29.10.´04 Seminar zur Wirtschaftsinformatik 2: Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung des Einsatzes kollaborativer Technologien Präsentation: Thomas Vermeulen University of Paderborn Business Computing 2 – Information Management & Office Systems Faculty of Business Administration, Business Computing & Economics Prof. Dr. Ludwig Nastansky Warburger Str. 100, D-33098 Paderborn Tel.: +49--5251--60-3368 http://gcc.upb.de Inhalt 1. Bewertung und IT 2. Was sind kollaborative Technologien? 3. Bewertung kollaborativer Technologien - Kosten und Nutzen - Bewertung typischer Eigenschaften - Performance Measurement Systeme - Die IT-Balanced Scorecard 4. Auf den Punkt gebracht… Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 1 1. Bewertung und IT Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien Bewertung und IT Investitionsentscheidung als Ausgangspunkt Wert = Grad der Brauchbarkeit eines Mittels Bewertung = Zusammenfassung quantitativer Daten verschiedener Maßeinheiten in einem Einheitsmaß und Umsetzung qualitativer Daten in einem Zahlenwert einer zuvor definierten Skala. Zweck einer Bewertung: Erhebung von Kosten- und Nutzenausprägungen zur Überprüfung von Effizienz und Effektivität Bisherige Methoden berücksichtigen die Quantifizierung qualitativen Nutzens von IT nicht ausreichend Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 2 2. Was sind kollaborative Technologien? Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien Was sind kollaborative Technologien? Kollaboration als Basis für die Ansammlung von Wissen, Erfahrung und Talente einzelner Gruppenmitglieder (Win-Win-Situation) Kollaborative Technologien dienen der Unterstützung der 3 K´s durch die virtuelle Ermöglichung üblicher Arbeitsabläufe - Messaging-Systeme (Electronic/Voice Mail) - Informationsmanagement Verschieden - Computer Conferencing - Personal Information Management - Knowledge Management - Projektmanagement - Shared Databases Forschung durch CSCW - Workflow-Systeme Any Time Any Place ZEIT - IT-unterstützte Sitzungsmoderation Gleich - Conferencing (Audio/Video) - Screen-Sharing-Systeme - Group Decision Support Systems - Publishing-Systeme - Instant-Messaging-Systeme - Präsentationssysteme Gleich Aufgaben u.a. elektronische Kommunikation, zentrale Speicherung und Scheduling Raum-Zeit-Bezug ORT (in Anl. an O´Hara-Deveraux/Johansen (1994) und Krcmar, H. (1992)) Verschieden Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 3 3. Bewertung kollaborativer Technologien Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien Kosten und Nutzen Vorteile der Nutzung u.a. - Kosteneinsparungen durch effizientere Zusammenarbeit - schnellere Projektdurchführung - schnellere Entscheidungsfindung - Stärkung der Marktposition bei Lieferanten und Kunden - steigende Produkt- und Dienstleistungsqualität - Risikominimierung durch optimierte Steuerungsmöglichkeiten Anschaffung/Installation Effizienz Direkte Betriebskosten Qualitätssteigerung Organisations-/Softwareentwicklung Analyse Flexibilitätssteigerung NUTZEN KOSTEN 1. Schritt zur Überprüfung: Betrachtung der Kosten- und Nutzenelemente und ihre Ausprägungen Qualifizierung/Betreuung Benutzungsbezogene Kosten Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 4 Bewertung typischer Eigenschaften Abschätzung des Task-Technology Fit (TTF) Æ TTF = Grad der Anpassung von Technologie an Team und Aufgabe Æ Laborexperiment: 2 Teams, 3 Aufgaben und 2 Zeitpunkte Æ Hypothesen: - ein hoher TTF führt kurzfristig zu einem höheren Leistungsergebnis - gut angepasste Teams weisen über einen längeren Zeitraum eine konstante Entscheidungsqualität, einen identischen Zeitaufwand und eine dauerhaft hohe Zufriedenheit auf - schlecht angepasste Teams verbessern sich im Zeitverlauf Æ Ergebnis: - Systeme mit kurzfristigem Fit nicht unbedingt beste Wahl - TTF dynamisch, wird durch individuelles Wissen, Erfahrung mit der jeweiligen Aufgabe, Technologie und dem sozialen Kontext beeinflusst - Gute Eignung des TTF zur Analyse von Aufgaben, die durch Technologieeigenschaften oder Verhaltensoptionen eingeschränkt