PRÜF- UND DIAGNOSE VERFAHREN PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN Inbetriebnahmeprüfungen und Zustandsanalysen für Übertragungs- und Verteilnetze ENERGIE IST UNSER ELEMENT MONTAGE IST UNSERE BASIS INSTANDHALTUNG UNSERE LEIDENSCHAFT INSTANDSETZUNG UNSERE PROFESSION 2 | KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN LOTHAR KOOPMANN GESCHÄFTSFÜHRER KOOPMANN GRUPPE „Eine objektive Diagnose kann nur erfolgen, wenn die Möglichkeit zum Einsatz unterschiedlicher Diagnoseverfahren sichergestellt ist.“ KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN | 3 WIR STELLEN UNS IHREN AUFGABEN INBETRIEBNAHMEPRÜFUNGEN UND DIAGNOSEN Trotz größter Sorgfalt und hoher Betriebszuverlässigkeit können Beschädigungen während der Kabelverlegung, Fehler bei der Garniturenmontage sowie alterungsbedingte Schäden an Kabeln, Muffen und Endverschlüssen nie vollständig ausgeschlossen werden. Zudem sorgen verschärfte Wettbewerbsbedingungen und Kostendruck dafür, dass bestehende Installationen im Bereich der Energieversorgung immer intensiver ausgelastet und länger genutzt werden. Diese veränderten Bedingungen erschweren den zuverlässigen Betrieb Ihrer Übertragungs- und Verteilungsnetze. Inbetriebnahmeprüfungen TE-Diagnose Offline Ausfällen und Problemen können Sie jedoch effizient vorbeugen: Mit unseren Prüfungen und Diagnosen können Fehler und Schädigungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Netzausfälle und die damit einhergehenden Folgekosten können Sie dadurch vermeiden. Von der VLF-Prüfung mit 0,1 Hz über die effektive und variable Wechselspannungsprüfung mit 50 Hz bis hin zur Diagnose und Teilentladungsmesstechnik bis zu 400 kV DAC beherrschen wir alle relevanten Prüfverfahren. Wir sind in der Lage, die Messungen Onshore und Offshore durchzuführen und schaffen belastbare Grundlagen für weitere Maßnahmen. Prüfungen sind schon vor der ersten Inbetriebnahme eines Kabels sinnvoll und geboten. Alle Komponenten sind dann noch ideal zu erreichen und die Qualität der neu errichteten Kabelanlage wird nachgewiesen. Später ermöglicht eine permanente bzw. periodische Zustandsanalyse die Erkennung sich abzeichnender Fehler und eine zustandsorientierte Instandhaltung des Netzes, die ebenfalls Störungen während des Betriebs vorbeugt. Tan Delta Kosten für die Instandhaltung Dielektrische Diagnose Online Offline Ereignisorientierte Instandhaltung Periodische Instandhaltung Zustandsorientierte Instandhaltung Schwelle für die Erneuerung des Betriebsmittels TE-Diagnose Zustandsanalyse Maximale Lebensdauer des Betriebsmittels Nutzungsdauer des Betriebsmittels Die Sammelschienenprüfung mit 50 Hz ist auch heute noch die effektivste Prüfmethode wenn es um die Prüfung von Transformatoren und Schaltanlagen mit geringer Kapazität geht. Qualitativer Kostenvergleich von Instandhaltungsstrategien 4 | KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN DIE INBETRIEBNAHMEPRÜFUNG MIT 0,1 HZ VLF ODER TE-DIAGNOSE Da bei der Inbetriebnahmeprüfung die Isolierung der Kabel noch neu ist, liegt das Hauptaugenmerk der Diagnose auf der Verlege- und Montagequalität. So werden beispielsweise Mantelfehler durch mechanische Beschädigungen während des Verlegens oder die unsachgemäße Montage von Muffen und Endverschlüssen erkannt. Das