Ausg 16 mmer 20 jahr/So abe Früh s Kostenlo LEBEN IM LANDKREIS NEUMARKT Seite 17: Früher und heute Deusmauer Seite 23: Baumaßnahmen am Klinikum Neumarkt Seite 37: Warum Elektromobilität? -2- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Inhalt EDITORIAL Seite 3 n AKTUELLES Mit aktuellem Basisprospekt in die neue Saison 2016 Seite 4 n NATUR + LANDSCHAFT Die Winterlinde Sommer, Sonne, Teamerlebnis „Gartenstrolche, Junges Gemüse, Kleine Zwetschgen“ Kompost statt Torf Gärtnern ohne Torf Früher – Heute Seite 5 Seite 9 Seite 11 Seite 14 Seite 15 Seite 17 n TOURISMUS Die Dauerausstellung in der Obermühle Mühlbach Stein.Wasser.Höhle Zum Greifen nah: Wanderung auf dem Dach der Mühlbachquellhöhle Seite 19 Seite 21 n GESUNDHEIT Baumaßnahmen am Klinikum Neumarkt Seite 23 n SENIOREN „Seniorenpolitische Werkstattgespräche“ Fragen zur Seniorenpolitik Mühlhausen Fragen zur Seniorenpolitik Pyrbaum Fragen zur Seniorenpolitik Seubersdorf Seniorenbeauftragte im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Das Cafegespräch - ärbern – arbern – oawan Seite 25 Seite 27 Seite 28 Seite 29 Seite 30 Seite 31 n ENERGIE Förderprogramme für Energetische Sanierungsmaßnahmen Seite 33 n REGIONALMANAGEMENT Warum Elektromobilität? Seite 37 n NACHGEDACHT Mensch mit Hund Seite 40 n abSeitz Laberkäs. Seite 42 n Menschen im Landkreis Interview mit Anton Bögl, Kreisbrandrat Seite 43 Seite 44 Impressum ansporn Frühjahr/Sommer 2016 -3- Editorial Liebe Leserinnen und Leser, das Warten hat ein Ende – nun halten Sie den (in jeder Hinsicht) neuen Ansporn in den Händen! Die Zwischenzeit haben wir für intensive Gespräche und Überlegungen genutzt, haben viele Ideen diskutiert, manche verworfen und manche weiterentwickelt. Am Ende dieses spannenden und fruchtbaren Prozesses steht nun ein neues Konzept, mit dem wir den Ansporn künftig noch informativer und hochwertiger präsentieren wollen. Was ist neu am neuen Ansporn? Inhaltlich haben wir den Ansporn auf das Wesentliche reduziert. So gibt es künftig keinen Terminteil mehr, da dieser nach unseren Erkenntnissen nur einen geringen Nutzen hatte und die meisten Veranstaltungen ohnehin vielfach an anderen Stellen veröffentlicht werden. Der redaktionelle Teil wird dafür ausgebaut und um zusätzliche Themen erweitert. Mit dem neuen Untertitel „Leben im Landkreis Neumarkt“ soll der Leitgedanke und die künftige Ausrichtung deutlich werden: Im Vordergrund stehen Sie, die Menschen aus dem Landkreis Neumarkt. Für Sie wollen wir über Themen berichten, die für das „Leben im Landkreis“ wichtig oder interessant sind. Das Spektrum deckt dabei höchst unterschiedliche Lebensbereiche ab, die letztlich alle im weiten Tätigkeitsbereich des Landratsamtes und der Regina GmbH verortet sind oder damit im Zusammenhang stehen. Optisch haben wir den Ansporn über die Jahre hinweg immer wieder weiterentwickelt, wie man anhand der nebenstehenden Bilderleiste schön nachvollziehen kann. Diesmal ist die Veränderung sehr augenfällig geworden: im 18. Jahr seines Bestehens haben wir dem neuen Ansporn eine moderne, schlichte und übersichtliche Gestaltung gegeben. Den „Schritt ins Erwachsenenalter“ vollziehen wir symbolisch mit, indem wir den Ansporn auch von der Größe her „erwachsen“ machen: Das Heft erscheint ab sofort im neuen Format DIN A 4, hat damit noch deutlicher den Charakter eines Magazins. Reduzierung auf das Wesentliche, das heißt auch, dass der Ansporn künftig keine Werbung mehr enthält und nur noch zweimal im Jahr erscheint (Frühjahr/Herbst), dafür jeweils mit umfassend recherchierten und langfristig interessanten Beiträgen. MAGAZIN FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS NEUMARKT 1/2015 • Januar • Februar • März Themen dieser Ausgabe NATUR+LANDSCHAFT Der Feldahorn UMWELT Hinter dem Mond Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit der ersten „neuen“ Ausgabe! Roland Hadwiger Redaktion Ansporn KOSTENLOS TOURISMUS Radeln und Wandern im Landkreis Neumarkt u.v.m. unterstützt durch: Aktuell Mit aktuellem Basisprospekt in die neue Saison 2016 „Das vergangene Jahr war mit einem Wachstum von über 6 % ein sehr erfolgreiches Jahr in der Tourismusarbeit des Landkreises. Vor allem Naherholungsangebote waren sehr gefragt. Deshalb wollen wir mit viel Schwung und einem neuen Basisprospekt in das Jahr 2016 starten“, so Landrat Willibald Gailler mit Christine Riel, Michael Gottschalk und Michael Endres bei der Vorstellung des neuen Gastgeberverzeichnisses 2016 im Landratsamt. -4- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Der Prospekt ist das Basisprodukt der Tourismuswerbung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Das Werbemittel gilt für zwei Jahre und wurde in einer Auflage von über 10.500 Stück gedruckt. Es wird jeder Anfrage beigefügt und auch auf Messen schon seit Jahren erfolgreich aufgelegt. Rechtzeitig zum Jahresanfang und gleichzeitigem Messeauftakt Mitte Januar wurde die Broschüre auf der CMT Stuttgart aufgelegt, wo der Landkreis vom 16. bis 24. Januar 2016 mit eigenem Stand geworben hat. Die Broschüre soll mit neuem Titelbild und einem interessanten Imageteil neue Besucher anlocken. In den Imageseiten wird auf die Landschaftsgeologie Jura, auf die Naturräumlichkeiten der Oberpfälzer Juratäler und auf kulturgeschichtliche Besonderheiten der Region wie die Kanäle, Mühlen und Burgen eingegangen. Natürlich dürfen die Freizeitaktivitäten wie das Radl-, Wander-, Golf- und Reitangebot nicht fehlen. Danach folgen alphabetisch die Gemeinden und deren Vermieter sowie der informative A bis Z-Teil. Feuertaufe im Januar 2016 bestanden Auf der CMT Stuttgart 2016 lag der Basisprospekt neun Tage lang auf und die Prospektverteilung war bedeutend höher als noch im Vorjahr. Die attraktive Überarbeitung der Broschüre ist also gelungen und auch der neue Messestand kam bei den 220.000 Besuchern sehr gut an! Die Broschüre ist in allen Gemeinden und im Landratsamt kostenlos erhältlich! Christine Riel Tourismusbüro des Landratsamtes www.tourismus-landkreis-neumarkt.de ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Natur + Landschaft -5- Winter-Linde am Huteeichenwald bei Gersberg. Wer kennt und wer liebt sie nicht, die Linden? Am bekanntesten sind sicherlich die beiden Schwestern: die starkwüchsige Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) und die etwas zierlichere Winter-Linde. Die Sommer-Linde war bereits 1991 einer der ersten Bäume des Jahres. Der auch für Nicht-Fachleute augenfällige Unterschied zwischen Winter- und Sommer-Linde liegt in deren Wuchshöhe und in der Form der Blätter. Die Winter-Linde wird nur etwa 15 - 25 Meter hoch, wohingegen Sommer-Linden über 40 Meter hoch werden können. Ihre großen Blätter und ihr hoher Wuchs geben so viel Schatten, dass diese Bäume früher häufig an Gerichtsplätzen, Tanzstätten oder kultischen Orten angepflanzt wurden. Die Blätter der Sommer-Linde sind herzförmig und bis zu 12 Zentimeter lang. Die Blätter der Winter-Linde, auch Kleinblättrige Linde genannt, sind im Umriss fast kreisrund. Die Winter-Linde Tilia cordata „Linden sind die häufigsten Bäume Deutschlands und Mitteleuropas in Stadt und Landschaft“, sagte Silvius Wodarz bei der Ausrufung der Winter-Linde als Baum des Jahres 2016. Natur + Landschaft -6- Die Krone der Winter-Linde, ihr Habitus, hat die Form eines Herzens mit der Spitze nach oben. Mit ihrer leuchtend goldgelben Herbstfärbung ist sie der Schmuck vieler Gärten und Parks. Der Stamm der Linden kann mehrere Meter dick werden. Die Blüten der Winter-Linde öffnen sich zur Freude der Imker erst im Juli, daher auch der deutsche Name Spät-Linde. Wenn Linden blühen, kann man schon auf größere Entfernung ihren charakteristischen Honigduft wahrnehmen. Die Wurzeln entwickeln ein Herzwurzelsystem und passen in der Gestalt zur Krone. Wird eine Winter-Linde gefällt, treibt sie sehr stark aus dem Stock wieder aus. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 zum Beispiel die Stämme von Eichen „ummantelt“, das heißt beschattet, hält sie sie „astrein“ und verhindert die Wasserreiserbildung wenn an den Stamm zu viel Licht kommt. Diese dienende Funktion nutzt man im Waldbau, besonders bei der Aufforstung von Stiel- und Trauben-Eichen. Nachdem im Bereich des Forstamtes Neumarkt die verheerenden Schäden durch Schnee- und Windbruch von 1981 verursacht, aufgearbeitet waren, begannen die Wiederaufforstungen der Schadflächen. Wo dies standortsgemäß möglich war, wurden diese Flächen mit Stiel- oder Trauben-Eichen aufgeforstet. Als Schattbaumarten wurden der Eiche jeweils 25 % Rotbuche, Hainbuche, Sommer-Linde und verstärkt Winter-Linde beigemischt. Zusätzlich trägt das Laub der Winter-Linde dazu bei, dass das schwerer zersetzbare Eichenlaub von den Mikroorganismen schneller in Humus umgewandelt wird. Wiederaufforstungsfläche nach Schnee- und Windbrüchen von 1981 im Distrikt Heinrichsbürg, Abteilung Roter Markstein bei Richtheim von 2009. Im kleinen Bild ist die gleiche Aufforstungsfläche 1995 aufgenommen. Winter-Linde (Tilia cordata). Das Heimatareal der Winter-Linde erstreckt sich über ganz Europa (außer dem hohen Norden). Die beiden Schwestern unterscheiden sich bei ihren Ansprüchen an Licht, Wasser, Wärme und Nährstoffe. Grundsätzlich ist die Sommer-Linde die anspruchsvollere. Die Linden haben eine hohe Schattentoleranz, die bei der waldbaulichen Behandlung der Linden von Bedeutung ist. Sie gedeihen mit dieser Eigenschaft auch unter älteren Bäumen. Weil sie Die Blütenstände der Sommer-Linde sind meist 3-blütig (zwischen 2 bis 5 Blüten), die der Winter-Linde meist 5-7-blütig (bis 11 Blüten). Die Sommer-Linde blüht von Mitte bis Ende Juni, etwa zwei Wochen vor der Winter-Linde. Bei der Sommer-Linde sind die Kapselschalen der Frucht deutlich kantig, dick, fast holzig, nicht zerdrückbar. Die Nussfrucht ist stets etwas längsriefig, gerippt (drei Rippen). Die Kapselschale der Winter-Linde hingegen ist undeutlich kantig, dünn, leicht zerdrückbar. Die Nüsschen sind glatt, stets ohne Längsriefen. te und der Blatt stiel der SomDie Blattobersei haart, die Blatt obersei te und mer-Linde sind be der Blattstiel der Winter-Linde sind kahl. -7- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Selten gibt es bei uns bestandsbilden de Winter-Lindenwäl der. Im Winter-Lin den-Reservat im pol nischen Przyrody da gegen kommen sehr starke Winter-Lin den vor. In den Dör fern um das Reservat gibt es Imker, die hier reichlich Lindenblü tenhonig ernten können. Winter-Linden-Reservat Przyrody, Polen. Rinde der Winter-Linde. Natur + Landschaft meisten Altar- und Wandfiguren in Kirchen. Es wird daher auch als Sakral- oder „Heiligenholz“ (Lignum sanctum) bezeichnet. Die Lindenäste wurden auch zur Bastnutzung verwendet. Als Stadtbaum ist die Linde sehr beliebt. Sie ist eine wichtige Bienenweide, zudem sehr anspruchslos und tolerant, was den Standort angeht. Linden haben kaum Krankheiten oder Schäden und erreichen ein hohes Lebensalter. Ärgerlich kann allerdings der aus Lindenkronen tropfende Honigtau werden. Die Zuckerwasser-Tröpfchen sind zwar vollkommen unschädlich, machen aber Fahrräder, Autos und Bänke für kurze Zeit klebrig. Der Belag ist jedoch mit Wasser leicht abzuwaschen. Linden sind geeignet für Alleen, Parkplätze, Parks, Promenaden, Fußgängerzonen, große Gärten und als Hausbaum. Dorflinden, Gerichtslinden, Kirchlinden, Tanzlinden und Hoflinden, aber auch Sagen, Gebräuche Blühende Winter-Linde. Früchte der Winter-Linde. Die Lindenkrone ist ein beliebter Lebensraum von Vögeln, Pilzen und der Laubholzmistel. Das Holz von Winter- und Sommer-Linde ist mit herkömmlichen Mitteln nicht zu unterscheiden. Lindenholz ist hell, weich und relativ leicht. Es ist das beste Schnitzholz. Aus Lindenholz sind die und Ortsnamen zeugen von einer jahrhundertelangen vielseitigen Bedeutung der Linden. Tanzlinden, allerdings sind das Sommer-Linden, sind etwas besonders Schönes und sollen hier den Bericht ergänzen. In die Krone der Linde wurde ein Tanzboden eingebaut, den man über Treppen oder Leitern erreichte. Besonders schöne Exemplare, in denen auch heute noch gefeiert wird, stehen in Peesten (Oberfranken) und Effeltrich (Oberfranken). In Limmersdorf (Oberfranken) gibt es sogar ein Tanzlindenmuseum. Falls die jetzt bestehende Tanzlinde einmal altersbedingt ausfallen sollte, wurde in weiser Voraussicht bereits eine neue Linde gepflanzt und in Form gebracht. Die Islinger Tanzlinde (Oberfranken) ist als Nachfolgerin der berühmten Bavaria-Buche zum neuen „Baum der Natur + Landschaft -8- Bayern“ gewählt worden. In der Oberpfalz ist der Tanzlindenkult unbekannt. Durchgeführt wird die “Limmersdorfer Lindenkirchweih” alljährlich an den Tagen um Bartholomä (24. August) - falls dies ein Sonntag ist - oder dem Sonntag danach. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 In der Naturheilkunde haben vor allem die Lindenblüten große Bedeutung: Lindenblütenhonig, aber auch Lindenblütentee und -umschläge, sogar Öl wird aus Lindenblüten hergestellt. Tanzlinde in Peesten. Tanzlinde in Effeltrich mit 7,70 m Umfang. Historische Ansichtskarte der Tanzlinde in Effeltrich. Tanzlinde in Limmersdorf. Der Peestener Lindensaal in einem Baumhaus ist drei Meter über dem Erdboden. Zum Tanzboden führt eine steinerne Wendeltreppe (errichtet 1837). Die Holzkonstruktion wird getragen von 12 Steinsäulen. Im Jahr 2001 erfolgte der Wiederaufbau der Holzkonstruktion der Tanzlinde Peesten nach historischem Vorbild. Mitte Juni findet hier jedes Jahr das Kirchweihfest mit Tanz in der Linde statt. Peesten, Tanzlinde 1858, aus der Illustrierten Zeitung Leipzig. Der häufigste Gasthausname in Deutschland ist mit über 1000 Nennungen „Zur Linde“ und zahlreiche Orts- und Personennamen gehen auf die Linde zurück. Im Landkreis Neumarkt weisen folgende Flurnamen auf Linden hin. Lindenäcker, Lindenbühl, Gemeinde Berg; Bei den neun Linden, Gemeinde Seubersdorf; Linde, auf dem Lindet, Gemeinde Hohenfels; Hohe Linde, Gemeinde Velburg; Lindenstock, Lindenthal, Gemeinde Lauterhofen; Bey der Linde, Stadt Berching; Die schöne Linde, Weg auf die kleine Linde, Große Linden, Lindenäcker, Badlinde, Gemeinde Deining; Lindenbühl, Lindenbückel, Lindenbühel, Gemeinde Sengen thal; Im Lindenbrunnen, Stadt Neumarkt. Zahlreiche starke Solitär- und Lindengruppen bereichern das Landschaftsbild im Jura und in vielen Dörfern und Städten, wobei die Sommer-Linde zahlenmäßig der Winter-Linde weit überlegen