Ausgabe 2 / 2011 Neuer Vorstand gewählt Helga Künzel bleibt AWO Vorsitzende für weitere vier Jahre Anfang Mai fand in den Räumlichkeiten der AOK in Mülheim an der Ruhr die Kreiskonferenz statt, bei der u.a. der neue Vorstand gewählt wurde. An der Spitze der AWO Mülheim an der Ruhr steht weiterhin Helga Künzel. Sie ist als Vorsitzende für weitere vier Jahre bestätigt worden. Ebenfalls über eine Wiederwahl freuen durfte sich Monika Hoffmann, die weiterhin stellvertretende Vorsitzende sein wird. Neu ins Amt des Stellvertreters wurde Daniel Mühlen feld gewählt. In ihrem Bericht über die Arbeit des Kreisverbandes in den Jahren 2007 bis 2010 ging Helga Künzel auf die Punkte ein, die für den Kreisverband im Berichtszeitraum von besonderer Bedeutung waren. Sie nannte beispielhaft das 90-jährige Bestehen unseres Kreisverbandes, das die AWO in einem würdigen Rahmen im FORUM feierte. Zudem erwähnte sie das AWO Sommerfest und die Jubiläumsausstellung 90 Jahre AWO im Medienhaus, die durch unseren Bundesvorsitzenden eröffnet wurde. Sie führte weiter aus, dass das Zentrum für Arbeit und Rehabilitation „AZUR“ in die Hauskampstraße umgezogen und erweitert worden ist. Dort wurde auch eine Praxis für Ergotherapie eröffnet. Außerdem berichtete sie über die Fortentwicklung der Angebote im Bereich der Offenen Ganztagsschule und die Zertifizierung des AWO Kreisverbandes nach den DIN EN ISO-Kriterien und den AWO Qualitätskriterien. Die Auszeichnung als familienfreundliches Unternehmen hob sie als ein weiteres Qualitätsmerkmal unseres Kreisverbandes hervor. Die Geschäftsführung informierte über die schwierige wirtschaftliche Entwicklung und gab eine Zukunftsprognose ab. Im Mittelpunkt des Berichts standen insbesondere der Appell an den anwesenden Sozialpolitiker der SPD Johannes Gliem und an den Sozialdezernenten Ulrich Ernst, dass die Stadt in Zukunft für eine ausreichende Vergütung der Leistungen der Verbände Sorge tragen muss, um eine leistungsgerechte Entlohnung der MitarbeiterInnen zu gewährleisten und der Hinweis auf die Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips. Aber auch der Ausbau der Ganztagsbetreuung, die Armut von Kindern sowie die drohende Armut älterer Menschen sind Punkte, um die sich die AWO sorgt und künftig kümmern wird. Die Kreiskonferenz verabschiedete dann noch eine umfangreiche Satzungsänderung. Als weitere Mitglieder des Vorstandes wurden nachstehende BeisitzerInnen wiedergewählt: Günter Riedel, Elke Sommerfeld-Hall, Peter Krause. Neu in den Vorstand wurden Fikret Vural, Sabine Dederich-Raulf und Wolfgang Jurkiewicz gewählt. Die Revisoren wurden ebenfalls bestätigt. Es sind auch für die folgenden Jahre Dietmar Heinritz, Hartmut Mäurer und Heinz Fischer. Helga Künzel dankte den ausgeschiedenen Mit gliedern für ihre in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. Insbesondere bedankte sie sich bei ihrem bisherigen Stellvertreter Michael Schöttle für seine langjährige Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Mülheim an der Ruhr. BLATT 2 BLATT Kartoffeln im Autoreifen Pflanzaktion bei der AWO an der Eltener Straße AWO Spendenaktion des Leoclubs Mülheim / Rumbach Im Nutzgarten der AWO warten jetzt Tomaten, Beerensträucher und Kartoffeln auf die notwendige Sonne, um weiter gedeihen zu können. „Engagement für Musik und Bewegung: der Leoclub Mülheim/Rumbach unterstützt die Kinder des AWO Jugendzentrums“ KollegInnen der AWO, MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung und engagierte Nachbarn haben gemeinsam mit den Kindern einen Teil des Gartens in ein ansehnliches Beet verwandelt, in dem jetzt Pflanzen wachsen, deren Früchte ab Sommer gegessen werden können. Zuvor hatten städtische KollegInnen Ableger und Pflanzen aus dem eigenen Garten ausgegraben, gesammelt und zur Verfügung gestellt. Mit Freude