anzuwendende Verfahren bei Inbetriebnahmeprüfungen ist abhängig von der Spannungsebene. Mittelspannungskabel werden überwiegend mit einer 0,1 Hz-Spannung geprüft. Praktische Felderfahrungen und zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben die Effektivität dieser Prüfmethode für PE/VPE, Papiermassekabel und deren Garnituren bewiesen und bestätigt. Hochspannungskabel werden aus Kostengründen oftmals nur mit einer 24-Stunden-Prüfung bei U0 in Betrieb genommen. Wesentlich aussagekräftiger ist hingegen die Prüfung mit einer gedämpften Wechselspannung DAC und Spannungen größer U0. Um Informationen über die Montage- und Verlegequalität Ihrer Kabel zu erhalten und solche Montagefehler aufzudecken, die erst mit der Zeit zum Problem werden, empfiehlt es sich, Ihre Kabel auf Teilentladungen zu überprüfen. Denn mit vielen Fehlern gehen bekanntermaßen Teilentladungen einher, lange bevor es zum Ausfall des betreffenden Bauelements kommt. Unter Teilentladung ist der elektrische Teildurchschlag eines Isoliersystems zu verstehen, d. h. es wird dabei nur ein lokal begrenzter Bereich der gesamten Isolierung überbrückt. In Kabeln sind TE-Fehlstellen in der Regel ionisierungsfähige gasgefüllte Hohlräume, entstanden durch Montagefehler, thermische Alterung in Muffen und Endverschlüssen oder fehlende Imprägniermasse in Papierkabeln. Eine Ablösung oder Unebenheit der halbleitenden Schicht hat ebenfalls Teilentladungen zur Folge. Inbetriebnahmeprüfung 0,1 Hz VLF TE-Diagnose Endverschluss Schwachstelle Muffenproblem Auch Inbetriebnahmeprüfungen im Offshore-Bereich sind für uns kein Problem – beispielsweise mit unserer mobilen VLF-Anlage oder mit unserem OWTS-System bis 400 kV. KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN | 5 Aus diesem Grund werden Inbetriebnahmeprüfungen sinnvollerweise immer öfter mit einer Teilentladungs-Diagnose kombiniert oder gänzlich durch diese ersetzt. Mittels der TE-Diagnose können alle Arten von Montagefehlern einfach erkannt und lokalisiert werden und Sie können Kosten für vermeidbare Instandsetzungen sparen. In Abhängigkeit von der Länge des zu testenden Kabels und dessen längenabhängiger Kapazität entsteht eine schwingende Spannung mit einer Frequenz von 50 Hz bis zu einigen 100 Hz. Die OWTS HV 250 ermöglicht Inbetriebnahmeprüfungen bis 400 kV. Im Gegensatz zu 0,1 Hz-basierten Methoden ermöglicht diese betriebsnahe Frequenz eine Feststellung der TE-Fehlstellen unter sehr betriebsnahen Bedingungen. Gleichzeitig ist es dadurch möglich, auch im Bereich der Betriebsfrequenz zu bleiben, was eine kabelschonende, zerstörungsfreie Prüfung erlaubt. So wird die Funktionalität Ihrer Netzinfrastruktur vom ersten Tag des Betriebs an sichergestellt und ungeplante Ausfälle und Reparaturen werden deutlich reduziert. Unsere Teilentladungs-Diagnostik deckt mit 400 kV jede Anwendung vom unteren Mittelspannungsbereich bis hin zur Hochspannung ab. 6 | KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN ZUSTANDSORIENTIERTE INSTANDHALTUNG DURCH KONTINUIERLICHE ZUSTANDSANALYSE Zustandsanalyse TE-Diagnose Offline Endverschluss Dielektrische Diagnose Online Schwachstelle itoring on /M • VLF Tests • Manteltest • TE-Diagnose • Dielektrische Diagnose • Monitoring • Datenanlyse und Ergebnisauswertung • Planung der Unterhaltungskosten Pl an ung Muffenproblem Gealtertes Kabelsegment Die kontinuierliche Zustandsanalyse versorgt Ihr Unternehmen mit allen relevanten Informationen zum aktuellen Zustand Ihres Netzes. Es entsteht ein Kreislauf aus Messung, Analyse und revolvierender Planung. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wird eine zustandsorientierte Instandhaltungsstrategie möglich. Diese stellt den planvoll kontinuierlichen – und deshalb wirtschaftlichen – Einsatz Ihrer Ressourcen sicher: •E rneuerungsmaßnahmen von Kabeln aufgrund von deren Zuständen • effektive Planung der Instandhaltungsarbeiten • nachhaltige Reduktion von ungeplanten Ausfällen lyse Ana Mes su ng Ausbau und Instandhaltung eines Kabelnetzes markieren bedeutende Kostenblöcke in der Budgetplanung eines EVU. Dementsprechend kommt dem Wissen um den aktuellen Zustand eines Netzes auch unter finanzplanerischen Aspekten eine besondere Bedeutung zu: Je präziser Wartungsaufgaben, Instandsetzungen und der Austausch von Anlagen geplant werden können, desto wirtschaftlicher kann das Netz betrieben werden. Tan Delta Mit Hilfe verschiedener Diagnoseverfahren können alterungsbedingte Schäden an der Isolierung von verlegten Kabeln sicher erkannt werden. Durch eine umfassende Netzzustandsanalyse lassen sich zudem Fragestellungen im Hinblick auf die Betriebssicherheit, die Isolierstoffqualität und die Restfestigkeit beantworten. So kann eine aussagekräftige Prognose über das zukünftige Ausfallrisiko erstellt werden. Selbstverständlich haben die von uns eingesetzten Diagnoseverfahren keinerlei Schädigungen oder gar Zerstörungen des Messobjektes zur Folge. KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN | 7 DIE DIELEKTRISCHE DIAGNOSE MIT TAN DELTA (tan δ-WINKELFUNKTION) Der Zustand der Isolierung von Kabeln wird durch die normale Alterung im Laufe der Betriebsjahre sowie durch äußere Einwirkungen beeinflusst. Hierzu zählen unter anderem das Eindringen von Feuchtigkeit sowie die normalen und außergewöhnlichen Betriebsbelastungen, wie z. B. Überlast oder Überspannungen. Die Verfahren zur Dielektrischen Zustandsbestimmung sind auf die spezifischen physikalischen Eigenschaften der Papier- und VPE-Isolierungen abgestimmt. Alterungseffekte, wie z. B. Water Trees (Wasserbäumchen) in VPE-Kabeln oder die Zellulosezersetzung bei Papiermasse-Kabeln, können mittels der Dielektrischen Diagnose im Frequenz- oder Zeitbereich erkannt werden. Folglich lässt sich die Betriebssicherheit von Kabelstrecken mit der von uns angewendeten 0,1 Hz Verlustfaktormessung mit Tan Delta sehr genau beurteilen. Dabei wird der Verlustfaktor tan δ bei festgelegten sinusförmigen 0,1 Hz-Prüfspannungen und variierender Spannung gemessen. Der Winkel δ zwischen dem idealen kapazitiven Strom und dem komplexen Strom wird maßgeblich vom ohmschen Ableitstrom der Isolierung bestimmt. Je größer der ohmsche Strom, desto größer ist der Winkel δ und umso schlechter ist der Zustand des Kabels. Analysiert wird der Wert des tan δ bei den verschiedenen angelegten Spannungspegeln sowie die Veränderung des tan δ mit der Spannung. Der Tan Delta-Messzusatz beispielsweise integriert in einen Diagnosemesswagen 8 | KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN ONLINE- UND