ist. Christian Wolf ansporn Frühjahr/Sommer 2016 -9- Spannende Aktionen Naturerlebnisse und Teamerfahrungen bietet das Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum HAUS AM HABSBERG schon seit Bestehen der Umweltstation an. Heuer jedoch wurde zum ersten Mal ein Outdoor-Abenteuer speziell für Mädchen konzipiert. Von Mittwoch, 3. August bis Donnerstag, 4. August 2016 können Mädchen im Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren einen unvergesslichen Aufenthalt am und um das HAUS AM HABSBERG genießen. Warum Mädels besonders für Outdoor-Abenteuer geeignet sind, erleben die Teilnehmerinnen nicht zuletzt, wenn sie gemeinsam mit den beiden Erlebnispädagoginnen Sabine May-Lazarus und Elisabeth Altmann das Feuer entfachen. Die Teilnehmerinnen dürfen sich auf viele spannende Aktionen freuen: Orientieren im fremden Gelände, Slack-Line und Niedrigseilelemente, Drei-Gänge-Menü am Lagerfeuer und eine abschließende Nachtwanderung. Im Vordergrund des Ferienangebots stehen das aktiv und kreativ Werden in der Natur, der Austausch mit Gleichaltrigen, Spaß ha- Natur + Landschaft Sommer, Sonne, Teamerlebnis Ein Outdoor-Abenteuer speziell für Mädchen Paula reicht Lena Käse über einen Ast; ein Seil wird gespannt und der Brotkorb gelangt so von einem zum anderen Baum! „Gibt es noch Tomaten?“ Paula und Lena lassen es sich schmecken - in rund zwei Metern Höhe über der Erde. Zehn Mädels haben es sich auf zwei Bäumen gemütlich gemacht, genießen die Aussicht und ihr luftiges Picknick. Solche und andere Erlebnisse bietet unser Outdoor-Abenteuer für Mädchen. Gewöhnliches ungewöhnlich gestalten, die Natur als Schatz wahrnehmen und im Mittelpunkt: die Erlebnisse jeder einzelnen Teilnehmerin. Natur + Landschaft - 10 - ben, aber auch Teamherausforderungen an- und Verantwortung übernehmen. Dabei lernen die Teilnehmerinnen sich selbst und ihre Umwelt besser kennen. Grundqualifikation Erlebnispädagogik Entstanden ist die Idee zum Outdoor-Abenteuer für Mädchen aus der Fortbildung „Erlebnispädagogische Grundqualifikation“, die beide Referentinnen im vergangenen Jahr gemeinsam abgeschlossen haben. Die Fortbildung wurde 2015 erstmalig nur für den Landkreis Neumarkt i.d.OPf. vom Kreisjugendring Neumarkts mit Unterstützung der REGINA GmbH und des Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege Oberpfalz angeboten. Das KAP-Institut für Outdoor, Teamtraining und Erlebnispädagogik aus Regensburg wird die mehrteilige Seminarreihe ab Herbst 2016 größtenteils am HAUS AM HABSBERG erneut durchführen. Ziel der einzelnen Module ist es, erlebnispädagogische Grundelemente kennen und gezielt einsetzen zu lernen. Die Förderung sozialer Kompetenzen über Abenteuer und in der Natur für alle Altersstufen steht im Vordergrund. Dabei werden Methoden eingeübt, die „direkt vor der Haustür“ angewendet werden können. Auch der Umgang mit verschiedenen Verhaltensauffällig- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 keiten sowie mit Mobbing wird thematisiert. Anmeldung und Information Haben wir ihr Interesse an „Sommer, Sonne, Team er lebnis – Ein Outdoor-Abenteuer speziell für Mädchen“ geweckt? Dann melden Sie sich für einen der 15 Plätze bis spätestens 20.Juli bei uns an. Sie erhalten daraufhin umfassende Informationen zum Hintergrund und Organisation sowie eine Pack- und Checkliste. Das Wichtigste in Kürze: Sommer, Sonne, Teamerlebnis Outdoor-Abenteuer für Mädels Datum und Uhrzeit Mittwoch, 03.08.2016, 10:00 Uhr bis Donnerstag 04.08.2016, 11:00 Uhr Betreuer Elisabeth Altmann, M.A. Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Erlebnispädagogin Sabine May-Lazarus, Dipl. Biologin, Erlebnispädagogin, Kosten 45 € inkl. Übernachtung und Verpflegung (Vorab-Überweisung) Kontakt: Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum HAUS AM HABSBERG Elisabeth Altmann, 09181 / 470 – 339 ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 11 - Die Bemühungen um den Nachwuchs in den Obst- und Gartenbauvereinen, die der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. e.V. seit nunmehr 20 Jahren vorantreibt, tragen deutlich Früchte. Werner Thumann, Geschäftsführer des Kreisverbandes und Landesjugendbeauftragter der bayerischen Obst- und Gartenbauvereine, setzt sich für die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit auf Kreis- und Landesebene ein. Im Kreisverband Neumarkt i.d.OPf. wird er zusätzlich von der Kinder- und Jugendbeauftragen Daniela Partl und von Kreisfachberaterin Christa Englhard unterstützt. Kinder- und JugendgruppenbetreuerInnen erhalten sowohl theoretisch als auch praktisch Hilfen und Tipps, Seminare und Workshops liefern Anregungen und es können sogar Referenten aus dem Kinder- und Jugendarbeit gebucht werden. Das frühe Heranführen von Kindern an die Natur und an Naturkreisläufe, ihre Sensibilisierung für Heimat und Kultur, ist das grundlegende Anliegen. Dabei ist es besonders anerkennenswert und vorbildlich, wenn sich ehrenamtliche Kinderund JugendgruppenbetreuerInnen der Aufgabe widmen, Kinder für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zu begeistern und damit Natur + Landschaft „Gartenstrolche, Junges Gemüse, Kleine Zwetschgen“ Die Kinder- und Jugendgruppen in den Obst- und Gartenbauvereinen Natur erleben und Nachhaltigkeit lernen Sie heißen Gartenpiraten, Biobande, Junges Gemüse, Ökofüchse, Wilde Hummeln, Kleine Zwetschgen, oder Dreckspatzen und ihre Zahl ist beeindruckend: Mehr als 600 Kinder werden in den 37 Kinder- und Jugendgruppen der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis betreut und an die Natur herangeführt. Natur + Landschaft - 12 - wichtige Akzente für eine nachhaltige Umweltbildung setzen. Die Kinder- und Jungendarbeit in den Obst- und Gartenbauvereinen ist eine große Aufgabe und eine große Chance, denn Garten- und Naturkompetenz gehen zunehmend verloren, altes Wissen verschwindet, wenn es nicht weitergegeben wird. In den Obst- und Gartenbauvereinen gibt es einen bedeutenden Fundus an Naturwissen und Gartenkompetenz und kaum irgendwo könnte besser eine Brücke zwischen Alt und Jung geschlagen werden. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 So phantasievoll und kreativ wie die Namen der 37 OGV Kinder- und Jugendgruppen klingen, so vielseitig und ideenreich sind auch die Aktionen, die durchs ganze Jahr in den Gruppen stattfinden. Gemeinsam werden Kinder und Jugendliche aktiv für Heimat, Kultur und Natur, im Vordergrund steht dabei das Motto: „Natur erleben und Nachhaltigkeit lernen“ Einen kleinen Einblick in die praktischen Aktivitäten erhalten sie mit den folgenden Bildern: OGV Kinder- und Jugendgruppen: ansporn Frühjahr/Sommer 2016 OGV Kinder- und Jugendgruppen gemeinsam aktiv für Heimat, Natur und Kultur - 13 - Wenn sie jetzt neugierig geworden sind und Interesse an Natur- und Umweltbildung haben, wenden sie sich an die Geschäftsstelle der Obst- und Gartenbauvereine, dort erhalten Sie eine Liste der Kinder- und Jugendgruppen im Landkreis Neumarkt. Oder besuchen Sie unsere Homepage, unter www.gartenbauvereine-neumarkt.de finden sie viele weitere interessante Informationen rund um die Obst- und Gartenbauvereine und ihre Kinder- und Jugendgruppen. Bei allen Fragen und Anregungen