„BlütenMeer 2020“: Seltene Wildpflanzen wieder ansiedeln

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Umwelt
BAUERNBLATT | 30. Juli 2016 ■
Teil 3: Artenvielfalt in der Agrarlandschaft fördern
„BlütenMeer 2020“: Seltene Wildpflanzen wieder ansiedeln
Handarbeit gehört dazu: vom gesammelten Samen bis zur ferti- Biologe Dolnik erklärt: Auch ein Golfplatz kann zum Blütenmeer werden.
Fotos: Stiftung Naturschutz
gen Pflanze.
Wildbunte Blumenwiesen: Gelbblühende Arnika, pinke Heidenelke und purpurfarbene Küchenschelle bilden viele bunte Kleckse in der Landschaft und gehörten
früher stärker zum Landschaftsbild. Heute findet man sie nur seltener. Das will die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit dem
– vom Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ geförderten – Projekt „BlütenMeer 2020“ ändern.
Seit mehr als zwei Jahren arbeitet
das siebenköpfige Team um Projektleiter Dr. Christian Dolnik (Botaniker und Biologe) daran, den
seltenen Wildpflanzen mit schleswig-holsteinischen Wurzeln wieder ein Zuhause im nördlichsten
Bundesland zu geben.
Viele der wilden Pflanzen sind in
Schleswig-Holstein selten geworden, einige sogar so selten, dass sie
nur noch an einem einzigen Standort in Schleswig-Holstein wachsen
– so wie beispielsweise die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris). Um ihr
Überleben und auch das der anderen „Wilden“ zu sichern, gibt es in
dem Projekt eine eigens aufgebaute „Arche Gärtnerei“. Dort küm-
mert sich Wiebke Busch als staatlich geprüfte Landwirtin und Gärtnerin mit ihrem Team um die stark
bedrohten Pflanzenarten. Die Arbeit für die „bunten Wilden“ fängt
beim Samensammeln an, geht über
das Großziehen von Arnika, Küchenschelle, Wiesenschlüsselblume
und Co. bis hin zum Auspflanzen.
Aus einer Handvoll Pulsatilla-Saat
oder der Saat von Rauem Löwen-
Ziel des „BlütenMeeres 2020“ ist
es, in den nächsten vier Jahren auf
einer Gesamtfläche von 2.500 ha –
das entspricht in etwa der Größe
der Nordfriesischen Insel Amrum
– die Lebens- und vor allem Überlebensbedingungen für die Wildpflanzen wiederherzustellen.
Eine gängige Methode, um artenarme Wiesen und Weiden
aufzuwerten, ist die sogenannte
Mahdgutübertragung. Dabei werden artenreiche Wildwiesen nach
der Samenreife abgemäht und das
Mahdgut auf den Wiesen ausgebracht, die aufgewertet werden
sollen. Je nach Bedarf wird nachgeholfen und Wildgräser und Wildkräuter aus regionalem Saatgut
nachgesät.
Nur noch selten auf Wiesen anzutreffen: die Heidenelke.
zahn ziehen sie robuste Jungpflanzen unter naturnahen Bedingungen groß: Das sind – wenn man so
will – alles ‚alte Einheimische“. Sie
brauchen was typisch für Schleswig-Holstein ist: viel Wind, viel Regen, ein bisschen Sonne und düngerarme Böden.
FAZIT
Das Projekt „BlütenMeer
2020“ wird über einen Zeitraum von fünf Jahren – bis
März 2020 – mit 2 Mio. € aus
dem Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ gefördert
und vom Bundesamt für Naturschutz fachlich begleitet.
Projektträger ist die Stiftung
Naturschutz Schleswig-Holstein. Fachliche Unterstützung kommt von der Artenagentur Schleswig-Holstein,
dem Förderverein Mittlere
Treene sowie dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des
Landes Schleswig-Holstein.
Zudem wird das Projekt von
den Kreisen Dithmarschen
und Schleswig-Flensburg finanziell unterstützt.
Mehr Informationen im Internet: www. bluetenmeer2020.de
Jana Schmidt
Stiftung Naturschutz
Tel.: 04 31-21 09 02 06
[email protected]