Unser ŠKODA
und VW ServiceTeam ist immer
für Sie da.
Schmolck
aktuell
Uwe Bergmann
Stefan Klopfer
Stefanie Schonhart
Mark Frey
Telefon
07641 4602-500
Emmendingen
Willkommen
bei ŠKODA!
Scheibenreparatur ab
0,00 €
Liebe Leser,
Wir beseitigen kleine Schäden
an der Windschutzscheibe
ohne großen Aufwand und in
bewährter Schmolck-Qualität.
Die Kosten übernimmt die KfzVersicherung in der Regel ohne
Abzug der Selbstbeteiligung.
wir freuen uns sehr über die vielen positiven
Rückmeldungen, die wir von unseren Kunden
zu ŠKODA bekommen. Seit wir im August
letzten Jahres als Vertriebs- und Servicepartner
angefangen haben, hat das Interesse an der
tschechischen Marke und ihren vielseitigen,
durchdachten Fahrzeugen immer weiter zugenommen. Besonders stolz sind wir darauf, dass
wir Ihnen mit ŠKODA jetzt ein Komplettpaket
rund um das Thema Mobilität anbieten können
– mit Neuwagen, Gebrauchtwagen und Nutzfahrzeugen in jeder Größe und aus jedem
Segment, und natürlich mit dem bewährten
und unkomplizierten Service von Schmolck.
Aktuell haben wir attraktive Tageszulassungen
und Vorführwagen für Sie im Angebot – vom
Stadtflitzer Citigo bis zum geländegängigen
Yeti. Kommen Sie doch vorbei und lassen Sie
sich von ŠKODA begeistern!
Täglich HU/AU
Unser Plaketten-Service erspart
Ihnen lästige Formalitäten,
Zeit und Wege. Melden Sie sich
einfach an und lassen Sie die
Abnahme der HU von uns abwickeln. Falls bei der Untersuchung
festgestellt wird, dass Arbeiten
am Auto erforderlich sind, können wir das nach Absprache mit
Ihnen gleich in Ordnung bringen.
So sparen Sie die eventuelle
Nachuntersuchung und damit
verbundene Mehrkosten.
Festpreis: 109,00 €
Wir freuen uns auf Sie!
Bernhard Schmolck
Geschäftsführer
Hol- und
Bring-Service
Unser ŠKODA
und VW
Betriebsleiter
Stefan Klopfer.
Sie haben etwas Besseres zu
tun, als in die Werkstatt zu
fahren? Kein Problem! Ob von
der Arbeit oder zu Hause –
wir holen Ihr Auto bei Ihnen
ab und bringen es nach dem
Service wieder zurück.
Tipp: Buchen Sie den Holund Bring-Service gleich mit
dem Servicetermin mit.
Kostenlos im Umkreis
von 50 km.
Egal, ob es um Neu- und Gebrauchtwagen oder Service geht – bei
Schmolck werden Sie in allen Fragen
rund um Ihr Fahrzeug kompetent
beraten. Und als VW-, Bosch- und
ŠKODA-Partner kümmern wir uns
schnell und kompetent darum, dass
Sie immer mobil sind.
Wir sind immer für Sie da.
Der ŠKODA und VW Rundum-Service.
Unser
ŠKODA
VerkaufsTeam
> Garantie- und Kulanzservice
> Fuhrparkmanagement
> Leasingservice
> Gebrauchtwagengarantieservice
> Reifenservice + Einlagerung
> u.v.m.
Dirk Winkler
Roland Henecka
Magdalena Ehrlacher
Alexander Fliegauf
Tel 07641 4602-520
Schmolck
Wir sind immer für Sie da.
Der ŠKODA und VW Rundum-Service.
www.handke-konzept.de
Emmendingen
Emil Schmolck GmbH
SKODA Partner,Bosch-Service & VW-Service
Am Elzdamm 2, 79312 Emmendingen
Tel +49 7641 4602-500
Fax +49 7641 4602-8500
Jürgen Henninger
Geschäftsführer
> Garantie- und Kulanzservice
> Fuhrparkmanagement
> Leasingservice
> Gebrauchtwagengarantieservice
> Reifenservice + Einlagerung
> u.v.m.
Bei allen Fragen
rund um die
Marken ŠKODA
und VW –
Unser
umfangreiches
Angebot finden
Sie unter:
cars.schmolck.de
Unser
Verkaufs-Team
freut sich auf Sie.
Tageszulassung
Magdalena Ehrlacher
Verkaufskoordinatorin
Roland Henecka
PKW Verkaufsberater
Dirk Winkler
PKW Verkaufsberater
Alexander Fliegauf
PKW Verkaufsleiter
Tel 07641 4602-520
magdalena.ehrlacher@
schmolck.de
Tel 07641 4602-520
roland.henecka@
schmolck.de
Tel 07641 4602-520
dirk.winkler@
schmolck.de
Tel 07641 4602-520
alexander.fliegauf@
schmolck.de
Tageszulassung
ŠKODA Citigo 3-Türer (23160127) EZ 22.06.2016, 10 km
1.0 MPI Cool Edition, 44kW (60 PS) Super, 5-Gang Schaltgetriebe, TungstenSilber Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,6/außerorts 3,9/
kombiniert 4,5/CO2 –Emissionen, g/km: kombiniert 105; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Beheizbare Vordersitze, variabler Ladeboden, Musiksystem
Funky (DAB+), Klimaanlage, Berganfahrassistent u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 9.990,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
4.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 5.990,00 €
Schlussrate:
4.535,07 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Gesamtbetrag:
6.407,07 €
Effektiver Jahreszins:
1,99 %
48 Monatsraten à
39,00 €
Tageszulassung
Tageszulassung
ŠKODA Citigo 5-Türer (23150147) EZ 22.06.16, 10 km
1.0 MPI COOL EDITION, 55kW (75 PS) Super, 5-Gangschaltgetriebe, TornadoRot, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,8/außerorts 3,9/ kombiniert
4,6/CO2 –Emissionen, g/km: kombiniert 106; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Variabler Ladeboden, elektrische Fensterheber vorne, geteilt
umklappbare Rückbank, Berganfahrassistent, Klimaanlage, Musiksystem
Funky (DAB+)
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 10.690,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
4.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 6.690,00 €
Schlussrate:
4.793,47 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Gesamtbetrag:
7.145,47 €
Effektiver Jahreszins:
1,99 %
48 Monatsraten à
49,00 €
Vorführwagen
ŠKODA Fabia III (23160018) EZ 22.06.16, 10 km
1.0 MPI COOL EDITION, 55kW (75PS) Super, 5-Gang Schaltgetriebe, Rio-Rot
Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,8/außerorts 4,2/kombiniert
4,8/CO2 –Emissionen, g/kg: kombiniert 108; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Rücksitzlehne 60:40 geteilt
umklappbar, 16 Zoll Leichtmetallfelgen, Parksensoren hinten, Digitaler Radioempfang DAB, Klimaanlage u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 12.990,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
4.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 8.990,00 €
Schlussrate:
5.785,04 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Gesamtbetrag:
9.577,04 €
Effektiver Jahreszins:
1,99 %
48 Monatsraten à
79,00 €
Neuwagen
ŠKODA Yeti Outdoor (23150155) EZ 14.04.2016, 4.000 km
1.4 TSI DSG COOL EDITION, 92kW (125 PS) Super, Automatik, Dschungel-Grün
Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 6,9/außerorts 5,2/kombiniert
5,8/CO2 –Emissionen g/kg: kombiniert 134; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Geschwindigkeitsregelanlage, LM-Felgen Forest 16 Zoll, Nebelscheinwerfer mit integriertem Abbiegelicht, Telefonfreisprecheinrichtung,
Klimaanlage, Parksensoren hinten, Beheizbare Vordersitze u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 22.490,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
7.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 15.490,00 €
Schlussrate:
9.325,00 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Gesamtbetrag:
16.477,00 €
Effektiver Jahreszins:
1,99 %
48 Monatsraten à
149,00 €
ŠKODA Superb III Combi Style (23150166)
2.0 TDI SCR DSG, 140kW (190 PS) Diesel, Automatik, Moon-Weiß Perleffekt
Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,4/außerorts 4,1/kombiniert 4,6/CO2
–Emissionen g/kg: kombiniert 120; Effizienzklasse A.
Ausstattung: Adaptiver Abstandsassistent ACC, Adaptives Fahrwerk DCC,
Anhängerzugvorrichtung, Canton Soundsystem, Kessy, Parklenkassistent 3.0,
Navi Business Columbus, Spurhalte- und Spurwechselassistent, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 44.790,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
Nettodarlehensbetrag:
Sollzinssatz (geb.) p.a.:
Effektiver Jahreszins:
Anzahlung:
Nettodarlehensbetrag:
Sollzinssatz (geb.) p.a.:
Effektiver Jahreszins:
48 Monate
10.598,69 €
14.870,69 €
89,00 €
ŠKODA Rapid Spaceback ScoutLine (23150140)
1.2 TSI Green tec ScoutLine, 66kW (90 PS), Super, 5-Gang Getriebe, DenimBlau Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 6,0/außerorts 4,0/kombiniert 4,7/CO2 –Emissionen g/kg: kombiniert 107; Effizienzklasse B.
Ausstattung: Xenonscheinwerfer, Regensensor, Climatronic, beheizbare Vordersitze, Lederlenkrad mit Multifunktionstasten, Freisprecheinrichtung u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 18.490,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
7.000,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 11.490,00 €
Schlussrate:
8.490,06 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Gesamtbetrag:
12.282,06 €
Effektiver Jahreszins:
1,99 %
48 Monatsraten à
79,00 €
EU Reimport Neuwagen
Octavia III Combi EDITION (23150137)
1.2 TSI Green tec, 81 kW (110 PS) Super, 5-Gang-Schaltgetriebe, Race-Blau Metallic
Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 6,3/außerorts 4,3/kombiniert 5,0/CO2
–Emissionen g/kg: kombiniert 116; Effizienzklasse B.
Ausstattung: Parksensoren vorne und hinten, Variabler Ladeboden,
Bi-Xenon-Scheinwerfer, Climatronic, Geschwindigkeitsregelanlage,
16” LM-Felgen, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 21.900,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monatsraten á
ŠKODA Citigo 5-Türer (23150159) EZ 22.06.16, 10 km
MPI Green tec MONTE CARLO, 44kW (60 PS) Super, 5-Gang Schaltgetriebe,
Deep-Black Perleffekt, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 5,0/außerorts
3,6/kombiniert 4,1/Co2 –Emissionen, g/km: kombiniert 95; Effizienzklasse B.
Ausstattung: Beheizbare Vordersitze, SKODA Soundsystem, Berganfahrassistent, 16 Zoll Leichtmetallräder, Geschwindigkeitsregelanlage, Parksensoren
hinten, Klimaanlage u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 13.490,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
4.500,00 €
Laufzeit:
48 Monate
Nettodarlehensbetrag: 8.990,00 €
Schlussrate:
6.284,06 €
Sollzinssatz (geb.) p.a.: 1,97 %
Gesamtbetrag:
9.596,06 €
Effektiver Jahreszins:
1,99 %
48 Monatsraten à
69,00 €
Neuwagen
Neuwagen
8.000,00 €
13.900,00 €
1,97 %
1,99 %
Vorbehaltlich
Zwischenverkauf
Irrtümer
vorbehalten
15.000,00 €
29.790,00 €
1,97 %
1,99 %
Stromverbrauch
Die angegebenen Werte wurden nach vorgeschriebenen Messverfahren (§ 2 Nrn. 5, 6, 6a PKW-EnVKV in der gegenwärtig geltenden Fassung) ermittelt.
CO2-Emissionen, die durch die Produktion und Bereitstellung des Kraftstoffes bzw. anderer Energieträger entstehen, werden bei der Ermittlung der
CO2-Emissionen gemäß der Richtlinie 1999/94/EG nicht berücksichtigt. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht
Bestandteil des Angebotes, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monatsraten à
48 Monate
22.302,64 €
31.854,64 €
199,00 €
VW Golf VII Sportsvan (Neu)
1.4 TSI BMT Ambition, 92 kW (125 PS) Super, 7-Gang Automatikgetriebe, Limestone Grey Metallic, Kraftstoffverbrauch, 1/100km: innerorts 7,1/außerorts 4,8/
kombiniert 5,6/CO2 –Emissionen, g/km: kombiniert 108; Effizienzklasse C.
Ausstattung: Park-Distance-Control (vorne und hinten), Bi-Xenon-Scheinwerfer, Climatronic, Navi, Licht- und Sicht-Paket, u.v.m.
Das Finanzierungsbeispiel basiert auf einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 km.
Fahrzeugpreis: 25.990,00 € inkl. Zulassung und Überführungskosten
Anzahlung:
Nettodarlehensbetrag:
Sollzinssatz (geb.) p.a.
Effektiver Jahreszins:
9.000,00 €
16.990,00 €
4,97 %
4,99 %
Laufzeit:
Schlussrate:
Gesamtbetrag:
48 Monatsraten à
48 Monate
10.119,24 €
19.671,24 €
199,00 €
Hinweise nach Richtlinie 1999/94/EG:
Der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs hängen nicht nur von der effizienten Ausnutzung des Kraftstoffs durch das Fahrzeug ab,
sondern werden auch vom Fahrverhalten und anderen nichttechnischen Faktoren beeinflusst. CO2 ist das für die Erderwärmung hauptsächlich verantwortliche
Treibhausgas. Ein Leitfaden für den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen aller in Deutschland angebotenen Personenkraftfahrzeugmodelle ist
unentgeltlich an jedem Verkaufsort in Deutschland erhältlich, an dem neue Personenkraftfahrzeugmodelle ausgestellt oder angeboten werden.
Sommerfrische!
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
Der Sonntag
im nördlichen Breisgau
Ein Heimkind erzählt
Mit dem Magic Planet nach Rio
Positives Fazit
Clemens Maria Heymkindwarvier Jahre alt, als er
in einvon Franziskanerinnen geführtes Kinderheim kam. Von der seelischen und körperlichen
Grausamkeit, die er dort erlebte, erzählt er nun.
Undwie es ihm gelang zu überleben.
SEITE 3
Joachim Lerch und sein Verein Science & Technologie mit Sitz in Teningen gestalten den deutschen Pavillon bei den Olympischen Spielen in
Rio de Janeiro. Herzstück der Ausstellung ist der
Magic Planet.
SEITE 4
Das Trainingslager des SC Freiburg in Schruns ist passé und
Trainer Christian Streich (Foto)
mit der Entwicklung seiner Elf
zufrieden.
SEITE 11
KÖLN (DPA). In angespannter
Atmosphäre erwartet Köln eine
für heute Nachmittag angekündigte Pro-Erdogan-Demonstration mit bis zu 30 000 Teilnehmern. „Mich haben unzählige
Briefe, E-Mails und Anrufe von
besorgten Bürgerinnen und Bürgern erreicht“, teilte Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit.
Die Polizei ist nach eigenen Angaben auf gewalttätige Auseinandersetzungen
vorbereitet:
2 300 Polizisten werden zusammengezogen. Ein zeitgleich geplanter Demonstrationszug von
Rechten durch die Innenstadt
darf dagegen stattfinden. Das
Oberverwaltungsgericht
in
Münster wies eine Beschwerde
der Kölner Polizei zurück. Hinter
dem Demonstrationszug steht
unter anderem die rechtsextremistische Splitterpartei Pro
NRW. Die Polizei befürchtet Ausschreitungen. Das Oberverwaltungsgericht verwarf auch eine
Beschwerde des Anmelders der
Pro-Erdogan-Demonstration. Sie
richtete sich gegen das Verbot,
Erdogan auf einer Großleinwand
aus der Türkei zuzuschalten. Bülent Bilgi, der Generalsekretär
der mit organisierenden Union
Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD), sagte jedoch am
Samstag, er lasse prüfen, ob man
in dieser Sache das Bundesverfassungsgericht anrufen werde.
Nach derzeitigem Stand würden
in Köln keine Mitglieder der türkischen Regierung erwartet, sagte Bilgi. Die Redner seien Vertreter fast aller türkischen Parteien,
also auch der Opposition. Deutsche Politiker haben sich kritisch
über einen eventuellen Auftritt
türkischer Minister oder gar von
Erdogan persönlich geäußert. Erdogan wiederum kritisierte in
Ankara, den Türken in Deutschland und Österreich werde das
Recht zu Protesten verwehrt. Der
Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay
Sofuoglu, wies darauf hin, dass
Erdogans Medienpräsenz immer mehr zunehme. „Erdogan
ist eigentlich in der deutschen
Öffentlichkeit inzwischen präsenter als Merkel und Gauck“,
sagte er dem rbb-Inforadio.
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31. Juli 2016
Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de
Es gibt dramatisch weniger SCHMETTERLINGE und andere wilde Bestäuber – Das ist eine Gefahr für das Ökosystem
Pestizide, Insektizide, betonierte Flächen, blütenlose
Rasen und Hecken, Monokulturen und Intensivlandwirtschaft setzen den Insekten auch am Oberrhein
dramatisch zu. Umweltschützer und Biologen
schlagen Alarm.
MARTINA HÄNSLER
Malaise ist ein schöner Name
für eine Insektenfalle, die genau
das zeigen will: dass es nämlich
ein Elend ist. 1,6 Kilogramm Insekten sind den Naturschützern
vom Nabu bei Krefeld noch vor
15 Jahren in ihre nach dem dänischen Biologen René Malaise benannten Fallen gegangen. Heute,
erklärten sie im Januar dem Umweltausschuss des Bundestags,
seien es noch 300 Gramm. 80
Prozent weniger. Das sind dramatische Zahlen.
Und nun, im Sommer, zeigt
sich der Niedergang. Axel Mayer,
Geschäftsführer des Bundes für
Umwelt und Naturschutz BUND
in Freiburg, erwähnt einen beliebten, wenn auch nicht sehr
wissenschaftlichen Nachweis.
„Erinnern Sie sich, wie verschmiert von toten Insekten die
Windschutzscheiben der Autos
vor 30 Jahren waren? Heute sind
sie erschreckend sauber.“
Das „große Insektensterben“,
von dem Mayer spricht, ist
längst als Faktum anerkannt.
Dass es nicht zu einem viel größeren Aufschrei kommt, liegt für
ihn in der Sache: „Insekten sterben leise und ohne großes Aufsehen, kaum einer bemerkt ihr
Fehlen.“ Ganz besonders rar geworden seien am Oberrhein die
„großen Brummer“ und Schmetterlinge, kaum sehe man noch
einen bunten Falter wie den
Bläuling oder den Schwalbenschwanz. Auch Nachtfalter, die
zu den Schmetterlingen zählen,
sind seltener geworden.
Der 74-jährige Biologe Frank
Baum, der im Kaiserstuhl Insekten-Feldforschung betreibt, wurde kürzlich von einem Kollegen
angerufen, der Bombardier- und
Schmetterlinge sind nicht nur hübsch, sondern auch Bestäuber. Ihre Bestände gehen europaweit aber dramatisch zurück. Noch schlimmer sieht
es bei anderen Insekten wie Wildbienen aus,, die für Äpfel, Raps oder Birnen enorm wichtig sind.
FOTO: BALZACZ KOVACZ/FOTOLIA.COM
Sandkäfer suchte. „Da mir bekannt war, wo eigentlich immer
welche sind, gingen wir vor Ort.
Doch es war nicht einmal mehr
ein Käfer beider Arten aufzufinden. Das ist alarmierend.“
Und die Meldungen werden
häufiger: Laut dem Helmholtz
Zentrum für Umweltforschung
gehen auch die Bestände wilder
Bestäuber wie Hummeln oder
Schwebfliegen deutlich zurück.
Ohne sie können aber viele
Pflanzen keine oder nur viel weniger Früchte ausbilden. Die TU
München entdeckte in einem
großen Naturschutzgebiet bei
Regensburg von 117 dort beheimateten Tagfaltern nur noch 71.
Laut Europäischer Umweltagentur brachen die Bestände von 17
Falterarten seit 1990 um mehr
als 50 Prozent ein.
„Insekten sind ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems“, warnt Michael Boppré,
Professor für Entomologie an
der Universität Freiburg. „Ohne
sie würde es zusammenbrechen.
Die Pflanzen brauchen sie zur
Bestäubung, Insekten sind für
viele Tiere Hauptnahrungsquelle, und diese Tiere Nahrung für
andere Tiere.“ Außerdem haben
Insekten Säuberungsaufgaben
und sind wichtig für die Böden.
Boppré tut sich mit genauen
Zahlen schwer, denn viele Insektenarten unterlägen großen
Schwankungen in ihren Beständen. Klar sei aber, „dass es deutlich weniger Insekten gibt als
noch vor Jahrzehnten“.
Einig sind sich Forscher und
Naturschützer bei der Hauptursache für das Insektensterben:
dem Menschen. „Nur der
Mensch ist in der Lage, das natürliche Gleichgewicht durch
sein Eingreifen zu zerstören und
die Population zu verändern“,
sagt Boppré. Klimawandel, Flächenversiegelung, Monokulturen und Tot-Räume wie blütenlose Rasenflächen seien wesentliche Gründe für die Dezimierung. Pestizide und Insektizide
seien zwar nicht primär verantwortlich, spielten aber eine Rolle.
Hier liegt das Hauptaugenmerk derzeit auf den sogenannten Neonikotinoiden, sagt Axel
Mayer. Sie wirken auf das Nervensystem. „Aber nicht nur dort,
wo sie ausgebracht werden;
durch den Wind wird das Gift
weit getragen und vernichtet flächendeckend Insekten, die kilometerweit weg sind.“ Weil sie
Bienen schädigen können, sind
sie seit einigen Jahren in der Kritik. Als Bienengift gilt ein Stoff
laut Mayer aber erst, wenn in 24
bis 48 Stunden mehr als 50 von
100 kontaminierten Bienen tot
sind. Studien zeigen aber, dass
Bienen, die mit Neonikotinoiden
in Kontakt kamen, große Orientierungsschwierigkeiten bekommen – und etwa gar nicht mehr
in den heimischen Stock finden.
Bienen sind der Inbegriff der
Bestäuber, bedeutend sind aber
auch Hummeln, Schmetterlinge, Schwebfliegen und andere
Insekten. Rund ein Drittel aller
Nahrungsmittel in der westlichen Welt gehe direkt auf die Bestäubung durch Insekten zurück, sagt Boppré: Obst, Beeren
und Gemüse sind von der Bestäubung der Insekten abhängig.
Ebenso Kaffee und Tee.
Baum: „Die Landschaft hat
sich im Vergleich zu den 1960er
Jahren drastisch zu lebensfeindlichen Monokulturen verändert
– wie dem flächendeckenden
Maisanbau. Hier kann sich kein
Schmetterling entwickeln. In unseren Gärten wird der Rasen gepflegt, und wenn etwas blüht,
sind es meist nichtheimische
Blumen, die unseren Insekten
keinen Lebensraum bieten.“
Nach seinen Beobachtungen
sieht es im Schwarzwald noch
besser aus. Doch inzwischen
würden Blumenwiesen statt
zweimal jährlich bis zu achtmal
gemäht – um Biogasanlagen zu
füttern. Dadurch kommen Wiesenblumen selten oder gar nicht
zu ihrem Blütenstand. „Da muss
sich etwas in den Vorgaben ändern“, fordert Baum.
Auch Boppré sieht vielfältige
und artenreiche Naturräume als
besonders wichtig an. So benötigt die Raupe eines bestimmten
Schmetterlings eine bestimmte
Pflanze als Futter, und der fertige Schmetterling dann wieder
Blüten. Wenn es an einer Grundlage mangele, könne sich das Insekt nicht entwickeln.
Ausgenommen von dem Sterben sind übrigens die Stechmücken, ihnen bot das nasse Frühjahr beste Voraussetzungen für
ihr Gedeihen. Es wirkt in diesem
Sommer fast wie Rache.
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2 LOKALES
Der Sonntag · 31. Juli 2016
„Keineswegs unbedenklich“
Einigung beim
Kaufhaus Krauss
BAUBEGINN
Weisweil ringt mit der
soll im Frühjahr 2017 sein
Als „business as usual“ bezeichnet Hans-Peter Unmüssig die
Verhandlungen am vergangenen Mittwoch, bei denen „endgültig Einigung über die weiteren Rahmenbedingungen“ für
die Neugestaltung des Areals des
früheren Kaufhaus Krauss erzielt wurde, wie die Emmendinger Stadtverwaltung anschließend mitteilte. Im gleichen
Atemzug macht der Projektentwickler aber auch deutlich, dass
es nicht leicht war, die Kuh vom
Eis zu bringen.
Dabei zollt er insbesondere
Oberbürgermeister
Stefan
Schlatterer höchstes Lob. Der habe sich „sehr geschickt und sensibel engagiert“, als „Mediator à
la bonne heure“ erwiesen, und
„so konnte sich unser Haus einem Kompromiss, der alle drei
Beteiligten zufrieden stellt, nicht
verweigern“, erklärt Unmüssig.
