r e d n i n e m Willkom t n u b r e t n u K Kita E Kindertagesstätten zu st lb se , er eh zi Er d un rn te ilienmarkt Der Staat ermuntert El ob m Im am ge La e di d un n Auflage gründen – doch behördliche . erschweren dieses Vorhaben von Cosima M. Grohmann Raufeld/Daniella Heil ine enge Zusammenarbeit, sowohl mit den Eltern als auch mit den Kindern – das ist Sarah Detmer bei ihrem Kita-Projekt wichtig. „Wir gehen davon aus, dass jedes Kind ein Experte seiner selbst ist und weiß, was ihm guttut.“ Die Heilpädagogin suchte knapp ein Jahr nach geeigneten Räumen für ihre Kindertagesstätte „Rehkids e.V.“ „Entweder findet man kein passendes Objekt, oder die Vermieter machen einen Rückzieher, sobald sie hören, dass künftig 15 bis 20 Kinder täglich ein- und ausgehen“, schildert sie die Gründe, warum es so lange dauerte. Nun haben sie und ihre Schwester endlich einen geeigneten Platz gefunden: Im Kölner Mediapark fand sich ein zentral gelegener Standort, der zudem in unmittelbarer Nähe zu einem öffentlichen Park liegt. Grundsätzlich hat Detmer bei ihrem Vorhaben auch den Staat auf ihrer Seite: Bereits 2008 ist das Krippenausbauprogramm, auch U3-Programm genannt, im Rahmen des Kinderförderungsgesetzes verabschiedet worden. Das Programm unterstützt noch bis 2013 freie Träger beim Aus- und Umbau von Kindertagesstätten. Rund zwölf der 575 Kölner Kindertagesstätten sind bereits heute in freier Trägerschaft. Das heißt, sie werden entweder als Elterninitiativkindertagesstätte (EKT) betrieben oder – so wie im Fall von Sarah Detmer – von Fachpersonal, das sich selbstständig macht. Das Interesse am Förderprogramm ist hoch. Allein im Jahr 2010 wurden 158 Förderanträge beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) gestellt, dem als Kommunalverband die Vergabe der Mittel obliegt. Auch bei den laufenden Kosten gibt es Subventionen: 91 bis 96 Prozent der laufenden Kosten für den Betrieb einer Kita in freier Trägerschaft trägt als Pauschale das Jugendamt, je nachdem, ob die Kita – wie im Fall von Sarah Detmer – von pädagogischem Fachpersonal oder als Elterninitiative gegründet wurde: „Die laufende Finanzierung ermöglicht es, das Risiko für die freien Träger einigermaßen kalkulierbar zu halten“, sagt Joelle Winter, die bei der Kölner Eltern- und Selbsthilfe (Keks e.V.) für die Gründungsberatung zuständig ist. Sarah Detmer, die bereits eine weitere Kita in Nippes betreibt, warnt allerdings davor, die Kosten zu unterschätzen: „Mietkaution, Maklergebühren und die Kosten für den Umbau, die das U3-Programm nicht mitabdeckt, müssen die Eltern meist selbst bezahlen“, sagt sie, „für den Standort im Mediapark mussten wir beispielsweise 20 000 Euro Hilfe BAGE Die Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen hat einen ausführlichen Leitfaden für Gründer zusammengestellt. Er kostet acht Euro inklusive Versand. www.bage.de Keks Der Verein Kölner Eltern- und Kinderselbsthilfe informiert regelmäßig zum Thema Neugründung einer Kita. www.keks-koeln.de LVR Der Landesverband Rheinland vergibt staatliche Mittel für Kitas in freier Trägerschaft und ist auch für die Betriebszulassung zuständig. Ein Leitfaden für Gründer findet sich auf der Homepage. www.lvr.de >Jugend >Kinder und Familien >Tageseinrichtungen für Kinder Provisionskosten vorschießen – jetzt ha- muss sich jeder Neugründer arrangieren, ben wir erst mal Schulden.