auf die anstehenden Sport- und Musikkurse nahmen die Kinder des AWO Kinderund Jugendtreffs „Altes Wachhaus“ an der Oxforder Straße die Jahresspende des Leoclub Mülheim a.d.R./ Rumbach entgegen. Die Präsidentin des Leoclubs, Dr. Andrea Köther, übergab beim AWO Winterfest die Spende in Höhe von 1000,- Euro. AWO informiert: Das Bildungspaket Das Bildungspaket unterstützt Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern bei den Kosten zum Schulbedarf, bei Ausflügen und Schülerfahrten, bei der Lernförderung und Nachhilfe, beim Mittagessen in den Schulen sowie bei der Teilhabe am kulturellen Leben. Auch einige Gartenbaubetriebe haben mit ihren Spenden zum Gelingen der Aktion beigetragen. Die Kinder waren mit Spaten, Hacke, Gießkanne und großer Begeisterung bei der Sache und wollen die noch zarten Pflanzen auch weiterhin gut versorgen. Grundsätzlich leistungsberechtigt sind Familien mit Kindern und Jugendlichen unter 18 bzw. 25 Jahren, die nachfolgende Leistungen erhalten: Die ausgefallene Idee, die Kartoffeln in Autoreifen zu pflanzen, sorgte für Erstaunen. Petra David, Leiterin der Einrichtung in der Eltener Straße meint: „Wenn die Ernte tatsächlich so gut ausfällt wie angekündigt, wird dies im Herbst mit einem Kartoffelfeuer gefeiert“. Eine tolle Aktion mit Spaß und Lerneffekt, denn die Tomate wächst nicht in der Ketchupflasche. Vorher jedoch wurden Mark Pape und Max Heidkämper noch als Osterhasen aktiv. Für die Kinder der „Verlässlichen Ferien“ versteckten sie auf dem Spielplatz leckere Schokohasen und andere tolle Süßigkeiten, die die Kinder mit hoher Begeisterung suchten und mit fröhlichem Grinsen verspeisten. Spendenübergabe im „Alten Wachhaus“ Silke Eichelbaum (AWO) Präsidentin Dr. Andrea Köther und Kathrin Wiedenmann (Leoclub Mülheim/Rumbach) Silke Eichelbaum, Leiterin der Einrichtung „Altes Wachhaus“, freute sich besonders, da solche Kurse nur mit Hilfe von Spenden finanziert werden können. „WenDo Selbstbehauptungstraining für Mädchen, sowie Trommelkurse und sogar ein Tanzkurs bereichern die Erfahrungswelt der Kinder dank des großen Engagements des Leoclubs, der uns schon viele Jahre großzügig unterstützt“. Durch Obstverkauf auf Mülheimer Stadtfesten, Spenden auf Symposiumsveranstaltungen und das Ausfahren von Weihnachtsbäumen bekam der Leoclub die gespendete Summe zusammen. „Nach den Osterferien werden die Kurse im „Alten Wachhaus“ fortgesetzt!“, freuen sich die Leoclubmitglieder Carina Kühlmann und Max Heidkämper! • G rundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) Sozialhilfe • Grundsicherung im Alter, dauerhafte Erwerbsminderung (SGB XII) • Wohngeld • Kinderzuschlag • oder nur ein geringes Haushaltseinkommen erzielen (nach Prüfung). Anträge und Beratungsangebote erhalten betroffene Familien in allen Dienststellen der Sozialagentur sowie im Internet unter www.sozialagentur.muelheimruhr.de. Wir empfehlen allen betroffenen Eltern bzw. allen Familien mit Kindern, die ein geringes Haushaltseinkommen erzielen, umgehend bei der zuständigen Sozialagentur die entsprechenden Anträge zu stellen. In diesem Zusammenhang bietet der AWO Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V. donnerstags in der Zeit von 16.00 bis 18.00 Uhr in der Geschäftsstelle Bahnstraße 18, 1. Etage, Mülheim-Stadtmitte betroffenen Familien Hilfe und Unterstützung bei Fragen rund um das Bildungspaket und beim Ausfüllen der Anträge an. 3 BLATT 4 BLATT Unser korporatives Mitglied Autismus MH-DU-WES e.V. berichtet aus seiner Arbeit Margarete Wietelmann wurde 60 Leben mit Autismus „Hallo“, sagte der Junge, als er den Raum betrat, und lächelte. Komisch, ich war irritiert, es sollte doch ein autistischer Junge zu mir kommen, dieser Junge aber passte nicht in das Bild, das ich mir von Autisten gemacht habe. Später erfuhr ich, dass dieses „Hallo“ sagen des Kindes von der Mutter lange eingeübt worden war. Bis dieser Junge „Hallo“ sagte, wenn er einen Raum betritt oder Menschen vorgestellt wird, dauerte fast ein Jahr. Für diesen Jungen ist eine Begrüßung nicht weiter sinnvoll, denn „wenn ich doch schon in dem Raum bin, sehen die anderen mich doch, da brauche ich doch nicht noch etwas zu sagen.