- und Darlehenszusagen (486,2 Mio. EUR) blieben unter dem Vorjahreswert
von 617,7 Mio. EUR.
Insgesamt wurden 1.634,5 Mio. EUR an gewerbliche Kunden und 1.340,5 Mio. EUR an
Privatkunden ausgereicht. Die Weser-Elbe Sparkasse ist der größte Kreditgeber in der Region
und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des Standorts.
Forderungen an Kreditinstitute
Aufgrund der Negativ-Verzinsung für Geldanlagen bei anderen Kreditinstituten wurden diese
bewusst reduziert bzw. zur Rückführung von Refinanzierungen herangezogen.
Wertpapiervermögen
Im Rahmen der Geschäftsstrategie der Weser-Elbe Sparkasse wird für den gesamten
Depot A- Bestand das Konzept einer breiten Diversifikation und Risikostreuung erfolgreich
umgesetzt. Ein großer Teil der Eigenanlagen (ca. 58 %) wird über Spezialfonds gesteuert. Trotz
der anhaltend niedrigen Zinsen ist das Wertpapiervermögen weiterhin eine wichtige
Ertragssäule der Weser-Elbe Sparkasse.
Beteiligungen / Verbundene Unternehmen
Unter Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wies die Weser-Elbe Sparkasse
per 31.12.2015 Anteile an 21 Unternehmen aus. Im Berichtsjahr hielt die Sparkasse 16
Beteiligungen im Wert von 25,4 Mio. EUR - dies entsprach den Vorjahreswerten.
Die Anzahl der verbundenen Unternehmen im Wert von 16,4 Mio. EUR (Vorjahr: ebenfalls
16,4 Mio. EUR) belief sich auf 5. Hierbei handelt es sich um die Tochterunternehmen, die
gemeinsam mit der Weser-Elbe Sparkasse einen Dienstleistungsverbund bilden. Diese
Unternehmen ergänzen die Kernaktivitäten der Weser-Elbe Sparkasse durch eigene
Dienstleistungen, insbesondere im Immobilienbereich.
9
Geschäftsbericht 2015
Passivgeschäft
Bestand
31.12.
Berichtsjahr
Mio. EUR
Mittelaufkommen von Kunden
darunter:
Sparkapital
Sonstige Einlagen
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Veränderungen
Berichtsjahr
Berichtsjahr
Mio. EUR
%
2.564,7
63,4
2,5
1.176,7
1.388,0
963,9
-9,3
72,7
-196,0
-0,8
5,5
-16,9
Mittelaufkommen von Kunden
Das Mittelaufkommen von Kunden (einschließlich verbriefter Verbindlichkeiten) nahm im
Vergleich zum Vorjahr zu. Die geäußerten Erwartungen zur Bestandsentwicklung der
Kundeneinlagen konnten damit übertroffen werden.
Die Zunahme des Mittelaufkommens von Kunden resultierte aus einem deutlichen Plus bei den
sonstigen Einlagen. Vor dem Hintergrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie dem
weiterhin niedrigen Zinsniveau bevorzugten unsere Kunden liquide bzw. täglich fällige
Anlageformen. Der Zuwachs im Privatkundengeschäft betrug 50,7 Mio. EUR (+2,6 %) - das
Volumen der Einlagen von Firmenkunden reduzierte sich um 16,2 Mio. EUR (-3,4 %).
Die Gesamtersparnisse, also die bilanzwirksamen Anlagen zuzüglich der Wertpapieranlagen,
erreichten 3.248,2 Mio. EUR.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Durch den anhaltenden Mittelzufluss von Kunden sowie den Abbau von Geldanlagen bei
anderen Kreditinstituten konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich
abgebaut werden. Hierbei handelt es sich überwiegend um auslaufende langfristige
Refinanzierungen.
Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte
Dienstleistungen
Das Geschäftsjahr 2015 war im Bereich der Dienstleistungen geprägt durch das
Wertpapiergeschäft sowie durch die Vermittlung von Bausparverträgen und Versicherungen.
Der Umsatz im Wertpapiergeschäft erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 20,6 % auf
284,8 Mio. EUR. Die Aktien- und Investmentumsätze sind um 27,4 % auf 78,5 Mio. EUR
gestiegen. Die S-Broker-Depotumsätze erhöhten sich ebenfalls. Hier konnte ein Zuwachs von
2,0 Mio. EUR auf 11,3 Mio. EUR verzeichnet werden. Die Rentenumsätze und DekaBankDepotumsätze stiegen im gleichen Zeitraum um 8,0 % auf 60,8 Mio. EUR bzw. um 23,1 % auf
134,2 Mio. EUR. Die Provisionserträge im Wertpapiergeschäft lagen bei ca. 4,4 Mio. EUR und
damit über dem Vorjahresergebnis (3,6 Mio. EUR).
10
Geschäftsbericht 2015
Im Geschäftsjahr wurden insgesamt 2.164 Bausparverträge mit einer durchschnittlichen
Bausparsumme von 35,2 TEUR und einem Volumen von insgesamt 76,1 Mio. EUR
abgeschlossen. Das Vorjahresergebnis konnte damit übertroffen werden. Das Provisionsergebnis (rund. 0,9 Mio. EUR) lag leicht unter dem Vorjahresniveau.
Die Anzahl der Versicherungsverträge verringerte sich um 422 auf 6.535. Die Umsätze sanken
auf 35,5 Mio. EUR (-13,8 %). Das Provisionsergebnis (2,1 Mio. EUR) lag dennoch über dem
Vorjahresergebnis.
Im Auslandgeschäft blieben die Umsätze im Dokumentengeschäft konstant auf 12,0 Mio. EUR.
Gleichzeitig stiegen die Umsätze im Devisenhandelsgeschäft um 81,5 % auf 717,0 Mio. EUR.
Die gesteckten Ziele und Planwerte im Dienstleistungsgeschäft wurden nahezu erreicht und
entsprachen damit grundsätzlich den Erwartungen.
Derivate
Derivative Finanzinstrumente dienten ausschließlich der Sicherung eigener Positionen sowie
der Kundengeschäfte und nicht spekulativen Zwecken. Eine Gliederung, wie sich die Kontrakte
nach Art und Umfang sowie Kontrahenten zusammensetzen, ist dem Anhang zum
Jahresabschluss zu entnehmen.
Investitionen / Wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen
2015 wurden die Investitionen in technische und bauliche Maßnahmen weiterhin wesentlich
durch Fusionstätigkeiten beeinflusst. Die Höhe der Investitionen betrug insgesamt
ca. 1.078 TEUR. Hervorzuheben waren dabei erforderliche Umbauten und Anschaffungen im
Rahmen der Umzüge der verschiedenen Unternehmensbereiche in der Hauptstelle sowie in der
Filiale Hauptbahnhof. Ein weiterer Schwerpunkt war die Zusammenführung der Telefonanlagen
der beiden ehemaligen Häuser einschließlich der Umsetzung eines neuen Rufnummernkonzepts. Ab dem 3. Quartal 2015 wurden diverse Maßnahmen zur Umsetzung der neuen
Geschäftsstellenstruktur durchgeführt (u. a. diverse Umbauten, Erweiterungen der
Schließfachanlagen an verschiedenen Standorten).
Personal- und Sozialbereich
Zunächst einmal danken wir an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zu
dem Ergebnis unserer Sparkasse 2015 beigetragen haben, sehr herzlich für ihre gezeigten
Leistungen und ihr persönliches Engagement. Die erreichten Ergebnisse des Geschäftsjahres
2015 sind maßgeblich auf ihre hohe Einsatz- und Leistungsbereitschaft zurückzuführen. Sie
sind mit ihren Kompetenzen und ihrer Persönlichkeit der wichtigste Faktor zur Erreichung
unserer geschäftspolitischen Ziele. Mit ihrem Engagement für die Sparkasse verleihen unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Leistungen ein Gesicht und prägen im persönlichen
Kontakt mit den Kunden das Bild der Sparkasse. Für die Weser-Elbe Sparkasse sind daher die
fachliche und persönliche Qualifikation sowie deren Weiterentwicklung von höchster
Bedeutung und mit Blick auf die Zukunft die wichtigste Investition.
Um auch in Zukunft in diesem Bereich den Ansprüchen gerecht zu werden, beschäftigte die
Weser-Elbe Sparkasse im Berichtsjahr 78 Auszubildende. Davon waren 75 Bankkaufleute, eine
Kauffrau für Versicherungen und Finanzen, ein Trainee sowie ein IT-Kaufmann. Im
11
Geschäftsbericht 2015
Berichtszeitraum legten 38 Auszubildende erfolgreich ihre Prüfung ab, hiervon sind 28
übernommen worden; den übrigen Auszubildenden konnte aus betrieblichen Gründen kein
entsprechendes Angebot unterbreitet werden. Die Quote der Auszubildenden, gemessen am
gesamten Personalbestand, betrug 8,1 %.
Neben der Anstellung junger Menschen mit Perspektive ist die fachliche und persönliche
Weiter- und Fortbildung aller unserer Mitarbeiter wichtigster Bestandteil und Kernaufgabe der
Personalentwicklung. Ziel ist die Festigung und der Ausbau von fachlichen und persönlichen
Qualifikationen, die im Sinne der Weser-Elbe Sparkasse und der Mitarbeiter für künftige
Aufgaben und Herausforderungen eingesetzt werden können. Hierzu standen 2015 sowohl
interne Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten als auch eine große Anzahl externer Angebote
zur Verfügung, in denen die Mitarbeiter an über 3.900 Seminartagen ihre Fähigkeiten und
Kenntnisse ausbauen konnten. Beispielsweise starteten 18 Kolleginnen und Kollegen
Fortbildungen zum Sparkassenfachwirt, 2 zum Bankfachwirt sowie 6 zum Sparkassenbetriebswirt.
Darüber hinaus besteht weiterhin das „Potenzial-Entwicklungs-Programm“, kurz „PEP“. Dieses
Programm unterteilt sich in die Bereiche Führung, Vertrieb und Stab/Marktfolge. Hier werden
unsere Top-Potenzialträger aufgenommen und auf ihrem (Karriere-)Weg innerhalb der
Sparkasse begleitet und unterstützt. Die Förderinhalte sind individuell für jeden Teilnehmer
zusammengestellt und in einem Entwicklungsplan festgehalten. So erhalten die Beteiligten
eine Orientierung und können sich durch externe und interne Maßnahmen passgenau
entwickeln sowie im Team verschiedenste Projekte begleiten.
Die Gesamtzahl der Beschäftigten (inkl. der Mitarbeiter der Tochtergesellschaften) verringerte
sich gegenüber dem Vorjahr von 1.011 auf 959, von denen 567 vollzeit- und 314
teilzeitbeschäftigt sowie 78 in der Ausbildung waren. Von den Mitarbeitern der Weser-Elbe
Sparkasse waren 354 in den Fachbereichen sowie 476 in der Kundenberatung und -betreuung
tätig.
Das Ziel, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie
zu ermöglichen, wurde auch in 2015 konsequent verfolgt. Darüber hinaus haben verschiedene
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung - insbesondere ist hier der Start der Implementierung
eines betrieblichen Gesundheitsmanagements inklusive Mitarbeiterbefragung zu nennen großen Anklang gefunden.
Wir verfolgen künftig weiterhin das Ziel einer sukzessiven Personalreduzierung. Wir flankieren
diesen Weg, indem wir unsere Geschäftsprozesse kontinuierlich optimieren. Um einen
sozialverträglichen Stellenabbau zu erreichen, ist der Abschluss von Altersteilzeitverträgen
möglich.
Kundenbeziehungen
Unsere Kernaufgabe ist die vertrauensvolle und persönliche Betreuung unserer privaten und
gewerblichen Kunden unter stetiger Berücksichtigung wirtschaftlicher Grundsätze und
nachhaltiger Aspekte. Dabei stehen für die Kunden ein flächendeckend erreichbares
kreditwirtschaftliches Angebot sowie eine an den Bedürfnissen der regionalen Wirtschaft
orientierte Kreditvergabepraxis im Mittelpunkt. Wir richten unsere Geschäftspolitik auf die
Erhaltung und Weiterentwicklung der lokalen Wirtschaft aus und begrenzen durch unsere
umfassenden Kenntnisse über die Rahmenbedingungen in unserem Geschäftsgebiet die
12
Geschäftsbericht 2015
Risiken. Erwirtschaftete Mittel, die wir nicht im Rahmen der Geschäftstätigkeit oder zur
Stärkung unserer Substanz benötigen, setzen wir jedes Jahr zur Förderung gesellschaftlicher,
sozialer und kultureller Zwecke vor Ort ein.
Die Kundenzufriedenheit gehört zu unseren wichtigsten Zielen. Die Basis für unser Verständnis
als Qualitätsanbieter sind ein umfassender und freundlicher Service, eine kompetente und
bedarfsgerechte Beratung sowie passende Produkte. Im Mittelpunkt des Kundengespräches
stehen bei uns die Wünsche, Ziele und Bedürfnisse des Kunden. Unsere Intention ist es, den
Kunden bedarfsgerecht und ganzheitlich zu beraten. Zeitgleich haben wir den Anspruch,
Kundenaufträge zügig und fehlerfrei zu bearbeiten. Fehler oder Kundenanregungen werden
von uns umgehend bearbeitet und konsequent für einen ständigen Verbesserungsprozess
genutzt. Die Qualität unserer Beratungen lassen wir uns regelmäßig in Testkäufen
widerspiegeln.
Für die ganzheitliche Beratung nutzen wir primär eigene Produkte sowie Produkte der
Verbundpartner der Sparkassen-Finanzgruppe. Zur Abdeckung besonderer Bedarfe bieten wir
unseren Kunden darüber hinaus auch Produkte von Dritten an. Insgesamt können wir somit auf
eine umfangreiche Produktpalette zurückgreifen, um passgenaue und individuelle Lösungen
für unsere Kunden zu schaffen.
Wir richten unser Angebot nicht nur an wenige Kunden, sondern an alle Altersgruppen sowie
Kunden mit geringen bis hohen Einkommen. Dabei wird jeder qualifiziert beraten und
unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigt. Wir begleiten unsere Kunden in
Finanzangelegenheiten durch alle Lebensphasen hindurch persönlich. Dazu gehören für uns
auch, Kunden in wirtschaftlich schwierigeren Phasen als Partner zur Seite zu stehen und
gemeinsam mit ihnen individuelle Lösungswege zu erarbeiten.
Soziales Engagement
Als Ausdruck unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung engagieren wir uns in
erheblichem Maße in unserem Geschäftsgebiet. Mit Spenden, durch Sponsoring und der
Dotierung einer Stiftung fördern wir die Entwicklung und Attraktivität der Region. Im
vergangenen Jahr betrug das Gesamtvolumen knapp 0,9 Mio. EUR. Davon wurden unter
anderem soziale Einrichtungen unterstützt und das kulturelle und sportliche Leben gefördert.
13
Geschäftsbericht 2015
Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage
Vermögenslage
Mio. EUR
31.12.
31.12.
Berichtsjahr
Vorjahr
Kundenkreditvolumen
darunter:
KK-Kredite
Real- und Personalkredite
Forderungen an Kreditinstitute
Wertpapiervermögen
Anlagevermögen
Sonstige Vermögenswerte
Mittelaufkommen von Kunden
darunter:
Sparkapital
Sonstige Einlagen
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
Sonstige Passivposten
(einschließlich
Eventualverbindlichkeiten
und Rückstellungen)
Eigene Mittel
in % des Geschäftsvolumens
31.12.
31.12.
Berichtsjahr
Vorjahr
3.134,4
3.195,7
79,9
78,8
153,9
2.746,6
138,7
498,6
63,8
85,8
2.564,7
155,9
2.780,9
287,2
435,6
67,3
68,9
2.501,3
3,9
70,1
3,5
12,7
1,6
2,2
65,4
3,8
68,6
7,1
10,7
1,7
1,7
61,7
1.176,7
1.388,0
963,9
1.186,0
1.315,3
1.159,9
30,0
35,4
24,6
29,3
32,4
28,6
120,3
121,7
3,1
3,0
272,5
271,8
6,9
6,7
Die Bilanzstruktur zeigt zum Vorjahr folgende Entwicklung auf: Auf der Aktivseite haben sich
das Kundenkreditvolumen und die Forderungen an Kreditinstitute verringert. Das
Wertpapiervermögen im Depot A hat sich - insbesondere durch den Kauf von Floatern zur
Einhaltung der LCR-Kennziffer - erhöht. Auf der Passivseite verzeichnete das Mittelaufkommen
von Kunden einen Anstieg, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren rückläufig.
Im Vergleich zum Verbandsdurchschnitt ist die Bilanzstruktur der Weser-Elbe Sparkasse
weiterhin durch einen überdurchschnittlichen Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten gekennzeichnet. Demgegenüber sind das Mittelaufkommen von Kunden und
das Wertpapiervermögen eher unterdurchschnittlich ausgeprägt.
Die Vermögensgegenstände und Rückstellungen wurden vorsichtig bewertet. Die
Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Einzelheiten sind dem Anhang zum
Jahresabschluss (Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) zu entnehmen.
Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Verwendung des
Jahresergebnisses wird die Sicherheitsrücklage 272,5 Mio. EUR betragen; die Eigenmittel
erhöhen sich somit um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügen
wir über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB in Höhe von 8,5 Mio. EUR
sowie ergänzende Eigenkapitalbestandteile. Die Vermögenslage ist geordnet.
