Institut für Solarforschung Aufbau einer Testplattform am Standort Jülich für die Qualifizierung von Heliostaten Timo Effertz, Björn Schiricke, Marc Röger Bauland Fotografische Erfassung der auf den Spiegelfacetten aufgeklebten Reflektoren, zur Detektion der Spiegelformabweichung in Abhängigkeit der Gravitationskraft. Gelände des solarthermischen Versuchskraftwerks Jülich, aus der Vogelperspektive in Blickrichtung Westen, mit Markierung des Baulandes der Heliostat-Testplattform. Motivation und Ziele Die Heliostat-Testplattform bietet Forschungs- und Industriepartnern eine Möglichkeit, ihre Heliostate auf dem Gelände des solarthermischen Versuchskraftwerk in Jülich aufzubauen und von den Spezialisten des DLR unter realen Betriebsbedingungen präzise und einheitlich vermessen zu lassen. Für Dauertests und langfristige Systemdemonstrationen können hinzukommend weitere Heliostaten auf einer Freifläche mit Anbindung an die Testplattform errichtet werden. Kleines Fundament Die langjährige Erfahrung des DLR in der Qualifizierung von Solarkraftwerkskomponenten wird hier eingebracht, um zur Wirkungsgradsteigerung und somit zur Heliostatkostenreduktion beizutragen. Testinfrastruktur Die im Bau befindliche Testplattform wird auf der Nord-Süd-Achse mit einem Abstand von 350 m zum Solarturm errichtet und weißt eine Fläche von rund 1200 m² auf. Auf diesem Areal können zeitgleich ein großer Heliostat mit einer maximalen Spiegelfläche von 150 m² und ein kleinerer Heliostat auf vorhandenen Fundamenten montiert und vermessen werden. Die maximalen Abmessungen der Heliostaten belaufen sich für das große Fundament auf eine Höhe und Breite von 15 m und für das kleinere Fundament auf eine Höhe von 9 m und eine Breite von 5 m. Bedingt durch eine bereits erteilte Baugenehmigung ist es möglich, die Heliostaten mit kurzen Vorlaufzeiten zu errichten und zu vermessen. Großes Fundament Meteostation max.150 m2 Beständigkeitstests durchgeführt werden, um z.B. eine spezifische Standorteignung aussprechen zu können. Auf dem Areal der Testplattform befindet sich des Weiteren eine Meteostation, mit welcher die exakten meteorologischen Umgebungsparamater während der Testphasen erfasst und dokumentiert werden kann. Die Inbetriebnahme der Testplattform wird in Q4/2016 erfolgen. Windmessmast max.25 m2 Anordnung der Bestandteile der HeliostatTestplattform, dargestellt im Bebauungsplan. Messmethoden Der messtechnische Leistungsumfang der Testplattform umfasst im Wesentlichen die Ermittlung von Form- und Strukturgenauigkeit, die Bestimmung der Nachführgenauigkeit und des Reflexionsgrades, die Messung und Simulation des Einflusses von externen Lasten (Wind, Temperatur, Gravitationskraft) und die Charakterisierung des erzeugten Brennfleckes. Zudem können an den Komponenten der Heliostaten ausgewählte Oben: Abbild des von einem Heliostaten reflektierten Streifenmusters, welches im Messverfahren der Deflektometrie zur Detektion der Spiegelformfehler verwendet wird. Unten: Beispielhaftes Messergebnis einer Deflektometriemessung. Dargestellt sind die lokalen Steigungsfehler der Spiegelfacetten in x-Richtung. Kontakt: Institut für Solarforschung | Jülich | Timo Effertz Telefon: 02203/601 4352 | E-Mail: [email protected]
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