Strittig gewesen war die Ablösung eines Erbpachtrechtes. „Es
ging ums Geld und da waren die
Vorstellungen
eben
unterschiedlich“, sagt der Projektentwickler. Neben der Höhe der Forderung ging es dabei auch um
die Frage,wer für die Ablösesumme aufzukommen habe. Letztlich sei eine „trilaterale Kompromissformel gefunden worden“,
sagt Unmüssig, ohne Details und
Summen zu nennen. Entscheidend sei gewesen, dass man sich
einigen wollte: „Wir arbeiten seit
drei Jahren an dem Projekt, die
Themen und die Partner waren
nicht einfach“, so der Bauträger.
Nachdem nun die Grundstücksfragen gelöst seien – die Verträge
sollen in drei bisvier Wochen unterzeichnet sein –, könne das
Projekt durchgeplant werden.
Mit der Planung der Einkaufsgalerie will Unmüssig zum Jahresende fertig sein. Dann könnten im Frühjahr, wenn die Baugenehmigung vorliegt, die Bagger rollen. Mit eineinhalb Jahren
Bauzeit für die neue Emmendinger „Einkaufserlebniswelt“ rechnet Unmüssig. Die bereits gefundenen und noch avisierten Mieter aus Handel und Gastronomie
„bilden einen interessanten
Mix“, so Unmüssig. Er sei sicher,
dass an Stelle des leerstehenden
Kaufhauses bald Leben einkehre.
MARKUS ZIMMERMANN
KURZ GEFASST
FREIBURG
Keine Ermittlungen wegen Fall Alessio
Das Versagen des Kreisjugendamts Breisgau-Hochschwarzwald
im Fall des totgeprügelten Alessio bleibt ohne weitere strafrechtliche Konsequenzen. Nachdem gegen den zuständigen
Sozialarbeiter ein Strafbefehl verhängt wurde, sieht die Staatsanwaltschaft Freiburg keinen Anlass für weitere Ermittlungen:
Die Auswertung der Akten und der wissenschaftlichen Analysen
habe „keine zureichenden Anhaltspunkte für ein strafrechtlich
relevantes Fehlverhalten weiterer Mitarbeiter (...), von Vorgesetzten oder politisch Verantwortlichen erbracht“. Der dreijährige Alessio war im Januar 2015 durch Schläge seines Stiefvaters auf dessen Hof in Lenzkirch tödlich verletzt worden.
Da die Familie durch das Jugendamt betreut wurde, gingen
nach dem Tod mehrere Strafanzeigen gegen das Landratsamt
bei der Staatsanwaltschaft ein.
DS
KRYOLIPOLYSE:
Wir frieren Ihr Fett weg!
Die Behandlung zur DAUERHAFTEN
Fettreduktion. Jetzt müssen sich Ihre
Problemzonen warm anziehen!
Zu Wochenbeginn fand in Weisweil eine Informationsversammlung statt. Im Herbst wird
es die nächste geben. Der Grund
sind per- und polyfluorierten
Chemikalien (PFC) im Boden
und im Grundwasser. Diese PFC
schlummern vor allem auf dem
südlichen Werkgelände im Boden. Wie sie da hineinkamen,
weiß man: Im Iveco-Werk wurden Feuerwehrfahrzeuge gebaut. Auf dem Gelände wurde
getestet, ob auch volles Rohr gelöscht werden kann. Die dabei
benutzten Löschschäume enthielten PFC. Diese Stoffe gelten
als schädlich, haben aber noch
nicht den Status eines Giftes bekommen. Das Umweltbundesamt spricht von „keineswegs unbedenklichen Chemikalien“.
Und diese sind weltweit auf
dem Siegeszug: PFC sind wasser-,
fett- und schmutzabweisend sowie chemisch und thermisch
stabil. Das macht PFC zum Tausendsassa, der für Kleidung, Baustoffe, Imprägniermittel und
selbst Pizzakartons eingesetzt
wird. PFC kommt also über viele
Wege in den Boden und ins
Grundwasser und ist in der Natur kaum abbaubar. Trotz der Besorgnis des Umweltbundesamtes und der Erkenntnis, das manche PFC toxisch auf Mäuse wirken, ist man kaum weiter, als
eine Kennzeichnungspflicht anzustreben. Einen Grenzwert, wie
viel PFC im Grundwasser sein
darf, gibt es nicht. Bislang hat
man nur einen „Geringfügigkeitsschwellenwert“ festgelegt.
Schon das Fachchinesisch macht
Betroffenen Sorgen.
Die Besorgnis war unter den
70 Teilnehmern der Informationsveranstaltung in Weisweil
auch groß. Die Experten der Be-
Im Herbst 2013 sind im Weisweiler Werk von Iveco-Magirus die Lichter ausgegangen. Seither ist ungewiss,
FOTO: HAB
was mit dem kontaminierten Gelände geschehen soll.
hörden versicherten erst einmal,
dass die Konzentration des PFC
im entnommenen Grundwasser
unter jenem Schwellenwert
liegt. Nach den aktuellen Richtlinien ist es damit Trinkwasser
und kann auch zur Beregnung
der Äcker eingesetzt werden. Außerdem ist die unterirdische
„Fahne“, in der sich die PFC im
Grundwasser in Richtung Norden bewegen, kleiner als angenommen. Doch es sind noch viele Fragen offen.
–
Iveco stellt Übernahme der
Kosten in Aussicht
–
„Wir passen mit Argusaugen
auf“, kommentierte Bürgermeister Michael Baumann den Informationsabend im Nachhinein.
Deshalb hat sich die Gemeinde
auch einen Anwalt genommen.
Baumann meint aber, dass die
Veranstaltung durchaus zur Beruhigung der Bevölkerung beigetragen hat.
Klar erscheint, dass Teile des
Bodens belastet sind und entsorgt werden müssen. Tobias
Knebel, Pressesprecher des ita-
lienischen Nutzfahrzeugekonzerns Iveco-Magirus, hat sich bei
der Antwort auf die Frage, ob
sein Konzern auch für die Kosten
der Entsorgung aufkommt, freilich bislang sehr vage ausgedrückt. Er verwies auf die Bereitschaft seines Konzerns zur Aufklärung. Immerhin habe man
schon das fünfte Gutachten in
Auftrag gegeben. „Bei Iveco-Magirus sind verschiedene Stellen
an der Sache beteiligt und so
kann ich mich bei solch einer
Veranstaltung nicht konkret äußern“, erklärte Knebel auf Nachfrage dem Sonntag. „Rechtlich
kann man es aber herleiten, dass
wir für die Maßnahmen einstehen“, fügt er an. Im Herbst soll
auf der Basis der Messungen ein
Sanierungsplan erstellt werden.
„Unsere Löschschäume sind
inzwischen umgestellt“, erklärt
Knebel. Auf dem Testgelände des
Iveco-Magirus-Werks in Ulm
würden Übungsschäume auf
Tensidbasis, also Seifenschaum,
eingesetzt, die über die Kanalisation abfließen können, sagt er.
Im Herbst 2013 waren im Weisweiler Werk von Iveco-Magirus
die Lichter ausgegangen. Die
kleine Gemeindeverlor damit einen Arbeitgeber für zuletzt 180
Mitarbeiter. Übrig gelieben ist
ein Ensemble von Gebäuden,
von denen man nicht weiß, ob es
bloße Industrieruine oder eine
Fabrik mit irgendeiner gewerblichen Zukunft ist. „Vor einer Veräußerung müssen die Altlasten
geklärt sein“, begründet IvecoSprecher Knebel, warum die Vermarktung des Geländes ruht.
Wegen dieser Altlast stockt nun
die gewerbliche Entwicklung
von Weisweil.
„Fast alle Flächen sind vermarktet, und für die übrigen gibt
es Anfragen“, sagt Bürgermeister
Baumann. Nahe des Iveco-Geländes, wo die Gemeinde noch
eine größere Fläche besitzt, könne man nichts unternehmen, bevor die Zukunft des ehemaligen
Werks nicht klar ist, so Baumann.
Zudem drohe, dass die für Weisweiler Verhältnisse riesige IvecoFläche der Rheingemeinde im
Flächennutzungsplan angerechte wird und damit die Ausweisung anderer Gewerbeflächen
blockiert, erklärt er.
WAR NOCH WAS?
Infos: Fon 0 76 41- 959 29 29
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Die Woche vom 25. bis 30. Juli
Montag
*
Es ist der Tag nach dem diesjährigen I EM MUSIC und Veranstalter Christoph Römmler ist sehr
zufrieden. Bei der Nachlese mit
der Badischen Zeitung spricht er
von einem „rundum sensationellen Festival“. Mit den Konzerten von The BossHoss, Unheilig
und Mark Forster habe man
Maßstäbe gesetzt, die schwer zu
erreichen sein werden, meint
Römmler. Die Bilanz: Zweimal
ausverkauft mit 4 800 zahlenden und 200 VIP-Gästen sowie
rund 4 200 Fans bei Mark Forster. Und während die Veranstalter von ZMF in Freiburg und
Stimmen in Lörrach klagen, dass
viele Zuhörer ihr SMARTPHONE
kaum je aus der Hand legen, begrüßt Römmler die so aufgenommenen Bilder und Videos
als „Werbung pur“.
Dienstag
tanzschule-waldkirch.de
auf dem Iveco-Areal
MICHAEL HABERER
Verpassen Sie nicht unsere Aktionspreise!
* keine Beratung – kein Verkauf
PFC-BELASTUNG
Weisweil leidet unter dem
Erbe des Iveco-Werks. Industrieruine und verseuchter Boden versetzen die
Weisweiler in Sorge, was da
noch auf sie zukommt. Im
Herbst soll ein Sanierungsplan erstellt werden.
„Ich habe ein Herz für FLÜCHTLINGE und Obdachlose“, sagt
Bürgermeister Markus Hollemann im Denzlinger Gemeinderat und schlägt vor, Vermietern,
die diesen Menschen Wohnraum zur Verfügung stellen, ei-
ne PRÄMIE zu zahlen. Mit elf JaStimmen, sechs Nein-Stimmen
und zwei Enthaltungen stimmt
der Gemeinderat zu. Für eine
Einzimmerwohnung bezahlt die
Kommune künftig 400 Euro, für
ein Wohnhaus bis zu 1 200 Euro.
Der Vermieter muss sich mindestens drei Jahre lang verpflichten, Flüchtlinge oder Obdachlose unterzubringen.
Mittwoch
Heute werden die Zeugnisse verteilt und für Südbadens Schüler
beginnen die sechs herrlichsten
Wochen des Jahres. Auch Kultusministerin Susanne Eisenmann
scheint erleichtert zu sein: „Jetzt
stehen endlich die verdienten
SOMMERFERIEN vor der Tür!“,
schreibt sie in einer Pressemitteilung und wünscht allen Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern einen erholsamen Sommer.
Ein letzter Applaus für KLAUS
SPÜRKEL: In der von ihm gegründeten Kumedi in Riegel
nehmen Freunde, Kollegen und
andere Weggefährten Abschied
von dem Schauspieler und Kabarettisten, der in der Vorwoche im
Alter von 68 Jahren gestorben
war. Spürkels Ehefrau Elisabeth
Große Tour mit einem neuen Organ: 28 Radler machten Station am
Kreiskrankenhaus Emmendingen. Hier mit Chefarzt Fritz-Ulrich Hahne und der Transplantationsbeauftragten Nicola Hahne (beide im
blauen Kittel).
FOTO: ZVG
Fünfgeld teilt mit, dass die Büh- tour für die ORGANSPENDE“
ne weiter bestehen soll.
von Kempten im Allgäu über
den Oberrhein bis nach Straßburg touren und nun Station im
Freitag
Kreiskrankenhaus EmmendinWer nach einer Transplantation gen machen. Die Teilnehmer
mit einer neuen Niere oder ei- wollen Dank sagen und auf ihr
nem neuen Herzen unterwegs Anliegen aufmerksam machen:
ist, kann sportliche Leistungen „Die Aussicht auf eine hohe Levollbringen und ein normales bensqualität nach einer OrganLeben führen. Das wollen die 28 transplantation sehen Sie an
Frauen und Männer beweisen, uns“, sagt Peter Kreilkamp aus
die diese Woche mit der „Rad- der Radlergruppe.
SIR
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 31. Juli 2016
Schattenkind im Niemandsland
Der Freiburger Clemens Maria Heymkind berichtet, wie er die GEWALT in einem katholischen Kinderheim überlebte
SIGRUN REHM
M
orgens beim Wecken
roch die Luft im Schlafsaal säuerlich nach Urin
und anderen Ausdünstungen.
„Aufstehn, los!“ Müde stiegen
die Kinder aus den Betten, reihten sich auf. Auch Clemens wartete, starr vor Angst, dann stand
Schwester C. vor ihm. „In Erfüllung des täglichen Rituals musste ich die Beine spreizen. Dann
griff sie mir mit ihren grobklotzigen Fingern in den Schritt“, berichtet er. Wenn die Schlafanzughose nass war, sah sie ihn „mit
fiesem Grinsen“ an. „Schwester
C. griff nach meinem Haarschopf und drehte mich so lange
im Kreis, bis ich auf den harten
Linoleumboden fiel.“ Dann
schrie sie: „Du Seichhund, du
dreckiger!“
Clemens Maria Heymkind war
vier Jahre alt, als er 1960 mit seiner Zwillingsschwester Clara in
das von Franziskanerinnen geführte bayerische Kinderheim
kam. Knapp acht Jahre lang erlebte er dort seelische und körperliche Grausamkeit, immer
wieder auch sexuelle Gewalt. Er
wurde misshandelt, als Bettnässer gedemütigt. Wie überlebt
man das, ohne psychisch schwer
krank zu werden oder selbst zum
Täter?
„Das werde ich oft gefragt“,
sagt Clemens Maria Heymkind.
Der Freiburger ist ein kraftvoller,
herzlicher Mann von 50 Jahren.
„Selbstliebe ist der Schlüssel“,
sagt er, „der Weg, der heilt, führt
nach innen.“ Der Name ist ein
Pseudonym, es steht für das Stigma des ausgestoßenen Kindes –
„das wird nie weggehen“ – und
für die Identität als Überlebender. Er hat ein Diplom als Finanzwirt, arbeitet seit 1993 in der
Steuerberatung, „das erdet mich
gut“, er hat zwei erwachsene Kinder, ist praktizierender Buddhist. Gäste begrüßt er mit vor
der Brust zusammengelegten
Handflächen. Wenn er öffentlich
aus seinen 2015 erschienen Erinnerungen „Verloren im Niemandsland“ liest, will er „einen
Heilraum schaffen“, wie er sagt.
Er lädt die Anwesenden zu einer
kurzen Meditation ein, lässt die
Klangschale tönen. Bei dem, was
dann kommt, schont er weder
die Zuhörer noch sich selbst.
In seinem Buch schildert Clemens Maria Heymkind „diese
unendliche Einsamkeit und Verzweiflung in mir, den abgrundtiefen Hass“, den Schwester C. in
ihn „hineinprügelt“. Er erzählt
von Selbstvorwürfen, Schuldge-
fühlen und Scham. Wie er in der
Nacht verzweifelt versuchte, die
durchnässte Bettwäsche zwischen seinen Handballen trocken zu reiben. Er berichtet vom
furchtbaren Vermissen der Täterin, dem qualvollen Wunsch, von
ihr berührt zu werden. Und er
zeigt, wie ein Opfer zum Täter
werden kann: „Meine Gedanken
schienen die Schädeldecke zu
durchstoßen, so gewalttätig waren sie.“ Er stellte sich vor,
Schwester C. die Haut in Fetzen
vom Gesicht zu reißen, und eines Tages nahm er tatsächlich
drei neugeborene Kätzchen und
schleuderte sie gegen die Wand.
„Ich begann zu spüren, wie eine
noch nie zuvor gefühlte Wärme
meinen Körper durchströmte. Es
war wie im Rausch“, schreibt er.
Doch Heymkind erlebte in St.
Niemandsland,wie er das bayerische Kinderheim nennt, auch
den eigenen Willen, sich nicht
brechen zu lassen. Hinzu kamen
spirituelle Erfahrungen, bei denen er etwa während der Morgenandacht in der Hauskapelle
„eine nicht von dieser Welt stammende Erscheinung“ auf einem
der Ministrantenstühle sitzen
sah. Sie trug „das Gesicht eines
jungen Mannes“, eine „alles
durchdringende Kraft und bedingungslose Liebe“ gingen von
ihr aus, sie schien ihm „Schutzengel und Jesus zugleich“. Plötzlich wusste er: „Ich werde überleben.“ Und es gab Clara, die Zwillingsschwester, mit der er sich
tief verbunden fühlte, auch
wenn sie sich oft lange nicht sehen durften. „Das“, sagt Heymkind, „war meine Rettung.“
A
ls Clemens Maria Heymkind mit zwölf Jahren St.
Niemandslandverließ, galt
er als „schwer verhaltensgestört“,
streitsüchtig, nicht erziehbar.
„Ich war auf dem besten Weg, abzustürzen in Hass und Gewalt“,
sagt er beim Gespräch in seiner
Freiburger Wohnung. „Dass wir
uns heute hier unterhalten können, verdanke ich allein dem
Pestalozzi-Kinder- und Jugenddorf.“ Die anthroposophische
Einrichtung am Bodensee nennt
er „das Paradies“. Er berichtetvon
den strengen und gütigen Hauseltern, die ihn aufnahmen und
zu ihm hielten, auch wenn er log,
stahl, sich prügelte, ins Bett nässte. „Ich durfte Trompete lernen,
töpfern, Heileurythmie machen
und Theater spielen“, erinnert
sich der 50-Jährige. Doch die Vergangenheit erwies sich als mächtig: Beim Duft von Kernseife und
Weihrauch, in dunklen Gängen
Die Ursache aller Gewalt sei ihm
inzwischen klar geworden: „Es
ist die Lieblosigkeit sich selbst
und seinen Mitmenschen gegenüber.“ Dank einer Psychotherapie beherrscht er inzwischen
Techniken, den quälenden Flashbacks zu begegnen. „Natürlich
gibt es Rückschritte“, sagt Heymkind und lächelt, „die dürfen
auch sein. Heilung braucht Zeit.“
Im vergangenen Jahr, kurz bevor sein Buch erscheinen sollte,
stürzte er in seine schwerste Krise. „Ich wollte nicht mehr leben,
stand schon auf der Brücke.“
Doch das unerwartete Erscheinen zweier Taucher hielt ihn
vom letzten Schritt zurück.
Dann kam das Buch heraus: „Ab
da ging es bergauf“, sagt Heymkind, „die Veröffentlichung war
unglaublich befreiend.“ Zusammen mit seinem Sohn fuhr er erneut nach St. Niemandsland, um
Schwester C. ein Exemplar zu
überreichen. „Und da geschah
das Unfassbare“, sagt er über die
Begegnung mit der gebrochenen Greisin. „Sie reichte mir unter Tränen die Hand und bat
mich um Verzeihung.“ Danach,
sagt er, „war Frieden“.
W
Selbstbild mit Maske und Gänseblümchen: So sieht Clemens Maria Heymkind die Verletzungen, die er erFOTO: HEYMKIND/MARUHN
litten hat, seine Trauerarbeit und die Hoffnung auf Heilung heute.
oder beim Anblick eines Nonnenhabits plagten ihn Flashbacks mit Schweißausbrüchen,
Schwindel und Atemnot.
Nach dem Abschied vom Kinderdorf, an seinem 20. Geburtstag, unternahm er den ersten
Suizidversuch. Immer wieder
fiel er in tiefe Depression und
Angst, nahm Drogen, griff zur
Gewalt. „Es war eine heftige Zeit“,
sagt Heymkind. 1998, mit 32 Jahren, wagte er sich in eine Klinik,
zur Therapie. „Dort gab es eine
Traumattherapeutin, die mich
motiviert hat, meine Erlebnisse
aufzuschreiben.“ Und er fasste
den Entschluss, seine Peinigerin,
Schwester C., aufzusuchen.
Diese Begegnung beschreibt
er im letzten Kapitel seines Buches „Verloren im Niemandsland“: „Die Spannung stieg.
Schwester C., heute werden wir
uns wiedersehen, dachte ich.
Und: Verdammt, wo bekomme
ich eine Knarre her, ich lege dich
um.“ Als die Nonne dann verunsichert vor ihm stand, sagte er:
„Erinnern Sie sich, Schwester C.,
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dass Sie, wenn ich versuchte,
dem kalten Duschstrahl zu entkommen, mit dem Brausekopf
manchmal auf mich einschlugen, bis Blut floss?“ Zwar zeigte C.
keine Einsicht und suchte sich zu
rechtfertigen, doch er war erleichtert. „Jetzt war es draußen,
das Geschwür, das ich jahrelang
mit mir herumgetragen hatte“,
schreibt Heymkind. Als er das
Gebäude verließ, spürte er „unendliche Erleichterung und Genugtuung“, aber auch „tiefes Mitgefühl mit ihr“. In dem Moment
habe er begriffen, dass es nun an
ihm lag, „die geschlagenen Wunden zur Heilung zu bringen“, sagt
er. Als geeignetes Mittel erwies
sich das Schreiben. 16 Jahre lang,
oft unterbrochen durch Phasen
der Depression, arbeitete er an
seinen Erinnerungen. „Es tat gut,
die Stummheit abzulegen, es
war eine Reinigung der Seele.“
Und doch: „Bis ich 38 war, war
nicht klar, ob die Gewalt mein
Weg wird“, sagt Heymkind. Er
vergleicht sich mit einer Billardkugel, die immer wieder einen
%
%
Anstoß von außen bekommt
und dann die Richtung wechselt.
Mal war es ein Lehrer, der ihn unterstützte, mal eine Frau, in die
er sich verliebte, mal ein Unfall.
I
im Dezember 2004 erwischte
ihn auf Sri Lanka eine Vorwelle
des Tsunami. „Zwei Fischer haben mich aus dem Meer gezogen
und in ein Kloster im Dschungel
gebracht“, erzählt Clemens Maria Heymkind und zeigt die Narbe an seiner Wade. Durch die
Mönche, die ihn versorgten, kam
er zum Buddhismus. „Ich habe
erkannt, dass ich die Opferrolle
verlassen muss, um Autonomie
zu gewinnen und meine Wunden zu heilen“, sagt Heymkind.
Alle drei Monate besucht er nun
ein buddhistisches Retreat in
Norddeutschland, einmal im
Jahr zieht er sich in das Kloster
auf Sri Lanka zurück. Die Praxis
des achtsamen Selbstmitgefühls
helfe ihm, die nagenden Schuldgefühle und seinen beschädigten Selbstwert anzunehmen und
nach und nach zu verwandeln.
%
%
50%
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as er in dem zweistündigen Gespräch von
Schwester C. erfuhr,
will er in seinem zweiten Buch
beschreiben, an dem er gerade
arbeitet und dessen Thema die
Verarbeitung alles Erlebten sein
soll. Im September erwartet Sabine Frigge, Herausgeberin der
Rombach Biografien, das Manuskript, Ende des Jahres könnte
„Schattenkind, vergiss mein
nicht“ erscheinen. Die Honorare
für seine Bücher spendet Heymkind dem Pestalozzi-Kinderdorf,
2017 soll er dort die Festrede
zum 70-jährigen Bestehen halten. Mit Andreas Huckele, der als
Schüler der Odenwaldschule sexuelle Gewalt erlebte und dies
publik machte, plant er eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Wechselspiele“. Und einmal
wolle er auf dem Katholikentag
auftreten: „Dann werde ich zum
ersten Mal öffentlich das Kapitel
über den Pädophilen lesen, der
mich missbraucht hat“, sagt er.
„Mir geht es um Aufklärung,
an Verurteilungen oder Seelenstriptease habe ich kein Interesse“, sagt Clemens Maria Heymkind. Er wolle, dass die Menschen
erfahren, was zwischen 1949 und
1975 rund 1,2 Millionen Heimkindern angetan wurde: „Ich
möchte, dass ihr Leid anerkannt
und geachtet und letztlich vielleicht sogar verstanden wird.“
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4 LOKALES
Der Sonntag · 31. Juli 2016
Aus Teningen nach Rio
GESICHT DER WOCHE
ANKE DALLMANN, INITIATIVE BAHNHOF OHNE BARRIEREN
Den trägen Riesen bewegt
A
ls Rollstuhlfahrerin geAufzüge hatte die Bahn lange
hört sie zu den Leidtrabehauptet, Freiburgs Hauptgenden, als Sprecherin
bahnhof sei doch barrierefrei.
der Initiative „Bahnhof ohne
„Wenn man es sich vor Ort anBarrieren“ (BOB) steht Anke
schaut, sieht es dann doch anDallmann stellders aus“, sagt Anvertretend für alle
ke Dallmann.
