1 KREFELD MÖNCHENGLADBACH Gründerreport 2016 NEUSS VIERSEN Zahlen und Einschätzungen zum Gründungsgeschehen im Kammerbezirk der IHK EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG www.mittlerer-niederrhein.ihk.de 2 3 Vorwort 1 1.1 Neugründungen und Aufgaben inklusive Übernahmen insgesamt in Nordrhein-Westfalen Neugründungen und Aufgaben 135 000 133 000 131 000 129 000 127 000 Vor allem die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt drückt derzeit das Interesse an der Unter nehmensgründung in Deutschland. Stärker als in anderen Ländern erfolgen Unternehmensgründungen hierzulande, um Erwerbslosigkeit zu vermeiden. Doch auch mittelfristig wird das Potenzial für Unternehmensgründungen sinken. Die gründungsstarken Jahrgänge der Personen zwischen 25 und 45 Jahren schrumpfen. Die demographische Entwicklung in Kombination mit der geringen Gründungsneigung kann zur Ausdünnung des Mittelstandes und zu einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft führen. Daher ist das Gründungspotenzial der Bevölkerung deutlich stärker auszuschöpfen. 125 000 127 643 Auf den folgenden Seiten stellt die IHK Mittlerer Niederrhein das Gründungsgeschehen des Kammerbezirks im Jahr 2015 vor. Die Zahlen zeigen, wie wichtig die Anstrengungen für ein unternehmerfreundliches Klima sind, die sich beispielsweise in einem bedarfsgerechten Port folio an Unterstützungsangeboten, niedrigen Steuern, Bürokratieabbau oder in der Zusammen arbeit mit den Hochschulen der Region widerspiegeln können. 125 613 123 000 121 000 119 000 Jürgen Steinmetz Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein 120 057 Junge Unternehmen sind für den Wirtschaftsstandort Mönchengladbach, Krefeld, Kreis Viersen und Rhein-Kreis Neuss wichtig: Sie schaffen Krefeld Arbeitsplätze, setzen innovative Ideen um und tragen damit maßKreis Viersen geblich zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft bei. Information Mönchengladbach und Unterstützung von Existenzgründungen sind für die Industrieund Handelskammern daher strategisch wichtige Aufgaben. Rhein-Kreis Neuss Mit ihren zahlreichen Beratern sind sie erste und wichtige Anlaufstelle für den Einstieg in die Selbstständigkeit. Sie informieren persönlich und online, sie beraten und vermitteln und sie sind politische Förderer. Darüber hinaus unterstützen die Kammern Existenzgründer bei deren Gründungsplanung mit den unterschiedlichsten Angeboten, von Vorträgen über Gründungsveranstaltungen bis hin zu Fachseminaren. 129 648 Jürgen Steinmetz 1. Ausgangssituation. 117 000 115 000 Inhalt 2014 2015 Neugründungen 1. AUSGANGSSITUATION 3 2. REGIONALE BETRACHTUNG 6 3. BRANCHENVERTEILUNG 11 4. BERATUNGSSCHWERPUNKTE 12 5. DEFIZITE BEI DER GRÜNDUNG 14 6. LEISTUNGSKATALOG DER IHK MITTLERER NIEDERRHEIN 16 7. EMPFEHLUNGEN 18 Nordrhein-Westfalen 2014 129.648 Gründungen 2015 127.643 Basis der Statistiken im Gründerreport 2016: IT.NRW, Veröffentlichung 52/16 v. 4.3.2015 1 % –1,55 Aufgaben 2014 125.613 Aufgaben 2015 120.057 % –4,42 4 5 1. Ausgangssituation Der Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein weicht von diesem Trend leicht ab. Der Rückgang bei den Unternehmensgründungen lag hier kaum wahrnehmbar bei -0,57 %, dafür sind entgegen dem Landestrend die Geschäftsaufgaben aber nicht weiter zurückgegangen, sondern mit einem Plus von 0,52 % nahezu konstant geblieben. Im Saldo bleibt dennoch ein Zuwachs von 325 erfolgreichen Unternehmensgründungen. Dabei lebt eine gesunde Wirtschaft maßgeblich von Innovationen durch Neugründungen. Und deshalb sollte diesem Thema in der öffentlichen Diskussion wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. 2014 Neugründung Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Düsseldorf IHK Mittlerer Niederrhein 2014 129.648 43.372 10.073 2015 Neugründung Gründungen 2015 127.643 42.473 10.016 2014 Aufgabe % –1,55 –2,07 –0,57 9 691 9 641 10 016 10 073 41 005 43 012 42 473 120 057 Auch die Förderanreize und das niedrige Zinsniveau können das Gründungsinteresse nicht erhöhen. Die von der Bundes agentur für Arbeit zusätzlich bereitgestellten Mittel zur Förderung der Existenzgründungen können das Gründungsgeschehen nicht spürbar beleben. Das Gegenteil ist der Fall: Im Vergleich zum Jahr 2015 haben sich vor zwölf Jahren noch doppelt so viele Gründungsinteressierte an die IHK-Organisation gewendet. 