SAM – Das Smart PDM Tool für Zulieferer von

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SAM – Das Smart PDM Tool für
Zulieferer von DaimlerChrysler
und Renault
Hans-Joachim Hospach, Leinfelden-Echterdingen; Dr. Anna Wasmer, Karlsruhe;
Jörg Katzenmaier, Sindelfingen; Christophe Viel, Guyancourt
Der STEP Assembly Manager „SAM“ ist ein Smart PDM
Tool mit CATIA-Integration, das es auch Zulieferern ohne
PDM-System ermöglicht, komplexe Assembly-Strukturen
mit ihren OEMs auszutauschen und zu bearbeiten.
Die Assembly-Strukturen können in OEM-spezifischen
Sichten dargestellt werden. Für ihre Bearbeitung steht eine
Vielzahl an Funktionen zur Verfügung, vom einfachen
Editieren der Attributwerte und der Bearbeitung komplexer Bäume im Strukturbrowser bis hin zur Manipulation
ausgewählter Geometrien, die durch die CATIA-Integration
optimal unterstützt wird.
Alle Bearbeitungsfunktionen sind auf die jeweiligen OEMspezifischen Anforderungen abgestimmt, um ein optimales Ergebnis beim Zurücksenden der vom Zulieferer
erzeugten bzw. manipulierten Daten zu gewährleisten.
SAM wird gemeinsam von T-Systems ITS GmbH und PDTec
GmbH entwickelt und steht nun für Zulieferer von DaimlerChrysler und Renault zur Verfügung.
SAM
CATIA
Function
SAM CATIA Library
Client
Die Entwicklungsprozesse in der Automobilindustrie erfordern
heutzutage, dass Zulieferer nicht nur an Einzelteilen, sondern
auch an Zusammenbauten (Assembly-Strukturen) arbeiten. Während die OEMs PDM-Systeme einsetzen, um ihre Assembly-Strukturen und andere Produktdaten zu verwalten, gibt es viele Zulieferer, die sich kein PDM-System für diesen Zweck anschaffen
wollen. Jedoch müssen auch diese Zulieferer in der Lage sein,
mit Assembly-Daten von den OEMs umzugehen. Dieses Problem
wird im „Smart PDM Tools“-Anwendungsprojekt im Rahmen
des „PDTnet“-Projekts (www.pdtnet.org) und von der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Assembly Data Exchange“ der Organisationen Odette, VDA und ProSTEP iVIP behandelt, wobei STEP
AP214 CC6 als das Austauschformat für Assembly-Daten verwendet wird.
Neben anderen OEMs nimmt auch die DaimlerChrysler AG am
Anwendungsprojekt „Smart PDM Tools“ mit Pilotanwendungen für den Assembly-Datenaustausch teil. Bei DaimlerChrysler
wird das hauseigene PDM-System SMARAGD auf
der Basis von Metaphase von EDS für die Verwaltung von Assembly-Daten eingesetzt, in Kombination mit CATIA von Dassault Systèmes als CADSystem. Als so genanntes „Smart PDM Tool“ auf
SAM
der Zulieferer-Seite wurde SAM von T-Systems
PDMconnect
Browser
ausgewählt. Auf der OEM-Seite war eine STEP
AP214 CC6-Schnittstelle für SMARAGD bereits
verfügbar.
SAM PDMc Library
Server
GDG
View
SMARAGD
View
temp data
repository
CATIA
Model
Hintergrund
Other
Views ..
Mapping
CATIA
Model
CATIA
Model
STEP AP214 Master File
External File References
Bild 1: SAM System-Architektur
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Auch Renault SA hat sich mit dem Thema
Assembly-Datenaustausch mit Zulieferern befasst, sowohl für den Bereich Fahrzeugentwicklung als auch für den Bereich Antriebsstrang. Im
Bereich Fahrzeugentwicklung bei Renault wird
das PDM-System GDG für die Verwaltung von
Assembly-Daten eingesetzt. Wie SMARAGD basiert GDG auf Metaphase und wird im Kombination mit CATIA verwendet. PDTec hat nun für
Renault eine STEP AP214 CC6-Schnittstelle zu
GDG in einem gemeinsamen Projekt mit T-Systems entwickelt. Zusätzlich hat Renault die GDGWeb-Schnittstelle entwickelt, welche den Zulieferern den Zugriff auf Daten von GDG und den
Download ermöglicht. Für den Bereich Antriebsstrang, wo ENOVIAVPM von Dassault Systèmes und
ProduktDatenJournal
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Für den Datenaustausch zwischen OEM und Zulieferer verwendet SAM STEP AP214 CC6. Dabei enthält die STEP-Datei die Assembly-Struktur, die organisatorischen Daten und Verweise auf
die CATIA-Modelle, welche im CATIA-Export-Format ausgetauscht werden.
