Wahl Projekt und Vertiefungsgebiet für das Wintersemester 2016/17

Wahl Projekt und Vertiefungsgebiet für das Wintersemester 2016/17
Liebe Studierende,
zu leichteren Orientierung möchten wir Ihnen bezüglich der zur Wahl stehenden Vertiefungsgebiete
(Modul 16) in Verbindung mit dem Projekt (Modul 15) eine Übersicht der Organisationsstruktur dieser
Module geben. Beide Module werden über zwei Semester studiert (Teil I & Teil II).
Folgender organisatorischer Ablauf ist zu beachten:
1. Entsprechend des Studienverlaufsplans wählen Sie am Ende des vierten Semesters, das Sie im
Praktikum verbringen, aus vier möglichen Vertiefungsgebieten, konkret „Lebenswelt und
Sozialraum“, „Management und Recht“, Erziehung und Bildung“ sowie „Gesundheit und
Lebensbewältigung“, eine aus. Hierfür geben Sie schriftlich, auf einem hierfür vorgesehenen
Formblatt bei Frau Garrido-Kiesow im Studiengangssekretariat eine erste, zweite oder dritte
Präferenz an. Jedem Vertiefungsgebiet ist jeweils ein Projekt zugeordnet.
2. Die abgegebenen Präferenzen werden von der Studiengangsleitung und der
Studiengangssekretärin ausgewertet, um eine Zuordnung in gleich große Gruppen vornehmen
zu können.
3. Übersteigt die Zahl der Erstpräferenzen die Zahl der Plätze eines Vertiefungsgebietes (in der
Regel 20), werden die Plätze im Losverfahren vergeben. Damit haben alle Erstpräferenzen die
gleiche Chance. Das Losverfahren wird von der Studiengangsleitung und der Studiensekretärin
durchgeführt.
4. Entsprechend der Wahl des Vertiefungsgebietes werden Sie zugleich einem Projekt des
jeweiligen Vertiefungsgebietes zugeordnet. Die Projektbeschreibungen finden Sie im Anhang
5. Sie erhalten zu Beginn des 5. Semesters durch das Studiengangssekretariat eine
Benachrichtigung über Ihr Vertiefungsgebiet sowie das entsprechende Projekt.
6. Die Studiengangssekretärin legt zu Beginn des Semesters Ihre Zuordnung zum
Vertiefungsgebiet (Modul 16.1, 16.2., 16.3 oder 16.4) und den hier jeweils zugehörigen
Lehrveranstaltungen, konkret 21610 (Theorien), 21220 (Methoden), 21630 (Rechtliche
Aspekte) und 21640 (Organisation) und für das Projekt (Modul 15) auf QIS an, damit Sie sich
im 5. und 6. Semester zu den verschiedenen Lehrveranstaltungen der Module 15 und 16 sowie
zu den Prüfungen anmelden zu können.
Fragen, die sich auf die Organisation der beiden Module beziehen, können an das
Studiengangssekretariat gestellt werden.
Gute Entscheidungen!
LV 21510
Projekt Teil 1 (2 SWS)
1
LV 21510: Projekt 15.1 – Lebenswelt und Sozialraum: Sozialraum Biebrich Lebenswelt(en) im Stadtteil
Vertr. Prof. Stefan Weidmann
LfbA Daniel Meier MA
Biebrich ist der größte Stadtteil Wiesbadens mit einer vielfältigen Geschichte, die den Stadtteil bis
heute prägt und so verwundert es nicht, dass man Biebrich in der Stadtsoziologie als einen Stadtteil
mit funktioneller Mischung bezeichnen könnte. Die Menschen wohnen und arbeiten im dichtest
bevölkerten Stadtbezirk nicht nur, sie verbringen auch ihre Freizeit im Stadtteil. So sind verschiedenste
Bevölkerungsgruppen nicht nur unter sich, sondern auch im weitgehend problemlosen Kontakt
untereinander, was sich z.B. im bekannten Slogan „Biebrich ist bunt“ ausdrückt.