OFFLINE-TEILENTLADUNGS-MESSVERFAHREN FÜR ZUSTANDSORIENTIERTE INSTANDHALTUNG Eine umfassende Zustandsbeurteilung des Netzes erfordert neben den Dielektrischen Diagnoseverfahren zusätzlich auch TE-Messungen. Während bei Inbetriebnahmeprüfungen die Beurteilung der Montage- und Verlegequalität des Kabels im Vordergrund steht, ist bei der zustandsorientierten Instandhaltung die Beurteilung des Zustands der betriebsgealterten Garnituren und der Isolierung des Kabels von Interesse. Durch das Offline-TE-Messverfahren können z. B. die Austrocknung einer Papierisolierung oder äußerliche Beschädigungen durch Bauarbeiten diagnostiziert werden. Ergänzend hierzu bietet das Online-TE-Monitoring die Überwachung des Kabels und ermöglicht die Vorselektierung von TE-behafteten Kabeln. Anschließend kommen die Offline-TE-Messverfahren zur Lokalisierung der Fehlstellen zum Einsatz. Monitoring mittels des Online-TE-Messverfahrens Für das Online-TE-Monitoring ist kein Freischalten des Kabels erforderlich. Hierdurch wird der organisatorische Aufwand verringert. Zudem können Lasteinflüsse auf die Entwicklung der Teilentladung im Kabel erkannt werden. Daher ist das Verfahren ideal geeignet für die Trendüberwachung z. B. von Industrienetzen. Lufteinschlüsse zwischen Verbinder und Isolierstrecke Oberflächenteilentladung auf Feldsteuerkörper innerhalb defekter Mittelspannungsmuffe Durchschlag des Muffenkörpers im Verbinderbereich KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN | 9 Lokalisierende Diagnose mittels des Offline-TE-Messverfahrens Zur Lokalisierung der TE-Impulse, z. B. nachdem mittels Online-TE-Messverfahren kritische TE-Werte gemessen wurden, ist eine Offline-TE-Messung geeignet. Unbeeinflusst von den Störpegeln des Online-Betriebs erlaubt diese bewährte Technologie eine hochempfindliche und präzise Lokalisierung von Teilentladungen. Hierbei können sowohl die TE-Einsetzspannung PDIV als auch die TE-Aussetzspannung PDEV ermittelt werden. Zusammen mit der Höhe der Teilentladungen ist die PDIV einer der wesentlichen Indikatoren, ob Muffen oder Kabelstrecken ausgetauscht werden müssen. Die TE-Einsetzspannung Ui (PDIV) ist die Spannung, die beim Erhöhen der Prüfspannung zu wiederkehrenden TE-Signalen führt, welche den Grundstörpegel überschreiten. Bei Absenkung der Prüfspannung setzen ab einem bestimmten Spannungspegel die Teilentladungen wieder aus. Dieser TE-Aussetzspannung Ue (PDEV) genannte Wert kann niedriger als die PDIV sein. Der Effekt ist abhängig von der Fehlerart und für Diagnosezwecke nützlich. Bedienbereich für mobile Teilentladungsdiagnostic OWTS M-60 Darstellung der Intensität von Teilentladungen in Abhängigkeit des Phasenwinkels 10 | KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN OWTS – EINE EINZIGARTIGE TECHNOLOGIE Ein System – viele Vorteile Die OWTS-Technologie (OWTS = Oscillating Wave Test System) ermöglicht das einfache Erkennen und Lokalisieren sowohl von alterungsbedingten Schwachstellen als auch von Beschädigungen des Kabels. Das integrierte Tan Delta-Verfahren liefert zudem eine sehr gute Einschätzung über den Zustand des Isoliermediums. Auch bei der Beurteilung von Hochspannungskabeln bietet die OWTS-Technologie Vorteile: Der Großteil der verlegten HS-Kabel sind über 30 Jahre alte, papierisolierte