Produktanleitung Chirurgische Anleitung in 5 Schritten Die Implantate biocer®-Zahnimplantate gibt es in den Durchmessern 3,9 mm und 4,9 mm. Der schlanke Durchmesser von 3,9 mm deckt ca. 70 % aller Indikationen ab. Die beiden Implantatdurchmesser sind in verschiedenen Plateaudimensionen und den Längen 8 bis 14 mm erhältlich. SP transgingival Ø 3,9 mm Schraube Ø 3,4 mm Teller MP transgingival Ø 3,9 mm Schraube Ø 4,5 mm Teller LP transgingival Ø 4,9 mm Schraube Ø 5,5 mm Teller SP crestal Ø 3,9 mm Schraube Ø 3,4 mm Teller MP crestal Ø 3,9 mm Schraube Ø 4,0 mm Teller Interim Ø 2,9 mm Schraube Ø 3,2 mm Teller Die Implantate haben eine schraubenförmige und konische Geometrie. Sie sind für alle Indikationen geeignet, bei denen rotationssymmetrische Implantate zum Einsatz kommen. Sie bieten den Vorteil, dass sie kraft- und formschlüssig in den Knochen inseriert werden, wenn der zum Implantat geometrisch kongruente Vorschneider benutzt wird. Die Vorschneider sind geometrisch so ausgelegt, dass nach Insertion des Implantates eine gleichmäßige Kompression ohne überhöhte Lastspitzen auf die umliegende Knochenstruktur eingeleitet wird. Hieraus resultieren die Primärstabilität und günstige Voraussetzungen zur „physikalischen“ Sofortbelastbarkeit. Die zweiteiligen Interim Implantate haben ein selbstschneidendes Gewinde. Es gibt sie in den Längen 10 bis 14 mm. Das Implantatbett wird mit einem Pilotbohrer von Ø 2,0 mm bzw. 2,5 mm bei D1 und D2 Knochendichte vorbereitet. Mit einem geraden Pfosten (Abutment), Lock abutment oder einem Kugelkopf (Abutment ball) dienen sie der Fixierung einer provisorischen Versorgung. Die Zweiteiligkeit ermöglicht eine problemlose Abformung für die endgültige Versorgung. U Der Abstand der Implantate zueinander und ihre Angulation üben einen wesentlichen Einfluss auf die Langzeitstabilität aus. U Die Mindestkammhöhe des Kiefers sollte 8 mm betragen. U Für das Implantat muss umlaufend eine Mindestknochenstärke von 1 mm gewährleistet sein. U Die Höhe zwischen Alveolarkamm und Gegenbezahnung sollte mind. 7 mm betragen. U Der Abstand zwischen den Implantaten sollte mind. 3 mm betragen. biocer®-Implantate weisen aufgrund ihrer form- und kraftschlüssigen Anlage an den Knochen sowie ihrer ausgeprägten 3D-Struktur eine hohe Primärstabilität auf. Die OP-Abfolge im Überblick Crestales Implantat Transgingivales Implantat 1. Vorbohren 2. Bohren 3. Vorschneiden 5. Eindrehen 4. Senken 02 | 03 Chirurgische Vorbereitung Für die meisten Fälle wird empfohlen, den Kieferknochen darzustellen. Nur so kann die richtige Bohrtiefe und die endgültige Position des Implantats nach der Insertion sicher beurteilt werden. Falls die Anatomie des Kiefers eindeutig und geeignet ist (bildgebende Verfahren wie DVT/CT analysieren), kann die Gingiva gestanzt werden. Bitte beachten Sie bei Ihrer Planung, ob Sie mit einer zahn-, schleimhaut- oder knochengetragenen Bohrschablone arbeiten möchten. SP/MP LP Piercer Piercer 1. Vorbohren Vor dem Einsatz des biocer®-Bohrers (Core drill) wird mit einem Pilotbohrer von Ø 2 mm bzw. 2,5 mm (bei biocer® 4,9 mm) die geplante Position und Richtung festgelegt. Anschließend wird das Implantatbett mit dem biocer®-Bohrer auf die volle Länge des Implantates erweitert. Erst wenn der Tiefenstopp des biocer®Bohrers auf dem Knochen bzw. der Bohrhülse aufsetzt, kann man von einer passgenauen Vorbohrung ausgehen. Eine exakte Kontrolle kann nur bei freigelegtem Kieferkamm stattfinden. Für jede Implantatlänge kommt der passende biocer®-Bohrer zum Einsatz. Bei hartem Knochen D1 und D2 sollte der Bohrer mit intermittierenden Bewegungen vorgeschoben werden. Für die 4,9 LP Implantate kann zunächst mit dem entsprechenden 3,9 biocer®-Bohrer vorgebohrt werden, erst danach kommt der endgültige 4,9 biocer®Bohrer zum Einsatz. 