stehen Ihnen folgende Ansprechpartner für Kinder- und Jugendarbeit an der Geschäftsstelle des Kreisverbandes zur Verfügung. Natur + Landschaft Ihre Ansprechpartner: Werner Thumann, Geschäftsführer, Landesjugendbeauftragter Telefon (09181) 470 337 E-Mail: [email protected] Christa Englhard, Kreisfachberaterin Gartenbau, Landespflege und Umweltbildung Tel. (09181) 470326 E-Mail: [email protected] Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. e.V., Nürnberger Str. 1, 92318 Neumarkt i.d.OPf. Christa Englhard Natur + Landschaft - 14 - ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Kompost statt Torf Rettet die Moore Bereits in den vergangenen Jahren haben der BN, der BUND und auch der LBV massiv für Gartenerde ohne Beimischung von Torf geworben. Dieses Plädoyer für torffreie Gartenerde ist aber bereits seit Jahrzehnten Programm beim BN! Aber immer noch wird in Deutschland auf einer Fläche von 30000 ha Torf abgebaut und schaut man nach Norden, dann sieht es dort noch viel schlimmer aus: der größte Teil des in Deutschland verwendeten Torfs stammt aus dem Baltikum und Russland. Allein in Estland werden jährlich bis zu 1,5 Millionen Tonnen Torf abgebaut! In den letzten 20 Jahren haben sich deutsche und andere westeuropäische Firmen im Baltikum diesen Rohstoff gesichert, um den expandierenden Gartenbau in Europa zu bedienen. Leider steht trotz der bislang geleisteten Forschungsarbeit für den Erwerbsgartenbau noch kein Ersatzsubstrat zur Verfügung. Anders sieht dies für den Hobbygärtner aus – hier gibt es gute Alternativen zum Torf. Trotzdem stapeln sich in Gärtnereien und Baumärkten die torfhaltigen Gartenerden. Und so verschwinden Jahr für Jahr weitere grandiose Landschaften mit einer hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenwelt. Vom Aussterben bedrohte Arten wie die Sumpfohreule und das Birkhuhn verlieren ihre letzten Rückzugsgebiete. Wollgras, Sonnentau und Kreuzotter kennt kaum noch jemand. Aber nicht nur die Artenvielfalt verschwindet, die Moore leisten durch ihre enorme Kohlenstoffspeicherkapazität einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die Bedeutung der Moore für den Klimaschutz wird global und auch in Deutschland bisher noch deutlich unterschätzt. Moore bedecken nur 3 % der Erde, aber speichern doppelt soviel Kohlenstoff wie alle Wälder unserer Erde. In deutschen Mooren werden durch Trockenlegung und Abbau jährlich 42 Millionen Tonnen an CO2 freigesetzt und erhöhen dadurch den Treibhauseffekt. Das entspricht rund 4,5 % der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands. Nur intakte Moore können Kohlenstoff speichern. Doch nur noch knapp ein Prozent der Moore in Deutschland kann man als „natürlich“ bezeichnen. Deshalb hatte der BN gemeinsam mit dem Landratsamt, dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt und dem LBV die Ausstellung „Kompost statt Torf – Rettet die Moore“ nach Neumarkt geholt und vom 5.4. – 28.4 im Foyer des Landratsamtes gezeigt. Alfons Greiner Bund Naturschutz ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 15 - Bodenverbesserung Zur Pflanzung von Gehölzen war es üblich Torf in die Pflanzerde zu mischen. Allerdings ist hier kein sichtbarer Erfolg gegeben. Torf versauert den Boden und er zersetzt sich bald, so dass keine Wirkung mehr da ist. Wer schwere Böden verbessern möchte, sollte kräftig Sand einmischen. Dadurch wird der Boden dauerhaft durchlässiger. Zur Bodenverbesserung gibt es zum Torf bessere Alternativen. An erster Stelle ist der Kompost zu nennen. Gut hergestellter Kompost aus dem Garten ist ein hervorragendes Bodenverbesserungsmittel. Er liefert neben Nährstoffen viele andere Wirkstoffe, die für eine gesunde Pflanzenentwicklung förderlich sind. Mit einer Gabe von 1-3 l Kompost pro m² ist der Grundnährstoffbedarf unserer Gartenpflanzen bereits gedeckt. An zweiter Stelle sei der Anbau von Gründüngungspflanzen erwähnt. Durch den regelmäßigen Anbau lässt sich die Bodenstruktur langfristig verbessern. Die Gründüngung liefert Nährstoffe, Natur + Landschaft Gärtnern ohne Torf Heutzutage wird auch im Hobbygarten Torf verwendet. Gut 3 Mio. m³ sind es alljährlich. Ob als Bodenverbesserungsmittel oder in Erdmischungen für die Anzucht und Kultur unserer Pflanzen. Torf ist ein hochwertiger Rohstoff aus bedeutsamen Lebensräumen. Er ist zu schade, um im Garten angewendet zu werden (siehe Pressenotiz zur Aktion). Erdhersteller bieten deshalb schon vielfältige Alternativen. Durch den Verzicht auf Torf im Garten können wir einen Beitrag zum Erhalt der wertvollen Moore als Lebensräume für Pflanzen und Tiere leisten und erbringen wir einen Beitrag zum Klimaschutz. Natur + Landschaft - 16 - baut den Humusgehalt auf und dient dem Bodenleben. Je nach Bodenart und Jahreszeit lassen sich unterschiedliche Mischungen einsetzen. Dürfen die Pflanzen blühen, locken sie Insekten in den Garten. Blumenerden Wer fertige Blumenerden kauft, sollte darauf achten, dass diese auch wirklich als torffrei deklariert sind. Nur solche enthalten keinen Torf. Sie werden hergestellt aus Rindenhumus, Holzfasern, Grüngutkompost und anderen organischen Zuschlagstoffen, die alle die Aufgabe haben den Torf mit seinen positiven Eigenschaften zu ersetzen. Daneben werden auch mineralische Stoffe wie Ton, Sand oder Blähton beigemischt. Deshalb sind solche Erden oft schwerer als Torferden, was sich auf die Standfestigkeit unserer Topfpflanzen günstig auswirkt. Wichtig ist auch, dass die Erden nicht über lange Zeit in den Säcken herumliegen, da sich hier die Nährstoffe abbauen und Abbauprozesse ablaufen. Mit Qualitätserden macht man in der Regel die besten Erfahrungen, so dass unsere Pflanzen problemlos wachsen. Achten sie auf ein RAL – Gütezeichen. Im Gegensatz zu Torferden ist die Pflege der Pflanzen den veränderten Bedingungen anzupassen. Beim Gießen und Düngen gilt es achtsam zu sein. Oft können die Erden das Wasser nicht so gut halten. Daraus erwächst auch der Vorteil, dass sich an der Oberfläche weniger Moose und Samenunkräuter ansiedeln. Man darf sich von einer trockenen Oberfläche nicht täuschen lassen. Wenn man mit dem Finger in die Erde bohrt spürt man, wie feucht das Substrat noch ist. Wichtig ist es seine Pflanzen zu beobachten, ob sie zügig wachsen. Wenn die Blätter leicht hellgrün bis gelblich ansporn Frühjahr/Sommer 2016 werden, zeigen sie uns meist Bedarf an Stickstoff an. Durch eine organische flüssige Düngung ist hier schnell Abhilfe zu schaffen. Wer experimentierfreudig ist und die Bedürfnisse der Pflanzen kennt, kann durch eigene Erdmischungen mit gesiebter Gartenerde, Kompost, Maulwurfhügelerde, Lauberde und Sand auf den Zukauf von Erden verzichten. Früher war es in den Gärtnereien übliche Praxis für die unterschiedlichen Kulturen sich die Erden selber zu mischen. Franz Kraus Kreisfachberater ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 17 - Natur + Landschaft Deusmauer um 1900. Früher – Heute Das Dorf Deusmauer Deusmauer, aufgenommen am 11. November 2015. Die „Kircherwiesen und Graswiesen“ wie sie früher hießen waren noch unbebaut und wurden damals noch abgemäht, so dass sich eine besondere Moor-Flora und -Fauna gut entwickeln konnte. Werden solche Flächen heute