Engagierten, die
Schon Anfang des
diese Woche einen
Jahres hatte die
großen FortBahn durchblischritt verkünden
cken lassen, dass
konnten: Die
es so wohl nicht
Deutsche Bahn
weitergehen könhat sich bereiterne. „Aber“, sagt Anklärt, den Freiburke Dallmann,
ger Hauptbahn„man glaubt so
hof endlich barwas ja erst, wenn
rierefrei zu maAnke Dallmann und Mit- man es schriftlich
chen – vor allem
hat.“
streiter haben die Bahn
durch den Bau
AG in jahrelanger Arbeit Dieser Erfolg habe
neuer, zugnah ge- zu Nachbesserungen am viele Mütter und
legener Aufzüge
Väter, sagt die 35Freiburger Hauptbahnan der nördlichen hof bewegt. FOTO: KUNZ Jährige. Schon vieder beiden Unterle Jahre vor Grünführungen zu den Bahnsteigen. dung der Initiative hatten InteAber auch den Ausbau von Leit- ressengruppen und auch die
streifen für Blinde hat die Bahn Stadt versucht, den trägen Riein Aussicht gestellt und Verbes- sen Bahn in Bewegung zu setserungen in der Beschilderung. zen. Dallmann, die für die FreiEine Ankündigung von Michael en Wähler im Freiburger GeGroh, Leiter des Regionalbüros meinderat sitzt, arbeitet selbst
Südwest der Bahn AG, liegt der seit 2011 am Thema. „Ich bin ja
Initiativevor. Den Ausschlag, da immer die Stadträtin mit Handicap, aber ich gehe auch breiist sich Anke Dallmann sicher,
hat eine von BOB veranstaltete tere Themen an“, sagt sie. „Und
Ortsbegehung gegeben, bei der dieses Thema geht echt jeden
der Bahnmanager sich die Ver- an.“ Auch wer Gepäck oder eihältnisse in der Praxis hatte an- nen Kinderwagen hat, kämpft
schauen können: Vor allem den mit Barrieren am Freiburger
weiten Weg von den BahnsteiHauptbahnhof. Für Anke Dallgen bis zu den winzigen Aufzü- mann werden solche Fragen
gen in der Stadtbahnbrücke,vor künftig zum Beruf: Von August
an ist sie offizielle Behindertendenen man Schlange stehen
beauftragte des Landkreises
muss – sofern die Anlagen
Breisgau-Hochschwarzwald. JKI
funktionieren. Wegen dieser
KURZ GEFASST
WALDKIRCH
Busfahrt zum Blumenkorso in Sélestat
Der Blumenkorso von Waldkirchs Partnerstadt Sélestat findet dieses Jahr am Samstag,
13. August, statt und steht unter dem Motto
„Erlebnisreise durch die europäischen Länder“. Auch der Fanfarenzug Schwarzenberger
Herolde, die Historische Bürgerwehr Waldkirch und die Orgelstiftung sind präsent.
Für Bürger bietet die Stadtverwaltung einen
Bustransfer für 15 Euro pro Person an, der
Eintritt zum Korso ist dann frei. Abfahrt in Waldkirch ist um
15 Uhr an der Bushaltestelle vom Gymnasium in der Hindenburgstraße, Rückfahrt ist um 23.30 Uhr. Anmeldung bis Montag,
1. August, beim Busunternehmen Rother unter Telefon 0 76 81/
33 44, E-Mail [email protected].
DS
Joachim Lerch und sein Verein SCIENCE & TECHNOLOGIE gestalten den deutschen Pavillon
„Wir müssen energieeffiziente Technologien entwickeln“, sagt Joachim
Lerch, Gründer und Vorsitzender des Vereins Science
& Technologie aus Teningen-Köndringen. Für die
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
hat er die Ausstellung im
Deutschen Pavillon anlässlich der Olympischen Spiele
in Rio de Janeiro gestaltet.
UTE SCHÖLER
Der grüne Apparat mit Kurbelgenerator weckt die Spiellust. Mit
einem der vier roten Knöpfe
wählt man ein Glühbirnchen
und dreht. Puh, ist das anstrengend, bis die Funzel brennt. Ganz
locker geht es bei der LED – und
vielfach heller dazu. Der Versuchsaufbau ist so simpel wie
anschaulich: Man spürt am eigenen Körper, was Effizienz ist. Das
Fraunhofer-Institut für Solare
Energiesysteme ISE hat Joachim
Lerch für die Ausstellung in Rio
einen Solarkollektor geliehen,
dessen Wirkungsgrad mit 36,7
Prozent derzeit Weltrekord ist.
Seit 2009 kooperiert die GIZ
mit brasilianischen Partnern in
Sachen Energie und beim Schutz
der Regenwälder. Auslandserfahren, unter anderem durch
das GIZ-Bildungsprojekt „Energy
Explorerz“ in Uganda, hat Lerch
mit seinem Verein die Ausstellung im deutschen Pavillon
übernommen. In dem vom
Deutschen Konsulat und der
Deutsch-Brasilianischen
IHK
initiierten „Oli-Ale-Pavillon“ (für
Olympia und Alemanha) am
Strand des Stadtviertels Leblon
sind außerdem Live-Übertragungen, Freizeitsport, Vorträge
und Bewirtung mit deutschen
Gerichten geboten.
Der „Magic Planet“ ist das
Herzstück der aus sechs Exponaten bestehenden Ausstellung.
„Unter anderem hat sich die GIZ
für uns entschieden, weil wir den
Magic Planet haben. Er hat
55 000 Euro gekostet“, sagt
Lerch. Auf dem faszinierenden
90 Zentimeter großen Globus
können die Besucher in bewegten Grafiken unter anderem die
Joachim Lerch mit einem Exponat zur Energieeffizienz, das auch bei den Olympischen Spielen anschaulich
vermittelt: Um eine Glühlampe leuchten zu lassen, muss man richtig schwer kurbeln, bei einet LED reicht
der kleine Finger. Unten der interaktive „Magic Globe“.
FOTOS: USK/FÖRDERVEREIN SCIENCE UND TECHNOLOGIE
Wechselwirkungen im globalen
Wettersystem sehen. Was eine
spezielle Kugeloptik auf die
drehbare Globusoberfläche projiziert, steuern die Besucher über
ein Touchscreen-Pult.
Man kann den Vulkan Pinatubo auf den Philippinen ausbrechen lassen und sieht, wie sich
die hinterlassene Staubschicht
weltweit auswirkt. 27 Animationen vermitteln aus geologischer,
meteorologischer und astronomischer Sicht die Grundlagen
des einzigartigen Erdklimas und
seine Entwicklung. „Wir haben einen tollen Planeten – und den
sollten wir erhalten“, sagt Lerch
und fragt: „Was meinen Sie, wie
dick ist die Atmosphäre – angenommen, die Erde wäre so groß
wie ein Fußball?“ Vielleicht ein,
zwei Zentimeter? Lerch lächelt:
„Dünn wie eine Briefmarke.“
Dann fährt der fünffache Vater
und ehemalige Physik-, Matheund Techniklehrer fort: „Bei Kindern frage ich: Würdet ihr im
Wohnzimmer ein Lagerfeuer anzünden? Wir müssen wegkommen vom Verbrennen!“
Mit der interaktiven Ausstellung sollen Besucher verstehen,
dass das eigene Verhalten den
Klimawandel beeinflusst. Für
den Außenbereich des Pavillongeländes hat Lerch ein elektronisches Bionics-Spiel konzipiert
und mit einem Elektroniker des
Europa-Parks die Schaltung entwickelt. Hier kann man staunen,
wie viele Anwendungen der
Mensch der Natur abgeschaut
hat. „Seit 18 Jahren arbeiten wir
mit dem Europa-Park zusammen. Deswegen sind die Herren
Mack letztes Jahr zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt
worden“, sagt Lerch.
Die GIZ bezahlt für die Dienstleistung des Vereins, der inzwischen zehn festangestellte Fachleute beschäftigt. Im jüngsten
Projekt „Science United – Experimente verbinden“ experimentieren geflüchtete und hier aufgewachsene Kinder gemeinsam.
Nun soll die an der Köndringer
Grundschule erprobte Idee bun-
desweit weitergeführt werden, in
einer Kooperation mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, von der Joachim Lerch
2013 den Georg-KerchensteinerPreis erhielt. Ein neues Vorhaben
soll ehrenamtliche Hospizbegleiter schulen, damit sie mit
den kranken Kindern gemeinsam experimentieren können.
„Wir suchen noch jemanden, der
das finanziert – 7 000 Euro im
Jahr brauchen wir für die Fortbildung“, sagt Lerch.
FAKTEN
DER FÖRDERVEREIN Science
und Technologie initiiert
und trägt seit 18 Jahren Vermittlungsprojekte, wie die
jährlichen „Science Days“ im
Europa-Park Rust, überregionale Wanderausstellungen, mobile Science-Shows
für Schulen in Südbaden und
Krankenhäuser in BadenWürttemberg, RheinlandPfalz und dem Saarland. Die
Projekte werden überwiegend durch Sponsoren finanziert. Joachim Lerch ist
außerdem Vorsitzender der
„Energy Explorerz“ in Uganda und Mitbegründer des
Verbands Europäischer
Science Festivals EUSEA. Info:
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6 LOKALES
Der Sonntag · 31. Juli 2016
Gelungene Verwandlung
WIESE, WASSER, EIS AM STIEL (4)
Der Naturena-Badesee in Ühlingen-Birkendorf
Im Südschwarzwald, zwischen Schluchsee und
Waldshut gelegen, garantiert der Naturena-Badesee
in Ühlingen-Birkendorf auf
800 Höhenmetern Sommerfrische. Die Molche, die
sich im Wasser tummeln,
sind ein Qualitätsmerkmal.
STEPHAN ELSEMANN
Anton Vögele aus Schuttertal hat 38 Jahre Erfahrung als Sportholzfäller.
FOTO: MST
Heute will er beim deutschen Eurojack antreten.
Mit der Axt
im Wald
Meisterschaften der
HOLZFÄLLER
Man muss den Kopf schon in
den Nacken legen und nach oben
schauen, um ihn in Aktion zu sehen: An einem 1,70 Meter hohen
Baumstamm hat Anton Vögele
gerade das letzte Trittbrett ins
Holz gesteckt. In eine selbst mit
der Axt geschlagene Kerbe, die
gerade mal so groß ist, dass es
fest sitzt und sein Gewicht trägt.
Zwei Springboards – so nennen
sich die hölzernen „Stufen“ –
muss er anbringen, zu guter
Letzt wird ein aufgesetzter, 75
Zentimeter langer und 27 Zentimeter dicker Baumstamm mit
der Axt durchtrennt. Schnell
geht das im Wettkampf gegen
die Konkurrenz und bei Anton
Vögele aus Schuttertal ist nach
38 Jahren als Sportholzfäller
auch viel Erfahrung im Spiel.
Seit April hat er mit seinen
Vereinskollegen auf einer Lichtung im Wald unter anderem die
Disziplin „Springboard“ trainiert. Viel Pappelholz ist für die
Vorbereitung auf die dreiteilige
Eurojack-Serie zerschlagen wor-
in Schuttertal
den. Nach dem Auftakt der Saison im österreichischen Langschlag und einer Veranstaltung
im tschechischen Jihlava findet
das Finale an diesem Wochenende am Eichberg in Schuttertal
(Untertal) statt und zählt zugleich als 37. Schwarzwälder
Holzfällermeisterschaft. Nach
der Qualifikation am Samstag
sind heute Holzfäller aus
Deutschland, der Schweiz, Österreich und Tschechien zu sehen.
Die Veranstaltung, bei der mit
bis zu 3 000 Zuschauern gerechnet wird, beginnt um 11 Uhr mit
einem
Frühschoppenkonzert
der Trachtenkapelle Schuttertal,
der Wettkampf startet um 13.30
Uhr und bietet auch Spektakuläres wie Treetoping: Mit Steigeisen klettern die Athleten einen
zehn Meter hohen Stamm hinauf, wo ein Querholz so schnell
wie möglich mit der Handsäge
zerteilt wird. KATJA RUSSHARDT
> EINTRITT: 8 Euro, Info und Programm: www.rsv-schuttertal.de
Der hübsch eingebettete, mit
vielen Pflanzen umwachsene
See war mal ein konventionelles
Freibad. Das ist heute nur noch
zu ahnen. Den Molchen ist es
egal, sie sind immer die ersten
Badegäste im Jahr. Schon im
März sind die kleinen, schwarzen Amphibien aktiv, und im
Sommer bevölkern sie dann in
großen Scharen den Flachbereich des Badesees in Birkendorf.
„Molche sind ein Zeichen für gesundes Wasser“, sagt Sonny
Buchmüller, seit sechs Jahren
gute Seele vom Kiosk.
Neben Matschspielplatz und
Tischtennisplatte sind die Molche auch wesentlicher Part der
umfangreichen Kinderbespaßung im Naturena-Badesee. Mit
kleinen Käschern fangen die
Kinder die Molche ein, die es sich
gefallen lassen müssen, in Eimerchen gesammelt zu werden,
bevor sie wieder in die Freiheit
kommen. Mit großer Faszination gehen die Kinder zur Sache
und sorgen für entspannte Gesichter bei den Eltern, die ihre
Kleinen den ganzen Tag beschäftigt wissen. Dass alles mit dem
Tierschutz vereinbar bleibt, dafür sorgt der Naturschutzbund
(Nabu), dessen Büro ebenfalls im
Bad untergebracht ist.
Als eine der ersten Gemeinden in Baden-Württemberg entschloss sich Birkendorf vor 15
Jahren, das alte konventionelle
Waldbad zu einem Naturbad
umzubauen. Der Wunsch nach
naturnaher Freizeit und die Ölheizung fürs Badewasser vertrugen sich nicht mehr miteinander. Zudem ist Badewasser ohne
Vom Sprungfelsen hinein ins kühle Nass. Solche Molche bevölkern den
FOTOS: SEL
Naturena-Badesee und sind Hauptattraktion für Kinder.
Zusätze eine Attraktion für Besucher. Doch anders als klassische
Naturbäder mit stetem Zufluss
und Abfluss wie in Sankt Märgen
sind Naturbäder wie in Birkendorf künstlich angelegte Teiche.
Die Illusion ist nahezu perfekt
mit einem Uferbewuchs, der Fil-
FAKTEN
Naturena Badesee
Im Tal 1, Ühlingen-Birkendorf,
Telefon 0 77 43/91 97 27
Badesaison: Mai – Ende September.
Öffnungszeiten: 9 – 19 Uhr,
bei gutem Wetter, sonst 14 –
17 Uhr.
Eintritt: Erwachsene 2 Euro,
Kinder 1 Euro, freier Eintritt
für Kinder unter 6 Jahren.
Kiosk: „Seetüte“ mit Bonbons
und Fruchtgummi 50 Cent,
Sprudel 1,50 Euro, Pommes
mit Currywurst 4,50 Euro, mit
Schnitzel 5 Euro.
Sonne und Schatten: Schatten
gibt es unter Bäumen, Sonnenschirme kostenlos zum
Ausleihen.
Besonderheiten: Auf 800 Meter Höhe, ausgedehnte Rasenflächen, Planschbecken, Beachvolleyballfeld, Fußballfeld,
Tischtennisplatte, Bouleplatz,
Spielplatz mit Matschfeld. Einen Käscher mit Netz zum
Fangen der Molche bekommt
SEL
man für 1,50 Euro.
terungs- und Reinigungsaufgaben übernimmt. Die Reinigung
des Wassers erfolgt über einen
Regenerationsteich mit Kiesfilter. Mikroorganismen und
Pflanzen ersetzen das übliche
Chlor und sorgen für einwandfreies Wasser. Hygienische Sicherheit gewähren wöchentliche Proben und auch im Supersommer 2015 stieg die Wassertemperatur in Birkendorf nicht
über 24 Grad an. Das liegt an der
großen Wassermenge – der Teich
in Birkendorf ist stellenweise
4,20 Meter tief, dort, wo früher
im alten Waldbad der Drei-Meter-Sprungturm stand.
Auch betriebswirtschaftlich
rechnet sich die Umstellung
zum Naturbad. Laufende Ausgaben für die Aufbereitungschemie – sprich: Chlor – entfallen.
Und auch eine Heizung wird
kaum vermisst, denn durch die
flachen Uferbereiche erwärmt
sich das Wasser schon nach wenigen Sonnentagen. So sind die
Eintrittspreise in Naturbädern
generell niedrig. Es erstaunt daher kaum, dass Naturbäder dieser Art immer mehr werden. Den
Anfang machte 2002 das wenige
Kilometer von Birkendorf entfernte Eggingen, den vorläufigen
Schlusspunkt setzte das 2014 eröffnete, vom berühmten Architektenbüro Herzog & de Meuron
gebaute, spektakuläre Naturbad
in Basel-Riehen. Auch Murg bei
Bad Säckingen mit seinem MuRheNa, oder Sulz bei Lahr besitzen
schöne Naturbäder.
Sprache als Schlüssel zurWelt
Der Bund fördert mit insgesamt 400 Millionen Euro SPRACHKITAS – 20 davon gibt es in der Region
Auf den ersten Blick scheint die
Kita Wiesengrün im Freiburger
Stadtteil Vauban eine Kita wie jede andere zu sein: Kinder singen,
machen Gipshände und schneiden Obst für einen Salat. Doch
die Einrichtung ist eine „Sprachkita“. Davon gibt es in Freiburg
zwölf, die mit zwei weiteren in
Müllheim jetzt einen trägerübergreifenden Verbund bilden.
Auch in Denzlingen und Teningen gibt es mittlerweile eine
Sprachkita, und je zwei in Emmendingen und in Waldkirch.
Sie alle nehmen am im Januar
gestarteten Bundesprogramm
„Sprach-Kitas: Weil Sprache der
Schlüssel zur Welt ist“ teil.
Durch dieses Programm werden Kitas, in denen mindestens
die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund hat, bis Ende 2019 mit insgesamt 400 Millionen Euro gefördert. Mit Hilfe
von pädagogischen Fachkräften
soll so die Sprachentwicklung
von Kindern vorangetrieben
werden, die noch nicht ausreichend Deutsch sprechen kön-
nen. In den Kitas arbeitet dann
eine zusätzliche Fachkraft, die
verschiedene Ideen umsetzt: So
gibt es in der Kita Wiesengrün eine Sprachwerkstatt, in der die älteren Kinder Silben und Satzstrukturen kennenlernen. Bildkarten und Gebärden veranschaulichen alltägliche Abläufe
und Gegenstände. So sollen Kinder, die zu Beginn zum Teil noch
gar kein Deutsch sprechen,
schnell dazulernen. Die Jüngsten
trainieren mit Strohhalmen und
dem Essen von Karotten ihre
Mundmuskulatur.Die teilnehmenden Einrichtungen werden
außerdem von einer Fachberatung unterstützt, die für einen
Verbund von zehn bis 15 Sprachkitas verantwortlich ist.
Insgesamt gibt es in BadenWürttemberg 35 Fachberater, für
den Verbund Freiburg und Müllheim erfüllt Evelyn Gierth von
der Caritas diese Aufgabe. Die Kita Wiesengrün hat bereits von
2011 bis 2015 an einem Vorgängerprogramm teilgenommen.
Die Auswertung nach den vier
Jahren sei zu sehr positiven Ergebnissen gekommen, sagt
Gierth. Es gehe auch darum, dass
Kitaleitung und Fachkraft alle
anderen Erzieher und Erzieherinnen schulen. Denn falls die
Förderung nach vier Jahren eingestellt würde, sollen die Kitas in
der Lage sein, Kindern aus Migratenfamilien beim Deutschlernen zu helfen.
Neu ist in der Verlängerungsrunde des Projekts, dass Inklusion und die Zusammenarbeit mit
den Familien in den Fokus ge-
rückt werden. „Die Familien sind
eingeladen, sich einzubringen,
so dass ein lebendiges Miteinander entsteht“, erklärt Stefanie
Brendler, die als Fachkraft in
zwei Freiburger Einrichtungen
tätig ist. Alle Kinder sollen, unabhängig von ihrer Herkunft, die
gleichen Bildungschancen erhalten. Annette Langbein, Leiterin
der Kita Wiesengrün, erklärt: „Es
geht nicht nur um Sprachförderung für Einzelne, sondern auch
um Sprachbildung für alle KinJULE ARWINSKI
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LOKALES 7
Der Sonntag · 31. Juli 2016
Haftstrafe für Tierquälerei
Millionen für
unrentables AKW?
Ist der nun verurteilte Täter auch der PFERDESCHÄNDER von 2012?
EdF will Entschädigungen für FESSENHEIM bis 2041
Ist er es oder ist er es nicht?
In Freiburg wurde diese Woche ein Tierschänder zu
zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. In der
Verhandlung ging es auch
um die Frage, ob der 46-jährige Fitnesstrainer für die
nie geklärte Serie von Pferdeschändungen im Raum
Freiburg 2012 verantwortlich sein könnte.
BERND PETERS
Mehr als ein Dutzend Fälle von
Pferdeschändungen registrierte
die Polizei damals in und um
Freiburg. Aufgebrachte Pferdebesitzer organisierten private
Wachdienste an ihren Ställen
oder
installierten
Überwachungskameras. Trotzdem gelang es dem Täter damals, in einem Fall ein Tier so schwer zu
verletzen, dass es eingeschläfert
werden musste.
Klar ist zumindest: Seit der
Mann, der am Montag vor Gericht stand, vor einigen Monaten
in U-Haft kam, hat es keine ähnlich gelagerten Vorfälle mehr in
der Region gegeben, sagte einer
der Ermittler in dem Fall im Zeugenstand. Klar ist aber auch: Der
Mann wurde bereits 2011 und
2015 wegen seiner Neigung zu
sadistisch geprägten sexuellen
Handlungen an einem Pferd, einer Ziege und einem Schaf zu Bewährungsstrafen
verurteilt.
Auch wegen Betrügereien und
Gewaltdelikten musste sich der
46-Jährige bereits vor Gericht
verantworten.
Im aktuellen Urteil am Montag hieß es, dass dem Täter die
„Vermeidungsstrategien“ für Gewalttaten fehlen. Eine Bewährungsstrafe, wie von seinem Ver-
Der Täter muss wegen der Schändung eines Schafes ins Gefängnis.
teidiger gefordert, komme daher
nicht mehr infrage. Die Staatsanwaltschaft hatte zweieinhalb
Jahre Haft für den geständigen
Täter gefordert.
Im aktuellen Fall hatte der
Tiersadist sich im vergangenen
Februar in Neuenburg in einem
Schafstall an einem Mutterschaf
zu schaffen gemacht. Er hatte
das Tier bereits an den Hinterläufen gefesselt und mit dem
Strick auch das Euter des Schafs
abgebunden. Damit, so die Anklage, ,,fügte er dem Tier erhebliche Schmerzen und Leid zu“. Vermutlich hatte er sich bereits seiner Hose entledigt, als ervom Besitzer der Schafe, einem damals
75 Jahre alten Mann, erwischt
wurde. Der Täter geriet in Panik
und drückte den alten Mann zu
Boden und würgte ihn fast bis
zur Bewusstlosigkeit. Und er
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10%
30%
schlug ihn so heftig, dass sein
Opfer mehrere Frakturen im Gesicht erlitt. Der Mann leidet bis
heute an den Folgen. „Ich dachte,
jetzt sterbe ich“, sagte der Mann
vor Gericht. Eine Entschuldigung des Täters und das Angebot
einer Entschädigung in Höhe
von 4 000 Euro in bar vor Gericht lehnte der Geschädigte ab.
Bis heute hat er sich nicht mehr
alleine in seinen Stall getraut.
Seine Schafe hat er verkauft. Das
Mutterschaf, das der Tierquäler
angegriffen hatte, musste eingeschläfert werden: Weder der Polizei noch den Angehörigen des
Besitzers war nach der Tat aufgefallen, dass der Strick am Euter
des Tieres nicht entfernt wurde,
was eine schwere Infektion bei
dem Tier zur Folge hatte. Auch
die beiden Lämmer verendeten
bald, da sie an dem entzündeten
ARCHIVFOTO: DPA
Jean-Bernard Lévy, der Chef des
französischen Energieversorgers
EdF, hat seine Forderungen nach
Entschädigungszahlungen für
eine Schließung des AKW Fessenheim konkretisiert. Wie die
Elsässer Tageszeitung L’Alsace
am Freitag berichtete, habe Lévy
in der jüngsten Verwaltungsratsitzung vorgeschlagen, die vom
französischen Staat im Falle einer vorzeitigen Schließung geforderten Zahlungen in zwei
Tranchen zu teilen. Konkrete
Zahlen wurden dabei noch nicht
genannt. Beim ersten Teil solle es
sich jedoch um eine festgelegte
Summe für die anfallenden
Rückbaukosten handeln, eine
zweite Variable habe den Verdienstausfall bis 2041 zu berücksichtigen. Lévy geht bei dem 1977
in Betrieb gegangenen AKW damit von einer theoretischen
Laufzeit von 64 Jahren aus.
Laut einer entsprechenden
EdF-Pressemeldung hat sich
Lévy im Vorfeld einer Stellungnahme seines Zentralbetriebsrats zur Fessenheim-Schließung
geäußert, die dieser bis zum 14.
September abgeben soll. Während L’Alsace zusätzlich von Entschädigungsansprüchen deutscher und Schweizer Aktionäre
berichtet, ist in der Pressemeldung hiervon keine Rede. Der
EdF-Chef habe davon laut
L’Alsace jedoch in einer außerordentlichen Aktionärsversammlung am Dienstag gesprochen.
Sowohl auf deutscher Seite als
Euter, von dem keiner den Strick
entfernt hatte, nicht mehr trinken konnten.
