Wiesen um die Altenburg bei Bamberg

Gemeinsam für Bayerns Natur:
die „Runden Tische“
Was ist NATURA 2000 ?
NATURA 2000 steht für ein europaweites Biotopverbundsystem für selten gewordene Lebensräume
sowie gefährdete Pflanzen- und Tierarten.
Durch teils Jahrhunderte zurückwirkende nachhaltige und schonende Bewirtschaftungsformen von
Seiten verantwortungsvoller Grundbesitzer konnte
sich in manchen Gebieten eine besonders reichhaltige Natur erhalten, die andernorts leider verloren
gegangen ist. Es gilt, diese für Bayern einmaligen
Gebiete zu erhalten, damit auch unsere Nachkommen noch die heimische Artenfülle vorfinden. Es
gilt aber auch, die bisherige naturnahe Wirtschaftsweise fortzuführen, durch welche die Gebiete erst zu dem wurden, was sie heute sind.
Vor diesem Hintergrund wurde das Schutzprojekt
„NATURA 2000“ ins Leben gerufen. Jedes Mitgliedsland hat demnach die Pflicht, besonders
wertvolle Gebiete zu melden und diese in Managementplänen darzustellen. Ziel ist, die Gebiete
in gutem Zustand zu erhalten, wozu die Grundbesitzer durch ihre Bewirtschaftung weiterhin beitragen sollen. In Bayern besteht das NATURA 2000Netz aus insgesamt 745 Einzelgebieten. Sie haben
zusammen eine Fläche von 801.000 ha; das entspricht 11,4 % der Landesfläche.
Ob als direkt betroffener Grundbesitzer, Bewirtschafter, Behördenvertreter, Verbandsbeteiligter – nur
durch gemeinsames Handeln werden wir unsere
schöne bayerische Natur- und Kulturlandschaft dauerhaft bewahren können.
Setzen wir uns also an einen Tisch zusammen und
reden darüber, auf welche Weise wir allen Belangen
– naturschutzfachlichen – sozialen – ökonomischen –
bestmöglich Rechnung tragen. NATURA 2000 bietet
im Rahmen der „Runden Tische“ ein Gesprächsund Informationsaustauschforum, in dem jedem
Beteiligten und Interessensvertreter die Möglichkeit
gegeben wird, sich mit seinen Anliegen, Sorgen und
Hoffnungen einzubringen.
Weitere Informationen
Regierung von Oberfranken
Höhere Naturschutzbehörde
Ludwigstraße 20
D-95444 Bayreuth
Tel: +49 (0) 921-604-0
Fax: +49 (0) 921-604-1258
E-Mail: [email protected]
www.reg-ofr.de/natura2000
Regionales Kartierteam NATURA 2000
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg
Außenstelle Forst Scheßlitz
Neumarkt 20
D-96110 Scheßlitz
Tel: +49 (0) 9542 - 7733-100
Fax: +49 (0) 9542 –7733-200
E-Mail: [email protected]
NATURERBE BAYERN
NATURA 2000
FFH-Gebiet 6131-372
"Wiesen um die Altenburg
bei Bamberg"
Lage, Größe,
Besitzverhältnisse
Das Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet "Wiesen um
die Altenburg bei Bamberg" hat eine Größe von
rd. 57 ha. Es besteht aus drei Teilflächen, den Südhanglagen an der Altenburg, der Wiesenfläche am
Rothof und der sog. "Waldwiese an der Kettenstraße".
Bedeutung
Während des mittelalterlichen Klimaoptimums wurde
vor allem an den Südhanglagen der Altenburg Wein
angebaut. Später erfolgte eine Nutzung als Streuobstwiese, welche heute noch teilweise durch einige
bestehende Obst- und Nussbäume wie Zwetschge,
Walnuss und Apfel sichtbar ist. Schon während des
Obstanbaus wurden die Flächen des FFH-Gebietes
mit Schafen und Ziegen beweidet. Noch in den
1960er Jahren wurden die Flächen durchgehend extensiv als Schafweiden genutzt, so dass weniger
Baum- oder Heckenbestand als heute vorhanden war.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf einer Blüte des
Großen Wiesenknopfes.
Der Große Wiesenknopf bildet die Lebensgrundlage
für die Jungraupen zweier geschützter Schmetterlingsarten der FFH-Richtlinie: den Dunklen und
den Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Diese
Tagfalter besitzen eine hochspezialisierte Lebensweise und sind neben dem Wiesenknopf auch auf
das Vorkommen bestimmter Ameisenarten als Wirt
für die Raupen angewiesen.
Extensiv genutztes Grünland prägt das Landschaftsbild im FFHGebiet "Wiesen um die Altenburg bei Bamberg".
Das NATURA 2000-Gebiet "Wiesen um die Altenburg bei Bamberg" besteht aus drei Teilflächen.
Das NATURA 2000-Gebiet liegt komplett im Stadtgebiet Bamberg im nördlichen Teil des Hauptnaturraumes "Fränkisches Keuper-Liasland".
Die Flächen befinden sich überwiegend in Privatbesitz
(ca. 70 %), jedoch auch die Stadt Bamberg (20 %), die
katholische Kirche, Stiftungen und Vereine sowie der
Freistaat Bayern (insgesamt 10 %) sind Eigentümer.
Heute wird das NATURA 2000-Gebiet überwiegend
durch extensives Grünland (Lebensraumtyp "Magere Flachland-Mähwiese") gekennzeichnet. Einige
Flächen werden durch Koppel- oder Wanderschafhaltung beweidet, andere nur einmal spät im Jahr gemäht. Auf diese Art und Weise wird der wertvolle offene Charakter des Gebietes bewahrt und bietet eine
wichtige Heimstätte für viele seltene Pflanzen- und
Tierarten.
Wertgebende Pflanzenarten sind beispielsweise der
Wiesen-Salbei, die Kuckucks-Lichtnelke, der Knollige Hahnenfuß und der Klappertopf.
Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist durch zwei Reihen
schwarzer Punkte auf der Flügelunterseite gekennzeichnet,
wohingegen der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling nur
eine Reihe solcher Punkte besitzt (siehe obiges Bild).
Bildnachweis: Dr. Carolin Lang-Groß (Reg. v. Ofr.), Dr. Gudrun Mühlhofer (ifanosLandschaftsökologie), Erk Dallmeyer (piclease Naturbildagentur);
Karte: © Bayerische Vermessungsverwaltung. Daten aus FIS-Natur.