Funktionalität
Ein typisches Szenario für den Einsatz von SAM beim Zulieferer
besteht aus den folgenden Schritten:
ƒ Empfangen der STEP-Datei mit referenzierten CATIA-Modellen vom OEM, z. B. als ENGDAT-Paket
ƒ Visualisieren der hierarchischen Assembly-Struktur mit
CATIA-Modellen
ƒ Aktualisieren der Struktur und Ändern oder Hinzufügen
einiger CATIA-Modelle
ƒ Zurücksenden der aktualisierten Struktur mit den geänderten
CATIA-Modellen über STEP zum OEM
Bild 2: SAM GDG-Sicht
CATIA verwendet werden, wurde eine ähnliche STEP-Schnittstelle für Export und Import realisiert. Dank des standardisierten
Datenformats werden beide PDM-Systeme bei Renault mit Zulieferern kommunizieren, welche SAM und CATIA einsetzen.
System-Architektur
T-Systems und PDTec haben nun SAM (STEP Assembly Manager)
auf der Basis von COM/STEPorg entwickelt, um gemeinsame Anforderungen von DaimlerChrysler und Renault zu erfüllen.
SAM wird mit der CATIA-Funktion gestartet, wobei zunächst der
PDM-Daten-Viewer in den Vordergrund gebracht wird, um eine
STEP-Datei zu importieren. Dabei werden für die CATIA-Modelle, die von der STEP-Datei referenziert werden, automatisch
CATIA-Import-Prozesse abgeschickt. Nach dem Import kann die
in der STEP-Datei enthaltene Struktur in einem XML-Zwischenformat gespeichert werden, so dass die Strukturdatei schnell
wieder geöffnet werden kann, ohne den Import-Prozess wiederholen zu müssen.
Die Assembly-Struktur und die organisatorischen Daten werden
im PDM-Daten-Viewer in einer OEM-spezifischen Sicht dargestellt. Derzeit sind eine GDG-Sicht (siehe Bild 2) und eine
SMARAGD-Sicht (siehe Bild 3) verfügbar, worin die Struktur und
Terminologie der PDM-Daten wie in den jeweiligen PDM-Systemen dargestellt werden. Da der PDM-Daten-Viewer flexibel kon-
SAM besteht aus zwei Hauptkomponenten.
Eine Komponente ist eine CATIA V4 GII-Funktion zum Handhaben von hierarchischen Assembly-Strukturen in CATIA. Wie in COM/STEPorg ist diese in CATIA integrierte Funktionalität aus CMI (CATIA Metaphase Integration) von
T-Systems abgeleitet. CMI ist die Grundlage der
CATIA-Integration sowohl für GDG als auch
für SMARAGD.
Die andere Komponente ist ein separater PDMDaten-Viewer, der auf PDMconnect basiert und
als Java-Anwendung implementiert ist. PDMconnect wurde von PDTec entwickelt und ist
ein Framework, das als technische Basis für
PDM-STEP-Schnittstellen verwendet werden
kann. Es wird für die STEP-Schnittstellen sowohl von SMARAGD als auch von GDG verwendet. Der PDM-Daten-Viewer ermöglicht es,
die PDM-Daten anzuzeigen und zu bearbeiten,
und er steuert den STEP-Export und -Import.
Beide Komponenten kommunizieren miteinander über einen Client/Server-Mechanismus auf Basis von TCP/IP (siehe Bild 1).
Bild 3: SAM SMARAGD-Sicht
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Versionsplanung
Die erste Version von SAM ist nun verfügbar für CATIA Version 4.2 unter den
Betriebssystemen AIX, HP-UX, IRIX und
Solaris/SunOS.
Pilotprojekte für den Einsatz von SAM mit
Zulieferern von DaimlerChrysler und
Renault beginnen im Herbst 2002.
Die Versionsplanung von SAM basiert auf
einer fortlaufend gepflegten Liste von gemeinsamen Anforderungen von DaimlerChrysler und Renault. Für Ende 2002 ist
eine zweite Version von SAM geplant mit
einigen funktionalen Erweiterungen, z. B.
