LEBEN IM LANDKREIS NEUMARKT

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Kostenlo
LEBEN IM LANDKREIS NEUMARKT
Seite 17:
Früher und heute Deusmauer
Seite 23:
Baumaßnahmen am
Klinikum Neumarkt
Seite 37:
Warum
Elektromobilität?
-2-
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Inhalt
EDITORIAL
Seite 3
n AKTUELLES
Mit aktuellem Basisprospekt in die neue Saison 2016
Seite 4
n NATUR + LANDSCHAFT
Die Winterlinde
Sommer, Sonne, Teamerlebnis
„Gartenstrolche, Junges Gemüse, Kleine Zwetschgen“
Kompost statt Torf
Gärtnern ohne Torf
Früher – Heute
Seite 5
Seite 9
Seite 11
Seite 14
Seite 15
Seite 17
n TOURISMUS
Die Dauerausstellung in der Obermühle Mühlbach Stein.Wasser.Höhle
Zum Greifen nah: Wanderung auf dem Dach der Mühlbachquellhöhle Seite 19
Seite 21
n GESUNDHEIT
Baumaßnahmen am Klinikum Neumarkt Seite 23
n SENIOREN
„Seniorenpolitische Werkstattgespräche“
Fragen zur Seniorenpolitik Mühlhausen
Fragen zur Seniorenpolitik Pyrbaum
Fragen zur Seniorenpolitik Seubersdorf
Seniorenbeauftragte im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Das Cafegespräch - ärbern – arbern – oawan
Seite 25
Seite 27
Seite 28
Seite 29
Seite 30
Seite 31
n ENERGIE
Förderprogramme für Energetische Sanierungsmaßnahmen Seite 33
n REGIONALMANAGEMENT
Warum Elektromobilität?
Seite 37
n NACHGEDACHT
Mensch mit Hund
Seite 40
n abSeitz
Laberkäs.
Seite 42
n Menschen im Landkreis
Interview mit Anton Bögl, Kreisbrandrat
Seite 43
Seite 44
Impressum
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
das Warten hat ein Ende – nun halten Sie den (in jeder Hinsicht)
neuen Ansporn in den Händen!
Die Zwischenzeit haben wir für intensive Gespräche und Überlegungen genutzt, haben viele Ideen diskutiert, manche verworfen und manche weiterentwickelt.
Am Ende dieses spannenden und fruchtbaren Prozesses steht
nun ein neues Konzept, mit dem wir den Ansporn künftig noch
informativer und hochwertiger präsentieren wollen.
Was ist neu am neuen Ansporn?
Inhaltlich haben wir den Ansporn auf das Wesentliche reduziert.
So gibt es künftig keinen Terminteil mehr, da dieser nach unseren Erkenntnissen nur einen geringen Nutzen hatte und die
meisten Veranstaltungen ohnehin vielfach an anderen Stellen
veröffentlicht werden.
Der redaktionelle Teil wird dafür ausgebaut und um zusätzliche
Themen erweitert. Mit dem neuen Untertitel „Leben im Landkreis
Neumarkt“ soll der Leitgedanke und die künftige Ausrichtung
deutlich werden: Im Vordergrund stehen Sie, die Menschen aus
dem Landkreis Neumarkt. Für Sie wollen wir über Themen berichten, die für das „Leben im Landkreis“ wichtig oder interessant sind. Das Spektrum deckt dabei höchst unterschiedliche
Lebensbereiche ab, die letztlich alle im weiten Tätigkeitsbereich
des Landratsamtes und der Regina GmbH verortet sind oder
damit im Zusammenhang stehen.
Optisch haben wir den Ansporn über die Jahre hinweg immer
wieder weiterentwickelt, wie man anhand der nebenstehenden
Bilderleiste schön nachvollziehen kann. Diesmal ist die Veränderung sehr augenfällig geworden: im 18. Jahr seines Bestehens haben wir dem neuen Ansporn eine moderne, schlichte
und übersichtliche Gestaltung gegeben. Den „Schritt ins Erwachsenenalter“ vollziehen wir symbolisch mit, indem wir den
Ansporn auch von der Größe her „erwachsen“ machen: Das
Heft erscheint ab sofort im neuen Format DIN A 4, hat damit
noch deutlicher den Charakter eines Magazins.
Reduzierung auf das Wesentliche, das heißt auch, dass der Ansporn künftig keine Werbung mehr enthält und nur noch zweimal im Jahr erscheint (Frühjahr/Herbst), dafür jeweils mit umfassend recherchierten und langfristig interessanten Beiträgen.
MAGAZIN FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS NEUMARKT
1/2015 • Januar • Februar • März
Themen dieser Ausgabe
NATUR+LANDSCHAFT
Der Feldahorn
UMWELT
Hinter dem Mond
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit der ersten „neuen“
Ausgabe!
Roland Hadwiger
Redaktion Ansporn
KOSTENLOS
TOURISMUS
Radeln und Wandern im
Landkreis Neumarkt
u.v.m.
unterstützt durch:
Aktuell
Mit aktuellem
Basisprospekt
in die neue
Saison 2016
„Das vergangene Jahr war mit einem Wachstum von über 6 % ein sehr erfolgreiches Jahr
in der Tourismusarbeit des Landkreises. Vor
allem Naherholungsangebote waren sehr gefragt. Deshalb wollen wir
mit viel Schwung und
einem neuen Basisprospekt in das Jahr 2016
starten“, so Landrat
Willibald Gailler mit
Christine Riel, Michael
Gottschalk und Michael Endres bei der
Vorstellung des neuen
Gastgeberverzeichnisses 2016 im
Landratsamt.
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ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Der Prospekt ist das Basisprodukt der Tourismuswerbung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Das
Werbemittel gilt für zwei Jahre und wurde in einer
Auflage von über 10.500 Stück gedruckt. Es wird
jeder Anfrage beigefügt und auch auf Messen
schon seit Jahren erfolgreich aufgelegt. Rechtzeitig zum Jahresanfang und gleichzeitigem Messeauftakt Mitte Januar wurde die Broschüre auf der
CMT Stuttgart aufgelegt, wo der Landkreis vom
16. bis 24. Januar 2016 mit eigenem Stand geworben hat. Die Broschüre soll mit neuem Titelbild
und einem interessanten Imageteil neue Besucher
anlocken. In den Imageseiten wird auf die Landschaftsgeologie Jura, auf die Naturräumlichkeiten
der Oberpfälzer Juratäler und auf kulturgeschichtliche Besonderheiten der Region wie die Kanäle,
Mühlen und Burgen eingegangen. Natürlich dürfen die Freizeitaktivitäten wie das Radl-, Wander-,
Golf- und Reitangebot nicht fehlen. Danach folgen
alphabetisch die Gemeinden und deren Vermieter
sowie der informative A bis Z-Teil.
Feuertaufe im Januar 2016 bestanden
Auf der CMT Stuttgart 2016 lag der Basisprospekt
neun Tage lang auf und die Prospektverteilung war
bedeutend höher als noch im Vorjahr. Die attraktive
Überarbeitung der Broschüre ist also gelungen und
auch der neue Messestand kam bei den 220.000
Besuchern sehr gut an! Die Broschüre ist in allen Gemeinden und im Landratsamt kostenlos erhältlich!
Christine Riel
Tourismusbüro des Landratsamtes
www.tourismus-landkreis-neumarkt.de
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Natur + Landschaft
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Winter-Linde am Huteeichenwald bei Gersberg.
Wer kennt und wer liebt sie nicht, die Linden? Am
bekanntesten sind sicherlich die beiden Schwestern: die starkwüchsige Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) und die etwas zierlichere Winter-Linde.
Die Sommer-Linde war bereits 1991 einer der ersten Bäume des Jahres.
Der auch für Nicht-Fachleute augenfällige Unterschied zwischen Winter- und Sommer-Linde liegt
in deren Wuchshöhe und in der Form der Blätter.
Die Winter-Linde wird nur etwa 15 - 25 Meter
hoch, wohingegen Sommer-Linden über 40 Meter hoch werden können. Ihre großen Blätter und
ihr hoher Wuchs geben so viel Schatten, dass
diese Bäume früher häufig an Gerichtsplätzen,
Tanzstätten oder kultischen Orten angepflanzt
wurden. Die Blätter der Sommer-Linde sind herzförmig und bis zu 12 Zentimeter lang. Die Blätter
der Winter-Linde, auch Kleinblättrige Linde genannt, sind im Umriss fast kreisrund.
Die
Winter-Linde
Tilia cordata
„Linden sind die häufigsten Bäume Deutschlands und Mitteleuropas in Stadt und Landschaft“, sagte Silvius Wodarz bei der Ausrufung der Winter-Linde als Baum des Jahres
2016.
Natur + Landschaft
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Die Krone der Winter-Linde, ihr Habitus, hat die
Form eines Herzens mit der Spitze nach oben.
Mit ihrer leuchtend goldgelben Herbstfärbung
ist sie der Schmuck vieler Gärten und Parks.
Der
Stamm der Linden kann mehrere Meter dick werden.
Die Blüten der Winter-Linde öffnen sich zur Freude der Imker erst im Juli, daher auch der deutsche Name Spät-Linde. Wenn Linden blühen,
kann man schon auf größere Entfernung ihren
charakteristischen Honigduft wahrnehmen.
Die Wurzeln entwickeln ein Herzwurzelsystem
und passen in der Gestalt zur Krone. Wird eine
Winter-Linde gefällt, treibt sie sehr stark aus dem
Stock wieder aus.
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
zum Beispiel die Stämme von Eichen „ummantelt“, das heißt beschattet, hält sie sie „astrein“
und verhindert die Wasserreiserbildung wenn an
den Stamm zu viel Licht kommt. Diese dienende
Funktion nutzt man im Waldbau, besonders bei
der Aufforstung von Stiel- und Trauben-Eichen.
Nachdem im Bereich des Forstamtes Neumarkt
die verheerenden Schäden durch Schnee- und
Windbruch von 1981 verursacht, aufgearbeitet
waren, begannen die Wiederaufforstungen der
Schadflächen. Wo dies standortsgemäß möglich
war, wurden diese Flächen mit Stiel- oder Trauben-Eichen aufgeforstet. Als Schattbaumarten
wurden der Eiche jeweils 25 % Rotbuche, Hainbuche, Sommer-Linde und verstärkt Winter-Linde
beigemischt. Zusätzlich trägt das Laub der Winter-Linde dazu bei, dass das schwerer zersetzbare Eichenlaub von den Mikroorganismen schneller in Humus umgewandelt wird.
Wiederaufforstungsfläche nach Schnee- und Windbrüchen
von 1981 im Distrikt Heinrichsbürg, Abteilung Roter Markstein bei Richtheim von 2009. Im kleinen Bild ist die gleiche
Aufforstungsfläche 1995 aufgenommen.
Winter-Linde (Tilia cordata).
Das Heimatareal der Winter-Linde erstreckt sich
über ganz Europa (außer dem hohen Norden). Die
beiden Schwestern unterscheiden sich bei ihren
Ansprüchen an Licht, Wasser, Wärme und Nährstoffe. Grundsätzlich ist die Sommer-Linde die
anspruchsvollere.
Die Linden haben eine hohe Schattentoleranz,
die bei der waldbaulichen Behandlung der Linden von Bedeutung ist. Sie gedeihen mit dieser
Eigenschaft auch unter älteren Bäumen. Weil sie
Die Blütenstände der Sommer-Linde sind meist
3-blütig (zwischen 2 bis 5 Blüten), die der Winter-Linde meist 5-7-blütig (bis 11 Blüten). Die
Sommer-Linde blüht von Mitte bis Ende Juni,
etwa zwei Wochen vor der Winter-Linde.
Bei der Sommer-Linde sind die Kapselschalen
der Frucht deutlich kantig, dick, fast holzig, nicht
zerdrückbar. Die Nussfrucht ist stets etwas längsriefig, gerippt (drei Rippen). Die Kapselschale
der Winter-Linde hingegen ist undeutlich kantig,
dünn, leicht zerdrückbar. Die Nüsschen sind glatt,
stets ohne Längsriefen.
te und der Blatt­
stiel der SomDie Blattobersei­
haart, die Blatt­
obersei­
te und
mer-Linde sind be­
der Blatt­stiel der Winter-Linde sind kahl.
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ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Selten gibt es bei
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de Winter-Lin­den­wäl­
der. Im Winter-Lin­
den-Re­ser­vat im pol­
ni­schen Przy­ro­dy da­
ge­gen kom­men sehr
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den vor. In den Dör­
fern um das Re­ser­vat
gibt es Imker, die hier
reich­lich Lin­den­blü­
ten­honig ern­ten können.
Winter-Linden-Reservat
Przyrody, Polen.
Rinde der Winter-Linde.
Natur + Landschaft
meisten Altar- und Wandfiguren in Kirchen. Es wird
daher auch als Sakral- oder „Heiligenholz“ (Lignum sanctum) bezeichnet.
Die Lindenäste wurden
auch zur Bastnutzung verwendet.
Als Stadtbaum ist die Linde sehr beliebt. Sie ist eine
wichtige Bienenweide, zudem sehr anspruchslos
und tolerant, was den Standort angeht. Linden haben kaum Krankheiten oder Schäden und erreichen
ein hohes Lebensalter. Ärgerlich kann allerdings der
aus Lindenkronen tropfende Honigtau werden. Die
Zuckerwasser-Tröpfchen sind zwar vollkommen
unschädlich, machen aber Fahrräder, Autos und
Bänke für kurze Zeit klebrig. Der Belag ist jedoch
mit Wasser leicht abzuwaschen. Linden sind geeignet für Alleen, Parkplätze, Parks, Promenaden,
Fußgängerzonen, große Gärten und als Hausbaum.
Dorflinden, Gerichtslinden, Kirchlinden, Tanzlinden und Hoflinden, aber auch Sagen, Gebräuche
Blühende Winter-Linde.
Früchte der Winter-Linde.
Die Lindenkrone ist ein beliebter Lebensraum von
Vögeln, Pilzen und der Laubholzmistel.
Das Holz von Winter- und Sommer-Linde ist mit
herkömmlichen Mitteln nicht zu unterscheiden.
Lindenholz ist hell, weich und relativ leicht. Es ist
das beste Schnitzholz. Aus Lindenholz sind die
und Ortsnamen zeugen von einer jahrhundertelangen vielseitigen Bedeutung der Linden.
