8 Sport Donnerstag, 21. Juli 2016 | Nr. 167 . LANDESLIGA SÜDWEST .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... Mit Adofos Fünferpack an die Spitze Drei plus drei macht sechs: Die Fußballer des TSV Gilching-Argelsried haben gestern Abend auch ihr zweites Landesligamatch gewonnen. Der Aufsteiger siegte beim SV Mering 5:1, präsentierte sich vor allem in Halbzeit eins als Meister der Effizienz und hatte mit Ramon Adofo den Mann des Abends. ließ nicht mehr viel zu. Und als Merings Niklas Bauer sechs Minuten vor dem Ende die Ampelkarte wegen wiederholten Foulspiels sah, war klar, dass nichts mehr passieren würde. Ramon Adofo machte den Abend mit seinem fünften Tor kurz vor Schluss perfekt und schoss sein Team an die Tabellenspitze. Gilchings Spartenchef Stefan Schwartling war nach diesem Ergebnis von den Socken: „Das ist irre, ich weiß nicht, wo das noch alles hinführen soll.“ Und auch Ramon Adofo wusste gar nicht, wie ihm geschieht: „Das war ein richtig geiler Tag. Ich habe heute aus sechs Chancen fünf Tore gemacht. Das wird es so schnell nicht mehr geben.“ VON TOBIAS HUBER Gilching – Über die Vorteile eines Aufsteigers ist schon viel geschrieben worden. Wenn Teams wenige Wochen nach einer Meisterschaft in einer neuen, höheren Liga ankommen, sind sie häufig noch euphorisiert, voller Adrenalin und bereit für neue Aufgaben. Was der TSV Gilching-Argelsried gestern Abend in der ersten Halbzeit des zweiten Landesliga-Spieltags beim SV Mering, immerhin Vizemeister der vergangenen Saison, ablieferte, darf getrost als kurios bezeichnet werden – Aufstiegseuphorie hin oder her. Nach der Beschnupperphase in den ersten zehn Minuten schlug Gast Gilching eiskalt zu – und zwar nicht ein-, zweioder dreimal, sondern gleich viermal. Dabei liefen die Angriffe eigentlich immer nach SV Mering – TSV Gilching-A. So wird’s gemacht: Gilchings Stürmer Ramon Adofo erzielte in Halbzeit eins vier Tore in gut 30 Minuten. demselben Muster. Die defensiv überforderten Schwaben verloren im Mittelfeld den Ball, und dann ging es schnell. Steilpass auf Adofo, über dessen Qualitäten wohl noch keine Infos in Mering angekom- men waren. Zweimal überlupfte der TSV-Stürmer Merings Keeper Sebastian Hollenzer, einmal schob er die Kugel eiskalt an ihm vorbei, und einmal köpfte er eine Flanke ins Netz. Als Mering zwischenzeitlich auf 1:3 verkürzen konnte, dachten einige der rund 200 Besucher, jetzt würde es andersherum gehen. Denkste, Adofo machte kurz vor der Pause mit dem 4:1 eigentlich FOTO: JAKSCH schon den Deckel drauf. Natürlich versuchte der SVM nach dem Seitenwechsel, die Partie irgendwie noch zu drehen, kam mit zwei neuen Spielern aus der Kabine. Aber die Gilchinger Defensive 1:5 (1:4) Mering: Hollenzer – Krebold, Stoiber, Gocevic (46. Bayr), Bauer, Arnold (46. Obermeyer), Hiemer (85. Drevs), Wiedemann, Kerber, Müller, Rodenwald Gilching: Hartmannsgruber – Gensheimer, Hölzl (78. Lubenow), Wiedemann, Gegenbauer (87. O. Dülger), König, Brand, Beier, Adofo, Ruml (66. Huber), Lindermeier Tore: 0:1 Adofo (11.), 0:2 Adofo (24.), 0:3 Adofo (31.), 1:3 Müller (37.), 1:4 Adofo (42.), 1:5 Adofo (90.) Schiedsrichter: Rico Spyra (FC Erding) Gelb-Rote Karte: Bauer (84./wiederholtes Foulspiel) Zuschauer: 200 KANU ............................................................................................................................................................................................................................................... HANDBALL ................................................................................................ Gold-Triple für Ferdinand Dittmar 14-jähriger Starnberger räumt bei den Süddeutschen Meisterschaften voll ab Starnberg – Mit drei Goldmedaillen, einer silbernen und einer bronzenen kehrte Ferdinand Dittmar von den Süddeutschen Meisterschaften im Kanurennsport an den Starnberger See zurück. Das aufwändige Training hat sich gelohnt. Ferdinand Dittmar, 14-jähriger Gymnasiast aus Starnberg, schuftet sechs Tage die Woche jeweils über zwei Stunden für seinen großen Traum, einmal für Deutschland bei Olympischen Spielen zu starten. „Drei- bis viermal die Woche fahren wir zum Training nach Oberschleißheim“, erzählt sein Vater Thomas Dittmar. Ansonsten übt Ferdinand auf der Isar an der Floßlände in Thalkirchen und natürlich auf dem Starnberger See. Und der junge Leistungssportler, der dem bayerischen Landeskader angehört (Nationalkader gibt es erst ab 17 Jahre) ist auf einem guten Weg, seinen Traum zu erfüllen. Bei den Titelkämpfen auf der Olympia-Regattastrecke in Oberschleißheim siegte er in seiner Altersklasse über die 2000 Meter im Einer, Zweier und Vierer. Zudem belegte er im Einer auf der Sprintstrecke über 500 Meter Rang drei und wurde im Mehrkampf Zweiter. Der so genannte Mehrkampf ist ein Mix aus Pad- Vom Kanuvirus infiziert: Carla Dittmar und ihr Bruder Ferdinand, der Ende August in Brandenburg Deutscher Meister werden will. FOTO: PRIVAT deln, Laufen und einem Geschicklichkeitsparcours und dient dazu, die jungen Athleten „nicht nur einseitig, sondern ganzheitlich zu trainieren“, erklärt Thomas Dittmar. Mit diesen Erfolgen zählt Ferdinand natürlich auch zu den heißen Mitfavoriten bei den Deutschen Meisterschaften, die von 23. bis 28. August in Brandenburg ausgetragen werden. Er macht auch gar keinen Hehl aus seinen hohen Ambitionen: „Ich will Deutscher Meister werden“, sagt der 14-Jährige selbstbewusst. Zuvor steht aber noch Mitte August die Deutsche Wildwasser-Meisterschaft auf dem Programm. Neben Ferdinand sind auch seine beiden jüngeren Schwestern Lilly (9) und Carla (7) bereits vom Kanu-Virus infiziert. Die beiden Mädchen starteten ebenfalls bei den Süddeutschen Meisterschaften. Allerdings gibt es in dieser Altersklasse nur wenige Konkurrentinnen. Carla hatte nur eine Gegnerin und musste sich geschlagen geben. Die Silbermedaille im Mehrkampf war für die Siebenjährige nur ein schwacher Trost. „Sie war schon ziemlich traurig“, sagt ihr Papa. Richtig glücklich war dagegen die ältere Schwester Lilly, die sich gegen vier weitere Starterinnen durchsetzte und so die Goldmedaille holte. Sorgen bereitet den Dittmars derzeit nur die geplante teilweise Schließung der Regattastrecke in Oberschleißheim, die als Stützpunkt für den Bayerischen Ruder- und Kanuverband dient. Sollten die Vorschläge der Stadt München wahr werden, dann könnten auf der einzigen süddeutschen 2000-Meter-Strecke bald keine nationalen und internationalen Regatten mehr stattfinden. mib Emmrich wechselt von Gilching nach Herrsching Herrsching – Weitere Verstärkungen hatte Reinhold Weiher bereits vor einigen Wochen angekündigt. Inzwischen ist der Trainer der