28 metallzeitung > IMPRESSUM August 2016 Verantwortlich: Hartmut Meine, Redaktion: Annette Vogelsang Anschrift: IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Postkamp 12, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt 30159 Hannover. Telefon 0511 16 40 60, Fax 0511 164 06 50 igmetall-nieder-sachsen-anhalt.de Mehr selbstbestimmte Zeit! Kampagne zur Arbeitszeit. Ab sofort packt die IG Metall das Thema Arbeitszeit an. Den Startschuss der Kampagne gab die Bezirkskonferenz. Dort wurden drei wichtige Themenfelder diskutiert: Schichtarbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie mobiles Arbeiten. Arbeitszeiten im digitalen Zeitalter: Viele arbeiten länger, als der Tarif zulässt. Oft wandern die Stunden ins Arbeitszeitkonto, das jedoch gedeckelt ist. Und für Freizeitausgleich bleibt keine Zeit. aut einer Studie der Arbeitsagentur macht jeder der 39 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland pro Jahr 48 Überstunden. Davon bleiben 28 Stunden ohne Gegenleistung in Form von Geld oder Freizeit. Allein in der Metallund Elektroindustrie verschenken die Beschäftigten jedes Jahr 1,7 Millionen Euro an die Unternehmen. »Diesen Verfall von Arbeitszeit wollen wir stoppen«, sagt Martina Manthey, die Tarifexpertin der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. »Die IG Metall will die Arbeitszeit neu gestalten. Dazu gehören zum Beispiel tarifliche Re- gelungen von Arbeitszeitkonten.« Das ist aber nur eines von drei bezirklichen Schwerpunktthemen, die die IG Metall im Rahmen der Arbeitszeitkampagne angehen wird. Die Debatte steht unter dem Motto »Mein Leben – meine Zeit: Arbeit neu denken«. Grundlage der Diskussionen vor Ort ist das Arbeitszeitpolitische Papier des Bezirks. In »Zukunftswerkstätten« wurden drei Themenfelder diskutiert: »Schichtarbeit«, »Vereinbarkeit von Beruf und Privatle- L Foto: Heiko Stumpe Die Kampagne zur Arbeitszeit Hier der Zeitplan der Kampagne, die in einer Forderung zur Tarifrunde 2018 münden wird. Ab sofort ist die Arbeitszeit ein Hauptthema. ben« sowie »mobiles Arbeiten«. So geht es bei der Diskussion um die Arbeitszeit vor allem auch um entlastende Wir wollen die Schichtmodelle. Zum Beispiel Chancen der Digium die Frage, ob über 55-jähtalisierung für rige Beschäftigte keine Nachtmehr Rechte der schichten mehr machen Beschäftigten müssen. Aber auch um die Frage nach einer 30-minütigen bezahlten Pause für nutzen. Wenn alle Schichtarbeiter. schon Flexibilität, Ein weiteres Kernthema ist die besdann selbstbesere Vereinbarung von Arbeit und Privatstimmt. leben. »Die IG Metall will die Arbeitszeit Martina Manthey, für die Beschäftigten passgenauer gestalTarifsekretärin ten«, fordert Manthey. So seien die Be- » « Herbst 2016 Frühjahr 2017 Frühjahr 2017 Sommer 2017 Herbst 2017 September/ Oktober Februar/März Mai Juni Bundestagswahl Eine bundesweite Befragung soll herausfinden, wo genau der Schuh drückt. Im Mai 2017 beraten die regionalen Tarifkommissionen bundesweit die Ergebnisse. Auf einer Arbeitszeitkonferenz werden die Ergebnisse gebündelt und der Beginn der Tarifrunde 2018 eingeläutet. Im September 2017 findet die Bundestagswahl statt. Die IG Metall wird die Parteien mit ihren Themen konfrontieren. Debatte vor Ort über die Themen, die angepackt werden müssen. metallzeitung August 2016 29 Hartmut Meine geht Ende 2016 in den Ruhestand Foto: Heiko Stumpe Kurz nach der Tarifrunde 2016 hat Bezirksleiter Hartmut Meine jetzt angekündigt, Ende des Jahres in den Ruhestand gehen zu wollen. Damit macht der 64-jährige Meine, der seit 17 Jahren an der Spitze des Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalts steht, den Weg frei für einen Generationswechsel. Die Entscheidung sei bewusst gewählt, so Meine, weil die Tarifverträge für die Metall- und Elektroindustrie Ende 2017 sowie für Volkswagen im Januar 2018 auslaufen. So habe ein neuer Bezirksleiter oder eine Bezirksleiterin die Möglichkeit, sich vorzeitig einzuarbeiten und die kommenden Tarifrunden intensiv vorzubereiten. Wer seine Nachfolge antreten soll, wird nach der Sommerpause beraten. Fotos: Heiko Stumpe Foto: Heiko Stumpe Bei der IAV in Gifhorn rückt ein Großkonflikt näher Herbst 2017 Frühjahr 2018 Forderungsdebatte Betriebsratswahlen Bis Oktober wird über die Forderung zur Tarifrunde 2018 diskutiert. Im November 2017 startet die erste Tarifverhandlung. Ab Januar 2018 beginnt die heiße Phase der Tarifrunde 2018. Die Betriebsratswahlen werden für die Debatte genutzt. Foto: IG Metall Erstmals Standortsicherung bei ITT Bornemann 2014 zählte der Standort Obernkirchen bei Stadthagen des Pumpenherstellers ITT Bornemann noch 540 Beschäftigte. Die Talfahrt des Ölpreises führte zu mehreren Entlassungswellen. Betriebsratsvorsitzender Axel Weinert: »Wir sind zu 75 Prozent vom Öl abhängig.« Im April 2016 kündigte die Geschäftsführung die inzwischen dritte Abbauwelle mit 125 Arbeitsplätzen an. Alternativvorschläge wie Kurzarbeit oder einen Sondertarifvertrag lehnte das US-amerikanische Management ab. Dennoch gelang es dem Betriebsrat und der IG Metall, neben einem Interessenausgleich und Sozialplan optional eine Transfergesellschaft und für 183 Beschäftigte eine Standortsicherung für zwei Jahre bis Juni 2018 durchzusetzen. Peter-Christian Voigt von der IG Metall Nienburg-Stadthagen, der Verhandlungsführer der IG Metall: »Eine Krise mit Entlassungen zu bewältigen ist immer ein Armutszeugnis für jeden Manager. Wenigstens gibt es ein Bekenntnis zum Standort.« Starkes Ergebnis im Metallhandwerk Niedersachsen Foto: Heiko Stumpe dürfnisse der Beschäftigten verschieden und veränderten sich je nach Lebensphase: »Die Menschen erwarten vor allem mehr Zeitsouveränität.« Ein weiteres Thema sind die Arbeitsund Leistungsbedingungen des mobilen Arbeitens. Der Zugriff der Arbeitgeber auf die Arbeits- und Lebenszeit wird immer erdrückender. Flexibilität und ständige Erreichbarkeit sind ein Muss. Für viele Beschäftigte bietet das mobile Arbeiten aber auch Chancen, um zum Beispiel Angehörige oder Kinder besser betreuen zu können. Die IG Metall will die mobile Arbeit regeln, damit die Chancen der Digitalisierung für mehr Rechte über die eigene Zeit genutzt werden können. »Wenn schon Flexibilität«, so Martina Manthey, »dann selbstbestimmt«. Bei der Ingenieursgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) stehen die Zeichen auf Sturm. Seit fünf Monaten ist der Entgelttarifvertrag ausgelaufen. Doch in zwei Verhandlungsrunden weigerte sich das Unternehmen, ein Angebot zu machen. Stattdessen fordert das Management Einschnitte bei den Einstiegsgehältern sowie Verschlechterungen bei tarifvertraglich abgesicherten Höherstufungen. Die IG Metall hatte fünf Prozent mehr Geld für zwölf Monate gefordert. Der Autoentwickler, der nahezu alle Autohersteller und ihre Systemzulieferer beliefert, beschäftigt 5500 Arbeitnehmer in Deutschland, knapp 3000 allein im niedersächsischen Gifhorn, dem größten Standort. Neben den Entwicklungszentren Gifhorn, Berlin und Chemnitz/Stollberg ist die IAV auch in Ingolstadt, München und Ludwigsburg vertreten, aber auch in anderen Teilen Europas, Asiens und Nord- und Südamerikas. »Wir stehen für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung«, heißt es in der »Compliance« von IAV, den Führungsleitlinien: »Faires Verhalten und ein korrektes Miteinander sind wesentliche Bestandteile der Unternehmenskultur von IAV.