Mit dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“, weiteren Stadtentwicklungsmaßnahmen und im
Zuge des Booms städtischen Wohnens erfährt Biebrich seit einigen Jahren einen Wandel der
Baustruktur und in Folge dessen vollzieht sich auch ein Wandel der Bewohnerschaft.
Mit dem Projekt wollen wir einen Blick auf die aktuelle Situation des Stadtteils und seiner Menschen
werfen – und zwar aus der Perspektive der Menschen, also lebenswelt- und sozialraumorientiert. Die
Soziale Arbeit ist in Biebrich schon lange verwurzelt. Neben breiten Angeboten in der Kinder und
Jugendarbeit oder dem Bauhaus, ist auch das Nachbarschaftshaus, das sich seit 2008 auch als
„Mehrgenerationenhaus“ bezeichnet und eines der größten Nachbarschaftshäuser in Deutschland ist,
in Biebrich angesiedelt. Das Nachbarschaftshaus stellt sowohl Anlaufstelle als auch Treffpunkt vieler
Biebricher dar und ist damit für unser Projekt zentral: Eine Gruppe von Biebricher Seniorinnen und
Senioren wird im Austausch mit Ihnen Ideen und Projekte entwickeln, die Fragen und
Herausforderungen der Lebenswelt der Biebricher_innen thematisieren - und im Sinne einer
lebensweltorientierten Sozialen Arbeit zu einer Verbesserung des Alltags der Menschen vor Ort
beitragen. Die Projektthemen werden dementsprechend partizipativ mit den Bewohner_innen
entwickelt. Denkbar ist aber, dass diese von „Nachbarschaft zwischen Jung und Alt“, „die digitale
Welt“, „Frauen- und Männerrollen“ bis hin zu „Schule und Beruf“ reichen und somit ein breites
Spektrum an Thematiken aufspannen.
Literatur
Alisch, Monika/Dangschat, Jens S.: Armut und soziale Integration. Strategien sozialer Stadtentwicklung
und sozialer Nachhaltigkeit. Opladen 1998
Baum, Detlef (Hrsg.): Die Stadt in der sozialen Arbeit, Wiesbaden 2007
Dangschat, Jens S./Hamedinger, Alexander (Hrsg.): Lebensstile, soziale Lagen und Siedlungsstrukturen,
Hannover 2007
Kessl, Fabian/Reutlinger, Christian/Maurer, Susanne/Frey, Oliver (Hrsg.): Handbuch Sozialraum,
Wiesbaden 2005
Stövesand, Sabine/Stoik, Christoph u.a. (Hrsg.): Handbuch Gemeinwesenarbeit. Traditionen und
Positionen, Konzepte und Methoden. Opladen, Berlin, Toronto 2013
Aufbau und Struktur des Praxisprojekts (Modul 15) und des Vertiefungsgebiets „Lebenswelt und
Sozialraum“ (Modul 16.1):
2
Ergänzend zu dem zweisemestrigen Praxisprojekt (Modul 15, jeweils 2 SWS im WiSe 2016/17 und SoSe
2017), das dem konkreten Bezug zur Sozialen Arbeit dient und in dem eine für die Soziale Arbeit
relevante Problemlage zu bearbeiten ist, finden in dem zugehörigen Vertiefungsgebiet „Lebenswelt
und Sozialraum“ (Modul 16.1) im WiSe 2016/17 drei weitere Lehrveranstaltungen (im Umfang von
insgesamt 5 SWS) statt, die eine individuelle Profilbildung für Sie als Studierende ermöglicht.
Im WiSe 2016/17 gehören die Veranstaltungen „Theoretische Grundlagen von Lebenswelt- und
Sozialraumorientierung in der Sozialen Arbeit I“ (2 SWS) (Meier, Weidmann), „Methoden lebensweltund sozialraumorientierter Sozialer Arbeit“ (2 SWS) (Weidmann) sowie „Rechtliche Aspekte
lebenswelt- und sozialraumorientierter Sozialer Arbeit“ (1 SWS) (NN) zum Projekt „Sozialraum Biebrich
- Lebenswelt(en) im Stadtteil“. Im SoSe 2017 wird die Lehrveranstaltung „Theoretische Grundlagen
von Lebenswelt- und Sozialraumorientierung in der Sozialen Arbeit“ im Umfang von 2 SWS
weitergeführt. Zudem findet im Umfang von 1 SWS eine Lehrveranstaltung zum Thema „Organisation
und Administration lebenswelt- und sozialraumorientierter Sozialer Arbeit“ statt.