14
Geschäftsbericht 2015
Die Eigenkapitalanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die gemäß CRR ermittelte
Gesamtkapitalquote als Relation der Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag, insbesondere
bestehend aus Kreditrisiken, Marktrisiken und operationellen Risiken, liegt bei 13,6 (Vorjahr:
13,0) und damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8,0 sowie dem
internen Schwellenwert von 9,3 und bildet damit eine solide Basis.
Finanzlage
Die Zahlungsfähigkeit der Weser-Elbe Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer
planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung
unserer Zahlungsbereitschaft bedienen wir uns kurz- und mittelfristiger Finanzpläne, die - nach
Monaten gestaffelt - die fälligen Geldanlagen und -aufnahmen sowie die statistisch aus der
Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäftes enthalten. Sofern dies als
hilfreich erachtet wird, werden die Plandaten in einem weiteren Schritt um Erfahrungs- und
Zielwerte ergänzt. Größere Planabweichungen werden vierteljährlich analysiert und zusammen
mit neueren Erkenntnissen und Informationen in den turnusmäßig zu erstellenden
Liquiditätsübersichten (Planungshorizont: Aktuelles Kalenderjahr und Folgejahr) entsprechend
berücksichtigt.
Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank und der
Landesbank wurden nur in geringem Umfang genutzt. Das zur Erfüllung der
Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei der
Deutschen Bundesbank unterhalten.
Es wurden keine neuen Offenmarktgeschäfte im Jahr 2015 getätigt. Das längerfristige
Refinanzierungsgeschäft (GLRG) der Europäischen Zentralbank bestand unverändert fort.
Die Vorschriften zur Einhaltung der Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditätsverordnung (LiqV)
waren stets erfüllt. Im Jahresverlauf bewegte sich die Auslastung in einer Bandbreite zwischen
1,27 und 1,59 deutlich über dem vorgeschriebenen Mindestwert von 1,00. Die
durchschnittliche Liquiditätskennziffer (1,45) lag somit im Berichtsjahr durchgängig über dem
in der Risikostrategie festgelegten Mindestwert von 1,20. Damit ist die Liquidität im gesamten
Geschäftsjahr 2015 als ausreichend anzusehen. Auch die für die weiteren
Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monate) zu berechnenden Kennzahlen
deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin. Weitere Angaben zu den Liquiditätsrisiken
enthält der Risikobericht.
Auch die ab dem 1. Oktober 2015 zu erfüllende Liquiditätsdeckungsquote (LCR) lag mit 0,891,02 ebenfalls oberhalb des in 2015 zu erfüllenden Mindestwertes von 0,6.
Nach unserer Finanzplanung ist die Zahlungsbereitschaft auch für die absehbare Zukunft
gesichert.
15
Geschäftsbericht 2015
Ertragslage
Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung
Zinsüberschuss
(einschließlich GuV-Position 3, 4 und 17)
Provisionsüberschuss
Berichtsjahr
Mio. EUR
Vorjahr
Mio. EUR
85,8
88,4
23,5
21,1
Verwaltungsaufwand
a) Personalaufwand
b) Sachaufwand
-72,3
-48,0
-24,3
-76,9
-49,2
-27,7
Teilergebnis
Nettoergebnis des Handelsbestands
Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen
Ergebnis vor Bewertung
Bewertungsergebnis
Ergebnis nach Bewertung
Zuführung/Entnahme Fonds für allgemeine Bankrisiken
Steuern
Jahresüberschuss
37,0
0,0
-6,7
30,3
-28,6
1,7
0,0
1,0
0,7
32,6
0,0
-6,3
26,3
-19,8
6,5
1,0
2,9
2,6
Der im Geschäftsjahr erzielte Zinsüberschuss sank um 2,6 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.
Sowohl der Zinsertrag als auch der Zinsaufwand reduzierten sich. Da bereits diverse
Einlagenpositionen nur noch marginal verzinst wurden, konnte die rückläufige Zinsentwicklung
an den Kapitalmärkten nur teilweise in Form verminderter Produktzinsen weitergegeben
werden. Insgesamt sank der Zinsüberschuss aber - unter Berücksichtigung von Sondereffekten
aus Beteiligungserträgen - nicht so stark wie für das Berichtsjahr erwartet.
Die Steigerung des Provisionsüberschusses ist in erster Linie auf die erhöhten
Provisionserträge - durch das Insourcing von Tochterunternehmen - aus Versicherungen und
Immobilien, auf ein verbessertes Ergebnis im Giroverkehr sowie auf gestiegene
Wertpapiererträge zurückzuführen. Die erwarteten Werte wurden somit nahezu erreicht.
Der Verwaltungsaufwand hat sich entgegen unserer Erwartungen im Berichtsjahr um
4,6 Mio. EUR auf 72,3 Mio. EUR reduziert. Im Bereich der Personalkosten konnte der Aufwand
gegenüber 2014 um 1,2 Mio. EUR reduziert werden. Hierin sind verringerte Zahlungen aus dem
Tantieme-System an Mitarbeiter sowie Auswirkungen aus dem Abbau von fusionsbedingten
Überkapazitäten enthalten. Der Sachaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Mio. EUR
gesunken - auch aufgrund deutlich gesunkener EDV-Kosten.
Der Saldo aus der Verrechnung der sonstigen ordentlichen Erträge / Aufwendungen ist mit
6,7 Mio. EUR negativ (Vorjahr: -6,3 Mio. EUR). An dieser Stelle werden Posten aufgenommen,
die anderen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung nicht zugeordnet werden können;
unter anderem handelt es sich um Erträge aus Grundstücken und Gebäuden des
Anlagevermögens sowie um den Aufwand aus Sonderumlagen des Sparkassenverbandes und
den Aufwand aus der Veräußerung und dem Abgang von immateriellen Anlagewerten und
Sachanlagen.
16
Geschäftsbericht 2015
Das Ergebnis vor Bewertung lag mit 30,3 Mio. EUR 4,0 Mio. EUR über dem Wert des Vorjahres.
Das Bewertungsergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich erhöht und
wird weiterhin durch das - wie erwartet - überdurchschnittlich hohe negative Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft, insbesondere aufgrund von Wertberichtigungen im Schifffahrtsbereich, geprägt. Aufgrund der volatilen Entwicklungen an den Finanzmärkten hat sich im
Wertpapiergeschäft ein höherer Bewertungsbedarf als im Vorjahr ergeben.
Nachdem im Vorjahr der Sonderposten für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB in Höhe
von 1,0 Mio. EUR dotiert wurde, erfolgt aufgrund des negativen Bewertungsergebnisses im
Berichtsjahr keine weitere Zuführung.
Nach Abzug der Steuern ergibt sich ein Jahresüberschuss von 0,7Mio. EUR, der zur weiteren
Stärkung des Kernkapitals genutzt werden soll.
Die Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, beträgt
0,02 % (Vorjahr: 0,07 %).
Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den
sogenannten „Betriebsvergleich“ der Sparkassen-Finanzgruppe ein, in dem eine detaillierte
Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses unserer Sparkasse in Relation zur durchschnittlichen
Bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die
Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in
der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Auf dieser Basis beträgt
das Betriebsergebnis vor Bewertung 0,87 % (Vorjahr 0,87 %) der durchschnittlichen
Bilanzsumme des Jahres 2015; es lag damit deutlich über dem Planwert von 0,70 %. Im
Vergleich mit den niedersächsischen Sparkassen (0,94 %) wird ein leicht unterdurchschnittlicher Wert erzielt. Dies gilt auch für die auf Basis der Betriebsvergleichswerte zur
Unternehmenssteuerung eingesetzten Zielgrößen Eigenkapitalrentabilität und Cost-IncomeRatio (Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen). 2015 haben sich diese wie folgt entwickelt:
Die bilanzielle Eigenkapitalrentabilität nach Betriebsvergleich lag mit 0,23 % unter dem
Vorjahreswert von 1,31 % und unter dem Zielwert von 1,0 %. Das Verhältnis von
Aufwendungen und Erträgen verschlechterte sich von 67,7 % auf 67,8% - lag jedoch besser als
das geplante Ziel von 73,3 %.
Die wirtschaftliche Lage unserer Sparkasse ist insgesamt geordnet. Die im Berichtsjahr durch
einen hohen Bewertungsaufwand belastete Ertragslage kann allerdings nicht als zufriedenstellend angesehen werden.
Nachtragsbericht
Sonstige Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben
sich nicht ergeben.
17
Geschäftsbericht 2015
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Risikobericht
Grundlagen
Der Erfolg bankbetrieblicher Tätigkeit steht in einer engen Wechselbeziehung zu den
eingegangenen Risiken. Das Erwirtschaften risikoloser Gewinne über einen längeren Zeitraum
ist nahezu unmöglich. Diese Tatsache macht es erforderlich, im Rahmen der Geschäftstätigkeit
Risiken einzugehen. Risiken sind somit Bestandteil der Geschäftstätigkeit und implizieren
Gefahren, sind aber auch notwendige Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg.
Der professionelle und verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken ist ein entscheidender
Erfolgsfaktor für ein Kreditinstitut. Daher nimmt ein aktives Risikomanagement in der
Geschäftspolitik der Sparkasse einen hohen Stellenwert ein.
Maßgebliche Bestandteile des Risikomanagements sind die Festlegung von Strategien sowie
die Einrichtung von Prozessen zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung und Überwachung
sowie zur Kommunikation von Risiken.
Geschäfts- und Risikostrategie
Ausgehend
von
den
in
der Geschäftsstrategie
formulierten
übergeordneten
Unternehmenszielen mit festgelegten Zielkennziffern wurden verschiedene Teilstrategien
sowie eine übergeordnete Risikostrategie abgeleitet, die über die Risikoteilstrategien
Adressenausfallrisikostrategie, Beteiligungsrisikostrategie, Marktpreisrisiko und Liquiditätsrisikostrategie sowie die Risikoteilstrategie für operationelle Risiken konkretisiert werden.
Über einzelne Ziele aus den Teilstrategien im Zusammenhang mit den einzelnen Risikoarten
wird in den folgenden Abschnitten berichtet.
Risikomanagement
Organisation
Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Gesamtvorstand
beschließt die Risikoausrichtung einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfahren
zur Risikomessung, -steuerung, -überwachung und -kommunikation. Er trägt die
Gesamtverantwortung für das Risikomanagement. Der bankaufsichtsrechtlich geforderten
Funktionstrennung zwischen dem Markt- und dem Marktfolgebereich trägt die Sparkasse in
allen erforderlichen Bereichen, insbesondere bei der Abwicklung von Handelsgeschäften wie
auch im Kreditgeschäft auf allen Ebenen Rechnung.
Wesentliche Aufgaben im Rahmen des Risikomanagements der Weser-Elbe Sparkasse werden
durch die Unternehmensbereiche Unternehmenssteuerung, Marktfolge/Kredit, Marktfolge Passiv
und Dienstleistungen sowie der Organisationseinheit Beauftragtenwesen wahrgenommen, die
organisatorisch von den Marktbereichen getrennt sind.
Die für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion
wird wesentlich durch die Mitarbeiter der OE Risikocontrolling innerhalb des
Unternehmensbereiches
Unternehmenssteuerung
wahrgenommen.
Der
Bereich
Unternehmenssteuerung sowie die weiteren beteiligten Bereiche unterstehen dem
18
Geschäftsbericht 2015
Überwachungsvorstand und sind damit von den Bereichen getrennt, die Geschäfte initiieren
bzw. abschließen. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter des Bereiches
Unternehmenssteuerung. Der Leiter der Risikocontrolling-Funktion ist bei wichtigen
risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands zu beteiligen. Zu diesen Entscheidungen
gehören u. a. die Entwicklung der Risikostrategie und von der Geschäftsstrategie abweichende
Geschäfte. Die Aufgaben der Risikocontrolling-Funktion umfassen insbesondere die
Ausgestaltung eines Systems zur Begrenzung der Risiken sowie die Errichtung und
Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und -controllingprozesse. Darüber hinaus ist die
Abteilung Risikocontrolling initiativ verantwortlich für die Durchführung der Risikoinventur, die
Einrichtung und Weiterentwicklung eines Systems von Risikokennzahlen, eines
Risikofrüherkennungsverfahrens, die laufende Überwachung der Risikosituation der Sparkasse
und der Risikotragfähigkeit sowie die Einhaltung der eingerichteten Risikolimite.
Die Weser-Elbe Sparkasse hat einen Anlageausschuss eingerichtet, dem neben dem Vorstand
die Leiter der Unternehmensbereiche Eigenhandel/Treasury und Unternehmenssteuerung
angehören. Zu den Aufgaben dieses Ausschusses gehört es insbesondere, den Vorstand
hinsichtlich der Entwicklung strategischer Maßnahmen und bei Anlageentscheidungen sowie
bei der Umsetzung des Liquiditäts- und Bilanzstrukturmanagements unter Berücksichtigung
der Risikosituation der Sparkasse zu unterstützen.
Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige
Kompetenzregelungen. Vor Einführung neuer Produkte und vor Geschäftsabschluss in neuen
Märkten sind geregelte Einführungsprozesse zu durchlaufen, sofern mit ihnen wesentliche
Prozess- bzw. Strukturveränderungen verbunden sind.
Die Weser-Elbe Sparkasse besitzt eine Pfandbriefbanklizenz und kann Hypothekennamenspfandbriefe ausgeben. Ein Risikomanagement gemäß § 27 PfandBG ist im Hause installiert. Die
Regelungen zu den mit dem Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken sind in die schriftlich
fixierte Ordnung der Sparkasse integriert.
Der Vorstand hat eine Compliance-Funktion eingerichtet, deren Aufgaben von den Mitarbeitern
der Organisationseinheit Beauftragtenwesen wahrgenommen werden. In dieser
Organisationseinheit sind die Aufgaben im Zusammenhang mit der Verhinderung der
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie sonstiger strafbarer Handlungen mit der
Compliance-Funktion gemäß WpHG zusammengefasst. Der Leiter der Organisationseinheit ist
als Compliance-Beauftragter unmittelbar dem Marktfolgevorstand unterstellt und ihm
gegenüber berichtspflichtig.
Die Interne Revision gewährleistet als Instrument des Vorstands die unabhängige Prüfung und
Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse der Weser-Elbe Sparkasse. Sie achtet dabei
insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Neben der
laufenden Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat vierteljährlich
informiert.
Prozesse
Basis der Prozesse des Risikomanagements bildet das Risikohandbuch, das aus einer
Bestandsaufnahme und Bewertung sämtlicher erkennbarer Risiken hervorgegangen ist
(Risikoinventur). Das Risikohandbuch wird zeitnah im Rahmen eines permanenten Prozesses
aktualisiert. Im Risikohandbuch sind Ziele und Aufgaben des Risikomanagements, die
19
Geschäftsbericht 2015
Instrumente der Risikoerkennung sowie die eingesetzten Risikomessverfahren, die
Risikosteuerung, die Risikoüberwachung und die Berichtspflichten in komprimierter Form
beschrieben. Darüber hinaus sind die organisatorischen Einheiten, die an den Prozessen des
Risikomanagements beteiligt sind, definiert. Grundsatz ist, dass jedes Risiko, abhängig von der
Bedeutung für die Sparkasse, in geeigneter Weise laufend gesteuert und überwacht wird. Wo
dies sinnvoll ist, sind Schwellenwerte festgelegt, bei deren Über- bzw. Unterschreitung
bestimmte Handlungen ausgelöst werden und ggf. Maßnahmen zur Risikominderung zu
ergreifen sind.
Die Risikomessung erfolgt für die in die Risikotragfähigkeitsrechnung einbezogenen
wesentlichen Risiken folgendermaßen:
In der für die Weser-Elbe Sparkasse steuerungsrelevanten periodischen Sichtweise werden die
Risiken danach gemessen, ob und in welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen auf den
Jahresüberschuss der Sparkasse hat.
Für einzelne Risikoarten erfolgt zusätzlich eine vermögens-/wertorientierte Analyse. Diese
ermittelt als Risiko die innerhalb eines festgelegten Zeitraums und mit einer bestimmten
Wahrscheinlichkeit eintretende maximale Vermögensminderung.
Die Ermittlung der Risiken in der periodischen Sichtweise erfolgt auf den Planungshorizont bis
zum nächsten Bilanzstichtag. Als Risiko wird in dieser Sichtweise eine negative Abweichung
von den Planwerten verstanden. Die Sparkasse führt darüber hinaus spätestens ab der
Jahresmitte auch eine periodische Risikotragfähigkeitsrechnung für das Folgejahr durch, bei
der die Planergebnisse der Folgeperiode um die bis zum Ende des aktuellen Jahres ermittelten
unerwarteten Verluste gekürzt werden.
Wo dies möglich ist, wird für die Ermittlung der unerwarteten Verluste in den einzelnen
wesentlichen Risikoarten ein Konfidenzniveau von 95 % (Risikofall) bzw. 99 % (Extremfall)
zugrunde gelegt. Zum Teil erfolgt die Risikomessung auf Basis von vorsichtigen Schätzungen,
die sich an den o. g. Konfidenzniveaus ausrichten.
Daneben werden die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Relationen gemäß CRR als strenge
Nebenbedingung regelmäßig ermittelt und überwacht.