“ Solche und ähnliche Episoden, erleben Menschen, die mit Menschen mit einer Autismusspektrums störung zu tun haben, häufig. Denn Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, der kom plexe Störungen des zentralen Nervensystems zu grun de liegen - insbesondere im Bereich der Wahrnehmungsverarbeitung - und die bereits im Kindesalter beginnt. In ihrem Zentrum steht eine schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörung. Dieses Therapie Zentrum wird vom Verein „Autismus Mülheim-Duisburg-Wesel e.V.“ betrieben. Zum 30-jährigen Jubiläum hat der Verein das Buch „Leben mit Autismus“ herausgegeben. Dieses Buch wendet sich sowohl an Menschen mit einer Autismusspektrumsstörung als auch an all diejenigen, die mit ihnen privat oder beruflich in Kontakt stehen. Es informiert über die Bandbreite autistischer Störungen. Auch werden u.a. Diagnosekriterien und Anregungen zum Alltag mit Autismus erläutert. Daneben bietet das Buch einen weit gefächerten Einblick in die Arbeit des Vereins mit seinen Selbsthilfegruppen und in die the rapeutische Arbeit im Autismus-Therapie-Zentrum in Mülheim mit den Außenstellen Duisburg und Wesel. Gleichzeitig gibt dieses reich bebilderte Buch durch die zahlreichen Erfahrungsberichte Einblick in die Welt von Menschen mit einer Autismus spektrumsstörung. Das Buch will Mut und Hoffnung machen, davon zeugen die Texte und die Bilder Betroffener. Dadurch werden nicht nur ihre Andersartigkeiten sondern auch die besonderen Stärken dieser Menschen deutlich, die entscheidend für die Entwicklung unserer modernen Gesellschaft waren und sind. Die Diagnose Autismus ist unabhängig vom kognitiven Entwicklungsstand. Das Spektrum des Autismus umfasst daher sowohl Personen mit zum Teil schwerer kognitiver Beeinträchtigung als auch Personen mit Normal- oder Hochbegabung. Wenn gewisse Regeln in der Beziehung und im Umgang mit Menschen mit Autismus beachtet werden und man ihnen Verständnis und Achtung erweist, führt dies zu einem wertvollen und reichhaltigem Miteinander der Vielfalt. Die Auswirkungen der Störung behindern auf vielfältige Weise die Beziehung zur Umwelt, die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und die Fähigkeit zur Eingliederung in die Gesellschaft, da sowohl kognitive als auch sprachliche, motorische, emotionale und interaktionale Funktionen betroffen sein können. Das Buch „Leben mit Autismus“ ist für 10,- Euro in der Geschäftsstelle in Mülheim (s.o.) zu erwerben, oder für 12,- Euro inkl. Versandkosten dort zu bestellen, bzw. beim Buchhändler unter der ISBN Nr.: 978-3-00-0330-8. Es finden sich oft weitere Verhaltensauffälligkeiten wie stereotype, ritualierte oder wiederholende Interessen und Aktivitäten. Hilfe, Unterstützung und Beratung finden Menschen mit einer Autismusspektrumsstörung und Menschen in ihrem Umfeld im Autismus-Therapie-Zentrum in Mülheim, Mellinghoferstr. 328, Tel.: 0208 / 75 55 33, Email: [email protected]. Unser langjähriges Mit glied und die stell ver tretende Fraktionsvor sitzende der SPDRatsfraktion feierte ihren 60. Geburtstag im Kreis von Familie, Freunden und Genos sinnen und Genossen. Sie verzichtete auf Geschenke und bat stattdessen um Spenden für das AWO elefon. Mit dem elefon können wir Kindern in Not helfen, insbesondere wenn sie sexuelle Gewalt erfahren. Es sind für diesen guten Zweck 845,00 Euro zusammengekommen. Wir danken Margarete, wünschen ihr natürlich auch auf diesem Weg nochmals ein gesundes und erfolg