Die Prüfungsleistung in allen Lehrveranstaltungen des Vertiefungsgebiets „Lebenswelt und
Sozialraum“ (Modul 16.1) stellt ein Portfolio dar. Ziel des Portfolios ist die Reflexion der Projekte und
damit die Herausbildung eines theoretisch und praktisch fundierten professionellen
sozialarbeiterischen Handelns.
Beschreibung LV 21610 Theoretische Grundlagen von Lebenswelt und Sozialraum in der Sozialen
Arbeit I (2SWS):
Vertr. Prof. Stefan Weidmann
LfbA Daniel Meier MA
Um die Komplexität von gesellschaftlicher wie sozialer Wirklichkeit verstehen und professionell
gestalten zu können, benötigt Soziale Arbeit verschiedene Theorien. Die dem Projekt zugeordnete
Lehrveranstaltung vermittelt von daher theoretische Grundlagen der Lebenswelt- und
Sozialraumorientierung. Ziel ist hierbei zum ersten die Erarbeitung und kritische Auseinandersetzung
mit den theoretischen Positionen der Lebensweltorientierung (Grunwald/Thiersch 2011), die sowohl
für die theoretischen Diskurse als auch für die Profession Sozialer Arbeit hohe Relevanz besitzt. In der
Sozialen Arbeit ist zum zweiten die „sozialräumliche Wende“ (Kessl/Reutlinger 2011) relevant und zu
einem zentralen „Fachlichkeits- und Organisationsmuster“ geworden (ebd.: 1508).
In der Veranstaltung „Theoretische Grundlagen von Lebenswelt- und Sozialraumorientierung in der
Sozialen Arbeit I“ befassen wir uns – mit Blick auf das Projekt – zum zweiten mit unterschiedlichen
sozialräumlichen Zugängen und Perspektiven und setzen uns mit Prinzipien einer
lebensweltorientierten Sozialraumarbeit im Zusammenhang sozialer Stadtentwicklung auseinander.
Literatur
Bingel,
Gabriele: Sozialraumorientierung revisited. Geschichte, Funktion
sozialraumorientierter Sozialer Arbeit. VS Verlag, Wiesbaden 2011
und
Theorie
Grunwald, Klaus/Thiersch, Hans (Hrsg.): Praxis lebensweltorientierter Sozialer Arbeit, Juventa Verlag,
Weinheim, 2.Aufl. 2008
Grunwald, Klaus/Thiersch, Hans: Lebensweltorientierung, in: Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans (Hrsg.):
Handbuch Soziale Arbeit. Reinhardt Verlag, München, 5. Aufl. 2015, S. 934-943
3
Kessl, Fabian/Reutlinger, Christian: Sozialraum. In: Otto, Hans-Uwe/Thiersch, Hans (Hrsg.): Handbuch
Soziale Arbeit. Reinhardt Verlag, München, 5. Aufl. 2015, S. 1617-1625
Beschreibung LV 21620 Methoden lebenswelt- und sozialraumorientierter Sozialer Arbeit (2 SWS)
Vertr. Prof. Stefan Weidmann
In der klassischen Methodendreiteilung der Sozialen Arbeit wäre die Gemeinwesenarbeit zunächst als
Methode lebenswelt- und sozialraumorientierter Sozialer Arbeit zu nennen. Der Veranstaltung liegt
jedoch ein weites Methodenverständnis zugrunde. Methoden (i.S. von Techniken), die in der
lebenswelt- und sozialraumorientierten Sozialen Arbeit zur Anwendung kommen, sind vielfältig.
Methodologisch sind sie insb. in der qualitativen Sozialforschung zu verorten und werden
entsprechend des Erkenntnisinteresses, des Handlungsfelds und der Adressat/innen variiert. Beispiele
für solche Methoden sind Aktivierende Befragung, Stadtteilbegehungen, Autofotografie, Interviews,
Gruppendiskussionen, aber auch partizipative umsetzungsorientierte Methoden wie
Zukunftswerkstatt oder planning for real. In der Veranstaltung lernen Sie solche Methoden kennen
und wenden sie im Rahmen des Projektes an. Die Methoden werden dabei in die aktuelle
Methodendiskussion eingeordnet und theoretisch bezogen.