Tanzlinden, allerdings sind das Sommer-Linden,
sind etwas besonders Schönes und sollen hier den
Bericht ergänzen. In die Krone der Linde wurde ein
Tanzboden eingebaut, den man über Treppen oder
Leitern erreichte. Besonders schöne Exemplare,
in denen
auch heute noch gefeiert wird, stehen in
Peesten (Oberfranken) und Effeltrich (Oberfranken). In Limmersdorf (Oberfranken) gibt es sogar
ein Tanzlindenmuseum. Falls die jetzt bestehende Tanzlinde einmal altersbedingt ausfallen sollte, wurde in weiser Voraussicht bereits eine neue
Linde gepflanzt und in Form gebracht. Die Islinger
Tanzlinde (Oberfranken) ist als Nachfolgerin der
berühmten Bavaria-Buche zum neuen „Baum der
Natur + Landschaft
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Bayern“ gewählt worden. In der Oberpfalz ist der
Tanzlindenkult unbekannt.
Durchgeführt wird die “Limmersdorfer Lindenkirchweih” alljährlich an den Tagen um Bartholomä
(24. August) - falls dies ein Sonntag ist - oder dem
Sonntag danach.
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
In der Naturheilkunde haben vor allem die Lindenblüten große Bedeutung: Lindenblütenhonig,
aber auch Lindenblütentee und -umschläge, sogar Öl wird aus Lindenblüten hergestellt.
Tanzlinde in Peesten.
Tanzlinde in Effeltrich mit 7,70 m Umfang.
Historische Ansichtskarte der Tanzlinde in Effeltrich.
Tanzlinde in Limmersdorf.
Der Peestener Lindensaal in einem Baumhaus ist
drei Meter über dem Erdboden. Zum Tanzboden
führt eine steinerne Wendeltreppe (errichtet 1837).
Die Holzkonstruktion wird getragen von 12 Steinsäulen. Im Jahr 2001 erfolgte der Wiederaufbau
der Holzkonstruktion der Tanzlinde Peesten nach
historischem Vorbild. Mitte Juni findet hier jedes
Jahr das Kirchweihfest mit Tanz in der Linde statt.
Peesten, Tanzlinde 1858, aus der Illustrierten Zeitung Leipzig.
Der häufigste Gasthausname in Deutschland ist
mit über 1000 Nennungen „Zur Linde“
und zahlreiche Orts- und Personennamen gehen auf die
Linde zurück.
Im Landkreis Neumarkt weisen folgende Flurnamen auf Linden hin. Lindenäcker, Lindenbühl,
Gemeinde Berg; Bei den neun Linden, Gemeinde
Seubersdorf; Linde, auf dem Lindet, Gemeinde
Hohenfels; Hohe Linde, Gemeinde Velburg; Lindenstock, Lindenthal, Gemeinde Lauterhofen;
Bey der Linde, Stadt Berching; Die schöne Linde,
Weg auf die kleine Linde, Große Linden, Lindenäcker, Badlinde, Gemeinde Deining; Lindenbühl,
Lindenbückel, Lindenbühel, Gemeinde Sengen­
thal; Im Lindenbrunnen, Stadt Neumarkt. Zahlreiche starke Solitär- und Lindengruppen bereichern
das Landschaftsbild im Jura und in vielen Dörfern
und Städten, wobei die Sommer-Linde zahlenmäßig der Winter-Linde weit überlegen ist.
Christian Wolf
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
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Spannende Aktionen
Naturerlebnisse und Teamerfahrungen bietet das
Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum HAUS AM HABSBERG schon seit Bestehen
der Umweltstation an. Heuer jedoch wurde zum
ersten Mal ein Outdoor-Abenteuer speziell für
Mädchen konzipiert. Von Mittwoch, 3. August bis
Donnerstag, 4. August 2016 können Mädchen im
Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren einen unvergesslichen Aufenthalt am und um das HAUS AM
HABSBERG genießen.
Warum Mädels besonders für Outdoor-Abenteuer geeignet sind, erleben die Teilnehmerinnen
nicht zuletzt, wenn sie gemeinsam mit den beiden Erlebnispädagoginnen Sabine May-Lazarus
und Elisabeth Altmann das Feuer entfachen. Die
Teilnehmerinnen dürfen sich auf viele spannende
Aktionen freuen: Orientieren im fremden Gelände,
Slack-Line und Niedrigseilelemente, Drei-Gänge-Menü am Lagerfeuer und eine abschließende
Nachtwanderung. Im Vordergrund des Ferienangebots stehen das aktiv und kreativ Werden in der
Natur, der Austausch mit Gleichaltrigen, Spaß ha-
Natur + Landschaft
Sommer, Sonne,
Teamerlebnis
Ein Outdoor-Abenteuer
speziell für Mädchen
Paula reicht Lena Käse über einen Ast; ein
Seil wird gespannt und der Brotkorb gelangt
so von einem zum anderen Baum! „Gibt es
noch Tomaten?“ Paula und Lena lassen es
sich schmecken - in rund zwei Metern Höhe
über der Erde. Zehn Mädels haben es sich auf
zwei Bäumen gemütlich gemacht, genießen
die Aussicht und ihr luftiges Picknick. Solche und andere Erlebnisse bietet unser Outdoor-Abenteuer für Mädchen. Gewöhnliches
ungewöhnlich gestalten, die Natur als Schatz
wahrnehmen und im Mittelpunkt: die Erlebnisse jeder einzelnen Teilnehmerin.
Natur + Landschaft
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ben, aber auch Teamherausforderungen an- und
Verantwortung übernehmen. Dabei lernen die Teilnehmerinnen sich selbst und ihre Umwelt besser
kennen.
Grundqualifikation Erlebnispädagogik
Entstanden ist die Idee zum Outdoor-Abenteuer
für Mädchen aus der Fortbildung „Erlebnispädagogische Grundqualifikation“, die beide Referentinnen im vergangenen Jahr gemeinsam
abgeschlossen haben. Die Fortbildung wurde
2015 erstmalig nur für den Landkreis Neumarkt
i.d.OPf. vom Kreisjugendring Neumarkts mit Unterstützung der REGINA GmbH und des Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege Oberpfalz angeboten.
Das KAP-Institut für Outdoor, Teamtraining und
Erlebnispädagogik aus Regensburg wird die
mehrteilige Seminarreihe ab Herbst 2016 größtenteils am HAUS AM HABSBERG erneut durchführen. Ziel der einzelnen Module ist es, erlebnispädagogische Grundelemente kennen und
gezielt einsetzen zu lernen. Die Förderung sozialer Kompetenzen über Abenteuer und in der Natur
für alle Altersstufen steht im Vordergrund. Dabei
werden Methoden eingeübt, die „direkt vor der
Haustür“ angewendet werden können. Auch der
Umgang mit verschiedenen Verhaltensauffällig-
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
keiten sowie mit Mobbing wird thematisiert.
Anmeldung und Information
Haben wir ihr Interesse an „Sommer, Sonne,
Team­
er­
lebnis – Ein Outdoor-Abenteuer speziell
für Mädchen“ geweckt? Dann melden Sie sich für
einen der 15 Plätze bis spätestens 20.Juli bei uns
an. Sie erhalten daraufhin umfassende Informationen zum Hintergrund und Organisation sowie
eine Pack- und Checkliste.
Das Wichtigste in Kürze:
Sommer, Sonne, Teamerlebnis
Outdoor-Abenteuer für Mädels
Datum und Uhrzeit
Mittwoch, 03.08.2016, 10:00 Uhr
bis Donnerstag 04.08.2016, 11:00 Uhr
Betreuer
Elisabeth Altmann, M.A. Bildung für Nachhaltige
Entwicklung, Erlebnispädagogin
Sabine May-Lazarus, Dipl. Biologin, Erlebnispädagogin,
Kosten
45 € inkl. Übernachtung und Verpflegung (Vorab-Überweisung)
Kontakt:
Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum HAUS AM HABSBERG
Elisabeth Altmann, 09181 / 470 – 339
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
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Die Bemühungen um den Nachwuchs in den
Obst- und Gartenbauvereinen, die der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt
i.d.OPf. e.V. seit nunmehr 20 Jahren vorantreibt,
tragen deutlich Früchte. Werner Thumann, Geschäftsführer des Kreisverbandes und Landesjugendbeauftragter der bayerischen Obst- und
Gartenbauvereine, setzt sich für die Förderung
der Kinder- und Jugendarbeit auf Kreis- und Landesebene ein. Im Kreisverband Neumarkt i.d.OPf.
wird er zusätzlich von der Kinder- und Jugendbeauftragen Daniela Partl und von Kreisfachberaterin Christa Englhard unterstützt. Kinder- und
JugendgruppenbetreuerInnen erhalten sowohl
theoretisch als auch praktisch Hilfen und Tipps,
Seminare und Workshops liefern Anregungen und
es können sogar Referenten aus dem Kinder- und
Jugendarbeit gebucht werden.
Das frühe Heranführen von Kindern an die Natur
und an Naturkreisläufe, ihre Sensibilisierung für
Heimat und Kultur, ist das grundlegende Anliegen. Dabei ist es besonders anerkennenswert
und vorbildlich, wenn sich ehrenamtliche Kinderund JugendgruppenbetreuerInnen der Aufgabe
widmen, Kinder für einen verantwortungsvollen
Umgang mit der Umwelt zu begeistern und damit
Natur + Landschaft
„Gartenstrolche,
Junges Gemüse,
Kleine Zwetschgen“
Die Kinder- und Jugendgruppen in den
Obst- und Gartenbauvereinen
Natur erleben und Nachhaltigkeit lernen
Sie heißen Gartenpiraten, Biobande, Junges
Gemüse, Ökofüchse, Wilde Hummeln, Kleine Zwetschgen, oder Dreckspatzen und ihre
Zahl ist beeindruckend: Mehr als 600 Kinder
werden in den 37 Kinder- und Jugendgruppen
der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis
betreut und an die Natur herangeführt.
Natur + Landschaft
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wichtige Akzente für eine nachhaltige Umweltbildung setzen.
Die Kinder- und Jungendarbeit in den Obst- und
Gartenbauvereinen ist eine große Aufgabe und
eine große Chance, denn Garten- und Naturkompetenz gehen zunehmend verloren, altes Wissen
verschwindet, wenn es nicht weitergegeben wird.
In den Obst- und Gartenbauvereinen gibt es einen bedeutenden Fundus an Naturwissen und
Gartenkompetenz und kaum irgendwo könnte
besser eine Brücke zwischen Alt und Jung geschlagen werden.
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
So phantasievoll und kreativ wie die Namen der
37 OGV Kinder- und Jugendgruppen klingen, so
vielseitig und ideenreich sind auch die Aktionen,
die durchs ganze Jahr in den Gruppen stattfinden. Gemeinsam werden Kinder und Jugendliche
aktiv für Heimat, Kultur und Natur, im Vordergrund
steht dabei das Motto: „Natur erleben und Nachhaltigkeit lernen“
Einen kleinen Einblick in die praktischen Aktivitäten erhalten sie mit den folgenden Bildern:
OGV Kinder- und Jugendgruppen:
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
OGV Kinder- und Jugendgruppen
gemeinsam aktiv für Heimat, Natur und
Kultur
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Wenn sie jetzt neugierig geworden sind und Interesse
an Natur- und Umweltbildung haben, wenden sie sich
an die Geschäftsstelle der Obst- und Gartenbauvereine, dort erhalten Sie eine Liste der Kinder- und Jugendgruppen im Landkreis Neumarkt. Oder besuchen Sie
unsere Homepage, unter www.gartenbauvereine-neumarkt.de finden sie viele weitere interessante Informationen rund um die Obst- und Gartenbauvereine
und ihre Kinder- und Jugendgruppen.
Bei allen Fragen und Anregungen stehen Ihnen folgende Ansprechpartner für Kinder- und Jugendarbeit an
der Geschäftsstelle des Kreisverbandes zur Verfügung.
Natur + Landschaft
Ihre Ansprechpartner:
Werner Thumann,
Geschäftsführer, Landesjugendbeauftragter
Telefon (09181) 470 337
E-Mail: [email protected]
Christa Englhard,
Kreisfachberaterin Gartenbau, Landespflege und
Umweltbildung
Tel. (09181) 470326
E-Mail: [email protected]
Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. e.V.,
Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt i.d.OPf.
Christa Englhard
Natur + Landschaft
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ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Kompost statt Torf
Rettet die Moore
Bereits in den vergangenen Jahren haben der BN, der BUND und auch der LBV massiv für Gartenerde ohne Beimischung von Torf geworben. Dieses Plädoyer für torffreie Gartenerde ist aber
bereits seit Jahrzehnten Programm beim BN!
Aber immer noch wird in Deutschland auf einer
Fläche von 30000 ha Torf abgebaut und schaut
man nach Norden, dann sieht es dort noch viel
schlimmer aus: der größte Teil des in Deutschland
verwendeten Torfs stammt aus dem Baltikum und
Russland. Allein in Estland werden jährlich bis zu
1,5 Millionen Tonnen Torf abgebaut! In den letzten
20 Jahren haben sich deutsche und andere westeuropäische Firmen im Baltikum diesen Rohstoff
gesichert, um den expandierenden Gartenbau in
Europa zu bedienen.
Leider steht trotz der bislang geleisteten Forschungsarbeit für den Erwerbsgartenbau noch
kein Ersatzsubstrat zur Verfügung. Anders sieht
dies für den Hobbygärtner aus – hier gibt es gute
Alternativen zum Torf. Trotzdem stapeln sich in
Gärtnereien und Baumärkten die torfhaltigen Gartenerden.
Und so verschwinden Jahr für Jahr weitere grandiose Landschaften mit einer hoch spezialisierten
Tier- und Pflanzenwelt. Vom Aussterben bedrohte Arten wie die Sumpfohreule und das Birkhuhn
verlieren ihre letzten Rückzugsgebiete. Wollgras,
Sonnentau und Kreuzotter kennt kaum noch jemand.
Aber nicht nur die Artenvielfalt verschwindet, die
Moore leisten durch ihre enorme Kohlenstoffspeicherkapazität einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz wird global und auch in Deutschland bisher
noch deutlich unterschätzt. Moore bedecken nur
3 % der Erde, aber speichern doppelt soviel Kohlenstoff wie alle Wälder unserer Erde. In deutschen
Mooren werden durch Trockenlegung und Abbau
jährlich 42 Millionen Tonnen an CO2 freigesetzt und
erhöhen dadurch den Treibhauseffekt. Das entspricht rund 4,5 % der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands. Nur intakte Moore können Kohlenstoff speichern. Doch nur noch knapp
ein Prozent der Moore in Deutschland kann man als
„natürlich“ bezeichnen.
Deshalb hatte der BN gemeinsam mit dem Landratsamt, dem Kreisverband für Gartenbau und
Landespflege Neumarkt und dem LBV die Ausstellung „Kompost statt Torf – Rettet die Moore“
nach Neumarkt geholt und vom 5.4. – 28.4 im Foyer des Landratsamtes gezeigt.