Unter Berücksichtigung des geplanten laufenden Ergebnisses, der bilanziellen
Eigenkapitalbestandteile sowie der vorhandenen Reserven wird eine Risikodeckungsmasse
und daraus Limite für die wesentlichen Risikoarten abgeleitet. Auf die Limite werden die
unerwarteten Verluste aller wesentlichen Risikoarten sowie die Geschäftsrisiken angerechnet,
während die erwarteten Verluste bereits bei der Ermittlung der Risikodeckungsmassen in
Abzug gebracht werden. Mit Hilfe der periodischen Betrachtung wird gewährleistet, dass die
Risiken jederzeit sowohl aus dem handelsrechtlichen Ergebnis als auch aus vorhandenen
Reserven (unter Berücksichtigung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen) der
Sparkasse getragen werden können.
Neben der Risikotragfähigkeitsrechnung werden regelmäßig Stressszenarien berechnet, bei
denen die Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber unwahrscheinlichen, aber plausiblen
Ereignissen analysiert wird. Dabei wird auch das Szenario eines schweren konjunkturellen
Abschwungs analysiert sowie ein inverser Stresstest durchgeführt. Die Stresstests
berücksichtigen dabei auch Risikokonzentrationen innerhalb (Intra-Risikokonzentrationen) und
20
Geschäftsbericht 2015
zwischen einzelnen Risikoarten (Inter-Risikokonzentrationen). Diversifikationseffekte, die das
Gesamtrisiko mindern würden, sind von untergeordneter Bedeutung.
Die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen wird
insbesondere anlässlich der jährlichen Überprüfung der Strategien danach beurteilt, ob die
festgelegten Ziele erreicht worden sind. Darüber hinaus werden bereits unterjährig rechtzeitig
geeignete Maßnahmen ergriffen, soweit sich Entwicklungen abzeichnen, die den Planungen
zuwiderlaufen oder markante Risikoerhöhungen mit sich bringen oder erwarten lassen.
Die Sparkasse hat einen Prozess zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs eingerichtet. Der
Planungsprozess umfasst einen Zeitraum von fünf Jahren. Aufgrund der erwarteten
Geschäftsentwicklung bzw. der prognostizierten Ertragsentwicklung plant die Sparkasse
sowohl die Entwicklung der regulatorischen als auch der wirtschaftlichen Eigenmittel. Aus den
Plandaten lassen sich insbesondere die zukünftige Erfüllung der Kapitalquoten nach der CRR
sowie das zukünftig zur Abdeckung von Risiken in der Risikotragfähigkeit zur Verfügung
stehende interne Kapital ermitteln. Darüber hinaus werden u. a. adverse Entwicklungen (z. B.
Veränderungen der Geschäftstätigkeit, Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld) simuliert.
Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten
Der Begriff Risiko kennzeichnet eine Verlust- oder Schadensgefahr durch ungünstige
zukünftige Entwicklungen, die sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage
der Sparkasse auswirken können. Dabei werden das Adressenausfallrisiko (aus dem Kredit- und
Handelsgeschäft sowie aus Beteiligungen) das Marktpreisrisiko (aus Handelsgeschäften und
Zinsänderungsrisiko), das Liquiditätsrisiko sowie das operationelle Risiko einschließlich der
Rechtsrisiken als wesentliche Risiken unterschieden. Für die wesentlichen Risiken existiert ein
Risikofrüherkennungssystem. Es gewährleistet, dass sich abzeichnende Risiken frühzeitig und
laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.
Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft
Ihrer Aufgabenstellung entsprechend ist für die Weser-Elbe Sparkasse vor allem das
Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft von besonderer Bedeutung. Daneben ist das
Adressenausfallrisiko bei Eigenanlagen und bei Beteiligungen zu berücksichtigen.
Unter Adressenausfallrisiko wird der potenzielle Verlust verstanden, der durch den Ausfall
eines Geschäftspartners sowie durch Wertminderungen aufgrund nicht vorhersehbarer
Verschlechterung der Bonität von Geschäftspartnern entstehen kann.
Auf Basis der geschäftspolitischen Ausrichtung der Sparkasse, den übergeordneten
Unternehmenszielen und einer übergeordneten Risikostrategie hat der Vorstand zur
Steuerung der Adressenausfallrisiken eine gesonderte Risikoteilstrategie festgelegt. Die
Risikoteilstrategie „Adressenausfallrisiko“ umfasst Aspekte zur Risikobetrachtung zu
Adressenausfallrisiken im Kundenkreditgeschäft, aus Beteiligungen sowie aus
Handelsgeschäften unter Einbeziehung von Länderrisiken. Auf der Grundlage einer Analyse
der wesentlichen strukturellen Merkmale des Kreditportfolios (z. B. Größenklassen, Branchen,
Sicherheiten, Bonitätsklassen) und ausgehend von einer Begrenzung der maximalen
Risikovorsorge im Verhältnis zum risikobehafteten Kundenkreditgeschäftes im Durchschnitt
der letzten fünf Jahre, werden im Rahmen der Adressenrisikoteilstrategie Ziele zur
Verbesserung der Risikoposition festgelegt, die schwerpunktmäßig Bonitätsbegrenzungen
21
Geschäftsbericht 2015
und Strukturvorgaben für das Kreditneugeschäft betreffen. Die Kreditrisikostrategie enthält
zudem Aussagen zur angestrebten Zusammensetzung und Diversifizierung des Portfolios
sowie zum angestrebten Bonitätsniveau. Insbesondere wird auf eine angemessene Streuung
nach Größenklassen und auf eine günstige Risikostruktur abgestellt. Ferner gibt die
Adressenrisikoteilstrategie vor, wie die Steuerung erfolgt und welche Maßnahmen zur
Erreichung des gewünschten Risikoprofils zu ergreifen sind.
Das Kreditgeschäft der Sparkasse gliedert sich in zwei große Gruppen: Das Firmenkunden-/
und das Privatkundenkreditgeschäft:
Kreditgeschäft der Sparkasse
Buchwerte in Mio. EUR
31.12.
31.12.
Berichtsjahr
Vorjahr
Kredite an gewerbliche Kunden
Kredite an private Kunden
davon Wohnungsbaukredite
Kredite an öffentliche Haushalte
Sonstige Kreditnehmer
Gesamt
1.629
1.341
1.094
62
100
3.132
22
1.719
1.346
1.086
82
99
3.246
Geschäftsbericht 2015
Gesamtbetrag der Forderungen und Hauptbranchen nach kreditrisikotragenden Instrumenten:
Kredite,
Zusagen und
andere nicht
Derivative
Wertpapiere
derivative
Instrumente
außerbilanzielle
Aktiva
Gesamtbetrag der Forderungen
TEUR*
TEUR
TEUR
4.121.761
504.279
21.926
Verteilung der Forderungen nach Hauptbranchen
Banken
160.408
66.966
Offene Investmentvermögen inkl. Geldmarktfonds
2.755
305.467
Privatpersonen
1.646.482
0
Öffentliche Haushalte
209.666
130.293
Unternehmen und wirtschaftl. selbstständige
2.060.487
1.553
Privatpersonen
• Land und Forstwirtschaft, Fischerei und
208.857
0
Aquakultur
• Energie und Wasserversorgung, Entsorgung,
83.231
0
Bergbau und Gewinnung von Steinen, Erden
• Verarbeitendes Gewerbe
136.357
0
• Baugewerbe
122.326
0
• Handel, Instandhaltung und Reparatur von
171.444
0
Kraftfahrzeugen
• Verkehr und Lagerei, Nachrichtenübermittlung
236.191
1.553
• Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
122.583
0
• Grundstücks- und Wohnungswesen
568.606
0
• Sonstiges Dienstleistungsgewerbe
410.892
0
Organisationen ohne Erwerbszweck
41.963
0
Sonstige
0
0
20.688
0
0
0
1.238
0
0
1.217
0
21
0
0
0
0
0
0
* nach Abzug von Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen und der Pauschalwertberichtigung
Die Größenklassenstruktur zeigt insgesamt eine breite Streuung des Ausleihgeschäfts. 55,3 %
des Gesamtkreditvolumens im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG entfallen auf Kreditengagements mit
einem Kreditvolumen bis 0,5 Mio. EUR, 6,3 % des Gesamtkreditvolumens entfallen auf
Kreditengagements mit einem Kreditvolumen von 0,5 Mio. EUR bis unter 1 Mio. EUR, 8,4 %
des Gesamtkreditvolumens entfallen auf Kreditengagements mit einem Kreditvolumen von
1,0 Mio. EUR bis unter 5,0 Mio. EUR und 30,0 % des Gesamtkreditvolumens betreffen
Kreditengagements mit einem Kreditvolumen von 5,0 Mio. EUR und mehr.
Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen
Verhältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für die Sparkasse von untergeordneter
Bedeutung. Das an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland ausgelegte Kreditvolumen einschließlich
Wertpapiere betrug am 31.12.2015 3,2 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des
§ 19 Abs. 1 KWG.
23
Geschäftsbericht 2015
Für die Risikoklassifizierung werden die von der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten
Rating- und Scoringverfahren eingesetzt. Mit diesen Verfahren werden die einzelnen
Kreditnehmer zur Preisfindung und zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios entsprechend
ihren individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten einzelnen Ratingklassen zugeordnet. Auf
dieser Basis ermittelt die Sparkasse die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft.
Zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios werden die gerateten Kreditnehmer einzelnen
Ratingklassen zugeordnet. Das Gesamtrisiko unseres Kreditportfolios wird auf der Grundlage
der Risikoklassifizierungsverfahren ermittelt. Den einzelnen Risikoklassen werden jeweils vom
DSGV validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet. Die Verlustverteilung des
Kreditportfolios wird in einen "erwarteten Verlust" und einen "unerwarteten Verlust"
unterteilt. Der "erwartete Verlust" als statistischer Erwartungswert wird im Rahmen der
Kalkulation als Risikoprämie in Abhängigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den
Sicherheiten berücksichtigt. Dabei erfolgt die Bewertung von erwarteten Sicherheitenerlösen
auf Basis validierter Erkenntnisse der Sparkassen-Finanzgruppe. Der "unerwartete Verlust"
(ausgedrückt als Value at Risk) spiegelt die möglichen Verluste wider, die unter
Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 95 % (Risikofall) bzw. 99 % (Extremfall)
innerhalb der nächsten zwölf Monate voraussichtlich nicht überschritten werden. Mit Hilfe
dieser Informationen werden auch die Veränderungen des Kreditportfolios analysiert.
Zum 31.12.2015 war fast das gesamte Bruttokundenkreditvolumen im Risikobewertungssystem erfasst. Davon waren 88,0 % den Rating- bzw. Scoringnoten 1 bis 9 (Kredite ohne
erkennbare besondere Risiken) zugeordnet. Die Anteile der Kredite mit erhöhten Risiken in
den Rating- bzw. Scoringnoten 10 bis 15 betragen 10,3 % und mit Ausfallrisiken 1,7 %
(Rating- bzw. Scoringnoten 16 bis 18).
Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte
Risiken abzuzeichnen beginnen, setzen wir das "OSPlus-Frühwarnsystem" ein. Im Rahmen
dieses Verfahrens sind quantitative und qualitative Indikatoren festgelegt worden, die eine
Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen.
Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken
hindeuten, werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung unterzogen
(Intensivbetreuung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes
betreut (Problemkredite). Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen,
bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer
davon ausgegangen werden kann, dass die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen voraussichtlich nicht gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen erbracht werden
können. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen
Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt.
Von dem Gesamtbetrag an Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen entfällt der
überwiegende Teil auf Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Personen. Die
Direktabschreibungen, Eingänge auf abgeschriebene Forderungen, Kredite in Verzug (ohne
Wertberichtigungsbedarf) und Nettozuführungen/Auflösungen von EWB entfallen nahezu
ausschließlich auf im Inland ansässige Privatpersonen und Unternehmen. Der Anteil von
Forderungen in Verzug (ohne Wertberichtigungen) außerhalb Deutschlands ist von
untergeordneter Bedeutung. Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen lagen zum
Berichtsstichtag nicht vor.
24
Geschäftsbericht 2015
Entwicklung der Risikovorsorge
Art der Risikovorsorge
EWB
Rückstellungen
PWB
Gesamt
Anfangsbestand
Berichtsjahr
TEUR
67.042
3.227
9.893
80.162
Zuführung Auflösung Verbrauch
TEUR
25.168
163
2.522
27.853
TEUR
9.455
77
0
9.532
TEUR
24.824
0
0
24.824
Endbestand
Berichtsjahr
TEUR
57.931
3.313
12.415
73.659
Für die Weser-Elbe Sparkasse bestehen sparkassentypisch Risikokonzentrationen aufgrund
der regionalen Begrenzung des Geschäftsgebietes und damit auch im Bereich der maßgeblich
aus dem Ausleihbezirk stammenden Grundpfandrechte.
Branchenbezogen besteht eine Konzentration im Wirtschaftszweig Landwirtschaft und hier
insbesondere im Bereich der landwirtschaftlichen Haltung von Milchkühen. Die daraus
resultierenden Risiken sind vor dem Hintergrund der Kleinteiligkeit des Segmentes, der guten
durchschnittlichen Bonitätsbewertung und der oftmals über die Sicherheitenposition hinaus
vorhandenen Vermögenswerte der Kreditnehmer aus dieser Branche – trotz der aktuellen Lage
in der Milchwirtschaft – als noch vertretbar anzusehen. Zur Begrenzung der Konzentration
wurde in der Risikoteilstrategie zu Adressenausfallrisiken fixiert, dass die Sparkasse Bestandsund Neukunden aus der Branche bei wirtschaftlich vernünftigen Rahmenbedingungen nur dann
für Kreditvergaben zur Verfügung steht, sofern unter anderem die Nachhaltigkeit der Kapitaldienstfähigkeit des Milchbetriebes nicht auf einem Milchpreis oberhalb eines 10- jährigen
Durchschnittswertes beruht.
Der Wirtschaftszweig Verkehr und Nachrichtenübermittlung (inkl. Schifffahrt - Anteil: ca. 6,1 %)
bildet nach dem Wirtschaftszweig Grundstücks- und Wohnungswesen (ca. 13,6 %) mit
erstklassigen
Bonitäten
(Wohnungsbaugesellschaften)
den
größten
Anteil
am
Kundenkreditportfolio. Die Finanzierungen im Bereich der Schifffahrt sind aufgrund der Größe
der Finanzierungsabschnitte und der weiterhin ungünstigen Branchensituation von Bedeutung.
Um diese Konzentration zu begrenzen, wurde in der Risikoteilstrategie zu Adressenausfallrisiken eine Gesamtobergrenze für die gewerbliche Schifffahrt sowie Segmentlimitierungen verankert. Diese Limite werden fortlaufend gekürzt. Eine grundsätzliche
Ausweitung des Kreditvolumens der Schifffahrtsbranche wird nicht angestrebt. Darüber hinaus
wurde mit Vorsorgemaßnahmen auf die latenten Risiken der Branche reagiert.
Insgesamt ist das Kreditportfolio der Sparkasse sowohl nach Branchen und Größenklassen als
auch nach Ratingklassen gut diversifiziert. Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft hat sich
in 2015 erhöht.
Die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr
innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten
Grenzen. Im Hinblick auf den geringen Umfang der Auslandskredite ist das Länderrisiko aus
dem Kreditgeschäft von untergeordneter Bedeutung.
25
Geschäftsbericht 2015
Adressenausfallrisiken der Beteiligungen
Das Beteiligungsrisiko stellt das Risiko möglicher Verluste aus der Bereitstellung von
Eigenkapital für Dritte dar. Beteiligungen werden zur Stärkung des Verbundes der SparkassenFinanzgruppe (Verbundbeteiligungen), zur Förderung des regionalen Wirtschaftsstandortes
(Regional- und Standortbeteiligungen), zur wirtschaftlichen, steuerlichen und gesellschaftsrechtlichen Optimierung des Sparkassengeschäftes sowie der Spezialisierung und Bündelung
betrieblicher Aufgaben (Zweckbeteiligungen) eingegangen. Finanz-/Kapitalbeteiligungen
werden bonitätsabhängig nur bis maximal 10 Mio. EUR eingegangen, sofern sie eine
angemessene Rendite unter Berücksichtigung des eingegangenen Risikos erwarten lassen.
Für die Beteiligungen besteht eine eigenständige Risikostrategie.
Das Risikocontrolling für die vom Sparkassenverband Niedersachsen (SVN) gehaltenen
Verbundbeteiligungen erfolgt auf Basis des SVN-Controllings. Über dessen Ergebnisse wird die
Sparkasse regelmäßig informiert. Die Risiken aus sonstigen Beteiligungen werden durch den
Unternehmensbereich Unternehmenssteuerung gesteuert. Basis für die Steuerung
(Beteiligungscontrolling) bildet unter anderem die Beteiligungsrisikostrategie der Sparkasse.
Darüber hinaus werden die aus der Beteiligung am SVN und aus weiteren Beteiligungen
entstehenden Risiken hinsichtlich ihrer Wertentwicklungen in das Risikomanagement
eingebunden und über ein GuV-orientiertes Limit im Rahmen der Risikotragfähigkeit begrenzt.
Konzentrationen bestehen im Beteiligungsportfolio in der Bündelung strategischer Verbundbeteiligungen sowie in verbundenen Unternehmen (Standort-/Regionalbeteiligungen).
Um Risikokonzentration zu begrenzen, wurden eine Obergrenze für jede Verbund-, Standortund Zweckbeteiligung sowie eine bonitätsabhängige Obergrenze für Finanz- bzw.
Kapitalbeteiligungen im Einzelfall festgelegt.
Die Adressenausfallrisiken im Beteiligungsgeschäft bewegten sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse
abgestimmten Grenzen.