43 372 Dieser landesweite Trend bei den Existenzgründungen ist auch auf den gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf übertragbar. Auch hier sank die Zahl der Gewerbeanmeldungen um etwa 2 % und die Zahl der Geschäftsaufgaben um 4,6 %. Im Saldo bleibt ein Unternehmenszuwachs von 1.468 Unternehmen. Neugründungen und Aufgaben 125 613 Die Zahl der Neugründungen ging landesweit von 129.648 auf 127.643 Gewerbeanmeldungen um 1,55 % zurück. Gleichzeitig ist aber auch die Zahl Gewerbeabmeldungen rückläufig (von 125.613 in 2014 auf 120.05 in 2015) und somit konnten insgesamt 7.586 zusätzliche Unternehmen in NRW im Jahr 2015 gezählt werden. Die Hürden zur Unternehmensgründung bleiben nach wie vor hoch und die Situation auf dem Arbeitsmarkt trübt das Gründungsklima ein. Die weiterhin zunehmende Nachfrage von qualifizierten Personen verschafft gute Einkommens aussichten in abhängiger Beschäftigung. Viele ziehen den sicheren Weg einer Anstellung dem „Abenteuer Selbstständigkeit“ vor. Und da qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom Arbeitsmarkt geradezu aufgesogen werden, sinken die Zahlen der Existenzgründungen aus der Arbeits losigkeit. Gründungsanzahl im Kammerbezirk IHK Mittlerer Niederrhein, Regierungsbezirk Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen im Vergleich 127 643 Das Gründungsniveau in NRW bleibt auf einem niedrigen Niveau. Die Zahl der Neugründungen nimmt leicht ab, aber die Zahl der Geschäftsaufgaben sinkt noch deutlicher. Dadurch bleibt am Ende ein leichter Zuwachs an neu gegründeten Unternehmen, ohne dass eine Belebung des Gründungs geschehens festzustellen ist. 1.2 129 648 Keine Belebung des Gründungsgeschehens 1. Ausgangssituation 2015 Aufgabe 2014 125.613 43.012 9.641 Aufgaben 2015 120.057 41.005 9.691 % –4,42 –4,67 +0,52 6 7 2. Regionale Betrachtung 2. Regionale Betrachtung 2.2 1.3 Gründungsintensität in den kreisfreien Städten und den Kreisen Gründungsintensität in den Städten und Gemeinden 2015 Krefeld Mönchengladbach Rhein-Kreis Neuss Kreis Viersen 452 419 101 137 262 238 378 417 459 467 260 255 294 219 315 340 % –2,82 +1,31 +0,68 –2,10 2014 2015 252 240 156 145 397 427 379 445 219 247 303 290 146 118 96 84 149 130 % –4,91 +0,05 +5,67 –1,09 424 419 675 689 2014 1.872 2.213 2.979 2.577 Aufgaben 2015 1.780 2.214 3.148 2.549 294 259 483 466 Aufgaben 442 432 Neugründungen 2014 1.912 2.290 3.247 2.624 132 160 2014 1 500 Gründungen 2015 1.858 2.320 3.269 2.569 134 156 2015 97 102 2014 81 98 2015 Aufgaben 2 213 2 214 2014 2015 926 1 052 2015 2014 1 872 1 780 2014 2 320 2 214 1 858 1 780 2 000 1 912 1 872 2 500 2 290 2 213 3 000 Kreis Viersen 2 569 2 549 3 500 Rhein-Kreis Neuss 2 624 2 577 Mönchengladbach 3 269 3 148 Krefeld 3 247 2 979 4 000 107 122 Gründungsintensität 139 136 421 397 Gründungsintensität in den kreisfreien Städten und den Kreisen 135 160 2.1 490 454 763 697 1 066 1 118 1 912 1 858 2 290 2 320 Neugründungen 8 9 2. Regionale Betrachtung Stadt Brüggen Dormagen Grefrath Grevenbroich Jüchen Kaarst Kempen Korschenbroich Krefeld Meerbusch Mönchengladbach Nettetal Neuss Niederkrüchten Rommerskirchen Schwalmtal Tönisvorst Viersen Willich 2014 135 421 107 490 139 315 294 260 1.912 459 2.290 378 1.066 101 97 132 262 763 452 Gründungen 2015 160 397 122 454 136 340 219 255 1.858 467 2.320 417 1.118 137 102 160 238 697 419 % +18,52 –5,70 +14,05 –7,35 –2,16 +7,94 –25,51 –1,92 –2,82 +1,74 +1,31 +10,32 +4,88 +35,64 +5,15 +21,21 –9,16 –8,65 –7,30 2014 149 442 96 483 146 303 294 219 1.872 379 2.213 397 926 156 81 134 252 675 424 2. Regionale Betrachtung Aufgaben 2015 130 432 84 466 118 290 259 247 1.780 445 2.214 427 1.052 145 98 156 240 689 419 % –12,75 –2,26 –12,50 –3,52 –19,18 –4,29 –11,90 +12,79 –4,91 +17,41 +0,05 +7,56 +13,61 –7,05 +20,99 +16,42 –4,76 +2,07 –1,18 Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 09.05.2011, Stand 30.6.2015 Brüggen Dormagen Grefrath Grevenbroich Jüchen Kaarst Kempen Korschenbroich Krefeld Meerbusch Mönchengladbach Nettetal Neuss Niederkrüchten Rommerskirchen Schwalmtal Tönisvorst Viersen Willich Einwohner Stand 31.12.2014 15.443 62.773 14.703 62.124 22.855 42.504 34.618 32.306 222.500 54.599 256.853 41.605 152.644 14.961 12.717 18.922 29.093 75.058 50.652 Gesamt 1.216.930 Stadt 135 421 107 490 139 315 294 260 1.912 459 2.290 378 1.066 101 97 132 262 763 452 Gründungen in % in Relation zu Einwohnern 0,87 0,67 0,73 0,79 0,61 0,74 0,85 0,80 0,86 0,84 0,89 0,91 0,70 0,68 0,76 0,70 0,90 1,02 0,89 10.073 0,83 Gründungen 2014 Einwohner Stand 30.6.2015 15.461 63.073 14.779 62.476 22.927 42.766 34.727 32.452 222.834 54.799 257.795 41.638 152.964 15.074 12.834 18.902 29.147 75.488 50.768 1.220.904 160 397 122 454 136 340 219 255 1.858 467 2.320 417 1.118 137 102 160 238 697 419 Gründungen in % in Relation zu Einwohnern 1,03 0,63 0,83 0,73 0,59 0,80 0,63 0,79 0,83 0,85 0,90 1,00 0,73 0,91 0,79 0,85 0,82 0,92 0,83 10.016 0,82 Gründungen 2015 Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 09.05.2011, Stand 30.6.2015 Gründungsintensität Regional gesehen konzentrieren sich die Gewerbeanmeldungen vor allem auf die größeren Städte und Hochschulstandorte. Ursache für die Konzentration der Gewerbeanmeldungen in den Städten ist jedoch nicht nur die höhere Bevölkerungsdichte in diesen Regionen. Die Gründungsbedingungen in Städten und Hochschulstandorten sind günstiger als im ländlichen Bereich. In den gründungsstarken Regionen bündeln sich potentielle Auftraggeber, Netzwerke, Infrastruktur und Know-how. Krefeld hat nach einer positiven Entwicklung bei den Anmeldungen in 2014 – 2,47 Prozent gegenüber 2013 – 2,82 Prozent Rückgang in 2015 gegenüber 2014 zu verzeichnen. Die Schwankungen haben sich möglicherweise u. a. aus Betriebs erweiterungen und -verlagerungen ergeben, weil das A rbeitskräfte bindet oder freisetzt. Die beiden Oberzentren, Mönchengladbach und Krefeld, weisen zudem – trotz rückläufiger Zahlen – weiterhin eine hohe Arbeits losigkeit auf. Hier besteht zudem weiteres Potenzial zu Gründungen aus der Arbeitslosigkeit. Gegenüber dem Vorjahr wurden in Mönchengladbach für 2014 mit 2.320 Anmeldungen 30 mehr als in 2014 verzeichnet. Der Zuwachs beträgt 1,31 Prozent und liegt damit 0,24 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Entwicklung in den kreisfreien Städten ist schwer zu interpretieren. Wir gehen aber davon aus, dass es nach der Analyse der Markt- und Wirtschaftsdaten allgemeine wiederkehrende Schwankungen in den Regionen sind. Die Gemeinde Brüggen hat im Vergleich zum Vorjahr eine deutlich bessere Gründungsintensität. Die anderen Städte und Gemeinden haben im Vorjahresvergleich nur geringe positive wie auch negative Veränderungen. Diese Schwankungen basieren auf die üblichen Markteinflüsse, wie Arbeitslosigkeit, Gewerbesteuerhebesätze u. ä.. 10 11 2. Regionale Betrachtung 9.641 0,84 1.220.904 9.691 3.1 Neugründungen und Übernahmen nach Branchen im Kammerbezirk der IHK Mittlerer Niederrhein2 Neugründungen und Übernahmen 50% 49,29 45,45 60% 40% 1,35 2,14 9,09 1,43 2,02 3,21 10% 8,75 20% 12,14 30% 23,21 Aufgaben in % Aufgaben 2015 in Relation zu Einwohnern 130 0,84 432 0,68 84 0,57 466 0,75 118 0,51 290 0,68 259 0,75 247 0,76 1.780 0,80 445 0,81 2.214 0,86 427 1,03 1.052 0,69 145 0,96 98 0,76 156 0,83 240 0,82 689 0,91 419 0,83 24,58 1.216.942 Einwohner Stand 30.6.2015 15.461 63.073 14.779 62.476 22.927 42.766 34.727 32.452 222.834 54.799 257.795 41.638 152.964 15.074 12.834 18.902 29.147 75.488 50.768 8,57 Gesamt Aufgaben in % Aufgaben 2014 in Relation zu Einwohnern 149 0,96 442 0,70 96 0,65 483 0,78 146 0,64 303 0,71 294 0,85 219 0,68 1.872 0,84 379 0,69 2.213 0,86 397 0,95 926 0,61 156 1,04 81 0,64 134 0,71 252 0,87 675 0,90 424 0,84 8,75 Brüggen Dormagen Grefrath Grevenbroich Jüchen Kaarst Kempen Korschenbroich