2. Bohren Bestimmung der Implantatlagerdimension Die Implantatlängenbestimmung kann im ersten orientierenden Schritt durch die Anlage unserer Messschablone auf die Panorama-Röntgenaufnahme erfolgen, die auf eine mittlere Vergrößerung von 1,25:1 (OPG) oder 1,1:1 (Zahnfilm) eingestellt ist. Nach dem Bohren mit dem biocer®-Bohrer kann die Bohrlochtiefe durch Einsenken der Tiefenlehre (Deph gauge x-ray) in das Osteotomieloch kontrolliert werden. Die Messlehre weist in 2 mm Abständen Strichmarkierungen auf. Mit einer weiteren Röntgenaufnahme und eingesetzten Messstiften kann die Bohrtiefe dokumentiert und überprüft werden. U Grundsätzlich sollte auch bei Kühlung mit langsamen Drehzahlen gebohrt werden, zu empfehlen sind je nach Knochenhärte Drehzahlen von 150 bis max. 350 Upm. 3. Vorschneiden Zum Vorschneiden stehen den Implantatkonturen entsprechend angepasste Vorschneider (Thread cutter) zur Verfügung. Im Oberkiefer entfällt das Vorschneiden in vielen Fällen. Generell trifft dieses auf alle Knochen der Klassen D3 und D4 zu, also auf solche mit dünner Kortikalis und dichter Spongiosa und auf diejenigen mit dünner Kortikalis und lockerer Spongiosa. Bei überwiegend dichter Knochenstruktur und bei Knochenqualitäten mit breiter Kompakta und dichter Spongiosa empfiehlt sich das Vorschneiden des Implantatlagers auf vollständige Länge. Der Vorschneider aus beschichtetem hochfesten Titan wird mit der Drehmomentratsche aufgenommen und langsam in den Knochen eingedreht. U Bei harter Knochenqualität empfiehlt sich ein mehrmaliges Vor- und Rückdrehen des Gewindeschneiders. Das maximal zulässige Drehmoment liegt bei 90 Ncm. Besonders beim Gewindeschneiden für die 4,9 LP Implantate und harter Knochenqualität D1 ist mit den entsprechenden Vorschneidern langsam und intermittierend vorzugehen. Außerdem ist ein 1. vollständiges Vorschneiden vor der Insertion und ein 2. Mal bis zur vollen Tiefe zu wiederholen, um das Implantatbett besser auszuformen und die Eindrehkräfte beim nachfolgenden Inserieren nicht zu hoch werden zu lassen. 04 | 05 Die 3,9 MP und 4,9 LP Implantate haben wegen ihres größeren Plateaus im oberen Bereich eine kelchartige Verbreiterung. Für diese Implantate wird mit dem Senker (Countersink drill) nach dem Vorschneiden das Implantatbett im oberen Bereich angepasst, so dass es dort für den Knochen zu keiner überhöhten Druckbelastung durch das inserierte Implantat kommt. Das schneidende Drehen des Senkers per Hand kann mit der Drehmomentratsche wirksamer durchgeführt werden, besonders wenn ein zusätzlicher Druck von oben ausgeübt wird. Der obere Bereich des Implantatbettes sollte immer nur mit dem passenden Senker ausgeformt werden, auf keinen Fall mit einem Rosenbohrer. Bei Verwendung des Senkers ISO bitte mit wenig Druck und geringer Drehzahl arbeiten! 