Wertansätze für Beteiligungsinstrumente (inkl. mittelbare Beteiligungen)
Gruppe von Beteiligungsinstrumenten
Buchwert
TEUR
18.214
369
27.903
5
Verbundbeteiligungen
Zweckbeteiligungen
Standort-/Regionalbeteiligungen
Finanzbeteiligungen
26
Geschäftsbericht 2015
Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften
Unter dem Adressenausfallrisiko aus Handelsgeschäften verstehen wir die Gefahr von
Bonitätsverschlechterungen oder dem Ausfall eines Emittenten, Kontrahenten oder eines
Referenzschuldners. Für die Limitierung des Adressenausfallrisikos aus Eigenanlagegeschäften setzt die Sparkasse individuelle Emittenten- und Kontrahentenlimite in Form von
Volumen- und Risikolimiten fest. Darüber hinaus existiert ein übergreifendes Limit für die
Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften und für nicht bilanzwirksame Zahlungsansprüche (z. B. derivative Finanzinstrumente). Hierbei werden externe Ratings und die damit
verbundenen Ausfallwahrscheinlichkeiten zur Gewichtung der bestehenden Volumina
herangezogen. Die Limitierung erfolgt unter Berücksichtigung des Risikodeckungspotenzials
der Weser-Elbe-Sparkasse. Die Einhaltung der Limite wird durch die vom Handel unabhängige
Organisationseinheit Risikocontrolling sowie durch die Organisationeinheit Passiv- und
Dienstleistungssekretariat (PDS) Depot (Funktion Abwicklung) überwacht.
Der Bestand der Wertpapiere setzt sich im Wesentlichen aus Schuldverschreibungen,
festverzinslichen Anleihen (198,7 Mio. EUR), den Wertpapierspezialfonds (263,7 Mio. EUR)
sowie den sonstigen Investmentfonds (68,3 Mio. EUR) zusammen. Die von uns direkt
gehaltenen und von Kreditinstituten und Unternehmen emittierten Wertpapiere weisen
nahezu vollständig ein Rating aus dem Investmentgradebereich auf oder sind zu einem
geringen Teil nicht geratet. Bei den Wertpapieren ohne Rating handelt es sich überwiegend
um Anteile an Investmentfonds. Für die in den Wertpapierspezialfonds gehaltenen Anlagen
bestehen Anlagerichtlinien. Darüber hinaus wird der Geschäftsumfang durch die vom Vorstand
vorgegebene Geschäfts- und Geschäftsfeldstrategie und durch Rahmengrundsätze begrenzt.
Dem Adressenausfallrisiko aus Handelsgeschäften wird durch die Auswahl von Kontrahenten
und Emittenten auf der Basis einer Risikobeurteilung sowie durch Auswahl der Märkte
Rechnung getragen. Das Limitsystem dient u. a. der Steuerung von Konzentrationsrisiken. In
der internen Steuerung werden zur Berechnung des Adressenausfallrisikos die historischen
Ausfallwahrscheinlichkeiten anerkannter externer Ratingagenturen (Moodys, S & P) zugrunde
gelegt. Falls einzelne Papiere über kein externes Rating verfügen, greifen definierte Regeln,
um das Adressenausfallrisiko abzubilden.
Konzentrationen bestehen hinsichtlich der Forderungen an öffentlichen Emittenten und
Landesbanken (Geldanlagen, Wertpapiere, Schuldscheindarlehen, Floater), die zum
Jahresende rund 241 Mio. EUR ergaben. Aufgrund des Bundesstaatsprinzips (Finanzausgleich
der Länder) und der zufriedenstellenden Bonität der Landesbanken sowie aufgrund des
gemeinsamen Haftungsverbundes der Sparkassenorganisation sehen wir derzeit in den
Konzentrationen keine gravierenden Risiken.
Um diese Konzentration zu begrenzen, wurden im Bereich der Handelsgeschäfte für alle
Handelspartner individuelle Emittenten- und Kontrahentenlimite in Form von Volumen- und
Risikolimiten festgelegt, die regelmäßig, aber auch anlassbezogen überprüft werden.
27
Geschäftsbericht 2015
Zum 31.12.2015 betrug der Buchwert unserer Finanzanlagen in Staatsanleihen der PIIGSStaaten sowie in Slowenien und Zypern insgesamt 8,4 Mio. EUR. Diese wurden ausschließlich
innerhalb der Wertpapierspezialfonds der Sparkasse verwaltet. Davon entfielen auf Italien
5,4 Mio. EUR und auf Spanien 3,0 Mio. EUR. Darüber hinaus wurden Anleihen von
Kreditinstituten und Unternehmen aus Italien (1,5 Mio. EUR) / Spanien (1,9 Mio. EUR) / Irland
(0,6 Mio. EUR) mit einem Buchwert von 4,0 Mio. EUR ebenso ausschließlich in den
Wertpapierspezialfonds gehalten. Der Anteil von Investments in Emittenten der PIIGS-Staaten
war im Verhältnis zum gesamten Marktwert der Wertpapiereigenanlagen mit unter 3 % von
geringer Bedeutung.
Die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bewegten sich im abgelaufenen
Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse
abgestimmten Grenzen. Im Hinblick auf den geringen Umfang und der überwiegend guten
Länderratings der Wertpapiere von Emittenten mit Sitz im Ausland ist das Länderrisiko aus
dem Handelsgeschäft von geringer Bedeutung.
Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften
Die Marktpreisrisiken beschreiben potenzielle Verlustrisiken, die sich aus einer für die
Sparkasse negativen Wertentwicklung der Zins-, Kredit-, Aktien-, Immobilien-, Währungs- und
Rohwarenmärkte sowie ihrer Volatilitäten ergeben können. Die Sparkasse stuft das
Marktpreisrisiko aus Handelsgeschäften als wesentliches Risiko ein, wobei Währungs- und
Rohwarenrisiken für die Sparkasse keine Bedeutung haben. Zur Steuerung der
Marktpreisrisiken hat der Vorstand der Sparkasse eine gesonderte Marktpreisrisikostrategie
festgelegt, die mindestens jährlich überprüft wird. Die Sparkasse tätigt Handelsgeschäfte im
Rahmen eines Nichthandelsbuchinstituts.
Der Bestand der bilanzwirksamen Handelsgeschäfte hat sich zum Bilanzstichtag wie folgt
entwickelt:
Anlagekategorie
Buchwerte in TEUR
31.12.
31.12.
Berichtsjahr
Vorjahr
Festverzinsliche Wertpapiere
Sonstige Investmentfonds
Wertpapierspezialfonds
Strukturierte Schuldscheine
198.680
68.310
263.728
13.079
0
0
0
5.536
549.333
Aktien
Tages-/Termingelder
Schuldscheindarlehen
Devisenkonten (KI)
Summe
91.353
102.458
272.842
13.079
0
155.000
10.000
4.740
649.472
Die Überwachung des Marktpreisrisikos wird im Risikocontrolling mit Hilfe des Systems
SimCorp Dimension unter strenger Beachtung der Funktionstrennung zum Handel
wahrgenommen. Zusätzlich zur wöchentlichen Bewertung des Marktpreisrisikos der einzelnen
Positionen zu Marktpreisen wird monatlich das potenzielle Verlustrisiko über den Value-at-Risk
dargestellt, der durch das Verfahren der modernen historischen Simulation ermittelt wird. Mit
28
Geschäftsbericht 2015
diesem Verfahren ist es auch in Phasen nicht funktionierender Märkte möglich, unter
Verwendung verschiedener Simulationsparameter realistische Kurse bzw. Marktpreise zu
ermitteln. Für die Ermittlung zukünftiger unerwarteter Verluste aus zinsabhängigen Positionen
stützt sich die moderne historische Simulation auf Zinssituationen mit steigenden Geld- und
Kapitalmarktzinssätzen über die gesamte Zinsstrukturkurve, wie sie seit 1988 zu beobachten
waren. Unter Berücksichtigung einer Haltedauer bis zum Geschäftsjahresende der Sparkasse
wird der Value-at-Risk mit einem Konfidenzniveau von 95 % im Risikofallszenario bzw. 99 % im
Extremfallszenario ermittelt. Für nicht zinsreagible Positionen stellt die moderne historische
Simulation auf Marktpreisveränderungen ab, die in einem Zeitraum von 500 Handelstagen
beobachtet wurden, wobei der Risikohorizont (Haltedauer) jeweils auf das Geschäftsjahresende
der Sparkasse ausgerichtet ist. Die Überwachung der Marktpreisrisiken bezieht sowohl das
bereits erzielte Handelsergebnis als auch das potenzielle Verlustrisiko ein. Die zur
Verlustrisikosimulation verwendeten Parameter werden mindestens jährlich einem Backtesting
unterzogen, um die Güte der Vorausschau zu validieren. Darüber hinaus werden regelmäßig
Stresstests für extreme Marktentwicklungen simuliert. Über die Ergebnisse werden der
Vorstand und die Fachbereiche regelmäßig informiert.
Bei der monatlichen Quantifizierung der Verlustrisiken wird geprüft, ob sich die
Marktpreisrisiken innerhalb der vorgegebenen periodischen Limite bewegen. Zur Vermeidung
von Überschreitungen des Limits für Kursrisiken zwischen zwei Bewertungszeitpunkten
ermittelt die Sparkasse wöchentlich das aktuelle GuV-Ergebnis aus Handelsgeschäften und
stellt dieses einem festgelegten Steuerungsindikator gegenüber. Bei Überschreitung von
Limiten bzw. der vordefinierten Frühwarngrenzen ist vorgesehen, dass der Gesamtvorstand
über Maßnahmen zur Verringerung der Marktpreisrisiken entscheidet und der Berichtsturnus
ggf. verkürzt wird.
Den Schwerpunkt der Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften bildet die Vermögensanlage
der Sparkasse in den Wertpapierspezialfonds. Diese sind über vom Vorstand festgelegte
Anlagerichtlinien und gesetzliche Bestimmungen hinreichend diversifiziert.
Darüber hinaus dient das etablierte Limitsystem der Steuerung und Begrenzung von
Risikokonzentrationen.
Die Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr
innerhalb der vorgegebenen, auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Limite.
Aktienpreisrisiken geht die Sparkasse nur in den Wertpapierspezialfonds ein. Die Risiken
werden im Rahmen der Wertpapierspezialfonds besonders überwacht und gesteuert.
Währungsrisiken sind für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung, da größere offene
Positionen durch gegenläufige Geschäfte bzw. Derivate abgesichert werden.
Zinsänderungsrisiko
Das Zinsänderungsrisiko beschreibt die negative Veränderung des Zinsüberschusses und des
Vermögens der Sparkasse, die sich aus der Struktur der Forderungen und Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden und Kreditinstituten infolge von Veränderungen der Zinsstruktur ergeben
kann. Außerbilanzielle, zinsreagible Derivatepositionen werden dabei in die Risikoermittlung
einbezogen. Das Zinsänderungsrisiko stellt ein wesentliches Marktpreisrisiko der Sparkasse
dar.
29
Geschäftsbericht 2015
Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil
der Vermögensanlagen, insbesondere Forderungen an Kunden, mit überwiegend langfristigen
Zinsbindungen ausgestattet. Demgegenüber ist die Laufzeit der Zinsbindungen auf der
Passivseite überwiegend kürzer als auf der Aktivseite. Ein bedeutender Teil der Einlagen von
Kunden ist variabel verzinslich.
Das Zinsänderungsrisiko liegt darin, dass bei einem steigenden Zinsniveau höhere
Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine entsprechend gestiegenen Zinserträge
gegenüberstehen, da die Zinssätze für die Vermögensanlagen, insbesondere Forderungen an
Kunden, aufgrund der Festzinsbindungen nicht angehoben werden können. Dieses Risiko ist
allerdings teilweise durch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps abgesichert.
Vorzeitige Kreditrückzahlungen kommen vor. Diese Rückzahlungen beeinflussen das
Zinsänderungsrisiko nicht wesentlich.
Unbefristete Einlagen von Anlegern sind nach unserer Einschätzung relativ konstant im
Bestand.
In unseren Annahmen gehen wir davon aus, dass sich das allgemeine Zinsniveau bis zum
Jahresende 2016 insgesamt leicht positiv verändern und die Steigung zwischen Geld- und
Kapitalmarkt zunehmen wird.
Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes wird laufend beobachtet, um sofort
angemessen auf Veränderungen reagieren und mögliche negative Auswirkungen des
Zinsänderungsrisikos eingrenzen zu können.
Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos erstellt die Weser-Elbe Sparkasse vierteljährlich
Simulationsrechnungen. Dabei bilden die Zahlungsströme des Zinsbuchs die Grundlage der
Ermittlung des zukünftigen Zinsüberschusses. Für festverzinsliche Geschäfte werden die
Zahlungsströme auf der Grundlage von Zinsbindungsbilanzen mit den zugehörigen
Tilgungsplänen und Zinszahlungsterminen bestimmt. Den Zahlungsströmen der variablen
Geschäfte liegen hinsichtlich der Zinsanpassungen und der Kapitalbindung geeignete
Annahmen zugrunde.
Die Bestimmung der dafür festzulegenden Parameter erfolgt nach der Methode der gleitenden
Durchschnitte. Bei dieser Methode wird zur Ermittlung der fiktiven Zinsanpassung und
Kapitalbindung auf historische Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt zurückgegriffen. Ebenso
werden auch erwartete Marktveränderungen einbezogen. Im Ergebnis wird das variable
Geschäft fiktiv durch eine Kombination von Festzinsgeschäften ersetzt. Ausgehend von den
ermittelten Zahlungsströmen wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen
Bilanzpositionen geplanten Margen und Bestandsentwicklungen der Zinsüberschuss des
laufenden Jahres und der Folgejahre prognostiziert. Anschließend werden die Auswirkungen
aus angenommenen bzw. erwarteten Änderungen des Marktzinsniveaus und
Bestandsentwicklungen auf den Zinsüberschuss analysiert.
Zusätzlich wird eine wertorientierte Betrachtung des Zinsänderungsrisikos vorgenommen. Ziel
der wertorientierten Zinsbuchsteuerung ist es, alle Wertveränderungen der zinsabhängigen
Vermögens- und Schuldposten aufgrund von Marktzinsänderungen zu erfassen. Dadurch soll
eine Steuerungsgrundlage geschaffen werden, die es ermöglicht, die Erträge zu optimieren
und die Risiken aus der Fristentransformation zu begrenzen.
30
Geschäftsbericht 2015
Bei der wertorientierten Zinsbuchsteuerung werden sämtliche Zahlungsströme des variabelund festverzinslichen Geschäfts zu einem Summenzahlungsstrom aggregiert und dessen
Barwert ermittelt. Auf Basis von Risikokennzahlen (Value-at-Risk) und Risiko-ErtragsKennzahlen (RORAC) wird sowohl in der Ex-post- als auch in der Ex-ante-Betrachtung das
Zinsänderungsrisiko bestimmt und beurteilt. In der Steuerungskonzeption orientiert sich die
Sparkasse an einer effizienten Benchmarkstruktur, wobei festgelegte Bandbreiten um einen
Risikohebel zur strategischen Orientierung definiert wurden.
Unabhängig davon errechnet die Weser-Elbe Sparkasse monatlich auf Basis des
Rundschreibens 11/2011 der BaFin vom 09.11.2011 (Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch;
Ermittlung der Auswirkungen einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung) die
barwertige Auswirkung einer Ad-hoc-Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw.
- 200 Basispunkte. Zum Berichtsstichtag 31.12.2015 betrug die Verminderung des Barwertes,
gemessen an den regulatorischen Eigenmitteln, -13,98 % und lag damit unterhalb der
Meldeschwelle von -20 %. Vor dem Hintergrund der vorhandenen Kapitalausstattung und der
damit verbundenen Risikotragfähigkeit halten wir das Zinsänderungsrisiko für vertretbar.
Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch
Barwertveränderung in TEUR
Zinsschock
+200 Basispunkte
over night
Zinsschock
-200 Basispunkte
over night
-49.306
13.070
Die Zinsänderungsrisiken der Sparkasse bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr
innerhalb der vorgegebenen, auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Limite.
Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken werden neben bilanziellen Instrumenten auch
derivative Finanzinstrumente eingesetzt.
Konzentrationen bestehen bei den Zinsänderungsrisiken im hohen Anteil variabel
verzinslicher Passiva in der Bilanz der Sparkasse.
Um die Zinsänderungsrisiken insgesamt unter Einbeziehung der Konzentrationen zu
begrenzen, wurde in der Risikoteilstrategie Marktpreisrisiko und Liquiditätsrisiko unter
anderem die
permanente
Einhaltung des
aufsichtlichen
Prüfkriteriums
zum
Zinsänderungsrisiko festgelegt. Im Rahmen monatlicher Anlageausschusssitzungen werden
die Ergebnisse erörtert und ggf. Maßnahmen eingeleitet.
Bewertungseinheiten
Im Risikomanagement eingegangene Sicherungsbeziehungen, die die Voraussetzungen des
§ 254 HGB erfüllen, bestehen nicht.
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt ihrer
Fälligkeit nicht oder nicht vollständig erfüllt werden können (Liquiditätsrisiko im engeren
Sinne), zusätzliche Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft werden
(Refinanzierungsrisiko) oder vorhandene Vermögenswerte nur mit Preisabschlägen verwertet
werden können (Marktliquiditätsrisiko).