Krefeld Meerbusch Mönchengladbach Nettetal Neuss Niederkrüchten Rommerskirchen Schwalmtal Tönisvorst Viersen Willich Einwohner Stand 31.12.2014 15.433 62.773 14.703 62.124 22.855 42.504 32.630 32.306 222.500 54.599 256.853 41.605 152.644 14.961 12.717 18.922 29.093 75.058 50.652 3. Branchenverteilung 0% 2014 2015 0,83 Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 09.05.2011, Stand 30.6.2015 Um die Gründungszahlen zwischen den Regionen vergleichen zu können, wurden sie normiert, indem die G ründungszahlen zum Bestand der Bevölkerung der Regionen des Kammerbezirks in Verhältnis gesetzt worden sind. Trotz aller Bemühungen kann das Ergebnis des Vergleichs zwischen den Regionen beeinflusst sein. Sozioökonomische Faktoren (z. B. Bildungsstand, berufliche Erfahrung, Alter, Geschlecht) wirken sich stark auf die Gründungsneigung aus. Lokale Gegebenheiten, z. B. Nachfrage kraft, Arbeitslosigkeit oder die Nähe zu Bildungseinrichtungen haben ebenso einen Einfluss auf das Gründungsverhalten. Die Gründungsintensität im Kammerbezirk der IHK Mittlerer Niederrhein ist relativ ausgewogen. Insgesamt bewegen sich die Veränderungen im Vergleich 2014 zu 2015 um die 0,1 Prozentpunkte. Kempen und Niederkrüchten hatten eine negative Entwicklung von 0,22 bzw. 0,23 Prozentpunkten und waren damit in der Region die Gemeinden mit der geringsten Gründungsintensität. Die höchste Gründungsintensität war in Brüggen mit einer Steigerung von 0,16 Prozentpunkten zu verzeichnen. Neugründungen nach Branchen3 Gastgewerbe Handel Industrie Kredit / Versicherungen Die deutliche Verschiebung in den einzelnen Gemeinden und Städten spiegelt sich bei der Bewertung der Region des Kammer bezirks nicht wider. Bezogen auf den Kammerbezirk stellte sich eine kaum nennenswerte Verringerung der Gründungs intensität von 0,83 auf 0,82 Prozent ein. Sonstige Branchen Dienstleistungen Verkehr 2 3 Datenmaterial der IHK Mittlerer Niederrhein Alle Zahlenangaben in der Tabelle in Prozent 2014 in Prozent 8,75 24,58 8,75 2,02 2015 in Prozent 8,57 23,21 3,21 1,43 Prozentpunkte -0,18 -1,37 -5,54 -0,59 9,09 45,45 1,35 12,14 49,29 2,14 +3,05 +3,84 +0,79 12 13 4. Beratungsschwerpunkte Die Gründungsaktivitäten sind in den einzelnen Branchen unter schiedlich verteilt. Die größte Nachfrage ist in der Dienstleistungsbranche, gefolgt von Handel und Gastgewerbe, festzustellen. Im Gastgewerbe war die große Fluktuation auch in 2015 gegeben. Die Neugründungen haben in 2015 gegenüber dem Vorjahr um 0,18 Prozentpunkte abgenommen. 4.1 4. Beratungsschwerpunkte Der stationäre Handel hat 1,37 Prozentpunkte verloren, was auch im Onlinehandel begründet sein wird. Die Industriegründungen haben abgenommen, obwohl vergleichs weise hohe Rücklagen bei den Unternehmen vorhanden und die Kredite ziemlich günstig sind. Beratungsschwerpunkte im Kammerbezirk der IHK Mittlerer Niederrhein4 94 85 Wegen der guten Lage am Arbeitsmarkt haben die Beratungen zum Gründungszuschuss abgenommen. 53 43 66 70 83 83 101 105 Beratungsschwerpunkte Der stärkere Rückgang der Gründungsgespräche bei den IHKs von 44,29 Prozent ist nach IHK-Erfahrungen vor allem darauf zurückzuführen, dass Gründer verstärkt auch in eigenen Netzwerken oder auch im familiären Umfeld Unterstützung suchen. 2014 Beratungsschwerpunkte Fördermittel Gründungszuschuss Unternehmenssicherung Neugründung Unternehmensnachfolge 2014 83 66 43 70 85 2015 2015 105 83 53 101 94 % +26,51 +25,76 +23,26 +44,29 +10,59 Eine negative Entwicklung ist die Zunahme von 23,26 Prozent bei den Beratungen zur Unternehmenssicherung. Dieser Trend deckt sich mit den Insolvenzen im Kammerbezirk der IHK Mittlerer Niederrhein. In 2014 wurden 2.137 Insolvenzen registriert, in 2015 waren es 2.153. Die Unternehmensnachfolge ist bei den Beratungsgesprächen um 10,59 Prozent gestiegen. Das ist auf die Kommunikation des Themas in der Region zurückzuführen. Die Sensibilität des Themas aus der Sicht des Wettbewerbs verbietet einen offensiven Umgang mit einem Unternehmensverkauf. 