Alfons Greiner
Bund Naturschutz
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
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Bodenverbesserung
Zur Pflanzung von Gehölzen war es üblich Torf in
die Pflanzerde zu mischen. Allerdings ist hier kein
sichtbarer Erfolg gegeben. Torf versauert den Boden und er zersetzt sich bald, so dass keine Wirkung mehr da ist. Wer schwere Böden verbessern
möchte, sollte kräftig Sand einmischen. Dadurch
wird der Boden dauerhaft durchlässiger. Zur Bodenverbesserung gibt es zum Torf bessere Alternativen. An erster Stelle ist der Kompost zu nennen. Gut hergestellter Kompost aus dem Garten
ist ein hervorragendes Bodenverbesserungsmittel. Er liefert neben Nährstoffen viele andere Wirkstoffe, die für eine gesunde Pflanzenentwicklung
förderlich sind. Mit einer Gabe von 1-3 l Kompost
pro m² ist der Grundnährstoffbedarf unserer Gartenpflanzen bereits gedeckt.
An zweiter Stelle sei der Anbau von Gründüngungspflanzen erwähnt. Durch den regelmäßigen Anbau lässt sich die Bodenstruktur langfristig
verbessern. Die Gründüngung liefert Nährstoffe,
Natur + Landschaft
Gärtnern
ohne Torf
Heutzutage wird auch im Hobbygarten Torf
verwendet. Gut 3 Mio. m³ sind es alljährlich.
Ob als Bodenverbesserungsmittel oder in
Erdmischungen für die Anzucht und Kultur
unserer Pflanzen. Torf ist ein hochwertiger
Rohstoff aus bedeutsamen Lebensräumen.
Er ist zu schade, um im Garten angewendet
zu werden (siehe Pressenotiz zur Aktion).
Erdhersteller bieten deshalb schon vielfältige Alternativen. Durch den Verzicht auf Torf
im Garten können wir einen Beitrag zum Erhalt der wertvollen Moore als Lebensräume
für Pflanzen und Tiere leisten und erbringen
wir einen Beitrag zum Klimaschutz.
Natur + Landschaft
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baut den Humusgehalt auf und dient dem Bodenleben. Je nach Bodenart und Jahreszeit lassen sich unterschiedliche Mischungen einsetzen.
Dürfen die Pflanzen blühen, locken sie Insekten in
den Garten.
Blumenerden
Wer fertige Blumenerden kauft, sollte darauf achten, dass diese auch wirklich als torffrei deklariert
sind. Nur solche enthalten keinen Torf. Sie werden
hergestellt aus Rindenhumus, Holzfasern, Grüngutkompost und anderen organischen Zuschlagstoffen, die alle die Aufgabe haben den
Torf mit seinen positiven Eigenschaften
zu ersetzen. Daneben werden auch mineralische Stoffe wie Ton, Sand oder
Blähton beigemischt. Deshalb sind solche Erden oft schwerer als Torferden,
was sich auf die Standfestigkeit unserer Topfpflanzen günstig auswirkt.
Wichtig ist auch, dass die Erden
nicht über lange Zeit in den Säcken
herumliegen, da sich hier die Nährstoffe abbauen und Abbauprozesse
ablaufen. Mit Qualitätserden macht
man in der Regel die besten Erfahrungen, so dass unsere Pflanzen
problemlos wachsen. Achten sie
auf ein RAL – Gütezeichen.
Im Gegensatz zu Torferden ist die
Pflege der Pflanzen den veränderten Bedingungen anzupassen. Beim Gießen und Düngen
gilt es achtsam zu sein. Oft
können die Erden das Wasser
nicht so gut halten. Daraus erwächst auch der Vorteil, dass
sich an der Oberfläche weniger Moose und Samenunkräuter ansiedeln. Man darf
sich von einer trockenen
Oberfläche nicht täuschen
lassen. Wenn man mit dem
Finger in die Erde bohrt
spürt man, wie feucht das
Substrat noch ist. Wichtig
ist es seine Pflanzen zu
beobachten, ob sie zügig wachsen. Wenn die
Blätter leicht hellgrün bis gelblich
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
werden, zeigen sie uns meist Bedarf an Stickstoff
an. Durch eine organische flüssige Düngung ist
hier schnell Abhilfe zu schaffen.
Wer experimentierfreudig ist und die Bedürfnisse
der Pflanzen kennt, kann durch eigene Erdmischungen mit gesiebter Gartenerde, Kompost,
Maulwurfhügelerde, Lauberde und Sand auf den
Zukauf von Erden verzichten. Früher war es in den
Gärtnereien übliche Praxis für die unterschiedlichen Kulturen sich die Erden selber zu mischen.
Franz Kraus
Kreisfachberater
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
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Natur + Landschaft
Deusmauer um 1900.
Früher – Heute
Das Dorf Deusmauer
Deusmauer, aufgenommen am 11. November 2015.
Die „Kircherwiesen und Graswiesen“ wie sie früher
hießen waren noch unbebaut und wurden damals
noch abgemäht, so dass sich eine besondere
Moor-Flora und -Fauna gut entwickeln konnte.
Werden solche Flächen heute nicht mehr gemäht
verschwinden innerhalb kürzester Zeit wertvolle
Arten, wie z. B. die Himmelsleiter oder das Gewöhnliche Sumpf-Läusekraut, ebenso wenn Wiesen im Randbereich des Moores gedüngt werden.
Dekan L. Graf zu Lengenfeld beschreibt in seinem Buch über die Helfenburg: Der Mühlbach zu
Deußmauer, genannt der „Klapferer“, treibt eben
dort zwei Mühlen und fällt sofort in dieselbe Laber.
Eben dort fließen in diese ein der „Sandbrunnen“
und der Brunnen am „Hainbügel“. Der Mühlbach
Wie aus einer anderen Welt scheint dieses
Foto zu sein als um 1900 der Fotograf das Bild
an der Weißen Laber bei Deusmauer machte.
Es war damals etwas Besonderes wenn ein
Fotograf Aufnahmen nicht nur von Gebäuden
in den Ortschaften machte, sondern auch die
Landschaften berücksichtigte. So versammelten sich viele Menschen aus Deusmauer an den Graswiesen nahe der Günchinger
Straße.
Natur + Landschaft
- 18 -
floss früher südlich und heute nach seiner Verlegung nördlich der Kirche und mündet nördlich
der Laberbrücke in die Laber. Die anderen historischen Ortsbezeichnungen sind heute auf keiner
Karte mehr zu finden.
Noch war 1963 nicht mit dem Bau der Autobahn
Nürnberg-Regensburg begonnen. Im Moorbereich
sind die Spuren der früheren Bewirtschaftung durch
Nutzung von Gras, Schilf und Sauergräsern erkennbar. Der Erlenbewuchs war 1993 noch deutlich
geringer als auf dem Luftbild zu erkennen ist. Die
Trasse der Autobahn verläuft von Nordwesten nach
Südosten dammartig schräg durch das Deusmauerer Moor und zerstörte beim Bau wertvolle Feuchtflächen. Zusätzlich wurde der Grundwasserzug des
Moores unterbrochen.
Der bis 10 m mächtige Niedermoortorfkörper des
Himmelsleiter
caeruleum).
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Luftbild vom 14. September 1963, bei Deusmauer.
(Polemonium
Deusmauerer
Moores
bildete sich über einem
Wasser stauenden Ton- Gewöhnliches Sumpf-Läusehorizont des Opalinusto- kraut (Pedicularis palustris).
nes. Das ganze Moor hat
von Dietkirchen bis südlich Lengenfeld ein Gefälle
von nur 16 m. Nach den C-14 Untersuchungen des
Torfmaterials, die, anlässlich des Baus der Autobahn Nürnberg-Regensburg, angestellt wurden, bildeten sich die Torfablagerungen etwa im Zeitraum
zwischen 5300 und 2000 Jahre vor unserer Zeit.
Hier war das Tal der Schwarzen Laber demnach
schon zur Keltenzeit versumpft. Es wird vermutet,
dass sich das Wort „Deusmauer“ aus der keltischen
Sprache ableitet und so viel wie „große Dickung
oder großer Wald“ bedeutet und in der Jägersprache ein guter Wildeinstand ist.
Im Luftbild von 1995 zeichnet sich ab, dass sich
der Siedlungs- und Gewerbebereich immer mehr
in das Deusmauerer Moor frisst. Auch in jüngster
Zeit wurde ein Gewerbebetrieb haarscharf an das
Moor gebaut. So wird scheibchenweise der Rand
eines Naturschutzgebietes bebaut, eingeengt oder
seiner Natürlichkeit beraubt. Die größten Verluste
Luftbild vom 18. Mai 1993 mit der Autobahn bei Deusmauer.
Luftbild vom 25. Juli 1995, Deusmauer.
musste das NSG Deusmauerer Moor durch den
Bau der Autobahn Ende der 1960iger Jahre quer
durch das Moor hinnehmen. Anstatt das Moor zuzuschütten wäre eine Brücke über das Moor sinnvoller gewesen. Es stellt sich immer wieder die Frage. Wer schützt eigentlich ein Naturschutzgebiet?
Christian Wolf
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 19 -
Tourismus
Die
Dauerausstellung
in der Obermühle
Mühlbach Stein.Wasser.Höhle.
Museen im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Tourismus
- 20 -
Das Jurahaus – Ensemble Obermühle ist eines der wenigen noch erhaltenen Ensembles in
Jurahaus-Bauweise und in seinen Denkmaleigenschaften überregional bedeutsam. Das Ensemble
wurde von der Familie Martiny von 2007 bis 2015
umfassend instandgesetzt. Die Hauptgebäude
wurden 1810-1812 auf älteren Vorgängerbauten
errichtet. Das Ensemble besteht aus insgesamt
vier Gebäuden: Der Wohn- und Mühltrakt, der
Steinstadel, der ehemalige Sägemühlstadel und
das Badhaus. Weitere Bauwerke sind der Quellteich mit seinen vier Wehren und dem eisernen
Wasserrad sowie eine hölzerne Brücke über das
Wehr. Im Mühltrakt sind noch die historische Mechanik des Wasserrades und ein Teil der Mühlenausstattung vorhanden. Die Gebäude sind bis
Ende 2015 alle mit Stein gedeckt: Das Wohn-/
Mühlgebäude und der Steinstadel mit Kalkplatten, der verbretterte Sägemühlstadel, das Badhaus und die Wehrbrücke mit steinernen Zwicktaschen.
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Im Steinstadel und einem Teil des Sägemühlstadels ist die Ausstellung Stein.Wasser.Höhle zu
sehen. Sie beschreibt die Geschichte der Obermühle, die bis ins Mittelalter zurückreicht, ihre Instandsetzung und die Kennzeichen der Jurahäuser im Allgemeinen. Sie verdienen als einmalige
Hauslandschaft der Altmühlregion besondere
Beachtung. Im vorderen Raum des Sägemühlstadels sind das Wasserrad und die Wehre des
Quellteichs zu sehen sowie einige archäologische Funde des alten Mühlen- und Wehrbetriebs.
In den beiden Gewölberäumen im Erdgeschoß
des Steinstadels, ehemalige Stallräume, präsentieren die Höhlenforscher der Karstgruppe
Mühlbach e.V. ihre Forschungsergebnisse aus
der Mühlbachquellhöhle, die ihren Ausfluss auf
dem Mühlengrundstück hat. Unter dem mittleren
Raum fließt sichtbar der Triebwerkskanal durch
und stellt damit die Verbindung zur Mühlbachquellhöhle her.
Der Steinstadel und die Ausstellung im Sä­
ge­mühlstadel sind täglich von 9 bis 17 Uhr
geöffnet.Der Ausstellungsraum steht außerdem auch für Veranstaltungen zur Verfügung: für Wechselausstellungen, Kleinkunst,
Familienfeiern. Eintrittspreise: Erwachsene
3 €, Kinder ab 6 J., Schüler & Studenten 1 €
Obermühle Jurahaus-Ensemble
Mühlbach
Eva Martiny
Obermühlenweg 3
OT Mühlbach
92345 Dietfurt a.d.Altmühl
www.obermuehle-muehlbach.de
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
LÄNGE: 12,8 km
ZEIT: 3,2 Std.
HÖHENPROFIL:
Summe Steigungen: 245,6 Meter;
Summe Gefälle: 245,6 Meter
- 21 -
Tourismus
Zum Greifen nah:
Wanderung auf
dem Dach der
Mühlbachquellhöhle
Acht Tagesrundwanderwege hängen
allein im Landkreis Neumarkt am
Qualitätsweg Jurasteig.
Unsere erste Jurasteig-Schlaufe die
wir Ihnen vorstellen möchten ist der
Schlaufenweg Nr. 6:
Die Höhlenkundliche Schlaufe
Tourismus
- 22 -
Die Höhle im Mühlbach wurde erst im Jahre
2001 entdeckt und stellt die einzige wasseraktive Flusshöhle der Fränkischen Alb dar. So spektakulär die Mühlbachquellhöhle auch sein mag,
sie kann leider nur von Speläologen mit Spezialequipment besucht werden. Die gute Nachricht:
Auf völlig ungefährliche Weise ermöglicht eine
Wanderung auf der Höhlenkundlichen Schlaufe
höchst interessante Einblicke zu der rund 100
Meter unter der Oberfläche gelegenen Karsthöhle. Auf 15 Schau- und Übersichtstafeln der Karstgruppe Mühlbach e.V. findet sich entlang des
Weges Wissenswertes zur Mühlbachquellhöhle,
zum Thema Geologie, Höhlenkunde (Speläologie)
und Geomorphologie. Nach dieser lehrreichen
Wanderung weiß der wissensdurstige Wanderer,
was sich hinter ominös klingenden Wortgebilden
wie „Hungerbrunnen und Donnerdom“ versteckt.
Ponordolinen und Schlucklöcher werden plötzlich
zu einem Teil der erlebten Landschaft.
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Der Weg führt von der Mühlbachquelle in Mühlbach zunächst über die Mühlbachschlucht auf
die Hochfläche hinauf, im weiteren Verlauf geht es
ohne größere Steigungen meist durch den Wald.
Einkehrmöglichkeiten finden sich in Mühlbach
und Eutenhofen, das über einen gut halbstündigen Abstecher, etwa 500 Meter nach Tafel 10 erreichbar ist. Diese Schlaufe ist mit der Markierung
Nr. 6 (grüne Schrift auf gelbem Grund) des Naturparks Altmühltal ausgeschildert. An den Infotafeln finden Sie ferner die Markierung als „Höhlenkundliche Schlaufe“ mit dem Jurasteig-Logo.