31
Geschäftsbericht 2015
Oberstes Ziel unserer Überwachung und Steuerung der Liquiditätsrisiken ist die
Gewährleistung einer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit. Zur Sicherstellung der Solvenz hat die
Weser-Elbe Sparkasse für die Liquiditäts- und Beobachtungskennzahlen nach § 2 Abs. 1 LiqV
im Rahmen der Risikoteilstrategie Marktpreisrisiko und Liquiditätsrisiko einen internen
Schwellenwert von 1,20 definiert. Für die LCR wurde ein interner Schwellenwert von
20%-Punkten oberhalb der gesetzlichen Mindestanforderungen festgelegt. Beim Erreichen
der Schwellenwerte werden unmittelbar und ggf. zulasten der Rentabilität
Gegensteuerungsmaßnahmen ergriffen. Zur frühzeitigen Erkennung eines sich abzeichnenden
Liquiditätsengpasses orientiert sich die Sparkasse zudem an zusätzlich festgelegten
Frühwarnindikatoren. Ergänzend werden Simulationen kritischer Szenarien vorgenommen.
Die Sparkasse erstellt ferner eine detaillierte Liquiditätsablaufbilanz auf Basis granularer
Grunddaten, in der sämtliche relevanten Zahlungsströme aus Aktiva und Passiva nach ihrer
Laufzeit in Zeitbänder eingestellt werden. Mit Sicht auf die Liquidierbarkeit der
Vermögenswerte wird unter Risiko- und Stressannahmen die Liquiditätsreichweite ermittelt.
Daneben wird regelmäßig überprüft, inwieweit unsere Sparkasse in der Lage ist, einen
auftretenden Liquiditätsbedarf zu decken. Grundlage dafür bildet eine Liquiditätsliste, in der
jene Liquiditätsquellen aufgeführt sind, die zur Deckung eines Liquiditätsbedarfs
herangezogen werden können. Hierzu gehört im Wesentlichen der umfangreiche Bestand an
Wertpapieren der Liquiditätsreserve, insbesondere der Bestand an bei der Europäischen
Zentralbank beleihbaren Sicherheiten. Hierdurch verfügt unsere Sparkasse über einen
ausreichenden Zugang zu Zentralnotenbankgeld. Für den Fall des Eintritts eines
Liquiditätsengpasses ist in den Organisationsrichtlinien ein Notfallplan fixiert, der die in der
Liquiditätsliste aufgeführten Liquiditätsquellen zugrunde legt.
Konzentrationen bestehen in den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, deren
Anteil an der Gesamtheit der Kundenverbindlichkeiten zum Jahresende ca. 52,3 % ausmachte.
Um diese Konzentrationen zu steuern, sind in den Organisationsrichtlinien Frühwarnindikatoren und Schwellenwerte verankert, um einen sich abzeichnenden Handlungsbedarf
rechtzeitig zu signalisieren.
Zur verursachungsgerechten internen Verrechnung der Liquiditätskosten und des
Liquiditätsnutzens setzen wir ein einfaches Kostenverrechnungsverfahren ein, das den
aufsichtsrechtlichen Anforderungen entspricht.
Operationelle Risiken
Operationelle Risiken werden als die Gefahr von Schäden definiert, die infolge der
Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, von Mitarbeitern, der internen
Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten. Diese Definition schließt prinzipiell
Rechtsrisiken sowie Reputationsrisiken als Folgerisiken ein.
Ziel der Weser-Elbe Sparkasse ist die Begrenzung von operationellen Risiken. Damit
einhergehende Schäden sollen - sofern die dafür erforderlichen Maßnahmen unter
Kosten/Nutzenaspekten gerechtfertigt sind - möglichst vermieden bzw. mindestens auf ein
nicht beeinflussbares Restrisiko begrenzt werden. Die operationellen Risiken der Sparkasse
werden durch Arbeitsanweisungen, regelmäßige Kontrollen der Ablauforganisation sowie
durch den Einsatz qualifizierten Personals minimiert.
Branchentypisch werden hohe Anforderungen an die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme
32
Geschäftsbericht 2015
gestellt. Dies gilt für die Verfügbarkeit und Integrität der Systeme und Daten im
Rechenzentrum, für die in der Sparkasse betriebenen Systeme und für die betriebenen
Netzwerke, und zwar sowohl für die Sicherheit des laufenden Betriebes als auch für die
Notfallvorsorge.
Zur Regelung der Arbeitsabläufe im Hause bestehen zentrale Vorgaben durch
Arbeitsanweisungen. Rechtliche Risiken werden durch Verwendung von juristisch geprüften
Vertragsformulierungen begrenzt. Den Risiken im jeweiligen Sachgebiet wird durch den
Einsatz der auch gesetzlich geforderten Sicherheits-, Compliance-, Datenschutz- und
Geldwäschebeauftragten begegnet. Schließlich werden operationelle Risiken durch die
laufende Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter reduziert.
Versicherbare Gefahrenpotenziale werden durch Versicherungsverträge in banküblichem
Umfang abgeschirmt.
Um für die Quantifizierung von operationellen Risiken eine geeignete empirische Basis zu
schaffen, wird eine Schadensfalldatenbank eingesetzt und gepflegt.
Die operationellen Risiken stellen zwar wesentliche Risiken im Sinne der MaRisk dar, werden
aber nach der derzeitigen Einschätzung die künftige Entwicklung der Sparkasse unter
normalen Umständen nicht wesentlich beeinträchtigen.
Die operationellen Risiken bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb des
vorgegebenen, auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Limits in Höhe von
6,0 Mio. EUR.
Konzentrationen bestehen bei den operationellen Risiken in der Auslagerung wesentlicher
Geschäftsaktivitäten des Rechenzentrums.
Um diese Konzentration zu steuern, sind in den Organisationsrichtlinien umfangreiche
Regelungen zum Outsourcing und zur Dienstleistersteuerung getroffen worden.
Berichtswesen
Vierteljährlich wird ein Gesamtrisikobericht erstellt, der insbesondere die Auslastung der
Limite für die wesentlichen Risiken und die Darstellung der Risikotragfähigkeit enthält. Des
weiteren werden regelmäßig für die wesentlichen Risiken Detailberichte erstellt und dem
Vorstand, verschiedenen Führungskräften und der Internen Revision zur Kenntnis gegeben.
Zuständig für die Erstellung des Gesamtrisikoberichts und der weiteren Risikodetailberichte
ist die OE Risikocontrolling. Der Gesamtrisikobericht wird dem Verwaltungsrat zur Kenntnis
gegeben.
33
Geschäftsbericht 2015
Für die turnusmäßige Berichterstattung der Risikoarten bestehen folgende Regelungen:
Risiko
Adressenausfallrisiko im
Kreditgeschäft
einschließlich Länderrisiken
Beteiligungen
Adressenausfallrisiko im
Handelsgeschäft
Marktpreisrisiken
(Anlage- und Handelsbuch)
Zinsänderungsrisiken
Liquiditätsrisiken
Operationelle Risiken
Gesamtrisiko
Berichtsturnus
Zuständige OE
Adressaten
vierteljährlich
Risikocontrolling
Gesamtvorstand,
Direktoren
vierteljährlich
Gesamtvorstand,
Direktoren Vorstandsstab
Risikocontrolling
und
Unternehmenssteuerung
wöchentlich
bzw. monatlich
Gesamtvorstand,
Direktoren
Risikocontrolling
Vorstandsstab,
Unternehmenssteuerung
und Eigenhandel/Treasury
wöchentlich
bzw. monatlich
Gesamtvorstand,
Direktoren
Risikocontrolling
Vorstandsstab,
Unternehmenssteuerung
und Eigenhandel/Treasury
vierteljährlich
Gesamtvorstand,
Direktoren
Risikocontrolling
Vorstandsstab,
Unternehmenssteuerung
und Eigenhandel/Treasury
vierteljährlich
Gesamtvorstand,
Direktoren
Risikocontrolling
Vorstandsstab,
Unternehmenssteuerung
und Eigenhandel/Treasury
jährlich sowie
vierteljährlich
im Rahmen des
Gesamtrisikoreports
Risikocontrolling
Gesamtvorstand,
Direktor
Unternehmenssteuerung
vierteljährlich
Risikocontrolling
Gesamtvorstand,
Direktor
Unternehmenssteuerung
Bei unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen ist über die regelmäßige
Berichterstattung hinaus eine unverzügliche Unterrichtung des Vorstandes, des jeweiligen
Verantwortlichen sowie ggf. der Internen Revision geregelt (Ad-hoc-Berichterstattung).
34
Geschäftsbericht 2015
Die vorgelegten Berichte enthalten neben der Darstellung auch eine Beurteilung der Risiken
sowie bei Bedarf Handlungsvorschläge und somit alle erforderlichen Informationen.
Der Verwaltungsrat wird durch den Vorstand vierteljährlich über die Risikosituation der
Sparkasse unterrichtet. Für Informationen, die unter Risikogesichtspunkten für den
Verwaltungsrat wesentlich sind, ist geregelt, dass hierüber der Verwaltungsratsvorsitzende
unverzüglich zu informieren ist. Dieser hat die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates
spätestens im Rahmen der nächsten Verwaltungsratssitzung entsprechend zu unterrichten.
Wertung
Die Gesamtrisikosituation der Weser-Elbe Sparkasse ist aufgrund ihres kreditgeschäftlichen
Engagements in der mittelständischen Wirtschaft vor allem durch Adressenausfallrisiken
(Kreditrisiken) geprägt. Darüber hinaus sind Marktpreisrisiken von Bedeutung.
Risiken der künftigen Entwicklung, die für die Sparkasse bestandsgefährdend sein könnten,
sind nach der Risikoinventur nicht erkennbar. Bei den Risiken, die einen wesentlichen Einfluss
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, wird ein wirksames Verfahren der
Risikosteuerung und -kontrolle eingesetzt.
Risiken steuert die Sparkasse in einer Weise, die dem Geschäftsumfang und der Komplexität
angemessen ist. Das Unternehmen verfügt über ein Instrumentarium, welches es erlaubt,
Risiken bewusst und kontrolliert einzugehen.
Einfluss aus dem Niedrigzinsumfeld:
Ein lang anhaltendes Niedrigzinsumfeld wird tendenziell zu Ertragsrückgängen in der
Sparkasse führen. Die Sparkasse begegnet dieser Entwicklung mit der Intensivierung der
Vertriebstätigkeit, insbesondere des nicht zinstragenden Geschäfts sowie mit der Umsetzung
von Kostensenkungsmaßnahmen im Rahmen einer Straffung und Optimierung der Vertriebsund Organisationsprozesse.
Einlagensicherung
Unsere Sparkasse ist als Mitglied in den Sparkassenstützungsfonds des Sparkassenverbandes
Niedersachsen und des Hanseatischen Sparkassen- und Giroverbandes dem Sicherungssystem
der Deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem ist von der
BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt worden.
35
Geschäftsbericht 2015
Prognosebericht
Die folgenden Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung unserer Sparkasse im laufenden
Jahr stellen Einschätzungen dar, die auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Erstellung des
Lageberichtes zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Prognosen sind
naturgemäß mit Unsicherheit behaftet. Treten die zugrunde gelegten Annahmen nicht ein,
können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten abweichen.
Geschäftsentwicklung
Das am 25. Januar 2016 veröffentlichte ifo-Geschäftsklima hat der Entwicklung im neuen Jahr
auch in Deutschland einen ersten Dämpfer versetzt. Sowohl die Lageeinschätzung als auch
noch stärker die Erwartungen haben sich eingetrübt. Dazu kommen die auch hierzulande
eingetretenen Kursverluste an den Aktienmärkten in den ersten Tagen des Jahres, die für
Verunsicherung sorgen. Doch die meisten bisher vorliegenden makroökonomischen Prognosen
für Deutschland zeichnen ein recht positives Szenario. Das Wachstum dürfte auch 2016 in
ähnlicher Höhe wie im Vorjahr erreichbar sein. So sagt die Deutsche Bundesbank in ihrer
Konjunkturprojektion von Dezember 2015 ein Wachstum von 1,8 % für das neue Jahr voraus.
Damit würde sich Deutschland in etwa im Mittelfeld des Euroraums bewegen. Und auch die
Struktur des deutschen Wachstums könnte im neuen Jahr ähnlich zu der des alten ausfallen.
Vor allem die Binnennachfrage gilt als robust und sollte das Wachstum 2016 tragen. Von der
starken Binnennachfrage stimuliert, dürften die Importe 2016 allerdings deutlich stärker
zulegen als die Exporte, die sich im risikoreicheren weltwirtschaftlichen Umfeld behaupten
müssen. Die Entwicklung des Außenbeitrages würde damit das BIP 2016 eher bremsen. Für den
deutschen Arbeitsmarkt erscheinen 2016 erneut Höchststände bei der Zahl der Erwerbstätigen
möglich. Noch einmal gut 300.000 Personen mehr könnten am Arbeitsmarkt aktiv sein. Bei
weiter, auch durch die Zuwanderung, steigendem Erwerbspersonenpotenzial könnte dies mit
einer ungefähr unveränderten Arbeitslosenquote einhergehen.
Im Geschäftsgebiet sind die Erwartungen im Hinblick auf das neue Jahr gedämpft. 19 % der
regionalen Betriebe erwarten für das neue Jahr eine Verbesserung der Geschäftslage, dagegen
sehen 17 % eine Verschlechterung. 46 % der Unternehmen bewerten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Geschäftsrisiko für das kommende Jahr.
Diskussionen zu Änderungen bei den Werkverträgen und der Zeitarbeit führen zu
Verunsicherungen. Ebenso haben die Unternehmen bisher noch nicht vollumfänglich den
Mindestlohn sowie die damit einhergehenden bürokratischen Aufwendungen verarbeitet.
Verhalten bleiben die Betriebe daher bei ihren Personalplanungen. 18 % wollen ihren
Personalstand erhöhen - gleichzeitig erwarten 13 % einen Personalabbau. Die Investitionsausgaben wollen 23 % erhöhen - 16 % der Unternehmer gehen von einer Reduzierung der
Ausgaben aus.
Das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute wird weiter durch verstärkten Wettbewerb
zwischen den Instituten, die Unsicherheit an den Finanzmärkten, anspruchsvollere Kunden und
die rasch fortschreitende technologische Entwicklung bestimmt. Margen, aber auch die Preise
im Dienstleistungsgeschäft, werden weiterhin unter Druck bleiben.
Angesichts dieser Rahmenbedingungen erwarten wir keine merklichen Impulse zur Ausweitung
der Bilanzsumme bzw. des Geschäftsvolumens. Trotz des extrem niedrigen Zinsniveaus gehen
wir von einem Anstieg der Kundeneinlagen von 0,9 % aus. Die Entwicklung des Kreditgeschäfts
36
Geschäftsbericht 2015
ist vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und regionalen Wirtschaftsentwicklung zu
sehen. Hier erwarten wir ein Kreditwachstum von 1,5 %, welches bei den Unternehmen in erster
Linie durch die Nachfrage nach Kreditmitteln für Ersatzinvestitionen getragen werden wird. Bei
den Privathaushalten dürften Wohnhausfinanzierungen im Vordergrund stehen.
Im Dienstleistungsgeschäft gehen wir für 2016 von einem verbesserten Gesamtergebnis aus.
Im Girogeschäft wird gerade bei den Mehrwertkontenmodellen mit Ertragssteigerungen von
2,5 % gerechnet. Im Wertpapiergeschäft erwarten wir, bei unverändert niedrigem Zinsniveau,
ebenfalls ein um 6,0 % höheres Wachstum. Für die Erträge aus Vermittlungsgeschäften
rechnen wir mit einem starken Anstieg. Dagegen werden im Darlehensgeschäft und im
Barzahlungsverkehr stärkere Rückgänge erwartet.
Als Risiken im Sinne des Prognoseberichtes werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse
gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen
können. Die Risiken liegen - neben den in der Risikoberichterstattung dargestellten
unternehmerischen und banküblichen Gefahren - hauptsächlich im weiteren Nachlassen der
weltwirtschaftlichen Dynamik. Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Schocks
im Finanzsystem die realwirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen können. Die nervöse
Reaktion der Finanzmärkte auf die Verschuldungssituation einiger Euro-Mitgliedsländer und
die möglichen Konsequenzen des dortigen Engagements deutscher Banken zeigen, dass sich
die Situation im Finanzsektor trotz der Rettungspakete der EU weiterhin nicht stabilisiert hat.
Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse
gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen
können. Chancen sehen wir vor allem in einer besser als erwartet laufenden Konjunktur
aufgrund einer schnellen Erholung von der EU-Staatenkrise. Dies würde zu einer stärkeren
Kreditnachfrage und einem Anstieg des Zinsüberschusses führen. Weiterhin sehen wir Chancen
im Zinsbuch bei einer steileren Zinsstrukturkurve und einem anhaltenden relativ geringen
Zinsniveau des Geldmarktes.
Finanzlage
Nach unseren Planungen wird die Liquiditätskennziffer durchgängig über dem in der Risikostrategie festgelegten Mindestwert von 1,20 liegen.
Ertragslage
Das niedrige Zinsniveau dürfte auf Vorjahresniveau bleiben. Dieses Zinsniveau in Verbindung
mit einem sich weiterhin verstärkenden Wettbewerb in der Kreditwirtschaft hält die Zinsspanne
weiter unter Druck. Wir rechnen damit, dass der Zinsüberschuss daher durch einen deutlichen
Rückgang der Zinskonditionenbeiträge im Kundengeschäft und der Erträge aus Eigenanlagen
geprägt sein wird. Der Zinsüberschuss reduziert sich insgesamt um 0,75 %.