Ob der 46-jährige verheiratete
Familienvater, der mit seiner Familie zuletzt nahe der Grenze im
Elsass lebte, auch für die Pferdeschändungen als Täter verantwortlich ist, blieb am Montag im
Freiburger Amtsgericht letztlich
offen. Anders als in einem früheren Prozess machte der Mann
dieses Mal keinen reinen Tisch
und räumte nicht, wie zuvor beANNETTE MAHRO
reits einmal geschehen, vor Gericht zusätzliche Vergehen ein.
Die Polizei hatte 2012 eigens
eine „Ermittlungsgruppe Koppel“ mit zeitweise zwölf Fahndern eingerichtet. Ende 2012 löste die Polizei die Ermittlungsgruppe auf, nachdem alle Spuren ergebnislos abgearbeitet
Die Schließung von Fessenheim rückt offenbar näher.
FOTO: DPA
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auch unter Politikern im Südelsass war man dagegen zuletzt
von 2015 getroffenen internen
Absprachen unter anderem zwischen dem deutschen Energieversorger EnBW und EdF ausgegangen. Demnach verzichten die
Deutschen auf Entschädigungen. Sie verfügen ohnehin nicht
über Aktien, sondern nur über
Bezugsrechte. Im Gegenzug
müssen sie sich dann nicht an
den Rückbaukosten des AKW beteiligen.
Entschädigungszahlungen
von 80 bis 100 Millionen Euro
hatte die französische Umweltund Energieministerin Ségolène
Royal im Mai ins Spiel gebracht,
wogegen sich EdF verwehrt und
zwei bis drei Milliarden gefordert hatte.
Das Thema hat es unterdessen
auch in die große französische
Satirezeitung
Le canard enchaîné gebracht, die den Vizepräsidenten
des trinationalen
Atomschutzverbands Tras, Rudolf Rechsteiner, zitiert. Der Basler spricht darin von millionenschweren Kompensationszahlungen, die etwa die Bernische
Kraftwerke AG BKW seit 2012 an
EdF leiste, weil Atomstrom inzwischen teurer sei als der auf
dem allgemeinen Markt angebotene. Dass für ein Abschalten eines entsprechend unrentablen
Kraftwerks auch noch Entschädigung gezahlt werden solle,
nennt Rechsteiner einen Witz.
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8 MENSCHEN UND MÄRKTE · LOKALES
Der Sonntag · 31. Juli 2016
Ohne Werbung aber mit einer Mission
In Rheinfelden sitzen 3 FREUNDE , die nun schon seit zehn Jahren unter diesem Namen faire Bio-T-Shirts herstellen
Zuerst wollten sie nur den
perfekten T-Shirt-Schnitt
finden, heute geht es auch
um Bioqualität und faire
Arbeitsbedingungen im gesamten Herstellungsprozess: „3 Freunde“ aus Rheinfelden werden zehn Jahre
alt.
SAVERA KANG
„Wir sind drei Freunde, die bei
den Pfadfindern sozialisiert
wurden“, antwortet Stefan Niethammer auf die Frage, wer die „3
Freunde“ sind, die dem T-ShirtLabel seinen Namen geben. Maik
Frantsche
und
Alexander
Tscheulin sind die anderen beiden Ex-Pfadfinder, zusammen
hatten die Rheinfelder 2006 die
Idee, ein T-Shirt zu kreiren, das
perfekt sitzt und auch nach vielmaligem über den Kopf Ziehen
nicht ausleiert.
Wenn Niethammer zurückdenkt, muss er jedoch schmunzeln: „Unser erstes T-Shirt war
das absolute Desaster!“ Es kam
pünktlich zur Fußball-WM vor
zehn Jahren heraus, doch ein
„cooles Fußballshirt“ war es
nicht, erinnert er sich. Von Lieferketten und Abläufen hatten
die drei Freunde auch noch nicht
viel Ahnung, und so lag die Ware
sehr lange am Zoll und verkaufte
sich schließlich auch nicht wie
erhofft. Sie blieben auf einem ordentlichen Stapel sitzen – Lehrgeld. „Es ist gut, wenn man Fehler gleich am Anfang macht“,
sagt Niethammer heute.
Mittlerweile haben die Drei
fachkundige Unterstützung – in
Indien haben sie einen Textilprofi kennengelernt, aus Albstadt
bekommen sie Anregungen von
Studierenden der Bekleidungsund Textiltechnik. Das perfekte
T-Shirt hat doppelte Nähte und
wird aus langspaltiger Baumwolle gewoben. Der Autodidakt
Niethammer weiß inzwischen
auch selbst, worauf es ankommt,
und berät Start-Up-Firmen.
lich schwierig, in Indien eine Fir- „Es muss nicht 3 Freunde draufma zu gründen“, man müsse es stehen, andere können unsere
sich so vorstekllen: „Die schlech- Kette auch nutzen“, sagt Nietten Teile der europäischen Büro- hammer. Ab 100 Stück kann jekratie treffen auf indische Krea- der sein eigenes Label von den
tivität.“ Der Textilexperte, den Rheinfeldern beliefern lassen.
sie in Indien kennengelernt hatNiethammer meint es ernst,
ten, ist heute ihr Mann vor Ort, wenn er von Nachhaltigkeit und
die Garantie, dass die klingen- sozialer Verantwortung spricht –
den Zertifikate auch eine Be- das wird spätestens dann klar,
rechtgung haben. Ein Glücksfall: wenn er sagt: „Wir wollen nicht
„Wir haben schnell bemerkt, dass möglichst viele T-Shirts verkauwir auf der selben Wellenlänge fen, wir machen auch nichts mosind, was soziale und ökologi- disches“ – lange halten sollen die
sche Standards betrifft“, sagt der Kleidungsstücke und im IdealKopf der Firma, der aber auch fall konventionelle Ware vermindestens ein Mal pro Jahr drängen. Ein T-Shirt für vier Euro
selbst auf den Subkontinent und in zwei Wochen ein neues?
fliegt.
Der falsche Weg. Das ist es, wofür
Ein Highlight für ihn war die Niethammer
sensibilisieren
Gründung der eigenen Näherei möchte. Davon leben muss er als
2012. Als „3 Freunde“ dann zwei einziger der drei Freunde auch,
Jahre später für die Produktions- doch ein Teil des Lohns ist nach
kette mit dem Fairtrade-Award seiner Aussage, wenn er weiß,
ausgezeichnet wurden, war es ei- dass die Person, die ein T-Shirt
ne schöne Bestätigung für den für ihn genäht hat, auch davon
Entschluß, als einziger T-Shirt- leben kann. Seine beiden FreunHersteller im Nachhaltigkeitsbe- de kümmern sich um neue Dereich eine eigene Näherei zu be- signs, beraten und arbeiten Protreiben.
jektbezogen in Niethammers
Mittlerweile sind zu den Shirts Firma mit.
auch Pullover gekommen – beiDie Produktion erfolgt dardes ist in unterschiedlichen über hinaus klimaneutral – das
Passformen und Farben erhält- bedeutet, dass der CO2-Ausstoss
lich, auf Wunsch bedruckt. Wenn kompensiert wird. NiethamZwei Mitglieder der Bauernkooperative bei Pratima im indischen Bundesstaat Orissa schichten Rohbaum- in Konstanz – wo sich neben mers nächstes Ziel: Die MassenFOTO: ZVG Rheinfelden ein zweiter Firmen- suizide indischer Kleinbauern
wolle auf.
sitz befindet – ein Kind geboren bekämpfen. Denn SaatgutUnd so fasste das Projekt baumwolle hergestellt.
stellte monatlich erhalten, 148 wird, schickt die Gemeinde ein Schulden und Dürren stürzen
„3 Freunde“ schon bald größere
Niethammer betont, dass es Euro. Damit liegt ihr Verdienst 3 Freunde-T-Shirt zur Begrü- leider regelmäßig viele FamiliZiele ins Auge: „Es war die Zeit, ihm und seinen Freunden wich- deutlich über dem gesetzlichen ßung; der DFB wird voraussicht- enväter in Schweirigkeiten, aus
als Al Gores Film ,Eine unbeque- tig war, die gesamte Produktion Mindestlohn. Das Maxdenen sie sich nicht anme Wahrheit’ Wellen schlug“, er- überblicken und so garantieren Havelaar-Fairtradeders zu befreien wissen.
innert sich der Unternehmer. zu können, dass neben den öko- Siegel ist einigen zwar
Der
Unternehmer
„Es ist ein gutes Gefühl, zu
Die Botschaft kam auch in logischen Kriterien auch soziale nicht streng genug,
möchte darüber nicht
wissen,
dass
derjenige,
der
Rheinfelden an: „Wir fragten uns, Mindeststandards eingehalten doch laut Niethammer
hinwegsehen.
ein T-Shirt genäht hat, dawieviel CO2 bei der Herstellung und übertroffen werden. Alle T- gibt es im BekleidungsBei all dem Engageso eines T-Shirts freigesetzt Shirts sind fairtrade-zertifiziert, bereich keine Alternament wird sich manvon leben kann.“
wird.“
das bedeuetet, dass die Bauern, tive Zertifizierung.
cher fragen, warum er
Stefan Niethammer
Die Antwort kam aus dem Näher und Färber in Indien bei
Die Baumwolle wird
noch
nie
von
Öko-Institut in Darmstadt, eine einer Wochenarbeitszeit von 48 im indischen Bundes„3 Freunde“ gehört hat.
Mitarbeiterin erklärte den drei Stunden einen existenzsichern- staat Orissa angebaut,
Der Grund ist simpel:
Freunden, dass schon viel ge- den Lohn erhalten – „Es muss für verarbeitet wird sie in Tirupur lich in der kommenden Saison Sie machen keine Werbung. Und
wonnen ist, wenn man bei m An- eine vierköpfige Familie in Indi- im Bundesstaat Tamil Nadu. seine Kleinkinderkollektion vor- doch verkaufen die drei Freunde
bau der Baumwolle auf Pestizide en reichen.“ Berechnet wird der „Uns war es wichtig, dass wir un- stellen, die von den drei Freun- in guten Jahren 60 000 T-Shirts
verzichtet und keine weiten Lohn mit diesen Vorgaben nach sere Produktion in einem demo- den produziert wird. Nicht über- – da sie auf den Zwischenhandel
Transportstrecken in der Pro- den Zahlen der Clean Clothes kratischen Land ansiedeln“, er- all weißt ein Aufdruck oder Zet- verzichten, können sie ein unbeduktionskette hat. Seit dem wer- Foundation, rund 11 000 Rupien klärt Niethammer. Hürden gibt telchen darauf hin, wer hinter drucktes Exemplar für 13,49 Euden 3 Freunde-T-Shirts aus Bio- dürften es derzeit sein, die Ange- es dabei zuhauf: „Es ist unglaub- der fairen Bioware steckt, denn ro verschicken.
Schwierige Nachfolger-Suche
Der SPD-Abgeordnete GERNOT ERLER aus Freiburg wird nicht mehr für den Bundestag kandidieren
Gernot Erler hat sich entschieden: Der 72-jährige SPD-Bundestagsabgeordnete wird bei der
Bundestagswahl 2017 in Freiburg nicht mehr kandidieren.
Seine Partei verliert im Parlament nicht nur einen ihrer profiliertesten Außenpolitiker, sondern steht im Wahlkreis vor einer großen Herausforderung bei
der Nachfolgersuche.
Gernot Erler sagt, er habe sich
die Entscheidung nicht leicht gemacht. Die derzeit tiefen Zerwürfnisse zwischen dem Westen
Möglicher Erler-Nachfolger: der
Freiburger SPD-Kreisvorsitzende
FOTO: ZVG
Julien Bender.
und Russland hätten ihn fast
motiviert, noch eine Legislaturperiode dranzuhängen. Denn
nichts habe sein politisches Wirken während 30 Jahren im Bundestag mehr geprägt als das Bemühen um ein friedliches und
vertrauensvolles Verhältnis zwischen Deutschland und Europa
einerseits und der russischen
Großmacht andererseits. Aber:
„Ich kann mit 72 Jahren nicht garantieren, dass ich die Belastung
weiterer fünf Jahre im Bundestag noch ertrage. Deshalb habe
ich mich entschieden, nicht
noch einmal zu kandidieren und
Platz zu machen für einen Prozess der Erneuerung und Verjüngung, den die SPD braucht.“
Die SPD-Kreisverbände in
Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald, die er in Berlin vertritt, stellt Erler nun vor eine große Bewährungsprobe: Sie müssen einen geeigneten Nachfolger
finden für einen Politiker, der einen enorm langen Schatten
wirft. Und dies in einer Zeit, in
der die SPD unter schlechten
Umfrageergebnissen leidet.
„Das ist ja fast ein Himmelfahrtskommando angesichts der
Ergebnisse bei der vergangenen
Landtagswahl“, sagt der südbadische DGB-Chef Jürgen Höfflin.
Gerüchten, er habe den Ehrgeiz,
in Erlers Fußstapfen zu treten,
widerspricht er energisch: „Meine Aufgabe beim DGB erfüllt
mich voll und ganz. Das kommt
nicht infrage.“ Höfflin hatte sich
2009 um die Bundestagskandidatur im Wahlkreis LörrachMüllheim beworben, er konnte
sich aber nicht durchsetzen.
Auch der Freiburger Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach, den sich so mancher als Erler-Nachfolger vorstellen könnte, winkt ab: „Eine Karriere als
Bundespolitiker kann ich mir für
mich nicht vorstellen.“
Ein weiterer Kandidat für die
Erler-Nachfolge wäre der erst 31jährige Freiburger SPD-Kreisvorsitzende Julien Bender. Der Akademiker – Bender hat Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik studiert – ist derzeit als
wissenschaftlicher Mitarbeiter
in Erlers Büro beschäftigt. Gegenüber dem Sonntag sagte er:
„Es ist irgendwo naheliegend,
dass auch ich ins Spiel gebracht
werde. Aber ich habe diesbezüglich noch keine Entscheidung gefällt.“
Somit will sich die SPD in den
beiden Kreisverbänden des
Wahlkreises Freiburg Zeit lassen,
einen aus ihrer Sicht geeigneten
Seit 30 Jahren für die SPD im Bundestag: Gernot Erler.
Kandidaten zu finden. Bis Mitte
September können sich Anwärter melden, am 12. November
soll dann der Kandidat für die
Bundestagswahl gewählt und
nominiert werden.
Bei der Bundestagswahl 2013
errang etwas überraschend das
Freiburger Direktmandat der
FOTO: DPA
CDU-Kandidat Matern von Marschall. Den Verlust des Direktmandats bezeichnete Erler als
die „bitterste Niederlage meiner
politischen Laufbahn“. Nun wird
spekuliert, dass Erlers Abschied
aus der Parlamentspolitik der
grünen Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae in die Kar-
ten spielen könnte und ihre
Chancen auf das Direktmandat
2017 erhöhe. Zu Erlers Ankündigung, nicht mehr zu kandidieren, schrieb sie in einer öffentlichen Erklärung: „Vor dem Hintergrund seiner engagierten Arbeit im Bundestag und der
persönlich stets hervorragenden
Zusammenarbeit bedauere ich
die Entscheidung meines Kollegen von ganzem Herzen.“
Der Politik will Erler aber erhalten bleiben – als Präsident der
Südosteuropa-Gesellschaft, als
Vorsitzender des Deutsch-Bulgarischen Forums sowie als Vorsitzender der Ost-West-Gesellschaft Südbaden.
Zudem versichert er, jeden
Kandidaten im Wahlkampf voll
zu unterstützen: „Ich habe jetzt
schon sehr viele Einladungen
aus dem ganzen Land. Denen
werde ich nachkommen, denn es
ist ganz wichtig, dass eine Stadt
wie Freiburg durch die SPD im
Bundestag vertreten wird.“
Derzeit haben die badenwürttembergischen Sozialdemokraten 20 Abgeordnete in
Berlin. Die schlechten Umfrageergebnisse verheißen ein hartes
Gerangel um die besten Plätze
auf der Landesliste.
TONI NACHBAR
MENSCHEN UND MÄRKTE 9
SPARKASSEN
unter Druck: Verbands-Präsident Schneider rechnet mit Filialschließungen
Viele Jahre war es ruhig in
der südbadischen Sparkassenlandschaft. Nun fusioniert Schönau-Todtnau, das
kleinste Institut im Land,
mit Schopfheim-Zell: Peter
Schneider, Präsident des
Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, erklärt,
warum so viele Banken unter Druck stehen.
Herr Schneider, die aktuelle Fusion kommt nach langen Jahren
großer Stabilität in Südbaden.
Schon letztes Jahr gab es mit
Hegau-Bodensee eine sehr erfolgreiche Fusion. Aber davon
abgesehen, haben Sie recht.
2015 ächzten auch die Sparkassen unter den extrem niedrigen
Zinsspannen. Es gab Tabubrüche
wie Filialschließungen. Stehen
weitere Schließungen und Fusionen an?
2015 waren wir im Markt sehr
gut, wir haben uns im Kreditgeschäft hervorragend entwickelt,
hatten sehr wenig Ausfälle und
gute Ergebnisse. Was uns immer
weiter drückt, ist die Geldpolitik
der Europäischen Zentralbank
mit der Nullzinspolitik.
Die dazu führt, dass Sie weniger
verdienen.
Dass es kaum mehr Unterschiede zwischen Kredit- und Anlagezinsen gibt, lastet immer schwerer auf den Ergebnissen. Dazu
kommt die immer stärkere Regulatorik mit neuen Gesetzen.
Wir haben hier einen Zustand
erreicht, der nahe am Wahnsinn
ist. Was da alles auf den Finanzsektor hereinbricht, ist verrückt.
Wir haben enorme Meldepflichten, der Beratungsaufwand
steigt gewaltig, wir müssen immer mehr dokumentieren, das
alles kostet viel Geld. Kleine Institute können das viel schwerer
wegstecken, und für sie steigt
der Druck überproportional. Das
alles zwingt zu Reaktionen auf
der Kostenseite.
Das heißt, es werden mehr ländliche Filialen geschlossen?
Ganz auffangen können wir die
Mehrkosten nicht. Vor allem
kleine Sparkassen müssen nun
gegensteuern, da werden Filialen
immer ein Thema. Hinzu
kommt, dass viele Kunden nur
noch weniger als zweimal im
Jahr in ihre Filiale kommen und
stattdessen über Internet und
Smartphone-Apps kommunizieren. Wenn sie kommen, wollen sie qualifizierte Beratung, etwa für Altersvorsorge oder Wohnungsfinanzierung.
Deshalb
stellt jedes Haus Überlegungen
für das Filialnetz an.
Die Sparkassen haben aber doch
immer ihre starke Präsenz in der
Fläche hochgehalten.
Wichtig ist: Es geht nicht um einen Rückzug aus der Fläche. Sondern um Anpassungen. Wir haben in den vergangenen zehn
Jahren das Netz um zehn Prozent verkleinert, in den nächsten
Jahren wohl in ähnlichem Umfang. Es gibt noch relativ viele Institute mit Filialen, die nur von
ein oder zwei Mitarbeitern besetzt sind. Die geforderte qualifizierte Beratung kann eine Person, die alleine in der Filiale ist,
kaum leisten. Hier wird sicherlich noch weiter angepasst.
Bleibt auch nach der Fusion mit Schönau-Todtnau eine der kleinen
Sparkassen im Land: die neue Sparkasse Wiesental, hier der Sitz Schopfheim. Peter Schneider, Präsident des baden-württembergischen Sparkassenverbands, geißelt die europäische Zinspolitik heftig.
FOTOS: HÖNIG/SVBW, INES RUDEL (ZVG)
die Sparkassen auf anderen Feleinem direkten Nachbarn zudern mehr verdienen.
sammenzugehen, gibt dem Institut aber auch eine höhere
Leistungsstufe im Angebot. Das Der Druck auf die Gewinne wird
ist eine sehr vernünftige Lösung. sich in den nächsten Jahren ganz
deutlich verstärken, das zeigen
all unsere Simulationen. Die
Bis hin zu einer Sparkasse WieEZB-Geldpolitik ist abnorm und
sental von Lörrach bis Todtnau?
fatal. Sie ist nur an den InteresIst die aktuelle Fusion des kleins- So weit würde ich nicht gleich sen der Schuldenstaaten ausgeten Institutes im Land mit einem gehen. Jetzt sollen sie mal mit richtet. Doch Schuldenmacherei
der kleinsten ein Muster, würden Schopfheim fusionieren, das ist führt immer ins Elend. Diese PoSie Fusionen begrüßen?
ein sehr stabiles Haus mit einer litik wird, wenn sie sich fortsetzt,
Größenordnung, die auf jeden schwerste gesellschaftliche Verwerfungen bringen – und uns im
Ja. Ich kann dazu raten, sich zu- Fall Perspektive gibt.
Alter an den Bettelstab.
sammenzuschließen. Ich zwinge
oder dränge aber niemanden.
In Baden gibt es noch einige
2015 hatten Sie selbst Glück,
Am besten ist immer, wenn die
weitere Sparkassen, die auffällig
dass Ihre Kunden so schuldenErkenntnis vor Ort wächst. Die
klein sind.
freudig waren und massiv ImTräger, also die Kommunen, wolmobilienkredite aufnahmen.
len ihre Sparkasse natürlich hal- Das ist historisch bedingt: In BaDas hat letztlich auch die Bilanz
ten, solange es irgend geht. Aber den ist die Sparkassenbewegung
gerettet. Gefährdet die seit März
wie man im aktuellen Fall sieht, auf Gemeindeebene entstanden
geltende Wohnimmobilienrichtkann ein sehr kleines Geschäfts- – und dort geblieben. In Würtlinie diese Kreditvergabe?
gebiet ein Problem darstellen.
temberg entstand sie bei den
Oberämtern, den Vorgängern
Schönau-Todtnau litt unter der
der Landkreise, dadurch haben Wir haben insgesamt gute Geverlangten Risikovorsorge, da
sie größere Gebiete. Die badi- schäftszahlen im zweiten Quargab es nicht mehr viele Spielräu- schen sind deswegen aber nicht tal 2016 aber bei den Immobilime für das Kreditgeschäft.
schlechter. Freiburg, Staufen- enkrediten einen Rückgang von
Breisach, Markgräflerland, Lör- 20 Prozent erlebt. Die EU hat dieDas Haus hat alle regulatori- rach und Hochrhein sind ja bä- se Richtlinie vorgespurt, damit
schen Kennziffern erfüllt und renstark. Da spiegelt sich die hätte man leben können. Der
keine besonderen Risiken, doch Wirtschaftskraft entlang der Bundesgesetzgeber hat sie aber
es wurde wegen der Vorgaben Rheinschiene. Im Hochschwarz- völlig unsinnig verschärft. Dabei
hatten wir mit Kreditausfällen
wirklich immer enger. Mit den wald sieht das anders aus.
und Überschuldung beim Wohtatsächlichen Risiken hatte das
nungsbau gar keine Probleme.
gar nichts zu tun. Schönau-TodtWie viele Sparkassen wird es in
nau kann gar nicht sehr eigenkaBaden-Württemberg in zehn
Aber man will Leute davor schütpitalstark sein oder eine überJahren noch geben?
zen, in Schulden zu ersticken,
durchschnittliche Risikotragfäwenn die Zinsen wieder steigen.
higkeit haben, das gibt das Ge- Etwas weniger als heute. Wenn
schäftsgebiet gar nicht her. die EZB zehn Jahre so weiterDann wird es schwierig, auch macht, werden das viele Banken So hat man sich das gedacht, das
weil eben die Zinspolitik ganz nicht überleben, Sparkassen und ist auch nicht falsch. Aber damit
stark auf die Gewinne drückt. genossenschaftliche Institute kämen die Banken gut zu
Der Tourismus, der das Ge- noch am besten. Bei normalen Streich. Nun dürfen wir Immobischäftsgebiet prägt, ist eine Verhältnissen erwarte ich noch lien nicht mehr so mit Blick auf
Wertsteigerungen bewerten wie
Branche, die mit Unwägbarkei- eine Handvoll Fusionen.
früher. Renovierungskredite für
ten kämpft. Da ist es enorm
Ältere sind nicht nur erschwert,
schwierig, dem regulatorischen
Bleibt die Zinspolitik, wie sie ist,
es wird zudem große UnsicherDruck alleine standzuhalten. Mit
müssten Sie Wege finden, wie
heit gesät. Aber auch Selbstständige werden Probleme haben,
FAKTEN
Kredite zu bekommen, wenn sie
kein ganz stetiges Einkommen
haben, vom Gastronom bis zum
Sparkassen-Fusion imWiesental
Tankstellenpächter.
Mit dem Ausscheiden des amtierenden Vorstandschefs der
Sparkasse Schönau-Todtnau zum Jahresende wurden nach
Nun müssten Sie mehr Risikolangen Gerüchten Nägel mit Köpfen gemacht. Am Montag
vorsorge betreiben, schwächt
erklärte das Haus die Fusion mit dem Nachbarinstitut Schopfdas Ihre Ertragslage zusätzlich?
heim-Zell zur Sparkasse Wiesental. Schönau-Todtnau war,
gemessen an ihrer Bilanzsumme, die kleinste Sparkasse in
Wir haben generell eine sehr guBaden-Württemberg. Die nun 207 Mitarbeiter erhalten eine
te Risikotragfähigkeit. BürokraBeschäftigungsgarantie, die Filiale Todtnauberg wird getie und Geldpolitik sorgen uns
DS
DAS GESPRÄCH
schlossen, die Zahl der Ausbildungsplätze reduziert.
viel mehr.