Weitere Informationen zur Wanderung unter www.
jurasteig.de; Informationen zur Quellhöhle und zu
Führungen auf www.muehlbachquellhoehle.de
Christine Riel
Tourismusbüro des Landratsamtes
www.tourismus-landkreis-neumarkt.de
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 23 -
Kindertagesstätte und Energiezentrale
Im April 2015 konnte die gemeinsame Kindertagesstätte von Stadt, Landkreis und Klinikum
Neumarkt an der Dr.-Kurz-Straße in Betrieb genommen werden. Hier stehen insgesamt 98 Kinderbetreuungsplätze in unmittelbarer Kliniknähe
zur Verfügung. Ebenfalls noch in 2015 konnte die
Erneuerung des Energiekonzeptes am Klinikum
abgeschlossen werden. Nach einer Bauzeit von
einem Jahr wurde die Wärme-, Warmwasser-,
Dampf- und Kälteversorgung mit Investitionskosten von ca. 4,5 Mio. € komplett neu aufgestellt. Diese werden sich jedoch durch jährliche
Betriebskosteneinsparungen im mittleren sechsstelligen Bereich bald amortisieren. Auch aus
ökologischer Sicht ist nach Fertigstellung der Gesamtmaßnahme eine deutliche Reduzierung von
CO2-Emissionen zu erwarten.
Gesundheit
Baumaßnahmen
am Klinikum
Neumarkt
75 Mio. € für die Zukunftsfähigkeit der
Krankenversorgung
Ein Krankenhaus befindet sich in einem steten Wandel, um den ständigen Änderungen
der Rahmenbedingungen, sei es demographischer,
finanzieller,
gesetzgeberischer
Art bzw. dem medizinischen Fortschritt geschuldet, gerecht zu werden. Dieser Wandel
macht kontinuierlich bauliche Maßnahmen
notwendig. Ansonsten können die notwendigen Kapazitäten und prozessorientierten
Voraussetzungen nicht geschaffen werden.
Das Klinikum Neumarkt hat in den kommenden fünf Jahren erneut mehrere Herkulesaufgaben zu schultern. Bis zu 75 Mio. € werden
hierzu in die Hand genommen.
Gesundheit
- 24 -
6. Bauabschnitt
Auch der 6. Bauabschnitt am Klinikum Neumarkt
schreitet zügig voran. Im September 2015 erfolgte die Inbetriebnahme des sog. Bauteils C, dem
zweigeschossigen Anbau in Richtung Holzheim.
In diesem sorgt die Aufnahmestation mit 16 Betten für eine deutliche Entlastung bei den stationären Aufnahmen. Die EDV und Technik sind im
Untergeschoss des Neubaus untergebracht.
Um Normalpflegestationen und Notaufnahmen
vor allem außerhalb der Kernarbeitszeiten zu entlasten, hat sich bundesweit in den letzten Jahren
die Etablierung von Aufnahmestationen durchgesetzt. Ziel dieser Station ist es in erster Linie, die
medizinischen Abläufe und die Aufnahmeprozesse zu verbessern. Hierdurch wird der Spät- und
Nachtdienst auf den Normalpflegestationen und
der Notaufnahme spürbar entlastet. Zudem besteht eine Überwachungsmöglichkeit vor der Indikationsstellung einer stationären Behandlung, die
bis zum Abschluss der gesamten Diagnostik bis
zu sechs Stunden andauern kann. Die interdisziplinäre Diagnostik ist durch die organisatorische und
räumliche Anbindung an die Notaufnahme jederzeit gewährleistet. Neben der Aufnahmestation mit
16 Betten profitieren auch die EDV und Technische
Abteilung des Hauses von den neuen Räumlichkeiten im Untergeschoss. Endlich steht eine moderne Infrastruktur für zwei enorm wichtige interne
Dienstleister im Klinikum zur Verfügung.
Bereits im Rohbaustadium befindet sich der zweite
neue Baukörper. Er bewegt sich von dem im Jahr
2000 in Betrieb genommenen Kopfbau im Norden
Richtung Kanal. Der Wirtschaftshof wird bis über die
bestehende Heizzentrale überspannt. Ein „Standfuss“ im Wirtschaftshof sorgt für die notwendige
statische Versteifung. Im 1. Obergeschoss wird eine
neue Intensivstation mit 22 Betten und die Etablierung einer Intermediate-Care-Station (IMC) mit 20
Betten umgesetzt. Eine IMC ist das Bindeglied zwi-
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
schen der Intensiv- und Normalpflege. Nicht auf die
gesamte Länge wie im 1. OG werden in den Etagen
2, 3 und 4 die A-Stationen erweitert und direkt an
den Bestand angeschlossen. Hier werden verschiedene Büro-, Funktions- und Untersuchungsräume
untergebracht, deren Bedarf sich in den letzten Jahren durch die Ausweitung des medizinischen Leistungsspektrums ergeben hat. Nach Inbetriebnahme
der beiden Baukörper Ende 2017 kann der Abbruch
des Altbaus von 1837 erfolgen. Das Konzept sieht
eine Verlagerung der Liegendkrankenzufahrt von der
Ost- auf die Westseite der Notaufnahme vor. Nach
dem späteren Abbruch ist dann eine direkte Zufahrt
für die Rettungsfahrzeuge von der Nürnberger Straße aus möglich, ein deutlicher Zeitgewinn und eine
wichtige Entlastung des Wohngebiets im Norden.
Die Gesamtkosten von über 25 Mio. € werden
über das Krankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern finanziert.
Sanierung des Personalwohnheims
Ein kliniknahes Personalwohnheim ist für die
Personalrekrutierung und –bindung ein wichtiger
Standortfaktor. Das 1973 in Betrieb genommene
Personalwohnheim befindet sich in einem stark
sanierungsbedürftigen Zustand. Daher besteht
hier dringender Handlungsbedarf.
Ab April 2016 wird dieses Wohnheim einer Generalsanierung unterzogen und sogar um ein weiteres
Geschoss ergänzt. 83 Wohneinheiten stehen dann
Ende 2017 für die Auszubildenden, Praktikanten
und Beschäftigten des Klinikums zur Verfügung.
4,5 Mio. € werden hierfür in die Hand genommen,
um attraktive Wohnräume anbieten zu können.
7. Bauabschnitt
Eine weitere Großmaßnahme wirft bereits ihre
Schatten voraus. Sie wird von 2017 bis 2020 mit
ca. 45 Mio. € die bislang aufwändigste sein. Der
Zentral-OP, die zentrale Sterilgutversorgungsabteilung sowie die Entbindungsabteilung werden
erweitert und teilweise saniert. Zudem werden
in einem zusätzlichen Baukörper stationäre und
teilstationäre Strukturen für die Akutgeriatrie, die
Altersmedizin, geschaffen. Ein Förderantrag für
das Krankenhausbauprogramm des Freistaates
Bayern wurde Ende 2015 eingereicht.
Oliver Schwindl
Klinikum Neumarkt
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 25 -
Senioren
Liebe Anspornleser,
auch im Rahmen des neuen „Qutfits“ des Ansporns wollen die IGSler die Reihe Seniorenpolitik in
den Landkreisgemeinden fortsetzen.
Für diese Ausgabe hat das Team die Gemeinden Mühlhausen-Seubersdorf-Pyrbaum ausgewählt.
Dies sind Gemeinden mit eher wenigen oder auch nur kleinen Ortsteilen, kompakt und gebietsmäßig
übersichtlich.
Mühlhausen umfasst 21 Ortsteile wobei sich hierunter viele Mühlen wie die Aumühle, Belzlmühle, Gänsmühle und die Sandmühle befinden. Seubersdorf umfasst 8 Gemeindeteile und Pyrbaum als westlichste
Gemeinde im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. hat 14 Ortsteile, ebenfalls mit 2 Mühlen und kleineren Ortsteilen. Auch bezüglich der Einwohnerzahlen sind die drei Gemeinden in etwa vergleichbar.
Wir bedanken uns für die Bereitwilligkeit der Gemeindeverwaltungen unseren Fragebogen zu beantworten. Sicher werden die Ergebnisse dieser Befragungen auch in der weiteren Zukunft für die
Fortentwicklung von seniorenpolitischen Themen eine wertvolle Unterstützung sein.
Ihre IGsl-Mitarbeiterin
Karin Larsen-Lion
„Seniorenpolitische
Werkstattgespräche“
Die bayerische Staatsregierung sucht
den Bürgerdialog
Am 26.10.2015 fuhren 8 ausgewählte Seniorenbeauftragte und interessierte Senioren aus dem
Landkreis Neumarkt i.d.OPf. zu „Werkstattgesprächen“ nach Regensburg. Dazu hatte das
bayerische Sozialministerium eingeladen.
Engagierte und erfahrene Bürger/innen sollen im
Rahmen von „seniorenpolitischen Werkstattge­
sprä­chen“ in Regensburg, Nürnberg und München
(Herbst/­Winter 2015) ihr Erfahrungswissen in der
Se­nio­ren­arbeit einbringen.
Die Bündelung der Ergebnisse und Entwicklung
der Leitlinien ist 2016 und die Veröffentlichung ist
Mitte 2017 geplant.
Beim ersten Werkstattgespräch (Regionen Niederbayern/Oberpfalz) in Regensburg wurde der
Landkreis Neumarkt i.d.OPf. durch erfahrene Senioren aus allen Teilen des Landkreises und auf
vielen Gebieten der Seniorenarbeit tätig darunter
auch drei IGsler, gut vertreten.
2. Ergebnisse des Workshops
Entsprechend der drei Schwerpunktthemen wurden 3 Arbeitsgruppen zur Bearbeitung gebildet.
1. Worum geht es?
Die bayerische Staatsregierung plant die Erstellung so genannter Leitlinien „Aktiv und selbstbestimmt - älter werden in Bayern“ mit drei Schwerpunkten wie folgt zu entwickeln:
Teilhabe älterer Menschen
Kommunale Seniorenpolitik
Wohnen im Alter
Zu Ihrer Information, sehr geehrter Leser, eine
kurze Zusammenfassung der jeweiligen Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Folgenden:
2.1. Zum Thema: Teilhabe älterer Menschen
wurde erarbeitet:
• Unterstützung durch das Ministerium beim
Thema Mobilität (die Sicherstellung der Mobilität wird gerade auf dem Lande als zentrales
Thema angesehen)
• Bildung eines funktionierenden Scharniers zwischen Seniorenbeauftragtem – Politik (Kommune) – Zivilgesellschaft
Senioren
- 26 -
• „Kümmerer “- Koordination, hauptberuflich,
auf Landkreisebene
• Schulungen für Kümmerer und Seniorenbeauftragte
• Flächendeckende Barrierefreiheit: öffentlich
und privat
• Nicht alles ehrenamtlich betreiben, zumindest für
angemessene Aufwandsentschädigung sorgen
• Förderung der Seniorenarbeit in gleicher Weise
wie die Jugendarbeit: gesetzlich verankern
(z. B. Bayerische Gemeindeordnung BayGO;
Baurecht)
• Wertschätzung pflegen, Leistungen anerkennen und Ehrungen durchführen
Zum Thema Kommunale Seniorenpolitik sollten
von den Teilnehmenden vor allem folgende Frage
diskutiert werden:
• Seniorenarbeit als gesetzliche Pflichtaufgabe
verankern (z. B. Bay. GO)
• Mehr Mitsprache von Seniorenvertretern (direkt gewählte ältere Menschen)
• Mehr und besseres Miteinander von Verwaltung
der Kommune und Ehrenamtlichen (Dabei sollte
eine gute Kommunikation sichergestellt sein)
• Seniorenpolitische Gesamtkonzepte:
• Defizite bei konkreter Umsetzung feststellen
• Seniorenpolitische Gesamtkonzepte:
• laufende Aktualisierung und Evaluation (dafür
Ressourcen bereitstellen (Orga, Personal)
• Seniorengerechtes Umfeld (z.B. Parkplätze für
ältere Menschen bereitstellen)
• Freiwillige Führerscheinabgabe durch Freifahrten mit dem ÖPNV belohnen
• Erste Hilfe-Kurse für ältere Menschen anbieten
• Wegweiser für ältere Menschen erstellen
Zum Thema Wohn- und Betreuungsformen im
Alter wurde aufgezählt:
• Umfangreiche Unterstützung im eigenen Zuhause gewünscht
• Verkleinern ja, aber im vertrauten Umfeld!!
(Wohnungen oft zu groß, aber bei Verkleinerung im eigenen Haus bzw. in der eigenen
Wohnung sind zumeist keine Untermieter /
Fremden gewünscht)
• Soziale, pflegerische und bauliche Infrastruktur fürs Wohnen zu Hause ist extrem wichtig.
Von Fahrdiensten über Nahversorgung, Barrierefreiheit, Begegnungsräumen, ärztlicher
Versorgung usw. reichten hier die Antworten
• Der Vereinsamung im Alter ist durch entspre-
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
chende Maßnahmen entgegen zu wirken
• Über Fördermöglichkeiten muss noch stärker
informiert werden
• (z.B. Betreutes Wohnen oder Möglichkeiten
der altersgerechten Sanierung im Haus bzw.
der Wohnung)
• Lebendige Ortszentren sind wichtig und müssen deshalb erhalten bleiben
• Gleichstellung von professionellen hauswirtschaftlichen Leistungen herbeiführen, so dass
mit den Pflegekassen abgerechnet werden
kann.
• Auch damit kann ein Wohnen zu Hause erleichtert werden.
• Beratung für Kommunen anbieten, wie es
gehen kann
• (z.B. Aufbau Nachbarschaftshilfen, neue
Wohnformen, Nahversorgung etc.)
3. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus
dieser Veranstaltung ziehen?
Die Herausforderungen sind in allen Kommunen
ähnlich, die Lösungsansätze und der Umsetzungsgrad sehr unterschiedlich. Wie viele von den in
den Ergebnissen manifestierten Forderungen und
Wünschen letztendlich in die Leitlinien der Staatsregierung einfließt, bleibt abzuwarten.
Ein unabdingbarer Inhalt dieser Leitlinie, die
möglichst schnell erstellt werden sollte, ist die
Schaffung von Rahmenbedingungen (inklusive
entsprechender Förderungen), die über bereits
bestehende Möglichkeiten der Hilfestellungen hinausgehen.
Nur dann kann eine weiterführende Seniorenpolitik in den Kommunen den Anforderungen und
Notwendigkeiten für ein selbstbestimmtes Leben
bis in höhere Alter dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe gerecht werden.
Ein positiver Nebeneffekt dieser Veranstaltung war
der gegenseitige Erfahrungsaustausch und das
Kennenlernen von Personen, die sich ebenfalls Gedanken über die Zukunft machen und zur konstruktiven Zusammenarbeit mit den Ministerien bereit sind.