Für das Provisionsergebnis erwarten wir einen um 4,3 % höheren Überschuss. Der Anstieg
entfällt jedoch zum größten Teil auf Ertragssteigerungen bei den Mehrwertkontenmodellen,
dem Wertpapiergeschäft sowie den Vermittlungsgeschäften.
Trotz eines konsequenten Kostenmanagements wird der Verwaltungsaufwand nach unseren
Planungen im Jahr 2016 bis zu 2,5 % steigen. Der Personalaufwand erhöht sich 2016
insbesondere aufgrund weiterhin vorgesehener Eingliederungen von Mitarbeitern unserer
37
Geschäftsbericht 2015
Tochtergesellschaften sowie Tarifsteigerungen deutlich (+5,7 %). Der Sachaufwand sinkt 2016
um 3,0 %. Dies resultiert insbesondere aus der neuen Vertriebsstruktur - der Aufwand für
Geschäftsräume (beispielsweise Reinigungskosten) sowie für die Bargeldlogistik wird
gemindert. Darüber hinaus reduzieren sich unsere Kosten durch den Wegfall unseres
Materiallagers.
Die Risikovorsorge wird durch die Konjunktur- sowie die regionale Wirtschaftsentwicklung
erheblich beeinflusst. Wir rechnen gegenwärtig für das laufende Jahr mit einem erneut hohen
- allerdings etwas niedrigeren - Wertberichtigungsbedarf wie im Vorjahr.
Der Jahresüberschuss wird sich - geprägt durch die erwartete Risikovorsorge - auf geringem
Niveau befinden, jedoch oberhalb des Vorjahresergebnisses.
Die Sparkasse richtet sich an den in der „Geschäftsstrategie der Sparkassen“ des DSGV
definierten Zielgrößen (u. a. Cost-Income-Ratio) aus. Für 2016 erwarten wir gemäß dieser
Definition eine CIR von 72,9 %, die oberhalb des DSGV-Zielwertes liegt.
Die Ergebnisse der Prognose versetzen die Sparkasse in die Lage, auch künftig die Eigenmittel
in einem Umfang zu dotieren, so dass die Eigenkapitalvorschriften nach Basel III erfüllt
werden.
38
Jahresabschluss
zum 31. Dezember 2015
Jahresbilanz zum 31. Dezember 2015
Aktivseite
EUR
EUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank
51.479.976,20
23.339.614,82
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung
bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
b) Wechsel
74.819.591,02
41.377
18.271
59.648
0,00
0
0
0
138.660.206,22
3.065.917.915,64
206.606
80.635
287.241
3.129.656
0,00
0,00
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
b) andere Forderungen
4. Forderungen an Kunden
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert
Kommunalkredite
5. Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
ab) von anderen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
31.12.2014
TEUR
EUR
123.922.204,05
14.738.002,17
1.193.106.098,45 EUR
163.451.549,27 EUR
(
(
0,00
0
0,00 EUR
(
0 )
10.219
(
10.219 )
10.219
0,00
0,00 EUR
0,00
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
bb) von anderen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
c) eigene Schuldverschreibungen
Nennbetrag
130.062.463,01
12. Sachanlagen
13. Sonstige Vermögensgegenstände
14. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe der Aktiva
3.275
130.062.463,01 EUR
(
3.275 )
78.256
(
76.703 )
81.531
675
669 )
92.424
343.200
0
25.389
67.732.486,93
66.179.964,33 EUR
197.794.949,94
885.170,60
871.180,00 EUR
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
6a. Handelsbestand
7. Beteiligungen
darunter:
an Kreditinstituten
95.122,58 EUR
an Finanzdienstleistungsinstituten
795.511,58 EUR
8. Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter:
an Kreditinstituten
0,00 EUR
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00 EUR
9. Treuhandvermögen
darunter:
Treuhandkredite
980.939,59 EUR
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
11. Immaterielle Anlagewerte
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
c) Geschäfts- oder Firmenwert
d) geleistete Anzahlungen
1.226.323 )
191.528 )
(
198.680.120,54
299.938.013,22
0,00
25.388.550,90
(
95 )
(
796 )
16.439
(
0 )
(
0 )
1.267
(
1.267 )
16.439.090,68
980.939,59
0,00
0
0,00
0
238.689,00
0,00
0,00
238.689,00
21.732.449,80
9.485.843,62
1.544.169,04
286
0
0
286
25.154
7.602
1.634
3.853.825.579,27
3.989.941
Passivseite
EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
EUR
31.12.2014
TEUR
EUR
365.760,94
963.486.045,88
3.894
1.155.972
1.159.866
963.851.806,82
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist
von drei Monaten
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist
von mehr als drei Monaten
942.536.309,31
879.870
96.936.707,23
153.553
1.033.423
1.039.473.016,54
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
1.348.272.399,03
156.452.163,79
1.269.071
175.994
1.445.064
2.478.487
1.504.724.562,82
2.544.197.579,36
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
darunter:
Geldmarktpapiere
eigene Akzepte und
Solawechsel im Umlauf
17.129.574,26
0,00
0,00 EUR
0,00 EUR
(
0 )
(
0 )
19.471
0
1.267
(
1.267 )
5.694
853
17.129.574,26
0,00
980.939,59
3a. Handelsbestand
4. Treuhandverbindlichkeiten
darunter:
Treuhandkredite
980.939,59 EUR
5. Sonstige Verbindlichkeiten
6. Rechnungsabgrenzungsposten
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b) Steuerrückstellungen
c) andere Rückstellungen
8. Sonderposten mit Rücklageanteil
9. Nachrangige Verbindlichkeiten
10. Genussrechtskapital
darunter:
vor Ablauf von zwei Jahren fällig
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken
darunter:
Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB
12. Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital
b) Kapitalrücklage
c) Gewinnrücklagen
ca) Sicherheitsrücklage
cb) andere Rücklagen
19.471
0
2.872.425,29
846.756,88
21.138.017,00
0,00
18.488.052,35
19.733
639
20.261
40.632
0
3.340
0
39.626.069,35
0,00
3.340.000,00
0,00
0,00 EUR
(
0 )
8.509
(
9 )
8.509.000,00
9.000,00 EUR
0,00
0,00
271.820.400,89
0,00
d) Bilanzgewinn
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
Über eine weitere, nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeit wird im Anhang berichtet.
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
272.471.427,72
269.199
0
269.199
2.621
271.820
3.853.825.579,27
3.989.941
271.820.400,89
651.026,83
Summe der Passiva
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen
0
0
0,00
67.469.937,27
0
64.735
0,00
67.469.937,27
0
64.735
131.955.389,28
0
0
282.468
282.468
0,00
0,00
131.955.389,28
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
darunter: aus der Abzinsung von
Rückstellungen
b) festverzinslichen Wertpapieren
und Schuldbuchforderungen
2. Zinsaufwendungen
darunter: aus der Aufzinsung von
Rückstellungen
EUR
EUR
123.162.738,50
131.165
0,00 EUR
(
890.914,51
1.003.817,01 EUR
(
77.754.188,02
1.016 )
78.369
8.009.523,84
8.339
396
1.110
9.845
6.190.880,49
1.813.601,61
5.041,74
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen
5. Provisionserträge
6. Provisionsaufwendungen
787,18
23.478.956,09
0,00
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen
darunter:
aus der Fremdwährungsumrechnung
aus der Aufzinsung von Rückstellungen
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und
bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen im Kreditgeschäft
153 )
0 )
0
112.626
36.873.074,67
38.471
11.101.891,10
10.704
(
72.315.561,04
3.779 )
49.175
27.671
76.846
4.159.237,39
6.484.944,80
3.810
5.642
5.575,84 EUR
0,00 EUR
Aufwendungen aus Verlustübernahme
Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Erträge
Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen
(
(
29.042.167,98
18 )
0 )
19.040
0,00
0,00
0
19.040
790
460.863,99
968.924,38
651.026,83
0,00
651.026,83
0
790
0
1.000
5.496
0
0
0
2.692
184
2.875
2.621
0
2.621
0,00
651.026,83
0
0
0
2.621
0,00
651.026,83
0
0
0
2.621
460.863,99
0,00
0,00
1.619.951,21
0,00
0,00
0,00
787.216,92
181.707,46
25. Jahresüberschuss
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr
29. Bilanzgewinn
(
(
47.974.965,77
24.340.595,27
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen
und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,
Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie
Anlagevermögen behandelten Wertpapieren
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die Sicherheitsrücklage
b) in andere Rücklagen
0 )
3.105
0,00
113.160.998,43
29.042.167,98
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der Sicherheitsrücklage
b) aus anderen Rücklagen
(
3.917.543,30
4.264.295,20 EUR
b) andere Verwaltungsaufwendungen
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
219
22.819
1.731
21.087
0
24.937.894,83
1.458.938,74
7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands
darunter: Zuführungen zum oder Entnahmen
0,00 EUR
aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken
8. Sonstige betriebliche Erträge
darunter:
173.469,30 EUR
aus der Fremdwährungsumrechnung
0,00 EUR
aus der Abzinsung von Rückstellungen
9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil
0 )
1.833
132.998
54.629
124.053.653,01
46.299.464,99
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
darunter:
für Altersversorgung
1.1.-31.12.2014
TEUR
EUR
0,00
0,00
0,00
0,00
Anhang der Weser-Elbe Sparkasse
I. Allgemeine Angaben
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB)
und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die
Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach den
vorgeschriebenen Formblättern.
Der Sparkasse wurde von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungssaufsicht (BaFin) die
Erlaubnis zum Betreiben des Pfandbriefgeschäfts erteilt. Untergliederungen einzelner
Positionen in der Bilanz, die sich für Pfandbriefbanken nach dem Formblatt 1 der RechKredV
ergeben, sind im Anhang vorgenommen worden, da die Sparkasse das Pfandbriefgeschäft nicht
schwerpunktmäßig betreibt.
II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen
Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute
geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).
Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Schuldscheindarlehen) werden
grundsätzlich mit ihrem Nennwert bzw. den Anschaffungskosten angesetzt. Der
Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag wird
unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Passivseite aufgenommen. Er wird grundsätzlich
laufzeit- und kapitalanteilig aufgelöst, im Falle von Festzinsvereinbarungen erfolgt die
Verteilung auf die Dauer der Festzinsbindung.
Abweichend hiervon werden Disagien, Bearbeitungsgebühren und ähnliche Beträge im
Zusammenhang mit sog. Weiterleitungsmitteln angesichts der jeweiligen Betragskongruenz
zwischen den aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträgen im Jahr ihres Anfalls
vollständig erfolgswirksam erfasst.
Für erkennbare Ausfallrisiken bei den Forderungen bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe
des zu erwartenden Ausfalls. Dem latenten Kreditrisiko wird durch Pauschalwertberichtigungen
Rechnung getragen, die nach Erfahrungswerten (durchschnittliche Ausfälle der letzten fünf
Jahre) bemessen werden.
Die Wechsel im Bestand werden zu Hereinnahmesätzen abgezinst.
Der Anschaffungswert der Wertpapiere wird zum gewogenen Durchschnittswert ermittelt. Die
Wertpapiere werden zu ihren Anschaffungskosten oder den niedrigeren Börsenkursen am
Bilanzstichtag (strenges Niederstwertprinzip) bewertet. Dies gilt auch für die Wertpapiere des
Anlagevermögens. Wertaufholungen haben wir durch Zuschreibungen auf den höheren
Kurswert, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten berücksichtigt.
Bei Wertpapieren, bei denen wir wesentliche Anteile des Emissionsvolumens halten, wurde der
beizulegende Wert anhand indikativer Kurse des Kursinformationsanbieters Reuters ermittelt.
Die
Anteile
an
Sondervermögen
werden
zum Anschaffungswert bzw.
zum
43
investmentrechtlichen Rücknahmepreis angesetzt. Bei einem Investmentvermögen ist mit der
Kapitalverwaltungsgesellschaft ein Rücknahmeabschlag vereinbart, der wegen der Zuordnung
zur Liquiditätsreserve bei der Bewertung berücksichtigt wurde. Die unter Aktiva Posten 6
ausgewiesenen Anteile an Personengesellschaften haben wir zu Anschaffungskosten bzw. zum
niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten bzw.
im Falle vorübergehender sowie dauernder Wertminderungen zum niedrigeren beizulegenden
Zeitwert angesetzt.
Planmäßige Abschreibungen erfolgen bei den Gebäuden grundsätzlich linear über eine
Nutzungsdauer von höchstens 50 Jahren. Einige Gebäude werden degressiv abgeschrieben.
Bei Bauten auf fremden Grundstücken sowie Einbauten in gemieteten Räumen erfolgt die
Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten entsprechend der Dauer des jeweiligen
Vertragsverhältnisses, wenn diese kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer.
Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden mit ihren Anschaffungs- oder
Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach höchsten steuerlich
zulässigen Sätzen bilanziert, soweit dies auch handelsrechtlich vertretbar ist.
Vermögensgegenstände von geringem Wert (Anschaffungskosten bis 150,00 €) werden sofort
als Sachaufwand erfasst; bei Anschaffungswerten im Einzelfall von bis zu 1.000,00 € ohne
Mehrwertsteuer (bei Software bis zu Anschaffungswerten von 410,00 € im Einzelfall) erfolgt
analog zur steuerlichen Regelung des § 6 Abs. 2a EStG die Einstellung in einen Sammelposten,
der linear mit je einem Fünftel jährlich abgeschrieben wird.
Immaterielle Anlagewerte werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare
Abschreibungen angesetzt. Dabei wird grundsätzlich eine Nutzungsdauer von 3 Jahren
zugrunde gelegt.
Die sonstigen Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dauernd dem
Geschäftsbetrieb zu dienen, werden nach den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften
bewertet.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Unterschiedsbeträge zum
Ausgabebetrag werden unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.
Rückstellungen
Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt, sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und
ungewissen Verpflichtungen. Beträgt die Zeitspanne bis zum erwarteten Erfüllungszeitpunkt
mehr als ein Jahr, erfolgt eine Abzinsung mit dem laufzeitadäquaten Zinssatz gemäß
Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV). Für Jubiläumsrückstellungen wird die
Vereinfachungsregelung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB angewandt.
Für das allgemeine Zinsänderungsrisiko ist eine Gesamtbetrachtung aller zinstragender Aktiva
und Passiva des Bankbuchs einschließlich der Derivate vorgenommen worden. Hierbei ist die
Ermittlung anhand einer barwertigen Betrachtung erfolgt. Als Zinsstrukturkurve wurde die
44
Swapkurve per 31.12.2015 zugrunde gelegt. Zum Bilanzstichtag ergab sich kein
Rückstellungsbedarf.
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen
Die Pensionsrückstellungen werden nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter
Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt. Für die Abzinsung wurde der von
der Deutschen Bundesbank gemäß RückAbzinsV nach dem Stand von Ende Dezember 2015
bekannt gegebene Zinssatz in Höhe von 3,89 % verwendet, der auf einer pauschal
angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren beruht. Die bis zur voraussichtlichen Erfüllung zu
erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen sind mit jährlich 2,0 % berücksichtigt.
Die Sparkasse ist tarifvertraglich verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente
führende Versicherung bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Sie
erfüllt diese Verpflichtung durch Anmeldung der betreffenden Mitarbeiter bei der Emder
Zusatzversorgungskasse für Sparkassen (ZVK-Sparkassen) mit Sitz in Emden. Die ZVKSparkassen ist eine kommunale Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne des § 1 des
Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K) vom 1. März 2002. Träger der ZVK-Sparkassen ist der
Niedersächsische Sparkassen- und Giroverband in Hannover, der das Kassenvermögen der
ZVK-Sparkassen als Sondervermögen getrennt von seinem übrigen Vermögen verwaltet.
Nachdem die Tarifvertragsparteien des öffentlichen Dienstes sich mit Wirkung vom 1. Januar
2002 auf eine Abkehr vom seit 1967 bestehenden Gesamtversorgungssystem verständigt
hatten, hat die ZVK-Sparkassen zum 1. Januar 2003 den Versicherten- und Rentnerbestand in
zwei getrennte Abrechnungsverbände unterteilt, den Abrechnungsverband P für die zu diesem
Zeitpunkt Pflichtversicherten bzw. den Abrechnungsverband R für die sog. Altrentner.
Seit diesem Zeitpunkt ist der Abrechnungsverband P unter Zugrundelegung der
Bewertungsparameter gem. ATV-K vom 1. März 2002 kapitalgedeckt. Diese tarifliche
Bewertungsmethodik erfasste den voraussichtlich zu erwartenden Verpflichtungsumfang nicht
vollständig. Hierauf hat die ZVK-Sparkassen bereits mit kontinuierlicher Stärkung ihrer
Deckungsrückstellung reagiert. Seit dem 31. Dezember 2011 erfolgt eine realistische und von
den tarifvertraglichen Vorgaben abweichende kassenspezifische Ermittlung der
Deckungsrückstellung, die sämtliche künftig zu erwartenden Kosten und Risiken einbezieht.
Der bisherige Beitragssatz von 4 % erschien hiernach und unter zusätzlicher Berücksichtigung
der derzeitigen Kapitalmarktlage nach aktuellen Ermittlungen nicht mehr auskömmlich. Dem
wurde durch eine mit Wirkung zum 1. Januar 2012 eingetretene Anhebung auf 5 % Rechnung
getragen; in diesem Zusammenhang wurde hinsichtlich der künftigen Kapitalerträge eine
langfristig erzielbare Rendite von 4,25 % zugrunde gelegt.
Bemessungsgrundlage für den Beitrag sind die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte; sie
beliefen sich im Geschäftsjahr 2015 auf 35.011 TEUR.