FÜHRTE RENÉ ZIPPERLEN
Wirtschaft überrascht
über eigene Stärke
WVIB
erwartet Probleme für die Türkei
Die Wirtschaft im Südwesten
steht auch im Jahr sieben nach
der Finanz- und Wirtschaftskrise
stark da. Zuletzt hatte selbst der
Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden (WVIB)
vor einer Überschätzung der eigenen Stärke gewarnt. In einer
Konjunkturumfrage des Verbandes aber zeigt sich eine deutliche
Mehrheit der teilnehmenden
Betriebe weiterhin optimistisch.
Im ersten Halbjahr haben die
rund 1 000 Mitgliedsunternehmen des WVIB ein Umsatzplus
von 5,5 Prozent erzielt und lagen
damit 0,4 Prozent über dem Vorjahr. „Das ist sehr stabil. Ich war
selbst überrascht“, kommentierte Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des WVIB, die aktuelle Konjunkturumfrage. Es
ist, als ob den Unternehmern ihr
Erfolg nicht mehr geheuer wäre.
Doch der Chef des Unternehmerverbandes hat auch eine Erklärung für die Stabilität. Dievielen familiengeführten mittelständischen Unternehmen im
Schwarzwald und in der Rheinebene, die mit ihren Produkten
Nischen besetzten, bildeten eine
Art „Risikovermeidungsstruktur“: Kommt ein Unternehmen
ins Wanken, ist das für die Region kaum spürbar. Andersverhält
es sich mit Konzernen, von deren Wohlergehen eine ganze Region abhängig ist.
Beim WVIB ist man sich seiner
Stärke durch den sehr hohen Anteil an Familienbetrieben zunehmend bewusst. Mit einer gewissen Sorge beobachtet der Verband daher, dass mehr als ein
Fünftel der 1 000 Mitgliedsunternehmen noch keine Nachfolgestrategie hat. 42 Prozent der
Betriebe planen mit einem
Nachfolger aus der eigenen Familie, 28 Prozent überlegen, einen Geschäftsführer einzustellen. An einen Verkauf des Unternehmens denken die wenigsten.
Für die Nachfolge gibt es die unterschiedlichsten Modelle. Das
Kirchzartener ElektrotechnikUnternehmen FSM mit 130 Beschäftigten etwa hat für die drei
Gründer zwei Familiennachfolger gefunden, einen weiteren
Geschäftsführer ohne Verwandtschaftsverhältnis berufen und
den Betrieb in eine kleine AG
umgewandelt. Über den Aufsichtsrat hat die Gründergeneration so weiterhin ein gewisses
Mitspracherecht.
Auch für das zweite Halbjahr
bleibt die Industrie im Schwarzwald optimistisch, wenn auch
ein wenig verhaltener als 2015. 52
Prozent rechnen mit gleichbleibenden Umsätzen, 37 Prozent mit einer weiteren Steige-
rung und nur elf Prozent gehen
von fallenden Umsätzen aus.
Wer optimistisch ist, investiert.
In Maschinen, Gebäude und
Menschen. Im ersten Halbjahr
haben die Mitgliedsunternehmen des WVIB 1 124 neue Mitarbeiter eingestellt; wenn es genug
Arbeitskräfte gäbe, wären es
doppelt so viele gewesen, ergab
die Umfrage.
Zu einer etwas nüchterneren
Einschätzung der Lage ist das
Statistische Landesamt in dieser
Woche gekommen. Die Statistiker beobachteten in der ersten
Jahreshälfte für die Wirtschaft
im Land eine deutliche Abschwächung aufgrund der nachlassenden Auslandsnachfrage.
Das Wachstum 2016 dürfte ihrer
Meinung nach größtenteils von
der Binnenwirtschaft ausgehen.
Zwischen 1,6 und 1,8 Prozent
Wachstum sollen für 2016 dennoch erreicht werden, prognostiziert das Statistische Landesamt.
–
Krise kommt langsam an
–
Ganz entscheidend sind für die
exportorientierte hiesige Industrie die Perspektiven der Weltkonjunktur. Münzer zitierte die
Einschätzung des Instituts für
Weltwirtschaft in Kiel, nachdem
ein kräftiger Konjunkturaufschwung weiterhin nicht in Sicht
sei. Käme es dazu, dann frage er
sich, so Münzer, was das für den
jetzt schon am Anschlag produzierenden Südwesten bedeute.
Die vielen Krisenherde wirken
sich bislang nur wenig auf die
heimische Wirtschaft aus. Die
Russland-Sanktionen sind kaum
noch ein Thema. Die Krise in der
Türkei kommt erst allmählich
an. Der Freiburger Medizintechnikunternehmer Bert Sutter
spricht von einem schwächer gewordenen Türkei-Geschäft, weil
Ankara kaum noch große Investitionen tätige. WVIB-Präsident Klaus Endress hat für sein
Messtechnikunternehmen noch
keinen Rückgang festgestellt. Er
hat aber keine Zweifel, dass sich
die Industrie jetzt mit Investitionen zurückhält. Unternehmen
investierten nur dann, wenn es
sich lohne und sicher sei. Das sei
in der Türkei nicht mehr gegeben. „Das wird sich sehr negativ
auswirken – garantiert“, so Endress. Der Brexit bereitet dem gebürtigen Schweizer weniger Sorgen. Die Kernländer der EU –
Deutschland, Frankreich, Italien
und Spanien – seien für sein Unternehmen die wichtigsten
Märkte. Eine schlimme Vorstellung hingegen wäre für Endress
ein US-Präsident Donald Trump.
KLAUS RIEXINGER
ARBEITSMARKT IM JULI
Arbeitslosenquote und
ihre Veränderung gegenüber dem Vormonat
Leichter Anstieg
Zum Beginn der Sommerferien ist
die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk
der Arbeitsagentur Freiburg um
192 auf 14082 angestiegen.
Die Arbeitslosenquote stieg damit
um 0,1 auf 4,0 Prozent.
Für die Zeit nach der Ferien
erwartet die Arbeitsagentur wieder
sinkende Zahlen.
Landkreis
Emmendingen
5,8%
2,9%
+/- 0
Landkreis
+/- 0 BreisgauStadt
Freiburg
Hochschw.
3,2%
Quelle: Agentur für Arbeit, Freiburg
„Kann zu Fusionen raten“
+ 0,1
BZ-Grafik
Der Sonntag · 31. Juli 2016
20 000
6000
Arbeitslose
14082
4
4000
15 000
+192
10 000
A S O N D J F M A M JJ
offene Stellen
47
4700
-198
2000
0
A S O N D J F M A M JJ
10 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 31. Juli 2016
KURZ GEFASST
Gabriel will Korrekturen an Gerichtsbeschluss
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD)
setzt sich gegen Behauptungen des Oberlandesgerichts Düsseldorf zu seiner Sondererlaubnis für die Fusion der Supermarktketten Kaiser & Tengelmann und Edeka zur
Wehr. Gabriel habe bei dem Gericht einen
sogenannten Tatbestandsberichtigungsantrag eingereicht, bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums am Samstag. Damit
sollten Behauptungen korrigiert werden, die das Gericht in
der Begründung seiner Entscheidung vom 12. Juli aufgestellt
habe. Das OLG hatte damals die von Gabriel unter Auflagen
DPA
genehmigte Fusion gestoppt.
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Seehofer sagte nach einer Klausur seines Kabinetts in Gmund
am Tegernsee: „Ich kann mir diesen Satz auch beim besten Willen nicht zu eigen machen. Dafür ist die Problemlage zu groß.“
Innerhalb einer Woche hatten
ein Flüchtlingvermutlich aus Afghanistan in Würzburg und ein
Syrer in Ansbach Anschläge mit
offensichtlichem Bezug zur Terrororganisation
Islamischer
Staat verübt und mehrere Menschen schwer verletzt. Ferner erschoss ein Deutsch-Iraner bei einem Amoklauf in München
neun Menschen und sich selbst.
Merkel war an keinen der Tatorte
gefahren, nimmt aber an diesem
Sonntag an der Trauerfeier für
die Toten von München teil.
Seehofer erklärte in seiner ersten offiziellen Reaktion auf Merkels wiederholtes „Wir schaffen
das“: „Ich würde damit all mei-
FOTO: DPA
wirklich Schutzbedürftigen. In
den vergangenen Monaten sind
die Zahlen der neu angekommenen Flüchtlinge allerdings bereits drastisch gesunken.
Seehofer nannte das während
der Klausur seines Kabinetts beschlossene Sicherheitskonzept
für Bayern das „umfassendste
und tiefste“, das bisher in der
Bundesrepublik vorgelegt worden sei. Danach soll zum Beispiel
die Polizei in Bayern von 2017 bis
2020 um 2 000 Kräfte aufgestockt und mit modernster Ausrüstung ausgestattet werden.
Ohne Merkel direkt zu erwähnen, sagte er, er werde „sehr genau darauf achten“, dass auch in
Berlin und Brüssel die Sicherheitspolitik vorangetrieben werde.
Die Gewerkschaft der Polizei
(Gdp) beklagte, die größten Personallücken gebe es in den Ländern, die jahrzehntelang Stellen
im öffentlichen Dienst gestrichen hätten. „Dort muss jetzt
schnell gehandelt werden“, sagte
GdP-Chef Oliver Malchow. Die
Polizeibeamten in den Ländern
hätten einen Berg von etwa 20
Millionen Überstunden angehäuft. Bundesweit müssten
mindestens 20 000 zusätzliche
Stellen geschaffen werden. Malchow mahnte, Politiker sollten
nicht von einem „Krieg“ gegen
den IS sprechen. Terroristen seien Straftäter und Mörder. „Es ist
allein Aufgabe der Polizei, mit ihnen fertig zu werden.“
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov wünschen sich 65 Prozent
der Bürger mehr Präsenz der Polizei. 57 Prozent sprechen sich
für eine Änderung des Grundgesetzes aus, um Bundeswehreinsätze im Inland zu erleichtern.
Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) verwies darauf, dass es immer noch
rund 150 000 Menschen in
Deutschland gebe, deren Herkunft ungewiss sei. „Wir müssen
wissen, wer im Lande ist. Nur so
können wir uns, auch was Prävention oder Terroraktivitäten
anbelangt, wappnen.“ BadenWürttembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann
(Grüne) rief dazu auf, sich nicht
von Angst leiten zu lassen. Sonst
hätten die Terroristen gewonnen.
Trump will nicht mehr nett sein
100 Tage vor der PRÄSIDENTENWAHL in den USA nimmt der Zweikampf Fahrt auf – Hackerangriffe aus Moskau?
WASHINGTON (DPA). 100 Tage
vor der Präsidentenwahl in den
USA ist der erbitterte Zweikampf
zwischen dem Republikaner Donald Trump und der Demokratin
Hillary Clinton in vollem Gange.
Clinton setzte am Samstag eine
dreitägige Bustour durch die
möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaaten Pennsylvania und Ohio fort. Bereits am
Freitag hatte Trump bei einem
Wahlkampfauftritt in Colorado
Springs (Colorado) angekündigt,
dass er jetzt „die Handschuhe
ausziehen“ werde: „No more Mr.
Nice Guy“ (Vorbei mit dem netten Kerl).
Unterdessen wächst bei den
US-Demokraten die Sorge, dass
es zu weiteren Störmanövern
von außen kommen könnte –
beispielsweise durch Enthüllungen nach Hackerattacken. Am
Freitag war bekannt geworden,
dass das Bundeskriminalamt FBI
nach dem Hacken von E-Mails
beim Parteivorstand zwei weite-
re illegale Zugriffe auf Unterlagen der Demokraten untersucht.
Demnach wurden auch Wählerdaten gehackt, die in einem System des Parteivorstandes gespeichert waren.
Am Freitag vergangener Woche hatte die Enthüllungsplattform Wikileaks gehackte E-Mails
von Mitgliedern und Mitarbeitern des Parteivorstandes veröffentlicht. Daraus ging hervor,
dass das Führungsgremium im
Vorwahlkampf zugunsten Clin-
ton und somit gegen ihren Rivalen Bernie Sanders voreingenommen war. Die Enthüllungen
hatten den Auftakt des Parteitages der Demokraten überschattet. IT-Experten machen ebenso
wie das Team der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Moskau für die Hackerangriffe verantwortlich. Auch ein Beamter aus US-Ermittlungskreisen sagte der New York Times
zufolge, die Angriffe trügen die
Handschrift Russlands.
DA S W E T TE R
23°
14° Lahr
Ettenheim
23°
6°
Notdienste aus Emmendingen
Emmendingen
Breisach a. Rh.
22°
13°
isam
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:116 117
Notruf-Fax:
Rettungs- und Feuerwehrleitstelle:
07641/460177
THW Emmendingen: 07641/2181
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Tierärzte-Notdienst:
07643/934040 (Großtiere),
07663/607790 (Kleintiere)
Kreiskrankenhaus Emmendingen:
Gartenstr. 44, 07641/4540
Rettungshundestaffel Breisgau-Ortenau
(BRH): 07641/19222
Seehofer widerspricht Merkel. Streit will er keinen, sagt er.
ner Verantwortung, die ich auch
in einem Eid abgelegt habe,
nicht gerecht.“ Die Lösungsansätze seien zu unbefriedigend. Er
habe Kraft seines Amtes viele Informationen. „Und deshalb müssen wir hier in Deutschland noch
ein ganzes Stück besser werden
in allen Facetten.“
Er sage so etwas nicht leichtfertig und wolle auch keinen
Streit. Die Schwesterparteien
CDU und CSU seien „gut unterwegs“. Merkel und er wollten fair
miteinander umgehen. „Aber
ich will der Öffentlichkeit auch
nicht die Unwahrheit sagen.“
Seehofer pochte wieder auf Beschränkungen des Flüchtlingszuzugs. Das sei eine Voraussetzung für die Sicherheit im Land
und auch für die Integration der
Elzach
Elz
Dre
Polizei Notruf: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
(Erwachsene) durchgehend geöffnet,
Hugstetter Straße 55
Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst:
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Krankentransporte: 0761/19222
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Informationszentrale für Vergiftungen:
Mathildenstraße 1, 0761/1 92 40
Zahnärztlicher Notdienst:
Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42
Freiburg-Land: 01 80/3 222 555 - 41
Augenärztlicher Bereitschaftsdienst:
Universitäts-Augenklinik, Killianstr. 5
0180/6075311
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Badenova: 0 18 02/767767
Privatärztl. Notdienst: 01 80/3 83 00 00
Privater Orthopädischer Notdienst:
0 18 03/26 36 36
Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt:
durchgehend erreichbar; Basler Straße 8,
0761/2 85 85 85
Frauen- und Kinderschutzhaus:
0761/3 10 72
Rechtsanwalt Notdienst:
Bereitschaftsdienst täglich von 18 bis 8 Uhr,
am Wochenende und an Feiertagen rund
um die Uhr, 01 72/745 19 40
Bundeswehr Standortarzt:
Müllheim, 0 76 31/90 17 15
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst:
0761/7 22 66
Bereitschaftsdienst der Tierschutzvereine:
Tierschutzverein Freiburg, 0761/8 44 44
Tierbestattungen:
Tierfriedhof Eschaton Frbg., 0172/7416002
„Wir schaffen das“: Der CSU-CHEF ärgert sich über Bundeskanzlerin Merkel
Berlin (dpa). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
und CSU-Chef Horst Seehofer bleiben in der Flüchtlingspolitik auch nach den
islamistisch motivierten
Terroranschlägen in Bayern
auf großer Distanz zueinander. Der Ministerpräsident kritisierte am Samstag
Merkels am Donnerstag
wiederholten Appell „Wir
schaffen das“ zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.
in
3. 9.– 4. 9.
3. 9.–10. 9.
4. 9.– 8. 9.
7. 9.–11. 9.
Seehofer wieder auf Distanz
Rhe
FUSION
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
24°
2
Neustadt
FELDBERG
1493 m
13°
Schluchsee
9°
Bonndorf
18°
St. Blasien
10°
23° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 15°
Tiengen
Rheinfelden
Heute verbreitet Wolken, zeitweise Sonne und
immer wieder nass. Vor allem im Süden teils
kräftige Schauer oder Gewitter. Temperaturen
zwischen 20 und 25 Grad. Schwacher Westwind.
heute
22°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Ein Tief über Skandinavien lenkt kühlere Meeresluft nach Südbaden. Heute ziehen den ganzen
Tag viele Wolken über uns hinweg und die
Sonne kann sich nur zeitweise durchsetzen. In
schwüler Luft bilden sich teils kräftige Schauer
oder Gewitter. Mit Temperaturen bis 22 Grad ist
es deutlich kühler als zuvor. Dazu weht leichter
Westwind. Die neue Woche beginnt freundlicher.
Am Montag und Dienstag wechseln sich Sonne
und Wolken ab, Schauer gibt es kaum noch.
18°
10°
22°
13°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
23°
15°
9 l/m²
Niederschlag
übermorgen
22°
2
2
0 l/m²
g
Niederschlag
0 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
20°
12°
Bremen
Hannover
Dresden
Nürnberg
5°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
06:03/21:06Uhr
03:37/19:04Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
22°
13°
Freiburg
20°
16°
25°
16° Berlin
Essen
20°
23°
12°
13°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
Hamburg
23°
12°
23°
15° München
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Der Sonntag
Sport
Ihre Meinung
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Leserbrief im INTERNET schreiben:
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Interview mit Hille Perl
Hille Perl (Foto: ZVG/Gotarski) hat
die Viola da Gamba aus der AltenMusik-Eckeherausgeholt.AmDienstag tritt sie in Freiburg auf. Ein InterSEITE 14
view auf
31.Juli2016
Schrunser Kaderschmiede
Schon zum zehnten Mal war der SC FREIBURG im Montafon zu Gast
Zum zehnten Mal in Folge
hat sich der SC Freiburg in
Schruns im Montafon auf
die Saison vorbereitet. Dort
spielten sie unter anderem
gegen den türkischen Erstligisten Çaykur Rizespor
und gewannen den ersten
ernsthaften Test der Vorbereitung mit 2:1. Trainer
Christian Streich zog ein
positives Fazit der acht Tage.
Genauer Beobachter: Christian
BILD: SCHÖN
Streich
Die Tour de France im Montafon? Nein, der SC Freiburg auf dem Weg zum Training.
Neuzugang Onur Bulut machen diese Einheiten hingegen
nicht so viel aus. „Ich war letztes
Jahr in der zweiten Liga einer der
laufstärksten Spieler und das
kommt mir jetzt zugute“, glaubt
der 22-jährige Deutsch-Türke. Er
fühlt sich beim SC schon so wohl,
als wäre er schon viel länger dort
und den anderen Neuen geht es
ähnlich. Am Ende der Woche
musste Bulut allerdings pausieren, weil er einen Schlag von seinem vorherigen und jetzigen
Teamkollegen Janik Haberer abbekommen hat, worauf sich dieser von seinem Kumpel prompt
eine Standpauke anzuhören hatte. Eigentlich war Bulut jedoch
froh, dass Haberer zusammen
mit ihm zum SC gewechselt ist,
weil er damit zumindest einen
Mitspieler kannte. „Aber ich
konnte ganz schnell mit den anderen rumflachsen und Spaß haben.“
Auf dem Trainingsplatz ist
hingegen der Konkurrenzkampf
zu spüren. Auch wenn der Saisonstart mit dem DFB-Pokal
noch drei Wochen entfernt ist,
wollen sich alle schon jetzt empfehlen. Aleksandar Ignjovski findet das gut: „Wir haben für alle
Positionen zwei bis drei Spieler,
alle haben Druck und geben
Gas.“ Der 25-jährige Serbe ist der
einzige Neuzugang, der schon
mehrere Jahre in der ersten Liga
gespielt hat, in Frankfurt zuletzt
aber kaum noch zum Zug kam.
Der Außenverteidiger hofft nun
auf mehr Spielzeit und ist sich sicher, „dass jeder hier eine faire
Chance bekommt, weil der Trainer sehr korrekt ist“. Nicht nur
die Zugänge, auch die bisherigen
Spieler müssen sich in der Vorbereitung an eine taktische Neuerung gewöhnen. Streich lässt die
Dreier- beziehungsweise Fünferkette trainieren und probiert sie
auch in den Testspielen aus. Der
Chefcoach hat sich aber noch
nicht entschieden, ob sie grundsätzlich die neue Ausrichtung
sein soll oder nur eine Alternative zum bisherigen 4-4-2-System.
–
Der Konkurrenzkampf
ist in vollem Gange
–
Für Manuel Gulde und Jonas
Meffert, die in den vergangenen
beiden Jahren noch beim Karlsruher SC zusammen gespielt haben, ist das ebenfalls eine Umstellung,
bei
der
Innenverteidiger Gulde aber einige positive Aspekte sieht: „In der
Defensive hat man einen Mann
mehr im Zentrum und in der Offensive sind die Positionen relativ klar besetzt, so dass man gut
umschalten und schnelle Konter
fahren kann.“ Das System biete
viel Kreativität, nicht umsonst
BILD: KELLER
hätten es bereits einige in der
Bundesliga gespielt.
Im Testspiel gegen Rizespor
hat die Abstimmung zwischen
den verschiedenen Mannschaftsteilen schon gut funktioniert.
Allerdings stand in der ersten Elf
nur ein Neuzugang, Manuel Gulde. Die Tore fielen nach Standardsituationen. Marc Oliver
Kempf (21. Minute) verwandelte
einen Eckball von Vincenzo Grifo per Kopf, Florian Niederlechner traf in der siebten Minute
der Nachspielzeit nach einem
Freistoß von Julian Schuster. Torwart Alexander Schwolow saß
dabei weiterhin nur auf der Tribüne, weil ihn immer noch eine
Knochenhautentzündung plagt.
Nach einer Trainingseinheit mit
der Mannschaft musste er wieder aufs Rad umsteigen.
Sportdirektor Klemens Hartenbach und Sportvorstand Jochen Saier suchen unterdessen
nach einem Ersatz für Torhüter
Zackery Steffen, der in die USA
gewechselt ist. Noch sei allerdings nicht klar, ob dieser eher
„alt und erfahren oder jung und
entwicklungsfähig“ sein soll.
Auf dem Heimweg nach Freiburg traf der SC am Samstag
beim Kooperationspartner FV
Ravensburg auf den Zweitligisten 1860 München. Die Partie
endete 0:0 – wobei der SC die
bessere Spielanlage bot.
Mitglied werden,
Online spenden, Infos:
www.lebenshilfe.de
KURZ GEFASST
OLYMPIA
Australier üben Kritik wegen Raucher
Nach der Evakuierung wegen eines Feuers im olympischen
Dorf in Rio de Janeiro kritisiert die australische Delegation
erneut die dortigen Zustände. Das Feuer sei im Parkhaus
ausgebrochen, dort liege viel Müll herum, sagte Delegationschefin Kitty Chiller. Viele Arbeiter dort würden rauchen: „Das
ist aber eine Nichtraucher-Anlage.“ Rund 100 Mitglieder des
Teams hätten das Hochhaus verlassen müssen. „Es gab keine
DPA
Verletzten“, so Chiller.
1860 MÜNCHEN
Aigner kehrt zurück
Die Rückkehr von Stefan Aigner von Eintracht Frankfurt zum
Zweitligisten 1860 München ist perfekt. Wie der hessische
Bundesligist mitteilte, sei dem Wunsch des gebürtigen Münchners entsprochen worden, zu den „Löwen“ zurückzukehren.
Aigner spielte bereits von 2009 bis 2012 fürden TSV 1860 und
erhielt laut Medienberichten einen Vertrag bis 2020. Nach
Ivica Olic, dem früheren Freiburger Karim Matmour sowie
Fanol Perdedaj ist Aigner bereits der vierte Neuzugang mit
DPA
Bundesliga-Erfahrung.
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geistiger Behinderung
riedenstauben
gute Platzierung im
werden gen
Staaten-Ranking.
Himmel steiDabei fällt a priori
gen, und bestimmt
der Tipp leicht, die
wird irgendjemand
meisten Edelplaketeine hehre Rede halten gewinnen die
ten über die BedeuAmerikaner, und
tung der Jugend für
den zweiten Rang im
TONI NACHBAR
die VölkerverstänMedaillenspiegel
digung. Wenn am
belegen die ChineFreitag die Olympischen Spiele sen. Der von Peking so vehein Rio de Janeiro feierlich erment befeuerte Griff nach der
öffnet werden, bietet das akabsoluten Sport-Suprematie
tuelle Weltgeschehen eine erdürfte nochmals vertagt bleischreckende Kulisse für das
ben.
größte Sportfest auf dem Glo- Hinter den Amerikanern und
bus.