« Bezirkssekretär Thilo Reusch, der Verhandlungsführer der IG Metall: »In Sonntagsreden über den Ingenieurmangel zu klagen und gleichzeitig die Arbeits- und Leistungsbedingungen deutlich verschlechtern zu wollen, passt nicht zusammen.« Die IG Metall, so Reusch, erwarte ein Angebot, damit es zum längst fälligen Abschluss kommen kann. Es wird jetzt über Aktionen der Belegschaft beraten, um das Management zum Einlenken zu bewegen. Die rund 36 000 Beschäftigten in den etwa 1900 Betrieben des Metall verarbeitenden Handwerks in Niedersachsen erhalten 1,7 Prozent mehr Geld ab 1. Juli 2016. Ab 1. Juli 2017 gibt es weitere 2,6 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen werden um einmal 12 und ein Jahr später um weitere 18 Euro angehoben. Arbeitnehmer in der Entgeltgruppe 1 profitieren zusätzlich von einer Einmalzahlung von 40 Euro für den Monat Juli 2016. Alle Beschäftigten und Auszubildenden erhalten ab 2016 ein um 20 Prozent erhöhtes Weihnachtsgeld, das jetzt 70 Prozent beträgt (bei den Azubis 50 Prozent). Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet zum 30. Juni 2018. Bezirkssekretär Wilfried Hartmann, der Verhandlungsführer der IG Metall: »Diese zweistufige Entgelterhöhung macht das Handwerk ein Stück attraktiver. In Zeiten des Facharbeitermangels ist das ein gutes Signal für andere Handwerksbranchen.« 30 > IMPRESSUM IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz Teichstraße 9–11, 37154 Northeim, Tel.: 05551 988 70-0, igmetall-snh.de Redaktion: Martina Ditzell (verantwortlich) metallzeitung August 2016 Süd-Niedersachsen-Harz Kreativ, innovativ und bodenständig 100 Jahre Wilvorst in Northeim mit deutscher Produktion und Tariflohn » Wir sind stolz darauf, dass wir tarifliche Regelungen für unsere Fachkräfte haben. « Dr. Karl-Wilhelm Vordemfelde, geschäftsführender Gesellschafter bei Wilvorst Herrenmode in Northeim Foto: Wilvorst Betriebsräte (stehend von links) Anja Blickmeyer, Ute Herbst, Bernd Nolte, Reinhard Strecker, Daniel Henze, Gabriele Schlimme, (sitzend) Christa Kneflowski, Regina Ries und Karin Hennig: »Der Akkord strengt an. Trotzdem stimmen die Arbeitsbedingungen aufgrund der tariflichen Regelungen.« »Wir haben keine einfache Arbeit. Im Akkord muss jeder Handgriff sitzen«, erzählt Betriebsratsvorsitzende Regina Ries. »Aber wir arbeiten gerne bei Wilvorst, weil die Bedingungen stimmen.« Rund 230 Beschäftigte, davon 100 in der Produktion, fertigen täglich 200 Sakkos, 170 Hosen und rund 80 Westen in Northeim. Der Herrenausstatter betreibt zudem drei Produktionsstätten im Ausland. Doch die Kür der Produktion erfolgt durch die Fachkräfte in Northeim. Dort werden Maß- und Spezialkollektionen wie die Kinderanzüge »Boys Wear« entworfen und gefertigt. Weltweit beliefert Wilvorst rund 2500 Kunden in 35 Ländern. Dazu gehören Highlights wie die »DenverCollection« 1985 für die gleichnamige US-Serie. Zahlreiche Kunden aus dem Film- und Musikgeschäft zählen zu den Liebhabern der exklusiven Herren- und Festmode wie zum Beispiel der deutsche Rockstar Peter Maffay. Unternehmer Karl-Wilhelm Vordemfelde ist einer der letzten großen Arbeitgeber seiner Branche in Deutschland. Er setzt auf den Standort Northeim mit »hochwertigen Stoffen, hervorragenden Mitarbeitern, Innovation und tariflichen Regelungen«. In diesem Jahr feiert Wilvorst 100. Geburtstag. Das Unternehmen wurde vom Großvater Wilhelm Vordemfelde 1916 in Stettin gegründet und ist seit 1946 in Northeim ansässig. Seit 1993 ist die Herforder Brinkmanngruppe Mehrheitsgesellschafter bei Wilvorst. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens liegt auch in der Bodenständigkeit. Wilvorst setzt auf die deutsche Fertigung, um sein Know-how in einer Hand zu behalten. »Wir wollen bestimmen, welche Schnitte, Verarbeitungsschritte, Näh- und Bügeltätigkeiten an unserer Bekleidung vorgenommen werden«, sagt Vordemfelde. Investitionen in die größte deutsche Anzugfertigung gehören zur Un- Foto: IG Metall » Wilvorst zeigt, dass auch in schwierigen Branchen mit Tariflohn, Altersteilzeit, einer hochwertigen Ausbildung und der Übernahme der Ausgelernten erfolgreich in Deutschland produziert werden kann. Bianka Berlin IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz « ternehmensstrategie. 2015 flossen rund 200 000 Euro in eine der modernsten Zuschneidemaschinen aus Frankreich. Für den Zuschnitt als erste Station der Anzugfertigung stehen seitdem drei Maschinen bereit. Damit wurde die Flexibilität weiter gesteigert. »Unsere Flexibilität und unser Können sind ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil«, betont Ries. »Das funktioniert nur, wenn die Mannschaft steht.« Eine Herausforderung, die das Unternehmen jetzt verstärkt in Angriff nehmen muss. Zwei Drittel der Beschäftigten in der Produktion sind über 50 Jahre. »Wir brauchen Nachwuchs«, sagt Ries. »2014 wurden keine Auszubildenden eingestellt. Jetzt haben wir Engpässe, weil die ersten Kollegen in Altersteilzeit gehen.« Wilvorst bildet neben Kaufleuten Modenäherinnen und Modeschneider aus, die alle nach der Ausbildung übernommen werden. Neben der fachlichen Eignung muss der Nachwuchs akkordfähig sein. Die Betriebsräte setzen sich seit Jahren in Tarifrunden aktiv für faire Entgelte und gute Arbeitsbedingungen ein. »Aufgrund der demografischen Entwicklung bleiben Altersteilzeit und Ausbildung Kernthemen in der Textilund Bekleidungsindustrie«, so Ries. »Gute Tarifverträge sichern zudem den Fachkräftebedarf.