nicht mehr gemäht verschwinden innerhalb kürzester Zeit wertvolle Arten, wie z. B. die Himmelsleiter oder das Gewöhnliche Sumpf-Läusekraut, ebenso wenn Wiesen im Randbereich des Moores gedüngt werden. Dekan L. Graf zu Lengenfeld beschreibt in seinem Buch über die Helfenburg: Der Mühlbach zu Deußmauer, genannt der „Klapferer“, treibt eben dort zwei Mühlen und fällt sofort in dieselbe Laber. Eben dort fließen in diese ein der „Sandbrunnen“ und der Brunnen am „Hainbügel“. Der Mühlbach Wie aus einer anderen Welt scheint dieses Foto zu sein als um 1900 der Fotograf das Bild an der Weißen Laber bei Deusmauer machte. Es war damals etwas Besonderes wenn ein Fotograf Aufnahmen nicht nur von Gebäuden in den Ortschaften machte, sondern auch die Landschaften berücksichtigte. So versammelten sich viele Menschen aus Deusmauer an den Graswiesen nahe der Günchinger Straße. Natur + Landschaft - 18 - floss früher südlich und heute nach seiner Verlegung nördlich der Kirche und mündet nördlich der Laberbrücke in die Laber. Die anderen historischen Ortsbezeichnungen sind heute auf keiner Karte mehr zu finden. Noch war 1963 nicht mit dem Bau der Autobahn Nürnberg-Regensburg begonnen. Im Moorbereich sind die Spuren der früheren Bewirtschaftung durch Nutzung von Gras, Schilf und Sauergräsern erkennbar. Der Erlenbewuchs war 1993 noch deutlich geringer als auf dem Luftbild zu erkennen ist. Die Trasse der Autobahn verläuft von Nordwesten nach Südosten dammartig schräg durch das Deusmauerer Moor und zerstörte beim Bau wertvolle Feuchtflächen. Zusätzlich wurde der Grundwasserzug des Moores unterbrochen. Der bis 10 m mächtige Niedermoortorfkörper des Himmelsleiter caeruleum). ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Luftbild vom 14. September 1963, bei Deusmauer. (Polemonium Deusmauerer Moores bildete sich über einem Wasser stauenden Ton- Gewöhnliches Sumpf-Läusehorizont des Opalinusto- kraut (Pedicularis palustris). nes. Das ganze Moor hat von Dietkirchen bis südlich Lengenfeld ein Gefälle von nur 16 m. Nach den C-14 Untersuchungen des Torfmaterials, die, anlässlich des Baus der Autobahn Nürnberg-Regensburg, angestellt wurden, bildeten sich die Torfablagerungen etwa im Zeitraum zwischen 5300 und 2000 Jahre vor unserer Zeit. Hier war das Tal der Schwarzen Laber demnach schon zur Keltenzeit versumpft. Es wird vermutet, dass sich das Wort „Deusmauer“ aus der keltischen Sprache ableitet und so viel wie „große Dickung oder großer Wald“ bedeutet und in der Jägersprache ein guter Wildeinstand ist. Im Luftbild von 1995 zeichnet sich ab, dass sich der Siedlungs- und Gewerbebereich immer mehr in das Deusmauerer Moor frisst. Auch in jüngster Zeit wurde ein Gewerbebetrieb haarscharf an das Moor gebaut. So wird scheibchenweise der Rand eines Naturschutzgebietes bebaut, eingeengt oder seiner Natürlichkeit beraubt. Die größten Verluste Luftbild vom 18. Mai 1993 mit der Autobahn bei Deusmauer. Luftbild vom 25. Juli 1995, Deusmauer. musste das NSG Deusmauerer Moor durch den Bau der Autobahn Ende der 1960iger Jahre quer durch das Moor hinnehmen. Anstatt das Moor zuzuschütten wäre eine Brücke über das Moor sinnvoller gewesen. Es stellt sich immer wieder die Frage. Wer schützt eigentlich ein Naturschutzgebiet? Christian Wolf ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 19 - Tourismus Die Dauerausstellung in der Obermühle Mühlbach Stein.Wasser.Höhle. Museen im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Tourismus - 20 - Das Jurahaus – Ensemble Obermühle ist eines der wenigen noch erhaltenen Ensembles in Jurahaus-Bauweise und in seinen Denkmaleigenschaften überregional bedeutsam. Das Ensemble wurde von der Familie Martiny von 2007 bis 2015 umfassend instandgesetzt. Die Hauptgebäude wurden 1810-1812 auf älteren Vorgängerbauten errichtet. Das Ensemble besteht aus insgesamt vier Gebäuden: Der Wohn- und Mühltrakt, der Steinstadel, der ehemalige Sägemühlstadel und das Badhaus. Weitere Bauwerke sind der Quellteich mit seinen vier Wehren und dem eisernen Wasserrad sowie eine hölzerne Brücke über das Wehr. Im Mühltrakt sind noch die historische Mechanik des Wasserrades und ein Teil der Mühlenausstattung vorhanden. Die Gebäude sind bis Ende 2015 alle mit Stein gedeckt: Das Wohn-/ Mühlgebäude und der Steinstadel mit Kalkplatten, der verbretterte Sägemühlstadel, das Badhaus und die Wehrbrücke mit steinernen Zwicktaschen. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Im Steinstadel und einem Teil des Sägemühlstadels ist die Ausstellung Stein.Wasser.Höhle zu sehen. Sie beschreibt die Geschichte der Obermühle, die bis ins Mittelalter zurückreicht, ihre Instandsetzung und die Kennzeichen der Jurahäuser im Allgemeinen. Sie verdienen als einmalige Hauslandschaft der Altmühlregion besondere Beachtung. Im vorderen Raum des Sägemühlstadels sind das Wasserrad und die Wehre des Quellteichs zu sehen sowie einige archäologische Funde des alten Mühlen- und Wehrbetriebs. In den beiden Gewölberäumen im Erdgeschoß des Steinstadels, ehemalige Stallräume, präsentieren die Höhlenforscher der Karstgruppe Mühlbach e.V. ihre Forschungsergebnisse aus der Mühlbachquellhöhle, die ihren Ausfluss auf dem Mühlengrundstück hat. Unter dem mittleren Raum fließt sichtbar der Triebwerkskanal durch und stellt damit die Verbindung zur Mühlbachquellhöhle her. Der Steinstadel und die Ausstellung im Sä gemühlstadel sind täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.Der Ausstellungsraum steht außerdem auch für Veranstaltungen zur Verfügung: für Wechselausstellungen, Kleinkunst, Familienfeiern. Eintrittspreise: Erwachsene 3 €, Kinder ab 6 J., Schüler & Studenten 1 € Obermühle Jurahaus-Ensemble Mühlbach Eva Martiny Obermühlenweg 3 OT Mühlbach 92345 Dietfurt a.d.Altmühl www.obermuehle-muehlbach.de ansporn Frühjahr/Sommer 2016 LÄNGE: 12,8 km ZEIT: 3,2 Std. HÖHENPROFIL: Summe Steigungen: 245,6 Meter; Summe Gefälle: 245,6 Meter - 21 - Tourismus Zum Greifen nah: Wanderung auf dem Dach der Mühlbachquellhöhle Acht Tagesrundwanderwege hängen allein im Landkreis Neumarkt am Qualitätsweg Jurasteig. Unsere erste Jurasteig-Schlaufe die wir Ihnen vorstellen möchten ist der Schlaufenweg Nr. 6: Die Höhlenkundliche Schlaufe Tourismus - 22 - Die Höhle im Mühlbach wurde erst im Jahre 2001 entdeckt und stellt die einzige wasseraktive Flusshöhle der Fränkischen Alb dar. So spektakulär die Mühlbachquellhöhle auch sein mag, sie kann leider nur von Speläologen mit Spezialequipment besucht werden. Die gute Nachricht: Auf völlig ungefährliche Weise ermöglicht eine Wanderung auf der Höhlenkundlichen Schlaufe höchst interessante Einblicke zu der rund 100 Meter unter der Oberfläche gelegenen Karsthöhle. Auf 15 Schau- und Übersichtstafeln der Karstgruppe Mühlbach e.V. findet sich entlang des Weges Wissenswertes zur Mühlbachquellhöhle, zum Thema Geologie, Höhlenkunde (Speläologie) und Geomorphologie. Nach dieser lehrreichen Wanderung weiß der wissensdurstige Wanderer, was sich hinter ominös klingenden Wortgebilden wie „Hungerbrunnen und Donnerdom“ versteckt. Ponordolinen und Schlucklöcher werden plötzlich zu einem Teil der erlebten Landschaft. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Der Weg führt von der Mühlbachquelle in Mühlbach zunächst über die Mühlbachschlucht auf die Hochfläche hinauf, im weiteren Verlauf geht es ohne größere Steigungen meist durch den Wald. Einkehrmöglichkeiten finden sich in Mühlbach und Eutenhofen, das über einen gut halbstündigen Abstecher, etwa 500 Meter nach Tafel 10 erreichbar ist. Diese Schlaufe ist mit der Markierung Nr. 6 (grüne Schrift auf gelbem Grund) des Naturparks Altmühltal ausgeschildert. An den Infotafeln finden Sie ferner die Markierung als „Höhlenkundliche Schlaufe“ mit dem Jurasteig-Logo. Weitere Informationen zur Wanderung unter www. jurasteig.de; Informationen zur Quellhöhle und zu Führungen auf www.muehlbachquellhoehle.de Christine Riel Tourismusbüro des Landratsamtes www.tourismus-landkreis-neumarkt.de ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 23 - Kindertagesstätte und Energiezentrale Im April 2015 konnte die gemeinsame Kindertagesstätte von Stadt, Landkreis und Klinikum Neumarkt an der Dr.-Kurz-Straße in Betrieb genommen werden. Hier stehen insgesamt 98 Kinderbetreuungsplätze in unmittelbarer Kliniknähe zur Verfügung. Ebenfalls noch in 2015 konnte die Erneuerung des Energiekonzeptes am Klinikum abgeschlossen werden. Nach einer Bauzeit von einem Jahr wurde die Wärme-, Warmwasser-, Dampf- und Kälteversorgung mit Investitionskosten von ca. 4,5 Mio. € komplett neu aufgestellt. Diese werden sich jedoch durch jährliche Betriebskosteneinsparungen im mittleren sechsstelligen Bereich bald amortisieren. Auch aus ökologischer Sicht ist nach Fertigstellung der Gesamtmaßnahme eine deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen zu erwarten. Gesundheit Baumaßnahmen am Klinikum Neumarkt 75 Mio. € für die Zukunftsfähigkeit der Krankenversorgung Ein Krankenhaus befindet sich in einem steten Wandel, um den ständigen Änderungen der Rahmenbedingungen, sei es demographischer, finanzieller, gesetzgeberischer Art bzw. dem medizinischen Fortschritt geschuldet, gerecht zu werden. Dieser Wandel macht kontinuierlich bauliche Maßnahmen notwendig. Ansonsten können die notwendigen Kapazitäten und prozessorientierten Voraussetzungen nicht geschaffen werden. Das Klinikum Neumarkt hat in den kommenden fünf Jahren erneut mehrere Herkulesaufgaben zu schultern. Bis zu 75 Mio. € werden hierzu in die Hand genommen. Gesundheit - 24 - 6. Bauabschnitt Auch der 6. Bauabschnitt am Klinikum Neumarkt schreitet zügig voran. Im September 2015 erfolgte die Inbetriebnahme des sog. Bauteils C, dem zweigeschossigen Anbau in Richtung Holzheim. In diesem sorgt die Aufnahmestation mit 16 Betten für eine deutliche Entlastung bei den stationären Aufnahmen. Die EDV und Technik sind im Untergeschoss des Neubaus untergebracht. Um Normalpflegestationen und Notaufnahmen vor allem außerhalb der Kernarbeitszeiten zu entlasten, hat sich bundesweit in den letzten Jahren die Etablierung von Aufnahmestationen durchgesetzt. Ziel dieser Station ist es in erster Linie, die medizinischen Abläufe und die Aufnahmeprozesse zu verbessern. Hierdurch wird der Spät- und Nachtdienst auf den Normalpflegestationen und der Notaufnahme spürbar entlastet. Zudem besteht eine Überwachungsmöglichkeit vor der Indikationsstellung einer stationären Behandlung, die bis zum Abschluss der gesamten Diagnostik bis zu sechs Stunden andauern kann. Die interdisziplinäre Diagnostik ist durch die organisatorische und räumliche Anbindung an die Notaufnahme jederzeit gewährleistet. Neben der Aufnahmestation mit 16 Betten profitieren auch die EDV und Technische Abteilung des Hauses von den neuen Räumlichkeiten im Untergeschoss. Endlich steht eine moderne Infrastruktur für zwei enorm wichtige interne Dienstleister im Klinikum zur Verfügung. Bereits im Rohbaustadium befindet sich der zweite neue Baukörper. Er bewegt sich von dem im Jahr 2000 in Betrieb genommenen Kopfbau im Norden Richtung Kanal. Der Wirtschaftshof wird bis über die bestehende Heizzentrale überspannt. Ein „Standfuss“ im Wirtschaftshof sorgt für die notwendige statische Versteifung. Im 1. Obergeschoss wird eine neue Intensivstation mit 22 Betten und die Etablierung einer Intermediate-Care-Station (IMC) mit 20 Betten umgesetzt. Eine IMC ist das Bindeglied zwi- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 schen der Intensiv- und Normalpflege. Nicht auf die gesamte Länge wie im 1. OG werden in den Etagen 2, 3 und 4 die A-Stationen erweitert und direkt an den Bestand angeschlossen. Hier werden verschiedene Büro-, Funktions- und Untersuchungsräume untergebracht, deren Bedarf sich in den letzten Jahren durch die Ausweitung des medizinischen Leistungsspektrums ergeben hat. Nach Inbetriebnahme der beiden Baukörper Ende 2017 kann der Abbruch des Altbaus von 1837 erfolgen. Das Konzept sieht eine Verlagerung der Liegendkrankenzufahrt von der Ost- auf die Westseite der Notaufnahme vor. Nach dem späteren Abbruch ist dann eine direkte Zufahrt für die Rettungsfahrzeuge von der Nürnberger Straße aus möglich, ein deutlicher Zeitgewinn und eine wichtige Entlastung des Wohngebiets im Norden. Die Gesamtkosten von über 25 Mio. € werden über das Krankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern finanziert. Sanierung des Personalwohnheims Ein kliniknahes Personalwohnheim ist für die Personalrekrutierung und –bindung ein wichtiger Standortfaktor. Das 1973 in Betrieb genommene Personalwohnheim befindet sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Daher besteht hier dringender Handlungsbedarf. Ab April 2016 wird dieses Wohnheim einer Generalsanierung unterzogen und sogar um ein weiteres Geschoss ergänzt. 83 Wohneinheiten stehen dann Ende 2017 für die Auszubildenden, Praktikanten und Beschäftigten des Klinikums zur Verfügung. 4,5 Mio. € werden hierfür in die Hand genommen, um attraktive Wohnräume anbieten zu können. 7. Bauabschnitt Eine weitere Großmaßnahme wirft bereits ihre Schatten voraus. Sie wird von 2017 bis 2020 mit ca. 45 Mio. € die bislang aufwändigste sein. Der Zentral-OP, die zentrale Sterilgutversorgungsabteilung sowie die Entbindungsabteilung werden erweitert und teilweise saniert. Zudem werden in einem zusätzlichen Baukörper stationäre und teilstationäre Strukturen für die Akutgeriatrie, die Altersmedizin, geschaffen. Ein Förderantrag für das Krankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern wurde Ende 2015 eingereicht. Oliver Schwindl Klinikum Neumarkt ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 25 - Senioren Liebe Anspornleser, auch im Rahmen des neuen „Qutfits“ des Ansporns wollen die IGSler die Reihe Seniorenpolitik in den Landkreisgemeinden fortsetzen. Für diese Ausgabe hat das Team die Gemeinden Mühlhausen-Seubersdorf-Pyrbaum ausgewählt. Dies sind Gemeinden mit eher wenigen oder auch nur kleinen Ortsteilen, kompakt und gebietsmäßig übersichtlich. Mühlhausen umfasst 21 Ortsteile wobei sich hierunter viele Mühlen wie die Aumühle, Belzlmühle, Gänsmühle und die Sandmühle befinden. Seubersdorf umfasst 8 Gemeindeteile und Pyrbaum als westlichste Gemeinde im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. hat 14 Ortsteile, ebenfalls mit 2 Mühlen und kleineren Ortsteilen. Auch bezüglich der Einwohnerzahlen sind die drei Gemeinden in etwa vergleichbar. Wir bedanken