reiches neues Lebensjahr und danken auch den SpenderInnen. Unterstützung durch Verzicht Spende an die AWO – statt Geschenke Sicherlich ist dieser Weg ein guter, die Arbeit unseres Verbandes zu unterstützen. Wir stehen für eine gerechte und solidarische Gesellschaft. Die AWO verfolgt dies mit Angeboten und Leistungen stetig. Schenkende tun so dem Geburtstagskind, der AWO, den Menschen, den wir helfen, etwas Gutes und erhalten dafür eine Spendenquittung. Welches Geburtstagsgeschenk ist sonst noch steuerlich absetzbar? Osterferien an der OGS Sunderplatz In den Osterferien war es wieder so weit – Ferienbetreuung in der OGS am Sunderplatz! In Kooperation mit der Tersteegenschule erwarteten die Kinder diesmal zwei spannende und erlebnis reiche Wochen. Wir reisten in den Dschungel und begaben uns auf eine wahrhaft aufregende Expedition. Die Gruppenräume verwandelten sich in prächtige Dschungellandschaften. Wunderschöne Schmetter linge flogen durch den Flur, giftige Schlangen schlängelten sich an der Wand entlang, hier und da hüpfte sogar noch ein Frosch vorbei. Dies alles wurde von den Kindern selbst gestaltet. Besonders spannend war der Besuch von echten Dschungeltieren. Herr Appenheimer von az-terraristik Essen ermöglichte uns dies. Bartagame, Waran, Schmuckhornfrosch, Feuersalamander, Schlangen – der Dschungel war zum Greifen nah! Natürlich durfte eine Dschungelprüfung nicht fehlen. Unsere „kleinen Experten“ stellten ihre Fähigkeiten und ihren Mut in waghalsigen Prüfungen unter Beweis. Viel zu schnell verging die tolle Zeit, doch ein Hauch von Dschungelfieber liegt immer noch in der Luft! 5 BLATT 6 BLATT Freiwilliges Soziales Jahr bei der AWO Mülheim an der Ruhr – eine unglaubliche Freude Die Schule ist geschafft und das war denn auch das Einzige, auf das man sich die letzten Wochen, gar Monate konzentriert hat. Die Schule ist vorbei, das pausenlose Lernen, das frühe Aufstehen, die müden Gesichter der Lehrer, aber auch der feste Rahmen in dem sich unser Leben bis dato abgespielt hat. Man steht nun vor der großen Entscheidung und irgendwie kommt diese, obwohl sie vorhersehbar war, trotzdem viel zu früh. Wie soll es weitergehen? Ausbildung? Studium? Arbeiten? Oder stattdessen lieber erstmal die Welt entdecken? Reisen machen und andere Denkweisen kennenlernen? Die Bandbreite an Angeboten ist groß, überwältigend, einschüchternd. Wie um alles in der Welt soll man da die richtige Entscheidung treffen können? Genau an diesem Punkt befand ich mich vor einem knappen Jahr auch. Das Abi war geschafft, die nötige Auszeit von ein paar Monaten reinem Nichtstun wurde langsam zum quälenden Countdown in Richtung Anmeldefrist zum Wintersemester 2010 und ich war ratloser denn je, wie es weiter gehen sollte. Für‘s Abi hatte ich viel gemacht, wollte dementsprechend auch einen Nutzen davon haben und etwas Anspruchsvolles studieren, aber so wie das nun mal ist, kriegt man von allen Seiten zu hören „das ist doch brotlose Kunst“, „damit bekommst du niemals einen Job“, „Wieso willst du das denn machen? Du warst doch immer in den Sprachen so gut, das kannst du doch nicht einfach außer Acht lassen“ und schlussendlich „Wie? Du weißt immer noch nicht, was du nun machen willst?“. Na toll. Während der Schulzeit hatte ich mich immer darauf gefreut endlich meine eigenen Entscheidungen zu treffen und nun stand ich da und wünschte mir nichts sehnlicher, als dass mir jemand diese Entscheidung abnehmen könne. Auch ich war einer der Kandidaten, die eigentlich zuallererst die Welt sehen wollten. Amerika war das Ziel von einer Freundin und mir und je weiter die Zeit verstrich, desto klarer wurde mir, dass dieser Plan noch vor Anfang des Semesters schwer umsetzbar sein würde. Nach langen Auseinandersetzungen mit meiner Mutter wurde ich mir immer sicherer, dass ich mit dem Studieren