« >SEIT JUNI GIBT ES MEHR GELD Plus 2,4 Prozent bei Textil und Bekleidung West Die westdeutschen Textil- und Bekleidungsbeschäftigten bekommen seit 1. Juni 2016 die zweite Stufe des laufenden Tarifvertrags. Damit steigen die Einkommen, Ausbildungsvergütungen und das Urlaubsgeld um 2,4 Prozent. Vor allem die Azubis profitieren überproportional. So sind zum Beispiel die Vergütungen im ersten Ausbildungsjahr von 726 Euro (2015) auf 745 Euro (2016) gestiegen. In Lohngruppe IV sind seit Juni die Zeitlöhne von 11,97 Euro (2015) auf 12,26 Euro (2016) und die Akkordrichtsätze von 12,26 Euro (2015) mit der zweiten Stufe der Tariferhöhung auf 12,55 Euro (2016) gestiegen. Mit dem letzten Abschluss konnte die IG Metall für die bundesweit 100 000 Textil- und Bekleidungsbeschäftigten im Westen zudem einen neuen Tarifvertrag zur Altersteilzeit vereinbaren. Die Laufzeit des Tarifvertrags endet am 31. Januar 2017. >START IN DIE TARIFRUNDE 2017 Auftaktveranstaltung in Göttingen: 28. und 29. September Nach der Sommerpause beginnen in den Betrieben die Diskussionen darüber, was und wie viel die IG MetallMitglieder in der nächsten Tarifrunde fordern wollen. Die zentrale Auftaktveranstaltung zur Tarifrunde 2017 ist am 28. und 29. September in Göttingen. An dieser Fachtagung werden Textilerinnen und Textiler aus ganz Deutschland teilnehmen. Weitere Infos werden rechtzeitig auf der Hompage der IG Metall stehen. Trommeln gehört zum Geschäft >BEISPIELE Die Vielfalt der IG Metall vor Ort nutzen die Vertrauensleute, Betriebsräte, Jugend- und Schwerbehindertenvertreterinnen und -vertreter verschiedene Kommunikationsmittel und Kanäle. »Wir verfolgen mit unserer Öffentlichkeitsarbeit das Ziel, die demokratische Meinungsbildung bei un- liesmich.txt #!.20'/ 4 2/,0)0& (%'' Zwei Wochen mehr Urlaub im Jahr. Wer bekommt sie? #!&"$!''$!'&$#$ "$(&#$$&'!'"#&'("#$ ($$$!#("''& '"#&$"#'$$!#"!# '0"0$,1$ 4., 340 1/,+0550 3120 .,3%0& 04$#+.,32,#0$0 "4& 31)0$ 4" +06,0")0& +$3 2/,0)0& 04$0$ &051,4! "2$420$ #+"& ,&12.04$21$2 !0,3$0,0 %1. )030+,0,% 31.. %4& 504,3, +$,0& *51$ 54020$ +$3 +$& .0&0 "1350$ .4,3 20&130 1+" /0&*13&0.3!& 30 04$60$305$0 -1,3 04$0" &051,4! 0&& 30$,54,30$ 0&.,0$ 1+1&,15% 15.0 !0$ '14 )4. .+54% %1& 31. #%04,0 1+1&,15 1)20& .,3%2,3,0 +4$ 1$34# 31".& 4., 1+,3 30& %##% 30& !0$ .+54 )4. +06,0")0& +" +%! !0&50&0$ 31,0 #+,3 340 1/,+0550 "05,%4&,& .,31",.5120 "4, .,3%2,305$30$ +,11,0$ +$3 #1$/0$ ".3&, $4,3, #+& +&"+,42+$2 #/,!/55/ 102/ % *0&4,0 -0""4..40$ 1/430&'/4, % &/$/&0,40$.60//, #!.'452!$2 & )4,#/''0"$03"/$ ) 1/$#/'%3&4.,"0.'%!6 ) . ( % 3 0 8 14/'/ -055/24$$/$ !$2 -055/2/$% )/& */,#, /4$/ &50./!2/5 30,% 24/ 43" !/&'4$2' 54*3 .02/$ /0$$% )4/ 24/ #!/"$",42/ #!.' 50.,!$2 4" #/,&4/' 0!..4/3,% 2/& 30, !$. /4$42/. !0&0!.$ Wer hat einen Urlaubsanspruch? Beschäftigte sowie Auszubildende haben in jedem Kalenderjahr einen Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. In Deutschland beträgt der gesetzliche Mindestanspruch vier Wochen. Beschäftigte aus Branchen und Unternehmen mit einem Tarifvertrag bekommen jedoch rund zwei Wochen Urlaub mehr. Mit Tarif gibt es also rechtsverbindlich sechs Wochen Urlaub pro Jahr. &/.!$23/4,."0$02/"/$, #/,!/55/. 0!. 2/" #/,&4/' #&0$23/&2 +/&!4*/ 4 #5,/&.,/45#/4, 4 +,0$20&, !04'54$2/$ ! Die rund 130 Beschäftigten bei Lenze Automation in Groß Berkel haben unterschiedliche Urlaubsansprüche. Der überwiegende Teil der Belegschaft hat noch 30 Tage Urlaub pro Jahr, weil der Tarifvertrag für sie nachwirkt. Andere haben nur 28 Tage, was in ihren individuellen Arbeitsverträgen festgelegt ist. Die Schutzfrist der alten Tarifverträge endet am 30. April 2011. Ab diesem Zeitpunkt kann der Arbeitgeber durch Änderung der Arbeitsverträge den Urlaubsanspruch verringern – im Extremfall bis auf die gesetzlichen vier Wochen. Dies kann nur durch einen Tarifvertrag rechtsverbindlich verhindert werden. 3$2/&!$2/$ 4$ 2/& .#/ ! '$,/&$/3"/$.2&!$2.1,#/ $ 30& '$,0&$03"0$0 "4& .4$3 20.61$$,% %40 0. %04,0&203,0 #/,+055 .4$3 $0,3 $' -0550& 24$$0$ +$3 -055020$ )0"&4.,0,% .0%40 +! 15. 30431&)04,$03"0& )0.,32",42,0 "+" '0 2/,0)0& %+&30$ (% #0"&4.,+$20$ !0&52$& 20&,% ".$" #0.,32",42+$20$ .4$3 #+" +%0 +06,0")0& 1+.2051+"0$0 -1,3 4.,/.6&1& ,30 "4, 30" #&)04,20)0& %0&30$ #+" '0 -0!0")0& (% #0.,32",42+$2.!0&325,$4..0 %4030&+" !0&52$20&, +$3 50430& "...0$ +$. ".$" #0"&4.,0,0 #+" +'0 2/,0)0& !0&& 51..0$0 +34)8&8)69%# 2-11)66)-( *!4 7#)%345#)8 &$&$$$('$"& '$$'& !$$#$'$! #$#$! &$$ "(#$'!'("''$!$ &$&$$$('!$$$$!("$"!# +/4, "4,,5/&)/45/ /4$/" .03& 24', /. 24/ #/,&4/'.!/&/4$'0&!$2 #!& 1/430&'/4,0 -/'/$ 2/$ 60.4,4!/$ #.6//,/$% )4/ #0#0 (/#!05 60#& 24', /. 5/42/& 0!*3 !$,/&' .*34/254*3/ #!""0..!$2/$ #!" +4$.0,# !0$ 2/$ '/,&0""/$/$ -055/24$$/$ !$2 -055/2/$0 #+. 340.0" &&+$30 31, 30& #0,&40).&1, 340 61&4,2,4.,30 -0""4..40$ 04$)0&+"0$0 +40 .0,#, .4,3 #+.1""0$ 1+. #&)04,$03& "0&!0&,&0,0&$ *)04$# &&1" +$3 %4&/ #&0,/"1$$/ +$3 #&)04,20)0&.04,0 *)0&& -50""0 +$3 )0&& %&0 '35"1$$% 340.0& %4&3 3+&,3 )0&&$ #03"0 !0&,&0,0$/0 +. 24), +$,0&.,340354,30 1$,0&6&0,1,40$0$ #+ 30$ *+$/,0$ #"40 51$20 4., 04$ 30431&& )04,$03"0& )04 30$#0 04$20.0,#,% )#%0 !#!#!$#!#!""$# )0.,32",42,!(% #"0 "4$30, .04$0 #0.,32",42+$2 .,1,,!(% #"1$$ +$3 %40 0&325, 0& .04$0 304.,+$2.#+5120!( +$3 #"1$$ "4$30, 340 '4,)0.,4""+$2 30. #0,&40).&1,. $1,3 $&& #0,&/& .,1,,!(0 %40 -0""4..40$..4,#+$2 "1$3 20.,0&$% 1" (%0'%0(%'' .,1,,0 #/,+055 %4&3 .04,0$. Alfeld Hameln Hildesheim metallnachrichten für die Beschäftigten bei Lenze Automation "/8!#00# 73$# 30. #0,&40).&1,. 340 '"21$2.%04.0 "4, 30" )30"1 30431&)04, /&4,4.,3 20.030$0 +. )504), #+ 30""0$% 31.. .4,3 )0430 +04,0$ 1+" 04$ !0&$.$",420. +&20)$4. 04$420$ /!$& $0$ +$3 30& &031$/0 30& #0,&40).!0&04$& )1&+$2 .4,3 4$ 30$ +&20)$4..0$ %430&.640& 205,0 Gesetzlicher Urlaub. Die Grundregel nach §3 II Bundesurlaubsgesetz (BUrlG): Der Urlaub beträgt grundsätzlich 24Werktage pro Jahr. Werktage sind alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder )466$ 13& /!$$, 24/ #/,&4/'.!/&/4$' '0&!$2 0!" 2/& #2')0"/602/ !$' ,/& (#/ ' 2/"/4$.0"& /4$./3/$0 und Elektroindustrie) und basiert auf einer Fünf-TageWoche. Das entspricht sechs Wochen Urlaub pro Jahr. Wir wünschen Euch einen schönen Urlaub! Euer Betriebsrat IG Metall AHH gesetzliche Feiertage sind, also auch der Samstag. Die 24 Werktage pro Jahr beziehen sich auf Arbeitsverhältnisse mit einer Sechs-Tage-Woche (Montag bis Samstag). 