werden Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien Bewertung typischer Eigenschaften Berechnung des Return On Collaborative process change (ROC) Æ Transaktionskostentheorie als Basis: - Effizienter Ressourcenverzehr (Leistung/Transaktion) - Grundfrage: Welche Transaktionen können in welchen institutionellen Arrangements am kostengünstigsten abgewickelt werden? Æ Unterstützung der Leistungsbeziehungen durch kollaborative Technologien zur Senkung von Transaktionskosten (effizienter Austausch von Wissen) N ROC ≈ ∑ ∆Oi + (∆Ii x ∆Ci) i=1 Æ Formale, quantitative Analyse von Optimierungen Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 5 Performance Measurement Systeme PMS = moderne Kennzahlensysteme zur Überwindung bisheriger (finanzieller) Kennzahlen Ziel: Integration verschiedener Konzepte zur laufenden Bewertung von eingesetzten Systemen (Æ modulares Führungssystem) Balanced Scorecard Sollwerte festlegen Erfolgsfaktorenmodelle Operationalisierung der Ziele Zielrahmen definieren Benchmarking Qualitative Merkmale integrieren Scoring: CMM / EFQM Indikatoren Wirkungszusammenhänge beschreiben Kennzahlensysteme Bewertungsobjekte definieren PKR / ABC Service Level Management Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien (Nach Baumgartner, C. (2002)) Die IT-Balanced Scorecard Balanced Scorecard: übersichtliches Leistungsmessungs- und Managementsystem zur Operationalisierung der Strategie 4 Perspektiven Æ Fokus auf Kausalitäten, Ziele und Kennzahlen X ROI = 0,5 > 0,7 Y FINANZIELL Ziele / Kennzahlen / Vorgaben / Maßnahmen KUNDE Ziele / Kennzahlen / Vorgaben / Maßnahmen Vision & Strategie INTERNE PROZESSE Ziele / Kennzahlen / Vorgaben / Maßnahmen LERNEN & ENTWICKLUNG Ziele / Kennzahlen / Vorgaben / Maßnahmen (Nach Kaplan, R.; Norton, D. (1997)) Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 6 Die IT-Balanced Scorecard IT-BSC: 6 Perspektiven für stärkere Orientierung an Servicequalität, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit Ziel Ziel Kennzahl Kennzahl INTERN Verbesserte Berücksichtigung existierender Kausalketten EXTERN Ziel Ziel Kennzahl Kennzahl Ziel Kennzahl Ziel Ziel Kennzahl Kennzahl Innovationsperspektive Sicherheitsperspektive Ziel CF, Wert, RO Kennzahl Mitarbeiterperspektive Prozessperspektive Kundenperspektive Finanzperspektive ANPVoI ↑ Ziel Kennzahl Spitzenkennzahl: Ziel Kennzahl Ziel Ziel Kennzahl Kennzahl Ziel Ziel Kennzahl Kennzahl Ziel Ziel Kennzahl Kennzahl Kennzahl Ziel Kennzahl ANPVoI = NPV + RO I Æ Aufwendig, fehlende theoretische Fundierung Æ Flexibel, Vereinfachend und fördert Arbeitsteilung (Nach Jonen, A.; Lingnau, V.; Müller, J.; Müller, P. (2004)) Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 4. Auf den Punkt gebracht… Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 7 Auf den Punkt gebracht… Kollaborative Technologien: - Markt wird wachsen (Zeit der „early adopters“ vorbei) - Evolutionäre Entwicklung: zunehmend integrativ und webbasiert - Ausbau mobiler Anwendungen Inwieweit kann „Face-to-face“-Kommunikation ersetzt werden? Æ Kollaborative Technologien werden komplexer: Bewertung wird schwieriger (z.B. Analyse der Kausalität) Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien Auf den Punkt gebracht… „Produktivitätsparadoxon“: oft fehlt der direkte Bezug zwischen IT und Mehrwert (Korrelation zwischen IT-Investition und Produktivität) Unternehmen suchen aber vermehrt nach Kosteneffizienz Æ Kollaborative Technologien besitzen Einsparpotential, binden jedoch viel Kapital: Bewertung ist wichtig und wird in Zukunft noch wichtiger sein Gute Ansätze vorhanden, trotzdem viel Nachholbedarf in betriebswirtschaftlicher Forschung und CSCW Bewertungsmethoden zur Nutzenbewertung kollaborativer Technologien 8 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! University of Paderborn Business Computing 2 – Information Management & Office Systems Faculty of Business Administration, Business Computing & Economics Prof. Dr. Ludwig Nastansky Warburger Str. 100, D-33098 Paderborn Tel.: +49--5251--60-3368 http://gcc.upb.de 9
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