4 Datenmaterial der IHK Mittlerer Niederrhein Sie spiegelt die Lage des Marktes, auf dem in den nächsten Jahren eine hohe Anzahl an Unternehmen zum Verkauf stehen werden, nicht wider. Als Ursache für diesen Trend sehen wir auch den bundesweiten Rückgang an Existenzgründern. Damit stehen immer weniger geeignete, fachlich versierte potenzielle Nachfolger zur Verfügung. Die allgemeinen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge haben sich in Deutschland seit dem letzten Jahr zumindest nicht verbessert. Neben dem Demographieproblem sind wachsende Unternehmensrisiken, z. B. durch die Anforderungen von Basel III, hohe steuerliche Belastungen und die politische Diskussion um die Erbschaftssteuer immer noch präsent. Die Unternehmensnachfolge in der Region der IHK Mittlerer Niederrhein wird zukünftig deutlich mehr Initiative verlangen, um Unternehmen zu bewahren und Arbeitsplätze zu sichern. 14 15 5. Defizite bei der Gründung 5. Defizite bei der Gründung Eine Hürde auf dem Weg in die Selbständigkeit ist der B usinessplan. Auch im Jahr 2015 gingen die meisten Existenzgründer unzureichend vorbereitet an den Start. Die Anteile der Existenzgründer, die in ihrem Konzept wesentliche Fragen nicht oder nur unzureichend beantworten konnten, sind weiterhin hoch. Die Existenzgründung ist ein komplexes Vorhaben und lässt viele Risiken entstehen, wenn die Vorbereitung oberflächlich bleibt. Wir haben sieben Sünden zusammengestellt, die einen erfolgreichen Start als Unternehmer erschweren oder sogar zum Scheitern bringen. Fehler bei der Gründung 1 haben unzureichende Fach-/Branchenkenntnisse Übereilte Gründung - Wer sich nicht ausreichend von fachlicher Seite beraten lässt und sich nicht die Zeit nimmt, die Gründung bis ins Detail zu durchdenken und vorzubereiten, könnte sein überstürztes Handeln schnell bereuen. 60 58 haben kaufmännische Defizite (Preiskalkulation, Kostenrechnung, Planrechnungen) 2 77 71 haben die Finanzierung ihres Start-ups nicht gründlich durchdacht 86 90 äußern unklare Vorstellungen über die Kundenzielgruppe 70 73 haben sich zu wenig Gedanken zum Alleinstellungsmerkmal gemacht 81 79 können ihre Produktidee nicht klar beschreiben 75 72 schätzen den zu erwartenden Umsatz unrealistisch hoch ein 73 75 2014 2015 Datenmaterial der IHK Mittlerer Niederrhein Auffällig ist, dass bei den Gründungswilligen mit Businessplan kaufmännische als auch fachliche Defizite mit bis zu zwei Drittel der Grundgesamtheit zu verzeichnen sind. Auch bei der Darstellung des Alleinstellungsmerkmals der Geschäftsidee liegt die Quote zwischen 65 Prozent und 70 Prozent. Unterstützungsangebote werden zu wenig genutzt Dies ist trotz der mannigfaltigen Unterstützungsangebote und Netzwerke, welche im Kammerbezirk vorherrschen, ein deutlich zu hoher Anteil. Weiteren Handlungsbedarf sehen wir aber auch bei der Kalkulation der Geschäftsidee. Gerade bei der Umsatz-/Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung weisen die vorgelegten Businesspläne deutliche Mängel auf. Fast 86 Prozent aller Gründer schätzen nach wie vor den benötigten Kapitalgrundstock zu niedrig ein. Puffer und Reserven werden meist nicht eingeplant und auch die persönlichen Lebenshaltungskosten werden oft geschönt dargestellt, Altersvorsorge beiträge und Urlaub nicht eingeplant. Auch die Möglichkeiten, wie die Unternehmensgründung finanziert werden soll, stellt viele angehende Gründer vor große Herausforderungen. Über einen Plan B, z. B. eine abgespeckte Umsetzungsvariante, wird zu wenig nachgedacht. Schlechte Geschäftsidee - Unerlässlich ist die Frage, ob die Geschäftsidee überhaupt sinnvoll ist, ob es überhaupt einen Markt dafür gibt bzw. ob der Markt nicht vielleicht schon übersättigt ist. 3 Mangelhafte Kundenakquise - Können Sie auf Menschen zugehen? Das ist das A und O, um Kunden zu gewinnen – für viele Existenzgründer eine der Hürden. Eine professionelle Schulung ist in vielen Fällen ratsam. 4 Zu geringe Rücklagen - Der Kapitalbedarf wird oft unterschätzt. Für schlechte Zeiten sollte der Jungunternehmer Geld auf der hohen Kante haben. Schließlich läuft das Geschäft nicht immer so schnell an wie gewünscht. 