24 Werktage sind demnach vier Wochen (4 x 6 Tage). Das heißt, bei einer Fünf-TageWoche gibt das Gesetz 20 Tage Jahresurlaub. Tariflicher Urlaub. Der tarifliche Urlaubsanspruch beträgt 30Tage (Tarif der Metall- Anspruch auf Sonderurlaub und Urlaubsgeld? Das Urlaubsentgelt nach § 11 BUrlG sieht grundsätzlich nur die Weiterzahlung des Entgelts während der Dauer des Urlaubs vor. Anspruch auf ein zusätzliches Urlaubsgeld gibt es nicht. Das Gesetz regelt auch den Sonderurlaub etwa für Hochzeiten oder Umzüge nur sehr allgemein. Das heißt: Ohne Tarif müssten diese individuell ausgehandelt werden. Der Arbeitgeber kann sie auch streichen. Zudem sind Sonderzahlungen etwa bei Kurzarbeit vorteilhafter, weil sie nicht in die Berechnung des Kurzarbeitergeldes mit einfließen. Zwar hatten alle LA-Beschäftigten in der letzten Kurzarbeitsphase Gehaltseinbußen, aber bei Arbeitsverträgen ohne tarifli- che Sonderzahlungen, sondern mit zwölf gleichen Monatsgehältern, war der monatliche Abzug höher oder lag sogar über der Bemessungsgrenze. In Krisenzeiten streichen Arbeitgeber schnell freiwillige Leistungen. Nur auf tarifliche Leistungen besteht ein rechtlicher Anspruch. Fachportal für Ingenieure und technische Experten: Experten www.engineering-igmetall.de Unsere Forderung Alle Beschäftigten sollen durch einen Tarifvertrag Rechtsanspruch auf Urlaubstage, Urlaubsgeld und Sonderurlaub bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Belegschaft geschlossen den Tarif unterstützen. Der Betriebsrat LA Groß Berkel IG Metall AHH Jetzt Mitglied der IG Metall werden: www.igmetall.de/beitreten! Impressum: IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim, Kastanienwall 52, 31785 Hameln; www.alfeld-hameln-hildesheim.igmetall.de, verantwortlich: Uwe Mebs (v.i.S.d.P.); Redaktion: Annette Vogelsang Betriebliche Zeitungen und Flugblätter Jede Stimme zählt für »echte« Mitbestimmung Die 18 % - Quote verhindert: Intelligentes Arbeitzeitmodell mit Langzeitkonto Ein Tarifvertrag sichert die Rechte der Beschäftigten und gibt ihnen Gestaltungsspielraum für verschiedene Lebens- und Arbeitsmodelle. XX Kreuze machen: Betriebsratswahl am 22. Mai 2014! Dafür hat sich der Betriebsrat eingesetzt. Die IG Metall hat den Tarifvertrag zwei Jahre verhandelt. Impressum: Betriebsrat Phoenix Contact Electronics, Bad Pyrmont, verantwortlich Klaus Hedwig ((v.i.S.d.P.) 61%10(*"% *-"-- 10(*"% =<%.: 14.$< &%<2<% 5/"*27) ,".$< &%<2<% #2%7+0/52 3/))<% 0"+*27.<.+*2&/++<% 6/%+0<. 17*!< 0"+*27.<.+*2&/++<% 3"%"2 77<)<7<% 6<*2.7+*2< #<7*2.<%7. 1":7$<% '%<!0 0"+*27.<.+*2&/++<% =<"0< 77<)<-<% '!)9 3"*2%<"%%<70<%7. 1"!"<& >.7"0*1-! &%<2<% 0"0027"+ &400)".. '!)9 (.$<+0<&&0<% #2%7+07". 3*2&7< =.2-3"*2%<"%%<70<% 5/2"..<+ 2701!&%<2<% 5!%$ 62/)+ 3"*2%<"%%<70<% 5', %" %"#* '5$5 Impressum: IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim, Kastanienwall 52, 31785 Hameln, verantwortlich: Herbert Scheibe (V.i.S.d.P.) ;&/%7". 0/*2 )&<!0%7!<% 4<0<% '."55<& &%<2<% '&"4+ /7.!< '/.+0%4!0<4% ;%<:<%7! 2/&0<)"0< 0"+*27.<.+*2&/++<% Wer mitbestimmen will, geht wählen!!! Eure Vertrauensleute der IG Metall 0"0027"+ ,/)5< &%<2<% //%+0 =<%$)".. ,"$<%!"*2"%%<70<% (.:%<" 6%/5< 6<*2.7+*2< 1<7*2.<%7. 8&76<% ;%7*!< 0"+*27.<.+*2&/++<% bald ist es wieder soweit! Hier sind die Kandidaten der IG Metall für die Betriebsratswahl 2010. 0"0027"+ ;4*2+ 0"+*27.<.+*2&/++<% (.:%3 2".+*2 19 #09 !%<7$<+09 =1 &7%! '/55<.2"$<. 1<5"%"04%+*2&/++<% 7/%%<%0 1/$"0 ,<70<% =, 6/$& *)# 42$! Liebe Kolleginnen und Kollegen, Geht zur Betriebsratswahl, nutzt Eure 13 Stimmen und wählt Euch den Betriebsrat Eures Vertrauens. Nutzt die Mitbestimmung, die noch immer kein Auslaufmodell ist, sondern ein wichtiger Bestandteil der Demokratie! '&"4+-&7<0<% ,"4%7.$<% =<0%7<%+!&<)5.<% ;%".! 4//! 19 #09 !%<7$<+09 =1 62/%+0<. =<*!)".. 19 #09 !%<7$<+09 =1 0"%07." ="&:7$ 6<*2.7+*2< #<7*2.<%7. 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Juli in Springe kam auch das Projekt Arbeitszeit- und Leistungspolitik der Geschäftsstelle auf den Prüfstand. Die Auftaktveranstaltung des Geschäftsstellen-Projekts war am 2. Dezember 2015 die Klausur des überregionalen Ausschusses der Vertrauensleute. Jetzt wird das Projekt an die bundesweite IG Metall-Kampagne angedockt. »Wir brauchen neue tarifliche Regelungen, um die Zeitsouveränität für die Beschäftigten wieder zurückzugewinnen«, sagte der Erste Bevollmächtigte Uwe Mebs von der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim. »Wir kämpfen schon seit Jahren mit ausufernden Arbeitszeiten und einer damit verbundenen Leistungsverdichtung.« Deshalb wird die nächste Tarifrunde im Zeichen der Arbeitszeit stehen. Weitere Themen in der Bildungswoche waren die Rolle und Aufgaben der Vertrauensleute, die Mitgliederentwicklung und die Öffentlichkeitsarbeit. Fotos: IG Metall Die Aufgaben und Zielsetzungen der IG Metall sind genauso vielfältig wie ihre Mitglieder. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie setzen sich für gute und faire Arbeit und eine demokratische Gesellschaft ein. Das soll auch kommuniziert werden. Hierfür Transparente für Warnstreiks 0"%*/ 0!+*20<% 0<*2"0%/.7!<% Warnstreiks sind ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit für die Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten. seren Mitgliedern, aber auch bei den noch nicht organisierten Lesern zu fördern«, erläutert Uwe Mebs, Erster Bevollmächtigter der IG Metall AlfeldHameln-Hildesheim. Das geschieht über Pressemitteilungen, Lokalseiten in der metallzeitung, auf Flugblättern und in Broschüren. Anlässlich der Tarifrunden erstellen die Vertrauensleute Plakate, Transparente, machen Fotos und verteilen Flugblätter. Erstmals 2015 wurde ein Fotowettbewerb in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie angeboten. Gewerkschaftssekretär Mike Wasner: »Die Resonanz war positiv.« Digital ist die IG Metall auf der Homepage und in den Sozialen Medien unterwegs. Die Vertrauensleute und Betriebsräte werden beim Erstellen von Infomaterialien beraten und unterstützt. Sie können zusätzlich ein regionales Bildungsangebot wie Schreibwerkstätten oder Fotoseminare nutzen. Zudem unterstützt die IG Metall Projekte wie die »Kellerkinos« in Hildesheim, das »Hamelner Forum« und die Initiative »Freiraum Hameln«. Die nächste Schreibwerkstatt wird vom 21. bis 23. September angeboten. Ziel ist die Erstellung eines betrieblichen Flyers. Informationen zur Schreibwerkstatt oder zur »Digitalen Fotografie« bei: [email protected] 0633%1-"## %1-"##33#0*-1 .01 !"(.0."-1( .1& 06 Foto: Heiko Stumpe Öffentlichkeitsarbeit von Vertrauensleuten, Betriebsräten und der IG Metall 3"+*2" 0/*2 0"+*27.<.+*2&/++<% Alfeld-Hameln-Hildesheim &".7<& 2"&0<% 0"+*27.<.+*2&/++<% metallzeitung August 2016 ><%2"%: '%7<$ 30"5&<%!"2%<% 30 > IMPRESSUM IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim Bahnhofstraße 18–20, 31785 Hameln Tel.: 05151 936 68-0, Alfeld-Hameln-Hildesheim.de Redaktion: Uwe Mebs (verantwortlich) 30 metallzeitung August 2016 Hannover > IMPRESSUM IG Metall Hannover Postkamp 12, 30159 Hannover Telefon 0511 124 02-0, Fax 0511 124 02-41 [email protected], igmetall-hannover.de Redaktion: Dirk Schulze (verantwortlich), Pia Pachauer Federal Mogul stellt die Ausbildung ein! Dirk Schulze Tarifeinigung bei der Deutschen Messe AG Am 11. Juli hat die IG Metall-Tarifkommission dem Verhandlungsergebnis zum Abschluss eines Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung bei der Deutschen Messe in Hannover zugestimmt. Die Kernpunkte umfassen den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen sowie den Verzicht auf Ausgliederungen während der gesamten Laufzeit von acht Jahren, bis zum 31. August 2024. Zudem verpflichtet sich die Messe dazu, eine garantierte Arbeitnehmeranzahl am Standort Hannover zu beschäftigen. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit wird 37 Stunden betragen und liegt damit etwa zwei Stunden unterhalb des Branchendurchschnitts. Zudem wird die Tochtergesellschaft Messe Gastronomie weiterhin dem Gültigkeitsbereich der IG Metall unterliegen. Für die Tochtergesellschaft Deutsche Messe Beteiligungsgesellschaft wurde der Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags auf dem Tarifniveau der Deutschen Messe AG vereinbart. »Das ist ein fairer Kompromiss. Unsere Kolleginnen und Kollegen bei der Deutschen Messe AG haben für die lange Zeit von acht Jahren Beschäftigungssicherheit. Besonders freut mich, dass es künftig auch bei einer weiteren Tochterfirma der Deutschen Messe AG einen IG Metall-Tarifvertrag geben wird. Dieses Ergebnis konnte nach langen Verhandlungen nur mit Hilfe der mutigen und aktionsbereiten Belegschaft erreicht werden«, so Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hannover. Die Ausbildungswerkstatt bei Federal Mogul im Werk Barsinghausen, ehemals TRW, existiert bereits seit 1958; sie war und ist für viele Menschen in und rund um Barsinghausen eine berufliche Zukunftsperspektive mit Qualitätsmerkmalen. Über 550 Auszubildende mit den Ausbildungsberufen Technische Zeichner, Maschinenschlosser, Werkzeugmacher, Dreher, Schleifer, Fräser, Bauschlosser, Elektriker, Werkstoffprüfer, Industrie- und Bürokaufleute bis hin zur IT-Fachkraft, Industrie- und Fertigungsmechaniker – ja sogar Buchhalter und Buchhalterinnen – wurden am Standort Barsinghausen und in Beckedorf seit nahezu 60 Jahren ausgebildet. Viele der ehemaligen Auszubildenden sind heute noch bei Federal Mogul beschäftigt und kennen das Werk Barsinghausen oder den Betrieb in Beckedorf bis ins kleinste Produktionsdetail. Sie besitzen un- schätzbares Erfahrungswissen, dass über viele Jahre das Ventilwerk in Barsinghausen getragen hat. Im Januar 2016 wurde dem Betriebsrat offiziell angekündigt, dass Federal Mogul im Werk Barsinghausen Restrukturierungsmaßnahmen durchführen will. Restrukturierung bedeutet im Klartext, dass Personal abgebaut werden soll und mittelfristig die Schließung der Ausbildungswerkstatt geplant ist. Bereits in diesem Jahr hat Federal Mogul keinen einzigen Auszubildenden eingestellt. Betriebsrat und IG Metall haben viele Gespräche geführt, um die Ausbildungswerkstatt in Barsinghausen zu retten: mit dem Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall, mit Verantwortlichen für die Wirtschaftsförderung in der Region Hannover, mit dem Bürgermeister in Barsinghausen und verschiedenen Bildungsträgern, mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter Hannover, mit Bundes- und Landtagsabgeordneten und mit Wirtschaftsminister Olaf Lies. Im Gespräch waren viele Ausbildungsvarianten von einem bisher schon praktizierten Ausbildungsverbund mit Bergmann Automotive und Bahlsen bis hin zu einer voll finanzierten Projektausbildung für geflüchtete Jugendliche und Erwachsene. Bisher blieben alle Bemühungen ohne Erfolg: Federal Mogul will in Barsinghausen die Ausbildung einstellen. Dies ist eine Entscheidung gegen die Zukunft des Werkes Barsinghausen und gefährdet den Produktionsstandort. Diese Entscheidung ist für die Stadt Barsinghausen und die Region Hannover katastrophal, weil wichtige Ausbildungskapazitäten verschwinden. Betriebsrat und IG Metall werden sich mit dieser Entscheidung von Federal Mogul nicht abfinden und weiter um die Ausbildung im Werk Barsinghausen kämpfen! Der Herbst im Zeichen der Jugend »Einiges steht in den nächsten Monaten im Jugendbereich an, und wir sind gut vorbereitet auf die bevorstehenden Aufgaben«, sagt Sandra Milder, Vorsitzende des Ortsjugendausschusses der IG Metall Hannover, beim Vorbereiten der Begrüßungsmaterialien für die neuen Auszubildenden. Neben dem Start der Ausbildungen steht die Wahl der Jugendund Auszubildenden-Vertretungen (JAV) in allen Betrieben mit mindestens fünf Auszubildenden an. Für beide Ereignisse bietet die IG Metall Hannover zahlreiche Angebote und Unterstützung an. Zum Ausbildungsstart gibt es Begrüßungsmaterial für betriebliche Vorstellungsrunden. Ein besonderer Höhepunkt ist das Jugendcamp für die neuen Auszubildenden vom 12. bis zum 14. August im Bildungs- und Tagungszen- trum HVHS Springe, bei dem Auszubildende aus sechs Betrieben sich und ihre Betriebsräte kennenlernen. Auch zur JAV-Wahl bietet die IG Metall Unterstützung an. So gibt es am 23. August eine Wahlvorstandsschulung für alle Betriebe im Organisationsbereich. Neben der Unterstützung der Wahlvorstände bietet die IG Metall Mobilisierungsmaterial, Kandidatenschulung und Inforunden in den Betrieben an, damit die JAV-Wahlen im November große Erfolge werden. »Besonderes Augenmerk legen wir auf die Bildung der neuen Jugendvertretungen nach ihrer Wahl, so werden wir ab Dezember Tagesund Wochenendschulungen zur Orientierung der jungen Menschen in ihrer neuen Aufgabe anbieten«, so Thadeus Mainka, Gewerkschaftssekretär mit dem Schwerpunkt junge Generation. TERMINE 12. bis 14. August Jugendcamp im Bildungs- und Tagungszentrum HVHS Springe – Anmeldung noch möglich 23. August JAV-Wahlvorstandsschulung Kontakt: Für Anmeldung und Materialien für den Ausbildungsstart und die JAVWahl: [email protected] Absprache Inforunde Ausbildungsstart und JAV-Wahl [email protected] 30 metallzeitung August 2016 Nienburg-Stadthagen > IMPRESSUM IG Metall Nienburg-Stadthagen Mühlenstraße 14, 31582 Nienburg und Probsthäger Straße 4, 31655 Stadthagen Tel.: 05021 96 00-0 (Nienburg),Tel.: 05721 97 44-0, igmetall-nienburg-stadthagen.de Redaktion: Thorsten Gröger (verantwortlich) >ECKPUNKTE Sozialplan und Interessenausgleich Personalabbau: 125 Sozialauswahl: Die Geschäftsführung hat ohne Beteiligung des Betriebsrats die betroffenen Personen benannt. ■ Abfindungen: Für den Arbeitsplatzverlust erhalten die betroffenen Beschäftigten eine Abfindung. ■ Transfergesellschaft: Optional können Betroffene für 12 Monate in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln. Sie erhalten anteilig eine Abfindung und während des Verbleibs Transfer-Kurzarbeitergeld. Während der regulären Kündigungszeit bekommen die Beschäftigten 100 Prozent des letzten Netto-Entgelts. Für den Rest der Zeit wird das Netto auf 80 Prozent aufgestockt. Wer vorzeitig vor seiner individuell vereinbarten Zeit aus der Transfergesellschaft aussteigt, erhält pro Monat eine Sprinterprämie. ■ Standortgarantie bis 2018: für 183 Beschäftigte bis 30. Juni 2018. In Obernkirchen soll weiter produziert werden. ■ Restrukturierungsmaßnahmen: Personalanpassungen, Zusammenführung von Abteilungen sowie das Outsourcen von Aufgaben. ■ Porträtfotos: IG Metall, Fertigung: Vogelsang ■ Die Ölpreiskrise führt bei ITT Bornemann zu weiteren 125 Entlassungen in Obernkirchen. ITT Bornemann erhält Standortgarantie Im Juni wurde ein Interessenausgleich und Sozialplan mit einer Transfergesellschaft abgeschlossen. Am 23. Juni mussten Betriebsrat und IG Metall erneut einen Interessenausgleich und Sozialplan bei ITT Bornemann abschließen. In einer Axel Weinert, vierten RestrukturieBetriebsratsvorsitzender rungswelle werden weitere 125 Arbeitsplätze abgebaut. Damit ist die Zahl der Beschäftigten seit 2014 von 540 auf zurzeit aktive 225 gesunken. »Wir haben um jeden Arbeitsplatz gerungen«, berichtet Betriebsratsvorsitzender Axel Weinert. »Doch der Konzern verwies auf eine länger dauernde Krise.