Bei den Verpflichtungen des Abrechnungsverbandes R ergab sich zum 1. Januar 2003 eine
Deckungslücke, die den einzelnen Beteiligten zugeordnet worden ist und die jährlich nach
versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet wird. Hierbei wird ein Rechnungszins in
Höhe von 3,25 % zugrunde gelegt, die Sterblichkeit wird entsprechend den für die Versicherten
der ZVK-Sparkassen festgestellten Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt.
Die Sparkasse hat die Deckungslücke beim Abrechnungsverband R bereits in früheren
Geschäftsjahren vorläufig ausfinanziert. Restrisiken der Ausfinanzierung bestehen allerdings in
45
Abhängigkeit von der Biometrie sowie der Verzinsung der Anlagen der ZVK. Rechnerisch wurde
zum Bilanzstichtag erneut eine Deckungslücke in Höhe von 135 TEUR ermittelt.
Für die Mitarbeiter der Sparkasse besteht auf der Grundlage einer Dienstvereinbarung die
Möglichkeit, durch Zeitguthaben und Entgeltumwandlung Wertguthaben auf Zeitwertkonten
einzubringen, die über einen Treuhänder in Fondsanteile angelegt werden. Die Fondsanteile
sind dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen und dienen ausschließlich der Erfüllung
dieser Verpflichtungen. Hierbei handelt es sich um eine wertpapiergebundene Zusage, so dass
gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB die entsprechende Rückstellung der Bilanzposition P 7c in
Höhe des Zeitwertes des Fondsvermögens (Bilanzposition A 6) anzusetzen und mit dem
Deckungsvermögen zu saldieren ist. Der Zeitwert des Fondsvermögens und der
Erfüllungsbetrag der Rückstellungen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 117,7 TEUR. Die
Anschaffungskosten des Fondsvermögens betragen 118,8 TEUR. Der beizulegende Zeitwert
basiert auf Marktpreisen nach § 255 Abs. 4 Satz 1 HGB.
Währungsumrechnung
Die Währungsumrechnung erfolgte unter Berücksichtigung des IDW RS BFA 4. Dabei sind die in
Fremdwährung geführten Bilanzposten zu den am Bilanzstichtag geltenden EZBReferenzkursen in Euro umgerechnet worden. Ausnahmen hiervon bilden die nicht
abgewickelten Termingeschäfte, deren Umrechnung auf dem ungespaltenen Terminkurs am
Bilanzstichtag basiert und Bargeldbestände in Fremdwährung die zum Mittelkurs aus
Schalterankaufs- und -verkaufskursen der BLB bewertet werden.
In den Beständen sind in derselben Währung gemäß § 340h HGB besonders gedeckte
Geschäfte enthalten. Von der besonderen Deckung wird ausgegangen, soweit sich innerhalb
einer Währung sämtliche bilanziellen Bestände sowie Termingeschäfte betragskongruent
gegenüber stehen. Bei den besonders gedeckten Geschäften handelt es sich um Geschäfte, die
auf Kundenwunsch abgeschlossen wurden und durch gegenläufige Geschäfte mit inländischen
Kreditinstituten gedeckt sind.
Die aus der Währungsumrechnung ermittelten Kursgewinne und -verluste werden saldiert je
Währung in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen (Posten
8) bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Posten 12) erfasst.
Derivate
Die zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte werden in
die Gesamtbetrachtung des Zinsänderungsrisikos einbezogen. Swaptions
werden
grundsätzlich einzeln zu Marktpreisen bewertet.
Die strukturierten Produkte (Schuldscheindarlehen mit fondsabhängiger Verzinsung und
Rückzahlung, Anleihen mit Schuldnerkündigungsrechten, Forward-Darlehen) wurden gemäß
den Voraussetzungen des IDW RS HFA 22 einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte)
bilanziert und bewertet.
Negative Zinsen
Für die bei der Deutschen Bundesbank und anderen Kreditinstituten unterhaltenen Guthaben
wurden der Sparkasse Zinsen in Höhe von 2 TEUR berechnet, die mit den unter GV Posten 1a
ausgewiesenen Zinserträgen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften verrechnet wurden. Für die
von anderen Kreditinstituten bei uns angelegten Gelder wurden uns Zinsen in Höhe von unter 1
46
TEUR vergütet, die wir mit den unter GuV Posten 2 ausgewiesenen Zinsaufwendungen
verrechnet haben.
III. Erläuterungen zur Bilanz
Von dem Wahlrecht nach § 11 Satz 3 RechKredV, anteilige Zinsen und ähnliche das
Geschäftsjahr betreffende Beträge nicht in die Fristengliederung einzubeziehen, wurde
Gebrauch gemacht. Insofern stimmen die Bilanzbestände nicht mit den Endbeträgen laut
Fristengliederung überein.
Fristengliederung
Bilanzposten
In TEUR
Aktivposten 3
Ford. an KI
b) andere Forderungen
Aktivposten 4
Ford. an Kunden
Aktivposten 5
Schuldverschreibungen
und andere festverzinsliche Wertpapiere
Passivposten 1
Verbindl. ggü. KI
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
Passivposten 2
Verbindl. ggü. Kunden
a) Spareinlagen
ab) mit vereinbarter
Kündigungsfrist von
mehr als 3 Monaten
b) andere
Verbindlichkeiten
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
Passivposten 3
Verbriefte Verbindl.
a) begebene
Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte
Verbindlichkeiten
Restlaufzeiten
mit unbestimmter
Laufzeit
im
Folgejahr
fällig
13.079
-
-
915.880
1.676.151
118.936
-
-
-
-
-
6.472
41.471
115.886
405.527
392.162
-
-
18.588
39.750
38.064
535
-
-
28.021
17.463
46.082
63.933
-
-
-
-
-
-
-
6.798
0
0
0
0
-
-
3 Monate
mehr als
3 Monate
bis 1 Jahr
mehr als
1 Jahr bis
5 Jahre
0
0
0
111.771
241.117
-
bis
47
mehr als
5 Jahre
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
Bilanzposten
Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen
In TEUR
31.12.2015
Vorjahr
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
31.12.2015
Vorjahr
Aktivposten
Forderungen an Kunden
14.939
15.111
67.563
58.668
40
1.320
0
45
5.956
7.844
12.777
19.773
183
177
0
0
Sonstige Vermögensgegenstände
Passivposten
Verbindlichkeiten ggü. Kunden
Sonstige Verbindlichkeiten
Aktivseite
TEUR
zu 3.
zu 4.
zu 5.
Forderungen an Kreditinstitute
In diesem Posten sind enthalten:
• Forderungen an die eigene Girozentrale
Forderungen an Kunden
In diesem Posten sind enthalten:
• Nachrangige Forderungen (Vorjahr: 15.111 TEUR)
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Die Position enthält ausschließlich börsenfähige Wertpapiere.
Davon sind:
• börsennotiert
• nicht börsennotiert
• mit Nachrangabrede (Vorjahr: 1.553 TEUR)
119.357
14.939
197.795
885
1.553
Der Anlagebestand der unter Posten 5 ausgewiesenen Wertpapiere
(ohne anteilige Zinsen) hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
Nettoveränderung im Berichtsjahr
0
Bilanzwert am Bilanzstichtag
Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres
6.000
6.000
48
zu 6.
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
In diesem Posten sind enthalten:
• Börsenfähige Wertpapiere
Davon sind:
• börsennotiert
• nicht börsennotiert
0
6.627
Der Anlagebestand der unter Posten 6 ausgewiesenen Wertpapiere
hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
Nettoabgang im Berichtsjahr
34.540
Bilanzwert am Bilanzstichtag
Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres
38.182
72.722
In diesem Posten sind Anteile bzw. Anlageaktien an folgenden Investmentvermögen, von denen
die Sparkasse mehr als 10 % der Anteile hält, enthalten:
Bezeichnung des
Investmentvermögens
Anlageziele
Wert nach
§ 278 KAGB
am
31.12.2015
Unterschiedsbetrag zum
Buchwert
am
31.12.2015
Ausschüttungen im
Geschäftsjahr 2015
TEUR
TEUR
TEUR
Beschränkungen in der
Möglichkeit
der täglichen
Rückgabe
Unterlassene
Abschreibungen
WESPA-Weserfonds
26.720
1.157
842
Ja 1)
Nein
Gemischter Fonds
WESPA-MasterFonds
238.166
0
2.581
Ja 1)
Nein
24.449
0
500
Ja 1)+2)
Nein
Gemischter Fonds
Deka Infrastrukturkredit
Kreditfonds
1) Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass die Rücknahme der Anteile ausgesetzt werden
kann, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen, die eine Aussetzung unter
Berücksichtigung der Interessen des Anlegers erforderlich erscheinen lassen.
2) Die Rücknahme erfolgt nach schriftlicher Rückgabeerklärung durch den Anleger unter
Einhaltung einer Frist von elf Monaten jeweils am letzten Bankgeschäftstag eines Monats.
TEUR
zu 7.
zu 8.
Beteiligungen
Buchwert am 31.12.2014
Nettoveränderung im Geschäftsjahr
Buchwert am 31.12.2015
25.389
0
25.389
Anteile an verbundenen Unternehmen
Buchwert am 31.12.2014
Nettoveränderung im Geschäftsjahr
Buchwert am 31.12.2015
16.439
0
16.439
49
zu 9.
zu 11.
Treuhandvermögen
Die ausgewiesenen Treuhandkredite betreffen ausschließlich
Treuhandforderungen an Kunden.
Immaterielle Anlagewerte
Entwicklung der Immateriellen Anlagewerte:
Ursprünglicher Anschaffungswert am 31.12.2014
Zugänge
Abgänge
Kumulierte Abschreibungen
Bilanzwert am 31.12.2015
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres
Abschreibungen des Geschäftsjahres
zu 12.
2.952
129
537
2.305
239
286
177
Sachanlagen
Entwicklung der Sachanlagen:
Ursprünglicher Anschaffungswert am 31.12.2014
Zugänge
Abgänge
Kumulierte Abschreibungen
Bilanzwert am 31.12.2015
Bilanzwert zum 31.12. des Vorjahres
Abschreibungen des Geschäftsjahres
Von den Sachanlagen entfallen auf:
• die im Rahmen des Sparkassengeschäftes genutzten
Grundstücke und Gebäude
• Betriebs- und Geschäftsausstattung
zu 13.
981
Sonstige Vermögensgegenstände
In diesem Posten sind enthalten:
• Steuererstattungsansprüche zzgl. Zinsen (Vorjahr: 4.145 TEUR)
(davon 3.491 TEUR aus vorangegangenen Erhebungszeiträumen)
118.943
949
5.792
92.368
21.732
25.154
3.982
14.815
4.791
6.932
Der Anlagebestand der unter Posten 13 ausgewiesenen
Finanzanlagen hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
Buchwert am 31.12.2014
Nettoveränderung
Buchwert am 31.12.2015
zu 14.
4
0
4
Rechnungsabgrenzungsposten
In diesem Posten sind enthalten:
• Unterschiedsbeträge zwischen Erfüllungs- und niedrigerem
Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten oder Anleihen
50
51
(Vorjahr: 60 TEUR)
Sonstige Angaben zu den Aktiva
Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände
beläuft sich auf
81.351
Passivseite
TEUR
zu 1.
zu 4.
zu 5.
zu 6.
zu 9.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
In diesem Posten sind enthalten:
• Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale
Treuhandverbindlichkeiten
Die ausgewiesenen Treuhandkredite betreffen ausschließlich
Treuhandverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Sonstige Verbindlichkeiten
In diesem Posten sind enthalten:
• Steuerverbindlichkeiten (Vorjahr: 1.707 TEUR)
323.442
981
1.313
Rechnungsabgrenzungsposten
Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den
Anschaffungskosten von Forderungen gegenüber dem höheren
Nominalbetrag sind enthalten mit (Vorjahr: 392 TEUR)
314
Nachrangige Verbindlichkeiten
Im Berichtsjahr angefallene Zinsen für nachrangige
Verbindlichkeiten
146
Die Mittelaufnahmen erfolgten zu folgenden Bedingungen:
Betrag
(TEUR)
Währung
Zinssatz
Fälligkeit
2.800
540
Euro
Euro
4,65
3,00
01.08.2016
30.09.2016
außerordentliches
Kündigungsrecht
(= vorzeitige Rückzahlungsverpflichtungen)
Nein
Nein
Eine Umwandlungsmöglichkeit in Kapital oder andere Schuldformen ist nicht vereinbart. Die
Ursprungslaufzeiten bewegen sich zwischen 5 und 10 Jahren.
zu U1. Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
Bei den ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich um übernommene
Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Auf Basis der regelmäßigen
Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen unserer Kreditrisikomanagementprozesse
gehen wir für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer
wirtschaftlichen Belastung der Sparkasse führen werden. Auch haben sich in den letzten Jahren
nur unbedeutende Ansprüche Dritter ergeben.
Sollte im Ausnahmefall aus einer Eventualverbindlichkeit ein Verlust drohen, werden hierfür
Rückstellungen gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend
gekürzt.
51
Für die Darlehensschuld eines Dritten mit unbestimmter Laufzeit haftet die Sparkasse anteilig
für den Zinsdienst (derzeit 5,206 % auf einen Kapitalbetrag von 10.723 TEUR) und für ggf.
anfallende Steuern sowie ggf. Kosten.
zu U2. Unwiderrufliche Kreditzusagen
Durch die künftige Inanspruchnahme der unter Posten 2c) ausgewiesenen unwiderruflichen
Kreditzusagen entstehen nach den Erkenntnissen des Bilanzstichtages werthaltige
Forderungen. Insoweit bestehen auch hier keine Anhaltspunkte dafür, dass sich mit einer
Inanspruchnahme seitens der Kreditnehmer bereits Vermögensbelastungen der Sparkasse
verbinden.
Sonstige Angaben zu den Passiva
TEUR
Der Gesamtbestand der auf Fremdwährungen lautenden Verbindlichkeiten
beläuft sich auf
14.156
IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
zu 5.
Provisionserträge
Im Rahmen des Allfinanz-Angebots werden aus gegenüber Dritten erbrachten
Dienstleistungen für die Vermittlung von Lebens- und Sachversicherungen,
Kreditkarten, Immobilien- und Investmentfondsanteilen sowie Bausparverträgen
Provisionserträge erzielt.
TEUR
Wichtige Einzelbeträge
Aus den unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen
Einzelposten treten folgende Einzelbeträge von Bedeutung hervor:
Sonderumlage an den SVN zur Reduzierung der Fremdfinanzierung des
Beteiligungsportfolios
Fusionsbedingter Aufwand
2.267
2.539
Periodenfremde Erträge von Bedeutung
Die periodenfremden Erträge belaufen sich insgesamt auf
und entfallen im Wesentlichen auf folgende Erfolgsbereiche:
Posten 1 Zinserträge
Posten 8 Sonstige betriebliche Erträge
5.645
3.812
1.757
Dabei handelt es sich hauptsächlich um erhaltene Vorfälligkeitsentschädigungen und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.
Periodenfremde Aufwendungen von Bedeutung
Die periodenfremden Aufwendungen belaufen sich auf insgesamt
und entfallen im Wesentlichen auf
Posten 2 Zinsaufwendungen
Posten 10 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Es handelt sich dabei zu Posten 2 um Aufwendungen für gezahlte Vorfälligkeitsentschädigungen und zu Posten 10 überwiegend um Zuführungen zu den
Pensionsrückstellungen.
52
3.926
805
2.839
Jahresüberschuss
Der Jahresabschluss der Sparkasse ist durch bedeutsame Risikovorsorgen für
das Kreditgeschäft gekennzeichnet. Die daraus resultierenden Ergebnisbelastungen konnten durch Rückgriff auf in früheren Jahren gelegte stille
Reserven ausgeglichen werden.
V. Sonstige Angaben
Anteilsbesitz
Angaben nach § 285 Satz 1 Nr. 11 HGB entfallen, weil sie gemäß § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB für die
Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse von untergeordneter
Bedeutung sind. Aus demselben Grund wird auf die Erstellung eines Konzernabschlusses unter
Einbeziehung der verbundenen Unternehmen verzichtet (§ 296 Abs. 2 HGB).
Steuerlatenzen
Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und
Steuerbilanz bestehen zum 31. Dezember 2015 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag
der künftigen Steuerbelastungen von 536 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen
überdeckt. Die Steuerentlastungen resultieren aus bilanziellen Ansatzunterschieden. Eine
passive Steuerabgrenzung ist demzufolge nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter
Steuern wird verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgt bilanzpostenbezogen und unter
Zugrundelegung eines Steuersatzes von 29,5 %. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften
resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende
Differenzen wurden bei den Berechnungen mit 15,825 % bewertet.
Gesamtbetrag der für Verbindlichkeiten gestellten Sicherheiten
Für Offenmarktkredite der Deutschen Bundesbank sind Vermögenswerte in Höhe von 49.880
TEUR als Sicherheit übertragen worden. Zum Bilanzstichtag bestand eine Inanspruchnahme in
Höhe von 40.063 TEUR.
Zur Sicherung aufgenommener zweckgebundener Refinanzierungsmittel sind Kundenforderungen im Gesamtbetrag von 425.099 TEUR an Kreditinstitute abgetreten.
Derivate
Die noch nicht abgewickelten Termingeschäfte entfallen auf:
Devisentermingeschäfte mit einem Volumen von 102.106 TEUR (Zeitwert 67.955 TEUR). Dabei
handelt es sich um Kundengeschäfte, denen betrags- und fristenkongruente
Deckungsgeschäfte gegenüber stehen und Geschäfte zur Begrenzung sonstiger
Wechselkursrisiken.