5 Finanzamt - Das Finanzamt könnte eine Nachzahlung zur Einkommenssteuer fordern, wenn der Gewinn höher ist als vom Gründer zunächst geschätzt. Das wird oft vergessen. 6 Fehlendes wirtschaftliches Rüstzeug - Kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse sollte jeder Existenzgründer haben. Fehlen sie, kann schnell der Überblick über die Geschäftsentwicklung verloren gehen. 7 Streit mit dem Geschäftspartner - Bei Gründungen im Team denken die Partner oft nicht darüber nach, dass es zum Streit und im schlimmsten Fall zur Trennung kommen kann. Dies ist oft nicht im Gesellschaftsvertrag geregelt. 16 17 6. Leistungskatalog der IHK Mittlerer Niederrhein 6. Leistungskatalog der IHK Mittlerer Niederrhein Die IHK Mittlerer Niederrhein bietet eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten für Existenzgründer und Jungunternehmer an. Nachfolgend eine kleine Auswahl: Gründertage Regelmäßig finden Existenzgründertage statt. Hier können Besucher bei Fachausstellern (Institutionen, Verbänden und Behörden) vor Ort in Vier-Augen-Gesprächen als auch in Fachvorträgen ihre Fragen klären. Beratung Die nach QM zertifizierten IHK-Beratungsangebote umfassen das gesamte Gründungsumfeld. Neben einer ersten Einstiegsberatung gibt es für das Gründungsvorhaben vertiefende Gesprächsangebote, bzw. die Intensivberatung. Informationen und Einschätzungen zu folgenden Themen werden angeboten: • Gründungsperson • Gründungsvoraussetzungen • Gründungsformen wie Franchise, Unternehmensnachfolge etc. • Rechtsformwahl und Steuern • Förderung und Finanzierung • Markt und Wettbewerb • Strategie • Unternehmensplanung, -steuerung und -kontrolle • Businessplan • etc. Eine individuelle Beratung zu Themenkomplexen wie Recht und Steuern ist jedoch ausgeschlossen. Daneben informieren die Kammern über Themen von A wie Abfallentsorgung bis Z wie Zollrechtsfragen. Seminare Da erfahrungsgemäß viele der angehenden Existenzgründer über mangelnde kaufmännische Qualifikationen verfügen, bietet die Kammer auch ein umfangreiches Seminarprogramm an. Coaching: Vorgründungs- und Nachfolgecoaching Seit vielen Jahren bietet die Industrie- und Handelskammer ein Coachingprogramm für Existenzgründer und Unternehmens nachfolger an. Jeder, der den Wunsch hat, ein eigenes Unternehmen zu eröffnen, kann mithilfe des „Beratungsprogramms Wirtschaft NRW“ professionelle Unternehmensberatung zu erschwinglichen Preisen nutzen. Der Zuschuss auf das Beratungsentgelt liegt derzeit bei 50 Prozent. Wenn aus der attraktiven Geschäftsidee ein neues Unternehmen entstanden ist, ergeben sich oft zusätzliche strategische Fragestellungen. Für die Erarbeitung von individuellen Lösungskonzepten kann der Jungunternehmer weitere IHK-Coachingförderungen in Anspruch nehmen. Dabei handelt es sich um das Bundesprogramm „Gründer coaching Deutschland“. Wichtig bei der Antragstellung ist, dass der Jungunternehmer noch nicht länger als fünf Jahre selbstständig ist. Anträge können bei der IHK Mittlerer Niederrhein gestellt werden. Die Abrechnung erfolgt direkt durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Berlin. Merkblätter Die IHK Mittlerer Niederrhein bietet zu allen erdenklichen Themen weiterführende Informationen über das Internet im Rahmen von Merkblättern an. Hier können Themen inhaltlich vertieft werden. Darüber hinaus werden die Fachansprechpartner für Rückfragen genannt. Stabwechsel – Unterstützung bei Betriebsübernahmen In Nordrhein-Westfalen suchen in den nächsten Jahren eine große Zahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen einen Nachfolger. Für Existenzgründer ist die Übernahme eines bereits bestehenden Unternehmens ein attraktiver Weg in die Selbständigkeit. Voraussetzung für eine erfolgreiche Betriebsübernahme ist jedoch deren sorgfältige Vorbereitung. Unterschiedliche Aspekte wie familiäre Interessen, die Qualifikation des Nachfolgers, betriebswirtschaftliche, steuer- und g esellschaftsrechtliche Gesichtspunkte müssen geklärt