Literatur
Galuske, Michael: Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung, Weinheim und München, 2013
May, Michael: Sozialraumbezogene Methoden. In Otto, H.-U./Thiersch H. (Hrsg.): Handbuch Soziale
Arbeit (S. 1626-1635), München 2015
Schönig, Werner: Sozialraumorientierung: Grundlagen und Handlungsansätze. Wochenschau-Verlag,
Schwalbach /Ts, 2. Aufl. 2014
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LV 21510
Projekt Teil 1 (2 SWS)
Projekt 15.2 Management und Recht - „Fundraising“
Kai Abraham
Das Projekt findet in drei Blockveranstaltungen an folgenden Terminen statt: 18.11.2016, 09.12.2016
und 13.01.2016
Etymologisch lässt sich Fundraising auf die beiden englischen Begriffe fund (Kapital, Geldmittel) und to
raise (beschaffen, einwerben) zurückführen. Gemeint ist eine Mittel- und Ressourcenbeschaffung für
gemeinnützige Zwecke, was neben Geldleistungen (Geldspende) auch Sachleistungen (Sachspenden)
sowie Dienstleistungen (Zeit-, Know-How-Spenden) mit einschließt.
Fundraising lässt sich dem Marketing zuordnen (konkret: Beschaffungsmarketing), d.h. es geht um eine
systematische Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle von Maßnahmen und Aktivitäten.
Beim Fundraising werden die Ressourcen freiwillig und ohne weitere Verpflichtung bzw.
Verbindlichkeit zur Verfügung gestellt. Damit ist es vom Sponsoring abzugrenzen. Fundraising wie auch
Sponsoring beruhen auf Beziehungsarbeit und Kommunikation.
Im Rahmen der Veranstaltung werden u.a. folgende Aspekte bearbeitet:

Fundraising als Teilaspekt des Sozio-Marketings

Definition/Schnittstellen Fundraising/Sponsoring

Fundraising-Maßnahmen

Erfolgsfaktoren im Fundraising

Ethik im Fundraising

Beispiele aus der Praxis
Die Prüfungsleistung wird als Gruppenarbeit im Rahmen einer Ausarbeitung und Präsentation eines
Fundraisingkonzeptes für eine konkrete Organisation erstellt. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt im
Bezug zum Marketing und auf der methodischen Herangehensweise bei der Konzeptionierung, im
zweiten Teil auf dem Praxisbezug zu aktuellen Beispielen aus der Sozialwirtschaft und der konkreten
Konzeptionierung.
Von den Studierenden wird neben einer aktiven Beteiligung – auch über die Teilnahme an
Diskussionsforen in StudIP - ein kritisch-konstruktiver Umgang mit dem Thema erwartet.
Literatur
Christa, H. (2010): Grundwissen Sozio-Marketing. Konzeptionelle und strategische Grundlagen für
soziale Organisationen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
DZI Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (2012): DZI Spenden-Almanach 2012. Berlin:
Eigenverlag
Fabisch, N. (2013): Fundraising: Spenden, Sponsoring und mehr (3. vollständig überarbeitete und
erweiterte Auflage). München: Deutscher Taschenbuch-Verlag
Fundraiser-Magazin. Das Branchenmagazin für Sozialmarketing, Spenden und Stiftungen. Erscheint 2monatlich. Unter archiv.fundraiser-magazin.de stehen Ausgaben des Fundraiser-Magazins als
PDF-Datei zur Verfügung
5
Haibach, M. (2012): Handbuch Fundraising: Spenden, Sponsoring, Stiftungen in der Praxis (4.