« Seit 2014 ist ITT Bornemann im schwierigen Fahrwasser. Der Ölpreisverfall führte zuletzt Ende 2015 zu 98 Entlassungen. »Mit dieser dritten Restrukturierungswelle sollte die Kernmannschaft stehen«, behauptete die Geschäftsleitung. Noch im Februar verkündete Ujjwal Kumar, Chef des Bereichs Industrial Process engineered Systems, auf einer Belegschaftsversammlung, dass es trotz der angespannten Wirtschaftslage »keine weiteren Entlassungen in Obernkirchen geben wird«. Am 14. April auf einer Wirtschaftsausschusssitzung forderte die Geschäftsleitung plötzlich eine »geringe Zahl von Aufhebungsverträgen« sowie die Absenkung der Arbeitszeit. Mitte April wendete sich das Blatt und 120 Beschäftigte sollten von Bord. Betriebsrat und IG Metall forderten, die Alternativen wie Kurzarbeit oder tarifliche Instrumente zu prüfen. Schnell zeigte sich, dass die Amerikaner den Kostendruck nur durch weitere Kündigungen entschärfen wollten. Weinert: »Die Aufträge für Zwei-Spindel-Pumpen sind seit 2015 anhaltend zurückgegangen.« » Die Auswirkungen der Ölpreiskrise lassen sich nicht wegdiskutieren. Doch wieder einmal wird eine Krise über Entlassungen bewältigt. Ein Armutszeugnis für Manager, die für vorausschauendes und verantwortungsvolles Handeln bezahlt werden sollten. Durch die große Solidarität in der Belegschaft konnten wir einen guten Interessenausgleich und Sozialplan aushandeln. Die Abfindungen können den Arbeitsplatzverlust nicht aufwiegen, nur mildern. Die Transfergesellschaft bietet eine Chance, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Peter-Christian Voigt, IG Metall Nienburg-Stadthagen « In den USA ist die Zahl kleinerer und mittlerer Unternehmen aus der Ölbranche, die Gläubigerschutz suchen, auf einen historischen Hochstand gestiegen, so dass bereits Vergleiche zur Finanzkrise 2008 gezogen werden. ITT Bornemann erzielt 75 Prozent des Umsatzes in der Ölbranche. »Deshalb ist die zweijährige Standortgarantie bis Juni 2018 ein wichtiges Bekenntnis des Unternehmens zu Obernkirchen«, betont Weinert. Der Betriebsrat hat jetzt einen externen Sachverständigen beauftragt. Weinert: »Wir suchen nach Alternativen für den Standort.« Nachruf Udo Meyer »Die Schiffermütze gehörte zu Udo wie die IG Metall-Nadel an der Jacke und am Wochenende die Tuba«, erinnert sich Roland Schnabel, Zweiter ehrenamtlicher Bevollmächtigter der IG Metall Nienburg-Stadthagen. »Wenn Udo seinen Akku aufladen wollte, ist er in die Fertigung gegangen.« Udo Meyer, 73, hat 1963 eine Ausbildung als Maschinenschlosser abgeschlossen und viele Jahre als Monteur und Schlosser gearbeitet. 1971 hat er als Gruppenleiter bei ZF in Damme angefangen. 1974 wurde Meyer Kontrolleur und von 1979 bis 1987 war er Schichtmeister. Der Metaller war seit 1981 im Betriebsrat und wurde 1987 freigestellt. Er war stellvertretender Betriebsratsvorsitzender in Dielingen, ab 1992 Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, Mitglied im Konzernbetriebsrat und stellvertretender Vorsitzender des Europäischen Betriebsrats. Als Mitglied der Tarif- und Verhandlungskommission bei ZF und im Ortsvorstand der IG Metall hat er sich konsequent und hart für Arbeitnehmerrechte eingesetzt. »Er war durchaus streitbar. Ließ sich aber von guten Argumenten überzeugen«, so Schnabel. »Wir werden ihn vermissen.« Udo Meyer ist am 28. Juni friedlich im Kreis der Familie verstorben. 30 > IMPRESSUM metallzeitung August 2016 Osnabrück Antikriegstag 2016: »Menschen – Gesichter – Köpfe« Der DGB Stadtverband lädt alle Mitglieder anlässlich des Antikriegstags 2016 am 1. September um 17 Uhr ins Gewerkschaftshaus Osnabrück zur Ausstellungseröffnung »Menschen – Gesichter – Köpfe« ein. Menschen zeigen sich, wie sie gesehen werden wollen, auch wenn sie auf der Flucht sind. Menschen, deren Gesichter Geschichten erzählen. Es zeigen sich Köpfe, in denen mehr von uns steckt, als in einer Politik von Abschottung und Ausgrenzung sichtbar bleibt. Der Antikriegstag markiert 77 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs weiterhin die Mahnung, was es zu bekämpfen gilt, damit Vertreibung und Flucht aufhören: Krieg und totalitäre Macht! Heyform schließt Produktion: Schock für die Belegschaft Der Autozulieferer Heyform schließt die Produktion in Bramsche. Die Geschäftsleitung hat angekündigt, die komplette Produktion nach Rumänien zu verlagern. Über 200 der insgesamt 250 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Wieder einmal müssen Beschäftigte für Management-Fehler bezahlen. »Das ist ein ganz bitterer Tag für die Region und insbesondere für die Beschäftigten samt ihren Familien«, kommentierte Osnabrücks IG Metall-Chef Stephan Soldanski die unternehmerische Entscheidung. Die IG Metall wird um eine Lösung für die Beschäftigten ringen, die auf eine Milderung der Folgen und auf die Entwicklung einer Zukunftsperspektive für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzielt. IG Metall Osnabrück August-Bebel-Platz 1, 49074 Osnabrück, Telefon 0541 338 38-0, Fax 0541 338 38-1124, [email protected] igmetall-osnabrueck.de Redaktion: Stephan Soldanski (verantwortlich), Stefan Deeters, Jacqueline Erbe JAV – stark im Betrieb Die Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertretungen 2016 stehen vor der Tür. Im Oktober und November dieses Jahres ist es wieder soweit: Die Jugend- und Auszubildendenvertretungswahlen stehen an. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung, kurz JAV, hat die Aufgabe, auf die Qualität der Ausbildung zu achten. Dabei arbeitet sie eng mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft zusammen. Sie wacht über die Einhaltung von Gesetzen und Tarifverträgen und sorgt damit dafür, dass die Rechte der Auszubildenden nicht verletzt werden. Die Ausbildung bietet die Grundlage für die jungen Beschäftigten, auf der sie ihre berufliche Zukunft aufbauen. Dementsprechend ist es wichtig, dass die Qualität stimmt und die Azubis ausgebildet und nicht ausgebeutet werden. Der besondere Kündigungsschutz und gesetzliche Rechte sorgen dafür, dass die JAV hier entscheidend Einfluss nehmen kann. Die IG Metall fordert daher alle Betriebsräte auf, ihre Wahlvoraussetzungen zu prüfen und die Wahl der JAV einzuleiten. Die IG Metall bietet dabei wie immer tatkräftige Unterstützung an. So gibt es am 24. August eine Wahlvorstandsschulung und die unterstützenden Materialien sind auf dem Weg in die Betriebe. Alle weiteren Fragen werden gerne in der Geschäftsstelle von Fabian Schaper unter Tel. 0541/338 38-1116 oder per E-Mail an Fabian.Scha [email protected] beantwortet. Für alle, die noch keine JAV haben, aber gerne eine hätten, gilt: Zählt, ob Ihr mindestens fünf Azubis unter 25 seid. Wenn ja, wendet Euch an Euren Betriebsrat, denn nur mit einer JAV seid Ihr stark im Betrieb. wurden, heißt es nun, sich neu zu orientieren. Viele denken dabei auch darüber nach, einen Schulabschluss nachzuholen, einen Meister zu machen oder zu studieren. Das Bildungsmagazin der IG Metall, „Los. Jetzt. Hier.“, gibt dabei auf über 80 Seiten Auskunft, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt und wie eine entsprechende Finanzierung aussehen könnte. Für Mitglieder ist es kostenlos in der Geschäftsstelle erhältlich – aber nur, solange der Vorrat reicht! Ausgelernt, was nun?! Mit bestandener Abschlussprüfung stellt sich für viele junge Beschäftigte wie schon nach dem Ende der Schule erneut die Frage, wie der nächste Schritt in ihrem Leben aussieht. Wer übernommen worden ist, muss mit den neuen Anforderungen in der Abteilung zurechtkommen, und für diejenigen, die nicht übernommen Start in die Ausbildung 2016 Die Ferien sind vorbei, in den meisten Betrieben hat das neue Ausbildungsjahr begonnen. Für die neuen Azubis bedeutet dies den Beginn einer neuen spannenden Zeit in ihrem Leben. Viele neue Eindrücke, eine neue Umgebung und noch unbekannte Gesichter erwarten die jungen Kolleginnen und Kollegen. Dies allein ist Grund genug für die aktiven Betriebsräte und Jugendvertreter, die »Neuen« zu unterstützen, unter anderem durch Begrüßungsrunden, bei denen auch die IG Metall vor Ort sein wird. Die Azubis werden hier darüber informiert, welche Rechte sie haben und an wen sie sich wenden müssen, um ihre Rechte und Interessen, zum Beispiel in Form eines Tarifvertrags, durchzusetzen. Gerade in Betrieben ohne Tarifvertrag ist es wichtig, dass die Auszubildenden wissen, dass die IG Metall ihnen bei Problemen zur Seite steht. Zur Begrüßung gibt es eine Mappe mit allen wichtigen Infos rund um die Gewerkschaft und den Ausbildungsstart. Jeder Auszubildende, der bis Ende des Jahres Mitglied der IG Metall wird, bekommt obendrein ein kleines Geschenk: eine Bluetooth-Lautsprecherbox. 30 metallzeitung August 2016 Salzgitter-Peine > IMPRESSUM IG Metall Salzgitter-Peine Chemnitzer Straße 33, 38226 Salzgitter, Telefon 05341 88 44-0, Fax 053451 88 44-20, [email protected], igmetall-salzgitter-peine.de Redaktion: Wolfgang Räschke (verantwortlich), Ina Biethan Migrationshintergrund? Total normal! >TERMINE Internationales Kulturfest 27. August, 11 bis 16 Uhr, Am Stadtmonument, SZ-Lebenstedt. Im Rahmen der Interkulturellen Woche wird unter dem Motto »Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt« gefeiert. Der OMA beteiligt sich mit einem Infostand und Torwandschießen auf die »Respekt!-Wand«. Háwar – meine Reise in den Genozid 16. August, 18 Uhr, Filmvorführung und Diskussion mit der Regisseurin, Kultiplex Kino, Berliner Str. 4, SZ-Lebenstedt. Kommunalwahl 2016 – DGB Wahlforum SZ 29. August, 17 Uhr, Saal der IG Metall, Chemnitzer Str. 33, SZ. Angefragt sind Politiker von SPD, CDU, FDP, den Grünen und der Linken. Folgende Themen für Salzgitter sollen mit ihnen diskutiert werden: Finanzsituation der Stadt, Arbeitslosigkeit, Flüchtlingssituation. Kommunalwahl 2016 – DGB Wahlforum PE 31. August, 18 Uhr, Peiner Forum, Winkel 30, PE. Ebenso wie für SZ sind hier Kommunalpolitiker angefragt, die zu inhaltlichen Schwerpunkten Stellung nehmen werden. Auch die IG Metall ist eine Einwanderungsgesellschaft. Daher engagieren sich im Ortsmigrantenausschuss (kurz OMA) Kollegen verschiedenster Kulturkreise. 30 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner Salzgitters und 18,5 Prozent der Menschen im Landkreis Peine haben einen Migrationshintergrund. Deshalb gehören zur hiesigen IG Metall nicht mehr nur die Alteingesessenen. Die IG Metall, das sind auch die Zuwanderer, die seit den sechziger Jahren auf der Suche nach Arbeit nach Deutschland gekommen sind, und deren Nachkommen. In der IG Metall sind Mitglieder Neuwahl des OMA: Insgesamt wurden knapp 30 Kollegen gewählt – mit ausländischer Herkunft integriert. Gästen arbeiten im OMA rund 45 Leute zusammen. Die Geschäftsstelle Salzgitter-Peine zählt zurzeit 209 Funktionärinnen grationshintergrund. Rassismus und schaften für sich beanspruchen. Wir und Funktionäre ohne deutschen Benachteiligung kann man nur ge- präsentieren die IG Metall bei KulAusweis. Die Anzahl aktiver Metal- meinsam mit unseren ›biodeut- turfesten in Peine und Salzgitter, wir lerinnen und Metaller mit Migrati- schen‹ Kollegen bekämpfen. Und die sind nicht nur am Tag gegen Rassismachen deshalb auch gerne bei uns mus aktiv, sondern werben das ganonshintergrund liegt weitaus höher. Im Juni 2016 wurde ein neuer mit«. ze Jahr über für unsere gewerkIsmail Aydemir, Betriebsrat bei schaftliche Position in den Betrieben Ortsmigrantenausschuss (kurz OMA) gewählt. Gut 45 Metaller ar- Salzgitter Flachstahl und ebenfalls und in der Öffentlichkeit«. beiten im Ortsmigrantenausschuss Sprecher des Migrantenausschusses, In den letzten Monaten hat sich der IG Metall mit und geben den sieht neben dem Betrieb auch die der Ausschuss mit der Situation von vielen tausend Mitgliedern mit aus- Gesellschaft als Handlungsfeld. »Un- Flüchtlingen in unserer Region beländischer Herkunft vor Ort eine ser Ausschuss besetzt politisch den schäftigt. »Wir arbeiten daran, den öffentlichen Raum, den Gewerk- geflüchteten Menschen Perspektiven Stimme. »Die Probleme von Migin den Betrieben aufzuzeigen. ranten auf betrieblicher Ebene Gelungene Integration steht waren zunächst meine Motivatiund fällt mit Arbeitsplätzen«, on, mich gewerkschaftlich zu so Frank Raabe-Lindemann, betätigen« erklärt Cemal Ince, der als Sekretär der IG Metall Betriebsrat bei VW und einer vor Ort die Arbeit des OMA der drei Sprecher des OMA der unterstützt. Die jüngsten WahlIG Metall Salzgitter-Peine. »Der erfolge rechtspopulistischer Ortsmigrantenausschuss ist daParteien zeigen, dass auf den Ausschuss auch in Zukunft viel bei nicht nur ein Forum für Kol- 21. März: Cemal begrüßt die Gäste am Tag leginnen und Kollegen mit Mi- gegen Rassismus – wie jedes Jahr volles Haus. Arbeit wartet. Antikriegstag 1. September, 17 Uhr, Friedhof Jammertal, Peiner Str., SZ. Hauptredner ist Dr. phil. Martin Baraki, Uni Marburg/Zentrum für Konfliktforschung. Bereits um 16 Uhr gibt es thematische Führungen durch den Arbeitskreis Stadtgeschichte. Der OMA ist viel unterwegs: mit Infoständen zu verschiedenen Anlässen wie dem Kulturfest in Peine und dem Interkulturellen Fest in Salzgitter oder auch mit Torwandschießen auf die »Respekt!