Chinesen raufen die SüdkoNur: War es 1980, 1992 oder
reaner und die Australier, die
2004 besser um den Weltfrie- Deutschen und die Briten um
den bestellt?
die nächsten Plätze. FunktioMöglicherweise auch nicht.
näre, Politiker, die Medien und
Heute ist jedoch der „schöne
– seien wir ehrlich – auch ein
Schein“ der Spiele als Kontrast großer Teil des weltweiten Puzu einer Welt voller Spannun- blikums wird sich dem nicht
gen, Gewalt und Elend verentziehen.
blasster denn je. Der Sport
Wer hier ein Plädoyer herausverliert täglich an Glaubwürliest, die Olympischen Spiele
digkeit, die Debatte um einen als Zuschauer zu boykottieren
Ausschluss des kompletten
– liegt falsch. Denn man kann
russischen Teams konnte nie
das Sportfest trotz alldem geverhehlen, dass auch ohne
nießen – ohne schlechtes GeAthleten aus Moskau und
wissen und jedes SchamgeSt. Petersburg in Rio Leistunfühl. Denn in Rio wird auch
gen erzielt werden, die nur mit guter, ehrlicher und authenDoping möglich sind.
tischer Sport geboten. Noch
Dies alleswird für 16 Tage sogar immer. Diesen hinter allem
zurücktreten hinter einen lei- Doping, Schein und Starkult
denschaftlich geführten
zu finden, wird tatsächlich
Kampf um Medaillen und eine immer schwieriger.
!!! Stark reduziert bei Betten-Jundt !!!
Foto: Hans D. Beyer
Familie bunt bewegt
Doping und Medaillenspiegel
sind nicht alles
F
DANIELA FRAHM
In der Halbzeitpause des Testspiels gegen Çaykur Rizespor bedankte sich der Geschäftsführer
von Montafon Tourismus, Manuel Bitschnau, beim Sportclub
für seine zehnjährige Treue. SCPräsident Fritz Keller gab die
warmen Worte zurück: „Bei euch
fühlen wir uns heimisch, ihr seid
tolle Gastgeber.“ Vor allem galt
das Platzwart Rudi Summer, der
zusammen mit seinem Team
wieder für perfekte Trainingsbedingungen gesorgt hatte.
„Ich bin zufrieden“, sagt
Streich, „wir hatten Glück mit
dem Wetter, es gab keine Verletzungen und die Mannschaft war
sehr schnell beieinander.“ Bis
auf ein Gewitter kurz vor dem
Testspiel war es im Montafon die
ganze Woche über trocken und
nicht zu warm. Athletiktrainer
Simon Ickert ließ die Spieler
trotzdem schwitzen. Die Hochintensivläufe und die Läufe mit
Gewichtschlitten waren bei den
Spielern nicht so beliebt wie die
Übungen mit Ball, in denen es
ums Zweikampfverhalten und
die Passgenauigkeit ging. „Das
ist Fußball, Laufen ist Leichtathletik“, stöhnte Verteidiger Marc
Torrejón.
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12 SPORT
Der Sonntag · 31. Juli 2016
Große
Olympia-Vorfreude
Die deutschen FUSSBALLTEAMS sind gespannt auf Rio
An ihre erste Begegnung mit
Horst Hrubesch kann sich Silvia
Neid gut erinnern. Es war bei einem Trainerlehrgang unter Gero
Bisanz in den 90er-Jahren, da
spielte die Frauen-Nationalmannschaft gegen die angehenden Fußballlehrer. „Der Horst
stand da vorne drin wie ein
Baum. Den haben wir besprungen und kamen kaum an ihm
hoch“, sagte die heutige Bundestrainerin lächelnd. Jetzt fliegen
Neid und Hrubesch als verantwortliche Trainer der deutschen
Fußball-Teams zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro. „Ich hoffe, dass wir uns am 21.
August wiedersehen auf dem
Nachhauseweg und haben dann
die Medaillen um den Hals“, sagte Hrubesch, die einstige Kante
im Sturm. Die beiden verstehen
sich bestens und zeigten sich vor
dem Abflug der Frauen am Freitag sowie der Männer gestern
voller Vorfreude auf ihr jeweils
letztes Turnier in verantwortlicher DFB-Position. „Die Gefühle sind super, ich genieße das jeden Tag“, sagte Neid bei einem
gemeinsamen Pressegespräch.
„Ich freue mich riesig auf das
Turnier, das sind ja meine ersten
Olympischen Spiele“, sagte Hrubesch.
Vor allem Neid ließ keinen
Zweifel daran, dass Gold für den
zweimaligen Weltmeister das
Ziel ist. Das Frauenfinale findet
am 19. August statt, die Männer
sind am 20. dran. Beide Partien
werden im Maracanã-Stadion
ausgetragen. Die 52 Jahre alte
Neid schwärmte dem 13 Jahre älteren Hrubesch vor allem vom
olympischen Dorf und dem
Geist bei den Spielen vor: „Du gehörst da zu dieser großen Familie dazu, alle kämpfen um Medaillen. Das ist ein Wahnsinnsgefühl, das kann man nicht in
Worte fassen.“
Die Frauen müssen allerdings
das Finale erreichen, um überhaupt ins Dorf einziehen zu dürfen, bei den Männern würde das
Halbfinale reichen. Hrubeschs
Profis treffen in der Vorrunde
auf Mexiko, Südkorea und Fidschi. Neids Spielerinnen werden in São Paulo und Brasiliavon
Simbabwe, Australien und Kanada gefordert.
Gute Stimmung bei den deutschen Fußballtrainern Horst HruFOTO:DPA
besch und Silvia Neid.
Neid hatte als Spielerin 1996
die Olympia-Premiere im Frauenfußball erlebt und danach ihre Nationalmannschaftskarriere
beendet. Sie riet Hrubesch auch
zum Besuch der Abschlussfeier:
„Das kann ich dir empfehlen,
Horst. Mach das auch noch!“
Die beiden Trainer haben zudem ein gemeinsames Abendessen der beiden Mannschaften
arrangiert. Zumal bei den DFBFrauen mit Saskia Bartusiak, Simone Laudehr, Annike Krahn,
Babett Peter, Anja Mittag und
Melanie Behringer noch sechs
Bronze-Gewinnerinnen
von
2008 dabei sind. „Die Mädels haben gestern auch was erzählt, im
Moment hat jeder Spaß daran,
jeder will da hin“, sagte Hrubesch. „Alles was du jetzt hörst,
ist positiv.“
Solche gemeinsamen Veranstaltungen sind beim DFB eine
Seltenheit. Neid und Hrubesch
sind zwar beim DFB einst zur
gleichen Zeit eingestellt worden,
hatten aber bisher auch nicht so
viel miteinander zu tun. „Wenn,
dann nur privat – von jetzt an“,
scherzte die Bundestrainerin.
Und Hrubesch, der im Profifußball groß geworden ist, als die
Frauen noch müde belächelt
wurden, erklärte auf Nachfrage,
dass er „überhaupt kein Problem“ mit dem Frauenfußball habe. Und das Spiel damals, ergänzte Neid, sei „mehr ein Joke“
DPA
gewesen.
USA gewinnen Olympia-Test
Ingolstadt sucht nach Defensivspielern
Der FC Ingolstadt muss sich bei der Suche nach Verstärkungen
für die Defensive gedulden. „Im Abwehrbereich sind wir noch
auf der Suche und hoffen, dass wir das bald zu Ende bringen
können. Entscheidend ist, dass die Spieler charakterlich zu
uns passen und für den FC Ingolstadt finanzierbar sind“, sagte
Trainer Markus Kauczinski. „Wir suchen auf beiden Außenverteidigerpositionen und für die Innenverteidigerposition“,
erklärte Sportdirektor Thomas Linke. Über Anthony Jung von
RB Leipzig und Tim Leibold vom 1. FC Nürnberg wurde zuletzt
DPA
als mögliche Zugänge spekuliert.
FUSSBALL
Zukunft einmal plant, weiß ich
nicht, das weiß sie vielleicht
selbst auch noch nicht. Was ich
aber weiß, ist, dass Laura sich bisher immer für den Sport-Club
entschieden hat. Wir werden alles dafür tun, dass das noch lange so bleibt.“
Nach dem Studium kann sie
sich vorstellen, für die Verwaltung des SC zu arbeiten, der Fußball soll weiterhin an erster Stelle
stehen. Sie unterstützt auch die
Eliteschule in Freiburg bei der
Koordination, das sei ein guter
Einstieg. „Ich war ja selbst im Internat“, erinnert sich Benkarth.
„Deshalb kann ich dort, denke
ich, gut helfen.“
JULE ARWINSKI
Die Basketball-Nationalmannschaft der USA bezwang
mit ihrem Trainer Mike Krzyzewski in Chicago Olympia-Teilnehmer Venezuela souverän mit 80:45 (36:18) und zeigte vor
allem in der Defensive eine gute Leistung. Erfolgreichste Werfer
auf Seiten der Gastgeber waren Kyrie Irving (Cleveland Cavaliers/13 Punkte) und Klay Thompson (Golden State Warriors/13).
Die letzte Standortbestimmung vor Olympia in Rio (5. bis 21.
August) findet morgen in Houston gegen den afrikanischen
DPA
Teilnehmer in Rio, Nigeria, statt.
FUSSBALL
Die Olympiateilnahme ist der vorläufige Höhepunkt in der Karriere der LAURA BENKARTH
Die Freiburger Stammtorhüterin Laura Benkarth
fährt mit der Fußball-Nationalmannschaft der Frauen nach Brasilien. Obwohl
sie dort wahrscheinlich
nicht zum Einsatz kommen
wird, freut sie sich auf das
gemeinsame Erlebnis mit
dem „Team Deutschland“.
KURZ GEFASST
BASKETBALL
Fußball steht an erster Stelle
Karius fällt wegenVerletzung aus
Der FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp muss zum Saisonstart
auf den deutschen Torhüter Loris Karius verzichten. Der für
rund sechs Millionen Euro vom FSV Mainz 05 verpflichtete
Keeper zog sich im Testspiel gegen den FC Chelsea (0:1) einen
Bruch der rechten Hand zu und wird nun rund zweieinhalb
DPA
Monate pausieren müssen.
Laura Benkarth hatte in den vergangenen Wochen keine Langeweile. Vier Lehrgänge und endlose Trainingseinheiten musste
sie durchlaufen, bis feststand:
Sie ist dabei! Die Freiburger SCTorwärterin wird mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen teilnehmen.
Zwei Tage vor Abflug nach Brasilien, am Freitagabend, trainierten die Spielerinnen alle zusammen in Frankfurt, dazwischen
mussten zahlreiche Presseanfragen beantwortet werden. Das tat
der guten Stimmung keinen Abbruch. Sie sei sehr neugierig auf
das Land und die Stimmung, erzählte Laura Benkarth.
Früher hat sie die Olympischen Spiele am Fernseher verfolgt. 2012 in London erinnert sie
sich, habe es ihr besonders gefallen, auch Sportarten anzuschauen, über die sie sich sonst nicht
informiere. Diese Offenheit ist
ihr auch als Teilnehmerin an den
Spielen wichtig: „Das Schöne an
Olympia ist, dass nicht nur wir
Fußballerinnen zusammen zu
einem Wettkampf gehen. Alle
Sportler gehen gemeinsam als
Team Deutschland.“
Auch in ihrer Freizeit beschränkt sich Benkarth keinesfalls auf den Fußball. Im Winter
fährt sie gerne Ski und Snowboard, ab und zu mag sie auch
Tischtennis. Doch viel Zeit ist dafür in den vergangenen Jahren
nicht geblieben.
Sie spielt nicht nur seit 2009
im Bundesligakader des SC Freiburg, sie studiert auch noch BWL
und Sportwissenschaften. „Mein
Studium ist aber schon in der
Schlussphase“, berichtet Laura
Benkarth. „Ich muss nur noch
meine Bachelorarbeit schreiben,
–
Mit fünf allein
unter lauter Jungs
–
In Freiburg eine feste Größe, in der Olympia-Mannschaft voraussichtFOTO: SEEGER
lich nur Ersatz-Torhüterin: Laura Benkarth.
das ist also zur Zeit ziemlich locker.“
Benkarth lebt in der Gegenwart, genießt es mit Freunden einen Kaffee trinken zu gehen
oder sich zum Abendessen zu
verabreden. Auch sportlich konzentriert sie sich erst einmal auf
die nahe Zukunft: Sie hofft auf
eine Medaille für ihre Mannschaft in Brasilien. Doch den
Deutschen droht mit Kanada
schon in der Gruppenphase ein
starker Gegner. Die USA und
Frankreich, aber auch Gastgeber
Brasilien, gelten ebenfalls als
große Favoriten.
Mit dem SC will Benkarth eine
erfolgreiche Bundesligasaison
spielen. Auch ihre Managerin
beim Sportclub, Birgit Bauer,
sagt: „Was genau Laura in ferner
2008 entdeckte der Sportclub
ihr Talent und sie zog von Biengen, wo sie bis dahin gelebt hatte,
nach Freiburg. Davor hatte sie
für den FC Wolfenweiler-Schallstadt gespielt. Begonnen mit
dem Fußball hat sie aber beim SV
Biengen, mit fünf Jahren, als einziges Mädchen zwischen lauter
Jungs. Mittlerweile blickt Laura
Benkarth auf eine beachtliche
Karriere zurück: Mit der U-17Mannschaft wurde sie 2009 Europameisterin, mit der U 20
2010 sogar Weltmeisterin. Ihre
Managerin beim SC Freiburg,
Birgit Bauer, begründet ihren Erfolg dadurch, dass die 22-Jährige
eine „komplette Torhüterin“ sei
und eine für die Mannschaft
wichtige „soziale und positive
Art“ habe.
Am liebsten erinnert sich Benkarth an die U-20-Weltmeisterschaft, bei der sie selbst zum Einsatz kam und anschließend den
Goldenen Handschuh verliehen
bekam, sowie an ihre Nominierung für die A-Nationalmannschaft im Oktober 2012. Auf ihren ersten Einsatz dort musste
sie allerdings über drei Jahre
warten. Auch ein Einsatz während den Olympischen Spielen
an Stelle von Almuth Schult ist
unwahrscheinlich. „Natürlich ist
es immer nochmal schöner,
wenn man selbst zum Einsatz
kommt“, räumt Benkarth ein.
„Ich freue mich aber auch einfach darüber, mit dabei sein zu
dürfen.“
Das Ende einer großen Karriere
Nach SCHWEINSTEIGERS Rücktritt aus der Nationalmannschaft bleibt unklar, wie es bei ManU weitergeht
Der Rückzug von Bastian
Schweinsteiger aus der FußballNationalmannschaft und das
Rätselraten um die Zukunft des
Weltmeisters bei Manchester
United ist auch in den USA ein
heißes Thema. Genauer gesagt
beim FC Bayern, der auf seiner
Amerika-Tour gerade in Charlotte Station macht. Und zumindest eines hält der Münchner
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei den Spekulationen
um Schweinsteigers Zukunft für
undenkbar: „Ich bin zu hundert
Prozent überzeugt, dass er nicht
nach Deutschland zurückkehren
wird, weil sein Club war Bayern
München. Er wird nicht bei einem zweiten Bundesligaclub
aufschlagen, das würde mich total überraschen.“
Auch Philipp Lahm verfolgt alle Entwicklungen aufmerksam.
Seinem langjährigen Weggefährten zollte er „großen Respekt“
für dessen DFB-Laufbahn. „120
Länderspiele, das ist einfach eine
unglaubliche Leistung“, sagte
Lahm (113 Einsätze). 2014 waren
Abschied nach 120 Länderspielen:
Bastian Schweinsteiger. FOTO: DPA
beide gemeinsam in Brasilien
Weltmeister geworden. Lahm,
seinerzeit Kapitän, trat nach
dem Triumph zurück.
Bundestrainer Joachim Löw
beförderte daraufhin Schweinsteiger zum Kapitän. „Wir haben
viel miteinander erlebt. Für
mich ist Bastian ein überragender Fußballer, ein sensationeller
Typ“, sagte Lahm. Er nannte
Schweinsteiger einen der wenigen Freunde im Fußballgeschäft.
„Uns wird immer etwas verbinden: Wir sind beim FC Bayern
von der Jugend raufgekommen,
hatten da einen erfolgreichen
Weg, genauso in der Nationalmannschaft“, erinnerte der 32jährige. Zehn Jahre spielte das
Duo zusammen für Deutschland. Beim FC Bayern war ihr
größter gemeinsamer Erfolg der
Champions-League-Gewinn
2013.
Rummenigge sprach im BR
Sport von „einem klugen Zeitpunkt“, den Schweinsteiger kurz
vor seinem 32. Geburtstag nach
dem verpassten EM-Titelgewinn
in Frankreich gewählt habe. „Er
ist jetzt in einem Alter, in dem er
sich nur noch auf den Club konzentrieren will. Dementsprechend ist es eine kluge, gute und
nachvollziehbare Entscheidung“,
sagte der Ex-Nationalspieler.
Löw muss bis zum Testspiel
Ende August gegen Finnland
und dem darauffolgenden Start
in die WM-Qualifikation einen
neuen Kapitän auswählen, Favorit ist Bayern-Torwart Manuel
Neuer.
Spannend bleibt, wie es mit
Schweinsteigers Profi-Karriere
insgesamt weitergeht. Der neue
Trainer José Mourinho soll angeblich mit dem Routinier, der
2015 vom FC Bayern nach England wechselte und in Manchester einen Vertrag bis 2018 unterschrieb, nicht mehr planen. „Also wenn es einer weiß, was er
jetzt in bestimmten Situationen
macht, ist es der Basti“, sagte
Lahm. Er vermied gute Ratschläge.
„Ich kann mir vorstellen, dass
er bei Manchester United bleibt
und mit einem neuen Trainer,
mit einer neu aufgebauten
Mannschaft die Ziele neu angehen wird. Vielleicht überrascht
er dann auch Mourinho“, sagte
Rummenigge. Egal, was passiere,
für den Münchner Vorstandsvorsitzenden steht eines unwiderruflich fest: „Bastians Karriere
war – so oder so – großartig. Daran gibt es nichts zu rütteln.“ DPA
SPORT 13
Der Sonntag · 31. Juli 2016
Frisch im Kopf
KURZ GEFASST
FUSSBALL
Der Regionalliga-Absteiger BAHLINGER SC wähnt sich für die neue Saison gut aufgestellt
Nach dem Regionalliga-Abstieg stehen beim Bahlinger
SC Trainer Zlatan Bajramovic und der sportliche Leiter
August Zügel für einen
wohlgeordneten Neuanfang. Der stark besetzte Kaiserstuhl-Cup am kommenden Wochenende ist für den
BSC der erste Härtetest der
Saison.
JAKOB SCHÖNHAGEN
August Zügel genießt die Sonne,
vor allem aber die Rast. Schweden ist besonders schön in dieser
Jahreszeit. 400 Kilometer vor
Stockholm tanken zwölf Radfahrer Kraft. Die Beine des Bahlingen-Managers schmerzen, die
letzten Tage waren anstrengend.
Seit über einer Woche ist Zügel
unterwegs mit dem Fahrrad. Innerhalb eines Monats geht es
vom Nordkap 4 000 Kilometer
bis in den Breisgau. „Rechtzeitig
zum Eröffnungsspiel beim Kaiserstuhl-Cup gegen den SC Freiburg will ich aber zurück sein“,
erzählt Zügel während er sein
Glas abstellt. Küchenpsychologisch gäbe die Reise Zügels viel
her. Flucht vor dem Oberliga-Alltag? Abstand vom Abstieg? Keineswegs, eher Ruhe vor einem
wohlgeordneten Neustart in der
Oberliga. „Wir wollen erneut guten Fußball spielen und unser
Ziel ist es, oben dabei zu sein“,
sagt Zügel.
Wehmut klingt bei Zügel nur
selten durch, wenn er über die
vergangene Saison redet. Der
Abstieg ist für ihn verarbeitet:
„Ich will immer gewinnen“, sagt
der neue Bahlinger Trainer Zlatan
Bajramovic, der sich von der Realität im Kaiserstuhl aber nicht
FOTO: SCHÖN
blenden lässt.
„Es war äußerst knapp. Als Fünftletzter abzusteigen, das gab es
noch nie.“ Der Neuanfang ist geplant, die Strukturen wurden
weiter professionalisiert. Mit
Bernhard Wiesler haben die Verantwortlichen einen ehemaligen Spieler in den Vorstand aufgenommen. Personell setzt der
Traditionsclub auf Kontinuität.
Lediglich Bryan Gaul und Rico
Wehrle haben das Team verlassen. Demgegenüber stehen vier
Neuzugänge: Piakai Henkel (SV
Linx), Felix Higl (1. FC Heidenheim U19), Michael Respondek
(Freiburger FC), Anes Vrazalica
(Freiburger FC U19). Die Mischung stimmt im Kader. „Die
meisten Spieler sind im besten
Alter, zwischen 25 und 26“, freut
sich Zügel.
Überschwänglich wird Zügel,
wenn er von seinem neuen Trainer erzählt: „Wir sind froh, einen
Trainer solchen Kalibers ergattert zu haben.“ Gerade mal zwei
Telefonate seien nötig gewesen,
um den ehemaligen Profi, der
mit seiner Familie im Breisgau
wohnt, zu überzeugen. Zlatan
Bajramovic, 36-jähriger frisch
gebackener A-Lizenzinhaber, hat
viel gesehen. SC Freiburg, Schalke 04 und Eintracht Frankfurt
hießen die Stationen des Ex-Profis. In Gelsenkirchen schnupperte der Bosnier 2008 ChampionsLeague-Luft. Mit 30 kam 2010
nach einer schlimmen Verletzungsserie das verfrühte Karriereende. Bahlingen ist die erste
Station als Cheftrainer für den
den 35-fachen bosnischen Nationalspieler. Für Mirko Slomka assistierte er 2014 beim Hamburger Sportclub in der ersten Bundesliga.
Für seine Novizensaison hat
sich Bajramovic viel vorgenommen. „Wir müssen den Spagat
schaffen zwischen Beruf, Studium, Ausbildung und Sport“, sagt
Bajramovic. Seine Spieler sind
keine Profis, neben dem Fußball
haben sie einen vollen Alltag zu
stemmen. Ein Ziel will er sich
nicht aufschwatzen lassen.
„Druck mache ich nur mir. Ich
habe immer Bock, zu gewinnen“,
erzählt er. Seinen Spielern will er
den Druck nehmen: „Wir versuchen, von Spiel zu Spiel zu denken“, sagt Zlatan Bajramovic, der
kommendes Jahr plant, den Fußball-Lehrer zu machen.
–
Der Kaiserstuhl-Cup
als erster Härtetest
–
Kommendes Wochenende steht
für den Bahlinger SC der erste
Härtetest bevor. Das Teilnehmerfeld beim traditionellen Kaiserstuhl-Cup ist hochkarätig.
Mit dem SV Darmstadt 98 und
dem SC Freiburg sind zwei Bundesligisten dabei. Die Partien gegen die Oberligakonkurrenten
SV Endingen und Offenburger
FV sind eine praktische Vorbereitung für die nächste Spielzeit.
Das Eröffnungsspiel bestreitet
der BSC gegen den Sportclub.
„Das ist für die Jungs was ganz
Großes und eine tolle Möglichkeit, sich mit der Elite zu messen“, freut sich Bajramovic auf
die Generalprobe. Eine Woche
später startet die Oberligasaison
mit einem Heimspiel gegen den
Göppinger SV. Rechtzeitig zur
Partie gegen den SC will aber
auch Manager Zügel wieder da
sein – zwar schlapp in den Beinen, aber frisch im Kopf für die
neue Saison und das Ziel Wiederaufstieg.
Rosberg lässt’s krachen
Beim GP von Deutschland in HOCKENHEIM startet der Wiesbadener Formel-1-Pilot von der Poleposition
Mit Nervenstärke hat sich Nico
Rosberg die Pole Position für
sein Formel-1-Heimrennen gesichert. Der gebürtige Wiesbadener ließ sich auch von kurzzeitigen Elektronikproblemen an seinem Silberpfeil nicht aufhalten
und raste auf Rang eins bei der
Qualifikation zum Großen Preis
von Deutschland vor Lewis Hamilton. „Die Runde war Hammer“, schwärmte Rosberg: „Das
war ein großartiges Gefühl.“
Er verwies seinen MercedesTeamkollegen auf den zweiten
Platz. Der WM-Spitzenreiter
konnte nach einem Verbremser
die Bestzeit seines Stallrivalen
nicht mehr unterbieten. „Nicos
Stärke hat den Lewis in den Fehler getrieben“, befand MercedesTeamaufsichtsratschef Niki Lauda: „Er hat den Lewis auf seiner
Heimstrecke so richtig niedergemacht.“
Hamilton auf. Für Landsmann
Pascal Wehrlein war da schon
wieder Schluss. Nachdem es der
21-Jährige in Spielberg in die
zweite Runde geschafft hatte,
schied er zum dritten Mal nacheinander bereits im ersten K.o.Abschnitt aus. Wehrlein wurde
18. und muss im Manor voraussichtlich aus der drittletzten Reihe starten.