Damit ist gewährleistet, dass Politik nicht nur
„vom grünen Tisch“ aus gemacht wird, sondern
die tatsächlichen Bedürfnisse von der Basis eingebracht werden.
Ihr IGSl-Mitarbeiter
Wolfgang Fesich
Senioren
- 27 -
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Fragen zur Seniorenpolitik Mühlhausen
Nr.
Frage
Wohnraumsituation
1 Wohnstruktur der Gemeinde, Ein- und Zweifamilienhäuser,
Miethäuser usw.
2 Barrierefreiheit in diesen vorhandenen Wohnmöglichkeiten.
JA Nein
X
3 Zuschuss der Gemeinde für einen notwendigen Umbau
z. B. als zusätzliche Förderung der Gemeinde?
4 Seniorenheim
5 alternative Wohnformen wie Hausgemeinschaften auch generationsübergreifend
Frage
Infrastruktur örtlich
Nur vereinzelt in
Mehrfamilienhäusern
X
X
X
6 ambulant betreute Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte
Nr.
Anmerkungen
X
Hausgemeinschaften
geteilt in Wohnungen oder
zusammenlebend gegeben
X
JA Nein
Anmerkungen
1 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Absenkung der Gehwege,
X
Pflastersteine, Rollstuhl und Rollator gerechte Wege auch Spazierwege
ca. 80 % umgesetzt
2 Barrierefreie öffentliche Gebäude wie Rathaus, Bücherei, Möglichkeit eines Kirchenbesuches mit Rollstuhl Fahrmöglichkeiten zu einem Kirchenbesuch etc.
X
Zur Zeit in Umsetzung
Fahrdienste und
Nachbarschaftshilfe
3 Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf wie erreichbar
X
Private PKW u.a.
Verkehrsmittel
4 Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten
X
Sämtliche Lebensmittel des tägl.
Bedarfs
5 Medizinische Versorgung (Ärzte, Apotheken und Therapeuten)
6 Sportmöglichkeiten seniorengerecht
7 Fitnessschulungen seniorengerecht
X
X
X
Nr.
1
2
3
4
5
Nr.
GIP-Park
Privat und VHS
Versorgungsmöglichkeiten im Not- oder Pflegefall
Frage
Nachbarschaftshilfen
Betreutes Wohnen zu Hause.
Helfernetzwerke auch generationsübergreifend
Ambulante Pflegedienste
Essen auf Rädern
JA Nein
x
X
X
X
X
Anmerkungen
Fahrdienste
Privat geregelt
Teilnahme am öffentlichen Leben
JA Nein
Frage
Anmerkungen
1 Politische Vertretung der Senioren durch Seniorenbeauftragten, Seniorenbeirat, Behindertenbeirat Generationenbeauftragten etc.
X
Seniorenbeauftragter H. K.W.
Emmerling
2
3
4
5
6
7
X
X
4 kirchliche Seniorenkreise
Seniorenkreise
Räumlichkeiten für mögliche Treffen und Aktivitäten
Angebote für Aktivitäten, auch für pflegende Angehörige
Informationsveranstaltung für typische Seniorenthemen
Fortbildungsmöglichkeiten VHS u.a.
Seniorenzeitung oder Seite im Gemeindeblatt
8 Kulturelles Angebot im Ort, gut erreichbar?
X
X
X
Gemeindehäuser u.a.
X
X
VDK, BBV, Landfrauen
Allgemeiner Teil Mitteilungsblatt
Senioren
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 28 -
Fragen zur Seniorenpolitik Pyrbaum
Wohnraumsituation
Nr.
Frage
1 Wohnstruktur der Gemeinde, Ein- und Zweifamilienhäuser,
Miethäuser usw.
JA Nein
Anmerkungen
Überwiegend Ein­fa­­mi­lien­häu­ser,
X
2 Barrierefreiheit in diesen vorhandenen Wohnmöglichkeiten.
X
3 Zuschuss der Gemeinde für einen notwendigen Umbau
z. B. als zusätzliche Förderung der Gemeinde?
4 Seniorenheim
X
X
5 alternative Wohnformen wie Hausgemeinschaften auch genera­
tions­übergreifend
6 ambulant betreute Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte
X
zu­neh­mende Zahl an Mehr­fa­mi­
lien­häu­sern (Doppel- und Rei­hen­
häu­ser), relativ wenige Miets­häuser
In Altbauten kaum, in Neubauten
weitgehend
In Diskussion!
Stationäre und Tagespflege ab
11/2015
X
Infrastruktur örtlich
Nr.
Frage
JA Nein
Anmerkungen
In Neubaugebieten grundsätzlich
1 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Absenkung der Gehwege, Pflas- X
ja, in Altbaugebieten teilweise
tersteine, Rollstuhl und Rollator gerechte Wege auch Spazierwege
2 Barrierefreie öffentliche Gebäude wie Rathaus, Bücherei,
Möglichkeit eines Kirchenbesuches mit Rollstuhl
Fahrmöglichkeiten zu einem Kirchenbesuch etc.
3 Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf wie erreichbar
4 Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten
X
X
X
X
X
5 Medizinische Versorgung (Ärzte auch Apotheken und Therapeuten) X
6 Sportmöglichkeiten seniorengerecht
X
7 Fitnessschulungen seniorengerecht
X
Nr.
1
2
3
4
5
Nr.
noch Nachholbedarf!
Nur bedingt barrierefrei!
Mit z.T. Hindernissen möglich!
Privat organisiert möglich!
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
kaum möglich; Unterstützung über
Nach­bar­schaftshilfe oder ein­­zel­ne
Lieferservices der Ge­schäfte
Grundbedürfnisse sind ab­
gedeckt; große Vielfalt fehlt
Grundbedürfnisse sind
abgedeckt; Fachärzte fehlen
Diverse Angebote durch
Sportvereine und Seniorenkreise
Diverse Angebote durch
Sportvereine und Seniorenkreise
Versorgungsmöglichkeiten im Not- oder Pflegefall
Frage
Nachbarschaftshilfen
Betreutes Wohnen zu Hause.
Helfernetzwerke auch generationsübergreifend
Ambulante Pflegedienste
Essen auf Rädern
JA Nein
X
X
X
X
X
Teilnahme am öffentlichen Leben
Frage
1 Politische Vertretung der Senioren durch Seniorenbeauftragten, Seniorenbeirat, Behindertenbeirat Generationenbeauftragten etc.
2 Seniorenkreise
3 Räumlichkeiten für mögliche Treffen und Aktivitäten
4 Angebote für Aktivitäten, auch für pflegende Angehörige
5 Informationsveranstaltung für typische Seniorenthemen
6 Fortbildungsmöglichkeiten VHS u.a.
7 Seniorenzeitung oder Seite im Gemeindeblatt
8 Kulturelles Angebot im Ort, gut erreichbar?
JA Nein
X
X
X
X
X
X
X
X
Anmerkungen
Anmerkungen
Nur sehr bedingt!
Veröffentlichungen im gemeindlichen Mitteilungsblatt bei Bedarf
jederzeit möglich!
Gutes Angebot, aber sehr eingeschränkte Erreichbarkeit mit
öffentlichen Verkehrsmitteln!
Senioren
- 29 -
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Fragen zur Seniorenpolitik Seubersdorf
Wohnraumsituation
Anmerkungen
Nr.
Frage
JA Nein
Eigentum,
Mietwohnungen sowie
1 Wohnstruktur der Gemeinde, Ein-, Zweifamilienhäuser, Miethäuser usw.
2 Barrierefreiheit in diesen vorhandenen Wohnmöglichkeiten.
3 Zuschuss der Gemeinde für einen notwendigen Umbau z. B. als zusätzliche Förderung der Gemeinde?
4 Seniorenheim
x
5 alternative Wohnformen, wie Hausgemeinschaften (generationsübergreifend) x
6 ambulant betreute Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte
Infrastruktur örtlich
x
x
Altersstrukturen gut gemischt
keine Aussage möglich
derzeit noch nicht
ca. 45 Plätze incl. Kurzzeitpflege
bisher nur auf privater Ebene
derzeit nichts bekannt
Nr.
Anmerkungen
Frage
JA Nein
ist
gegeben,
wird bei AusbaumaßBarrierefreiheit
im
öffentlichen
Raum,
Absenkung
der
Gehwege,
Pflas1
x
nahmen
be­
r
ück­
sichtigt, Defizit =
tersteine, Rollstuhl und Rollator gerechte Wege auch Spazierwege
x
2 Barrierefreie öffentliche Gebäude wie Rathaus, Bücherei,
Möglichkeit eines Kirchenbesuches mit Rollstuhl Fahrmöglichkeiten zu einem Kirchenbesuch etc.
x
3 Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf wie erreichbar
x
4 Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten
x
Bahnhof Seu­bers­dorf Gleis 2 und 3
Ist gegeben, (Rathaus, Schule,
Kirche usw.) Rufbus barrierefrei:
Mo – Fr, innerhalb Seubersdorfs
und bis Klinikum NM
zu Fuß, mit Rufbus, mobile Einkaufsmöglichkeiten in div. Ortsteilen, Lieferservice bei Apotheke
alles für Grund-/Lebensbedarf,
Discounter, Vollsortimenter, Blu­
men, Bäcker, Metzger, Bio-/Di­
rekt­ver­markter, Schu­he, Sportbe­
klei­dung, Friseur, Hand­werk,
Geld­in­stitute, Defizit = Be­kleidung
2 x Allgemeinarzt, 2 x Zahnarzt,
Physiotherpeut, Heilpraktikerin,
Apotheke
Turnhalle über VHS
w. o.
5 Medizinische Versorgung (Ärzte auch Apotheken und Therapeuten) x
6 Sportmöglichkeiten seniorengerecht
7 Fitnessschulungen seniorengerecht
x
x
Versorgungsmöglichkeiten im Not- oder Pflegefall
Nr.
Frage
1 Nachbarschaftshilfen
2 Betreutes Wohnen zu Hause.
3 Helfernetzwerke auch generationsübergreifend
4 Ambulante Pflegedienste
5 Essen auf Rädern
JA Nein
Anmerkungen
auf privater Ebene
x
auf privater Ebene, tw. mit EU-Ausx
x
x
Teilnahme am öffentlichen Leben
Nr.
Frage
1 Politische Vertretung der Senioren durch Seniorenbeauftragten,
Seniorenbeirat, Behindertenbeirat Generationenbeauftragten etc.
Ja
x
2 Seniorenkreise
3 Räumlichkeiten für mögliche Treffen und Aktivitäten
x
x
4 Angebote für Aktivitäten, auch für pflegende Angehörige
x
5 Informationsveranstaltung für typische Seniorenthemen
6 Fortbildungsmöglichkeiten VHS u.a.
7 Seniorenzeitung oder Seite im Gemeindeblatt
x
x
x
8 Kulturelles Angebot im Ort, gut erreichbar?
x
x
N
länder
noch nicht
Caritas, Rotes Kreuz
Rotes Kreuz
Anmerkungen
Seniorenbeauftragte, kurze Wege
zur politischen Gemeinde über
Bürgermeister, Gemeinderäte
Seubersdorf, Batzhausen, weit. OT
Pfarrheime (nicht barrierefrei) alternativ: Gasthäuser tw. barrierefrei
Seniorenkreise und Er­wach­se­nen­
bildung der Pfarreien, Verbände
Seniorenkreise, KEB
KEB, VHS, Verbände, Parteien
Ansporn (Seniorenheim, Ärz­te,
Apo­theke, Banken), Gemeindeblatt
nimmt Texte und Bilder auf
In Kirchen, Schule, Gasthäuser
usw., meistens auch barrierefrei
Senioren
- 30 -
Seniorenbeauftragte
im Landkreis
Neumarkt i.d.OPf.
Ein wichtiger Arbeitskreis zur Vernetzung und Fortbildung
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
orenarbeit einschließlich aller freiwillig übernommenen Aufgaben im Rahmen einer Seniorenpolitik angegliedert) angenommen.
In den Austauschtreffen werden den Seniorenbeauftragten Themen wie
• Alternative Wohnformen, was ist was und wie
kann man diese Wohnformen befördern
• Ambulante Hilfssysteme wie Nachbarschaftshilfen, Angebote des VdK, die Kirchenpflegevereine, Laienhelferdienste der Wohlfahrtsverbände, Klinikpaten, Patientenfürsprecher,
Seniorengenossenschaften usw.
vorgestellt und auch über Themen informiert, die
die Richtung der Seniorenpolitik der Ministerien
wiedergeben wie z. B. über die Werkstattgespräche des Sozialministeriums.
Über den gesamten Zeitraum wurden und werden
diese Arbeitstreffen gerne angenommen und es
hat sich herausgestellt, dass der Erfahrungsaustausch untereinander sehr geschätzt wird.
Jede Gemeinde im Landkreis hat Angebote, die
auch für andere Gemeinden interessant und spannend sein können, trotz der regionalen und örtlichen Unterschiede.
Am 21.03.2016 trafen sich die Seniorenbeauftragten und Beiräte der Landkreisgemeinden Neumarkt i.d.OPf. sich bereits zum 12. Mal zu einem
Erfahrungsaustausch und weiteren Fortbildungen.
Alle Landkreisgemeinden haben inzwischen einen Seniorenbeauftragten, der das Bindeglied
zwischen den Senioren und den Verwaltungen
der Kommunen darstellt, für die Senioren eine
Anlaufstelle für Ihre Bitten und Nöte ist und sich
vernetzt gut auskennt mit Angeboten für Senioren
sowohl in der Gemeinde als auch im Landkreis.
Um sich dieses nötige Wissen für diese Aufgaben
zu erwerben, um einen Überblick über all die Angebote, die von Senioren genutzt werden können
zu bekommen, ist es notwendig sich immer wieder schulen und auch informieren zu können.
Dieser Schulungs- und Vernetzungsaufgabe hat
sich die Regina GmbH, erst mit der Abteilung BENidO und nun mit dem Regionalzentrum für das
Ehrenamt (hier ist auch die ehrenamtliche Seni-
Darüber hinaus lernen die Seniorenbeauftragten
gegenüber den Gemeindegremien, die Themen
der Senioren sachgerecht und gut argumentativ
ausgestattet vorzutragen, so dass eine Einbeziehung dieser Interessen in die Gemeindepolitik gewährleistet werden kann.
Dieser Arbeitskreis ist bewusst nicht „geschlossen“
auch interessierte Bürger und Bürgerinnen aus den
Gemeinden, die sich für bestimmte Themen interessieren, die gerne ehrenamtlich mit an diesen Themen arbeiten würden, sind herzlich willkommen.
Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, wenden
Sie sich bitte an
Regina GmbH
Regionalzentrum für das Ehrenamt
im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Ansprechpartnerin:
Frau Karin Larsen-Lion
Dr. Grundler-Str. 1, 92318 Neumarkt
Tel. 09181-509 29 15
E-Mail: [email protected]
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 31 -
Senioren
Das Cafegespräch
ärbern – arbern – oawan
an der „Sprachmischstelle“ Franken-Oberpfalz
Des Schorschla und der Sepp, zwa ehemolige Kollegn, treffen sich mäßich aber
reglmäßich in Neimagg zum Gedangnausdausch und an Seidla Bier.
Schorschla (frängischa Bäggraund):
Hei Sepp, dassis nedd vergess, glei am Ofang:
an schenä Gruß vo meiner Marchred an dei Mari.
So, edzadlä kema redn, edz brauchimä nix mehr
merngn.
Sepp (oberpfälza Einschloch):
Griaß De, Schorsch, Danke für dean schöina
Grouß, richt amal vorsichtshalba a oan as, mei
Mare hot mia bestimmt a dean Aaftrach gem.
Guat hergfuatert schaugst aus, hoam ebba die
Plätzla und die Gans guat gschmeckt?
Jo, des worn hadde Wochn. Richdi oschdrenga
habbi mi mäin. Bis i des alles wegessn hob, wos
i üba die Feierdoch am Disch gschdelld grichd
hob. Wassd, bei uns hassds immer no: Wemma
an Pabba ned hädn, kennd ma si a klanne Sau
haldn.
Neuja bei mir dohoam hoat mei Mare imma gsacht
„schmeckts ebba nieat?“ Und dann hoab i mi hoalt a ogschtrengt, damit der Hausfriedn über die
Feiertoch ghoaltn hoat.
Abba an Vordeil hoads scho ghabd, do hom uns
dann unsere Frauen wengsdns des Weihnachdsbier ned ablehna kenna, weil wennsd älder bisd,
sollst ja immer fleissig drinkn.
Aber nervn doud mi dees scho, dass i dann allerwal übä die Trebbn in Keller nunder mou, um
a frisch Seidla zu hulln, wal im Kühlschrang is zu
kald und im Zimma is zu warm. Nunder in Keller
kumm i ja, abber naaf gejds imma schwera.
Dou brauchad ma hald a barrierefreie Wohnung
mid an indegrierdn Bierkeller.
Ja, so a barrierefreia Bierkella -….
Du, des föjd uns nu, des is‘s! Mei Mare und i macha
uns grod Gedankn, wej‘s mit uns amal ausscha
kannt. Wej des amal weidagej soll mit uns zwoa.
Bleim ma dou, wou ma sann, oda zaing ma wou
anders hi. Dou hi, wou ma leichta zrecht kumma
oda, wenn‘s noutwende is, a Pflech grajng kanntn.
Des is alls goa niat so oafach.
Neuja früja war des einfacha, dou wor dä des Wurschd, odda aa Bresagg. Dou bisd in Kella nunder
und widda raaf, des hodda gor nix ausgmachd.
Abber heid, wennsd älder bisd, dou spürsd ned
blos jedn Knochn, sondern a alle Sehna und di
Bumbn, des Ziddern fängsd o und segn dousd a
nimmer gscheid. Dou wär su a barrierefreier Bierkeller wirkli goud.
Woasst, in a Seniorenheim mächt ma halt doch
erst gej,
wenn‘s goa nemma anders geijt.
So a Pflegeheim moan i damit, wousd dann hi
kummst,
wenn‘s de im Krankenhaus nemma leidn
und dahoam nemma helfa kinna.
Meistns kummst ja dou nemma assa.
Aber mia hom uns schou schlau gmacht. Es gibt
a andere seniorengerechte Unterkünft. Wos dou
theoretisch alls möglich is, dafüa brauchst schou
Fachleit, dej da helfa. Füa des geijst am Bestn
zum Landratsamt oder ins Internet und b‘stellst
da Broschürn.
Danouch brauchst nu vü Zeit zum Überlegn und
Diskutiern, denn dej Frau mou ja a damit lem und
wos davu hom.
Und des alls wega an barrierefreien Bierkeller?
Naa, es gejit ja a darum, dass da oana a Bier
bringt, wennst Durscht host.
Es soll so Seniorengemeinschaftn gebm, dej se
selba unterananda helfa, und jeder für sich oder
Senioren
- 32 -
miteinanda - bei Bedarf Fachleit für Hausarbeiten,
Verköstigung oda an Pflegedienst anfordern.
Und dou kannst de dann finanziell beteilinga oda
a niat …
Sigst, des is doch a weng kompliziert, und desweng am gscheitsdn, du kennst oan, dea se auskennt.
Und des alls wega an barrierefreien Bierkeller?
Du mit dein seniorengerechtn Bierkeller!
Woascheinli soll dou a glei a nette Toilettn a drin
sej?! Owa irgendwann werst in da Toilettn a wean
braucha, der dia beim Hosn affezajng hüft.
Gottseidank samma nu niat so weit, aber irgendwann werd des a af uns zoukumma.
Du Sepp, do falld ma wos ei……….
Ned blos mei Langzeitgedächdnis, sondern a mei
mittelfristigs Gedächdnis funktionierd nu, blos
des Kurzzeitgedächdnis machdmä seldsamerweis Brobleme bsonders mit den Wünschen und
Anreechungen meiner Marchred.
Abber bass amol aaf, wir zwa, mei Machred und i,
worn vur zwa, drei Wochn im südlichen Landkreis
in an Möbelhaus.
Di ham fei a richdige barrierefreie Wohnung eingrichd ghabd und zeigd. Des woar su echd stark.
Di hobm dou a Sofa ghabd, dou hasd, wennsd di
highoggd hasd, a widda aafsdej kenna weil des
Sofa di richdige Hejch ghabd hod.
A der Sofabezug ist leichd zu reinign gwen, wegn
der, wi hoabms gsachd ? Ja wegn der evenduelln
Inkontinenz.
In die Schränk wennsd neigschaud hosd,
hams Kleiderstangä mid Knepflä zum Runderloun
ghabt. Und di Küchn, di wor doll, dou hams a
Knepf ghabd, so richdi grosse zum draflanga, mid
dene hasd dann den Herd odda a des Sbülbeggn, naf und runder fohrn lassen kenna. Des woar
fei sche. Su was däd mä gfalln. Wassd, wenn i
nimma su ko, wi i mir des denk, aber a nunedd so
weid bin, dass i ä dauernder Pflegefall bin.
Des wär doch die Lösung.
…..blos an barrierefreien Bierkeller hom di a ned
ghabt.
A ä barrierefreies Glo mit Seniorendusche hobms
ned zeigd, aber sowoas kannsd dä ja amol in an
Pflegeheim oschaua, wennsd an Spezl bsugsd,
der scho drinna lebn därf odda mou.
Aber des andere woar echd guad.
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Du Schorsch, woasst, wos nu für engk interessant sei kannt? Die WABsler, des san ehrenamtliche Berater, die im Landkreis üba seniorengerechte Wohnbauanpassung beratn.
Dou roufst im Gsundheitsamt an. Dej kumma
dann zu dir in d‘ Wohnung, schaua se des a, und
redn mit eich, wos ma mit da Wohnung sinnvoll
macha ka.
Des geijt nämli darum, dass‘d a mit an Rollator
oder Rollstuhl in deina Wohnung zrechtkummst.
Ob dej wissn, wej ma an Bierkeller integriert, des
is zweifelhaft. Bestimmt wissn‘s oba, wou und
wej ma an Zuschuss für d‘ Kostn grajgt und wos
füra Einrichtung mit Knöpferlbedienung für engk
sinnvoll is.
Wenn i mä des dann so überlech, do glab i scho,
dass i lieber daham bleib in a schenä Knepfläswohnung und geji erst dann ins Pflegeheim, wenn
i nimma anders ko.
Abber dann brauch i hald für mei Marchred und
mi, an Blan fürs Schlimmsde, dass ma dann a resilient sind, wenns su weid kummd.
Resilient, so wi ma edzedla sachd, wenn ma
mand, dass unser System, unser Lebm, störungsdolerand is, beziehungsweis, dass mei Marchred
und i wissen woas ma dou main, wenns nimma
aloa weidergejid.
Denn bis dohi mechd i schonu a boar guate
Weihnachdn erlebm,so mid Blätzla, Schtolln und
greicherdä Broadwürschd. Dann geji i hold nu di
boarmal in Keller nunder.
Denn so a schene Knepfläswohnung gleichd des
scho widda aus. Denn für mi gild scho: daham is
daham.
…. zumindest edzedla nu.
Ja, Schorsch, des woa des Stichwort, mia mejn
wieda hoam gej. Zohln ma halt und richsd Deiner
Magret wej imma an schöina Grouß aus
Ja, und Du Deiner Mari a.
Ä schöne Zeid wünsch i eich midnand
…… bis zum nächsdn gmeinsamä Seidlä
Karl Solfrank
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
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Energieeffizient Sanieren – Kredit (KfW-Programme 151, 152)
Gefördert werden alle Maßnahmen, die zu einem KfW-Effizienzhaus-Standard (151) führen
bzw. Einzelmaßnahmen (152), insbesondere die
Erneuerung/Optimierung von Wärmedämmung,
Fenstern, Türen, Heizungs- und Lüftungsanlagen
sowie Bauneben- und Wiederherstellungskosten, Beratungs-, Planungs- und Baubegleitungsleistungen.
Förderung als zinsvergünstigtes Darlehen mit
Tilgungszuschuss
Das zinsvergünstigte Darlehen kann bis zu 100 %
der förderfähigen Investitionssumme umfassen.
Der maximale Kreditbetrag liegt bei 100.000 EUR/
Wohneinheit bzw. maximal 50.000 EUR bei Einzelmaßnahmen. Die Kreditlaufzeit beträgt vier bis 30
Jahre, außerdem besteht eine Zinsbindung für die
ersten zehn Jahre.
• Der Tilgungszuschuss ergibt sich nach folgender
Einteilung:
• KfW-Effizienzhaus 55: 27,5 % des Zusagebetrages
• KfW-Effizienzhaus 70: 22,5 % des Zusagebe-
Energie
Förderprogramme
für Energetische
Sanierungsmaßnahmen
Der Staat unterstützt vielfach die Gebäude­
sanierung. Hier erhalten Sie einen Überblick
über die Förderprogramme:
Energie
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trages
• KfW-Effizienzhaus 85: 17,5 % des Zusagebetrages
• KfW-Effizienzhaus 100: 15,0 % des Zusagebetrages
• KfW-Effizienzhaus 115: 12,5 % des Zusagebetrages
• KfW-Effizienzhaus Denkmal: 12,5 % des Zusagebetrages
• Einzelmaßnahmen: 7,5 % der Darlehenssumme
Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt vor Beginn des Vorhabens bei einem beliebigen Finanzinstitut. Bei
Nutzung des Bayerischen Modernisierungsprogramms der BayernLabo kann das KfW-Darlehen um bis zu 1,25 Prozentpunkte vergünstigt
werden. Informationen zum Bayerischen Modernisierungsprogramm sind zu finden unter: www.
bayernlabo.de
Nähere Informationen unter:
www.kfw.de/151
www.kfw.de/152
Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit
(KfW-Programm 167)
Gefördert werden die Errichtung und Erweiterung
von kleinen Heizungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien nach den Förderbedingungen des
BAFA für Investitionszuschüsse aus dem Marktanreizprogramm.
Dazu gehören:
• Solarthermieanlagen mit bis zu 40 m² Bruttokollektorfläche
• Biomasseanlagen mit 5 bis zu 100 kW Nennwärmeleistung
• Wärmepumpen mit bis zu 100 kW Nennwärmeleistung
• Kombinierte Heizungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien und fossiler Energieträger
Förderung als zinsvergünstigtes Darlehen
Das zinsvergünstigte Darlehen kann bis zu 100 %
der förderfähigen Investitionssumme bei einem maximalen Kreditbetrag von 50.000 EUR/Wohneinheit
umfassen. Die Kreditlaufzeit beträgt vier bis zehn
Jahre. Es besteht eine Zinsbindung für die gesamte
Laufzeit.
Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt vor Beginn des Vorhabens bei einem beliebigen Finanzinstitut. Als Be-
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
ginn eines Vorhabens gilt der Start der Bauarbeiten vor Ort. Planungs- und Beratungsleistungen
sowie der Abschluss von Liefer- und Leistungsverträgen gelten nicht als Vorhabensbeginn.
Nähere Informationen unter:
www.kfw.de/167
Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss (KfW-Programm 430)
Gefördert werden alle Maßnahmen gemäß den
Programmen 151, 152 „Energieeffizient Sanieren
– Kredit“.
Förderung als Investitionszuschuss
• KfW-Effizienzhaus 55: 30,0 % der Investitionssumme (max. 30.000 EUR/Wohneinheit)
• KfW-Effizienzhaus 70: 25,0 % der Investitionssumme (max. 25.000 EUR/Wohneinheit)
• KfW-Effizienzhaus 85: 20,0 % der Investitionssumme (max. 20.000 EUR/Wohneinheit)
• KfW-Effizienzhaus 100: 17,5 % der Investitionssumme (max. 17.500 EUR/Wohneinheit)
• KfW-Effizienzhaus 115: 15,0 % der Investitionssumme (max. 15.000 EUR/Wohneinheit)
KfW-Effizienzhaus Denkmal: 15,0 % der Investitionssumme (max. 15.000 EUR/Wohneinheit)
• Einzelmaßnahmen 10,0 % der Investitionssumme (max. 5.000 EUR/Wohneinheit)
Antragstellung:
Die Antragstellung erfolgt vor Beginn des Vorhabens
bei der KfW. Für die Antragstellung ist ein Energieberater aus der Energieeffizienz-Expertenliste erforderlich. Antragsberechtigte Energieberater sind zu
finden unter: www.energie-effizienz-experten.de
Nähere Informationen unter: www.kfw.de/430
Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung
(KfW-Programm 431)
Gefördert werden Leistungen externer Sachverständiger zur Detailplanung, Unterstützung bei
der Ausschreibung und Angebotsauswertung,
Kontrolle der Bauausführung sowie die Abnahme
der Sanierung, die im Rahmen der Programme
151 und 152 sowie 430 anfallen.
Förderung als Investitionszuschuss
Gewährt wird ein Zuschuss über 50 % der förderfähigen Investitionssumme, jedoch maximal 4.000
EUR pro Antragsteller und Investitionsvorhaben.
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 35 -
Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt nach Abschluss der
energetischen Fachplanung bei der KfW.