“ wenn es etwa um die vorgeschriebenen Idealismus und organisatorisches Ge- drei bis dreieinhalb Quadratmeter pro schick gehören seit Beginn zum Rüstzeug Kind geht oder die Anforderungen für die freier Träger. Doch in den Siebzigerjah- sanitären Anlagen und Kochvorrichtunren, als Eltern und Erzieher anfingen, mit gen. Letztere orientieren sich zum Beieigenen pädagogischen Konzepten Be- spiel am Gastronomiestandard, und der treuungsstätten für ihre Kinder zu grün- sieht nun mal einen Bodenabfluss, Fettden, konnten sie dafür noch häufig leer abscheider und Abluftvorrichtungen vor. stehende Ladengeschäfte nutzen – daher Viele Kita-Betreiber empfinden die der in einigen Regionen Richtlinien deshalb als geläufige Name KinHemmnis für ein pri„Bei der Raumsuche vates Engagement. derladen. Inzwischen wären die meisten ElDie Bundesarbeitsmuss man nicht nur tern jedoch froh, auf gemeinschaft für Elfreie Gewerbeflächen terninitiativen (BAGE) derart gut für den KitaBetrieb geeignete Obrät deshalb, die Vorgaeinbeziehen“ jekte zurückgreifen zu ben immer direkt mit kö n n e n . „ B e i d e r Pädagogin Sarah Detmer der zuständigen BehörRaumsuche muss man de zu besprechen, denn nicht nur freie Geweres gibt durchaus einen beimmobilien wie Ladengeschäfte oder Ermessensspielraum, den die Behörden Büros einbeziehen“, sagt Sarah Detmer, nutzen können. Die LVR erteilt im Rhein„wir haben bei mindestens 60 Objekten land auch die endgültige Betriebserlaubangefragt, dazu Informationen beim Lie- nis und prüft das pädagogische Fachpergenschaftsamt eingeholt und uns an die sonal. Gerade in Kitas, in denen auch Kölner Bürgervertretung gewandt. Leider behinderte Kinder betreut werden oder in konnte dort aber niemand helfen.“ denen es einen überdurchschnittlich hoÜber mangelndes Engagement seitens hen Anteil von Kindern mit Migrationsdes LVR kann sie sich aber nicht bekla- hintergrund gibt, müssen die Erzieher gen: Mit dieser staatlichen Institution entsprechende Qualifikationen vorweisen können. Und auch für die problematische Raumsituation hat der LVR mitunter Verständnis – die eigentlich geforderten 300 Quadratmeter Außenfläche wurden auf 150 Quadratmeter im Stadtgebiet gesenkt. „Innerstädtisch gibt es neben den fehlenden Außenflächen auch immer wieder Probleme mit den Brandschutzbedingungen“, sagt Ralph Pass, Vorsitzender des Immobilienverbandes IVD-West. Dabei sei gerade in Stadtteilen wie Nippes, Sülz oder Ehrenfeld der Bedarf groß, die Objekte allerdings rar, so Pass. „In manchen Gebieten, wie etwa dem Rheinauhafen, habe ich sogar noch keine einzige Kita gesehen.“ Auch er glaubt, dass die Furcht vor Kinderlärm viele Vermieter davon abhält, an Kita-Betreiber zu vermieten. „Obwohl das doch in der Regel langfristige Mieter sind, von denen sie regelmäßig ihr Geld bekommen.“ Sarah Detmer hat schließlich doch noch Glück gehabt: Sie fand einen Vermieter, der sich an den Umbaukosten beteiligte und vier Monate wartete, bis die „Rehkids“ alle Zusagen von den Behörden hatten. „Am ersten Oktober ist Einweihung“, freut Detmer sich, „aber starke Nerven braucht man schon für ein eigenes KitaProjekt.“
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