Kabel, Gasinnen- und Gasaußendruckkabel oder Öldruckkabel. Mittels OWTS-Technologie können diese Kabel sowohl auf lokale Fehlstellen untersucht als auch integral mit Tan Delta diagnostiziert werden. Lange Leitung? Kein Problem! Wir verfügen über OWTS-Geräte von SebaKMT, die durch außergewöhnlich hohe Prüfleistungen überzeugen. Kabel von 20 oder mehr Kilometern können ohne Probleme mit einer Anlage normgerecht geprüft werden. Im Gegensatz zur einfachen 24-Stunden-Prüfung bei U0, erlaubt die OWTS-Technologie die Prüfung und Diagnose mit erhöhten Spannungen. Dies bedeutet, dass auch betriebsgefährdende Montagefehler mit einer Einsetzspannung oberhalb U0 erkannt und lokalisiert werden können. Wir können mit unseren Geräten Versorgungsnetze bis 220 kV analysieren. Selbst Inbetriebnahmeprüfungen an Offshore- oder Onshore-Kabeln von Windparks sind kein Problem. OWTS-Equipment im internationalen Einsatz Spannungsteiler • Eingebettetes Computersystem mit Fernbedienung (Steuergerät, TE‐Analysator) • Digitale Signalverarbeitungskarte mit Koppelkondensator (TE‐Erkennung) HochspannungsInduktivitätseinheit Moderner Hochspannungsschalter mit per LWL getriggerten HS‐Thyristoren (LTT) Hochspannungsnetzteil (HVPS) KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN | 11 Sichere, einfache, zerstörungsfreie Diagnose Die Funktionsweise der OWTS-Technologie basiert auf einem Resonanzkreis zwischen der Kabelkapazität und der Drossel des OWTS-Systems. Das Prüfobjekt wird innerhalb weniger Sekunden auf die gewünschte Spannung aufgeladen und anschließend über einen Hochspannungsschalter und eine Luftdrossel entladen. Damit entsteht eine oszillierende Spannung, deren Schwingfrequenz von der Induktivität der Luftdrossel und der Kapazität des Prüfobjektes abhängt. Die oszillierende Spannung (DAC Spannung, Damped AC) ist eine international akzeptierte, normierte Prüfspannung. In Abhängigkeit von der Länge des zu testenden Kabels und dessen längenabhängiger Kapazität entsteht eine schwingende Spannung mit einer Frequenz, die sich nahe der Betriebsfrequenz bewegt. Entgegen der 0,1 Hz-basierten Methode ermöglicht dies eine Feststellung der TE-Fehlstellen unter betriebsnahen Bedingungen und erlaubt einen Vergleich der TE-Parameter wie z. B. der TE-Einsetzspannung PDIV. Auch der Prüfpegel bleibt so im Bereich der Betriebsspannung, was eine kabelschonende, zerstörungsfreie Prüfung erlaubt. Die Lokalisierung der TE-Fehlstellen erfolgt mittels einer Software. In halb- oder vollautomatischem Ablauf werden die Entfernungen der aufgezeichneten und gespeicherten TE-Signale analysiert. Ergebnis dieser Auswertung ist das Mapping der TE-Fehlstellen. MV-Diagnosefahrzeug Der TE-Messkreis wird nach IEC 60270 kalibriert. Durch stufenweise Erhöhung der Prüfspannung wird die PDIV ermittelt. Die TE-Aussetzspannung PDEV ist durch den gedämpften Spannungsverlauf eindeutig bestimmbar. HV-Teilentladungsdiagnostic im Einsatz Während der Messung ist die Oszillation der vom Prüfgerät erzeugten Spannung deutlich zu erkennen. Die Analyse zeigt für alle 3 Phasen des Systems Teilentladungen auf. Teilentladungen treten in mehreren Muffen, verteilt über die Kabellänge von 6500 m auf. 12 | KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN PRÜFUNG UND DIAGNOSE