aktualisierte und erweiterte Auflage). Frankfurt am Main New York: Campus-Verlag
Priller, E. & Sommerfeld, J. (Hg.) (2010): Spenden in Deutschland: Analysen - Konzepte - Perspektiven
(2. Auflage). Berlin Münster: Lit
Urselmann, M. (2014): Fundraising: Professionelle Mittelbeschaffung für steuerbegünstigte
Organisationen (6. überarbeitete und aktualisierte Auflage). Wiesbaden: Springer Gabler
LV 21610
Theorien I: Leadership, Finanzmanagement, Personalentwicklung (2 SWS), Claudia
Ruppert
Der Schwerpunkt liegt auf der Finanzierung Sozialer Arbeit:
Die Studierenden lernen betriebswirtschaftliche Systeme wie Haushalts-/Projektplanung, das System
der Buchhaltung, Stellenplanung und operatives Controlling kennen, gehen ganz konkret anhand von
Fallbeispielen in die Finanzierungsstrukturen hinein und erarbeiten sich die betriebswirtschaftlichen
Fragestellungen und Probleme anhand von konkreten Berechnungsbeispielen, mit denen die Soziale
Arbeit heute herausgefordert wird.
Dabei werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt.
Aspekte der Existenzgründung und der Organisationsform fließen im Hinblick auf die
Rechnungslegungsvorschriften mit ein.
Aspekte der Personalentwicklung, aktueller Vergütungssysteme und Versteuerung können regelmäßig
aufgegriffen werden.
LV 21620
Werkstatt: Fundraising, Sozialmarketing, Qualitätsmanagement, Existenzgründung (2
SWS), Harald Engelhard
Der Schwerpunkt liegt auf Qualitätsmanagement (QM).Die rechtlichen Grundlagen werden geklärt
sowie die Entstehungsgeschichte hergeleitet. Wir lernen unterschiedliche Qualitätsphilosophien
kennen.
Wir folgen der These: "Aufgrund des Konstrukthaften, dialogischen und prozessbezogenen Charakters
von Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit werden Verfahren benötigt, die zum einen auf die
Spezifika der einzelnen Arbeitsfelder ausgerichtet sind, und die zum anderen auf die besonderen
Verhältnisse in den jeweils konkreten Organisationen bezogen sind“ ( J.MerchelQualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit, S. 191) und untersuchen die gängigen QM Systeme( u.a.
DIN EN ISO 9000ff), ob sie diesen Anforderungen gerecht werden. Wir beschäftigen uns mit unserem
Verständnis von Qualität, mit den Eigenschaften von Qualität und mit den Einflussfaktoren der
Qualität.
Neben theoretischen Grundlagen und Methoden werden praktische Erfahrungen aus dem Bereich
Kindertagesstätten vermittelt und in Arbeitsgruppen auf andere Handlungsfelder der Sozialen Arbeit
adaptiert.
Als Lehr- und Lernmethode werden Impulsreferate und Gruppenübungen eingesetzt. Es ist geplant in
der Region Wiesbaden Jugendhilfeeinrichtungen mit erprobten Qualitätsmanagementsystemen
kennenzulernen. Interviews mit Anwendern sind möglich. Literaturhinweise und Arbeitsmittel werden
im Seminar bekanntgegeben.
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LV 21630
Organisationsrecht,
Finanzierungsrecht,
Arbeitsrecht,
Leistungerbringungsrecht (2 SWS), Prof. Dr. Markus Fischer
Steuerrecht,
Begleitend zum Projekt „Fundraising“ werden die Grundzüge des Gesellschafts-, Finanzierungs-,
Arbeits-, Steuer- und Leistungserbringungsrechts behandelt. Die Grundzüge werden behandelt mit
einem Fokus auf das Fundraising. Zudem werden weitere rechtliche Aspekte des Fundraising erörtert.
Während der Lehrveranstaltung besteht außerdem die Möglichkeit, rechtliche Fragen zu diskutieren,
die im Rahmen des Projekts bzw. im Rahmen der damit verbundenen Lehrveranstaltungen auftauchen.