werden, damit der Generationswechsel nicht in eine Unternehmenskrise führt. Durch umfassende Information im Rahmen von Vortragsveranstaltungen, Workshops, Seminaren und durch individuelle Einzelgespräche mit Betriebsüber gebern und potenziellen Nachfolgern trägt die IHK Mittlerer Niederrhein zum Gelingen von Betriebsübernahmen bei. Wir bieten unseren Mitgliedern eine zusätzliche Unterstützung an. Mit unserer Aktion „Stabwechsel“ beraten und b egleiten wir Unternehmen, die einen Nachfolger suchen, aber auch Existenzgründer, die eine Übernahme anstreben. Die Hauptaufgabe des Nachfolgemoderators ist der persönliche Kontakt zu den Unternehmen. Vor Ort analysiert er die jeweilige Nachfolgesituation und legt zusammen mit dem Unternehmen die weitere Vorgehensweise fest. Verstärkung holt er sich bei Bedarf aus einem Netzwerk von Kreditinstituten, Steuerberatern, Juristen, Unternehmensmaklern, ö ffentlichen Förderbanken und Hochschulen. 18 19 7. Empfehlungen 7. Empfehlungen Empfehlungen für ein dynamisches Gründungsgeschehen Mit der Vielzahl der Gespräche, Beratungen und Stellungnahmen für Existenzgründer leistet die IHK Mittlerer Niederrhein einen bedeutsamen Beitrag zum Gründungsgeschehen. Aus ihrer Praxiserfahrung heraus richtet sie folgende Vorschläge an die Politik: Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern 42 Prozent aller IHK-Gespräche zur Selbstständigkeit werden mit gründungsinteressierten Frauen geführt. Doch viele s ehen dann vom Schritt in die Selbstständigkeit ab – der Anteil der von Frauen geführten Gründungsunternehmen beträgt ledig lich 28 Prozent. Viele Frauen sehen die Selbstständigkeit als Möglichkeit zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit und starten überwiegend im Nebenerwerb. Bessere Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf etwa bei den Betreuungsmöglichkeiten durch Kindertagesstätten und mehr Ganztagsplätze in Schulen sind ein Hebel, um das Potenzial zur unternehmerischen Selbstständigkeit von Frauen zu heben. Als Vorbild für Unternehmertum werben Unternehmerinnen und Unternehmer als Vorbilder können Interesse am „Beruf Unternehmer“ wecken. Die IHKs initiieren jährlich hunderte von Kontakten zwischen Unternehmern und Schülern. „Vorbild-Unternehmerinnen“ haben gerade auch Mädchen und junge Frauen erreicht. Auch die Initiative „FRAUEN unternehmen“ der Bundesregierung bietet hierfür eine gute Plattform. Finanzierung erleichtern Trotz des derzeit historisch günstigen Finanzierungsumfeldes mit äußerst niedrigen Fremdkapitalzinsen sehen die IHK-Gründungsberater bei 37 Prozent der Teilnehmer Defizite hinsichtlich der Finanzierung ihres Vorhabens. Mehr Möglichkeiten, privates Beteiligungskapital zu akquirieren, würde die Finanzierungssituation vieler Gründer entspannen – insbesondere von innovativen Startups. Immerhin hat die Bundes regierung mit dem Ausschluss der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen bei Streubesitz eine weitere Barriere verhindert. Es bestehen jedoch weiterhin sehr hohe Hürden im deutschen Steuerrecht für Investoren von Beteiligungskapital, deren Abbau der Kern eines Venture-Capital-Gesetzes sein muss. So sollten Verluste beim Einstieg eines Investors nicht untergehen, sondern in den Folgeperioden steuermindernd berücksichtigt werden können. Außerdem müssen ausländische Investoren rechtssicher darauf vertrauen können, dass sie für ihre Investments in deutsche Gründungsunternehmen zusätzlich zur Besteuerung in ihrem Heimatland nicht auch noch in Deutschland Steuern zahlen müssen. Zudem sollte auf die Besteuerung der Veräußerungsgewinne aus Streubesitzanteilen auch zukünftig verzichtet werden. Auf EU-Ebene sollte sich die Bundesregierung weiterhin dafür einsetzen, dass die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht geplante Einführung einer langfristigen Liquiditätskennziffer die für Gründer und junge Unternehmen wichtige Langfristfinanzierung durch Banken und Sparkassen nicht einschränkt. Alles aus einer Hand-Prinzip umsetzen Gründer empfinden die