uns für die Bereitwilligkeit der Gemeindeverwaltungen unseren Fragebogen zu beantworten. Sicher werden die Ergebnisse dieser Befragungen auch in der weiteren Zukunft für die Fortentwicklung von seniorenpolitischen Themen eine wertvolle Unterstützung sein. Ihre IGsl-Mitarbeiterin Karin Larsen-Lion „Seniorenpolitische Werkstattgespräche“ Die bayerische Staatsregierung sucht den Bürgerdialog Am 26.10.2015 fuhren 8 ausgewählte Seniorenbeauftragte und interessierte Senioren aus dem Landkreis Neumarkt i.d.OPf. zu „Werkstattgesprächen“ nach Regensburg. Dazu hatte das bayerische Sozialministerium eingeladen. Engagierte und erfahrene Bürger/innen sollen im Rahmen von „seniorenpolitischen Werkstattge sprächen“ in Regensburg, Nürnberg und München (Herbst/Winter 2015) ihr Erfahrungswissen in der Seniorenarbeit einbringen. Die Bündelung der Ergebnisse und Entwicklung der Leitlinien ist 2016 und die Veröffentlichung ist Mitte 2017 geplant. Beim ersten Werkstattgespräch (Regionen Niederbayern/Oberpfalz) in Regensburg wurde der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. durch erfahrene Senioren aus allen Teilen des Landkreises und auf vielen Gebieten der Seniorenarbeit tätig darunter auch drei IGsler, gut vertreten. 2. Ergebnisse des Workshops Entsprechend der drei Schwerpunktthemen wurden 3 Arbeitsgruppen zur Bearbeitung gebildet. 1. Worum geht es? Die bayerische Staatsregierung plant die Erstellung so genannter Leitlinien „Aktiv und selbstbestimmt - älter werden in Bayern“ mit drei Schwerpunkten wie folgt zu entwickeln: Teilhabe älterer Menschen Kommunale Seniorenpolitik Wohnen im Alter Zu Ihrer Information, sehr geehrter Leser, eine kurze Zusammenfassung der jeweiligen Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Folgenden: 2.1. Zum Thema: Teilhabe älterer Menschen wurde erarbeitet: • Unterstützung durch das Ministerium beim Thema Mobilität (die Sicherstellung der Mobilität wird gerade auf dem Lande als zentrales Thema angesehen) • Bildung eines funktionierenden Scharniers zwischen Seniorenbeauftragtem – Politik (Kommune) – Zivilgesellschaft Senioren - 26 - • „Kümmerer “- Koordination, hauptberuflich, auf Landkreisebene • Schulungen für Kümmerer und Seniorenbeauftragte • Flächendeckende Barrierefreiheit: öffentlich und privat • Nicht alles ehrenamtlich betreiben, zumindest für angemessene Aufwandsentschädigung sorgen • Förderung der Seniorenarbeit in gleicher Weise wie die Jugendarbeit: gesetzlich verankern (z. B. Bayerische Gemeindeordnung BayGO; Baurecht) • Wertschätzung pflegen, Leistungen anerkennen und Ehrungen durchführen Zum Thema Kommunale Seniorenpolitik sollten von den Teilnehmenden vor allem folgende Frage diskutiert werden: • Seniorenarbeit als gesetzliche Pflichtaufgabe verankern (z. B. Bay. GO) • Mehr Mitsprache von Seniorenvertretern (direkt gewählte ältere Menschen) • Mehr und besseres Miteinander von Verwaltung der Kommune und Ehrenamtlichen (Dabei sollte eine gute Kommunikation sichergestellt sein) • Seniorenpolitische Gesamtkonzepte: • Defizite bei konkreter Umsetzung feststellen • Seniorenpolitische Gesamtkonzepte: • laufende Aktualisierung und Evaluation (dafür Ressourcen bereitstellen (Orga, Personal) • Seniorengerechtes Umfeld (z.B. Parkplätze für ältere Menschen bereitstellen) • Freiwillige Führerscheinabgabe durch Freifahrten mit dem ÖPNV belohnen • Erste Hilfe-Kurse für ältere Menschen anbieten • Wegweiser für ältere Menschen erstellen Zum Thema Wohn- und Betreuungsformen im Alter wurde aufgezählt: • Umfangreiche Unterstützung im eigenen Zuhause gewünscht • Verkleinern ja, aber im vertrauten Umfeld!! (Wohnungen oft zu groß, aber bei Verkleinerung im eigenen Haus bzw. in der eigenen Wohnung sind zumeist keine Untermieter / Fremden gewünscht) • Soziale, pflegerische und bauliche Infrastruktur fürs Wohnen zu Hause ist extrem wichtig. Von Fahrdiensten über Nahversorgung, Barrierefreiheit, Begegnungsräumen, ärztlicher Versorgung usw. reichten hier die Antworten • Der Vereinsamung im Alter ist durch entspre- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 chende Maßnahmen entgegen zu wirken • Über Fördermöglichkeiten muss noch stärker informiert werden • (z.B. Betreutes Wohnen oder Möglichkeiten der altersgerechten Sanierung im Haus bzw. der Wohnung) • Lebendige Ortszentren sind wichtig und müssen deshalb erhalten bleiben • Gleichstellung von professionellen hauswirtschaftlichen Leistungen herbeiführen, so dass mit den Pflegekassen abgerechnet werden kann. • Auch damit kann ein Wohnen zu Hause erleichtert werden. • Beratung für Kommunen anbieten, wie es gehen kann • (z.B. Aufbau Nachbarschaftshilfen, neue Wohnformen, Nahversorgung etc.) 3. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus dieser Veranstaltung ziehen? Die Herausforderungen sind in allen Kommunen ähnlich, die Lösungsansätze und der Umsetzungsgrad sehr unterschiedlich. Wie viele von den in den Ergebnissen manifestierten Forderungen und Wünschen letztendlich in die Leitlinien der Staatsregierung einfließt, bleibt abzuwarten. Ein unabdingbarer Inhalt dieser Leitlinie, die möglichst schnell erstellt werden sollte, ist die Schaffung von Rahmenbedingungen (inklusive entsprechender Förderungen), die über bereits bestehende Möglichkeiten der Hilfestellungen hinausgehen. Nur dann kann eine weiterführende Seniorenpolitik in den Kommunen den Anforderungen und Notwendigkeiten für ein selbstbestimmtes Leben bis in höhere Alter dieser wachsenden Bevölkerungsgruppe gerecht werden. Ein positiver Nebeneffekt dieser Veranstaltung war der gegenseitige Erfahrungsaustausch und das Kennenlernen von Personen, die sich ebenfalls Gedanken über die Zukunft machen und zur konstruktiven Zusammenarbeit mit den Ministerien bereit sind. Damit ist gewährleistet, dass Politik nicht nur „vom grünen Tisch“ aus gemacht wird, sondern die tatsächlichen Bedürfnisse von der Basis eingebracht werden. Ihr IGSl-Mitarbeiter Wolfgang Fesich Senioren - 27 - ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Fragen zur Seniorenpolitik Mühlhausen Nr. Frage Wohnraumsituation 1 Wohnstruktur der Gemeinde, Ein- und Zweifamilienhäuser, Miethäuser usw. 2 Barrierefreiheit in diesen vorhandenen Wohnmöglichkeiten. JA Nein X 3 Zuschuss der Gemeinde für einen notwendigen Umbau z. B. als zusätzliche Förderung der Gemeinde? 