Literatur
Marx, Ansgar (2013): Unternehmensformen im sozialen Sektor. In: Kievel, Winfried/Knösel,
Peter/Marx, Ansgar: Recht für soziale Berufe, 7. Aufl. Köln: Luchterhand, S. 459-475
Kievel, Winfried (2013): Träger öffentlicher Verwaltung und öffentlich-rechtliches Verwaltungshandeln
sowie das sozialrechtliche Dreiecksverhältnis. In: Kievel, Winfried/Knösel, Peter/Marx, Ansgar:
Recht für soziale Berufe, 7. Aufl. Köln: Luchterhand, S. 430-458
Kievel, Winfried (2013): Arbeitsrecht. In: Kievel, Winfried/Knösel, Peter/Marx, Ansgar: Recht für soziale
Berufe, 7. Aufl. Köln: Luchterhand, S. 484-495
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LV 21510
Projekt Teil 1 (2 SWS)
Projekt 15.3 Erziehung und Bildung - Mitmachen macht Mut (MamMut) Frauen
und Männer, Mädchen und Jungen gemeinsam gegen Gewalt.
Prof. Dr. Heidrun Schulze
Ein
transkulturelles
Präventionsprojekt
zum
Thema
generationsspezifische Gewalt für den Elementarbereich
geschlechtsspezifische
und
I. Ausgangspunkt und Beschreibung des Praxisprojektes
Verlässliche Zahlen zum Ausmaß geschlechtsspezifischer Gewalt zeigen, dass es sich um eine
schwerwiegende Menschrechtsverletzung auf globaler Ebene handelt.
Wir wissen heute, dass 37 Prozent aller Frauen in ihrem Leben Gewalterfahrungen in Familie und
Partnerschaft gemacht haben. Konkret bedeutet das: 4 von 10 Frauen sind in Deutschland von Gewalt,
in der Mehrzahl der Fälle durch ihren Partner, betroffen.
In der Familie erleben Mädchen und Jungen die Gewalthandlungen häufig mit und sind somit auch
direkt davon betroffen. Die Statistik legt also nahe, dass in Deutschland 6 von 10 Männern nicht
gewalttätig sind und sich gemeinsam mit Frauen für die Gewaltprävention einsetzen.
Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Jungen ist also kein frauenpolitisches sondern ein
menschenrechts- und damit immer auch ein kinderrechtspolitisches Thema. Es gründet in der
sozialen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern - geschlechtsspezifischer/ intragenerationeller
Gewalt - und auf dem Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern - intergenerationelle Gewalt.
Zahlen über den wirtschaftlichen Verlust aufgrund von geschlechtsspezifischer Gewalt u.a. durch die
Folgen auf Gesundheit und Arbeitsfähigkeit sind schon seit Längerem bekannt und weisen auf
volkswirtschaftliche Kosten hin: Demnach wurden für Deutschland 36 Milliarden Euro Verluste für
Unternehmen und für die Gesellschaft (Copenhagen Consensus) berechnet. Diese Summe beziffert
den gesamtgesellschaftlichen Schaden und errechnet sich z. B. durch wirtschaftliche Verluste aufgrund
von Arbeitsausfällen, Ausgaben für Güter und Dienstleistungen, die als direkte Folge von Gewalt in
Anspruch genommen wurden (z.B. Kostenbereiche Polizei und Justiz, Gesundheitliche Kosten,
Unterstützungsangebote für Opfer und Tatpersonen usw.)
Soziale Arbeit ist als Menschenrechtsprofession dazu aufgerufen in allen Bereichen der Gesellschaft
ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass geschlechtsspezifische und generationelle Gewalt kein reines
frauen- und kinderrechtspolitisches Thema bleibt, sondern eines, das die gesamte Gesellschaft betrifft
und in Zukunft betreffen wird. Insofern geht es uns alle an.
Um das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Jungen langfristig und effektiv zu verringern,
sind Präventionsmaßnahmen dringend notwendig.
Neben der gesamtgesellschaftlichen Bewusstseinsbildung müssen zunehmend Präventionsprojekte
gegen geschlechtsspezifische Gewalt entwickelt und umgesetzt werden.
Der Bereich, in dem diesbezüglich die besten Erfolge erzielt werden können und dementsprechend am
meisten Beachtung finden sollte, ist die Kindheit.