Nähere Informationen unter: www.kfw.de/431
Vor-Ort-Beratung (BAFA-Programm)
Im Rahmen des Programms „Vor-Ort-Beratung“ bezuschusst das BAFA die Beratung von
Haus- und Wohnungseigentümern durch einen
fachkundigen und unabhängigen Energieberater. Dieser ermittelt bei einem Vor-Ort-Termin
die wesentlichen Gebäudedaten und erstellt auf
dieser Grundlage einen schriftlichen Energieberatungsbericht, dessen wesentlicher Bestandteil ein energetisches Sanierungskonzept ist. Mit
Blick auf den Inhalt des Energieberatungsberichts
kann man zwischen der Erstellung eines energetischen Sanierungskonzepts für eine Sanierung
des Wohngebäudes (zeitlich zusammenhängend)
zum KfW-Effizienzhaus (Komplettsanierung) oder
einer umfassenden energetischen Sanierung in
Schritten mit aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen (Sanierungsfahrplan) wählen. Förderung als Zuschuss.
Der Zuschuss beträgt 60 % der förderfähigen Beratungskosten, jedoch maximal 800 EUR bei Einund Zweifamilienhäusern und maximal 1.100 EUR
bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Des Weiteren werden 100 % der Beratungskosten, jedoch maximal 500 EUR, für eine
zusätzliche Erläuterung des Energieberatungsberichtes in Wohnungseigentümer-versammlungen
oder Beiratssitzungen gefördert.
Antragstellung
Ein Antrag auf Förderung durch das BAFA kann
nur vor Beginn des Vorhabens durch einen zugelassenen Energieberater erfolgen.
Antragsberechtigte Energieberater sind zu finden
unter: www.energie-effizienz-experten.de
Nähere Informationen unter: www.bafa.de
Marktanreizprogramm: Heizen mit Erneuerbaren Energien (BAFA-Programm)
Die Errichtung, Erweiterung und Optimierung von
Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien zur
Wärmebereitstellung werden mittels sogenannter
Basis-, Innovations- und Zusatzförderung unterstützt. In die Basisförderung fallen kleine und etablierte Anlagen, mit der
Innovationsförderung werden größere und effizientere Anlagen begünstigt. Bezuschusst werden:
Energie
Solarthermieanlagen bis 40 m² bzw. innovative
Anlagen bis 100 m² Kollektorfläche zur Brauchwassererwärmung, Heizungsunterstützung, Kälteerzeugung oder Wärmenetzeinspeisung, Biomasseanlagen bis 100 kW Wärmeleistung für den
Einsatz von Pellets, Hackschnitzeln und Scheitholz, Wärmepumpen bis 100 kW Wärmeleistung
Eine Zusatzförderung gibt es für die Kombination
obiger Anlagenarten oder für einen Wärmenetz­
anschluss. Ebenso gibt es einen Bonus für die
Optimierung neuer und bestehender Anlagen,
sowie einen Effizienzbonus für KfW-55-Effizienzhäuser.
Förderung als Zuschuss
Die Höhe des Zuschusses kann unter www.bafa.de
eingesehen werden.
Antragstellung
Anträge von privaten Antragstellern zur Basisförderung sind innerhalb von neun Monaten nach
Inbetriebnahme der Anlage direkt beim BAFA zu
stellen. Anträge auf Innovationsförderung sowie
Anträge von Unternehmen und freiberuflich Tätigen sind vor Vorhabensbeginn beim BAFA zu
stellen.
Nähere Informationen unter: www.bafa.de
10.000-Häuser-Programm
(EnergieBonus­Ba­yern)
Ergänzend zu den vorgestellten Förderprogrammen für energetische Sanierungsmaßnahmen
hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie für
private Bauherren und Gebäudeeigentümer das
10.000-Häuser-Programm aufgelegt.
Das Programm gliedert sich in zwei eigenständige Bereiche. Der Teil „EnergieSystemHaus“
beschäftigt sich mit grundlegenden Sanierungen oder energieeffizienten Neubauten, der Programmteil „Heizungstausch“ ist für diejenigen
bestimmt, die in ihrem bestehenden Gebäude
keinen großangelegten Umbau umsetzen wollen.
Insbesondere gefördert werden innovative und
effiziente Heiz-/Speichersysteme mit intelligenter Steuerung (Smart-Grid-Ready), ein höheres
Energieeffizienzniveau von Wohngebäuden sowie der Austausch veralteter, ineffizienter Heizkessel durch moderne, innovative Heizanlagen.
Energie
- 36 -
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Förderung als Zuschuss
• EnergieSystemHaus
Der „TechnikBonus“ wird für den Einbau eines
der folgenden innovativen Heiz-/Speichersysteme gewährt:
Wärmepumpensysteme: 2.000 bis max. 2.500 EUR
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): max. 3.000 EUR
Netzdienliche Photovoltaik: 2.000 bis max. 8.000
EUR
Solarwärmespeicherung: 1.000 bis max. 9.000 EUR
Holzheizung: max. 1.500 EUR
Zusätzlich gibt es für das Erreichen eines spezifischen Heizwärmebedarf-Niveaus einen „EnergieeffizienzBonus“:
Sanierung zum 8-, 5- oder 3-Liter-Haus mit max.
3.000 EUR, 6.000 EUR bzw. 9.000 EUR
Neubau zum 3- oder 1,5-Liter- Haus mit max.
4.500 EUR bzw. 9.000 EUR
Die Förderung beim „EnergieSystemHaus“ ist an
die KfW-Effizienzhaus-Förderung des Bundes
ge­kop­pelt.
Heizungstausch Gefördert wird mittels „HeizanlagenBonus“ der Austausch 25 bis 30 Jahre alter funktionsfähiger Heizkessel, z. B. durch Anlagen mit Brennwerttechnik, Biomassekessel oder
KWK-Anlagen, in Höhe von 1.000 EUR/Wohngebäude, kombiniert mit Solarthermie bis zu 2.000
EUR/Wohngebäude.
Antragstellung
Anträge können ausschließlich online vor Beginn
des Vorhabens unter www.energiebonus.bayern
bei den bayerischen Bezirksregierungen gestellt
werden. Das 10.000-Häuser-Programm ist kombinierbar mit den Bundesprogrammen der KfW
und des BAFA.
Nähere Informationen unter www.energiebonus.
bayern
einbauen wollen, können eine zusätzliche Förderung erhalten.
Anträge auf Förderung für das Lüftungs- und
Heizungspaket erfolgen bei Heizungssystemen,
die fossile Energien nutzen, über die bewährte
Antragstellung im Rahmen der KfW-Programme
„Energieeffizient Sanieren“ als Zuschuss oder
Kredit.
So wird beispielsweise der Zuschuss bei Inanspruchnahme des Heizungs- oder Lüftungspakets von 10 % auf 15 % der Investitionskosten
aufgestockt.
Nähere Informationen zu den einzelnen Konditionen erhalten Sie unter www.kfw.de/430 (Zuschuss) oder www.kfw.de/152 (Kredit) und über
das KfW-Infocenter unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 / 539 9002.
Anträge zur Förderung des Heizungspaketes
bei Heizungssystemen auf Basis erneuerbarer
Energien können im Rahmen der erprobten Antragsverfahren des Marktanreizprogramms zur
Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt
(MAP) gestellt werden. Antragsteller können im
Rahmen des Heizungspakets einen Zusatzbonus
von 20 % des bisherigen MAP-Förderbetrags für
den Heizungsaustausch und einen Zuschuss von
600 Euro für die Heizungsoptimierung erhalten.
Aktuell ab 2016
Am 1. Januar 2016 startete das Bundeswirtschaftsministerium das neue Anreizprogramm
Energieeffizienz (APEE) mit den Förderkomponenten „Heizungs- und Lüftungspaket“. Ziel ist
es, mit dem APEE neue Innovations- und Investitionsimpulse für die Wärmewende im Heizungskeller zu setzen.
Mit dem Anreizprogramm Energieeffizienz wird
die bestehende Förderlandschaft sinnvoll erweitert und verstärkt. Bauherren, die ihre Heizung
austauschen möchten oder eine Lüftungsanlage
Walter Egelseer
Energiebüro
Nähere Informationen zu den einzelnen Konditionen erhalten Sie auf der Website des BAFA oder
über die BAFA-Hotline 06196 / 908-1625.
Informationen zur Energieberatung und zur Gebäudesanierung erhalten Sie auch bei Walter
Egelseer im Energiebüro des Landkreises unter
der Telefonnummer 09181 / 470-299 oder per
E-Mail: [email protected].
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Regionalmanagement
- 37 -
Bürgermeister Josef Bauer machte mit dem Elektro-Bürgerauto die Jungfernfahrt
Der aktuelle Klimawandel hat weitreichende und
zumeist nicht revidierbare Einflüsse auf menschliche und natürliche Systeme weltweit. Die momentane Erderwärmung ist mit keiner der letzten
Jahrtausende zu vergleichen, die Periode zwischen 1983 und 2012 war die wärmste 30-Jahre
Periode der letzten 1400 Jahre. Neben dem Temperaturanstieg über dem Festland erhöht sich die
Meerestemperatur stetig, Schnee und Eismengen
werden geringer, die Polkappen und Gletscher
schmelzen dramatisch, der Meeresspiegel steigt.
Sollten die CO2-Emissionen nicht deutlich verringert werden, wird die Erderwärmung weiter
fortschreiten und irreversible (nicht umkehrbare) Auswirkungen auf uns Menschen und unser
Ökosystem haben. Nur durch eine erhebliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 85%
gegenüber dem Jahr 2000 können wir die Erderwärmung überhaupt noch auf unter 2°C bis Ende
unseres Jahrhunderts „drücken“.
Der Straßenverkehr trägt durch die Verbrennung
fossiler Brennstoffe mit knapp 17 % zu den weltweiten CO2-Emissionen bei und liegt damit hinter der konventionellen Stromerzeugung aus
nicht erneuerbaren Energien und der Industrie an
Warum
Elektro­
mobilität?
Der menschliche Einfluss auf unser Klimasystem ist mittlerweile unbestritten, die aktuellen
anthropogenen („von Menschen verursachten“)
Treibhausgasemissionen (CO2 (Kohlendioxid),
CH4 (Methan) und N2O („Lachgas“)) erreichen
die am höchsten gemessenen Werte.
Regionalmanagement
- 38 -
dritter Stelle. Daneben sind die Lagerstätten für
fossile Treibstoffe endlich, obwohl das bisherige,
sehr niedrige Preisniveau manche darüber hinwegtäuschen mag.
Was bedeutet das für uns?
Neben einem flächendeckenden Ausbau des
ÖPNV müssen die CO2-Emissionen von PKW bis
spätestens 2050 erheblich gesenkt, bzw., laut
Umweltbundesamt, mindestens zwei Drittel der
Fahrzeuge emissionsfrei betrieben werden. Hier
sind Elektrofahrzeuge, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, ein wichtiger
Ansatzpunkt, dieses Ziel zu erreichen.
Elektromobilität – Was ist das?
Grundsätzlich ist unter Elektromobilität die Nutzung elektrischer Energie für den Fahrzeugantrieb zu verstehen. Hierbei gibt es rein elektrische
Antriebe, die ihre Energie im Fahrzeug entweder
durch eine Batterie oder durch eine mit Wasserstoff gespeiste Brennstoffzelle erhalten. Dazu
kommen etliche Mischformen in Kombination mit
einer anderen, zumeist mechanischen Antriebsquelle. Solche sogenannte Hybridfahrzeuge sind
bereits seit mehreren Jahren im Handel.
Die Batterie – Ein Speichermedium für erneuerbare Energien
Der Motor bezieht hier seine Energie aus der Batterie, ist diese leer muss sie entweder aufgeladen
Ladesäule am Landratsamt Neumarkt
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
oder ausgetauscht werden. Hier wird zurzeit intensiv an einer Verbesserung der Ladekapazität
und der Energiedichte der Batterien geforscht.
Reichweite und Ladedauer der Elektrofahrzeuge
sind der Praktikabilität konventioneller Fahrzeuge
noch deutlich unterlegen. Ausnahmen sind hier,
sowohl hinsichtlich Batteriekapazität als auch Ladedauer, die Fahrzeuge des US-Amerikanischen
Herstellers Tesla.
Allerdings sind 95 % der Fahrten mit einem PKW
kürzer als 50 km, hier spielt die vergleichsweise
geringe Reichweite der elektrischen Fahrzeuge
keine Rolle. Ein großer Vorteil dieser ist außerdem
ihre Ladefähigkeit an jeder Steckdose.
Die Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie
Fahrzeuge mit Brennstoffzellen werden ebenfalls
mit Elektromotoren angetrieben. Die elektrische
Energie hierfür kommt zumeist aus der sogenannten „kalten Verbrennung“ von Wasserstoff
(der in einem Tank mitgeführt wird) und Sauerstoff
in den oben genannten Brennstoffzellen. Produkt
dieser Reaktion ist Wasser. Die Reichweite dieser
Fahrzeuge liegt ungefähr bei 400 Kilometern, der
Tank wird in wenigen Minuten befüllt. Allerdings
benötigen sie ebenfalls ein dichtes Netz an Wasserstofftankstellen, deren Aufbau kostspielig und
bei Weitem noch nicht flächendeckend ist.
Die Vorteile der Elektrofahrzeuge sind, neben einer erheblichen CO2-Einsparung, v.a. bei Strom
aus erneuerbaren Energien, und niedrigeren Tank-
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 39 -
kosten, schnellere Reaktion der Lenk- und Bremsassistenzsysteme, leichtere Karosserie aufgrund
leichterer Komponenten, kein Ölwechsel bei
Elektromotoren notwendig, dezentrale Lösungen,
statt Motorblock für Komponenten möglich, … .
Wie schaut´s momentan im Landkreis aus?
Damit Elektroautos sinnvoll genutzt werden können, bedarf es einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur im gesamten Landkreis. Zusammen mit
engagierten Bürgern, dem Energiebüro im Landratsamt, der Regina GmbH, den Bürgermeistern
und dem Landratsamt wurden in zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen mit Infrastrukturund Energieanbietern unterschiedliche Szenarien diskutiert, verworfen, weiter diskutiert, näher
betrachtet und schließlich individuelle Lösungen
gefunden. In einem Großteil der Kommunen werden, soweit nicht schon vorhanden, innerhalb dieses Jahres Ladesäulen errichtet und somit das
Stromtanknetz im Landkreis dichter gewebt. Neben rein elektrischen Autos und Plug-In-Hybriden
können an den meisten Ladesäulen auch E-Bikes geladen werden, bzw. einige sind reine E-Bike-Ladesäulen. Die kommunale Ladeinfrastruktur
im Landkreis wird in Kooperation und mit Unterstützung der N-ERGIE AG und der Stadtwerke
Neumarkt errichtet und betrieben. Die genauen
Standorte und Anschlüsse können über Portale im
Internet gesucht werden, hier finden Sie zumeist
auch einen Hinweis, ob dieser Ladepunkt gerade
zur Verfügung steht oder bereits besetzt ist.