VON LEISTUNGSTRANSFORMATOREN Mit der heute verfügbaren Messtechnik sind Zustandsbewertungen von Transformatoren wirtschaftlich durchführbar, technisch abgesichert und hilfreich bei der unterbrechungsfreien Energieversorgung und Planung der zukünftigen Investitionen. Leistungstransformatoren sind ein wichtiges Betriebsmittel in Energieübertragungs- und Verteilungsnetzen. Sparmaßnahmen führen dazu, dass heute jahrzehnte alte Geräte in den Netzen verbleiben und mit höherer Auslastung betrieben werden, als ursprünglich geplant. Dies führt zu starker Beanspruchung und hohem Ausfallrisiko. Die Prüfung und Diagnose von Leitungstransformatoren sind deshalb enorm wichtig. Ausfälle und Ersatzlieferungen sind kostspielig und zeitintensiv. Durch die geschlossene Bauweise ist es nicht möglich, das Innenleben eines Transformators zu begutachten. Besonders bei gebrauchten Modellen ist es unerlässlich, eine präzise Zustandsinformation zu haben. Zu den möglichen Prüfungen und diagnostischen Untersuchungen zählen die Ermittlung des Isolierölzustandes, Widerstandsmessung von Isolation und Wicklung, Prüfung von Übersetzungsverhältnis, Schaltgruppe und Spannungsfestigkeit sowie die DFR (Dielektrischer Frequenz Gang) und FRA (Frequency Response Analysis), die den „Fingerabdruck“ des Transfomators liefert. Unsere Spezialisten prüfen, überholen und setzen pro Jahr ca. 400 Verteiltransformatoren bis 6 MW instand. Darüber hinaus werden zwischen 60 und 80 neue Transformatoren in eigenen Projekten im Zuge einer Lieferung eingebaut und in Betrieb genommen. Viele Prüfungen und Diagnosen können unsere ausgebildeten Spezialisten vor Ort mit Hilfe von mobilem Equipment durchführen. Darüber hinaus befinden sich weitere Prüfeinheiten im Trafo-Servicecenter. In regelmäßigen Schulungen werden die neuesten Methoden erlernt oder vertieft. Die Verwendung von modernstem Equipment gehört seit Jahren zu unserem Anspruch. Mobiles Equipment für Ölanalysen elektrische Gründe im Netz Ausführungsmängel andere Gründe Feuchtigkeit Kontakte, Anschlüsse usw. Wartungsgründe Blitzeinschlag Isolationsgründe Spulen eines Mittelspannungstransformators Mögliche Fehlerursachen | Quelle: Cigré, IEEE, Hartford S&B Univ. of Queensland, ZTZService Canadian EI Assosiation, Etc... KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN | 13 FREQUENCY RESPONSE ANALYSIS (FRA) ZUR ERMITTLUNG DES FINGERPRINTS Ein Transformator besteht aus mehreren Kapazitäten, Induktivitäten und Widerständen, einem komplexen Kreis, der einen einmaligen Fingerabdruck oder eine Signatur erzeugt, sobald Prüfsignale bei diskontinuierlichen Frequenzen eingespeist werden. Die Frequenzganganalyse wird durchgeführt, um die elektrische und mechanische Unversehrtheit des Aktivteils (Kern, Wicklungen, Pressstrukturen) eines Leistungstransformators zu überprüfen. Messaufbau Bei der Bestimmung der Übertragungsfunktion wird das gesamte elektrisch wirksame Netzwerk ab dem Signalaufzeichnungsgerät erfasst. Somit wird nicht nur das Frequenzverhalten des Transformators, sondern auch das Frequenzverhalten des Messaufbaus festgehalten. Deshalb sind die vom Messaufbau hervorgerufenen Einflüsse gering und vor allem konstant zu halten. Die Frequenzganganalyse wird angewandt bei • Qualitätsprüfungen während der