-Wand« für die Kleinen. 30 > IMPRESSUM IG Metall Halle-Dessau Büro Halle, Böllberger Weg 26, 06110 Halle, Telefon 0345 135 89-0 Büro Dessau, Grenzstraße 5, 06849 Dessau-Roßlau, Telefon 0340 87 14-0 halle-dessau.igmetall.de [email protected] Redaktion: Almut Kapper-Leibe (verantwortlich), Jutta Donat metallzeitung August 2016 Halle-Dessau 60 Jahre Metaller und kein bisschen müde und ihre Arbeits- und Der eine züchtet KaninLebensbedingungen chen, ein anderer sammelt verbessert. Das war Münzen, ein dritter musiund ist mein Ding!« ziert. Auch Norbert BabuDer Start ins cke versüßt sich das Leben Leben war für den mit diversen Hobbys. Er 1941 in Breslau gebotanzt und schwimmt gern, renen Schlesier mixt bunte sommerliche schwer. Der damals Drinks, hört Volksmusik fünfjährige Norbert und unternimmt Autotouund seine Mutter geren nach Breslau und ins Norbert Babucke hörten zu den zwölf Riesengebirge. An erster Stelle der respektablen Freizeitbe- Millionen Deutschen, die am Ende schäftigungen steht für den 75-Jähri- des Zweiten Weltkriegs, im eiskalten gen jedoch die Mitwirkung in der IG Januar 1945, aus Schlesien, PomMetall. »Ein Leben ohne die Gewerk- mern und Ostpreußen fliehen mussschaft kann ich mir nicht vorstellen«, ten. Der einjährige Aufenthalt in sinniert der gelernte Kessel- und Be- einem tschechischen Internierungshälterbauer, der vor genau 60 Jahren, lager verursacht ihm heute noch Alpam 1. September 1956, mit Beginn träume. Überleben schien ein Wunseiner Lehre bei den Rohrwerken der, das die Familie Babucke – der Bitterfeld, Gewerkschaftsmitglied Vater kehrte Ende des Jahres aus der wurde. »Ich habe früh erfahren, dass Gefangenschaft zurück – mit energidie Gewerkschaft nicht nur um hö- schen Händen ergriff. In Friedershere Löhne kämpft, sondern sich dorf (Mulde) wurde sie sesshaft und auch für die Schwächeren einsetzt bauten sich ein neues Zuhause. Foto: judo Regionalgruppen-Treffen werden gern besucht Die Seniorinnen und Senioren der IG Metall sowie arbeitslose Kolleginnen und Kollegen veranstalten regelmäßig Treffen in ihrer Region. Zu den mit viel Engagement vorbereiteten Veranstaltungen sind Interessierte herzlich eingeladen. Hier eine kleine Auswahl: ■ Mi., 7. September, 10 Uhr. Der Senioren-Arbeitskreis Dessau trifft sich im Büro der IG Metall Dessau. Thema: Jugendsekretär Jens Hanselmann spricht über die Jugendarbeit der IG Metall. ■ Do., 15. September, 10 Uhr. Die Regionalgruppe Halle-Süd lädt ein zum Lichtbildervortrag »Geschichte der Luftfahrt in Halle«. ■ Do., 22. September, 14 bis 16 Uhr, Schulstraße 25 in Dessau, Treff in gemütlicher Runde. Der »HeinzRühmann-Club« trifft sich in der Regel jeden dritten Donnerstag im Monat zu unterschiedlichen Veranstaltungen. ■ Mo., 26. September. Die Regionalgruppe Zeitz lädt ein zur Besichtigung des Kraftwerks. ■ Mi., 12. Oktober, 10 Uhr. Die Regionalgruppe Dessau besucht die Vogelsammlung in Köthen. ■ Di., 18. Oktober, 15 Uhr. Die Regionalgruppe Halle-Süd lädt ein zum Pavillonkonzert. Bitte die genauen Zeiten und Treffpunkte zeitnah in unseren Geschäftsstellen erfragen. Für Norbert Babucke gehört Gewerkschaftsarbeit einfach zum Leben dazu. Auch zu DDR-Zeiten hat sich der besonnene Gewerkschafter nicht verbogen. Seine Kollegen honorierten es ihm, in dem sie ihn nach der Wende für zwei Wahlperioden in den Betriebsrat gewählt haben. Als Vorsitzender der Schwerbehindertenvertretung gelang es ihm, für die 40 Schwerbehinderten bei Klöckner Rohrwerke Bitterfeld, Werk Muldenstein, angemessene Arbeitsbedingungen zu schaffen, darunter einen überregional vorbildlichen Arbeitsplatz für einen Rollstuhlfahrer. Bis zur Fusion der Verwaltungsstellen 2012 wirkte der Vater einer Tochter und zweifache Großvater in Dessau als Revisor. Dass Norberts Terminkalender heute noch gut gefüllt ist, geht auch auf das Gewerkschaftskonto. So besucht der Witwer monatlich den Senioren-Arbeitskreis Dessau der IG Metall, betreut alljährlich den 1.Mai-Stand in Wolfen, und engagiert sich, sofern es ihm seine Gesundheit erlaubt, im DGB-Kreisvorstand. Selux-Betriebsrat in Klausur – Nachahmer erwünscht Foto: IG Metall-Archiv >TERMINE Anregend und spannend war die zweitägige Betriebsratsklausur für den Betriebsrat der Firma Selux. Ihre zweitägige Klausur führte das Betriebsratsgremium von Selux Metall Zwintschöna kürzlich in das IG Metall-Bildungszentrum Berlin. Hier brüteten die Kolleginnen und Kollegen über Themen wie: Wo stehen wir? Was haben wir bisher erreicht? Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte unserer Arbeit in den näch- sten Monaten? »Dieser Blick außerhalb der Firma auf die eigene Arbeit wirkt sich meist sehr positiv auf die Betriebsratstätigkeit aus«, ist die Erfahrung von Gewerkschaftssekretär Michael Perner (3. v. l.). »So können neue Ziele und die Schritte dahin in Ruhe erörtert und formuliert werden.« Der Rechtsschutz – wichtigstes IG Metall-Leistungsangebot Eine der wichtigsten Leistungen der IG Metall für alle Mitglieder ist die Inanspruchnahme des Rechtsschutzes. Rechtsschutz kann unter anderem in folgenden Fällen gewährleistet werden: ■ Bei Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis, unter anderem betreffend Arbeitsentgelt, Kündigung, Urlaub und Urlaubsentgelt, Eingruppierung, Entgeltfortzahlung, Mutterschutz, Abmahnung, Arbeitszeugnis. ■ Bei Streitigkeiten aus dem Bereich Sozialversicherung wie Renten- und Arbeitslosenversicherung, Arbeits- und Ausbildungsförderung, ALG II, Gesetzliche Unfallund Krankenversicherung, Schwerbehinderung. Die IG Metall-Geschäftsstelle Halle-Dessau hat im Jahr 2015 in Zusammenarbeit mit der DGB Rechtsschutz GmbH 325 neue Arbeitsrechtsverfahren und 302 neue Sozialrechtsverfahren bearbeitet. Nach vorheriger Terminvereinbarung finden die Rechtsberatungen sowohl im Büro Halle und im Büro Dessau als auch in den Außenbüros in Hettstedt, Weißenfels, Sangerhausen und Zeitz statt. Fragen zur Sozialberatung werden im Büro Halle nach vorheriger Terminvereinbarung beantwortet. Rechtsschutzsuchende müssen dazu mindestens drei Monate der IG Metall angehören und satzungsgemäß Beitrag zahlen. Ansprechpartnerinnen: Simone Friedrich, Silke Lottermoser und Jenny Oehse.
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