Einige Portale (Stand 31. Januar 2016) ohne
Anspruch auf Vollständigkeit
http://www.ladeverbund-frankenplus.de/
http://www.lemnet.org/de
https://e-tankstellen-finder.com/de/de
http://www.goingelectric.de/stromtankstellen/
http://www.elektrotankstellen-europa.com/
https://de.chargemap.com/
http://ladeatlas.elektromobilitaet-bayern.de/
Daneben haben sich vier Kommunen mittlerweile ein bis mehrere Elektroauto(s) als Dienstfahrzeug(e) angeschafft, bei zweien wird dies im Laufe des Jahres erfolgen.
Privat zugelassene Elektrofahrzeuge gibt es 243
im Landkreis, davon 70 Fahrzeuge rein elektrisch
und 173 Hybrid-Fahrzeuge (Stand 31.12.2015).
Regionalmanagement
Dies ist ein Anfang hin zu einer emissionsärmeren Verkehrssituation im Landkreis. Letztendlich
können sich hier nur die Bürgerinnen und Bürger,
die regionale und nationale Politik, Fahrzeughersteller, die Wissenschaft und Energieanbieter gemeinsam auf den Weg machen und Lösungen für
einen nachhaltigen und generationengerechten
Umgang mit unseren Ressourcen finden und auf
den Weg bringen.
Für die Zukunft sind hier noch viele Fragen offen:
• Die Ladekapazität der Batterien muss dringend
verbessert und damit die Reichweite erhöht werden
• Die Fahrzeuge sind für die breite Bevölkerung viel
zu teuer
• Die Ladeinfrastruktur muss flächendeckend ausgebaut werden
• Ein einheitliches Stecksystem für alle Modelle ist
notwendig
• Batterien als Stromspeicher für Erneuerbare
Energien
• Einfache Bezahlsysteme für die Ladesäulen …
Es ist noch viel zu tun, aber der Landkreis und mit
ihm seine Bürgerinnen und Bürger, ist auf einem
guten Weg, die Herausforderungen der Zukunft
anzugehen und auch unseren Kindern und Enkeln
eine intakte Natur mit ihren vielfältigen Ressourcen und eine lebensfähige Gesellschaft zu hinterlassen.
Martina Bauer
Regina GmbH
Weiterführende Literatur:
IPCC, 2014: Climate Change 2014: Synthesis Report. Con-
tribution of Working Groups I, II and III to the Fifth Assess-
ment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Core Writing Team, R.K. Pachauri and L.A. Meyer (eds.)].
IPCC, Geneva, Switzerland, 151 pp.
http://www.erneuerbar-mobil.de/de/mediathek/dateien/projektbroschuere-erneuerbar-mobil-2013.pdf
http://schaufenster-elektromobilitaet.org/de/content/service/
faq/elektromobilitaet/elektromobilitaet.html
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/317683/umfrage/
verkehrsttraeger-anteil-co2-emissionen-fossile-brennstoffe/
Nachgedacht
Mensch
mit
Hund
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ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Anthropologen gingen lange Zeit von der Definition aus, dass Tieren deshalb keine Intelligenz
zugemessen werden könne, weil sie nicht in der
Lage wären Werkzeuge zu nutzen. Ihnen fehle die
“Voraussicht und die Einsicht in die Verwendbarkeit von Instrumenten und Hilfsmitteln zum Lösen
von Problemen” (1). Diese Ansicht hat sich als
falsch erwiesen, ebenso wie diese Definition von
Intelligenz.
Naturgemäß ist die Verwendung von Werkzeug
oder Hilfsmitteln wie Hundetüten ein Zeichen von
Intelligenz. Zahlreich auch belegt die Beispiele,
wie Krähen Werkzeuge intelligent benutzen können. Bei der Katze sagt man, dass sie sich einen
Menschen halte und jeder Hundebesitzer kann
von anscheinend intelligentem Verhalten seines
vierbeinigen Begleiters erzählen. Man würde sich
bei der Verwendung von Hundetüten auch vom
Besitzer etwas mehr Intelligenz wünschen.
Menschen und ihre Haustiere leben seit ca. 40.000
Jahren zusammen und teilweise muss man feststellen, dass beide sehr viele Ähnlichkeiten mit-
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
- 41 -
Nachgedacht
von wenig sozialer Interaktion sondern auch von
schlechter Selbstorganisation sowie von schlechter Erziehung. Also: Achtung, Hund!
Schlechte Erziehung, sagt man, verdirbt den
Charakter - von Hunden, Menschen und Gesellschaften. Hüten wir uns also davor!
einander teilen, zumindest was Hunde betrifft.
Manchmal ist der Hund als Hund eine Katastrophe, als Kind oder Therapeut aber unersetzlich.
Menschen haben Hunde.
Hunde haben Charakter. Aber was ist eigentlich
Charakter?
“Charakter ist sowohl eine passive Eigenschaft
von Wesen, die an bestimmten sozialen Interaktionen teilnehmen, als auch die aktive individuelle
Selbstorganisation” (2). Insofern ist die Nicht-Benutzung von Hundetüten nicht nur ein Zeichen
“Cave canem” ist eine lateinische Warnung und
bedeutet “Hüte dich vor dem Hund!”. Bekannt
geworden und häufig zitiert durch den Fund eines entsprechenden, gut erhaltenen Fußbodenmosaiks in der von Lava verschütteten Stadt
Pompeji, wird es mittlerweile in deutschsprachigen Ländern manchmal sogar statt der Aufschrift
“Achtung bissiger Hund!” an Pforten oder Zäunen
verwendet. Das Mosaik befindet sich zu Beginn
des langen Hausflurs im sogenannten “Haus des
tragischen Dichters” in den Ruinen Pompejis.
Auch in Neumarkt gibt es solche Warnungen von
tragischen Dichtern.
Die wären dann besser dichter geblieben.
Peter Respondek
(1) W. Köhler; R.M. Yerkes; Das große Buch des Wissens,
Fackelverlag, Speyer, 1956
(2) Psychologie Heute, August 2012
»abSeitz«
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ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Laberkäs.
Deutschland hat viel Gutes an sich. Eine funktionierende Demokratie. Grundrechte. Freiheit.
Gesetze. Ordnung. Überhaupt haben wir in
Deutschland eine Lebensqualität erreicht, die
weltweit stark nachgefragt wird. Diese Nachfrage ist täglich an den Bayerischen Außengrenzen
zu erleben, wo Hunderte vom unsicheren Österreich ins sichere Bayern einreisen wollen. Jeder
Bayer versteht dies. Na ja, fast jeder. Deutschlandweit sieht es anders aus und weil jeder die
Dinge aus seinem Blickwinkel betrachtet, gibt es
von unzähligen Menschen unzählige Meinungen.
Und obwohl es ja unzählige sind, sitzen in den
TV-Talkshows doch immer nur die ewig gleichen
Parteischauspieler mit den ewig gleichen Aussagen. Inhaltsleer, lösungs- und konsensresistent.
Aber omnipräsent. Auf allen Kanälen. Meinen
Respekt an die Zuseher vor den Bildschirmen,
welche ohne Wutanfall „Anne Will (und kann
nicht)“, ohne Fremdschämattacke „Hart aber (Un)
fair“ oder sonstige Politiktalkshows überhaupt
noch ertragen können. Frei nach Frau Merkel:
Ich schaffe es nicht mehr. Bei Betrachtung dieser Politbauerntheater erleide ich regelmäßig einen schweren Zappinganfall der lediglich durch
den ablenkenden Genuss einiger Weißbiere Abmilderung findet. Oder ich schaue gleich Premier
League. Oder ich lasse mir von Schuhbeck was
Schmackiges mit Ingwer kochen. Aber davon
wird man auch nicht satt. Eine Kochsendung erzeugt vor allem eines: Hunger. Was erzeugt Plasberg? Resignation? Wut? Hass?
Nach meiner Wahrnehmung gewinnt der Hass
generell an Bedeutung. Insofern haben diese
Sendungen eine Aufgabe. Sie kanalisieren den
Hass. Auf Flüchtlinge. Auf Rechte. Auf Linke. Auf
die Gesamtsituation. Suchen Sie sich etwas aus.
Hass sells. Das ist eine bedenkliche Entwicklung. „Köln ändert alles.“ Oder ändern sich nur
die Menschen? Warum werden Differenzierungen nur mehr nach schwarz-weiß, rechts-links,
Inländer-Ausländer vorgenommen. Wo bleiben
die Zwischentöne? Verlieren wir die Gabe zu diskutieren? Mit Respekt vor anderen Meinungen?
Dem anderen zuhören, einen anderen Standpunkt
zu akzeptieren, fällt offensichtlich sogar den Talkshowtouristen äußerst schwer. Und mittendrin,
also vor der Glotze, sitzt der verunsicherte Deutsche der eh schon nicht mehr weiß, wo vorne und
hinten ist und Angst hat, dass ihm die Welt um die
Ohren fliegt. Am treffendsten beschrieb dies im
Übrigen Urban Priol: „Die Welt ist aus den Fugen
– und weit und breit kein Fliesenleger in Sicht.“
Soweit sind wir schon: ein Fliesenleger soll die
Welt retten. Oder habe ich da etwas falsch verstanden???
Wolfgang Seitz
Redaktion Ansporn
ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Menschen im Landkreis
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ANTON BÖGL ist seit
01.04.2011 „oberster Feuerwehrler“ im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Die Aufgaben
der Feuerwehren sind vielfältig. Und wichtig. Im Landkreis
Neumarkt gibt es ein engagiertes Netzwerk von Frauen
und Männern die sich großteils ehrenamtlich einbringen.
Herr Bögl, wie viele Feuerwehren gibt es im
Landkreis Neumarkt?
Insgesamt gibt es 153 Freiwillige Feuerwehren, eine
Werkfeuerwehr der Fa. Pfleiderer und eine Betriebsfeuerwehr am Truppenübungsplatz in Hohenfels.
Und wie viele Aktive stellen die Feuerwehren
im Landkreis?
Im gesamten Landkreis Neumarkt gibt es 8142
Feuerwehrdienstleistende.
Feuerwehren nehmen die Gleichstellung ernst.
Viele Frauen und Mädchen sind bei den Feuerwehren engagiert. Können Sie sagen, welche
„Quote“ die Feuerwehren im Landkreis erfüllen?
Unter den aktiven Feuerwehrlern sind immerhin
1241 Mädchen und Frauen. Das zeigt, dass die
Feuerwehr auch für das „schwache Geschlecht“
attraktiv ist.
Nehmen wir das Jahr 2015. Zu wie vielen Einsätzen wurden die Feuerwehren im Landkreis
gerufen?
Insgesamt 1449, aufgeteilt in 143 Brände, 774
Technische Hilfeleistungen, 191 Fehlalarme und
292 Sonstige Feuerwehreinsätze.
Ist dies eine Steigerung zu den Vorjahren?
Im Vergleich zu 2014 –ja (1200). 2013 lag die Zahl
sogar bei 1478. 2011 lag mit 1149; und 2012 mit
1071 Einsätzen deutlich darunter.
Die Aufgaben der Feuerwehren sind breit gefächert. Bitte nennen sie die wesentlichen Aufgaben neben der Brandbekämpfung:
Natürlich die Personenrettung (z.B. Verkehrsunfällen), aber auch Technische Hilfeleistungen (z.B.
Wasser-, Öl- oder Sturmschäden) sowie Feuerbeschauen (Begehungen und Beratung bei Firmen
und Privatpersonen) stellen Hauptaufgaben dar.
Verändern sich die Rahmenbedingungen aus
Ihrer Sicht? Nimmt die Bürokratie zu?
Leider nimmt die Bürokratie immer mehr überhand. Oftmals verfestigt sich der Eindruck, dass
Interview mit
ANTON BÖGL,
Kreisbrandrat
Viele Menschen aus unserem Landkreis haben eine wichtige, interessante und verantwortungsvolle Aufgabe. In unserer neuen
Rubrik werden wir Ihnen jeweils einen dieser
„Menschen“ im Rahmen eines kleinen Interviews näher vorstellen. Den Anfang macht
Kreisbrandrat Anton Bögl.
die Feuerwehren zu einer Behörde mutieren.
Seit wann sind Sie eigentlich Feuerwehrmann?
Seit dem 01.08.1980 – kurz nach meinem 18. Geburtstag. Zuvor war damals ein Beitritt auch nicht
möglich (altersbedingt).
Gibt es eine Hierarchie? Mit welcher Bezeichnung fängt man an. Und wie viele Stationen
gibt es bis zum Kreisbrandrat?
Es beginnt mit dem Anwärter zum Feuerwehrmann,
dann kommen 9 Stufen bis zum Kreisbrandrat.
Haben Sie Ihre Wahl je bereut?
Ich verweigere die Aussage (lacht).
Was nervt Sie bei Ihrer Tätigkeit am meisten?
(Abgesehen von diesem Interview)
Die Bürokratie und die Engstirnigkeit einiger weniger.
Was sind Ihre Ziele als Kreisbrandrat? Worauf
legen Sie besonderen Wert?
Die möglichst umfassende Schulung und Ausrüstung der Feuerwehren im Landkreis Neumarkt
i.d.OPf. sowie die funktionierende Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche und Wehren.
Haben Sie abschließend einen Rat für Jugendliche, die überlegen zur Feuerwehr zu gehen?
Ab wann halten Sie das überhaupt für sinnvoll?
Mittlerweile können 12 jährige Jugendliche der Feuer­
wehr beitreten. Das halte ich für in Ordnung. Teil­weise
können bereits 6 jährige über die Kin­der­feuer­wehr an
die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt werden.
Wichtig ist mir, dass die Eltern mitziehen.
Herr Bögl, Vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte
Wolfgang Seitz
Redaktion ANSPORN
Aktuell
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ansporn Frühjahr/Sommer 2016
Der nächste Ansporn erscheint am 4.10.2016
Unsere Themen in der kommenden Ausgabe sind u.a.:
n NATUR + LANDSCHAFT
Juradistl-Landschaftskino am
Kuppenalb-Wanderweg
n REGIONALMANAGEMENT
Regionalpark Quellenreich
n SENIOREN
Entwicklung einer generationsübergreifenden Agenda
Impressum
Herausgeber:
Layout:
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Schwab Werbung, Goldschmidtstraße 28a,
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Redaktion:
Roland Hadwiger (verantwortlich für den redaktionellen
Inhalt), Martina Bauer, Christine Riel, Karin Larsen-Lion,
Wolfgang Seitz, Ralf Bundesmann, Walter Egelseer,
Christian Wolf, Peter Respondek, Oliver Schwindl,
sowie verschiedene Gastautoren
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