–
Hamilton mit
einem Verbremser
–
–
Rosbergs fünfte Pole
in dieser Saison
–
Hammerrunde: Nico Rosberg.
Wirklich gut drauf wirkte Hamilton danach nicht, allzu besorgt
schien er allerdings auch nicht.
„Es ist einer der besten Kurse
zum Überholen“, meinte er mit
Blick aufs Rennen an diesem
Sonntag (14 Uhr). Fünf der vergangenen sechs Rennen entschied Hamilton für sich.
Für Rosberg ist es die fünfte
Pole in dieser Saison, die 27. insgesamt. Vor zwei Jahren hatte
der mittlerweile 31-Jährige auf
dem Hockenheimring von der
Pole aus gewonnen.
Dritter wurde Daniel Ricciardo
im Red Bull. Für den viermaligen
Weltmeister Sebastian Vettel,
der noch nie in Hockenheim ge-
winnen konnte und im Ferrari in
diesem Jahr auch noch auf den
ersten Sieg wartet, blieb nur der
enttäuschende sechste Platz. „Es
war der Wurm drin, die Rundenzeit wollte nicht kommen“, konstatierte der 29 Jahre alte Vettel:
„Die anderen sind schneller geworden, bei uns war die Luft
raus. Bitter, dass wir wieder weiter hinten stehen als geplant.“
Für Nico Hülkenberg war Rang
sieben im Force India dagegen
ein Grund zur Freude – oder wie
er sagte „Best of the Rest“ zu sein.
„Nur die drei großen Teams sind
vor mir.“ Pascal Wehrlein kam
im Manor auf Rang 18.
BILD: AFP
Das erwartete Duell zwischen
Rosberg und Hamilton ging
gleich im ersten Zeitabschnitt
los. Nach einer Aufwärmrunde
legte Rosberg die Bestzeit hin –
das war ihm bereits bei allen drei
Freien Trainingseinheiten gelungen. Jedes Mal hatte er Hamilton dabei auf den zweiten
Platz verwiesen. Im Qualifying
konterte der Brite zunächst und
passierte kurz nach Rosberg mit
einer noch schnelleren Runde
die Zeitmessung. Das Kurzprogramm reichte beiden im ersten
Zeitabschnitt, Vettel wies schon
jetzt einen Rückstand von weit
über einer halben Sekunde auf
Die Pole machten Hamilton und
Rosberg weiter unter sich aus.
Sechsmal startete Hamilton bereits in diesem Jahr vom ersten
Platz, viermal Rosberg. Einmal
nur konnte im Australier Ricciardo in Monaco ein Fahrer die Phalanx der Silberpfeile durchbrechen.
Wie schon im ersten Qualifikationsabschnitt legte auch im
zweiten Rosberg zunächst vor.
Und Hamilton mit einer schnelleren Runde nach. Vettel kam als
Neunter weiter, der Rückstand
auf Hamilton und Rosberg
wuchs. Daran änderte sich auch
nicht viel im dritten Durchgang,
als es um die zehn besten Startplätze ging.
Rosberg schien auf BestzeitKurs, bog dann aber in die Box
ab. Ein Problem mit der Elektronik war aufgetreten. Hamilton
übernahm erneut die Führung.
Dann kam Rosberg wieder raus
und unterbot Hamiltons Bestzeit. Der Brite wollte kontern,
fuhr im ersten Sektor auch noch
schneller als Rosberg, leistete
sich dann aber einen Verbremser. Damit war die Chance auf die
DPA
Pole dahin.
Juventus sagtTestspiel gegen Köln ab
Juventus Turin hat ein für den 14. August gegen den 1. FC Köln
geplantes Testspiel abgesagt. Das bestätigte FC-Geschäftsführer
Jörg Schmadtke im Trainingslager des Bundesligisten im
österreichischen Kitzbühel.„Es wird sicher schwierig, jetzt
noch einen anderen Gegner zu finden. Die meisten Ligen haben
dann schon ihren Spielbetrieb aufgenommen“ sagte Schmadtke
wenig begeistert. Die Partie gegen den italienischen Meister,
der organisatorischen Gründe für die Absage nannte, war als
Generalprobe des FC eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt
DPA
im DFB-Pokal bei Preussen Berlin geplant.
FUSSBALL
Spahic fehlt dem Hamburger SV
Der Hamburger SV muss zum Saisonstart auf Abwehrchef
Emir Spahic verzichten. Der Innenverteidiger zog sich im
Testspiel beim VfL Bochum (0:1) einen Bruch der Augenhöhle
zu und wird nach Angaben des Clubs mindestens vier Wochen
fehlen. „Wir hoffen natürlich, dass er so schnell wie möglich
zurückkehren kann. Emir ist ein sehr wichtiger Bestandteil
unserer Mannschaft. Wir wünschen ihm alles Gute“, so HSVTrainer Bruno Labbadia. Spahic war im Test in Bochum in der
22. Minute mit VfL-Stürmer Peniel Mlapa zusammengeprallt.
Die Nacht verbrachte der 35 Jahre alte Bosnier in einem Bochumer
DPA
Krankenhaus.
FUSSBALL
Simbabwe verliert Olympia-Generalprobe
Simbabwes Fußball-Frauen haben ihre Olympia-Generalprobe
vor dem Auftaktspiel gegen das DFB-Team verloren. Die Afrikanerinnen unterlagen in São Paulo 0:3 (0:2) gegen China,
das ebenfalls für Olympia qualifiziert ist. Die Tore erzielten
die zweimal erfolgreiche Yang Li und Wang Shanshan. Simbabwes
Trainer Shradeck Mlauzi sagte danach: „Ich habe viele positive
Dinge gesehen. Wir haben aber auch viel gelernt.“ Man freue
sich jetzt auf die erste Olympia-Partie gegen Deutschland
DPA
am Mittwoch.
FUSSBALL
Gameiro wechselt zu Atlético
Champions-League-Finalist Atlético Madrid hat den französischen Fußball-Nationalspieler Kevin Gameiro von Europa-League-Sieger FC Sevilla verpflichtet. In Madrid wird der
29-Jährige künftig mit seinem Landsmann Antoine Griezmann
zusammenspielen, dem Torschützenkönig der Europameisterschaft. Für Sevilla hatte Gameiro in den vergangenen drei
Spielzeiten insgesamt 67 Tore erzielt. Über die Höhe der Ablöse
wurde nichts mitgeteilt, Atlético verleiht aber im Gegenzug
den argentinischen Angreifer Luciano Vietto für ein Jahr nach
DPA
Sevilla.
„Es ist Zeit, dass andere
die Eiszeit bekommen“
JOCHEN HECHT
beendet seine Eishockey-Karriere
Einer der besten deutschen Eishockeyspieler beendet seine beeindruckende Karriere. Der ehemalige Nationalstürmer Jochen
Hecht hört mit 39 Jahren auf.
„Ich konnte meine eigenen Erwartungen nicht mehr erfüllen.
Deswegen wollte ich nicht mehr
weiter machen“, sagte der langjährige Profi der Adler Mannheim und der nordamerikanischen NHL-Liga. „Es ist Zeit, dass
andere die Eiszeit bekommen.“
Der Verein und Hecht betonten, dass sie gerne weiter zusammenarbeiten möchten. „Wir können von seiner Erfahrung profitieren“, sagte Adler-Manager Teal
Fowler. „Beide Seiten haben das
gleiche Ziel, dann klappt das
auch“, versicherte er. In welcher
Funktion Hecht helfen soll, ist
aber noch unklar.
Wann genau er sich zum Rücktritt entschlossen hatte, wollte
Hecht nicht verraten. Bei der
Pressekonferenz wirkte er zufrieden und entspannt. „Seitdem
ich die Entscheidung getroffen
habe, geht es mir besser. Ich
freue mich, dass die Ungewissheit vorbei ist“, berichtete Hecht.
Er sei trotz einiger Verletzungen,
auch schwerer Gehirnerschütterungen, gesund und freue sich
auf sein neues Leben.
Der gebürtige Mannheimer
bestritt in der NHL für die St.
Louis Blues, die Edmonton Oilers und die Buffalo Sabres insgesamt 892 Partien. Er erzielte dabei 200 Tore und gab 295 Vorlagen. „Ich hatte immer meine
Freude auf dem Eis und wir hatten viel Spaß in der Kabine. Ich
blicke mit Stolz auf meine Kar-
riere zurück“, sagte Hecht. Für
die Nationalmannschaft ging er
91-mal aufs Eis. Zudem gehörte
der Angreifer bei drei Olympischen Spielen (1998, 2002 und
2010) zum deutschen Team.
Bei den Adlern hatte er 1994
im Alter von 17 Jahren seine Profi-Karriere begonnen. 1998 zog
es ihn nach Nordamerika. Von
dort kam er dreimal zurück:
Während der NHL-Lockouts in
der Saison 2004/05 und Ende
2012 ging der Stürmer jeweils
Jochen Hecht
BILD: DPA
kurzfristig wieder für die Mannheimer auf Torejagd. Von
2013/14 an spielte er dann endgültig wieder für seinen Heimatclub. 2015 wurde Hecht mit den
Kurpfälzern zum dritten Mal
deutscher Meister, nachdem er
mit ihnen den Titel bereits 1997
und 1998 geholt hatte.
In der NHL bestritt nur ein
Deutscher mehr Partien – der aktuelle Bundestrainer Marco
Sturm (1006). Hecht gewann in
den USA niemals die Meisterschaft, den Stanley Cup. Die drei
Deutschen, denen dies gelang,
sind Uwe Krupp, Dennis Seidenberg und Tom Kühnhackl. DPA
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Wenn die Grillen zirpen oder das
Meer rauscht, gehen Literatur und
Kulinarik besonders köstliche Verbindungen ein. Der Sonntag stellt
SEITE 16
Sommerbüchervor.
31.Juli2016
KURZ GEFASST
UNTER STERNEN
BeginnmitHannemannundKabarett
Mit Lesungen von Ulli Hannemann (Foto: Stefanie Fiebrig)
am Freitag, 5. August, und von Alexander Liegl und Aron Altmann
am Samstag, 6. August, jeweils um 21.30 Uhr beginnt die Lesereihe
„Unter Sternen“ in der Spechtpassage (Wilhelmstraße 15/1)
in Freiburg. In Hannemanns Buch „Die megascharfe Maus
von Milo“ geht es um Herakles von Theben, einen trotz psychosomatischer Gebrechen liebenswerten Halbgott, der aus
Versehen seine Frau erschlagen hat und nun 24 Strafarbeiten,
die zusammen 24 Jahre dauern sollen, verrichten muss. Der
„Oben ist auch nur unten, aber halt von oben“ genannte Auftritt
von Kabarettist Alexander Liegl und Gitarrist Aron Altmann
ist eine „kabarettistische Lesung mit schöner Musik“. Bei
schlechter Witterung sind die Veranstaltungen im Jos Fritz
DS
Café.
GRETHER NACH(T)LESE
Moos über den Marburg-Virus
Mit dem Buch „In uns und um uns. Meine Begegnung mit
dem Marburg-Virus“ tritt Friederike Moos am Donnerstag,
4. August, um 20.30 Uhr in der Lesereihe „Grether Nach(t)lese“
im kleinen Grether Innenhof in Freiburg (Adlerstraße 12) auf.
Friederike Moos war nah dran, als 1967 der Marburg-Virus
ausbrach, an dem 23 Menschen erkrankten und fünf starben.
Sie absolvierte damals eine Lehre als Bio-logielaborantin in
den Marburger Behring-Werken. 1968 zog sie nach Freiburg
und arbeitete bis 2011 an der Universität und der Uniklinik.
Fast 50 Jahre nach den Ereignissen hat Friederike Moos sich
darangemacht, diesen Teil der eigenen Vergangenheit und
die vergessene Geschichte der Betroffenen in die Erinnerung
zurückzuholen. Sie hat sich mit Überlebenden und ehemaligen
DS
Kollegen getroffen und das Geschehen rekonstruiert.
Klassiker, neue und ganz neue Filme
„Sie lehrt
das Zuhören“
Die Gambistin HILLE PERL über
ihr Instrument – Auftritt beim
Tamburi-Mundi-Festival
Hille Perl.
Hille Perl hat die Viola da
Gamba aus der Alte-MusikEcke herausgeholt und ist
immer auf der Suche nach
neuen musikalischen Erfahrungen. Auch bei ihrem
Auftritt im Rahmen des
Tamburi-Mundi-Festivals
geht es um Grenzüberschreitungen.
Frau Perl, wie häufig müssen Sie
Ihrem Gegenüber erklären, was
eine Viola da Gamba ist?
UNTERM STERNENHIMMEL im lauschigen Innenhof des Schwarzen
Klosters (Eingang am Rotteckring zwischen C&A und Volkshochschule) in Freiburg können die Besucher des Sommernachtskinos wieder
bis zum 3. September Filme anschauen. 2016 bildet sich das Programm aus „den besten Filmen der letzten zwölf Monate“, den Klassikern „Alexis Sorbas“ und „Mary und Max“ sowie acht Vorpremieren.
Karten gibt es im Vorverkauf unter 07 61/3 60 31; die Abendkasse
öffnet um 20.30 Uhr, ab dem 28. August um 20.15 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 8 Euro. Die Vorführungen beginnen bei ausreichender
Dunkelheit, zunächst um 21.30 Uhr, später gegen 20.45 Uhr. FOTO: ZVG
Fr, 05.08., 20 h
NILS LANDGREN
FUNK UNIT Jazz/Funk
Fr, 05.08., 23 h
FUNKY DANCE NIGHT
Rare Grooves, Acid, Jazz, TripHop
Sa, 06.08., 23 h
IN THE MIX
Die 2000er Party
Fr, 12.08., 23 h
I LOVE 80s
80s music nonstop!
Sa, 13.08., 23 h
CONNECTED
Die 90er Party
Sa, 20.08., 23 h
IN THE MIX
Die 2000er Party
Fr, 26.08., 23 h
CONNECTED
Die 90er Party
Sa, 27.08., 23 h
SUMMER OF LOVE
Die 60er/70er Party
Fr, 02.09., 23 h
I LOVE 80s
80s music nonstop!
jazzhaus
Tickets & Info
reservix.de | jazzhaus.de
NILS
LANDGREN
In zunehmendem Maße weniger, weil das Instrument eine
große Renaissance erlebt hat. Sowohl die Zahl der Spieler als auch
der Hörer wächst. Wir sind eine
wachsende Minderheit.
Worin liegt der Reiz des Instruments?
Der Reiz der Gambe ist ihre Vielfältigkeit. Weil das Instrument
eher mit einer Gitarre oder Laute
verwandt ist, kann man darauf
sehr schön Akkorde spielen und
sich beim Singen begleiten. Es
gibt unendlich viel Sololiteratur,
die Gambe dient aber auch als
Begleitinstrument. Und das Ensemblespiel im Consort ist besonders. Die Gambe gibt es in allen Größen. Von der kleinen Diskantgambe bis zur Violone, die
als Bassinstrument dient.
Dann lernt man mehrere Instrumente, wenn man Gambe spielt.
Vorschau
Mo, 19.09., 20 h
TITO & TARANTULA
Rock
Sa, 01.10., 20 h
PHYSICAL GRAFFITI
Led Zeppelin Tribute
Im Studium auf jeden Fall. In
der Consortmusik werden die
unterschiedlich großen Gamben
in der Gruppe eingesetzt. Jede
Stimme ist gleich wichtig und
auch gleich schwierig. Alles ist
auf Augenhöhe. Das gefällt mir.
Mi, 05.10., 20 h
OKTA LOGUE
Hat es Sie nicht gestört, mit der
Gambe nicht im Schulorchester
spielen zu können?
Rock
Fr, 07.10., 20 h
MOCKEMALÖR
Electro Chanson
Do, 20.10., 20 h
CARROUSEL
Neo Chanson/Folk Pop
So, 06.11., 20 h
ED MOTTA Soul/Funk/Jazz
Fr, 02.12., 20 h
Neu im VVK!
TONEWOOD
Soul/Pop
Do, 12.01., 20 h
Neu im VVK!
FLAVIA COELHO
Bossa/Reggae/Raggamuffin
Orchesterspiel hat für viele
Gambisten nicht den Reiz, den es
für Geiger oder Cellisten hat. Da
muss man mögen, mit vielen
Leuten gleichzeitig eine Stimme
zu spielen. Als Gambist ist man
froh, dass man seine eigene
Stimme hat und sie spielen
kann, wie man will – auch mit
den Strichen. Es gibt keine so
großen Unterschiede zwischen
Aufstrich und Abstrich wie bei Jordi Savall, die ein Publikum geden anderen Streichinstrumen- schaffen haben. Die Gambe ist
ten.
ein Instrument, das sich nicht
aufdrängt, das nicht nervt. VielIm Gegensatz zu den anderen
leicht ist das auch ein Grund für
Streichinstrumenten war die
ihre Attraktivität. Sie lehrt das
Gambe im 19. Jahrhundert aus
Zuhören. Meine Solokonzerte
dem Konzertleben verschwunfange ich immer sehr leise an,
den. Woran lag das?
damit die Leute runterkommen
und die Ohren aufmachen.
Im 19. Jahrhundert wurden Lautstärke und Gleichmäßigkeit im
Man kennt Sie hier vor allem als
Klang sehr wichtig für die EntMitglied des Freiburger Barockwicklung der Instrumente. Die
Consorts. Jetzt treten Sie beim
Klaviere wurden immer massiRahmentrommel-Festival Tamver und unbeweglicher. Auch die
buri Mundi im E-Werk auf. Was
Streich- und Blasinstrumente ererwartet den Zuhörer?
hielten eine größere Strahlkraft
– da konnte die zarte Gambe Wir wissen selbst noch nicht genicht mithalten.
nau, was passieren wird, zumal
noch nicht klar ist, ob Derya TürWie erklären Sie sich die Rückkehr kan, der das Streichinstrument
des Instruments in den letzten
Kemence spielt, aus der Türkei
Jahrzehnten, gerade in der doch ausreisen darf. Jeder der Musiker
immer lauter werdenden Welt?
bringt Repertoire mit, das wir
aufeinander abstimmen. Wir
Das hat mit der Alte-Musik-Be- werden viel improvisieren. Die
wegung zu tun, aber auch mit Musik ist immer am interessanhervorragenden Gambisten wie testen gewesen, wenn sie aus
Schmelztiegeln entstand. Die
spanische Musik wurde von den
FAKTEN
Mauren beeinflusst. Wir haben
in diesem Programm auch MuTAMBURI MUNDI, das 11.
sik aus Mexiko von Sebastian de
Internationale Festival für
Aguirre dabei, die Spanisches
Rahmentrommeln im Freimit karibischen oder afrikaniburger E-Werk, steht 2016
schen Klängen mischt.
unter dem Motto „Roots“. Es
begann gestern und dauert
Osmanische Barockmusik soll
noch bis zum 7. August. Heuauch gespielt werden.
te Abend führen die syrischen Musiker Firas Hassan
Stücke von Ali Ufki – das ist eine
(Darbuka, Riqq) und Samir
spannende Geschichte. Die OsMansour (Oud) um 18 Uhr
manen hatten ja keine Notenzu den Wurzeln arabischer
schrift. Eigentlich war Ali Ufki
Musik. Morgen, Montag, 1.
ein Pole und wurde entführt, um
August, schlagen vier chaim Serail des Sultans die osmanirismatische Musiker aus
sche Musik aufzuschreiben.
Freiburgs Partnerstadt Isfahan die Brücke über traKennen Sie sich in dieser Musikditionelle, Volks- und Kunstsprache aus?
musik bis hin zu religiösen
Liedern aus der Sufi-TradiEinfach ist sie nicht. Ich arbeite
tion. Unter anderem gibt es
seit ungefähr zehn Jahren mit
noch am 4. August „klassitürkischen Musikern zusamsche und traditionelle Musik
men. Deshalb konnte ich einfach
aus der Türkei im Spiegel der
zuhören, wie sie spielen, und das
Zeit“ und die „Lange Nacht
imitieren. Das geht natürlichviel
der Trommeln“ mit insgeschneller, als Quellentexte zu lesamt 20 Konzerten auf fünf
sen. Und durch meinen Zugang,
Bühnen am 6. August. Auch
der ein anderer ist als der von
Workshops gehören zum
Murat Coskun, entsteht wieder
Festival. Informationen gibt
etwas Neues. Ich muss diese Mues unter www.tamburisik ja nicht korrekt spielen, wir
mundi.com, Karteninformahaben auch keine Notenpolizei.
tionen auch unter www.bzEs muss einfach musikalisch
ticket.de/karten oder unter
funktionieren.
der Telefonnummer 07 61/
DS
496 88 88.
Ihre letzte CD trägt den schönen
Titel „Born to Be Mild“. Ihr Mann
FOTO: ZVG/GOTARSKI
Lee Santana greift statt zur Laute
hier zur E-Gitarre, Sie und Ihre
Tochter Marthe spielen elektrisch
verstärkte Lauten. War Ihnen
die Gambe zu leise?
Wir haben einige Jahre lang mit
unseren Nachbarn, die aus der
Songwriter-Ecke kommen, Rockkonzerte gegeben. Da haben wir
Folk-und Rockstücke der 70er
Jahre gespielt – Neil Young, Crosby, Stills and Nash und solche Sachen aus unserer Jugend. Da hatte ich doch Probleme damit, die
Gambe adäquat zu verstärken,
wenn Lee mit seiner E-Gitarre
losgelegt hat. Deshalb habe ich
mir jetzt eine halbakustische EGambe gekauft. Das hatte den
abgefahrenen Vorteil, dass ich
auch mit einem Effektboard arbeiten konnte. Meine Tochter
fand das auch cool und hat auch
solch ein Instrument gekauft.
Auf der CD sind ein paar Jazznummern, arabische Stücke und
Folksongs. Viele habe das begeistert aufgenommen, in der AlteMusik-Szene sorgte das aber
auch für Verstörung. Aber wenn
ich im Freiburger Konzerthaus
sitze mit meiner Gambe und vor
1 700 Leuten spiele, ist das auch
nicht besonders historisch. Meinen Studenten gefällt es sehr gut
– für sie ist damit eine weitere
Tür geöffnet, was man mit der
Gambe so alles anstellen kann.
Suzanne Vega hat übrigens auch
einmal ein Stück mit zwei EGamben aufgenommen.
Was haben Sie in Zukunft vor
mit der Gambe?
Die E-Gambe ist nur ein Ausflug,
aber vielleicht mache ich damit
noch eine CD. Zu 95 Prozent spiele ich weiterhin die historische
Gambe. Im September kommt
eine Jahreszeiten-CD heraus für
drei äußerst virtuose Gamben.
Eigentlich wollten wir das Programm von Tamburi Mundi im
Herbst in Istanbul ebenfalls aufnehmen, aber wissen wir nicht,
was da gerade passiert. Nach Istanbul möchte ich im Augenblick nicht unbedingt.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
GEORG RUDIGER
> HILLE
PERL, beim TamburiMundi-Festival
beim
Abend
„Sprouts of Ancient Roots – Eine
weltmusikalische Reise durch Renaissance und Barock“, Dienstag,
2. August, 20.30 Uhr, E-Werk Freiburg (Eschholzstraße 77).
KULTUR · KALENDER 15
Der Sonntag · 31. Juli 2016
NEU IM KINO
JULIETTA
Virtuoser Bilderbogen
E
Stammen von der simbabwischen Minderheit Tonga ab: die Mitglieder der Band Mokoomba, die nach Emmendingen kommt.
FOTO: ZVG
Viele Stile umarmen
MOKOOMBA
aus Simbabwe kommen zum African-Music-Festival nach Emmendingen
„Unser Bandname steht für
die überschäumende Energie, die der Fluss Sambesi
uns gibt, er ist unsere Lebensader“, sagt Abundance
Mutori, Bassist von Mokoomba. Am 7. August
kommt die Band zum African-Music-Festival nach
Emmendingen.
STEFAN FRANZEN
Die sechs Musiker stammen von
der simbabwischen Minderheit
Tonga ab, aus kleinen Dörfern,
die in der Nähe der imposantesten Kaskaden der Welt, den Victoria Falls an der Grenze zu Sambia, liegen. Die Rhythmen der
Tonga sind die Basis der Mokoomba-Songs, doch die Band
umarmt zugleich viele Stile des
südlichen Afrikas. Verantwort-
lich dafür ist Bandleader und
Sänger Mathias Muzaza, der auf
seinen Wanderjahren aus allen
bereisten Regionen Lieder mitbrachte und die Band 2001 startete. Ein Sieg bei einem Contest
in Malawi ermöglichte Muzaza
und seinen Kollegen eine Europatour, schließlich die Produktion eines Debütalbums.
Im aktuellen Mokoomba-Repertoire steckt von allem ein wenig drin: Afrosalsa, Anleihen bei
der kongolesischen Rumba und
den Färbungen des Sahel,
Fusionsound, Reggae und Raggamuffin. Mal knackige, mal in
höchsten Lagen jubilierende Gitarren bestimmen die Arrangements, ein schiebender Bass,
ausgefeilte Rockdrums, Flötenund Blechblasakzente, machtvolle Männerchöre. Und mittendrin in den treibenden Grooves
und der komplexen Rhythmik
immer die kraftgeladene, ein we-
nig kratzbürstige Stimme von
Mathias Muzaza.