noch ein Jahr warten wollte, um die Reise wirklich antreten zu können. Und sowieso hatte ich in den vergangenen zwei Jahren schon genug Zeit damit verbracht für Prüfungen zu lernen und wollte endlich mal etwas Richtiges machen. Richtig arbeiten und nach der Arbeit nach Hause kommen und mich nicht mehr mit irgendwelchen unsinnigen Hausaufgaben auseinandersetzen. Wie es nun dazu kam, dass ich mich letzten Endes für ein FSJ entschieden habe, war eher zufällig. Ich hatte mich inzwischen damit abgefunden, dass die ganze Familie die Hände über den Kopf zusammenschlug in Anbetracht dessen, dass ich ein ganzes Jahr mit ein bisschen Kohle verdienen und Urlaub machen vergeuden würde, als die Freundin meines Bruders mir noch einmal von ihrem FSJ erzählte und was für eine wertvolle Erfahrung es für sie gewesen sei. Zuvor hatte ich dies nur immer belächelt und mir nicht weiter Gedanken darüber gemacht, doch dieses Mal war es anders. Das Freiwillige Soziale Jahr bot mir alles, was ich suchte: eine „wirkliche“ Arbeit mit (wenn auch kleinem) Gehalt, die mir sogar für mein Studium angerechnet werden konnte und dazu hatte ich die Möglichkeit, den Dienst auch nur für ein halbes Jahr zu machen, so dass noch genügend Zeit blieb, um zwischen FSJ und Studium die langersehnte AmerikaReise zu machen. Klang alles ziemlich verlockend, jetzt musste ich also nur noch eine geeignete Stelle finden. Im Glauben, dass mir Anfang August noch alle Möglichkeiten offen stehen würden, schrieb ich also vier Bewerbungen und war mir todsicher, dass ich auch eine dieser Stellen bekommen würde. Ich meine, einen Freiwilligen konnte schließlich jede Einrichtung gebrauchen, oder etwa nicht? Nach einer knappen Woche bekam ich einen Anruf von meiner jetzigen Chefin und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Wie sich herausstellte, konnte ich von Glück reden, dass ich überhaupt noch eine freie Stelle bekommen hatte, da scheinbar nicht alle FSJ-lerInnen solche aufgrund ihrer Unentschlossenheit geworden sind, wie es bei mir der Fall war. Tatsächlich hatten die meisten ihre Bewerbungen schon im April verschickt, wie sich bei der ersten gemeinsamen Seminarwoche herausstellte. Die Einrichtung, um die es sich handelte, war das Seppl-Kuschka-Haus in Mülheim an der Ruhr. Eine sozial-psychiatrische Übergangseinrichtung. Was man sich darunter vorstellen kann? Hier werden Menschen mit psychischen Erkrankungen und sozialen Defiziten rehabilitiert, sodass sie im Optimalfall nach etwa zwei Jahren in eine eigene Wohnung ziehen können und einen Job haben. Meine Chefin legte sehr viel Wert darauf, dass ich von Anfang an wusste, welche Rechte und Pflichten ich haben würde. Sie erklärte mir die Tagesabläufe und meine Aufgabenbereiche. Von Beginn an wurde ich ins komplette Geschehen mit einbezogen, durfte an allen Gesprächen teilnehmen und wurde sofort als Mitglied des Kollegiums angesehen, jedoch ohne den Druck zu verspüren, alles sofort richtig machen zu müssen oder nicht sagen zu können, wenn es doch mal zu viel wird. Dafür wurde mir speziell eine Mitarbeiterin zugeteilt, die mir als Mentorin bei Fragen und Schwierigkeiten zur Seite stehen würde. Und das tut sie auch wirklich. Auch jetzt nach einem halben Jahr ist es ihr noch wichtig, dass ich mich auch wirklich wohl fühle und nicht über- oder unterfordert bin. Ich gehe wirklich gerne zu meiner Arbeit, was auch zu einem Großteil an den Menschen hier liegt, sowohl MitarbeiterInnen als auch KlientInnen. Die KlientInnen freuen sich jedes Mal, wenn sie feststellen, dass jemand auch schon mal einen ganzen Tag Zeit hat, um mit ihnen Ausflüge oder Spiele zu machen oder sie bei einem anstehenden Arztbesuch zu begleiten. Natürlich gibt es auch schon mal Stress, aber man lernt schnell, wie man sich in solchen Situationen zu verhalten hat. Das