4. Senken Bitte beachten - für Transgingival und Crestal gibt es verschiedene Senker: MP transgingival 5. Eindrehen für DMR MP transgingival MP crestal mit Iso-Anschluss mit Iso-Anschluss LP transgingival LP transgingival für DMR mit Iso-Anschluss Nach Spülung des Implantatlagers und Beseitigung aller Epithelreste wird das sterile Implantat aus dem Inneren der Sterilgutverpackung entnommen und zunächst mit dem Implantat-Eindrehwerkzeug (In tool implant) in das Implantatlager eingeführt. Beim Eindrehen des Implantats mit dem Eindrehwerkzeug ist es wichtig, dass das Implantat das vorgeschnittene Gewinde findet. Hierzu sollte das Implantat bei erstem Knochenkontakt zunächst links herum gedreht werden, bis es mit einem spürbaren Ruck in das vorgeschnittene Gewinde einrastet. Nun kann das Implantat leicht von Hand in den Knochen eingedreht werden. Nur für die letzte Drehung kommt dann noch die Drehmomentratsche mit 40 Ncm zum Einsatz (bei SP, MP, LP), um das Implantat in seine endgültige Position zu bringen. Bei sehr hartem Knochen und meistens bei den 4,9 LP Implantaten kommt es vor, dass das Drehmoment von 40 Ncm nicht ausreicht, um das Implantat transgingival oder crestal bis zur entsprechenden Grenze einzudrehen. Durch Drehung des Griffes der Drehmomentratsche um 90° kann diese arretiert und dann das Implantat mit höheren Drehmomenten auf die gewünschte Endposition inseriert werden. Um eine Nekrotisierung des Gewebes zu vermeiden, wird das Implantat langsam eingedreht. Nach dem Eindrehen des Implantats auf die vorbestimmte Tiefe wird das EDW (In tool implant) vom Implantat gelöst. U Insertion Transgingival Das Implantat sitzt in der richtigen Position, wenn der goldfarbene zylindrische Rand des Implantats auf dem Knochen aufliegt. Sollte das Implantat im Knochenlager nicht festsitzen, wird das Implantat mit ca. 1/8 bis 1/4 Umdrehung bis zum Festsitzen nachgedreht. U Insertion Crestal Das Implantat wird knochenbündig eingedreht, bis der obere Rand des Implantat-Tellers mit dem Knochen auf gleichem Niveau ist. Einheilkappe Je nach Gingivasituation wird das Implantat mit einer flachen oder hohen Einheilkappe (Healingcap) abgedeckt. Sie wird mit Hilfe des Eindrehwerkzeugs 6-Kant (In tool hex) aufgesetzt. Wichtig ist, dass auf einen bündigen Sitz der Einheilkappe auf dem Implantat geachtet wird. Vorher müssen Gewebereste und Flüssigkeit sorgfältig abgesaugt werden. Anschließend wird die Schraube zunächst per Hand, dann mit der Drehmomentratsche mit max. 15 Ncm festgezogen. SP MP LP Postoperative Kontrolle Die Kontrolle der eingesetzten biocer®-Implantate erfolgt mittels Panorama-Röntgenaufnahme. Die erste Kontrolle erfolgt nach 1 bis 2 Tagen. Empfohlen wird eine laufende Kontrolle in Abständen von 10-14 Tagen. U Einheilzeit biocer®-Implantate weisen eine hohe Primärstabilität auf und erlauben unter Umständen eine Sofortbelastung. Grundsätzlich ist zu empfehlen, eine Mindesteinheilzeit von 8 Wochen einzuhalten. Während der Einheilzeit muss darauf geachtet werden, dass Belastungen durch Prothesen vermieden werden. Zu hoher Druck auf der mukösen Periostbedeckung über der Einheilkappe des Implantats kann entzündliche Schleimhautreaktionen hervorrufen, die zu zervikalem Knochenabbau und in Folge auch zu vollständigem Implantatverlust führen können! 06 | 07 biocer® ist eine Marke von Impreglon Material Technology GmbH Ihre Ansprechpartner Bestellannahme Zentrale Lübeck Carol Merchel TEL. +49 (0) 451 / 39 006 53 Kundenbetreuung Nord Sabine Riechers TEL. +49 (0) 451 / 39 006 61 Mobil +49 (0) 171 / 977 06 39 Kundenbetreuung Ost Frank Thiemert Mobil +49 (0) 162 / 259 84 47 Produktmanagement Kundenbetreuung West Jan Karies TEL. +49 (0) 451 / 39 006 37 Mobil +49 (0) 175 / 629 23 02
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