Textlich folgen Mokoomba einem bewährten Rezept: Verpacke anstrengende und bittere
Botschaften zu sozialen Missständen, der Angst vor dem HIVVirus oder den Belangen der
Minderheiten in Simbabwe in
Tanzboden-Energie. Und die ist
panafrikanisch, trotz aller Verwurzelung in der Tonga-Tradition. Denn produziert hat die Ivorerin Manou Gallo.
Die Bassistin und Sängerin
war in den 90ern Teil der legendären Frauenband Zap Mama
und agiert heute von ihrer Wahlheimat Brüssel aus als eine der
bestimmenden Musikerpersönlichkeiten, die zwischen Afrika
und Europa vermitteln. Bei ihren Schützlingen von Mokoomba sorgt sie für einen extrem clever aufgetürmten AfropopSound, der auch live unglaublich
ansteckend wirkt. Von der progressiven Tanzmusik der afrikanischen Metropolen, die an HipHop und Electronica andockt,
hat der Mokoomba-Mix aber wenig. Indem er seine Energie aus
den ländlichen Traditionen
schöpft, erinnert er in vielem an
die Afropop-Fusionen, die in den
90ern unternommen wurden.
Bei einem europäischen Publikum, das damals zu Weltmusikfans wurde, fällt das auf fruchtbaren Boden. Und damit gelingt
Mokoomba das Vorhaben, die
Kultur ihrer sogar im eigenen
Land unbekannten Minderheit
über den Kontinent hinaus zu
tragen.
> MOKOOMBA
beim AfricanMusic-Festival, Sonntag, 7. August,
21 Uhr, Schlossplatz Emmendingen, alle Informationen zum Programm des Festivals unter
www.festival.afrikaba.com
KREUZWORTRÄTSEL
ugs.:
langweilig
Behelfshaus
Maschen- Teil der
werk
Scheune
heizen
Klettertier
in den
Tropen
Geschwindigkeit
1
getrocknete
Getreidehalme
7
Hauptstadt von
Liechtenstein
Nordpolargebiet
Kfz-Z.
Senegal
asiat.
Kampfsportart
8
mit Vorliebe,
Scherz,
bereitUlk
willig
scharf gebündelter
Materiestrom
griech.
Buchstabe
hoher
Querpass
beim
Fußball
unzufrieden
sein
zum
Haus gehörender
Platz
belg.
Heilbad
in d. Ardennen
naut. Geschwindigkeitsmesser
Haar-,
Schuhschließe
3
4
5
6
Wasserpflanze
6
7
Blechblasinstrument
ugs.:
Spaß,
Vergnügen
Datenüberträger per
Telefonanschluss
Zeichen
für
Osmium
Zart-,
Feingefühl
10
Michael Daemisch spielt in Kapelle
WALDKIRCH
Boogie Connection auf dem Marktplatz
Auch im Jahr ihres 25. Bestehens spielt die Blues-Band Boogie
Connection am Samstag, 6. August, ab 19.30 Uhr ihr beliebtes
DS
Open-Air auf dem Waldkircher Marktplatz. Eintritt frei.
IHR HOROSKOP VOM 31. JULI BIS 6. AUGUST
WIDDER
nicht
außen
KREBS
Liebe: Gut, dass es Ihnen an
Unternehmungslust derzeit
nicht mangelt. Beruf: Kräfte
nicht sinnlos vergeuden, sondern rationell vorgehen. Allgemein: Halten Sie Zusagen, die gegeben wurden, unbedingt
ein.
besitzanz.
Fürwort,
1. Person
LÖWE
®
Erdtrabant
Liebe: Bleiben Sie bei einem
Konflikt mit dem Partner unbedingt fair. Beruf: In Ihrer
Auffassung werden Sie von dritter Seite
bestätigt. Allgemein: Sie bekommen eine
Menge Anregungen für Geselligkeiten.
Liebe: Geben Sie einer Sache
ruhig eine zweite Chance. Es
lohnt sich. Beruf: Es gibt keine
vergeudeten Einsätze. Sie lernen aus Fehlern. Allgemein: Werden Sie sich mehr Ihrer persönlichen Ziele bewusst.
Abk.: Nationalgalerie
Welthilfssprache
4
9
nerstag.
„Der Mann mit dem Hut“ alias Michael Daemisch spielt heute,
31. Juli, ab 17 Uhr in der Tennenbacher Kapelle zwischen Sexau
und Freiamt bei Emmendingen. Auf dem Programm des Sängers
DS
stehen Sounds of Life und Songs of Love.
ZWILLINGE
10
Staat in
Mittelamerika
gegarte
Teigkugel
8
hochwert.
Füllung
der Kauwerkzeuge
Kurzwort
für ein
Urreptil
Siegerin
im Wettkampf
2
dicker
Wikinger
bei
„Wickie“
gefaltete
spanisch: Tortilla
mit
Meer
Füllung
9
TENNENBACH
STIER
einstudieren,
üben
Gebäudeveränderung
Handlungsvollmacht
dumpf
klirren
> JULIETA, Bundesstart am Don-
KURZ GEFASST
Liebe: Ihre Ansprüche an Ihren
Schatz handeln Ihnen jetzt Kritik ein. Beruf: Ihr Realitätssinn
bewahrt Sie jetzt vor Fehlentscheidungen. Allgemein: Neue Ufer warten darauf,
von Ihnen erkundet zu werden.
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Korankapitel
2
Röst-,
Freund
Trocken- vormals von Harry
vorPotter
richtung
(Vorname)
Sinn für
Schallwahrnehmungen
Der Sonntag
3
TrinkSchuld- behältnis
summe für Heißgetränke
Schiffsbelader
Dieser Platz...
lidieren oder vom Zufall in unterschiedliche Richtungen katapultiert werden. Die Titelheldin hat die Koffer gepackt, um
mit ihrem Lover in eine andere
Stadt zu ziehen. Überraschend
trifft sie auf der Straße die Jugendfreundin ihrer
Tochter, von der sie
ewig nichts gehört
hat. Prompt werden
die Karten neu gemischt. Umzug gestrichen. Stattdessen geht es auf Spurensuche. Elegant
dreht Almodóvar
nun am Rad der
Zeit. Die ganz große
Liebe, Lust und Eifersucht. Das fiese
Schicksal mit Todesfall. Damit
nicht genug, kommt auch der
Vater der Heldin ins Spiel. Betrügt er die schwerkranke Gattin? Wie im Kaleidoskop purzeln die drei Kurzgeschichten
der Literaturnobelpreisträgerin
Alice Munro, die als Vorlage
dienten, über die Leinwand.
Nicht nur bei den Emotionen,
auch bei den Farben greift der
Melodramatiker aus La Mancha
munter in die Vollen. Sein bunter Bilderbogen präsentiert sich
virtuos durchdacht, Almodóvar
präsentiert sich auf der Höhe
seines Schaffens. Ein filmisches
Vergnügen. DIETER OSSWALD
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
amerik.
Schriftsteller
† 1849
5
Denksportaufgabe
1
span.
Artikel
Bilddateiendung
(EDV)
s läuft gerade nicht ganz so
gut für den spanischen
Kultfilmer Pedro
Almodóvar. Erst wird der schrille Schöngeist durch die „Panama-Papers“ als überraschend
raffgierig entlarvt. Beleidigt
sagt der sensible
Künstler alle Interviews ab – worauf
sein jüngstes Werk
in den spanischen
Kinos zu seinem
größten Flop gerät.
Ziemlich gemein eigentlich. Zum einen
hat sich um die lästigen Finanzen stets
nur der Bruder des
Regisseurs gekümmert. Zum anderen
ist „Julieta“ ein gelungener
Wurf, der alles hat, was ein
Almodóvar braucht: Schöne
Frauen. Eine raffiniert verschachtelte Geschichte. Sowie
ein Füllhorn visueller Einfälle.
Grob gesagt geht es um eine
Mutter, deren Tochter als Teenager verschwindet, weil sie
glaubt, der Vater wäre durch die
Schuld der eifersüchtigen Mama auf stürmischer See ums Leben gekommen. Wie üblich
wird die Story in allerlei Rückblenden verpackt und mit knalligen Farben bebildert. Einmal
mehr gibt der 66-jährige Spanier den dramaturgischen Flipper-Spieler, der seine Figuren
vergnügt auf das Spielfeld
schießt, wo sie miteinander kol-
Liebe: Lassen Sie sich besser
nicht auf eine Grundsatzdiskussion ein. Beruf: Eine Terminsache müsste ohne Unterbrechung
erledigt werden. Allgemein: An Tagen wie
diesen können Wünsche in Erfüllung gehen.
JUNGFRAU
s1813-0870
Lösung vom vergangenen Sonntag:
SAUERKOHL
Liebe: Zeigen Sie Ihrem Partner, dass er sich auf Sie verlassen kann. Beruf: Sie behalten
auch dann den Überblick, wenn das
Chaos droht. Allgemein: Die Kommunikation im Freundeskreis etwas mehr pflegen.
WAAGE
Liebe: Überprüfen Sie Ihr Verhalten. Geben Sie Anlass zur Eifersucht? Beruf: Mit den neuen
Kollegen klappt die Arbeit jetzt viel besser. Allgemein: Denken Sie noch einmal
in Ruhe über ein Vorhaben nach.
SKORPION
Liebe: Liebe nicht einfach nur
in Empfang nehmen, sondern
auch geben. Beruf: Sie sollten
sich für eine kleine Übertretung rechtfertigen. Allgemein: Mit Überzeugungskraft
werden Sie wieder Herr der Lage.
SCHÜTZE
Liebe: Es tut sich etwas, in der
Liebe nehmen Sie jetzt manche Hürde. Beruf: Abkürzungen unbedingt vermeiden und Sorgfalt
walten lassen. Allgemein: Sie sollten
mehr Rücksicht auf Ihre Gesundheit nehmen.
STEINBOCK
Liebe: Sie können jede Menge
neuer Seiten an Ihrem Partner
entdecken. Beruf: Für Sie ist
Konzentration bei der Arbeit wichtiger
denn je. Allgemein: Je kniffeliger die Aufgaben, desto größer Ihr Ehrgeiz.
WASSERMANN
Liebe: Reden Sie mit Ihrem
Schatz und beseitigen Sie eine
Unklarheit. Beruf: Ein kosmischer Energieschub lässt Sie richtig
durchstarten. Allgemein: Gehen Sie behutsam vor, wenn Sie Veränderungen
planen.
FISCHE
Liebe: Nicht enttäuscht sein,
wenn das Liebesbarometer etwas abfällt. Beruf: Bewahren
Sie sich Ihre Korrektheit. Sie hilft Ihnen
weiter. Allgemein: Eine neue Verpflichtung muss von Ihnen erfüllt werden.
16 DREI GÄNGE
Der Sonntag · 31. Juli 2016
NACHSCHLAG
Heute ist Tag des offenen Bauerngartens
FEIGEN IM EIGENEN GARTEN
S
Ein Hauch von Süden
ie sind süß, aromatisch
und es haftet ihnen ein
Hauch von Exotik an. Doch
Feigen findet man in der Region nicht nur in Obstläden und
Supermärkten.
Sie wachsen
auch in erstaunlichvielen
Gärten. Für alle,
die sich einen
eigenen Feigenbaum wünschen, ist das
neu erschienene Buch „Feigen
aus dem eigenen Garten“
empfehlenswert. Es ist zudem das erste
seiner Art im
deutschsprachigen Raum, wie
der Autor Christoph Seiler im
Vorwort schreibt. Nicht verwunderlich: Ein Feigenbaum
gedeiht in unseren Breiten
nicht überall im Freien. Voraussetzungen sind laut Seiler geschützte Standorte mit „maximaler Sonnenausbeute im
Sommer und minimaler Kälteeinwirkung im Winter“. Er empfiehlt einen möglichst nach Süden ausgerichteten Platz in der
Nähe von Mauern. Wer diese
Voraussetzungen nicht hat,
kann auch einen Feigenbaum
im Kübel pflanzen, der dann im
Haus überwintern muss. Ebenfalls wichtig: Manche Sorten
tragen einmal pro Saison
Früchte (Unifera), manche
zweimal (Bifera). Doch nicht alle Feigenbäume tragen Früchte,
manche bilden zwar welche,
doch sie reifen
nicht aus. Auf
etwa einem
Drittel des Buches stellt Seiler
die seiner Ansicht nach 30
besten Feigensorten vor. Für
die, die Zeit und
Muße haben,
ist dies ein perfekter Ratgeber
vor dem Kauf
des eigenen Feigenbaums. Wen
eine so detaillierte Informationsflut überfordert, der sollte sich lieber in der
Gärtnerei oder Baumschule beraten lassen. Ein nützlicher Ratgeber ist das Buch jedoch für alle: Wertvoll sind die praktischen Tipps zum Auspflanzen
von Feigenbäumen, dem
Schutz im Winter, zum Schnitt
und zu möglichen Schädlingen
und Schäden. Appetit machen
zudem die Rezepte am Schluss,
die von Feigenchips über Feigensenf bis Feigentarte reiSUSANNE MAERZ
chen.
> CHRISTOPH SEILER: Feigen
aus dem eigenen Garten, Ulmer,
126 Seiten, 14,90 Euro.
SCHÖNHEIT UND NUTZWERT mischen sich im traditionellen Bauerngarten aufs Schönste, und doch gleicht kein Garten dem anderen.
In der Region laden zum heutigen „Tag des offenen Bauerngartens“,
den die „Badische Bauern Zeitung“ alle zwei Jahre veranstaltet, zahlreiche Garteninhaber interessierte Besucher ein. Mit dabei sind unter
anderem Sybille und Hans Breisacher aus Ihringen (Foto), Hubert und
Maria King aus Schramberg, Roswitha Ette aus Herbolzheim, Gabi Kapp
aus Glottertal, Gertrud Zapf aus Furtwangen, Gabriele Plappert aus
Freiburg-Littenweiler und Andrea Tellmann aus Staufen-Wettelbrunn.
Die meisten Gärten sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Adressen, Anfahrt,
Rahmenprogramm und gegebenenfalls Eintrittspreise finden sich im
Internet unter www.badische-bauern-zeitung.de FOTO: KAI KRICHELDORFF
> HEUTE, 31. Juli, 11 bis 18 Uhr: Tag des offenen Bauerngartens
Viele Seiten des Genusses
Kulinarische SOMMERLITERATUR für Strand, Berge und Balkon
Auf ein Glas Champagner
nach Paris oder auf Weinreise durchs Piemont? Dazu
Sushi oder eine versunkene
Birnentorte? Der Sonntag
stellt kulinarische Sommerliteratur vor, die mit Vorsicht zu genießen ist. Möglicherweise kommt mächtig Appetit auf.
Restplätze beim Bauernhofsbrunch
PASCAL CAMES
DER BRUNCH AUF DEM BAUERNHOF im Naturpark Südschwarzwald hat mittlerweile seinen festen Platz im kulinarischen Festkalender der Region, die Plätze auf den 17 Höfen sind begehrt und oftmals
früh ausgebucht. Dieses Jahr findet der Brunch am Sonntag, 7. August,
statt. Ab 9 Uhr bieten Landwirte ein feines und herzhaftes Buffet aus
eigenen Produkten und regionalen Delikatessen an. Folgende Höfe
haben noch Plätze frei: Bärenhof in Dachsberg-Wilfingen (Reservierung unter Telefon 0 77 55/4 57), Lederhof in Hasel (0 77 62/16 91), Nestorhof in Görwihl-Rotzingen (0 77 54/71 75), Ramstalhof in TeningenKöndringen (0 76 41/84 37), und Hof Till in Schluchsee-Äule
(01 60/625 38 46). Alle Bauernhöfe samt Anfahrt und Programm unFOTO: AQUARIAGIRL1970/FOTOLIA
ter www.naturpark-brunch.de.
Heute*
13 -- 17 Uhr
f
g, kein Verkau
* Keine Beratun
WARUM ITALIEN für uns Deutsche das gelobte Land ist, wird
klar bei der Lektüre von Elena
Kostioukovitchs „Italia! Die Italiener und ihre Leidenschaft für
das Essen“ (S. Fischer, 24,99 Euro), die sich quasi von Nord nach
Süd durchfrisst. Die von Umberto Eco für ihre „Intelligenz und
umfassende Bildung“ gelobte
Autorin widmet jeder italienischen Region ein Kapitel, weitere
Abschnitte drehen sich um Demokratie und Totalitarismus,
Slow Food und Pizza. Wir lesen,
dass die Italiener geborene Demokraten seien, dass Mussolini
Magenprobleme hatte und eine
„Ricotta-Diktatur“ anführte. Der
Duce wollte tatsächlich den Italienern die Pastavermiesen. Jetzt
wissen wir, warum er scheiterte.
NUR EINE REGION im Fokus hat
dagegen der Krimi- und Weinspezialist Paul Grote, dessen
„Die Spur des Barolo“ (dtv, 9,95
Euro) von einem Mann erzählt,
der sich nach einer Weinexkursion im Piemont in Luft auflöst.
Dessen Gattin, eine gebürtige
Italienerin, macht sich auf die
Suche, weilvon den italienischen
Behörden nichts zu erwarten ist.
Grote schreibt von „wunderbaren Landschaften, berühmten
Weingütern mit ausgezeichneten Weinen und Restaurants“
und vermittelt Weinwissen zuhauf. So kennen sich Leser bald
aus mit Barolo und Barbaresco
und der Hunger nach einem Kastanienrisotto wird auch geschürt. Der Krimi ist exzellent
geschrieben und stellt vieles in
den Schatten, was derzeit unter
„Weinkrimis“ läuft.
Wenn in den Sommerferien die Grillen zirpen oder das Meer rauscht, gehen Literatur und Kulinarik besonFOTO: OLENA MYKHAYLOVA/FOTOLIA
ders köstliche Verbindungen ein.
Mia!, doch so ganz anders, spielt
Valeria Vairos Integrationsgeschichte. Sie erzählt mit sympathischer Stimme, wie es ihren
aus Apulien stammenden Eltern
in Norditalien ergeht. Kann das
gut gehen, wenn es statt Meerfisch mit Käse überbackenen
Wirsing gibt? Das auf deutsch
und italienisch geschriebene
„Der Geschmack des Lebens“
(dtv, 9,90 Euro) ist feine Literatur, tiefgründig, hintersinnig
und warmherzig. Als Dreingabe
gibt es noch die Rezepte, sodass
dem „Austausch von Köstlichkeiten“ nichts im Wege steht.
KÖSTLICHKEITEN SIND auch
vom französische Autoren-Duo
Vanessa Barrot und Noël Balen
zu erwarten, schließlich spielt
ihr „Ein Soufflé zum Sterben“
(btb, 8,90 Euro) in den Lyoner
Bouchons (traditionelle Kneipen) mit ihren versunkenen Birnenkuchen und Esskastanientorten und herzhaften Gerichten wie der Grillplatte der
Rhône-Fischer. Hierhin verschlägt es eine attraktive Journalistin für eine Food-Reportage,
just als zwei Morde passieren.
Zur Story gibt es reichlich Lokalkolorit und Hintergrundwissen
über die Bouchons und ihre vorAUCH IN ITALIEN, aber, Mamma maligen Besitzerinnen, darunter
„die beste Köchin der Welt“ und
natürlich auch über Paul Bocuse,
der von hier seine Weltkarriere
startete.
VON LYON NACH PARIS ist es
quasi nur ein Katzensprung, genauso wie von Stuttgart, von wo
Vincent Klink anreist. „Ein Bauch
spaziert durch Paris“ (Rowohlt,
19,95 Euro) ist wie immer sehr
humorig („Mir ist schlecht, ich
bin bin hässlich, alle Leute gucken mich an...“) und gewürzt
mit allerlei (historischen) Anekdoten über Essen und Trinken,
Stadtviertel und ihre Menschen.
Auch wenn die Franzosen längst
nicht mehr so „lässig wie ehedem“ sind, Monsieur Klink entdeckt Bistros, in denen „junge,
wilde Kochkünstler“ am Werk
sind und ist glücklich. Mit Klink
lässt sich prima jubeln, schlürfen, futtern oder auch einen
Borschtsch kochen – der Mann
liefert auch Rezepte.
SOWEIT GEHT Christoph Peters
nicht, denn sein „Der Arm des
Kraken“ (Luchterhand, 19,99 Euro) ist kein Spaziergang, sondern
es geht um Gangs und Unterwelt
in Berlin. Japanische Yakuza und
marokkanische Mafia verbünden sich gegen die Vietnamesen,
die den Markt beherrschen. Mit-
tendrin ist eine deutsche Polizistin, die aber schon seit zehn Jahren auf ein Erfolgserlebnis wartet. Vielschreiber Peters hat bekanntlich ein Faible fürs
Kulinarische und lebt es aus. Er
schreibt über „Tajine mit Lamm
und Salzzitronen“ und japanische Küchenkunst. Dass ausgerechnet ein Marokkaner das beste Sushi der Welt macht, ist kurios und tut der Story gut.
ZUM SCHLUSS noch ein bereits
2014 erschienenes Buch, das
aber eine Klasse für sich ist. Egal
wie heiß es ist, bei Simon Wroes
„Chop Chop“ (Ullstein, 18 Euro)
bekommt man das Frösteln. Die
Geschichte spielt in der Küche
des „Swan“ (endlich ein Küchenroman!), wo der nackte Wahnsinn herrscht. Es gibt einen Diktator, einen willfährigen Sklaven
namens „Rassisten Dave“, einen
Neuankömmling (der Ich-Erzähler) und mit Ramilow („Wenn jemand ’bio’ sagte, stand ihm der
Schaum vor dem Mund“) einen
1A-Revoluzzer, der zur Strafe immer wieder in den begehbaren
Eisschrank gesperrt wird. Die
Sprache ist flott, das Tempo
enorm, Inhalt und Typen sind
irrwitzig gut. Das ist ein Pageturner erster Güte mit britischem
Humor extra trocken.
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in Freiburg, übergab zusammen mit „Wir helfen Kindern“ im Namen
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kommt dem Freiburger Flüchtlingsfonds zugute. Auf dem Foto (von
links): Christine Schmidt-Brauch, Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, Cathrin von Essen, Andreas Ege und Frank Schweizer. FOTO: ZVG
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Betriebliches Gesundheitsmanagement
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 14. August 2016 in unserem Onlineportal.
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger
(m/w)
Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Fachbereich Kinder- und
jugendärztlicher Dienst (FB 340) die Stelle eines Gesundheits- und
Kinderkrankenpflegers als Sozialmedizinische Assistenz in Vollzeit
zu besetzen.
Ihre Aufgabenschwerpunkte
– Sie organisieren die Einschulungsuntersuchungen (ESU), bereiten
diese vor und führen selbstständig den ersten Teil der Einschulungsuntersuchung vor Ort in den Kindertagesstätten durch
– Sie führen in den 7. Klassen der Schulen selbstständig die
Impfberatungen inkl. Organisation, Vorbereitung und Datenerfassung
durch
Ihre Qualifikation
– Sie haben die Ausbildung zum Gesundheits- und
Kinderkrankenpfleger
– Ihre Erfahrung im Bereich Kindervorsorgeuntersuchung ist von Vorteil
– Sie haben die Fahrerlaubnis der Klasse B
Unser Angebot
– Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe 8.
Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
Übernahme im Beamtenverhältnis bis Besoldungsgruppe A 8
LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Ihr Profil:
• Sie besitzen mehrjährige Erfahrung in der Zerspanungstechnik,
idealerweise Erfahrung in der 5-Achs-Frästechnik
• Sie überzeugen mit Kentnissen über CAD- / CAM-Programmierung
(Cimatron)
• Sie bringen idealerweise Kenntnisse der Heidenhein-Steuerung mit
• Sie runden Ihr Profil mit guten Deutsch- und Englischkenntnissen ab
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 21. August 2016 in unserem Onlineportal.
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Stadtstr. 2, 79104 Freiburg
Unser Angebot:
• Eine komplexe Tätigkeit mit einem abwechslungsreichen
Verantwortungsbereich in einem dynamischen und
internationalen Umfeld
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• Eine mittelständische Unternehmenskultur mit kurzen
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kaufmännische/n Sachbearbeiter/in
– für den Bereich Rohbau –
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• Abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe
• Raum für Eigeninitiative mit kurzen Entscheidungswegen
Ihre Aufgaben:
• Unterstützung der Geschäftsleitung und Bauleiter in allen organisatorischen
Innenausbau · Fensterbau · Reparaturen
und administrativen Aufgaben
• Rechnungsstellung über unser EDV-System
• Erledigung des Schriftverkehrs im Brief- und E-Mail-Format
• Erstellung und Verwaltung von Nachunternehmerverträgen und -bürgschaften
• Ansprechpartner für die Homepage und Schaltung von Anzeigen
Ihr Profil:
• Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung oder gleichwertige Qualifikation
• Selbstständige und strukturierte Arbeitsweise sowie Einsatzbereitschaft
• Teamgeist und freundliches Auftreten gegenüber unseren Kunden und Lieferanten
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