2 ◊ 2016 Inhalt dieser Ausgabe NEWSLETTER Termine ◊ Kontinuität und Entwicklung – Das start-up center im Wandel der Zeit ◊ Regensburger Startkapital ◊ Kreativität und Engagement unter Beweis gestellt: 5-Euro-Business Wettbewerb 2016 ◊ Nachlese Vortragsprogramm ◊ Faszination Entrepreneurship Forschung ◊ Kurz und knapp: Nachrichtensplitter aus dem Sommersemester 2016 ◊ Die TechBase – das neue Innovationsund Gründerzentrum in Regensburg ◊ Digitales Gründerzentrum für die Oberpfalz ◊ Ideen umsetzen, neue Perspektiven gewinnen, ein großes Ziel ansteuern: GROW-FerienAkademie fand großes Interesse ◊ Die letzte Seite ◊ Impressum Termine Stammtisch in der TechBase Am 13. Oktober 2016 veranstalten das start-up center und der Alumni-Career-Service der OTH Regensburg einen gemeinsamen Stammtisch in der TechBase. Neben einer Führung durch die TechBase sind eine Laborbesichtigung und der Besuch eines Startups geplant. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Hochschulgründertag 2016 mit Verleihung des Hochschulgründerpreises und HOCHSPRUNG-Awards Am 16. November 2016 wird sich an der OTH Regensburg wieder alles rund um das Thema „Gründen“ drehen. Neben der Vergabe des Hochschulgründerpreises der OTH Regensburg wird in diesem Jahr auch der HOCHSPRUNG-Award in Regensburg verliehen – zu diesem Anlass wird neben Staatssekretär Bernd Sibler vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst auch das bayerische Netzwerk der Hochschulgründerberater (HOCHSPRUNG) in Regensburg zu Gast sein. Kontinuität und Entwicklung Das start-up center im Wandel der Zeit Zum Wintersemester 2014/2015 wurde Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen auf die Professur für Betriebswirtschaftslehre und Entrepreneurship an die OTH Regensburg berufen, zum 1. März 2015 hat er zusätzlich die Leitung des start-up centers übernommen. „Kontinuität und Entwicklung“ – so lässt sich das einjährige Wirken des neuen Professors zusammenfassen. Die Aktivitäten wurden dabei nach drei Säulen gegliedert: Forschung, Lehre und Unterstützung. Diese Säulen sind horizontal verbunden durch die Querschnittsthemen Vernetzung, Internationalisierung und Drittmittelprojekte. Forschung – Lehre – Unterstützung Bereits Prof. Dr. Eberhard Auchter, der Vorgänger von Prof. Saßmannshausen, hatte in der Forschung ein international wahrgenommenes Profil aufgebaut. Prof. Saßmannshausen konnte durch Publikationen und Gutachtertätigkeit in einschlägigen internationalen Fachzeitschriften und Fachbüchern sowie auf Konferenzen die internationale Sichtbarkeit der Regensburger Entrepreneurship-Forschung weiter stärken und thematisch verbreitern. Die eigene Publi- kations- und Gutachtertätigkeit sorgt zudem dafür, dass das start-up center am Puls der aktuellsten Forschungsentwicklungen bleibt. Dies wiederum ermöglicht es, neueste Erkenntnisse aus der Forschung direkt in die Lehre einfließen zu lassen. Im Bereich der Lehre zählt u.a. die Zusatzausbildung „Der Ingenieur als Unternehmer“ zum Kontinuum. Das AW-Fach „Gründung und Management sozialer Unternehmen“ steht als Beispiel für die Ausweitung der fakultätsübergreifenden Lehrangebote. Aber auch die fakultätsgebundene Lehre wurde erweitert, z.B. im Masterstudiengang „Betriebswirtschaft“. Ein neuer, innovationsorientierter Schwerpunkt „Technik und Management“ wurde im Bachelor Betriebswirtschaft in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Fakultät Elektround Informationstechnik implementiert. Die Thematik der Unternehmensnachfolge wurde aufgrund der demographischen Entwicklungen noch stärker positioniert. Im Bereich der Gründungsunterstützung werden nach wie vor Studierende, Alumni sowie Mitarbeiter und Mitarbei- SEITE 2 terinnen der OTH Regensburg beraten und bei der Beantragung von Fördermitteln unterstützt. Neue Instrumente zur Gründungssensibilisierung sind u.a. der vorliegende Newsletter sowie der Facebook-Auftritt des start-up centers. EntrepreneurshipUNTERSTÜTZUNG EntrepreneurshipLEHRE EntrepreneurshipFORSCHUNG start-up center Drittmittelprojekte Internationalisierung Vernetzung Grafik: 3-Säulen-Modell des start-up centers Vernetzung – Drittmittelprojekte – Internationalisierung Die Querschnittsthemen des start-up centers können für jede der drei Säulen relevant sein und diese verbinden. Im Fokus des ersten Jahres standen die Erweiterung des bestehenden Netzwerkes, die Beantragung neuer Drittmittelprojekte und die weitere Internationalisierung. Im Rahmen des ersten Themenbereiches sollen die Möglichkeiten der Vernetzung, die das start-up center Gründungsinteressierten bietet, noch weiter verstärkt werden, wie z.B. der Zugang zu Eigenkapitalgebern und zu mezzaninen Finanzierungsformen. Diese Möglichkeiten wachsen in dem Umfang, in dem auch das start-up center selbst regional wie bayernweit besser vernetzt ist. Die intensivierte