8
Präventionsprojekte die sich auf Kinder beziehen, setzen in hohem Maße auf das Erleben und die
Vermittlung gleichwertiger und wertschätzender Beziehungsmodelle, die auf der Achtung der
Menschenrechte sowie der Kinderrechte und der Entwicklung von gleichberechtigten Formen des
Zusammenlebens ohne Diskriminierung basieren.
Im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain wird hierzu im WS 2016/17 und im SS 2017
ein in Lateinamerika entwickeltes Präventionsprojekt im Vertiefungsgebiet Erziehung und Bildung (M
16.3.) als Praxisprojekt (M 15) mit Studierenden im Raum Wiesbaden an Grundschulen umgesetzt. Das
Präventionsprojekt wurde bereits in vielen Ländern (Peru, Ecuador, Bolivien, Paraguay) in Kooperation
mit der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Deutschland/Lateinamerika) und
pädagogischen Fakultäten verschiedener Universitäten durchgeführt.
Das Präventionsprojekt MamMut (im Spanischen „Ruta Participativa“) entstand Im Rahmen des
Regionalvorhabens „ComVoMujer - Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika“
(www.mujereslibresdeviolencia.usmp.edu.pe)
als eines unter vielen anderen Projekten
(Beispielsweise Präventionsprojekte in Wirtschaftsunternehmen) zum Thema Gewalt gegen Frauen im
Zuge der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Das Projekt MamMut - Mitmachen macht Mut - Gemeinsam gegen Gewalt ist ein altersgerechter
Lernparcours für sechs- bis zwölfjährige Das Ziel des Parcours ist die Förderung der Reflexion von
Prozessen, die zu gewalttätigen, diskriminierenden und ungleichen zwischenmenschlichen Dynamiken
aufgrund des Geschlechts führen. Auf dieser Basis sollen Kinder zum Aufbau von respektvollen und
gleichberechtigten sozialen Beziehungen befähigt werden.
Leitung des Projektes „MamMut“ in Deutschland:
Prof. Dr. Heidrun Schulze HSRM Wiesbaden unter Mitarbeit von Nicole Himmelbach (Dipl.
Sozialpädagogin, Dozentin HSRM)
Leitung des Projektes „Ruta Participativa“ in Ecuador: Timm Kroeger & Viviana Maldonado,
ComVoMujer, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Quito - Ecuador
Leitung „Ruta Participativa“ für Lateinamerika: Christine Brendel, Leiterin des Regionalprogramms
ComVoMujer, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Lima - Peru /
www.giz.de/peru
II. Zeitlicher Ablauf des Praxisprojektes (M 15) und der Lehrveranstaltungen im Vertiefungsgebiet
Erziehung und Bildung (16.3.)
Beginn
19.10. 2016
immer mittwochs
10.15 - 13.45
Einführung
26.10. 2016
10.15 - 13.45
LV M 15 / 16.3.
9
2.11. 2016
10.15 - 13.45
LV M 15 / 16.3.
November
Do 03.11.
16.00 - 18.00
Do 04.11.
9.00- 17.00
Fr 05.11. 2016
9.00- 17.00
Termin hängt
Training des Lernparcours
durch Mitarbeiter_innen
der GIZ
Erste Durchführung an einer
Schule
von Schulen
ab
Kontinuierliche
jeweils
im Zeitfenster
Lehrveranstaltungen jeden
zwischen 8.15
Vertiefungsgebiet
16.3./LV 21620 und
und 14.00
Mittwoch
16.3./LV 21610
M 15 Praxisprojekt
Freitags
Vertiefungsgebiet
16.3./LV 21610
in Blockveranstaltungen
(Recht)
Wichtig:
Eine verbindliche und vollständige Teilnahme an der Blockveranstaltung vom 3.11. - 5.11. ist
absolute Voraussetzungen zur Teilnahme am Praxisprojekt MamMut.