nicht zuletzt aufgrund der vielen Fortbildungen, an denen ich hier teilnehmen darf. Egal, worum es geht, ich bin immer mit dabei, sei es Deeskalations-Training, Auftaktveranstaltungen neuer Projekte oder jegliche Teamsitzungen. Meine Amerika-Pläne konnte ich zwar im Endeffekt doch nicht verwirklichen, da meine Freundin abgesprungen ist, aber glücklicherweise konnte ich somit mein FSJ auf ein ganzes Jahr erweitern und kann dementsprechend auch an allen fünf über das Jahr verteilten Seminaren teilnehmen, welche aufgrund der genialen Zusammensetzung von verrückten, lustigen und kreativen Leuten jedes Mal sehr viel Spaß machen. Und dass ich mich unglaublich freue noch für ein weiteres halbes Jahr im Seppl-Kuschka-Haus sein zu dürfen, muss ich wahrscheinlich nicht noch mal erwähnen, oder? Wir danken Elena Mertel für Ihren Bericht und Ihr Engagement in diesem Jahr. Wer Interesse hat an freiwilliger Arbeit bei der AWO Mülheim an der Ruhr meldet sich bei der AWO Geschäftsführung 02 08 / 4 50 03 - 112. Worin unterscheidet sich der BFD vom FSJ? Für Freiwillige unter 27 Jahren unterscheiden sich der BFD und das FSJ nur geringfügig in der Organisation und der Vertragsgestaltung. Freiwilliges Soziales Jahr und Bundes freiwilligendienst bei der AWO Kann der Einstieg jederzeit möglich erfolgen? Das ist möglich. Normalerweise beginnen die Dienste aber im August oder September. Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei der AWO sind Freiwilligendienste im sozialen Bereich. Junge Men schen erhalten die Möglichkeit, sich zu engagieren und damit etwas für die Gesellschaft zu tun. Ein freiwilliger Einsatz fördert die Entwicklung der Persönlichkeit, bietet Orientierung auch bei der Berufswahl und vermittelt wichtige Kompetenzen für das weitere Leben. Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es? Beide Freiwilligendienste erfolgen vor allem in sozialen Einrichtungen. Die AWO bietet zum Beispiel in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit, in Ein richtungen für Menschen mit Behinderungen und in Schulen viele interessante und abwechslungsreiche Einsatzmöglichkeiten. Spielt Bildung eine Rolle? Die pädagogische Begleitung und die Teilnahme an Seminaren sind wichtige Bestandteile der Freiwilligendienste. Insgesamt werden die Frei willigen für 25 Seminartage von ihrer Einsatzstelle freigestellt. Für über 27-jährige finden im Rahmen der Erwachsenenbildung Seminartage statt. Die Teilnahme an den Seminaren ist für die Freiwilligen verpflichtend. Während des gesamten Einsatzes stehen den Freiwilligen für alle Fragen feste Kontakt personen zur Verfügung. Ist man sozialversichert? Absolut. Freiwillige sind sozial abgesichert. Das heißt, die Freiwilligen sind über ihre Einsatzstelle in der gesetzlichen Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung versichert. Wer kann mitmachen? Beide Freiwilligendienste stehen jungen Menschen nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht offen. Beim FSJ können die Freiwilligen bis zu 27 Jahre alt sein. Beim BFD gibt es keine Altersbegrenzung. Wie und wo kann man sich bewerben? Unter www.awo-freiwillich.de gibt es einen umfas senden Überblick. Wie lange dauert der Einsatz? In der Regel zwölf Monate. Mindestens jedoch sechs, höchstens 18 und in Ausnahmefällen, bei Vorlage eines besonderen pädagogischen Konzeptes, 24 Monate. Gibt es finanzielle Unterstützung? Es gibt ein Taschengeld, das je nach Einsatzstelle und Bereich unterschiedlich ist. Laut Gesetz dürfen max. 330,- Euro gezahlt werden. Außerdem kann sich die Einsatzstelle an den Kosten der Verpflegung und Unterkunft beteiligen oder Freiwilligen mit einer sogenannten Geldersatzleistung unterstützen. Besteht ein Urlaubsanspruch? Auf jeden Fall. Freiwilligen stehen genau so viele Urlaubstage zu, wie allen anderen Beschäftigten