Regionalseiten Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

28
metallzeitung
> IMPRESSUM
August 2016
Verantwortlich: Hartmut Meine, Redaktion: Annette Vogelsang
Anschrift: IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Postkamp 12,
Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
30159 Hannover. Telefon 0511 16 40 60, Fax 0511 164 06 50
igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de
Mehr
selbstbestimmte
Zeit!
Kampagne zur Arbeitszeit.
Ab sofort packt die IG Metall
das Thema Arbeitszeit
an. Den Startschuss der
Kampagne gab die
Bezirkskonferenz.
Dort wurden drei wichtige
Themenfelder diskutiert:
Schichtarbeit, Vereinbarkeit von Beruf und
Privatleben sowie mobiles
Arbeiten.
Arbeitszeiten im digitalen Zeitalter: Viele arbeiten länger, als der Tarif zulässt. Oft wandern die Stunden
ins Arbeitszeitkonto, das jedoch gedeckelt ist. Und für Freizeitausgleich bleibt keine Zeit.
aut einer Studie der Arbeitsagentur macht jeder der 39
Millionen Arbeitnehmer in
Deutschland pro Jahr 48
Überstunden. Davon bleiben 28 Stunden ohne Gegenleistung in Form von
Geld oder Freizeit. Allein in der Metallund Elektroindustrie verschenken die Beschäftigten jedes Jahr 1,7 Millionen Euro
an die Unternehmen.
»Diesen Verfall von Arbeitszeit wollen wir stoppen«, sagt Martina Manthey,
die Tarifexpertin der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. »Die IG
Metall will die Arbeitszeit neu gestalten.
Dazu gehören zum Beispiel tarifliche Re-
gelungen von Arbeitszeitkonten.«
Das ist aber
nur eines von drei
bezirklichen
Schwerpunktthemen, die die IG
Metall im Rahmen
der Arbeitszeitkampagne angehen wird. Die Debatte
steht unter dem Motto »Mein Leben –
meine Zeit: Arbeit neu denken«. Grundlage der Diskussionen vor Ort ist das Arbeitszeitpolitische Papier des Bezirks. In
»Zukunftswerkstätten« wurden drei Themenfelder diskutiert: »Schichtarbeit«,
»Vereinbarkeit von Beruf und Privatle-
L
Foto: Heiko Stumpe
Die Kampagne
zur Arbeitszeit
Hier der Zeitplan der Kampagne, die in einer Forderung zur Tarifrunde 2018
münden wird. Ab sofort ist
die Arbeitszeit ein Hauptthema.
ben« sowie »mobiles Arbeiten«.
So geht es bei der Diskussion um die Arbeitszeit vor
allem auch um entlastende
Wir wollen die
Schichtmodelle. Zum Beispiel
Chancen der Digium die Frage, ob über 55-jähtalisierung für
rige Beschäftigte keine Nachtmehr
Rechte der
schichten mehr machen
Beschäftigten
müssen. Aber auch um die Frage nach
einer 30-minütigen bezahlten Pause für
nutzen. Wenn
alle Schichtarbeiter.
schon Flexibilität,
Ein weiteres Kernthema ist die besdann selbstbesere Vereinbarung von Arbeit und Privatstimmt.
leben. »Die IG Metall will die Arbeitszeit
Martina
Manthey,
für die Beschäftigten passgenauer gestalTarifsekretärin
ten«, fordert Manthey. So seien die Be-
»
«
Herbst 2016
Frühjahr 2017 Frühjahr 2017 Sommer 2017
Herbst 2017
September/
Oktober
Februar/März
Mai
Juni
Bundestagswahl
Eine bundesweite Befragung soll
herausfinden,
wo genau der
Schuh drückt.
Im Mai 2017
beraten die regionalen Tarifkommissionen
bundesweit die
Ergebnisse.
Auf einer Arbeitszeitkonferenz werden
die Ergebnisse gebündelt und der Beginn der Tarifrunde
2018 eingeläutet.
Im September 2017
findet die Bundestagswahl statt. Die IG Metall wird die Parteien
mit ihren Themen konfrontieren.
Debatte vor Ort
über die Themen, die angepackt werden
müssen.
metallzeitung
August 2016
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Hartmut Meine geht Ende 2016 in den Ruhestand
Foto: Heiko Stumpe
Kurz nach der Tarifrunde 2016 hat Bezirksleiter Hartmut Meine jetzt angekündigt,
Ende des Jahres in den Ruhestand gehen zu wollen. Damit macht der 64-jährige
Meine, der seit 17 Jahren an der Spitze des Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalts steht, den Weg frei für einen Generationswechsel. Die Entscheidung sei bewusst
gewählt, so Meine, weil die Tarifverträge für die Metall- und Elektroindustrie Ende
2017 sowie für Volkswagen im Januar 2018 auslaufen. So habe ein neuer Bezirksleiter
oder eine Bezirksleiterin die Möglichkeit, sich vorzeitig einzuarbeiten und die kommenden Tarifrunden intensiv vorzubereiten. Wer seine Nachfolge antreten soll, wird nach der Sommerpause beraten.
Fotos: Heiko Stumpe
Foto: Heiko Stumpe
Bei der IAV in Gifhorn rückt ein Großkonflikt näher
Herbst 2017
Frühjahr 2018
Forderungsdebatte
Betriebsratswahlen
Bis Oktober wird über
die Forderung zur Tarifrunde 2018 diskutiert. Im November
2017 startet die erste
Tarifverhandlung.
Ab Januar 2018 beginnt die heiße Phase
der Tarifrunde 2018.
Die Betriebsratswahlen werden für die Debatte genutzt.
Foto: IG Metall
Erstmals Standortsicherung bei ITT Bornemann
2014 zählte der Standort Obernkirchen bei Stadthagen des Pumpenherstellers ITT
Bornemann noch 540 Beschäftigte. Die Talfahrt des Ölpreises führte zu mehreren Entlassungswellen. Betriebsratsvorsitzender Axel Weinert: »Wir sind zu 75 Prozent vom
Öl abhängig.« Im April 2016 kündigte die Geschäftsführung die inzwischen dritte Abbauwelle mit 125 Arbeitsplätzen an. Alternativvorschläge wie Kurzarbeit oder einen
Sondertarifvertrag lehnte das US-amerikanische Management ab. Dennoch gelang es
dem Betriebsrat und der IG Metall, neben einem Interessenausgleich und Sozialplan
optional eine Transfergesellschaft und für 183 Beschäftigte eine Standortsicherung für zwei Jahre
bis Juni 2018 durchzusetzen. Peter-Christian Voigt von der IG Metall Nienburg-Stadthagen, der
Verhandlungsführer der IG Metall: »Eine Krise mit Entlassungen zu bewältigen ist immer ein Armutszeugnis für jeden Manager. Wenigstens gibt es ein Bekenntnis zum Standort.«
Starkes Ergebnis im Metallhandwerk Niedersachsen
Foto: Heiko Stumpe
dürfnisse der Beschäftigten verschieden
und veränderten sich je nach Lebensphase:
»Die Menschen erwarten vor allem mehr
Zeitsouveränität.«
Ein weiteres Thema sind die Arbeitsund Leistungsbedingungen des mobilen
Arbeitens. Der Zugriff der Arbeitgeber auf
die Arbeits- und Lebenszeit wird immer erdrückender. Flexibilität und ständige Erreichbarkeit sind ein Muss. Für viele
Beschäftigte bietet das mobile Arbeiten aber
auch Chancen, um zum Beispiel Angehörige oder Kinder besser betreuen zu können.
Die IG Metall will die mobile Arbeit
regeln, damit die Chancen der Digitalisierung für mehr Rechte über die eigene Zeit
genutzt werden können. »Wenn schon Flexibilität«, so Martina Manthey, »dann
selbstbestimmt«.