eigene Vernetzung dient auch dazu, in München fachlich auf die Gründungsförderungspolitik Einfluss nehmen zu können, Inhalte in der Lehre in Bezug auf ihre berufliche Relevanz mit Industriepartnern zu besprechen und nicht zuletzt Partner für Drittmittelprojekte zu gewinnen. Denn nach Ablauf des Projekts „Pro Gründergeist“ hat sich Prof. Saßmannshausen im ersten Jahr seiner Tätigkeit an drei Drittmittelprojektanträgen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern beteiligt, so z.B. der Technischen und Ökonomischen Hochschule Budweis (s. gesonderten Beitrag in dieser Ausgabe des Newsletters), und auf diese Weise Impulse für die weitere Internationalisierung gesetzt. Zudem wurde mit einem der Partner ein Erasmus-Agreement unterzeichnet und im Sommer 2016 steht eine vierwöchige Gastprofessur an der Universität Aarhus in Dänemark an. Ferner sind neue Kontakte nach Ghana entstanden, die sich – ebenso wie im Fall schon bestehender Kontakte nach Südafrika – interessiert an dem Drei-Säulen-Konzept des start-up centers der OTH Regensburg und seinen Details gezeigt haben. Brigitte Kauer Regensburger Startkapital Existenzgründungsprogramm der Stadt Regensburg, des Landkreises Regensburg und der Hans Lindner Stiftung in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Regensburg Regensburg bietet ein gutes Umfeld für erfolgreiche Gründer und Gründerinnen. „Neben der Katholischen Hochschule für Kirchenmusik gibt es mit der OTH Regensburg und der Universität Regensburg zwei ausgezeichnete Hochschulen, die das akademische Know-how vermitteln. Zur weiteren Entwicklung bieten die Technologiezentren BioPark und TechBase sowie zahlreiche Netzwerk-Organisationen aus den verschiedenen Bereichen ein herausragendes Unterstützungsangebot“, weiß Markus Jakob von der Sparkasse Regensburg. Dennoch stellt die Finanzierung einer Unternehmensgründung oder auch spätere Wachstumsschritte für viele Startups und Unternehmer häufig eine Herausforderung dar. Gerade am Anfang liegen noch keine verlässlichen Finanzinformationen vor und Gründer müssen mit dem Konzept und ihrer Persönlichkeit überzeugen. Bewerbungsvoraussetzungen An diesem Punkt setzt das „Regensburger Startkapital“ an. Der Landkreis und die Stadt Regensburg haben in Kooperation mit der Sparkasse Regensburg und der Hans Lindner Stiftung ein eigenes Darlehensprogramm zur Förderung von Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen – auch innerhalb einer Aufbau- und Festigungsphase von einem Jahr – aufgelegt. Bei diesem Programm stehen nicht Sicherheiten, sondern Person und Gründungsvorhaben im Vordergrund. Aussichtsreiche Geschäftsideen können mit dem Regensburger Startkapital unbürokratisch unterstützt werden. Ein weiterer Vorteil: Bei Vorliegen aller erforderlichen Unterlagen erhält der Antragsteller bzw. die Antragstellerin innerhalb von zehn Tagen eine verbindliche Entscheidung zur Kreditanfrage! Brigitte Kauer und Markus Jakob (Sparkasse Regensburg) Details zum Regensburger Startkapital Interessant für: Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen Verwendungszweck: Existenzgründungen, auch in der Aufbau- und Festigungsphase (1 Jahr) mit bis zu 100 TEUR Investitionsbedarf Kredithöhe: Darlehen für Investitionen und Betriebsmittel bis maximal 50.000 Euro Laufzeit: höchstens 10 Jahre, davon bis zu zwei Jahre tilgungsfrei möglich Konditionen: individuell auf Anfrage Sicherstellung: 70 % Haftungsübernahme der Stadt und des Landkreises Regensburg und persönliche Haftung der Darlehensnehmer Voraussetzungen: ◊ Beurteilung des Gründungsvorhabens vor Antragstellung durch die Hans Lindner Stiftung ◊ Begleitung der Existenzgründung durch die HansLindner Stiftung innerhalb des ersten Geschäftsjahres (im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung) ◊ Wohn- und Firmensitz in der Stadt oder im Landkreis Regensburg ◊ Absicht, dass eine tragfähigen Vollexistenz mit dem Gründungsvorhaben geschaffen wird Vor der Antragstellung darf mit dem Investitionsvorhaben noch nicht begonnen werden. Kooperationspartner: Stadt Regensburg, Landkreis Regensburg, Hans Lindner Stiftung, Sparkasse Regensburg Kontakt: Das Team des start-up centers nennt die jeweiligen Ansprechpartner auf Anfrage. SEITE 3 Kreativität und Engagement unter Beweis gestellt Zwölfter 5-Euro-Business Wettbewerb in Regensburg (bk) Die Mottomente GbR hat den diesjährigen 5-Euro-Business Wettbewerb gewonnen. Das Team, bestehend aus den Studentinnen Diana Janz, Anja Brandt und Dea Zager, hat unterschiedliche Party-Pakete kreiert – Kunden müssen einfach das entsprechende Paket auswählen, bestellen und schon kann mit wenig Aufwand eine aufregende Mottoparty wie z.B. aus „1001-Nacht“ gefeiert werden! Aber auch die Geschäftsideen der anderen Teams zeugten von Kreativität und Professionalität: Die partyScore GbR stellte eine App