der Einsatzstelle. Quelle: AWO Bundesverband 7 BLATT AWO Mülheim an der Ruhr zertifiziert Seit 2008 hat sich die AWO, Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V., auf den Weg gemacht, ihre Arbeit, Angebote und Dienstleistungen durch einen Qualitätsmanagementprozess ständig zu verbessern. In Audit-Terminen werden die verschiedenen Abläufe und Dokumentationen überprüft. Wenn alles gut verläuft, erhält die AWO ein entsprechendes Zertifikat. Die AWO lässt sich zum einen nach der DIN EN ISO 2001:2008 und zum anderen nach den AWO Qualitätskriterien zertifizieren. Dies bezieht sich auf den gesamten Verband. Im April diesen Jahres wurde die Qualität der Arbeit der AWO Mülheim an der Ruhr erneut in einem zwei Tage andauernden Überwachungsaudit überprüft. Auch dieses Mal haben die MitarbeiterInnen wieder bereitwillig und motiviert die Fragen der AuditorInnen beantwortet. Und diese haben bestätigt: Die AWO Mülheim an der Ruhr arbeitet auf einem qualitativ hochwertigen Niveau und erfüllt die notwendigen Ansprüche und Kriterien in vollem Maße. Mit großem Zuspruch wurde in diesem Jahr zum Beispiel an der Grundschule Krähenbüschken und am Sunderplatz die Arbeit im Ganztag begutachtet. Frau Dr. Wagner und Herr Dr. Krämer, die AuditorInnen, waren begeistert von den Ergebnissen und sprachen den Teams und den Schulleitungen ein großes Lob aus. Die Ausstattung der Räume, das Konzept, die Dokumentation, die Förderung der SchülerInnen sowie die Bereitschaft, die Interessen der Kinder und Eltern im Besonderen zu berücksichtigen, fanden viel Zuspruch. Gerne werden die Anregungen der AuditorInnen aufgenommen, um die Qualität noch weiter zu steigern. Sehr zufrieden ist auch Adelheid Zwilling, Geschäftsführerin und Qualitätsmanagementbe auftragte der AWO Mülheim an der Ruhr: „Mit dem erfolgreichen Überwachungsaudit wird unsere gute Arbeit deutlich. Die AWO Mülheim ist eine der wenigen Verbände, die sich im Tandem (DIN EN ISO und AWO) zertifizieren lassen. Die Zertifizierung der Arbeit im Ganztag macht mich besonders stolz, wird hierdurch doch die hohe Motivation und das Engagement der ErzieherInnen deutlich. Wir wissen alle, dass aber auch die personelle und finanzielle Ausstattung des Ganztags durch die Stadt Mülheim an der Ruhr eine solche Qualität ermöglicht.“ Der Termin für das nächste Audit in 2012 steht bereits fest. Denn Qualitätsmanagement ist ein fortlaufender Prozess und die AWO Mülheim an der Ruhr ist bestrebt, die Arbeit für ihre KundInnen weiterhin zu verbessern. 8 0 2 BLATT 20-jähriges Jubiläum Am 1. Mai 1991 nahm Rudolf Amann als Fachkraft für Suchtkrankenhilfe die Arbeit beim AWO Kreisverband Mülheim an der Ruhr auf. Seitdem arbeitet er mit verschiedenen Aufgaben und Funktionen im Drogenhilfezentrum. Auch nach 20 Jahren ist Herr Amann motiviert und neuen Ideen und Projekten gegenüber aufgeschlossen. Die Geschäftsführerin Adelheid Zwilling gratuliert ihm herzlich zu seinem Betriebsjubiläum. Océ Auszubildende engagieren sich erneut in den Sozialpsychiatrischen Einrichtungen Auch in diesem Jahr engagierten sich die Auszubildenden des Unternehmens Océ wieder bei der AWO Mülheim an der Ruhr. Waren es im letzten Jahr 23 junge Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren, so fanden sich dieses Jahr sogar 29 Auszubildende ein, die am Samstag, den 7. Mai, ganztägig in den Sozialpsychiatrischen Einrichtungen SepplKuschka- und Fritz–Driskes-Haus aktiv wurden. Hauptaufgabe des Teams war, den Treppenhäusern der beiden Wohneinrichtungen einen neuen Farbanstrich zu verleihen. Bei schönstem, som merlichem Wetter wurden zudem auch eine, von den EinrichtungsbewohnerInnen gebaute Statue neu verputzt, ein gespendeter Steingrill aufgebaut und einige Balkone neu bepflanzt. Mit ein Anlass für dieses ehrenamtliche Engagement der jungen Leute