Herstellung • vor und nach Kurzschlussprüfungen im Werk • nach jedem Transport • nach einem Kurzschlussfehler • nach Erdbeben und Blitzeinschlägen • wenn nach Gasanalysen und Vibrationsüberwachungen Verdacht besteht • vor und nach Wartungsarbeiten 50 Ω Meas. V V Gen. Ref. 0,2-20 Vpp 50 Ω V V V V 50 Ω ~ Messaufbau der Frequenzganganalyse Frequenzgangantwort eines fehlerfreien Transformators Frequency Response Analysis zeigt schwerwiegende Fehler 14 | KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN DIAGNOSTIK VON TRANSFORMATOREN Die Zuverlässigkeit von Transformatoren ist für die Versorgung des Kunden mit elektrischer Energie unerlässlich. Dabei sind Transformatoren elektrischen, mechanischen, thermischen sowie umweltbedingten Einflüssen ausgesetzt. Im Falle eines Transformatordefekts können je nach Größe und Besonderheit des Transformators Lieferzeiten von mehreren Monaten entstehen. Damit unvorhergesehene Ausfälle verhindert, der Zustand abgeschätzt und Wartungsarbeiten zeitlich besser geplant werden können, führen wir Diagnosemessungen durch. Isolieröl Die Analyse des Isolieröls kann Aufschluss über den chemischen sowie elektrischen Zustand liefern. Dabei können im Labor folgende Punkte überprüft werden: Reinheit, Farbzahl, Neutralisationszahl, Durchschlagspannung, Wassergehalt, Grenzflächenspannung, Furan-Bestimmung, Gas-in-Öl-Analyse, Dielektrischer Verlustfaktor Isolationswiderstand Im Inneren des Transformators müssen die Leiter gegeneinander sowie zum Kessel hin isoliert sein, damit es zu keinem Überschlag kommt. Die Messung dieser Isolationsstrecken erfolgt üblicherweise mit einer Gleichspannung von 5 kV. Mithilfe der GUARD-Technologie fließen unerwünschte Kriechströme über den GUARD-Anschluss ab und somit geht lediglich der Leckstrom in die Messung ein. Wicklungswiderstand Mithilfe der Wicklungswiderstandsmessung können Windungsschlüsse- und Unterbrechungen sowie Verbindungsprobleme und Stufenschalterfehler erkannt werden. Gemessen wird hierbei der Gleichstromwiderstand der einzelnen magnetischen Windungen. Für die erforderliche Magnetisierung wird die Simultane-Wicklungs-Magnetisierung (SWM) angewandt. Übersetzungsverhältnismessung Das Leerlaufspannungsverhältnis zwischen Ober- und Unterspannung ist in etwa gleich dem Wicklungsverhältnis des Transformators. Bei der Übersetzungsverhältnismessung wird ober- bzw. unterspannungsseitig eine Spannung angelegt und die in der anderen Wicklung induzierte Spannung gemessen. Mit Hilfe dieser Messung können Defekte in der Wicklung (inkorrekte Windungszahl, Polarität oder Phasenverschiebungswinkel), Isolationsfehler (zerstörte Zwischenwindungsisolation, großer zwischenphasiger- oder Phase-ErdeFehler) sowie Stufenschalterfehler ermittelt werden. Spannungsfestigkeitsprüfung Bei dieser Prüfung wird die Spannungsfestigkeit zwischen den Wicklungen sowie dem Kessel überprüft. Die Wicklungen müssen die angelegte Spannung eine Minute lang halten, ohne dass es zum Überschlag kommt. Dielektrischer Frequenzgang (DFR) Die dielektrische Frequenzgangmessung wurde ein wichtiger Teil der Zustandsdiagnose von Isolierungssystemen. Hierbei werden die Kapazität sowie der Verlust-/Leistungsfaktor in Abhängigkeit von der Frequenz im Bereich von mHz bis kHz gemessen. Das Ergebnis ist eine Beurteilung des Feuchtigkeitsgehalts im Isolieröl sowie in der Festisolierung, der ausschlaggebend für den Zustand und die Lebensdauer eines Transformators ist. Verlustfaktor Tan Delta Messung DFR 1 mHz 50 Hz 1 kHz Frequenz Unterschiede der Messbereiche von Tan Delta Messung und DFR KOOPMANN | PRÜF- UND DIAGNOSEVERFAHREN | 15 TEILENTLADUNGSMESSUNG AN SAMMELSCHIENEN Teilentladungen bei feststoffisolierten Komponenten Die Praxiserfahrung zeigt, dass noch Jahre nach der Montage oder Reparaturarbeiten Störfälle durch Montagemängel auftreten. Dabei ist besonderes Augenmerk auf Komponenten mit festem Dielektrikum wie Muffen und feststoffisolierte Sammelschienen zu legen. Bei diesen Komponenten können durch feinste Einschlüsse sowie kleinste Montagefehler Teilentladungen entstehen, die über Monate und Jahre die Isolation weiter schädigen und zu einem Durchschlag führen können. Dies hat den Ausfall der Komponente und damit verbundene Reparatur- sowie Ausfallkosten zur Folge. Um solche Fehlstellen im Voraus zu detektieren und somit Störungen des Betriebs zu verhindern, kommen Teilentladungs-Messsysteme zum Einsatz. Kompaktes, mobiles TE-Messsystem für Sammelschienen Für die Teilentladungsprüfung von Sammelschienen kommt ein modernes 100-kV-Messsystem von H+H High Voltage Technology inklusive MPD 500 von OMICRON zum Einsatz. Die Teilentladungsmessung erfolgt dabei nach IEC 60270 (DIN EN 60270 VDE 0434). Ergänzt wird das Portfolio durch die Möglichkeit, eine Stehwechselspannungsprüfung bei 50 Hz durchzuführen. Der Anschluss mittels u. a. T-Stecker und Pfisterer-Stecker ermöglicht es, eine große Bandbreite an Schaltanlagen prüfen zu können. Zudem erlauben die kompakten Maße der Prüfeinrichtung den Transport und Einsatz selbst an schwer zugänglichen Schaltanlagen. Mithilfe dieses Messsystems besteht die Möglichkeit einer Überprüfung und Abnahme der Montagearbeiten an Sammelschienen von Mittelspannungsschaltanlagen unterschiedlicher Hersteller. Wiederholungsprüfungen nach mehreren Jahren sichern den zuverlässigen Einsatz für einen störungsfreien Betrieb und bewahren den Betreiber vor unerwarteten Ausfällen der Schaltanlage aufgrund von Teilentladungen. Damit leistet die Teilentladungsmessung einen wertvollen Beitrag zur Planung von Investitionen. 110 kV-Teilentladungs-Messsystem Feststoffisolierte Sammelschiene KOOPMANN UNSERE STANDORTE Koopmann Energie- und Elektrotechnik Hannover GmbH Osteriede 6 30827 Garbsen elektro Koopmann GmbH Zum Brook 19-21 49661 Cloppenburg Tel. +49 (0) 4471 94 94 0 Fax +49 (0) 4471 84 89 5 [email protected] | www.hk-c.de Tel. +49 (0) 5131 446 48 70 Fax +49 (0) 5131 446 48 74 [email protected] Leester Spannungstechnik GmbH Am Weidufer 34 28844 Weyhe-Leeste Tel. +49 (0) 421 89 90 30 Fax +49 (0) 421 89 90 3 28 [email protected] Koopmann Energietechnik OS GmbH Robert-Bosch-Straße 2 49134 Wallenhorst Tel. +49 (0) 2845 45 23 Fax +49 (0) 2845 311 54 [email protected] Außenstelle bei ThyssenKrupp Steel Europe AG Duisburg-Hamborn Tel. +49 (0) 5407 346 90 3 Fax +49 (0) 5407 346 90 99 [email protected] Tel. +49 (0) 203 522 60 23 15II DD 0005 TI#5516 Koopmann Energie- und Elektrotechnik Niederrhein GmbH Hochstraße 45 47506 Neukirchen-Vluyn
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