vor, welche mittels integrierter Live-Bewertungen die aktuell „besten Clubs“ der Umgebung anzeigt. Bei der Suche nach Sportaktivitäten in Regensburg hilft künftig die Plattform der SportmapR GbR und die Studentenforum Regensburg GbR hat ein „digitales Schwarzes Brett“ entwickelt, auf dem die Aushänge zu Themen wie Jobsuche, Mitfahrgelegenheit oder Wohnungssuche gebündelt werden. Um die Kontaktvermittlung per Social Networking geht es bei der Geschäftsidee der Lunch Roulette Regensburg GbR - zweimal im Monat kann man sich einen Lunchpartner zulosen lassen. Beratungsangebot der OTH Regensburg In bewährter Weise hatte der Veranstalter, das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V., in Zusammenarbeit mit den regionalen Veranstaltern, der Universität Regensburg und der OTH Regensburg, in Regensburg den 5-EuroBusiness Wettbewerb auf die Beine gestellt. Bianca Sammer und Jutta Gügel führten durch den Abend und stellten die Gäste und Teams vor. Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard verwies im Laufe der Veranstaltung auf den hohen Stellenwert der Entrepreneurship-Ausbildung an der OTH Regensburg. „Kompetenzen im unternehmerischen Denken und Handeln werden bei uns vielfach vermittelt!“ Als Beispiel nannte sie die Ausbildung ‚Der Ingenieur als Unternehmer‘. Auf die Frage, welche Unterstützung Teilnehmer und Teilnehmerinnen am 5-Euro-Business über den Wettbewerb hinaus an der OTH Regensburg erhalten, sagte Prof. Süß-Gebhard: „Über unser start-up center bieten wir Beratung im Vorfeld eines Gründungsvorhabens an, wir unterstützen bei der Erstellung des Businessplans oder geben Feedback zu Finanzplänen, und auch in der Anfangsphase der Gründung coachen wir das Gründungsteam.“ Auf dieses breite Angebot für Studierende, Alumni und Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen der OTH Regensburg sei man sehr stolz. Im Rahmen der diesjährigen Abschlussveranstaltung waren auch ehemalige Teilnehmer und Teilnehmerinnen am 5-Euro-Business eingeladen. Alle vier Teams hatten ihre Geschäftsidee weiterverfolgt und konnten durchwegs Positives berichten. Jury bewertete mehrere Kategorien Beim diesjährigen 5-Euro-Business waren insgesamt neun Teams mit ihren Gründungsideen in die Unternehmensphase gegangen, an der Abschlußpräsentation hatten fünf Teams teilgenommen. Die vierköpfige Jury bewertete neben den Interviews, die sie mit allen Teams geführt hatte, die Präsentationen im Plenum, die Geschäftsideen, die -berichte und -ergebnisse sowie die jeweilige Standgestaltung. Dabei konnte das Siegerteam in allen Kategorien überzeugen! Geschafft! Am Ende durften sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die Veranstalter, Organisatoren und Jurymitglieder über eine gelungene Abschlussveranstaltung freuen. Bild: Brigitte Kauer, OTH Regensburg (bk) Ein vielfältiges Vortragsprogramm sorgte im Sommersemester 2016 für guten Besuch: Claudine Oldengott, Alumna der OTH Regensburg, hat in Berlin ihr Startup „Smart Urban Solutions“ gegründet. Sie berichtete über die Herausforderungen, denen sie sich als Gründerin stellen musste. Samuel Gerlach von der FunderNation GmbH informierte über die Möglichkeiten und Erfolgsfaktoren von Crowdfunding – einer relativ neuen Finanzierungsform. Wie man im Gründungsprozess sein geistiges Eigentum absichern kann, darüber sprach Patentanwalt Johannes Benninger. Bei den gut besuchten Vorträgen waren nicht nur Studierende zugegen – auch interessierte externe Zuhörer waren zu Gast an der OTH Regensburg. SEITE 4 Faszination Entrepreneurship-Forschung von Prof. Dr. Sean Patrick Sassmannshausen „Researching Entrepreneurship is fun, fascinating — and important, if you ask me. One of the fascinations is the richness of the phenomenon, which leads to one of the greatest frustrations, namely the lack of a common understanding of what precisely entrepreneurship is” (Davidsson 2005, S. 1). Ursprünge und zwischenzeitlicher Niedergang der Entrepreneurship-Forschung Die Entrepreneurship-Forschung, also die Erforschung von Unternehmertum und Unternehmensgründung, ist ein relativ junges Betätigungsfeld. Nachdem die Thematik in der Österreichischen Schule der Nationalökonomik und vor allem in Josef Alois Schumpeter‘s (1910, 1934/1997) Konjunkturtheorie eine prominentere Rolle gespielt hatte, wurde unternehmerisches Handeln als Untersuchungsgegenstand aus der Ökonomik immer weiter herausgedrängt im Zuge der Durchsetzung eines mechanisierten Neo-Keynesianismus als einem der herrschenden Paradigmen der letzten Jahrzehnte. In dieser wissenschaftlichen Doktrin würde es genügen, Zinssätze zu verändern, mehr Geld zur Verfügung zu stellen, Nachfrage zu implizieren, oder die Inflationsrate zu beeinflussen. Mit solchen makroökonomischen Eingriffen ließen sich Volkswirtschaften ausreichend steuern, so die lange herrschende Meinung. Überspitzt formuliert: Warum denn sich noch mit Unternehmertum befassen, wenn die Arbeitsplätze allein aufgrund der Phillipskurve entstehen? (Die empirisch umstrittene Phillipskurve zeigt einen Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit: Steigt die Inflation so sinkt angeblich die Arbeitslosigkeit gleichsam wie durch einen empirisch determinierten Mechanismus) (vgl. Phillips 1958, Samuelson & Solow 1960). Wiedererstarken der EntrepreneurshipForschung in der Volkswirtschaftslehre Wenn dies hier wie ein provokantes Analogon zur Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und zur Wirtschaftspolitik einiger mediterraner Länder der Euro-Gruppe wirkt, so ist dies kein Zufall, wurde doch zum Beispiel der Volkswirtschaftsprofessor und ehemalige griechische Finanzminister Varoufakis als eine Mischung aus Marxist und Neo-Keynesianer beschrieben (Inman & Allen 2015). Phipps, Strom und Baumol (2012) kritisierten derlei mechanistische Ansätze zuletzt, indem sie eine ökonomische Theorie ohne Unternehmer verglichen mit einem Versuch, Shakespeare‘s „Hamlet” ohne den Prinzen von Dänemark aufführen zu wollen. Sollen die viel proagierten mechanistischen Zusammenhänge jedoch funktionieren, so kann dies auf mikroökonomischer Ebene nur gelingen, wenn es Menschen gibt, die als Unternehmer bereit sind zu agieren und so gleichsam als Transmissionsriemen der Makroökonomie auf die Mikroebene zu wirken, zum Beispiel indem sie Angebote schaffen, Nachfrage wecken, Kredite aufnehmen und Menschen entlohnte Beschäftigung anbieten. Mit den Konjunkturkrisen ab den 1980er Jahren in den USA, Japan und Europa, in denen die Wirkung von Zinsmechanismen an ihre Grenzen zu kommen schienen, erfolgte dann eine Rückbesinnung auf Schumpeter’s Idee einer innovationsbasierten und ungleichgewichtigen Konjunkturtheorie, während Kirzner (1971) zugleich die positive Bedeutung unternehmerischen Handelns für die Gleichgewichtsökonomik aufzeigte. Die Beschäftigung mit den volkswirtschaftlichen Gründen und Bedingungen für und den Folgen von Unternehmertum ist daher heute wieder eine prominente Forschungsrichtung geworden, sogar das Max-Planck-Institut für Ökonomik in Jena widmete diesem Thema eine Abteilung, und es ist beispielsweise bereits gelungen, über die Rate der unternehmerischer Aktivität eines Landes eine verbesserte Erklärung des Bruttoinlandsproduktes und der Konjunkturzyklen zu generieren (vgl. z.B. van Stel, Carree & Thurik 2005; Koellinger & Thurik 2014). Entrepreneurship in der Betriebswirtschaftslehre Aber nicht nur die Volkswirtschaftslehre (VWL) hat Unternehmertum lange negiert, auch die deutsche Betriebswirtschaftslehre (BWL) hat sich viele Jahre nur wenig Gründungen und kleinen Unternehmen angenommen, sondern ihren Fokus vor allem auf die BWL der große Konzerne gelegt. Damit folgte sie einem internationalen Trend, der wohl zuerst in den 1980er Jahren in den USA durchbrochen wurde, als dort erstmals eine Reihe von Professuren und akademischen Zentren für Entrepreneurship entstanden. Deutschland folgte diesem Trend relativ spät, und so entstand erst Ende der 1990er Jahre eine erste Professur für Entrepreneurship in Deutschland an der privaten European Business School in Oestrich-Winkel, die dann lange Jahre Prof. Dr. Heinz Klandt inne hatte. Bemerkenswert ist, dass auch die OTH Regensburg mit Prof. Dr. Eberhard Auchter zum Kreis der frühen Pioniere unter Deutschlands Hochschulen zählt. Ein Motor der Entwicklung der Entrepreneurship-Professuren war Prof. Dr. Norbert Szyperski gewesen, dem es zudem gelungen war, das Bundesprogramm EXIST mit zu initiieren und über lange Jahre als Beirat zu begleiten, einem Programm, das mithilfe europäischer Ko-Finanzierung den Aufbau von gründungsförderlichen Strukturen an Hochschulen förderte und noch immer fördert, einschließlich der Errichtung von Entrepreneurship-Professuren (vgl. v. Kortzfleisch 2011). Interdisziplinarität der Entrepreneurship-Forschung Gründungsforschung ist jedoch nicht nur ein Gegenstandsbereich für VWL und BWL, sondern bietet zahlreichen Disziplinen ein spannendes Betätigungsfeld, unter anderem für die Psychologie (z.B. Gibt es eine typische Unternehmerpersönlichkeit? Was motiviert Menschen dazu, sich selbstständig zu machen?) und die Soziologie (Welche Rolle spielen Netzwerke in Bezug auf die individuelle Gründungsentscheidung? Welches Rollenselbstbild hegen Gründer und Gründerinnen von sich?). Daher bietet die Gründungsforschung innerhalb einer Hochschule gute Möglichkeiten der Zusammenarbeit verschiedener Fächer und Disziplinen. Konsequenterweise ist auch der Förderkreis Gründungsforschung FGF e.V. offen und interdisziplinär ausgerichtet, im Gegensatz zur Entrepreneurship-Gruppe innerhalb des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft, VHB e.V. Der FGF e.V. hat heute über 320 Mitglieder an über 150 Hochschulen im deutschsprachigen Raum (vgl. zur Fachgeschichte und zur Interdisziplinarität der Entrepreneurship-Forschung Saßmannshausen 2012). Forschungsfragen am start-up center der OTH Regensburg Drei Faktoren bestimmen im Wesentlichen, welchen Forschungsfragen am start-up center der OTH Regensburg nachgegangen werden: Interesse, Gelegenheit sowie Gründungslehre und -unterstützung. Sich nach eigenem Interesse Themen zuzuwenden ist ein Ausdruck akademischer Freiheit. Dabei steht derzeit unter anderem eine epistemologische und phänomenologische Kategorisierung unternehmerischer Gelegenheiten im Mittelpunkt (vgl. z.B. Korsgaard & Sassmannshausen 2016). Die Themenwahl ist aber dabei nicht willkürlich, sondern es geht stets um einen theoretischen oder empirischen Beitrag zum Stand der Forschung. Zu den Interessen gesellen sich zudem bisherige Stärken, wie zum Beispiel die Erforschung der Wirkung von Unternehmensplanspielen in der Entrepreneurship Education. Sodann Gelegenheit, die entsteht durch interessante „Calls for Papers“ internationaler Fachzeitschriften, durch bestehende nationale und internationale Partnerschaften, durch Zugang zu Daten sowie durch Drittmittelprojekte. Letztere haben den Vorteil, dass durch sie das Forschungsprojekt zugleich finanziert werden kann, denn die Haushaltsmittel des start-up centers fließen nicht in die Forschung, sondern in die Aufgaben des Centers in den Bereichen Gründungslehre und Gründungsförderung. Fortsetzung des Artikels auf Seite 8 SEITE 5 Kurz und knapp: Nachrichtensplitter aus dem Sommersemester 2016 Dr. Zdenek Caha, Direktor des Instituts für Unternehmensstrategie an der Technischen und Ökonomischen Hochschule Budweis (links im Bild) und Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Leiter des start-up centers der OTH Regensburg, freuen sich über die Bewilligung ihres gemeinsamen Projektantrags „Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch bayerischen Arbeitsmarkt“ im Rahmen der Förderrichtlinie INTERREG V-A. Die OTH Regensburg erhält hierfür bis 2019 346.000 Euro an EU-Mitteln. Für ihr Startup cSouris – „Smart Home für Erneuerbare Energien, Energieverwaltung sowie Energieeffizienz und Energieeinsparung“ wurde dem Studententeam Andreas Edmund Pracht (links im Bild) und Alexander Herfurtner der mit 5.000 Euro dotierte Innovationspreis der Amberger Stadtwerke verliehen. Durch den Einsatz von auf Ultraschall basierenden Unterputz-Lichtschaltern kann im Haushalt Energie eingespart werden. Das start-up center hatte bei der Erstellung des Ideenpapiers unterstützt. Theresa Guttenberger war für den Studentenpreis 2015 der Wirtschaftszeitung nominiert: Sie hatte sich in ihrer Masterarbeit mit einer Serviceinnovation im Krones-Konzern beschäftigt. Die Arbeit wurde von Christoph Aisch vom start-up center wissenschaftlich betreut. Auch wenn es bei der Preisverleihung im Cinemaxx Regensburg für das Siegertreppchen nicht ganz gereicht hat, war bereits die Nomination ein Erfolg. Die OTH Regensburg zeichnete die Arbeit mit dem Präsentationspreis 2016 aus. Bei der Verleihung des Innovationspreises 2016 der OTH Regensburg erhielt Nils Weiss einen Anerkennungspreis für die Entwicklung der Hardund Softwareplattform und Softwarearchitektur für die Produktneuentwicklung „Personal Mobility Device (PMD)“. Das Team um Nils Weiss will die Mobilität in den Städten neu definieren. Hightech-Werkstoffe und eine hochintegrierte Bauweise ermöglichen es dem Gründerteam, ein leichtes und transportables elektrisches Kleinstfahrzeug herzustellen. Auch beim diesjährigen Campusfest präsentierten sich Gründer der OTH Regensburg: Roman Manukjan (im Bild Mitte) und Daniel Barras (rechts) von TrueBrewed stellten ihre kaffeebasierten Kaltgetränke vor, Sebastian Mannes verwöhnte mit Black Burritos, Philipp Hockenberger und Philipp Maier von minusPØL kredenzten ihren Likör. Campus Regensburg e.V. hatte ein tolles Programm auf die Beine gestellt, bei dem neben kulinarischen Köstlichkeiten auch Musik, Kultur und Sport nicht zu kurz kamen! Einen runden Geburtstag konnte eine Ausgründung aus der OTH Regensburg feiern: Vor fünf Jahren haben Prof. Dr. Martin Hobelsberger (im Bild rechts) und Dr. Michael Deubzer (Zweiter von links), beide zu dieser Zeit Studierende der OTH Regensburg, die Timing Architects Embedded Systems GmbH gegründet. Wegbegleiter waren das „Laboratory for Safe and Secure Systems“ (Prof. Dr. Jürgen Mottok, Bildmitte) und das start-up center. Derzeit werden rund 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt. Bilder: Brigitte Kauer, KRONES AG, Stadtwerke Amberg GmbH und Alexander Urban SEITE 6 Unser Bild links zeigt die neue TechBase. Bild: R-Tech GmbH Die TechBase - das neue Innovationsund Gründerzentrum in Regensburg: toren. Zum anderen wird in der TechBase großer Wert auf eine innovative Energieversorgung gelegt. Das komplexe Energieversorgungsystem der TechBase setzt sich aus vier Komponenten zur Wärme- und Kälteerzeugung zusammen: einem Blockheizkraftwerk, einer Absorptionskältemaschine, einer Wärmepumpe und einem Eisspeicher. Dieser Eisspeicher mit Betonkernaktivierung sorgt für ein energie-effizient gekühltes Gebäude – ein Highlight in Sachen moderner Energietechnik. Mittels eines unterirdischen Wasserspeichers lässt sich das Gebäude im Winter heizen und im Sommer kühlen. Die sogenannte sanfte Kühlung erfolgt über die witterungsgesteuerte Betonkernaktivierung. Wasserführende Rohre führen durch die Betondecke, die je nach Bedarf die Wärme oder Kälte des Wassers an den Raum abgibt. Die Effekte sind neben einem komfortablen Raumklima eine hohe Energieeffizienz, CO2-Einsparung und eine allgemeine Senkung der Betriebskosten. Raum für Gründung, Forschung, Technologie In unserer Serie „Netzwerkpartner“ stellen wir die Partner des start-up centers der OTH Regensburg vor. Lernen Sie in dieser Ausgabe die TechBase kennen. Die TechBase ist das neue Technologiezentrum auf dem TechCampus der Stadt Regensburg und ein Ort für innovative und technologieorientierte Startups und Unternehmen. In unmittelbarer Nähe zu Hochschule und Universität bietet die R-Tech GmbH ihren Mietern in der TechBase eine moderne Büro- und IT-Infrastruktur. Auf rund 20.000 Quadratmetern finden sich ideale Rahmenbedingungen für technologieorientiere Startups und Unternehmen, um ihre Entwicklungen voranzutreiben, Ressourcen gemeinsam zu nutzen und Kontakte zu bestehenden Netzwerken aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen am Standort auszubauen. Das Gebäude stellt Büro-, Werkstatt- und Forschungsflächen, die Cafeteria SpeicherBar, Seminar- und Konferenzräume sowie eine Tiefgarage mit 200 Stellplätzen zur Verfügung. Die TechBase richtet ihren Fokus nicht ausschließlich auf die Informationstechnologie. Auch Gründer und Gründerinnen sowie Unternehmen aus anderen Bereichen wie Maschinenbau, Sensorik, Energietechnik oder Optik können sich als Mieter im Innovationszentrum bewerben. Die TechBase löst den „IT-Speicher“ ab, der von 2001 bis 2016 das Zentrum für IT-Startups und Gründer in der Region war. Offizielle Eröffnung mit Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner Das neue Innovationszentrum TechBase in Regensburg wurde am 14. April 2016 offiziell eröffnet. Die bayerische Staatsministerin für Wirtschaft, Medien, Energie und Technologie Ilse Aigner sowie Regensburgs Oberbürgermeister Joachim Wolbergs gehörten zu den rund 250 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Die TechBase sei ein echtes Regensburger Eigengewächs, so die Ministerin in ihrem Grußwort, in das alle wichtigen Akteure ihr Know-how und ihr finanzielles Engagement haben einfließen lassen. „Ich bedanke mich bei allen Partnern und Förderern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Durch diese Gemeinschaftsleistung ist hier ein echtes Aushängeschild bayerischer Gründerförderung entstanden“. Die ersten Mieter sind bereits Anfang des Jahres in das Innovationszentrum eingezogen. Nachhaltigkeit und Innovation Nachhaltiges Bauen in der TechBase bedeutet zum einen, für die Menschen, die dort arbeiten, ein Umfeld mit hoher Behaglichkeit zu schaffen. Ein Aspekt, der sich positiv auf das Wohlbefinden auswirkt, ist beispielsweise eine hohe Qualität des Raumklimas, die sich durch den Einsatz emissionsarmer Materialien sowie eine angemessene Luftwechselrate beeinflussen lässt. Barrierefreiheit, lichtdurchflutete helle Arbeitsplätze mit Blick auf Grünflächen sowie ein geringer Geräuschepegel sind weitere wichtige Fak- Raumbuchung für Veranstaltungen Auch externe Unternehmen sind eingeladen, ihre Seminare, Schulungen, Besprechungen oder Tagungen in der TechBase durchzuführen. Die Besprechungsräume sind mit modernster Technik ausgestattet, so dass für Veranstaltungen optimale Gegebenheiten herrschen. Helle und klimatisierte Räume, Akkustikschutz und modernes Equipment bieten die perfekte Grundlage für jedes Event. Die hauseigene Cafeteria SpeicherBar unterstützt gerne jede Veranstaltung mit dem passenden Catering – auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Für ein konkretes Angebot ist Pächter Oliver Frieß zuständig (E-Mail: speicherbar@ techbase.de). Tanja Braun Kontakt TechBase R-Tech GmbH (Betreiberin) Franz-Mayer-Str. 1 93053 Regensburg [email protected] www.techbase.de SEITE 7 Digitales Gründerzentrum für die Oberpfalz (bk) Die Oberpfalz erhält ein Digitales Gründerzentrum! Die Bewerbung der R-Tech GmbH in Kooperation mit der OTH Regensburg und der OTH Amberg Weiden hat die Expertenjury überzeugt. „Bei unserem Antrag haben sehr viele Partner aus der gesamten Oberpfalz an einem Strang gezogen. Es freut mich, dass dieser geballte gemeinsame Einsatz jetzt mit einer Förderzusage belohnt wird. Die OTH Regensburg bringt sich gerne mit ihren vielfältigen Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung ein“, freute sich Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baier über diesen Erfolg. An den Standorten Regensburg, Amberg und Weiden werden nun die Infrastrukturen für Exis- tenzgründer im Bereich Digitalisierung mit einem Projektvolumen in Höhe von 2,65 Mio. Euro optimiert und erweitert. Mit dem Programm zur Förderung von Gründerzentren, Netzwerkaktivitäten und Unternehmensneugründungen im digitalen Bereich stellt die Bayerische Staatsregierung die Weichen, um die Digitalisierung in allen Regierungsbezirken noch stärker voranzubringen. Das in Deutschland einmalige ProBild: IStockphoto gramm unterstützt digitale Gründer und Gründerinnen mit der erforderlichen Infrastruktur, macht sie fit für den Markt und schafft Netzwerke. Ideen umsetzen, neue Perspektiven gewinnen, ein großes Ziel ansteuern GROW-FerienAkademie fand reges Interesse (bk) Das Interesse an der GROW-Ferien Akademie war 2016 so groß wie nie: Über 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, unter ihnen Studierende sowie externe Interessierte, eigneten sich im Rahmen der Kompaktwoche vom 7. bis 12. März grundlegendes betriebswirtschaftliches Wissen und Gründungs-Know-how an. Format für Gründungsinteressierte Eine eigene Idee umsetzen, eine latente Nachfrage bedienen, neue Perspektiven gewinnen, ein großes Ziel ansteuern und dabei sein eigener Chef sein – das ist kein seltener Wunsch. Wie man diesen in die Realität umsetzen kann, zeigte die GROW-FerienAkademie auf: Das Format der Veranstaltung ist auf die Bedürfnisse von Gründungsinteressierten zugeschnitten. Die Vermittlung von praktischen und theoretischen Kenntnissen aus den Bereichen Existenzgründung, Existenzsicherung und Unternehmensnachfolge stehen daher im Mittelpunkt der Seminare. Breites Vorlesungsspektrum Wo haben Geschäftsideen ihren Ursprung? Worin liegt der Unterschied zwischen dem Entdecken und dem Kreieren einer Gründungsidee? Diese Fragen wurden zu Beginn der FerienAkademie beantwortet, bevor sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit den Persönlichkeitseigenschaften von Gründern und Gründerinnen auseinandersetzten. Im Laufe der Veranstaltung erfuhren die Nachwuchsgründer, wie man einen Businessplan erstellt und welchen Anforderungen dieser genügen muss, welche Gründungsformalitäten gefordert sind gungen für die eigene Gründungsidee. Die Erfahrungsberichte der Gründer der ReCase GbR sowie Unternehmensnachfolger Stefan Penninger von der Hausbrennerei Penninger gaben so manchen Einblick in die Realität. Im Unternehmensplanspiel konnten die Nachwuchsgründer und -gründerinnen die neu erworbenen theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen und durch strategische Entscheidungen, zum Beispiel in Bezug auf ihre Marktstimulierungsstrategie, ihr „neues“ Unternehmen leiten und durch so manche (simulierte) Wirtschaftskrise führen. Das Plakat zur GROW-FerienAkademie 2016 und sie konnten sich einen Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten ihres geplanten Startups oder über die verschiedenen gewerblichen Schutzrechte verschaffen. Buchführung und Jahresabschluss für Gründer und Gründerinnen, Steuerrecht, Gründerrecht und Arbeitsrecht waren weitere Vorlesungsthemen, die unter anderem von erfahrenen Unternehmern aus der Praxis gehalten wurden. Marketing und Verkauf sind wichtige Bereiche, mit denen sich Gründer und Gründerinnen auseinandersetzen müssen – so wurde auch dieses Spektrum durch Vorlesungen abgedeckt. Anregungen für die Gründungsidee Gute Beispiele von Guerilla-Marketing oder Ambient-Marketing gaben Anre- Unternehmensnachfolge als Alternative „Die FerienAkademie gab Ihnen einen kompakten Einblick, welche Anforderungen an Gründer und Jungunternehmerinnen gestellt werden“, zog Christoph Aisch vom start-up center abschließend das Resümee. Er wies nochmals auf die Aktualität der Unternehmensnachfolge hin und stellte in den Raum, ob eine Nachfolge in dem einen oder anderen Fall auch eine Alternative zur eigenen Gründung sein könnte – gerade dann, wenn die eigene zündende Idee fehle, man aber dennoch dem Unternehmertum einer angestellten Beschäftigung den Vorzug gebe. Ihren Abschluss fand die Ferienakademie in einem samstäglichen Workshop der in Kooperation mit der Hans Lindner Stiftung durchgeführt wurde. Unter dem Motto „Entdecke den Unternehmensgeist in Dir“ wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf der Persönlichkeitsebene trainiert, nachdem die vorherigen Tage hauptsächlich der Wissensvermittlung gedient hatten. SEITE 8 (bk) In Kooperation mit den Ausgründungen aus der OTH Regensburg, der Tippmate GbR und der iNTENCE automotive electronics GmbH, organisierte das start-up center zur Fußball EM 2016 ein Tippspiel. Insgesamt 959 Studierende, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der OTH Regensburg sowie der iNTENCE GmbH gaben ihre Tipps ab. Den Hauptpreis, einen kleinen Goldbarren, konnte sich die beste Tipperin, die Studentin Tina Zwickenpflug, sichern. In der Gruppenwertung lag die Tippgemeinschaft „Die zwei lustigen Vier“ vorne. Sponsoren hatten insgesamt 30 Preise gestiftet. Zu einem Gründerstammtisch hatte das start-up center eingeladen. Bei schönem Wetter trafen sich rund 25 Gründer und Gründerinnen sowie Gründungsinteressierte im Biergarten Kneitinger Keller. In lebhaften Gesprächen wurde über Ideen diskutiert und an so manchem Gründungsvorhaben gefeilt. Das Resümee der Teilnehmer und Teilnehmerinnen war sehr positiv: Viele erkundigten sich bereits nach dem nächsten Stammtischtermin. Gerade das Kennenlernen von Gleichgesinnten und der Austausch in ungezwungener Atmosphäre wurden als äußerst wichtig beurteilt. Seit dem Sommersemester 2016 hat das start-up center der OTH Regensburg eine eigene Facebook Seite. Für das start-up center stellt Facebook einen Ort dar, an dem man mit den Zielgruppen in Kontakt treten kann und man zugleich den Puls der Zeit fühlt. Der direkte Dialog, die Bewerbung von Verantaltungen und die Möglichkeit des Storytellings waren weitere Gründe für die eigene Facebook Seite. Die Fanpage ist öffentlich, das heißt, auch ohne eigenen Facebook Account kann man auf die Inhalte der Seite zurückgreifen. Infos: www.facebook. com/startup.OTH.Regensburg Fortsetzung des Artikels von Seite 4 Zuletzt steuert aber auch der Wissensbedarf für Gründungslehre und -unterstützung sowie die Interessen der Studierenden, besonders in deren Abschlussarbeiten, die Forschungsausrichtung. Die Entrepreneurship-Forschung hilft uns, auch in der Lehre und der Beratung von Ausgründungen aus der Hochschule „up-to-date“ zu bleiben. Herausforderungen in der Entrepreneurship-Forschung sind neben den benötigten Ressourcen bzw. der Finanzierung und dem notwendigen „langem Atem“, wenn man selbst nach Abschluss der Forschung in Publikationsprozessen noch mehrere Runden an Begutachtungsprozessen durchlaufen muss, vor allem das Bewahren einer kritischen Distanz zum eigenen Untersuchungsgegenstand, da man sich für die Gründungsthematik natürlich leicht in besonderem Maße begeistern kann, aber nicht von dieser Begeisterung fortgetragen werden sollte. 3. Internationale Vernetzung durch Konferenzbeiträge und -besuche, als Betreuer in Doktoranden-Kolloquien, als Key Note Speaker, als Mitglied in Review-Boards und als ad-hoc Gutachter für Fachzeitschriften und Konferenzen. Die internationale Vernetzung beflügelt ihrerseits die Veröffentlichungen und die Drittmittelakquise. Impressum Herausgeber: start-up center der OTH Regensburg Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen Leiter start-up center Redaktion und grafische Gestaltung: Dipl.-BW Brigitte Kauer M.A. start-up center der OTH Regensburg Seybothstraße 2, 93053 Regensburg www.oth-regensburg.de/startup [email protected] Texte: Tanja Braun, Brigitte Kauer (bk), Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen Titelfoto: Istockphoto Erfolge in der Entrepreneurship-Forschung an der OTH Regensburg zeigen sich vor allem anhand von drei Parametern: 1. Veröffentlichungen in international führenden akademischen Fachzeitschriften wie dem „Journal of Small Business Management“, in national führenden Fachzeitschriften (wie der Zeitschrift für KMU und Entrepreneurship, ZfKE) sowie Berücksichtigung von Aufsätzen in Sammelbänden führender internationaler Fachverlage wie Edward Elgar Publishing. 2. Drittmittelprojekte, bei denen neben den erfolgreichen Anträgen auch berücksichtigt werden muss, bei wie vielen Projekten von internationalen Antragskonsortien man als kompetenter Partner mit ins Boot geholt wird, was auf weitere Projekte in der Zukunft hoffen lässt. Fazit: Die OTH Regensburg ist in der Entrepreneurship-Forschung sehr gut aufgestellt, gerade im Vergleich zu anderen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, sie braucht sogar den Vergleich mit einigen Universitäten nicht zu scheuen. Ziel ist es, die Forschungsleistung weiter auszubauen, ohne dafür übermäßig auf Haushaltsmittel zurückzugreifen, sondern durch das Einwerben von Drittmitteln. Entrepreneurship bietet ein breites Themenfeld, in das sich viele Fächer und Disziplinen einbringen können. Wünschenswert wäre daher, wenn sich noch weitere Kollegen und Kolleginnen an der OTH Regensburg fänden, die einen aktiven Beitrag zur Entrepreneurship-Forschung leisten wollen. Wie so oft im Leben gilt auch hier: „Es gibt nichts Gutes außer man tut es.“ Quellenangaben sind auf Anfrage ([email protected]) erhältlich.
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