war das jährlich stattfindende Treffen aller kaufmännischen Auszubildenden unter Leitung der Ausbildungsbeauftragten Anne Seiffert. Die Auszubildenden der sechs Océ Standorte in Deutschland sollten sich besser kennenlernen und ein Netzwerk aufbauen. Bereits im vergangenen Jahr engagierten sich die Auszubildenden des Unternehmens erfolgreich für die Sozialpsychiatrischen Einrichtungen an der Zink hüttenstraße. Die AWO Mülheim an der Ruhr sowie Océ waren mit dem im vergangenen Jahr erbrachten Engagement der Auszubildenden mehr als zufrieden. Daher waren beide Seiten auch in diesem Jahr wieder sehr an einem gemeinsamen Projekt interessiert. Das Centrum für Bürgerschaftliches Engagement, das im letzten Jahr die beiden Partner zum ersten Mal zusammengebracht hatte, war auch jetzt wieder am Zustandekommen des neuen Projektes beteiligt. Zum Abschluss des Aktionstages fand am frühen Abend wieder ein gemeinschaftliches Grillfest mit den Auszubildenden von Océ, BewohnerInnen der Sozialpsychiatrischen Einrichtungen und MitarbeiterInnen der AWO Mülheim an der Ruhr statt, um die erbrachte Leistung zusammen zu feiern. Einrichtungsleiter Norbert Kühn bedankte sich bei den jungen Leuten für ihr Engagement und wies darauf hin, dass neben den erledigten Verschönerungen insbesondere die Begegnung mit den Menschen ein sehr wichtiger Punkt solcher Aktionen sei. Ich möchte gerne Mitglied werden. Name männlich weiblich Vorname Straße, Nr. PLZ Ort Telefon Geburtsdatum Eintrittsdatum BEITRITTSERKLÄRUNG 9 Button gegen Missbrauch Ich möchte gerne Mitg und Misshandlung von Kindern Name Der Verein WIR für DIE Mülheimer Kinder e.V. setzt sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen in Vorname Mülheim an der Ruhr ein. Mit einem Button kann nun jeder Unterstützung signalisieren. Straße, Nr. Jeder der diesen Button trägt zeigt, dass er eine gewaltfreie Gegenwart und Zukunft fürPLZ unsere Kinder will. Der Button ist für 10,00 Euro zu bekommen. Schreiben Sie eine Nachricht an: Gaby Beyer Düsseldorfer Str. 136a 45481 Mülheim an der Ruhr Ort Telefon Geburtsdatum Ein Mein Ortsverein Mein Ortsverein Die angegebenen Daten werden — soweit einschlägig — unter Berücksichtigung der §§1-11 und 27-38 Bundesdatenschutzgesetz erhoben, gespeichert und genutzt. Als Monatsbeitrag zahle ich 2,50/3,00/4,00/5,00/7,50/10,00/15,00,* oder beliebig mehr. (* Nicht zutreffendes bitte streichen) Hiermit ermächtige ich die AWO Mülheim den Montagsbeitrag in Höhe von. Die angegebenen Daten werden — sow der §§1-11 und 27- 38 Bundesdatenschu Als Monatsbeitrag zahle ich 2,50/3,00 beliebig mehr. (*Nicht zutreffendes bitte Hiermit ermächtige ich die AWO Mülhe Euro jeweils für 1 Euro jeweils für 1/4, 1/2, 1* Jahr von meinem Spendenkonto: Konto WFDMK, Konto-Nr. 300 123 457 • BLZ 362 500 00 Konto bei der Bank bei der Bank BLZ BLZ zu Beginn des jeweiligen Beitragszeitraums einzuziehen. zu Beginn des jeweiligen Beitragszeitra Mir ist bekannt, dass ich meinen Beitritt zur AWO Mülheim an der Ruhr e.V. innerhalb einer Frist von zwei Wochen schriftlich widerrufen kann. Mir ist bekannt, dass ich meinen Beitritt innerhalb einer Frist von zwei Wochen Ich wurde geworben durch: Ich wurde geworben durch: Name Name Vorname Vorname Datum (Spenden und Mitgliedsbeiträge sind ste Sie eine Spendenbescheinigung.) Datum Unterschrift (Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenbescheinigung.) Impressum Verantwortlich: Helga Künzel, Vorsitzende Adelheid Zwilling und Lothar Fink, Geschäftsführung Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V. Redaktion: Sekretariat Silke Bertels, Bahnstraße 18, 45468 Mülheim Telefon: 02 08 / 45 00 3-1 12 Email:[email protected] www.awo-mh.de Layout: Werbeagentur friends without partners GmbH & Co. KG, Dortmund
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