4 Seniorenheim 5 alternative Wohnformen wie Hausgemeinschaften auch generationsübergreifend Frage Infrastruktur örtlich Nur vereinzelt in Mehrfamilienhäusern X X X 6 ambulant betreute Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte Nr. Anmerkungen X Hausgemeinschaften geteilt in Wohnungen oder zusammenlebend gegeben X JA Nein Anmerkungen 1 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Absenkung der Gehwege, X Pflastersteine, Rollstuhl und Rollator gerechte Wege auch Spazierwege ca. 80 % umgesetzt 2 Barrierefreie öffentliche Gebäude wie Rathaus, Bücherei, Möglichkeit eines Kirchenbesuches mit Rollstuhl Fahrmöglichkeiten zu einem Kirchenbesuch etc. X Zur Zeit in Umsetzung Fahrdienste und Nachbarschaftshilfe 3 Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf wie erreichbar X Private PKW u.a. Verkehrsmittel 4 Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten X Sämtliche Lebensmittel des tägl. Bedarfs 5 Medizinische Versorgung (Ärzte, Apotheken und Therapeuten) 6 Sportmöglichkeiten seniorengerecht 7 Fitnessschulungen seniorengerecht X X X Nr. 1 2 3 4 5 Nr. GIP-Park Privat und VHS Versorgungsmöglichkeiten im Not- oder Pflegefall Frage Nachbarschaftshilfen Betreutes Wohnen zu Hause. Helfernetzwerke auch generationsübergreifend Ambulante Pflegedienste Essen auf Rädern JA Nein x X X X X Anmerkungen Fahrdienste Privat geregelt Teilnahme am öffentlichen Leben JA Nein Frage Anmerkungen 1 Politische Vertretung der Senioren durch Seniorenbeauftragten, Seniorenbeirat, Behindertenbeirat Generationenbeauftragten etc. X Seniorenbeauftragter H. K.W. Emmerling 2 3 4 5 6 7 X X 4 kirchliche Seniorenkreise Seniorenkreise Räumlichkeiten für mögliche Treffen und Aktivitäten Angebote für Aktivitäten, auch für pflegende Angehörige Informationsveranstaltung für typische Seniorenthemen Fortbildungsmöglichkeiten VHS u.a. Seniorenzeitung oder Seite im Gemeindeblatt 8 Kulturelles Angebot im Ort, gut erreichbar? X X X Gemeindehäuser u.a. X X VDK, BBV, Landfrauen Allgemeiner Teil Mitteilungsblatt Senioren ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 28 - Fragen zur Seniorenpolitik Pyrbaum Wohnraumsituation Nr. Frage 1 Wohnstruktur der Gemeinde, Ein- und Zweifamilienhäuser, Miethäuser usw. JA Nein Anmerkungen Überwiegend Einfamilienhäuser, X 2 Barrierefreiheit in diesen vorhandenen Wohnmöglichkeiten. X 3 Zuschuss der Gemeinde für einen notwendigen Umbau z. B. als zusätzliche Förderung der Gemeinde? 4 Seniorenheim X X 5 alternative Wohnformen wie Hausgemeinschaften auch genera tionsübergreifend 6 ambulant betreute Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte X zunehmende Zahl an Mehrfami lienhäusern (Doppel- und Reihen häuser), relativ wenige Mietshäuser In Altbauten kaum, in Neubauten weitgehend In Diskussion! Stationäre und Tagespflege ab 11/2015 X Infrastruktur örtlich Nr. Frage JA Nein Anmerkungen In Neubaugebieten grundsätzlich 1 Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, Absenkung der Gehwege, Pflas- X ja, in Altbaugebieten teilweise tersteine, Rollstuhl und Rollator gerechte Wege auch Spazierwege 2 Barrierefreie öffentliche Gebäude wie Rathaus, Bücherei, Möglichkeit eines Kirchenbesuches mit Rollstuhl Fahrmöglichkeiten zu einem Kirchenbesuch etc. 3 Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf wie erreichbar 4 Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten X X X X X 5 Medizinische Versorgung (Ärzte auch Apotheken und Therapeuten) X 6 Sportmöglichkeiten seniorengerecht X 7 Fitnessschulungen seniorengerecht X Nr. 1 2 3 4 5 Nr. noch Nachholbedarf! Nur bedingt barrierefrei! Mit z.T. Hindernissen möglich! Privat organisiert möglich! Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum möglich; Unterstützung über Nachbarschaftshilfe oder einzelne Lieferservices der Geschäfte Grundbedürfnisse sind ab gedeckt; große Vielfalt fehlt Grundbedürfnisse sind abgedeckt; Fachärzte fehlen Diverse Angebote durch Sportvereine und Seniorenkreise Diverse Angebote durch Sportvereine und Seniorenkreise Versorgungsmöglichkeiten im Not- oder Pflegefall Frage Nachbarschaftshilfen Betreutes Wohnen zu Hause. Helfernetzwerke auch generationsübergreifend Ambulante Pflegedienste Essen auf Rädern JA Nein X X X X X Teilnahme am öffentlichen Leben Frage 1 Politische Vertretung der Senioren durch Seniorenbeauftragten, Seniorenbeirat, Behindertenbeirat Generationenbeauftragten etc. 2 Seniorenkreise 3 Räumlichkeiten für mögliche Treffen und Aktivitäten 4 Angebote für Aktivitäten, auch für pflegende Angehörige 5 Informationsveranstaltung für typische Seniorenthemen 6 Fortbildungsmöglichkeiten VHS u.a. 7 Seniorenzeitung oder Seite im Gemeindeblatt 8 Kulturelles Angebot im Ort, gut erreichbar? JA Nein X X X X X X X X Anmerkungen Anmerkungen Nur sehr bedingt! Veröffentlichungen im gemeindlichen Mitteilungsblatt bei Bedarf jederzeit möglich! Gutes Angebot, aber sehr eingeschränkte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln! Senioren - 29 - ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Fragen zur Seniorenpolitik Seubersdorf Wohnraumsituation Anmerkungen Nr. Frage JA Nein Eigentum, Mietwohnungen sowie 1 Wohnstruktur der Gemeinde, Ein-, Zweifamilienhäuser, Miethäuser usw. 2 Barrierefreiheit in diesen vorhandenen Wohnmöglichkeiten. 3 Zuschuss der Gemeinde für einen notwendigen Umbau z. B. als zusätzliche Förderung der Gemeinde? 4 Seniorenheim x 5 alternative Wohnformen, wie Hausgemeinschaften (generationsübergreifend) x 6 ambulant betreute Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte Infrastruktur örtlich x x Altersstrukturen gut gemischt keine Aussage möglich derzeit noch nicht ca. 45 Plätze incl. Kurzzeitpflege bisher nur auf privater Ebene derzeit nichts bekannt Nr. Anmerkungen Frage JA Nein ist gegeben, wird bei AusbaumaßBarrierefreiheit im öffentlichen Raum, Absenkung der Gehwege, Pflas1 x nahmen be r ück sichtigt, Defizit = tersteine, Rollstuhl und Rollator gerechte Wege auch Spazierwege x 2 Barrierefreie öffentliche Gebäude wie Rathaus, Bücherei, Möglichkeit eines Kirchenbesuches mit Rollstuhl Fahrmöglichkeiten zu einem Kirchenbesuch etc. x 3 Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf wie erreichbar x 4 Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten x Bahnhof Seubersdorf Gleis 2 und 3 Ist gegeben, (Rathaus, Schule, Kirche usw.) Rufbus barrierefrei: Mo – Fr, innerhalb Seubersdorfs und bis Klinikum NM zu Fuß, mit Rufbus, mobile Einkaufsmöglichkeiten in div. Ortsteilen, Lieferservice bei Apotheke alles für Grund-/Lebensbedarf, Discounter, Vollsortimenter, Blu men, Bäcker, Metzger, Bio-/Di rektvermarkter, Schuhe, Sportbe kleidung, Friseur, Handwerk, Geldinstitute, Defizit = Bekleidung 2 x Allgemeinarzt, 2 x Zahnarzt, Physiotherpeut, Heilpraktikerin, Apotheke Turnhalle über VHS w. o. 5 Medizinische Versorgung (Ärzte auch Apotheken und Therapeuten) x 6 Sportmöglichkeiten seniorengerecht 7 Fitnessschulungen seniorengerecht x x Versorgungsmöglichkeiten im Not- oder Pflegefall Nr. Frage 1 Nachbarschaftshilfen 2 Betreutes Wohnen zu Hause. 3 Helfernetzwerke auch generationsübergreifend 4 Ambulante Pflegedienste 5 Essen auf Rädern JA Nein Anmerkungen auf privater Ebene x auf privater Ebene, tw. mit EU-Ausx x x Teilnahme am öffentlichen Leben Nr. Frage 1 Politische Vertretung der Senioren durch Seniorenbeauftragten, Seniorenbeirat, Behindertenbeirat Generationenbeauftragten etc. Ja x 2 Seniorenkreise 3 Räumlichkeiten für mögliche Treffen und Aktivitäten x x 4 Angebote für Aktivitäten, auch für pflegende Angehörige x 5 Informationsveranstaltung für typische Seniorenthemen 6 Fortbildungsmöglichkeiten VHS u.a. 7 Seniorenzeitung oder Seite im Gemeindeblatt x x x 8 Kulturelles Angebot im Ort, gut erreichbar? x x N länder noch nicht Caritas, Rotes Kreuz Rotes Kreuz Anmerkungen Seniorenbeauftragte, kurze Wege zur politischen Gemeinde über Bürgermeister, Gemeinderäte Seubersdorf, Batzhausen, weit. OT Pfarrheime (nicht barrierefrei) alternativ: Gasthäuser tw. barrierefrei Seniorenkreise und Erwachsenen bildung der Pfarreien, Verbände Seniorenkreise, KEB KEB, VHS, