Leseprobe - Delius Klasing

Inhalt
Willkommen auf den Kykladen! . . .6
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Reiseinformationen . . . . . . . . . . . .16
Häfen und Buchten
an der Attikaküste . . . . . . . . . . . . .34
Routenvorschlag 1:
Durch die nördlichen
Kykladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
Nautische Informationen . . . . . . . . . . 46
Kea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Andros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Tinos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Mykonos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 62
Syros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Kythnos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Routenvorschlag 2:
Durch die zentralen
Kykladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82
Nautische Informationen . . . . . . . . . . 84
Paros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Antiparos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Folegandros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Sikinos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 96
Ios . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
Santorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101
Amorgos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107
Kleine Kykladen . . . . . . . . . . . . . . . . . 111
Naxos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
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Routenvorschlag 3:
Durch die westlichen
Kykladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nautische Informationen . . . . . . . .
Serifos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sifnos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Milos, Kimolos und Polyaigos . . . .
.122
.124
.125
.128
.135
Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .142
EXKURSE
»Kalimera, Kalispera,
Kalinichta« – ein kleiner
­Sprachführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Segeln mit Kindern . . . . . . . . . . . . 25
Guten Appetit – Kali orexi! . . . . . 31
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6
WILLKOMMEN AUF DEN KYKLADEN!
Willkommen auf den Kykladen!
Wir leben seit zehn Jahren für mehrere Monate im Jahr an Bord unserer
Segelyacht D shamilija und segeln
durch die reizvolle Inselwelt Griechenlands. So kennen wir das Ionische Meer, die Sporaden und die
Inseln des Dodekanes – jedes Revier
hat seinen ganz eigenen Reiz. Die Kykladen sind aber, trotz der teils heftigen Winde, unser Lieblingsrevier. Die
Frage nach dem Warum ist leicht zu
beantworten: Nirgends sind Himmel
und Meer von einem tieferen Blau,
nirgends erstrahlt ein helleres Licht
und herrschen so klare Formen und
Farben in der weißen Inselarchitektur. Und dann die Lage: Mitten in der
Ägäis schaut man von Insel zu Insel,
und kein Festlandufer stört bei der
Törnplanung. Das macht das Segeln
hier so spannend – in jeder Richtung
liegt ein neues Ziel.
Ein paar Worte zur griechischen Krise,
die ja in Wirklichkeit eine europäische,
wenn nicht sogar eine weltweite Krise
ist. Ein Reiseführer für Segler ist zwar
mit Sicherheit nicht der geeignete
Ort für komplexe Erklärungen und
Hintergrundinformationen zu dieser
Staats- und Finanzkrise, wir möchten
aber kurz auf die Aspekte eingehen,
die für Touristen vor Ort wichtig sind.
Dass Griechenland hoch verschuldet
ist und dass die Bevölkerung mit den
harten Sparmaßnahmen unzufrieden
ist und sich diese Empörung in Streiks
entlädt, fand in deutschsprachigen
Medien enorme Aufmerksamkeit.
Wer daraus schließt, dass in ganz
Griechenland ständig und überall
gestreikt wird, liegt aber falsch, denn
die Streiks betreffen hauptsächlich
die großen Städte Athen und Thessaloniki. Wenn Sie über eine der beiden
Städte anreisen, können Sie sich im
Vorfeld über angekündigte Streiks
auf www.griechenland.diplo.de/streiks
informieren, um Störungen z. B. im
Kleine Kykladen – ein Inselparadies für sich
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öffentlichen Nahverkehr oder bei den
Fährlinien mit einzuplanen.
Auf den Kykladen sieht die Situation
viel entspannter aus. Uns ist es in den
letzten Jahren nicht einmal passiert,
dass wir auf einer Insel Einschränkungen in der Versorgung oder beim
Service hinnehmen mussten. Sprich:
Wir konnten immer und überall
Lebens­mittel kaufen und bekamen
per Tankwagen Diesel geliefert. Alle
Taver­nen hatten geöffnet, die ­Fischer
verrichteten ihre Arbeit, Bäcker backten duftend frisches Brot und die
kleinen Souvenirläden boten ihre
Waren bis spät in die Nacht an. Auch
die preiswerten Inselbusse verkehrten ohne Ausnahme. Natürlich ist es
nicht völlig unmöglich, selbst einmal
von einer Protestaktion betroffen zu
sein, besonders wahrscheinlich ist es
bislang aber nicht.
Generell gilt: Das Revier ist so schön
wie eh und je. Das Meer schimmert
auch in der Krise in klarstem Blau,
und auch Frau Sonne scheint täglich vom Himmel. Der griechischen
WILLKOMMEN AUF DEN KYKLADEN!
7
Hafenidylle pur
Bevölkerung tun Sie allemal Gutes,
wenn Sie sich für einen Urlaub in einer der schönsten Gegenden Europas
entscheiden, lebt doch eine Vielzahl
der Menschen im Revier vom Tourismus. Wenn Sie Ihr Geld dann noch direkt vor Ort beim Besuch der kleinen
Familientaverne und im inhabergeführten Minimarkt ausgeben, bewirken Sie wahrscheinlich mehr, als jeder
Rettungsschirm es zu tun vermag.
Kalo Taxidi – Gute Reise – wünschen
Melanie Haselhorst und
Kenneth Dittmann
www.umwege.de
Kräftige Winde sorgen für spannendes Segeln.
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16
Reiseinformationen
Reiseinformationen
Die Kykladen als Segelrevier
Die Kykladen gehören zu den beliebtesten Segelrevieren in Griechenland – gerade für sportliche Crews.
Nirgendwo ist das Licht klarer und das
Meer blauer als hier. Allerdings hat
das Revier seine Tücken, die man bei
der Auswahl des Reiseziels und der
anschließenden Planung berücksichtigen sollte. Der Nordwind Meltemi
zeigt sich im gesamten Revier oft von
seiner stärksten Seite, und die Wellen
erreichen inmitten der Ägäis eine gewaltige Höhe, weshalb man sich für
einen Törn nicht zu viele Inseln auf die
Wunschliste schreiben sollte.
In diesem Buch beschreiben wir drei
mögliche Törns (ab Seite 44), die je
nach Wettervorhersage, Crewwünschen und Laune auch miteinander
kombinierbar sind. Beachten Sie aber:
Gerade für die Kykladen gibt es nicht
den perfekten Törnvorschlag – zu
viele Faktoren spielen für die Auswahl der Route eine Rolle. Sehen Sie
die beschriebenen Törns deshalb als
Vorschläge, und entscheiden Sie als
Crew, welche Route Sie segeln.
Unsere Törnvorschläge beziehen
sich auf die häufig vorherrschenden
nördlichen Winde. Weht es aus Süd,
müssen Sie die Route den Winden
anpassen. Für jede Region empfehlen
wir auch einen Ausweichhafen oder
Ankerplatz, der Schutz bei südlichen
Winden bietet.
Generell gilt: Legen Sie möglichst die
Hälfte der Strecke im ersten Drittel
des Törns zurück, und lassen Sie sich
für den Rückweg zwei Drittel der Zeit.
So geraten Sie beim Aufkreuzen in
Richtung Nord nach Athen, Mykonos
oder Lavrion am Ende des Törns nicht
in Stress. Familien mit Kindern empfehlen wir, sich eher einen kleineren
Teil des Reviers für den Törn auszusuchen (z. B. das Mikrorevier zwischen
den Inseln Paros, Naxos und den Kleinen Kykladen).
Kykladisch-Blau
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REISEINFORMATIONEN
17
Beste Reisezeit und Dauer
des Törns
Die Segelsaison beginnt im April und
endet im späten Oktober. Unsere klaren Favoriten für einen Kykladentörn
sind die Monate Mai und Juni sowie
September und Oktober. Während
die Inseln im Mai von gelben, roten
und violetten Blüten überzogen sind,
reizen der September und Oktober
mit nicht zu heißen Temperaturen
und angenehm warmem Badewasser.
Wer einsame Buchten, leere Häfen
und ruhige Fischerorte sucht, findet
diese eher in der Nebensaison als im
Hauptreisemonat August. Weil es so
viele Inseln gibt, ist das Revier jedoch
bis heute nicht allzu überlaufen. Ausgenommen ist der Hochsommer: Hier
kann es vorkommen, dass man in beliebten Häfen keinen Platz bekommt.
In den letzten Jahren nahm zudem
die Anzahl von schnittigen Schlauchbooten (mit 500 PS starken Außenbordmotoren) zu, die bei schwachem
Wind durch die Ägäis preschen und
natürlich abends auch einen Platz im
Hafen benötigen. So stellt man sich
im Hochsommer am besten darauf
ein, auf Ankerplätze auszuweichen,
wenn im Hafen alles voll ist.
Zur Dauer Ihres Törns: Die Kykladen
eignen sich gut für einen 7-Tage-Törn,
da die Distanzen zwischen den Inseln
recht kurz sind. Selbstverständlich
kann man in diesen sieben Tagen
nicht allzu viele Inseln besuchen,
sondern sucht sich, je nach Startpunkt und Windverhältnissen, einige Wunschinseln aus. Für eine ganz
entspannte Runde durchs Revier
empfiehlt sich ein Törn von 10 Tagen.
Richtig gemütlich wird es, wenn man
14 Tage Zeit hat. Hier ergibt sich auch
die Möglichkeit für einen Abstecher
zu entlegenen Inseln oder einfach
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Bougainvilleas sorgen für Farbenpracht.
zum intensiven Erkunden des Reviers
mit vielen Landausflügen.
In Griechenland gilt übrigens die mitteleuropäische Zeit plus eine Stunde
(MEZ + 1h). Es ist also ganzjährig eine
Stunde später als in Deutschland,
Öster­reich und der Schweiz.
Kofferpacken – was kommt in
die Reisetasche?
Für einen Hartschalenkoffer ist bekanntlich nur wenig Platz an Bord.
Eine große Reisetasche erfüllt ihren
Zweck aber ebenso gut und kann
in den meist engen Kabinen besser
weggepackt werden. Reingepackt
wird Folgendes:
Leichte und bequeme Kleidung, ergänzt durch Segel- oder Windjacke
und warmen Pullover, denn abends
oder bei starken Winden kann es auch
auf den Kykladen kühl werden. Ist es
heiß, braucht man Badesachen, inklusive Badeschuhen. Die sehen zwar
nicht schick aus, sind aber ungemein
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Häfen und buchten an der AttikaküstE
Häfen und Buchten an der Attikaküste
Wir stellen Ihnen die Kykladen in
den folgenden Kapiteln in drei Beispieltörns vor (siehe Karte in der Umschlagsinnenseite), die Sie nach Belieben anpassen und auch miteinander
verbinden können. Den Übersichtskarten an den Kapitelanfängen können Sie die Entfernungen zwischen
den Inseln entnehmen, sodass Sie
zusammen mit der Dauer des Törns
und den Windverhältnissen vor Ort
Ihre Route planen können.
Aufgrund der Größe des Reviers stellen wir nicht alle Häfen und Buchten
der 24 bewohnten Inseln vor, sondern
gehen vor allem auf die Inseln ein, die
für die meisten Crews am attraktivsten sind.
Weil viele Vercharterer ihre Stationen
an der Attikaküste in oder nah bei
Athen (Alimos-Marina und Lavrion)
haben, wird das Gebiet in diesem
Kapitel vor den eigentlichen Törnvorschlägen beschrieben.
S t e c k b r i e f At t i k a k ü s t e
Zea-Marina Athen
Porto
Raftis
5 sm
Größe und Geografie: Die auf drei
Seiten vom ägäischen Meer begrenzte Halbinsel Attika barg in der Antike
das größte europäische Bergbaugebiet und bietet gute Möglichkeiten für
einen Segeltörn in den Saronischen
Golf und in die Kykladen. Zur Region
Attika, in der noch heute in großem Stil
Wein angebaut wird, gehören unter an-
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Lavrion
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Alimos-Marina
(Kalamaki)
derem die Städte Athen, Lavrion und
Rafina. Schon allein durch die Hauptstadt Athen gilt die Region als bevölkerungsreichste Griechenlands. Dies
merkt man auch in den Yachthäfen, die
vielerorts hoffnungslos überfüllt sind.
Als Chartercrew haben Sie dadurch in
der Regel aber keinen Nachteil, da die
Plätze für zurückkommende Yachten .
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Zea-Marina
am Wechseltag freigehalten werden.
Athen liegt im Westen von Attika,
Lavrion im Südosten der L­ andzunge.
Die Westküste Attikas ist geprägt
durch die dichte Besiedelung Athens,
die Ostküste zeigt sich etwas lichter
bebaut, beschauliche Ferien- und
Fischer­orte reihen sich an ihren Ufern.
Im Süden öffnet sich die Halbinsel mit
dem Kap Sounion zur offenen Ägäis.
Wichtige Häfen: Zea-Marina, AlimosMarina (Kalamaki), Lavrion
Highlights: Hauptstadttour durch
Athen, Spaziergang durch das Altstadtviertel Plaka, Sonnenuntergang
am Kap Sounion und Besichtigung des
Poseidontempels
Weitere Informationen: ­Reiseführer
zu Athen, z. B. von Klaus Bötig,
Zea-Marina
In der Zea-Marina (www.medmarinas.
com, Tel. +30-210-4559000, UKWKanal 09) mit Platz für rund 670 Yachten sind auch die Charterflotten von
Sunsail und The Moorings stationiert.
Gäste sollten vor der Einfahrt wegen
eines freien Platzes über Funk oder
35
­ uMont. Englischsprachige Infos unter
D
www.visitgreece.gr oder
www.thisisathens.org
Rund um die griechische Hauptstadt
herrscht sehr reger Schiffsverkehr!
Südlich der Athener Marina ist zudem
Vorsicht innerhalb des Verkehrstrennungsgebietes angesagt, das sich
zwischen der Attikaküste und der
Insel Ägina auf etwa 12 × 4 Seemeilen
erstreckt (siehe Seekarte). Außerdem
brausen viele Fähren zu den Inseln
Poros und Ägina, oft als Highspeedfähren, die mit 30 Knoten Geschwindigkeit schneller näher kommen, als einem lieb ist. Wir würden Ihnen deshalb
empfehlen, das Gebiet, zumindest
zum Start des Törns, lieber bei Tageslicht zu passieren.
n
Telefon nachfragen. Die Ansteuerung
tagsüber ist unkompliziert. Nachts
machen jedoch die zahlreichen Lichter der Stadt eine Ansteuerung, wie
überall in Athen, schwierig, obwohl
die Einfahrt befeuert ist.
Die Liegeplätze für Kunden der Charterfirmen waren zuletzt im inneren
Die Zea-Marina befindet sich im Herzen von Piräus.
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Häfen und Buchten an der Attikaküste
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Teil der Marina auf der Westseite (Bereiche B und C) angesiedelt. Jeder
Platz ist mit Muringleinen ausgestattet. Gäste warten auf die Zuweisung
eines Platzes nach Anmeldung über
UKW-Kanal 09.
Service und Versorgung: An j­edem
Liegeplatz stehen Wasser- und Strom­
anschlüsse zur Verfügung. Toi­letten
und Duschen finden sich nah des
Marinabüros. Außerdem lockt ein
Pool für eine kühle Erfrischung. So
kann man in der Zea-Marina einen
entspannten Tag oder Abend verbringen und muss nicht gleich das Weite
suchen, bevor die Erholung beginnt.
Mitten in Piräus gelegen herrscht hier
eine trubelig-heitere Atmosphäre.
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Zea-Marina
WP 37°55,9´N 023°39,3´E
Piräus bietet sämtliche Annehmlichkeiten einer Großstadt: beste Einkaufsmöglichkeiten, Theater, Hotels,
unzählige Tavernen und internatio­
nale Restaurants. Ein großer Carrefour-Supermarkt liegt direkt am Hafen. Die Charterfirmen bieten aber
auch Vorab-Einkaufsservice an.
Mit der Tram und U-Bahn gelangt
man in einer halben Stunde ins Zentrum Athens und damit zu den Sehenswürdigkeiten wie der Akropolis,
dem Nationalmuseum oder dem Museum für Kykladische Kunst. Ab dem
Fährhafen Piräus, den man von der
Marina aus mit dem Taxi in 5 Minuten erreicht, besteht eine Verbindung
zum Flughafen mit dem Bus X96.
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Landgang: Piräus ist als Hafen der
Millionenstadt Athen eine eigene
Großstadt. Die ausführliche Beschreibung der griechischen Hauptstadt
und der Hafenstadt Piräus würde in
diesem Charterführer zwar den Rahmen sprengen, einige kleine Tipps
wollen wir Ihnen aber doch geben:
So bieten sich zum Beispiel ein Besuch des Schifffahrtsmuseums (Hellinic Maritime Museum) auf dem
Gelände der Zea-Marina oder des Archäologischen Museums (10 Minuten
Fußweg entfernt) an. Ein stimmungsvoller Spaziergang führt außerdem
durch das alte Hafenviertel Pasalimani rund um die Zea-Marina. Pasalimani verzückt hinter den modernen
Hochhäusern, die eine ganz spezielle
Kulisse abgeben, auch mit noblen
Villen und älteren Wohnhäusern. Gemütlich klingt der Spaziergang bei einem Getränk in einer der Bars an der
Uferpromenade aus. Hier locken auch
viele urige Ouzerien. Der Anisschnaps
wird meist mit einem kleinen Imbiss
(Mezedes) serviert.
Alimos-Marina (Hafen Kalamaki)
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Alimos-Marina (Hafen Kalamaki)
Die Alimos-Marina (UKW-Kanal 71,
Tel. +30-210-9880003, auch Hafen
Kalamaki genannt) ist mit rund 1000
Liegeplätzen eine der größten Marinas Griechenlands und wird von der
staatlichen griechischen Tourismusgesellschaft EOT betrieben. Hier liegt
eine große Anzahl von Charteryachten, weshalb auch die meisten Törns
von Kalamaki starten.
Die Ansteuerung des Hafens bei
Tages­licht ist einfach, nachts erfordert sie durch die vielen Lichter der
Hauptstadt einige Sorgfalt. Weiterhin
halte man sich bei der Ansteuerung
von Süden kommend gut frei vom Riff
Agios Cosmas, das südöstlich der Einfahrt gelegen ist – im Dunkeln kann
man es schlecht ausmachen, auch
wenn es befeuert ist.
Die Marina bietet rundum sichere Liegeplätze, die mit Muringleinen ausgestattet sind. Alle Charterfirmen haben
feste Liegeplätze für ihre Yachten. Ob
ein Liegeplatz frei ist, erfahren Gäste
beim Personal über UKW-Kanal 71.
Die Alimos-Marina bietet Platz für 1000 Yachten.
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Häfen und Buchten an der Attikaküste
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5
Alimos-Marina (Kalamaki)
WP 37°54,7´N 023°41,9´E
Service und Versorgung: Wer in der
Alimos-Marina startet, darf zwar mit
einer guten Infrastruktur für Yachten
rechnen, für einen längeren Aufenthalt der Crew lädt die Marina aber
nicht wirklich ein. Zwar gibt es Wasser und meist auch Strom an den Betonpiers. Die öffentlich zugängliche,
einzige (!) Sanitäranlage ist aber oft
in einem jämmerlichen Zustand und
reicht hinten und vorne nicht für alle
Kunden. Deshalb unser Tipp: Bordtanks mit Wasser befüllen und sich
gleich ab Athen an die Borddusche
gewöhnen!
Treibstoff wird per Tankwagen geliefert. Im östlich gelegenen Wohngebiet finden sich Supermärkte, eine
Bäckerei sowie Obst- und Gemüseläden. Generell helfen die Charterfirmen beim Beschaffen des Proviants.
Im Stadtteil verstreut finden sich
Tavernen, und entlang der Küste führen auch die Strandbars kleine Speisen auf der Karte. Da ständig neue
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Tavernen öffnen und alte schließen,
fragen Sie am besten vor Ort nach einem Restauranttipp. Im Hochsommer
verwandeln sich einige der Strandbars in Open-Air-Discos und beglücken die Crew mit nächtlicher Musik –
sicherlich ein weiterer Grund, warum
viele Crews die Marina gern noch am
späten Nachmittag des Anreisetages
verlassen und die erste Nacht vor Anker z. B. am Kap Sounion verbringen.
Busse und die Tram fahren die Attikaküste entlang Richtung Athen–Piräus
und Vouliagmeni, und die Schnellbuslinie X96 verbindet die Marina direkt
mit dem internationalen Flughafen
Eleftherios Venizelos.
Hafen Lavrion
Aufgrund seiner Lage an der östlichen Attikaküste eignet sich Lavrion
perfekt als Ausgangshafen für Kykladentörns, da die im Vergleich zu
Athen größere Nähe zum Revier einige Meilen spart. Wohl auch deshalb
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Hafen Lavrion
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An Wechseltagen wird es eng in Lavrion.
wandelte sich der große Hafen der
Stadt in den letzten Jahren von einem Industrie- und Fährhafen mehr
und mehr zu einem beliebten Startpunkt für Charterer. Einige der großen
Abraumhalden erinnern aber noch an
frühere Zeiten, als der Hafen dem Verladen von Erzen diente. Die Ansteuerung des Hafens ist leicht; die Einfahrt
zwischen beiden Wellenbrechern ist
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Fähre
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Lavrion
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Register
Register
A
Adamas 137
A. Eirinis, Ormos 78
A. Georgios 116
Aigiali 110
A. Ioannou, Ormos
Kythnos 79
Paros 91
Akrotiri, Ak. 106
Aliki 91
Alimos-Marina 37
Alopronia 96
Amorgos 107
Anafi 107
Andros
Hafen 58
Stadt 52
A. Nikolaou, Ormos 49
Antiparos 84, 92
Antiparou, Stenon 86, 92
Apokreiosis, Ormos 80
Apollonia 132
A. Stephanou, Ormos 78
B
Batsi 56
D
Delos 62, 67
Despotiko, Ormos 92
Donousa 118
Dysvaton, Stenon 59
E
Ermoupolis 70
G
Gavrion 54
Gavriou, Ormos 54
Gialos 99
I
Ios 98
Ioulis 50
Irakleia 116
K
Kalamaki 37
Kalanto, Ormos 120
Kalotaritissa, Ormos 110
Kalotyri, Ormos 110
Kalydonychi, Ormos 51
Kamares 134
Kaphireos, Stenon 52
Karavostasi 93
Katapola 108
Kato Koufonisi 118
Kavia, Ormos 52
Kea 46
Keas, Stenon 46
Keros 118
Kimolos 135
Kleftiko 140
Kleine Kykladen 112
Kolona, Ormos 80
Korfos, Ormos 67
Korissia 48
Korthiou, Ormos 59
Koufonisi 112
Koutala, Ormos 128
Kyni, Ormos 75
Kythnos 75
F
Fikiadha, Ormos 80
Finikas 72
Foinikas, Ormos 72
Folegandros 93
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Register
L
Langeri, Ormos 91
Lavrion 38
Leivadion 125
Leivadi, Ormos 48
Leivadiou, Ormos 125
Loutra 77
Polais, Ormos 51
Pollonia 140
Polyaigos 135
Pori, Ormos 114
Poseidonia 74
Provatas, Ormos 140
Psathi 136
M
Makronisou, Diavlos 46
Manganari, Ormos 101
Megali Remmati 67
Merichas 79
Milos 135
Milou, Ormos 137
Mykonos 62
Mylopotamou 101
Myrsini, Ormos 114
R
Rematos, Ormos 137
Rineia 62
N
Naousa 88
Naxos 111
O
Oia 106, 107
Orgias, Ormos 51
Ornos, Ormos 66
Otzias, Ormos 51
P
Pano Koufonisi 112
Panormou, Ormos
Mykonos 67
Naxos 121
Tinos 62
Parikia 86
Paros 84
Pharos, Ormos 133
Piso Leivadi 91
Plastira, Ormos 91
Platy Gialos 130
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143
143
S
Santorin 102
Sarakiniko 140
Schino, Ormos 68
Schinousa 114
Serifos 124
Sifnos 129
Sikinos 96
Skala 96
Skinos, Ormos 68
Sounion, Kap 40
T
Thira 102
Tinos 59
Tourlos, Marina 63
Treis Klisies, Ormos 101
V
Vathy, Ormos
Folegandros 93
Sifnos 133
Vlychada 104
Vourkarion 49
Z
Zea-Marina 35
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Danksagung
Unser herzlichster Dank für ihren fachlichen Rat beim Schreiben dieses Werks gilt
Alexandra Lange, Katja Kolios und Reinhard Müller (Syros). Martin Ranft, Stefan und
Diana Reimann danken wir für die schönen Fotografien in Ergänzung zu unseren
­eigenen Bildern . Ein großer Dank auch an unsere Lektorin Christine Siedle und an
unsere Familie und Freunde für die Unterstützung während des Schreibens.
Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben und Daten wurden von den Autoren nach
bestem Wissen erstellt und von ihnen sowie vom Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt
überprüft. Gleichwohl können wir keinerlei Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit,
Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen. Die
hier zur Verfügung gestellten Pläne dienen lediglich zur Orientierung und nicht zur
Navigation; sie ersetzen also keine See- bzw. Sportbootkarten oder andere o
­ ffizielle
nautische Unterlagen, deren Mitführung in aktueller Fassung wir dringend empfehlen.
Wir hoffen, dass Ihnen dieses Buch viel Freude bereitet. Falls Sie Anregungen haben
sollten, was wir in Zukunft noch besser machen können, schreiben Sie uns bitte an
[email protected]. Korrekturen veröffentlichen wir im Interesse aller
Leser unter www.delius-klasing.de auf der jeweiligen Produktseite.
Das Titelfoto zeigt Ormos Vathy auf Sifnos und das Foto auf der Umschlagrückseite
den Hafen Adamas auf Milos.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
1. Auflage
ISBN 978-3-667-10686-5
© Edition Maritim im Verlag Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld
Lektorat: Christine Siedle
Karten und Hafenpläne: Kenneth Dittmann
Fotos (inklusive Umschlagfotos): Melanie Haselhorst,
mit Ausnahme von S. 8, 103, 106 Martin Ranft, S. 15 Diana Reimann, S. 25 Stefan Reimann
Umschlaggestaltung: Buchholz.Graphiker, Hamburg
Layout: Gabriele Engel
Lithografie: MohnMedia, Gütersloh
Gesamtherstellung: Print Consult, München
Printed in Czechia 2016
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