Herrschinger Handballer fündig geworden. Mit Nicolas Emmrich zog der Landesligist den vierten Neuzugang nach Thomas Stanglmair, Alexander Tietz (beide TSV Murnau) und Philipp Lemke (HSG München) an Land. „Für uns ist er der ideale Spieler“, freut sich der Coach über den 21-jährigen Gilchinger, der in Zukunft die Aktionen der Herrschinger leiten soll. Während die Verantwortlichen vom Ammersee stolz auf den gelungenen Coup sind, präsentierte sich Gottfried Jais recht nachdenklich. „Für uns ist das nicht nachvollziehbar“, räumte der Abteilungsleiter des TSV Gilching ein. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sich Emmrich wegen seines Studiums in Erlangen vollkommen aus dem Handball zurückzieht. Dass er weitermacht und ausgerechnet zum Rivalen nach Herrsching wechselt, ist ein Schlag ins Kontor. Schon vor einem Jahr hatte der Bezirksoberligist mit Patrick Herz einen vielversprechenden jungen Spieler an die Herrschinger verloren. „Nici war einer der Engagiertesten“, sagt der Spartenchef. Emmrich glänzte nicht nur im zentralen Rückraum, sondern auch als Trainer der männlichen B-Jugend. Einen plausiblen Grund für seine Entscheidung hatte der Student dem TSV-Boss nicht nennen können. Was das Ganze für ihn noch schwieriger macht. „Wir haben keinen Ansatzpunkt, was wir anders oder besser machen könnten.“ Während Jais nur die Hoffnung bleibt, dass der verlorene Sohn irgendwann nach Gilching zurückkehrt, hat Weiher den Neuzugang im Pokalspiel in Partenkirchen bereits eingesetzt, wo er gleich neben Thomas Stanglmair Regie im Herrschinger Spiel führte. Vor allem ist Emmrich aber eine wichtige Personalie beim Verjüngungsprozess des Teams. Denn einige der erfahrenen Akteure werden sich über kurz oder lang aus der Mannschaft zurückziehen. Ein letztes Wort über den Kader ist allerdings noch nicht gesprochen. Weiher hat zwar 17 Akteure, aber er schaut sich weiterhin nach frischen Kräften um. „Das ist alles noch nicht ganz abgeschlossen“, deutet er an, dass er demnächst möglicherweise den nächsten neuen Namen verkünden wird. hch GOLF .................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Starnberg steigt auf Damenteam aus Hadorf löst vorzeitig das Ticket für die Regionalliga Starnberg – Die Damenmannschaft des Golfclubs Starnberg ist vorzeitig in die Regionalliga aufgestiegen. Das Oberliga-Team um Kapitänin Katharina Schild wurde auf der Anlage des Golfclubs Gerolsbach seiner Favoritenrolle gerecht. Alle Spielerinnen präsentierten sich engagiert und konzentriert. Starnberg zeigte einmal mehr eine geschlossene Mannschaftsleistung. Damit landeten die Damen aus Hadorf den vierten Tagessieg in Folge vor dem Dauerrivalen GC Rottbach, dem GC Garmisch-Partenkirchen, den Gastgeberinnen und dem GC Leitershofen. Auch in der Einzelwertung besetzten zum vierten Mal die Starnbergerinnen die Spitzenplätze. Das beste Ergebnis aller und damit Platz eins auf der Einzelliste erreichte Denise Böhm mit einer Runde von 80 Schlägen, gefolgt von Elin Alexandra KrepperKeim mit einer 82er-Runde auf dem 2. Platz. Damit bauten die Kreisstädterinnen ihren Vorsprung vor der Konkurrenz auf vier Punkte aus, liegen so gut wie uneinholbar auf Rang eins und brauchen sich um den Aufstieg in die Regionalliga keine Sorgen mehr zu machen. Starnbergs Damenteam könnte eine so genannte „Perfect Season“ spielen. Das bedeutet, dass man bei jedem Spieltag den Tagessieg davonträgt. Am 31. Juli in Rottbach könnten sie das perfekt machen. mm Das siegreiche Starnberger Team mit (v.l.): Helena Lammel, Katharina Els, Marion Wegeler, Denise Böhm, Julia Bremsteller, Captain Katharina Schild, Ariana Greiner-Hepp und Elin Alexandra Krepper-Keim. FOTO: GC STARNBERG IHRE REDAKTION Tel. (0 81 51) 26 93 33 (0 81 51) 26 93 34 Fax (0 81 51) 26 93 40 sport@ starnberger-merkur.de SPORT IN KÜRZE GOLF Rückschlag im Aufstiegsrennen Den vierten Spieltag der Deutschen Golf-Liga hatten sich die LandesligaHerren des GC Starnberg anders vorgestellt. Das Team mit Patrick Miller, Manuel Partsch, Maximilian Nisster, Alexander Rasch, Maximilian Werner, Christopher NeumannMangoldt, Hans-Christian Vastert und Captain Dominik Mehr hatte im Nachbarclub Gut Rieden keinen guten Tag erwischt, konnte sein spielerisches Potenzial nicht abrufen und beendete den Wettkampf auf einem enttäuschenden 3. Rang in der Tageswertung. Damit hatte die Mannschaft die Tabellenführung verspielt und liegt nun vor dem abschließenden und letzten Spieltag mit einem Punkt Rückstand hinter dem stärksten Rivalen G&LC St. Eurach auf Platz zwei. Da die drei anderen Mannschaften Hohenpähl, Bergkramerhof und Gut Rieden nicht mehr um die vorderen Platzierungen mitspielen können, wird es am Finaltag im Bergkramerhof (31. Juli) zu einem harten und im Ausgang völlig offenen Zweikampf um den Gesamtsieg und damit auch um den Aufstieg in die Oberliga zwischen Starnberg und St. Eurach kommen. mm SEGELN MRSV-Crew beim Heimspiel Fünfter Wolfgang Sass und Gunter Fleischmann dominierten den FAM-Cup im Münchener Ruder- und Segelverein nach Belieben. Vier Tagessiege zwangen die Crew vom Segel-Club Noris sogar dazu, einen ersten Platz zu streichen. Für die Lokalmatadoren vom MRSV gab es wenig zu ernten. Lothar Lämmermann und Lucas Mantel kamen über Platz fünf nicht hinaus (5/8/4). Reinhard Heiber und von den Segelfreunden Starnberg sowie Michaela Hermann (MRSV) wurden Siebte (5/6/8), während die Segelfreunde Joachim Plank und Michaela Lüttke an achter Stelle landeten (5/6/8). hch SPORT IN ZAHLEN FUSSBALL Landesliga Südwest SV Raisting - SC Olching 4:0 Oberweikertshofen - Nördlingen 1:0 Egg a.d. Günz - Stätzling 3:0 Ichenhausen - Illertissen II 2:2 Memmingen II - Kissinger SC 2:0 Schwaben Augsburg - Ehekirchen 4:0 SV Mering - TSV Gilching-A. 1:5 Kaufbeuren - Türkspor Augsburg 1:4 1. TSV Gilching-A. 2 7:2 6 2. Schwaben Augsburg 2 5:0 6 3. Türkspor Augsburg 2 7:4 4 4. SV Egg a.d. Günz 2 6:3 4 5. FV Illertissen II 2 5:3 4 6. SV Raisting 1 4:0 3 7. TSV Nördlingen 2 4:2 3 8. TSV Aindling 1 3:1 3 9. FC Memmingen II 2 3:3 3 10. SC O’weikertshofen 2 2:2 3 11. FC Stätzling 2 3:4 3 12. SV Mering 2 3:6 3 13. SC Ichenhausen 2 3:5 1 14. Kissinger SC 2 0:3 0 15. SC Olching 2 1:6 0 16. SpVgg Kaufbeuren 2 2:8 0 17. FC Ehekirchen 2 1:7 0 Der nächste Spieltag: Feitag, 22. Juli, 18.30 Uhr: SV Raisting - TSV Aindling Samstag, 23. Juli, 15 Uhr: Illertissen SV Egg a.d. Günz, TSV Nördlingen - SV Mering (17:00) Sonntag, 24. Juli, 17 Uhr: SC Olching - TSV Gilching (13:30), Kissinger SC - SC Ichenhausen (15:00), FC Ehekirchen - FC Memmingen II, FC Stätzling - SpVgg Kaufbeuren, Türkspor Augsburg - SC Oberweikertshofen
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