Anforderungen an die Teilnehmer_innen des Praxisprojektes:
1) Theoretische Einarbeitung zum Thema Gender und Gewalt sowie - Kinder - „Generationing“ Gewalt - Kinderrechte - Kinderschutz, Anti-Bias-Ansatz
2) Akquise an Schulen und andere pädagogische Einrichtungen zur Umsetzung des
Präventionsprojektes MamMut (Kontaktaufbau, Vorstellung des
Projektes,
Rolle
durchgehender Ansprechpartner_innen, Rolle als Multiplikator_innen)
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3) Materialerstellung
4) Teilnahme einer dreitägigen Schulung des Präventionsprojektes Übernahme der Durchführung
einer Lernstation während der Schulung (in Kleingruppen)
5) Durchführung des Präventionsprojektes MamMut in Kleingruppen in verschiedenen
Institutionen
6) Kontaktaufnahme zu Verter_innen von Netzwerken zum Thema Häusliche Gewalt
7) Durchführung von Gruppengesprächen mit Kindern direkt nach Durchführung des
Lernparcours
8) Prüfungsleistung: persönliche, fachliche, kinderrechtsbasierte und datenbasierte Evaluation
des Präventionsprojektes (Form wird besprochen)
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LV 21510
Projekt Teil 1 (2 SWS)
Projekt 15.4 Gesundheit und Lebensbewältigung - „Alter(n) und Gesundheit
Lehrende: N.N.
2 SWS
Alter(n) und Gesundheit ist von großer gesellschaftlicher sowie auch von individueller Bedeutung.
Obgleich im Prozess des Alterns gesundheitliche Probleme und Beschwerden zunehmen, ist das
Alter(n) nicht gleichbedeutend mit Krankheit, Behinderung, Einschränkungen und
Pflegebedürftigkeit. Der individuell-persönliche Lebensstil, psychosoziale Ressourcen, die soziale
Integration sowie eine adäquate medizinische Betreuung können den Gesundheitszustand, die
Lebensqualität und das Wohlbefinden deutlich beeinflussen. Sie sind damit Erfolg versprechende
Ansatzpunkte für Gesundheitsförderung und Prävention (vgl. Flor 2015).
Ziel dieser Projekt-Lehrveranstaltung ist es einerseits, die professionelle Praxis im Bereich Alternsund Gesundheitswissenschaften unter Zuhilfenahme wissenschaftlich fundierter
Forschungsmethoden zur Erkundung „(mehr oder weniger) fremder“ sozialer Welten (Ethnographie)
im Rahmen eines selbst mit-entwickelten Projektes kennen zu lernen. Andererseits soll die
Lehrveranstaltung im Sinne einer kritischen Diskursarena dazu genutzt werden, die im Feld
angewandten psychosozialen Interventionsmethoden aus der Perspektive Sozialer Arbeit kritischkonstruktiv zu beleuchten. Folgende Organisationsform der Projekt-Lehrveranstaltung sind
vorgesehen:

Selbständige Projektentwicklung und Projektarbeit in Studierenden-Kleingruppen (bis jew.
Max. 6 Projektmitgliedern)

Durch die Projekte routierend moderierte Diskussion der oben genannten kritischen
Diskursarena

Input-Vorträge zu Theorie, Methoden und Praxis der interdisziplinären Alternswissenschaften
und Gesundheitswissenschaften in Bezug zur Sozialen Arbeit
Zugehörige Lehrveranstaltungen, Vertiefungsgebiet Modul 16.4
LV 21610
„Theoretische Grundlagen: Einführung in sozialgerontologische Fragestellungen mit
dem Schwerpunkte auf die Soziale Arbeit mit älteren Menschen. (2 SWS), Lehrende:
Johannes Weber, Leiter Abteilung Altenarbeit, Amt für Soziale Arbeit, Wiesbaden
sowie Dr. phil. Petra Schönemann-Gieck, Dipl.-Gerontologin, M.A., Universität
Heidelberg
LV 21620
„Methoden Sozialer Arbeit mit Älteren Menschen: Beraten, Begleiten, Biographiearbeit
und mehr“. (2 SWS)Lehrende: Frau Dipl. Soz.päd. Benedicta Wendler,
Gerontopsychiatrisches Zentrum
LV 21630
Rechtliche Aspekte: Rechtliche Aspekte in der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen im
Kontext gesundheitlicher Fragestellungen. (1 SWS) Lehrende: Frau Iris Groß,
Beratungsstelle für selbständiges Leben im Alter, Abteilung Altenarbeit, Amt für Soziale
Arbeit, Wiesbaden
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