ƒ Auswertung von Änderungsrechten,
so dass nicht änderbare Modelle in
CATIA nicht aktiviert werden können
ƒ Eine Check-Out-Funktionalität, um
gleichzeitigen Zugriff von mehreren
Benutzern auf Zuliefererseite zu ermöglichen
ƒ Eine Integration mit dem DFÜ-System
SWAN von DaimlerChrysler
Bild 4: Lageänderung einer Teilbaugruppe mit SAM
figurierbar ist, können die OEM-spezifischen Sichten entsprechend den Bedürfnissen der OEMs angepasst werden, z. B. um
zu definieren, welche Attribute editiert und welche nur angezeigt werden dürfen. Zum Bearbeiten der Struktur sind ebenfalls
einige OEM-spezifische Funktionen verfügbar. Die Funktionalität zur Handhabung der PDM-Daten schließt auch eine Abfragemöglichkeit ein, wobei mit Wildcards nach Datenobjekten gesucht werden kann.
Aus dem PDM-Daten-Viewer kann ein Teilumfang der AssemblyStruktur (oder die ganze Struktur) für die Anzeige in CATIA ausgewählt werden. Die Möglichkeit, einen Teilumfang zum Laden
nach CATIA auszuwählen, erlaubt auch die Handhabung großer
Assembly-Strukturen. In CATIA werden die ausgewählten Modelle lagerichtig im Zusammenbau angezeigt. Die CATIA-Funktion SAM erlaubt es, die Lage von Teilbaugruppen so zu verändern, dass die hierarchische Assembly-Struktur erhalten bleibt.
Für Verschiebung, Drehung und auch Spiegelung sind mehrere
komfortable Methoden verfügbar (siehe Bild 4). Es ist möglich,
neue CATIA-Modelle zur Assembly-Struktur hinzuzufügen oder
bereits vorhandene Modelle, die noch nicht zur Struktur gehörten. Zur Bearbeitung der Modellinhalte kann die Standardfunktionalität von CATIA genutzt werden.
SAM unterstützt auch die Delta-Versorgung von Daten. Es ist
möglich, Daten zu einer existierenden Struktur hinzuzufügen,
indem eine weitere STEP-Datei mit der existierenden Struktur
verschmolzen wird („Merge“). Dabei werden zusätzliche Datenbestandteile mit vorhandenen Bestandteilen verschmolzen, wenn
ihre Schlüsselattribute identisch sind.
Schließlich kann die Struktur zurück nach STEP exportiert werden. Analog zum Ablauf beim Import werden für die referenzierten Modelle automatisch CATIA-Export-Prozesse abgeschickt. Am
Ende des Export-Ablaufs wird ein konfigurierbarer Paketierungsprozess aufgerufen, um ein Datenpaket für die Übertragung zu
erzeugen, welches die erzeugte STEP-Datei und die exportierten
CATIA-Modelle enthält.
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Für folgende Versionen von SAM ist die Unterstützung von
CATIA Version 5 geplant.
Die „SAM Community“
SAM wurde auf Grund von gemeinsamen Anforderungen von
DaimlerChrysler und Renault realisiert. Beide OEMs bilden zusammen mit T-Systems und PDTec die „SAM Community“, welche die
Weiterentwicklung von SAM gemeinsam steuert. Der SAM Community können weitere Mitglieder beitreten. Die Zulieferer der
OEMs in der SAM Community (derzeit DaimlerChrysler und
Renault) können die SAM-Software gegen eine jährliche ServiceGebühr von T-Systems beziehen.
■
Kontakt
Hans-Joachim Hospach, T-Systems ITS GmbH
Digital Engineering Solutions
Fasanenweg 9, D-70771 Leinfelden-Echterdingen
Tel. +49 (0) 7 11 / 972-2147, Fax +49 (0) 7 11 / 972-1931
[email protected]
www.t-systems.com
Dr. Anna Wasmer, PDTec GmbH
Haid-und-Neu-Str. 7, D-76131 Karlsruhe
Tel. +49 (0) 7 21 / 6 18 44-12, Fax +49 (0) 7 21 / 6 18 44-19
[email protected], www.pdtec.de
Jörg Katzenmaier, DaimlerChrysler AG
EP/QIE, HPC X463, D-71059 Sindelfingen
Tel. +49 (0) 1 60 / 8 63 93 59, Fax +49 (0) 70 31 / 90-79885
[email protected]
Christophe Viel, Renault SA, Renault Technocentre
TCR PLU 110, 1 avenue du golf
78 288 Guyancourt, France
Tel. +(33)-1-34959182, [email protected]
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