Vielzahl der zu konsultierenden Stellen für Anmeldungen und Genehmigungen als Belastung. Die Zeit fehlt, um sich gerade in der sensiblen Startphase um Kunden und Finanzierung zu kümmern. Das Thema zieht durch nahezu jede IHK-Gründungsberatung. Jede Gründung inklusive aller Genehmigungen sollte binnen eines Monats möglich sein. Für die von der Bundesregierung angekündigten One-Stop-Agenturen bieten sich die IHKs an, die bereits einen passgenauen Gründerservice aus einer Hand bieten – von Erstauskunft über Businessplan-Check bist zur Unterstützung bei Finanzierung, Förderanträgen und Gewerbeanzeigen. Voraussetzung für kundenorientierte One-Stop-Shops sind effiziente und medienbruchfreie Vernetzung, flächendeckend gute Breitband-Versorgung sowie eine entsprechende IT-Ausstattung aller beteiligten wirtschaftsfördernden Institutionen und Behörden. Bürokratie für Gründer weiter abbauen Mit der Erhöhung der Grenzen für Jahresgewinn (von 50.000 auf 60.000 Euro) und Jahresumsatz (von 500.000 auf 600.000 Euro), unter denen statt einer Bilanzierung eine einfachere Einnahme-Überschussrechnung möglich ist, hat die Bundes regierung eine wichtige Empfehlung zum Bürokratieabbau umgesetzt. Weitere Schritte müssen in einem zweiten Bürokratieentlastungsgesetz folgen. Kleine Unternehmen sollten ihren Überschuss statt mit dem komplizierten Steuer-PflichtFormular „EÜR“ wieder formlos ermitteln dürfen. Gründern sollte, wie etablierten Unternehmen auch, eine vierteljähr liche – statt monatliche – Umsatzsteuervoranmeldung erlaubt werden. Die Grenze für die Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter sollte angehoben werden. Anschaffungen bis 1.000 Euro sollten ohne jahrelanges Mitschleppen in den Büchern sofort abgeschrieben werden können. Das wäre gerade für Gründer, die für ihr junges Unternehmen die erste Ausstattung anschaffen, eine erhebliche Erleichterung. Unternehmertum flächendeckend in die Schulen bringen Hochschulausgründungen attraktiver machen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass es trotz zahlreicher Kampagnen und Projekte – auch der Bundesregierung – nicht gelungen ist, den Funken für mehr Unternehmertum in Deutschland zu zünden. Das zeigt auch die Qualität der den IHKs vorgelegten Geschäftskonzepte, deren Qualität aktuell wieder deutlich nachlässt. Der größte Hebel für mehr aussichtsreiche Unternehmensgründungen liegt in einer guten ökonomischen Bildung in der Schule. Ergänzend zum Wirtschaftsunterricht kann die Aufgeschlossenheit für Unternehmertum durch Unternehmensplanspiele oder Schülerfirmen vermittelt werden. In allen Bundesländern sollten Schulen auch innovative Wege erproben wie beispielsweise Sommercamps für unternehmerisch interessierte Schülerinnen und Schüler. Für eine gute ökonomische Bildung ist auch eine fachlich eigenständige Lehrerausbildung notwendig. Das Thema „Unternehmensgründung“ sollte tragendes Element des Leitbildes jeder Universität sein. Hier setzt das EXIST-Programm der Bundesregierung mit der Förderung und Bekanntmachung solcher Universitäten bereits wichtige Zeichen. Ziel sollte es sein, dass sämtliche Hochschulen schlüssige Strate gien für Gründungen aus der Hochschule und kompetente Ansprechpartner für gründungswillige Studenten und Hochschullehrer bieten. Impressum Herausgeber IHK Mittlerer Niederrhein Hausanschrift: Nordwall 39 47798 Krefeld Tel.: 02151 635-0 Fax: 02151 635-338 E-Mail: [email protected] De-Mail: [email protected] Verantwortlich Bert Mangels IHK Mittlerer Niederrhein Existenzgründung und Unternehmensförderung Autor Bert Mangels Gestaltung CGW GmbH Oberbenrader Straße 51 47804 Krefeld Bildnachweis: Andreas Bischof / Archiv, Vitaliy Kytayko / fotolia.com, contrastwerkstatt / fotolia.com, Manuela Klopsch / fotolia.com, Kurhan / fotolia.com, Rido / fotolia.com, Rawpixel Ltd. / fotolia.com, Gaj Rudolf / fotolia.com, contrastwerkstatt / fotolia.com, denisismagilov / fotolia.com Druck: Stünings Medien GmbH Dießemer Bruch 167 47805 Krefeld
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