Zinsswaps mit einem Nominalbetrag von 434.188 TEUR (Zeitwert -16.517 TEUR).
Swaptions mit einem Nominalbetrag von 40.000 TEUR (Zeitwert -36 TEUR).
Die ausgewiesenen Zeitwerte enthalten keine Abgrenzungen und Kosten; positive und negative
Zeitwerte innerhalb einer Produktart sind saldiert worden. Der Zeitwert für
53
Devisentermingeschäfte ergibt sich aus dem aktuellen Terminkurs des Bilanzstichtages. Für
Zinsswaps wurden die Zeitwerte als Barwert zukünftiger Zinszahlungsströme auf Basis der
Marktzinsmethode ermittelt. Dabei fand für die Payerswaps die Bid-Swap-Zinskurve und für die
Receiverswaps die Ask-Swap-Zinskurve vom Jahresultimo 2015 Anwendung.
Die noch nicht abgewickelten Zinsderivate wurden im Rahmen der Steuerung des allgemeinen
Zinsänderungsrisikos abgeschlossen. Bei den Kontrahenten im Derivategeschäft handelt es
sich ausschließlich um deutsche Kreditinstitute.
Pfandbriefe
Nachfolgend sind die Posten der Bilanz gemäß den Vorschriften für Pfandbriefbanken zum
Formblatt 1 der RechKredV aufgegliedert. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nur die
Posten zusätzlich untergliedert, die Pfandbriefe und die sichernden Aktiva enthalten.
Die regelmäßigen Transparenzvorschriften des § 28 PfandBG werden durch Veröffentlichung
über die Homepage der Sparkasse im Internet unter www.wespa.de erfüllt.
EUR
EUR
31.12.2015
31.12.2014
EUR
TEUR
Aktivseite
4. Forderungen an Kunden
a) Hypothekendarlehen
b) Kommunalkredite
c) andere Forderungen
1.193.106.098,45
1.226.323
163.451.549,27
191.528
1.709.360.267,92
1.711.805
3.065.917.915,64
darunter: gegen Beleihung von Wertpapieren
1.361.992,34
3.129.656
1.318
14. Rechnungsabgrenzungsposten
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft
b) andere
36.252,86
42
1.507.916,18
1.592
1.544.169,04
1.634
Passivseite
1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe
30.178.649,32
b) begebene öffentliche Namenspfandbriefe
c) andere Verbindlichkeiten
20.151
0,00
0
933.673.157,50
1.139.715
963.851.806,82
darunter: täglich fällig
1.159.866
365.760,94
3.894
Hypotheken-Namenspfandbriefe
0,00
0
und öffentliche Namenspfandbriefe
0,00
0
zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen
an den Darlehensgeber ausgehändigte
2. Verbindlichkeiten ggü. Kunden
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe
b) begebene öffentliche Namenspfandbriefe
53.536.791,07
42.607
0,00
0
c) Spareinlagen
ca) mit vereinbarter Kündigungsfrist = 3 Monate
942.536.309,31
cb) mit vereinbarter Kündigungsfrist > 3 Monate
96.936.707,23
879.870
153.553
1.039.473.016,54
54
1.033.423
d) andere Verbindlichkeiten
1.451.187.771,75
1.402.457
2.544.197.579,36
darunter: täglich fällig
1.348.272.399,03
2.478.487
1.269.071
zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen
an den Darlehensgeber ausgehändigte
Hypotheken-Namenspfandbriefe
0,00
0
und öffentliche Namenspfandbriefe
0,00
0
6. Rechnungsabgrenzungsposten
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft
402.129,56
547
b) andere
444.627,32
306
846.756,88
55
853
Umlauf der Hypothekenpfandbriefe und Deckungsmassen gem. § 28 Abs. 1 Nr. 1 PfandBG (alle
Beträge in Mio. EUR):
Nennwert
2015
Gesamtbetrag des
Pfandbriefumlaufs
Gesamtbetrag der
Deckungsmasse
davon
gattungsklassische
Deckungswerte
davon sonstige
Deckungswerte
Überdeckung in %
Sichernde Überdeckung gem.
§ 4 Abs. 1 PfandBG
in %
Barwert
2014
2015
2014
Risikobarwert*
Risikobarwert*
(Verschieb. n. oben)
(Verschieb. n. unten)
2015
2014
2015
2014
83,2
62,2
90,0
70,1
73,0
56,0
97,9
76,1
194,7
179,0
223,0
208,8
197,2
182,8
230,1
216,1
191,0
175,8
219,1
205,4
193,8
179,9
226,0
212,4
3,7
3,2
4,0
3,5
3,4
2,9
4,1
3,6
134,05
187,80
147,79 198,03
169,90
226,41
135,13 183,84
4,41
In der Deckungsmasse befinden sich keine Derivate.
* nach statistischem Verfahren gem. PfandBarwertV
Verteilung von Hypothekenpfandbriefumlauf nach Laufzeitstruktur und Deckungsmasse nach
Zinsbindungsfristen gem. § 28 Abs. 1 Nr. 2 PfandBG (alle Beträge in Mio. EUR):
Deckungsmasse
2015
2014
Pfandbriefumlauf
2015
2014
Überhang
2015
2014
bis einschl. 6 Monate
1,5
0,8
0,0
0,0
1,5
0,8
über 6 Mon. bis einschl. 12 Mon.
1,7
3,8
0,0
0,0
1,7
3,8
über 12 Mon. bis einschl. 18 Mon.
1,2
3,0
0,0
0,0
1,2
3,0
über 18 Mon. bis einschl. 2 Jahre
1,4
4,0
0,0
0,0
1,4
4,0
über 2 Jahre bis einschl. 3 Jahre
16,6
4,8
0,0
0,0
16,6
4,8
über 3 Jahre bis einschl. 4 Jahre
19,4
10,3
0,0
0,0
19,4
10,3
über 4 Jahre bis einschl. 5 Jahre
9,4
14,9
0,0
0,0
9,4
14,9
120,9
113,0
73,2
52,2
47,7
60,8
22,7
24,5
10,0
10,0
12,7
14,5
über 5 Jahre bis einschl. 10 Jahre
über 10 Jahre
In der Deckungsmasse befinden sich keine Derivate.
56
Zusammensetzung der Deckungsmasse gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 4 ff., Abs. 2 Nr. 3 PfandBG (alle
Beträge in Mio. EUR):
Weitere Deckung
Nennwert
2015
Anteil am
Pfandbriefumlauf
2014
2015
2014
nach § 19 Abs. 1 Nr. 1 PfandBG
0,0
0,0
0,00 %
0,00 %
nach § 19 Abs. 1 Nr. 2 PfandBG
0,0
0,0
0,00 %
0,00 %
Überschreitung
gesetzlicher
Grenzen
2015
2014
0,0
0,0
1. Halbsatz (10,00 %)
0,0
0,0
2. Halbsatz (2,00 %)
0,0
0,0
0,0
0,0
nach § 19 Abs. 1 Nr. 3 PfandBG
Weitere Deckung nach Ländern
und Art der gesetzl. Begrenzung
0,0
0,0
§ 19 Abs. 1 Nr. 2
ohne § 4 Abs. 1
Satz 2 Nr. 1 u. 2
PfandBG
2015
2014
0,00 %
0,00 %
davon
Forderungen im
Sinne des Art.
129 Verordnung
EU Nr. 575/2013
2015
2014
§ 19 Abs. 1 Nr. 3
zzgl. § 19 Abs. 1
Nr. 2 i.V.m. § 4
Abs. 1 Satz 2 Nr.
1 u. 2 PfandBG
2015
2014
Deutschland
0,0
0,0
0,0
0,0
3,7
0,0
Summe
0,0
0,0
0,0
0,0
3,7
0,0
Prozentualer Anteil
festverzinslicher Pfandbriefe
Prozentualer Anteil
festverzinslicher Deckungswerte
Volumengewichteter
Durchschnitt der seit
Kreditvergabe verstrichenen
Laufzeit (Angabe in Jahren)
Durchschnittlicher, anhand des
Betrags der zur Deckung
verwendeten Forderungen
gewichteter Beleihungsauslauf
in %
2015
2014
100,00
100,00
100,00
99,89
8,54
8,32
* 55,46
53,50
Es befinden sich keine Deckungswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen im
Pfandbriefportfolio.
*Keine Vergleichbarkeit mit Vorjahreszahl wg. Änderung des § 28 Abs. 2 Nr. 3 PfandBG. Dadurch
bedingt veränderte Berechnungsgrundlage.
57
Zusammensetzung der Deckungsmasse gemäß § 28 Abs. 2 Nr. 1 PfandBG (alle Beträge in
Mio. EUR):
Gattungsklassische Deckung
(Forderungen an Kunden)
nach Größenklassen
bis einschl. 300 TEUR
mehr als 300 TEUR bis
einschließlich 1 Mio. EUR
mehr als 1 Mio. EUR bis
einschließlich 10 Mio. EUR
mehr als 10 Mio. EUR
nach Nutzungsart (I) in Deutschland
wohnwirtschaftlich
gewerblich
nach Nutzungsart (II) in Deutschland
Eigentumswohnungen
Ein- und Zweifamilienhäuser
Mehrfamilienhäuser
Bürogebäude
Handelsgebäude
Industriegebäude
sonst. gewerbl. genutzte Gebäude
unfertige und noch nicht
ertragsfähige Neubauten
Bauplätze
2015
2014
Anteil an Forderungen
97,4
79,6
26,9
30,3
66,7
0,0
65,8
0,0
177,2
13,8
161,2
14,6
10,0
76,3
90,9
0,0
0,0
4,4
9,4
8,6
62,6
90,0
0,0
0,0
4,4
10,2
5,23 %
39,94 %
47,58 %
0,00 %
0,00 %
2,30 %
4,94 %
0,0
0,0
0,0
0,0
0,00 %
0,00 %
Außerhalb Deutschlands befinden sich keine Grundstückssicherheiten.
Abweichungen in den Summen beruhen auf maschinellen Rundungen.
Eventuelle
Die folgenden Angaben gelten jeweils für die in die Deckungsmasse einbezogenen
Forderungen:
Rückständige Leistungen (mindestens 90 Tage) auf die in die Deckungsmassen einbezogenen
Forderungen bestehen zum Bilanzstichtag nicht.
Am Abschlussstichtag waren keine Zwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungsverfahren
anhängig. Im Geschäftsjahr wurden keine Zwangsversteigerungen durchgeführt. Während des
Geschäftsjahres hat die Sparkasse keine Grundstücke zur Vermeidung von Verlusten an
Hypotheken übernommen.
Am Abschlussstichtag bestanden keine rückständigen Zinsen, die nicht bereits in
vorhergehenden Jahren abgeschrieben wurden.
58
Organe der Weser-Elbe Sparkasse
Verwaltungsrat
Mitglieder nach § 11 NSpG
Vorsitzender
Melf Grantz
Oberbürgermeister
Stellvertretender Vorsitzender
Kai-Uwe Bielefeld
Landrat
Doris Paula Baumgardt-Ackermann
Artur Beneken
Hans-Peter Behrens
Paul Bödeker
Martin Günthner
Claus Johannßen
Dr. Marcus Kahrs
Claudius Kaminiarz
Hans-Jürgen Klein
Peter Pletz
Hilde Sacharow
Kai-Arne Schmidt
Michael Teiser
Martina Tietjen
Astrid Vockert
Selbständige Fachkosmetikerin
Stadtverordnetenvorsteher
Bankkaufmann i. R.
Bürgermeister
Senator
Selbständiger Gärtnermeister
Geschäftsführer
Rechtsanwalt
Verwaltungsbeamter i. R.
Rechtsanwalt
Gewerkschaftssekretärin
Geschäftsführer
Stadtrat
Jugendbildungsreferentin
Landtagsabgeordnete
ab
bis
bis
ab
ab
01.12.2015
30.11.2015
30.11.2015
01.12.2015
01.12.2015
bis
bis
30.11.2015
30.11.2015
ab
01.12.2015
ab
bis
01.12.2015
30.11.2015
ab
bis
bis
bis
ab
01.07.2015
30.06.2015
31.03.2015
30.06.2015
01.04.2015
bis
31.03.2015
Mitglieder nach § 110 NPers.VG
Ute Büsing
Jörg-Andreas Sagemühl
Ralf Tienken
Martin Vogt
Annette Düring
Markus Westermann
Sparkassenangestellte
Sparkassenangestellter
Sparkassenangestellter
Sparkassenangestellter
Gewerkschaftssekretärin
Gewerkschaftssekretär
Vorstand
Peter Klett
Dr. Götz Pätzold
Uwe Perl
Peter Klett
Alexander zu Putlitz
Rolf Sünderbruch
Vorstandsvorsitzender
Vorstandsvorsitzender
stv. Vorstandsvorsitzender
Vorstandsvertreter
Bernd Meenzen
Alexander zu Putlitz
Thomas Rebstock
59
Zum Abschlussstichtag bestanden folgende Mandate in Aufsichtsgremien von großen
Kapitalgesellschaften:
Peter Klett
ordentliches Aufsichtsratsmitglied bei der
Öffentlichen Versicherung Bremen, Bremen
Alexander zu Putlitz
stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied bei der
Öffentlichen Versicherung Bremen, Bremen
Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr
Gesamtbezüge in Höhe von 123 TEUR. Im Berichtsjahr betrugen die Gesamtbezüge des
Vorstandes gemäß § 285 Abs. 9a HGB 1.105 TEUR.
Die Gesamtbezüge an ehemalige Mitglieder des Vorstandes sowie deren Hinterbliebene
beliefen sich auf 3.332 TEUR. Für diesen Personenkreis bestehen Pensionsrückstellungen in
Höhe von 12.893 TEUR.
Die Kredite und Vorschüsse an den Vorstand sowie die zu seinen Gunsten eingegangenen
Haftungsverhältnisse betrugen 313 TEUR. Entsprechende Kreditgewährungen (incl. Avale) an
Mitglieder des Verwaltungsrates bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 761 TEUR.
Honorar für den Abschlussprüfer
Im Geschäftsjahr 2015 sind für Abschlussprüferleistungen 435 TEUR und für andere
Bestätigungsleistungen der Abschlussprüfer
Aufwendungen in Höhe von 64 TEUR
aufgewendet worden. Davon entfallen auf die Prüfungsstelle des Niedersächsischen
Sparkassen- und Giroverbandes 216 TEUR für Abschlussprüferleistungen und 25 TEUR für
sonstige Bestätigungsleistungen. 219 TEUR für Abschlussprüferleistungen und 39 TEUR für
sonstige Bestätigungsleistungen entfallen auf die Prüfungsstelle des Hanseatischen
Sparkassen- und Giroverbandes.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt:
Vollzeitkräfte (ohne Vorstand)
Teilzeitkräfte
533
297
830
70
900
Auszubildende
Gesamt
Bremerhaven, den 31.03.2016
Weser-Elbe Sparkasse
- Der Vorstand -
Klett
zu Putlitz
Sünderbruch
60
Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum
31. Dezember 2015 („Länderspezifische Berichterstattung“)
Die Weser-Elbe Sparkasse hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik
Deutschland. Die Tätigkeit der Weser-Elbe Sparkasse besteht im Wesentlichen darin, Einlagen
oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.
Die Weser-Elbe Sparkasse definiert den Umsatz aus der Summe folgender Komponenten der
Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus
Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 113.161 TEUR.
Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahresdurchschnitt 688.
Der Gewinn vor Steuern beträgt 1.620 TEUR.
Die Steuern auf den Gewinn betragen 787 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern.
Die Weser-Elbe Sparkasse hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.
61
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Weser-Elbe Sparkasse
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die
Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Sparkasse. Unsere Aufgabe ist es,
auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
der Sparkasse sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der
angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse. Der Lagebericht
steht im Einklang mit dem Jahresabschluss. Er vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von
der Lage der Sparkasse und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend dar.
Hamburg, 15. April 2016
Hannover, 15. April 2016
Prüfungsstelle des
Hanseatischen Sparkassenund Giroverbandes
Prüfungsstelle des
Niedersächsischen Sparkassenund Giroverbandes
Prinz
Wirtschaftsprüfer
Tiemann
Wirtschaftsprüfer
62
Bericht des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat der Weser-Elbe Sparkasse ist im Berichtsjahr durch die mündlichen und
schriftlichen Berichte des Vorstandes laufend über die Lage und Entwicklung der Sparkasse
unterrichtet worden. Er nahm dabei die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben
wahr. Die Prüfungsstelle des Hanseatischen Sparkassen- und Giroverbandes sowie die
Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes haben im Rahmen einer
Gemeinschaftsprüfung den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 und den Lagebericht für
das Jahr 2015 geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Der Verwaltungsrat billigt den Lagebericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2015. Er hat
von dem schriftlichen und in seiner Sitzung am 06. Juni 2016 zusätzlich vom mündlichen
Bericht der Prüfungsstellen Kenntnis genommen und daraufhin den Jahresabschluss 2015 in
der geprüften Fassung festgestellt. In Übereinstimmung mit dem Vorschlag des Vorstandes
wurde beschlossen, den Jahresüberschuss in Höhe von 651.026,83 Euro der
Sicherheitsrücklage zuzuführen.
Bremerhaven, 06. Juni 2016
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates
der Weser-Elbe Sparkasse
Melf Grantz
Oberbürgermeister
63