Bei der Ingenieursgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) stehen die Zeichen auf Sturm.
Seit fünf Monaten ist der Entgelttarifvertrag ausgelaufen. Doch in zwei Verhandlungsrunden weigerte sich das Unternehmen, ein Angebot zu machen. Stattdessen fordert
das Management Einschnitte bei den Einstiegsgehältern sowie Verschlechterungen bei
tarifvertraglich abgesicherten Höherstufungen. Die IG Metall hatte fünf Prozent mehr
Geld für zwölf Monate gefordert. Der Autoentwickler, der nahezu alle Autohersteller
und ihre Systemzulieferer beliefert, beschäftigt 5500 Arbeitnehmer in Deutschland, knapp 3000 allein
im niedersächsischen Gifhorn, dem größten Standort. Neben den Entwicklungszentren Gifhorn, Berlin und Chemnitz/Stollberg ist die IAV auch in Ingolstadt, München und Ludwigsburg vertreten, aber
auch in anderen Teilen Europas, Asiens und Nord- und Südamerikas. »Wir stehen für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung«, heißt es in der »Compliance« von IAV, den Führungsleitlinien:
»Faires Verhalten und ein korrektes Miteinander sind wesentliche Bestandteile der Unternehmenskultur von IAV.« Bezirkssekretär Thilo Reusch, der Verhandlungsführer der IG Metall: »In Sonntagsreden über den Ingenieurmangel zu klagen und gleichzeitig die Arbeits- und Leistungsbedingungen
deutlich verschlechtern zu wollen, passt nicht zusammen.« Die IG Metall, so Reusch, erwarte ein Angebot, damit es zum längst fälligen Abschluss kommen kann. Es wird jetzt über Aktionen der Belegschaft beraten, um das Management zum Einlenken zu bewegen.
Die rund 36 000 Beschäftigten in den etwa 1900 Betrieben des Metall verarbeitenden
Handwerks in Niedersachsen erhalten 1,7 Prozent mehr Geld ab 1. Juli 2016. Ab 1.
Juli 2017 gibt es weitere 2,6 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen werden um einmal
12 und ein Jahr später um weitere 18 Euro angehoben. Arbeitnehmer in der Entgeltgruppe 1 profitieren zusätzlich von einer Einmalzahlung von 40 Euro für den Monat
Juli 2016. Alle Beschäftigten und Auszubildenden erhalten ab 2016 ein um 20 Prozent
erhöhtes Weihnachtsgeld, das jetzt 70 Prozent beträgt (bei den Azubis 50 Prozent).
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet zum 30. Juni 2018. Bezirkssekretär
Wilfried Hartmann, der Verhandlungsführer der IG Metall: »Diese zweistufige Entgelterhöhung
macht das Handwerk ein Stück attraktiver. In Zeiten des Facharbeitermangels ist das ein gutes Signal
für andere Handwerksbranchen.«
30
> IMPRESSUM
IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz
Teichstraße 9–11, 37154 Northeim,
Tel.: 05551 988 70-0,
igmetall-snh.de
Redaktion: Martina Ditzell (verantwortlich)
metallzeitung
August 2016
Süd-Niedersachsen-Harz
Kreativ, innovativ und bodenständig
100 Jahre Wilvorst in Northeim mit deutscher Produktion und Tariflohn
» Wir sind stolz darauf, dass
wir tarifliche Regelungen für
unsere Fachkräfte haben. «
Dr. Karl-Wilhelm Vordemfelde,
geschäftsführender Gesellschafter
bei Wilvorst Herrenmode in Northeim
Foto: Wilvorst
Betriebsräte (stehend
von links) Anja Blickmeyer, Ute Herbst, Bernd
Nolte, Reinhard Strecker,
Daniel Henze, Gabriele
Schlimme, (sitzend)
Christa Kneflowski, Regina Ries und Karin Hennig: »Der Akkord strengt
an. Trotzdem stimmen
die Arbeitsbedingungen
aufgrund der tariflichen
Regelungen.«
»Wir haben keine einfache Arbeit. Im
Akkord muss jeder Handgriff sitzen«,
erzählt Betriebsratsvorsitzende Regina
Ries. »Aber wir arbeiten gerne bei Wilvorst, weil die Bedingungen stimmen.«
Rund 230 Beschäftigte, davon
100 in der Produktion, fertigen täglich
200 Sakkos, 170 Hosen und rund 80
Westen in Northeim. Der Herrenausstatter betreibt zudem drei Produktionsstätten im Ausland. Doch die Kür
der Produktion erfolgt durch die
Fachkräfte in Northeim. Dort werden
Maß- und Spezialkollektionen wie die
Kinderanzüge »Boys Wear« entworfen
und gefertigt.
Weltweit beliefert Wilvorst rund
2500 Kunden in 35 Ländern. Dazu gehören Highlights wie die »DenverCollection« 1985 für die gleichnamige
US-Serie. Zahlreiche Kunden aus dem
Film- und Musikgeschäft zählen zu
den Liebhabern der exklusiven Herren- und Festmode wie zum Beispiel
der deutsche Rockstar Peter Maffay.
Unternehmer Karl-Wilhelm Vordemfelde ist einer der letzten großen Arbeitgeber seiner Branche in Deutschland. Er setzt auf den Standort
Northeim mit »hochwertigen Stoffen,
hervorragenden Mitarbeitern, Innovation und tariflichen Regelungen«.
In diesem Jahr feiert Wilvorst
100. Geburtstag. Das Unternehmen
wurde vom Großvater Wilhelm Vordemfelde 1916 in Stettin gegründet
und ist seit 1946 in Northeim ansässig.
Seit 1993 ist die Herforder Brinkmanngruppe Mehrheitsgesellschafter
bei Wilvorst.
Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens liegt auch in der Bodenständigkeit. Wilvorst setzt auf die deutsche
Fertigung, um sein Know-how in einer
Hand zu behalten. »Wir wollen bestimmen, welche Schnitte, Verarbeitungsschritte, Näh- und Bügeltätigkeiten an unserer Bekleidung vorgenommen werden«, sagt Vordemfelde.
Investitionen in die größte deutsche Anzugfertigung gehören zur Un-
Foto: IG Metall
» Wilvorst zeigt, dass auch in schwierigen Branchen
mit Tariflohn, Altersteilzeit, einer hochwertigen Ausbildung und der Übernahme der Ausgelernten erfolgreich in Deutschland produziert werden kann.
Bianka Berlin
IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz
«
ternehmensstrategie. 2015 flossen
rund 200 000 Euro in eine der modernsten Zuschneidemaschinen aus
Frankreich. Für den Zuschnitt als erste
Station der Anzugfertigung stehen
seitdem drei Maschinen bereit. Damit
wurde die Flexibilität weiter gesteigert.
»Unsere Flexibilität und unser Können
sind ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil«, betont Ries. »Das funktioniert
nur, wenn die Mannschaft steht.«
Eine Herausforderung, die das
Unternehmen jetzt verstärkt in Angriff
nehmen muss. Zwei Drittel der Beschäftigten in der Produktion sind
über 50 Jahre. »Wir brauchen Nachwuchs«, sagt Ries. »2014 wurden keine
Auszubildenden eingestellt. Jetzt
haben wir Engpässe, weil die ersten
Kollegen in Altersteilzeit gehen.«
Wilvorst bildet neben Kaufleuten
Modenäherinnen und Modeschneider
aus, die alle nach der Ausbildung
übernommen werden. Neben der
fachlichen Eignung muss der Nachwuchs akkordfähig sein.
Die Betriebsräte setzen sich seit
Jahren in Tarifrunden aktiv für faire
Entgelte und gute Arbeitsbedingungen
ein. »Aufgrund der demografischen
Entwicklung bleiben Altersteilzeit und
Ausbildung Kernthemen in der Textilund Bekleidungsindustrie«, so Ries.
»Gute Tarifverträge sichern zudem
den Fachkräftebedarf.«
>SEIT JUNI GIBT ES
MEHR GELD
Plus 2,4 Prozent bei Textil
und Bekleidung West
Die westdeutschen Textil- und Bekleidungsbeschäftigten bekommen seit 1.
Juni 2016 die zweite Stufe des laufenden Tarifvertrags. Damit steigen die
Einkommen, Ausbildungsvergütungen
und das Urlaubsgeld um 2,4 Prozent.
Vor allem die Azubis profitieren überproportional. So sind zum Beispiel die
Vergütungen im ersten Ausbildungsjahr von 726 Euro (2015) auf 745
Euro (2016) gestiegen.
In Lohngruppe IV sind seit Juni die
Zeitlöhne von 11,97 Euro (2015) auf
12,26 Euro (2016) und die Akkordrichtsätze von 12,26 Euro (2015) mit
der zweiten Stufe der Tariferhöhung
auf 12,55 Euro (2016) gestiegen.
Mit dem letzten Abschluss konnte die
IG Metall für die bundesweit 100 000
Textil- und Bekleidungsbeschäftigten
im Westen zudem einen neuen Tarifvertrag zur Altersteilzeit vereinbaren.
Die Laufzeit des Tarifvertrags endet
am 31. Januar 2017.
>START IN DIE
TARIFRUNDE 2017
Auftaktveranstaltung
in Göttingen: 28. und
29. September
Nach der Sommerpause beginnen in
den Betrieben die Diskussionen darüber, was und wie viel die IG MetallMitglieder in der nächsten Tarifrunde
fordern wollen. Die zentrale Auftaktveranstaltung zur Tarifrunde 2017 ist
am 28. und 29. September in Göttingen. An dieser Fachtagung werden
Textilerinnen und Textiler aus ganz
Deutschland teilnehmen.
Weitere Infos werden rechtzeitig auf
der Hompage der IG Metall stehen.
Trommeln gehört zum Geschäft
>BEISPIELE
Die Vielfalt der IG Metall
vor Ort
nutzen die Vertrauensleute, Betriebsräte, Jugend- und Schwerbehindertenvertreterinnen und -vertreter verschiedene Kommunikationsmittel und
Kanäle. »Wir verfolgen mit unserer
Öffentlichkeitsarbeit das Ziel, die demokratische Meinungsbildung bei un-
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Zwei Wochen mehr Urlaub im
Jahr. Wer bekommt sie?
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Wer hat einen Urlaubsanspruch? Beschäftigte sowie Auszubildende haben in jedem Kalenderjahr einen
Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. In Deutschland beträgt der gesetzliche Mindestanspruch vier
Wochen. Beschäftigte aus Branchen und Unternehmen mit einem Tarifvertrag bekommen jedoch rund
zwei Wochen Urlaub mehr. Mit Tarif gibt es also rechtsverbindlich sechs Wochen Urlaub pro Jahr.
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Die rund 130 Beschäftigten
bei Lenze Automation in Groß
Berkel haben unterschiedliche
Urlaubsansprüche. Der überwiegende Teil der Belegschaft
hat noch 30 Tage Urlaub pro
Jahr, weil der Tarifvertrag für
sie nachwirkt. Andere haben
nur 28 Tage, was in ihren
individuellen Arbeitsverträgen festgelegt ist.
Die Schutzfrist der alten
Tarifverträge endet am 30.
April 2011. Ab diesem Zeitpunkt kann der Arbeitgeber
durch Änderung der Arbeitsverträge den Urlaubsanspruch
verringern – im Extremfall bis
auf die gesetzlichen vier Wochen. Dies kann nur durch einen Tarifvertrag rechtsverbindlich verhindert werden.
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Alfeld
Hameln
Hildesheim
metallnachrichten für die Beschäftigten bei Lenze Automation
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Gesetzlicher Urlaub. Die
Grundregel nach §3 II Bundesurlaubsgesetz (BUrlG):
Der Urlaub beträgt grundsätzlich 24Werktage pro Jahr.
Werktage sind alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder
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'0&!$2 0!" 2/& #2')0"/602/ !$'
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und Elektroindustrie) und
basiert auf einer Fünf-TageWoche. Das entspricht sechs
Wochen Urlaub pro Jahr.
Wir wünschen Euch einen
schönen Urlaub!
Euer Betriebsrat
IG Metall AHH
gesetzliche Feiertage sind,
also auch der Samstag. Die 24
Werktage pro Jahr beziehen
sich auf Arbeitsverhältnisse
mit einer Sechs-Tage-Woche
(Montag bis Samstag). 24
Werktage sind demnach vier
Wochen (4 x 6 Tage). Das
heißt, bei einer Fünf-TageWoche gibt das Gesetz 20
Tage Jahresurlaub.
Tariflicher Urlaub. Der tarifliche Urlaubsanspruch beträgt 30Tage (Tarif der Metall-
Anspruch auf Sonderurlaub und Urlaubsgeld? Das
Urlaubsentgelt nach § 11
BUrlG sieht grundsätzlich nur
die Weiterzahlung des Entgelts während der Dauer des
Urlaubs vor. Anspruch auf ein
zusätzliches Urlaubsgeld gibt
es nicht. Das Gesetz regelt
auch den Sonderurlaub etwa
für Hochzeiten oder Umzüge
nur sehr allgemein. Das heißt:
Ohne Tarif müssten diese
individuell ausgehandelt werden. Der Arbeitgeber kann sie
auch streichen.
Zudem sind Sonderzahlungen etwa bei Kurzarbeit vorteilhafter, weil sie nicht in die
Berechnung des Kurzarbeitergeldes mit einfließen. Zwar
hatten alle LA-Beschäftigten
in der letzten Kurzarbeitsphase Gehaltseinbußen, aber bei
Arbeitsverträgen ohne tarifli-
che Sonderzahlungen, sondern mit zwölf gleichen
Monatsgehältern, war der
monatliche Abzug höher oder
lag sogar über der Bemessungsgrenze.
In Krisenzeiten streichen
Arbeitgeber schnell freiwillige Leistungen. Nur auf tarifliche Leistungen besteht ein
rechtlicher Anspruch.
Fachportal für Ingenieure
und technische Experten:
Experten
www.engineering-igmetall.de
Unsere Forderung
Alle Beschäftigten sollen durch
einen Tarifvertrag Rechtsanspruch auf Urlaubstage, Urlaubsgeld und Sonderurlaub
bekommen. Um dieses Ziel zu
erreichen, muss die Belegschaft
geschlossen den Tarif unterstützen.
Der Betriebsrat LA
Groß Berkel
IG Metall
AHH
Jetzt Mitglied der IG Metall werden: www.igmetall.de/beitreten!
Impressum: IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim, Kastanienwall 52, 31785 Hameln; www.alfeld-hameln-hildesheim.igmetall.de, verantwortlich: Uwe Mebs (v.i.S.d.P.);
Redaktion: Annette Vogelsang
Betriebliche Zeitungen und
Flugblätter
Jede Stimme zählt für
»echte« Mitbestimmung
Die 18 % - Quote verhindert:
Intelligentes
Arbeitzeitmodell mit
Langzeitkonto
Ein Tarifvertrag sichert die Rechte der Beschäftigten
und gibt ihnen Gestaltungsspielraum für verschiedene
Lebens- und Arbeitsmodelle.
XX Kreuze machen:
Betriebsratswahl am 22. Mai 2014!
Dafür hat sich der Betriebsrat eingesetzt.
Die IG Metall hat den Tarifvertrag zwei Jahre verhandelt.
Impressum: Betriebsrat Phoenix Contact Electronics, Bad Pyrmont, verantwortlich Klaus Hedwig ((v.i.S.d.P.)
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Impressum: IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim, Kastanienwall 52, 31785 Hameln, verantwortlich: Herbert Scheibe (V.i.S.d.P.)
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Wer mitbestimmen will, geht wählen!!!
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bald ist es wieder soweit! Hier sind die Kandidaten
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Geht zur Betriebsratswahl, nutzt Eure 13 Stimmen
und wählt Euch den Betriebsrat Eures Vertrauens.
Nutzt die Mitbestimmung, die noch immer kein
Auslaufmodell ist, sondern ein wichtiger
Bestandteil der Demokratie!
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Aushänge
am
Schwarzen
Brett
Seminare
»Digitale
Fotografie«
und Fotowettbewerbe
Jährliche
Schreibwerkstätten
Porträtfotos: Heiko Stumpe
In der Bildungwoche für Vertrauensleute in Springe stand die Arbeitszeit im Fokus
Uwe Mebs,
Erster Bevollmächtigter:
»Wir brauchen
neue tarifliche
Regelungen zur
Arbeitszeit.«
Unmittelbar nach der Bezirkskonferenz im Juni 2016 und dem Startschuss der bundesweiten Arbeitzeitdebatte der IG Metall haben über 20
Vertrauensleute der Geschäftsstelle
Alfeld-Hameln-Hildesheim ihre Diskussion zur Arbeitszeit fortgesetzt.
Während der Bildungswoche für
Vertrauensleute vom 24. bis 29. Juli
in Springe kam auch das Projekt Arbeitszeit- und Leistungspolitik der
Geschäftsstelle auf den Prüfstand.
Die Auftaktveranstaltung des
Geschäftsstellen-Projekts war am 2.
Dezember 2015 die Klausur des
überregionalen Ausschusses der Vertrauensleute. Jetzt wird das Projekt
an die bundesweite IG Metall-Kampagne angedockt. »Wir brauchen
neue tarifliche
Regelungen, um
die Zeitsouveränität für die Beschäftigten wieder zurückzugewinnen«, sagte
der Erste Bevollmächtigte Uwe
Mebs von der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim. »Wir kämpfen
schon seit Jahren mit ausufernden
Arbeitszeiten und einer damit verbundenen Leistungsverdichtung.« Deshalb wird
die nächste Tarifrunde im
Zeichen der Arbeitszeit
stehen.
Weitere Themen in
der Bildungswoche waren
die Rolle und Aufgaben
der Vertrauensleute, die
Mitgliederentwicklung und die Öffentlichkeitsarbeit.
Fotos: IG Metall
Die Aufgaben und Zielsetzungen der
IG Metall sind genauso vielfältig wie
ihre Mitglieder. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie setzen sich für
gute und faire Arbeit und eine demokratische Gesellschaft ein. Das soll
auch kommuniziert werden. Hierfür
Transparente für
Warnstreiks
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Warnstreiks sind ein wichtiger
Teil der Öffentlichkeitsarbeit
für die Durchsetzung von
Arbeitnehmerrechten.
seren Mitgliedern, aber auch bei den
noch nicht organisierten Lesern zu
fördern«, erläutert Uwe Mebs, Erster
Bevollmächtigter der IG Metall AlfeldHameln-Hildesheim.
Das geschieht über Pressemitteilungen, Lokalseiten in der metallzeitung, auf Flugblättern und in
Broschüren. Anlässlich der Tarifrunden erstellen die Vertrauensleute Plakate, Transparente, machen Fotos und
verteilen Flugblätter. Erstmals 2015
wurde ein Fotowettbewerb in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie angeboten. Gewerkschaftssekretär Mike Wasner: »Die Resonanz
war positiv.«
Digital ist die IG Metall auf der
Homepage und in den Sozialen Medien unterwegs. Die Vertrauensleute
und Betriebsräte werden beim Erstellen von Infomaterialien beraten und
unterstützt. Sie können zusätzlich ein
regionales Bildungsangebot wie
Schreibwerkstätten oder Fotoseminare
nutzen.
Zudem unterstützt die IG Metall
Projekte wie die »Kellerkinos« in Hildesheim, das »Hamelner Forum« und
die Initiative »Freiraum Hameln«. Die
nächste Schreibwerkstatt wird vom 21.
bis 23. September angeboten. Ziel ist
die Erstellung eines betrieblichen Flyers. Informationen zur
Schreibwerkstatt oder zur
»Digitalen Fotografie« bei:
[email protected]
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Foto: Heiko Stumpe
Öffentlichkeitsarbeit von Vertrauensleuten, Betriebsräten und der IG Metall
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Alfeld-Hameln-Hildesheim
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metallzeitung
August 2016
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30
> IMPRESSUM
IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
Bahnhofstraße 18–20, 31785 Hameln
Tel.: 05151 936 68-0,
Alfeld-Hameln-Hildesheim.de
Redaktion: Uwe Mebs (verantwortlich)
30
metallzeitung
August 2016
Hannover
> IMPRESSUM
IG Metall Hannover
Postkamp 12, 30159 Hannover
Telefon 0511 124 02-0, Fax 0511 124 02-41
[email protected], igmetall-hannover.de
Redaktion: Dirk Schulze (verantwortlich), Pia Pachauer
Federal Mogul stellt die Ausbildung ein!
Dirk
Schulze
Tarifeinigung
bei der Deutschen
Messe AG
Am 11. Juli hat die IG Metall-Tarifkommission dem Verhandlungsergebnis zum Abschluss
eines Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung bei der Deutschen Messe in Hannover zugestimmt. Die Kernpunkte
umfassen den Ausschluss von
betriebsbedingten Kündigungen
sowie den Verzicht auf Ausgliederungen während der gesamten
Laufzeit von acht Jahren, bis
zum 31. August 2024. Zudem
verpflichtet sich die Messe dazu,
eine garantierte Arbeitnehmeranzahl am Standort Hannover zu
beschäftigen. Die regelmäßige
wöchentliche Arbeitszeit wird 37
Stunden betragen und liegt
damit etwa zwei Stunden unterhalb des Branchendurchschnitts.
Zudem wird die Tochtergesellschaft Messe Gastronomie
weiterhin dem Gültigkeitsbereich der IG Metall unterliegen.
Für die Tochtergesellschaft
Deutsche Messe Beteiligungsgesellschaft wurde der Abschluss
eines Anerkennungstarifvertrags
auf dem Tarifniveau der Deutschen Messe AG vereinbart.
»Das ist ein fairer Kompromiss. Unsere Kolleginnen und
Kollegen bei der Deutschen
Messe AG haben für die lange
Zeit von acht Jahren Beschäftigungssicherheit. Besonders freut
mich, dass es künftig auch bei
einer weiteren Tochterfirma der
Deutschen Messe AG einen IG
Metall-Tarifvertrag geben wird.
Dieses Ergebnis konnte nach
langen Verhandlungen nur mit
Hilfe der mutigen und aktionsbereiten Belegschaft erreicht
werden«, so Dirk Schulze, Erster
Bevollmächtigter der IG Metall
Hannover.
Die Ausbildungswerkstatt bei Federal Mogul im Werk Barsinghausen,
ehemals TRW, existiert bereits seit
1958; sie war und ist für viele Menschen in und rund um Barsinghausen eine berufliche Zukunftsperspektive mit Qualitätsmerkmalen.
Über 550 Auszubildende mit
den Ausbildungsberufen Technische Zeichner, Maschinenschlosser,
Werkzeugmacher, Dreher, Schleifer,
Fräser, Bauschlosser, Elektriker,
Werkstoffprüfer, Industrie- und Bürokaufleute bis hin zur IT-Fachkraft, Industrie- und Fertigungsmechaniker – ja sogar Buchhalter und
Buchhalterinnen – wurden am
Standort Barsinghausen und in Beckedorf seit nahezu 60 Jahren ausgebildet.
Viele der ehemaligen Auszubildenden sind heute noch bei Federal
Mogul beschäftigt und kennen das
Werk Barsinghausen oder den Betrieb in Beckedorf bis ins kleinste
Produktionsdetail. Sie besitzen un-
schätzbares Erfahrungswissen, dass
über viele Jahre das Ventilwerk in
Barsinghausen getragen hat.
Im Januar 2016 wurde dem Betriebsrat offiziell angekündigt, dass
Federal Mogul im Werk Barsinghausen Restrukturierungsmaßnahmen
durchführen will. Restrukturierung
bedeutet im Klartext, dass Personal
abgebaut werden soll und mittelfristig die Schließung der Ausbildungswerkstatt geplant ist. Bereits in diesem Jahr hat Federal Mogul keinen
einzigen Auszubildenden eingestellt.
Betriebsrat und IG Metall haben
viele Gespräche geführt, um die Ausbildungswerkstatt in Barsinghausen
zu retten: mit dem Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall, mit Verantwortlichen für die Wirtschaftsförderung in der Region Hannover, mit
dem Bürgermeister in Barsinghausen
und verschiedenen Bildungsträgern,
mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter Hannover, mit Bundes- und
Landtagsabgeordneten und mit
Wirtschaftsminister Olaf Lies. Im
Gespräch waren viele Ausbildungsvarianten von einem bisher schon
praktizierten Ausbildungsverbund
mit Bergmann Automotive und
Bahlsen bis hin zu einer voll finanzierten Projektausbildung für geflüchtete Jugendliche und Erwachsene.
Bisher blieben alle Bemühungen
ohne Erfolg: Federal Mogul will in
Barsinghausen die Ausbildung einstellen.
Dies ist eine Entscheidung
gegen die Zukunft des Werkes Barsinghausen und gefährdet den Produktionsstandort. Diese Entscheidung ist für die Stadt Barsinghausen
und die Region Hannover katastrophal, weil wichtige Ausbildungskapazitäten verschwinden.
Betriebsrat und IG Metall werden sich mit dieser Entscheidung
von Federal Mogul nicht abfinden
und weiter um die Ausbildung im
Werk Barsinghausen kämpfen!
Der Herbst im Zeichen der Jugend
»Einiges steht in den nächsten Monaten im Jugendbereich an, und wir
sind gut vorbereitet auf die bevorstehenden Aufgaben«, sagt Sandra Milder, Vorsitzende des Ortsjugendausschusses der IG Metall Hannover,
beim Vorbereiten der Begrüßungsmaterialien für die neuen Auszubildenden.
Neben dem Start der Ausbildungen steht die Wahl der Jugendund Auszubildenden-Vertretungen
(JAV) in allen Betrieben mit mindestens fünf Auszubildenden an. Für
beide Ereignisse bietet die IG Metall
Hannover zahlreiche Angebote und
Unterstützung an. Zum Ausbildungsstart gibt es Begrüßungsmaterial für betriebliche Vorstellungsrunden.
Ein besonderer Höhepunkt ist
das Jugendcamp für die neuen Auszubildenden vom 12. bis zum 14. August im Bildungs- und Tagungszen-
trum HVHS Springe, bei dem Auszubildende aus sechs Betrieben sich
und ihre Betriebsräte kennenlernen.
Auch zur JAV-Wahl bietet die
IG Metall Unterstützung an. So gibt
es am 23. August eine Wahlvorstandsschulung für alle Betriebe im
Organisationsbereich. Neben der
Unterstützung der Wahlvorstände
bietet die IG Metall Mobilisierungsmaterial, Kandidatenschulung und
Inforunden in den Betrieben an,
damit die JAV-Wahlen im November
große Erfolge werden.
»Besonderes Augenmerk legen
wir auf die Bildung der neuen Jugendvertretungen nach ihrer Wahl,
so werden wir ab Dezember Tagesund Wochenendschulungen zur Orientierung der jungen Menschen in
ihrer neuen Aufgabe anbieten«, so
Thadeus Mainka, Gewerkschaftssekretär mit dem Schwerpunkt junge
Generation.
TERMINE
12. bis 14. August
Jugendcamp im Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe – Anmeldung noch möglich
23. August
JAV-Wahlvorstandsschulung
Kontakt:
Für Anmeldung und Materialien für
den Ausbildungsstart und die JAVWahl:
[email protected]
Absprache Inforunde Ausbildungsstart und JAV-Wahl
[email protected]
30
metallzeitung
August 2016
Nienburg-Stadthagen
> IMPRESSUM
IG Metall Nienburg-Stadthagen
Mühlenstraße 14, 31582 Nienburg und Probsthäger Straße 4, 31655 Stadthagen
Tel.: 05021 96 00-0 (Nienburg),Tel.: 05721 97 44-0,
igmetall-nienburg-stadthagen.de
Redaktion: Thorsten Gröger (verantwortlich)
>ECKPUNKTE
Sozialplan und
Interessenausgleich
Personalabbau: 125
Sozialauswahl: Die Geschäftsführung hat ohne Beteiligung
des Betriebsrats die betroffenen
Personen benannt.
■ Abfindungen: Für den Arbeitsplatzverlust erhalten die betroffenen Beschäftigten eine Abfindung.
■ Transfergesellschaft: Optional
können Betroffene für 12 Monate
in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln.
Sie erhalten anteilig eine Abfindung
und während des Verbleibs Transfer-Kurzarbeitergeld. Während der
regulären Kündigungszeit bekommen die Beschäftigten 100 Prozent
des letzten Netto-Entgelts. Für den
Rest der Zeit wird das Netto auf 80
Prozent aufgestockt.
Wer vorzeitig vor seiner individuell
vereinbarten Zeit aus der Transfergesellschaft aussteigt, erhält pro
Monat eine Sprinterprämie.
■ Standortgarantie bis 2018:
für 183 Beschäftigte bis 30. Juni
2018. In Obernkirchen soll weiter
produziert werden.
■ Restrukturierungsmaßnahmen:
Personalanpassungen, Zusammenführung von Abteilungen sowie das
Outsourcen von Aufgaben.
■
Porträtfotos: IG Metall, Fertigung: Vogelsang
■
Die Ölpreiskrise führt bei
ITT Bornemann zu
weiteren 125 Entlassungen
in Obernkirchen.
ITT Bornemann erhält Standortgarantie
Im Juni wurde ein Interessenausgleich und Sozialplan mit einer Transfergesellschaft abgeschlossen.
Am 23. Juni mussten
Betriebsrat und IG
Metall erneut einen
Interessenausgleich
und Sozialplan bei
ITT Bornemann abschließen. In einer
Axel Weinert,
vierten
RestrukturieBetriebsratsvorsitzender rungswelle werden
weitere 125 Arbeitsplätze abgebaut. Damit ist die Zahl der
Beschäftigten seit 2014 von 540 auf
zurzeit aktive 225 gesunken. »Wir
haben um jeden Arbeitsplatz gerungen«, berichtet Betriebsratsvorsitzender Axel Weinert. »Doch der Konzern
verwies auf eine länger dauernde
Krise.«
Seit 2014 ist ITT Bornemann im
schwierigen Fahrwasser. Der Ölpreisverfall führte zuletzt Ende 2015 zu 98
Entlassungen. »Mit dieser dritten Restrukturierungswelle sollte die Kernmannschaft stehen«, behauptete die
Geschäftsleitung. Noch im Februar
verkündete Ujjwal Kumar, Chef des
Bereichs Industrial Process engineered
Systems, auf einer Belegschaftsversammlung, dass es trotz der angespannten Wirtschaftslage »keine weiteren Entlassungen in Obernkirchen
geben wird«. Am 14. April auf einer
Wirtschaftsausschusssitzung forderte
die Geschäftsleitung plötzlich eine
»geringe Zahl von Aufhebungsverträgen« sowie die Absenkung der Arbeitszeit.
Mitte April wendete sich das Blatt
und 120 Beschäftigte sollten von Bord.
Betriebsrat und IG Metall forderten,
die Alternativen wie Kurzarbeit oder
tarifliche Instrumente zu prüfen.
Schnell zeigte sich, dass die Amerikaner den Kostendruck nur durch weitere Kündigungen entschärfen wollten. Weinert: »Die Aufträge für
Zwei-Spindel-Pumpen sind seit 2015
anhaltend zurückgegangen.«
»
Die Auswirkungen der Ölpreiskrise lassen sich
nicht wegdiskutieren. Doch wieder einmal wird eine
Krise über Entlassungen bewältigt. Ein Armutszeugnis für Manager, die für vorausschauendes und verantwortungsvolles Handeln bezahlt werden sollten.
Durch die große Solidarität in der Belegschaft konnten wir einen guten Interessenausgleich und Sozialplan aushandeln. Die Abfindungen können den Arbeitsplatzverlust nicht
aufwiegen, nur mildern. Die Transfergesellschaft bietet eine
Chance, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.
Peter-Christian Voigt,
IG Metall Nienburg-Stadthagen
«
In den USA ist die Zahl kleinerer
und mittlerer Unternehmen aus der
Ölbranche, die Gläubigerschutz suchen, auf einen historischen Hochstand gestiegen, so dass bereits
Vergleiche zur Finanzkrise 2008 gezogen werden. ITT Bornemann erzielt 75 Prozent des Umsatzes in der
Ölbranche. »Deshalb ist die zweijährige Standortgarantie bis Juni 2018
ein wichtiges Bekenntnis des Unternehmens zu Obernkirchen«, betont
Weinert. Der Betriebsrat hat jetzt
einen externen Sachverständigen beauftragt. Weinert: »Wir suchen nach
Alternativen für den Standort.«
Nachruf Udo Meyer
»Die Schiffermütze gehörte zu Udo wie
die IG Metall-Nadel an der Jacke und am
Wochenende die Tuba«, erinnert sich
Roland Schnabel, Zweiter ehrenamtlicher Bevollmächtigter der IG Metall
Nienburg-Stadthagen. »Wenn Udo seinen Akku aufladen wollte, ist er in die
Fertigung gegangen.«
Udo Meyer, 73, hat 1963 eine Ausbildung als Maschinenschlosser abgeschlossen und viele Jahre als Monteur
und Schlosser gearbeitet. 1971 hat er
als Gruppenleiter bei ZF in Damme angefangen. 1974 wurde Meyer Kontrolleur und von 1979 bis 1987 war er
Schichtmeister.
Der Metaller war seit 1981 im Betriebsrat und wurde 1987 freigestellt. Er war
stellvertretender Betriebsratsvorsitzender
in Dielingen, ab
1992 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, Mitglied im Konzernbetriebsrat und
stellvertretender Vorsitzender des Europäischen Betriebsrats.
Als Mitglied der Tarif- und Verhandlungskommission bei ZF und im Ortsvorstand der IG Metall hat er sich
konsequent und hart für Arbeitnehmerrechte eingesetzt. »Er war durchaus
streitbar. Ließ sich aber von guten
Argumenten überzeugen«, so Schnabel.
»Wir werden ihn vermissen.«
Udo Meyer ist am 28. Juni friedlich im
Kreis der Familie verstorben.
30
> IMPRESSUM
metallzeitung
August 2016
Osnabrück
Antikriegstag 2016:
»Menschen –
Gesichter – Köpfe«
Der DGB Stadtverband lädt alle
Mitglieder anlässlich des Antikriegstags 2016 am 1. September
um 17 Uhr ins Gewerkschaftshaus Osnabrück zur Ausstellungseröffnung »Menschen – Gesichter – Köpfe« ein.
Menschen zeigen sich, wie
sie gesehen werden wollen, auch
wenn sie auf der Flucht sind.
Menschen, deren Gesichter Geschichten erzählen. Es zeigen sich
Köpfe, in denen mehr von uns
steckt, als in einer Politik von Abschottung und Ausgrenzung
sichtbar bleibt.
Der Antikriegstag markiert
77 Jahre nach dem Beginn des
Zweiten Weltkriegs weiterhin die
Mahnung, was es zu bekämpfen
gilt, damit Vertreibung und
Flucht aufhören: Krieg und totalitäre Macht!
Heyform schließt
Produktion: Schock
für die Belegschaft
Der Autozulieferer Heyform
schließt die Produktion in Bramsche. Die Geschäftsleitung hat angekündigt, die komplette Produktion nach Rumänien zu verlagern.
Über 200 der insgesamt 250 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Wieder
einmal müssen Beschäftigte für
Management-Fehler bezahlen.
»Das ist ein ganz bitterer Tag für
die Region und insbesondere für
die Beschäftigten samt ihren Familien«, kommentierte Osnabrücks IG Metall-Chef Stephan
Soldanski die unternehmerische
Entscheidung.
Die IG Metall wird um eine
Lösung für die Beschäftigten ringen, die auf eine Milderung der
Folgen und auf die Entwicklung
einer Zukunftsperspektive für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
abzielt.
IG Metall Osnabrück
August-Bebel-Platz 1, 49074 Osnabrück,
Telefon 0541 338 38-0, Fax 0541 338 38-1124,
[email protected]
igmetall-osnabrueck.de
Redaktion: Stephan Soldanski (verantwortlich), Stefan Deeters, Jacqueline Erbe
JAV – stark im Betrieb
Die Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertretungen 2016 stehen vor der Tür.
Im Oktober und November dieses
Jahres ist es wieder soweit: Die Jugend- und Auszubildendenvertretungswahlen stehen an.
Die Jugend- und Auszubildendenvertretung, kurz JAV, hat die
Aufgabe, auf die Qualität der Ausbildung zu achten. Dabei arbeitet
sie eng mit dem Betriebsrat und der
Gewerkschaft zusammen. Sie wacht
über die Einhaltung von Gesetzen
und Tarifverträgen und sorgt damit
dafür, dass die Rechte der Auszubildenden nicht verletzt werden. Die
Ausbildung bietet die Grundlage
für die jungen Beschäftigten, auf
der sie ihre berufliche Zukunft aufbauen. Dementsprechend ist es
wichtig, dass die Qualität stimmt
und die Azubis ausgebildet und
nicht ausgebeutet werden. Der besondere Kündigungsschutz und gesetzliche Rechte sorgen dafür, dass
die JAV hier entscheidend Einfluss
nehmen kann.
Die IG Metall fordert daher alle
Betriebsräte auf, ihre Wahlvoraussetzungen zu prüfen und die Wahl
der JAV einzuleiten. Die IG Metall
bietet dabei wie immer tatkräftige
Unterstützung an. So gibt es am 24.
August eine Wahlvorstandsschulung
und die unterstützenden Materialien
sind auf dem Weg in die Betriebe.
Alle weiteren Fragen werden gerne
in der Geschäftsstelle von Fabian
Schaper unter Tel. 0541/338 38-1116
oder per E-Mail an Fabian.Scha
[email protected] beantwortet.
Für alle, die noch keine JAV haben, aber gerne eine hätten, gilt:
Zählt, ob Ihr mindestens fünf Azubis
unter 25 seid. Wenn ja, wendet Euch
an Euren Betriebsrat, denn nur mit
einer JAV seid Ihr stark im Betrieb.
wurden, heißt es nun,
sich neu zu orientieren.
Viele denken dabei
auch darüber nach, einen
Schulabschluss
nachzuholen,
einen
Meister zu machen oder zu studieren. Das Bildungsmagazin der IG
Metall, „Los. Jetzt. Hier.“, gibt dabei
auf über 80 Seiten Auskunft, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es
gibt und wie eine entsprechende Finanzierung aussehen könnte. Für Mitglieder ist es kostenlos in der Geschäftsstelle erhältlich – aber nur, solange der Vorrat reicht!
Ausgelernt, was nun?!
Mit bestandener Abschlussprüfung
stellt sich für viele junge Beschäftigte
wie schon nach dem Ende der Schule
erneut die Frage, wie der nächste
Schritt in ihrem Leben aussieht. Wer
übernommen worden ist, muss mit
den neuen Anforderungen in der
Abteilung zurechtkommen, und für
diejenigen, die nicht übernommen
Start in die Ausbildung 2016
Die
Ferien
sind vorbei, in
den meisten
Betrieben hat
das neue Ausbildungsjahr begonnen. Für die neuen Azubis bedeutet dies den Beginn
einer neuen spannenden Zeit in ihrem Leben. Viele neue Eindrücke, eine neue Umgebung und noch unbekannte Gesichter erwarten die jungen Kolleginnen und Kollegen.
Dies allein ist Grund genug für die
aktiven Betriebsräte und Jugendvertreter, die »Neuen« zu unterstützen,
unter anderem durch Begrüßungsrunden, bei denen auch die IG Metall vor Ort sein wird. Die Azubis
werden hier darüber informiert, welche Rechte sie haben und an wen sie
sich wenden müssen, um ihre Rechte
und Interessen, zum Beispiel in
Form eines Tarifvertrags, durchzusetzen. Gerade in Betrieben ohne
Tarifvertrag ist es wichtig, dass die
Auszubildenden wissen, dass die IG
Metall ihnen bei Problemen zur Seite steht.
Zur Begrüßung gibt es eine
Mappe mit allen wichtigen Infos
rund um die Gewerkschaft und den
Ausbildungsstart. Jeder Auszubildende, der bis Ende des Jahres Mitglied der IG Metall wird, bekommt
obendrein ein kleines Geschenk: eine Bluetooth-Lautsprecherbox.
30
metallzeitung
August 2016
Salzgitter-Peine
> IMPRESSUM
IG Metall Salzgitter-Peine
Chemnitzer Straße 33, 38226 Salzgitter,
Telefon 05341 88 44-0, Fax 053451 88 44-20,
[email protected],
igmetall-salzgitter-peine.de
Redaktion: Wolfgang Räschke (verantwortlich), Ina Biethan
Migrationshintergrund? Total normal!
>TERMINE
Internationales Kulturfest
27. August, 11 bis 16 Uhr,
Am Stadtmonument, SZ-Lebenstedt.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche wird unter dem Motto »Vielfalt.
Das Beste gegen Einfalt« gefeiert.
Der OMA beteiligt sich mit einem
Infostand und Torwandschießen auf
die »Respekt!-Wand«.
Háwar – meine Reise
in den Genozid
16. August, 18 Uhr,
Filmvorführung und Diskussion
mit der Regisseurin, Kultiplex Kino,
Berliner Str. 4, SZ-Lebenstedt.
Kommunalwahl 2016 –
DGB Wahlforum SZ
29. August, 17 Uhr,
Saal der IG Metall, Chemnitzer Str.
33, SZ. Angefragt sind Politiker von
SPD, CDU, FDP, den Grünen und der
Linken. Folgende Themen für Salzgitter sollen mit ihnen diskutiert
werden: Finanzsituation der Stadt,
Arbeitslosigkeit, Flüchtlingssituation.
Kommunalwahl 2016 –
DGB Wahlforum PE
31. August, 18 Uhr,
Peiner Forum, Winkel 30, PE. Ebenso
wie für SZ sind hier Kommunalpolitiker angefragt, die zu inhaltlichen
Schwerpunkten Stellung nehmen
werden.
Auch die IG Metall ist eine Einwanderungsgesellschaft. Daher engagieren sich im
Ortsmigrantenausschuss (kurz OMA) Kollegen verschiedenster Kulturkreise.
30 Prozent der Einwohnerinnen und
Einwohner Salzgitters und 18,5 Prozent der Menschen im Landkreis
Peine haben einen Migrationshintergrund. Deshalb gehören zur hiesigen
IG Metall nicht mehr nur die Alteingesessenen. Die IG Metall, das sind
auch die Zuwanderer, die seit den
sechziger Jahren auf der Suche nach
Arbeit nach Deutschland gekommen sind, und deren Nachkommen.
In der IG Metall sind Mitglieder Neuwahl des OMA: Insgesamt wurden knapp 30 Kollegen gewählt – mit
ausländischer Herkunft integriert. Gästen arbeiten im OMA rund 45 Leute zusammen.
Die Geschäftsstelle Salzgitter-Peine
zählt zurzeit 209 Funktionärinnen grationshintergrund. Rassismus und schaften für sich beanspruchen. Wir
und Funktionäre ohne deutschen Benachteiligung kann man nur ge- präsentieren die IG Metall bei KulAusweis. Die Anzahl aktiver Metal- meinsam mit unseren ›biodeut- turfesten in Peine und Salzgitter, wir
lerinnen und Metaller mit Migrati- schen‹ Kollegen bekämpfen. Und die sind nicht nur am Tag gegen Rassismachen deshalb auch gerne bei uns mus aktiv, sondern werben das ganonshintergrund liegt weitaus höher.
Im Juni 2016 wurde ein neuer mit«.
ze Jahr über für unsere gewerkIsmail Aydemir, Betriebsrat bei schaftliche Position in den Betrieben
Ortsmigrantenausschuss
(kurz
OMA) gewählt. Gut 45 Metaller ar- Salzgitter Flachstahl und ebenfalls und in der Öffentlichkeit«.
beiten im Ortsmigrantenausschuss Sprecher des Migrantenausschusses,
In den letzten Monaten hat sich
der IG Metall mit und geben den sieht neben dem Betrieb auch die der Ausschuss mit der Situation von
vielen tausend Mitgliedern mit aus- Gesellschaft als Handlungsfeld. »Un- Flüchtlingen in unserer Region beländischer Herkunft vor Ort eine ser Ausschuss besetzt politisch den schäftigt. »Wir arbeiten daran, den
öffentlichen Raum, den Gewerk- geflüchteten Menschen Perspektiven
Stimme.
»Die Probleme von Migin den Betrieben aufzuzeigen.
ranten auf betrieblicher Ebene
Gelungene Integration steht
waren zunächst meine Motivatiund fällt mit Arbeitsplätzen«,
on, mich gewerkschaftlich zu
so Frank Raabe-Lindemann,
betätigen« erklärt Cemal Ince,
der als Sekretär der IG Metall
Betriebsrat bei VW und einer
vor Ort die Arbeit des OMA
der drei Sprecher des OMA der
unterstützt. Die jüngsten WahlIG Metall Salzgitter-Peine. »Der
erfolge
rechtspopulistischer
Ortsmigrantenausschuss ist daParteien zeigen, dass auf den
Ausschuss auch in Zukunft viel
bei nicht nur ein Forum für Kol- 21. März: Cemal begrüßt die Gäste am Tag
leginnen und Kollegen mit Mi- gegen Rassismus – wie jedes Jahr volles Haus. Arbeit wartet.
Antikriegstag
1. September, 17 Uhr,
Friedhof Jammertal, Peiner Str., SZ.
Hauptredner ist Dr. phil. Martin Baraki, Uni Marburg/Zentrum für Konfliktforschung. Bereits um 16 Uhr gibt es
thematische Führungen durch den
Arbeitskreis Stadtgeschichte.
Der OMA ist viel unterwegs: mit Infoständen zu verschiedenen Anlässen wie dem Kulturfest in Peine und dem
Interkulturellen Fest in Salzgitter oder auch mit Torwandschießen auf die »Respekt!-Wand« für die Kleinen.
30
> IMPRESSUM
IG Metall Halle-Dessau
Büro Halle, Böllberger Weg 26, 06110 Halle, Telefon 0345 135 89-0
Büro Dessau, Grenzstraße 5, 06849 Dessau-Roßlau, Telefon 0340 87 14-0
halle-dessau.igmetall.de
[email protected]
Redaktion: Almut Kapper-Leibe (verantwortlich), Jutta Donat
metallzeitung
August 2016
Halle-Dessau
60 Jahre Metaller und kein bisschen müde
und ihre Arbeits- und
Der eine züchtet KaninLebensbedingungen
chen, ein anderer sammelt
verbessert. Das war
Münzen, ein dritter musiund ist mein Ding!«
ziert. Auch Norbert BabuDer Start ins
cke versüßt sich das Leben
Leben war für den
mit diversen Hobbys. Er
1941 in Breslau gebotanzt und schwimmt gern,
renen
Schlesier
mixt bunte sommerliche
schwer. Der damals
Drinks, hört Volksmusik
fünfjährige Norbert
und unternimmt Autotouund seine Mutter geren nach Breslau und ins Norbert Babucke
hörten zu den zwölf
Riesengebirge. An erster
Stelle der respektablen Freizeitbe- Millionen Deutschen, die am Ende
schäftigungen steht für den 75-Jähri- des Zweiten Weltkriegs, im eiskalten
gen jedoch die Mitwirkung in der IG Januar 1945, aus Schlesien, PomMetall. »Ein Leben ohne die Gewerk- mern und Ostpreußen fliehen mussschaft kann ich mir nicht vorstellen«, ten. Der einjährige Aufenthalt in
sinniert der gelernte Kessel- und Be- einem tschechischen Internierungshälterbauer, der vor genau 60 Jahren, lager verursacht ihm heute noch Alpam 1. September 1956, mit Beginn träume. Überleben schien ein Wunseiner Lehre bei den Rohrwerken der, das die Familie Babucke – der
Bitterfeld, Gewerkschaftsmitglied Vater kehrte Ende des Jahres aus der
wurde. »Ich habe früh erfahren, dass Gefangenschaft zurück – mit energidie Gewerkschaft nicht nur um hö- schen Händen ergriff. In Friedershere Löhne kämpft, sondern sich dorf (Mulde) wurde sie sesshaft und
auch für die Schwächeren einsetzt bauten sich ein neues Zuhause.
Foto: judo
Regionalgruppen-Treffen
werden gern besucht
Die Seniorinnen und Senioren der IG
Metall sowie arbeitslose Kolleginnen
und Kollegen veranstalten regelmäßig Treffen in ihrer Region. Zu den
mit viel Engagement vorbereiteten
Veranstaltungen sind Interessierte
herzlich eingeladen. Hier eine kleine
Auswahl:
■ Mi., 7. September, 10 Uhr. Der
Senioren-Arbeitskreis Dessau
trifft sich im Büro der IG Metall
Dessau. Thema: Jugendsekretär
Jens Hanselmann spricht über die
Jugendarbeit der IG Metall.
■ Do., 15. September, 10 Uhr. Die
Regionalgruppe Halle-Süd lädt ein
zum Lichtbildervortrag »Geschichte der Luftfahrt in Halle«.
■ Do., 22. September, 14 bis 16 Uhr,
Schulstraße 25 in Dessau, Treff in
gemütlicher Runde. Der »HeinzRühmann-Club« trifft sich in der
Regel jeden dritten Donnerstag im
Monat zu unterschiedlichen Veranstaltungen.
■ Mo., 26. September. Die Regionalgruppe Zeitz lädt ein zur Besichtigung des Kraftwerks.
■ Mi., 12. Oktober, 10 Uhr. Die Regionalgruppe Dessau besucht die
Vogelsammlung in Köthen.
■ Di., 18. Oktober, 15 Uhr. Die Regionalgruppe Halle-Süd lädt ein zum
Pavillonkonzert.
Bitte die genauen Zeiten und Treffpunkte zeitnah in unseren Geschäftsstellen erfragen.
Für Norbert Babucke gehört Gewerkschaftsarbeit einfach zum Leben dazu.
Auch zu DDR-Zeiten hat sich der besonnene Gewerkschafter nicht verbogen. Seine Kollegen honorierten es
ihm, in dem sie ihn nach der Wende
für zwei Wahlperioden in den Betriebsrat gewählt haben. Als Vorsitzender der Schwerbehindertenvertretung gelang es ihm, für die 40
Schwerbehinderten bei Klöckner
Rohrwerke Bitterfeld, Werk Muldenstein, angemessene Arbeitsbedingungen zu schaffen, darunter einen überregional vorbildlichen Arbeitsplatz für
einen Rollstuhlfahrer. Bis zur Fusion
der Verwaltungsstellen 2012 wirkte
der Vater einer Tochter und zweifache
Großvater in Dessau als Revisor.
Dass Norberts Terminkalender
heute noch gut gefüllt ist, geht auch
auf das Gewerkschaftskonto. So besucht der Witwer monatlich den Senioren-Arbeitskreis Dessau der IG
Metall, betreut alljährlich den 1.Mai-Stand in Wolfen, und engagiert
sich, sofern es ihm seine Gesundheit
erlaubt, im DGB-Kreisvorstand.
Selux-Betriebsrat in Klausur – Nachahmer erwünscht
Foto: IG Metall-Archiv
>TERMINE
Anregend und spannend war die
zweitägige Betriebsratsklausur für
den Betriebsrat der Firma Selux.
Ihre zweitägige Klausur führte das
Betriebsratsgremium von Selux Metall Zwintschöna kürzlich in das IG
Metall-Bildungszentrum Berlin. Hier
brüteten die Kolleginnen und Kollegen über Themen wie: Wo stehen
wir? Was haben wir bisher erreicht?
Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte unserer Arbeit in den näch-
sten Monaten? »Dieser Blick außerhalb der Firma auf die eigene Arbeit
wirkt sich meist sehr positiv auf die
Betriebsratstätigkeit aus«, ist die Erfahrung von Gewerkschaftssekretär
Michael Perner (3. v. l.). »So können
neue Ziele und die Schritte dahin in
Ruhe erörtert und formuliert werden.«
Der Rechtsschutz – wichtigstes IG Metall-Leistungsangebot
Eine der wichtigsten Leistungen der IG Metall für alle Mitglieder ist die
Inanspruchnahme des Rechtsschutzes. Rechtsschutz kann unter anderem in folgenden Fällen gewährleistet werden:
■ Bei Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis, unter anderem betreffend Arbeitsentgelt, Kündigung, Urlaub und Urlaubsentgelt, Eingruppierung, Entgeltfortzahlung, Mutterschutz, Abmahnung, Arbeitszeugnis.
■ Bei Streitigkeiten aus dem Bereich Sozialversicherung wie Renten- und Arbeitslosenversicherung, Arbeits- und Ausbildungsförderung, ALG II, Gesetzliche Unfallund Krankenversicherung, Schwerbehinderung.
Die IG Metall-Geschäftsstelle Halle-Dessau hat im Jahr 2015 in Zusammenarbeit mit
der DGB Rechtsschutz GmbH 325 neue Arbeitsrechtsverfahren und 302 neue Sozialrechtsverfahren bearbeitet.
Nach vorheriger Terminvereinbarung finden die Rechtsberatungen sowohl im Büro
Halle und im Büro Dessau als auch in den Außenbüros in Hettstedt, Weißenfels, Sangerhausen und Zeitz statt. Fragen zur Sozialberatung werden im Büro Halle nach vorheriger Terminvereinbarung beantwortet. Rechtsschutzsuchende müssen dazu mindestens drei Monate der IG Metall angehören und satzungsgemäß Beitrag zahlen.
Ansprechpartnerinnen: Simone Friedrich, Silke Lottermoser und Jenny Oehse.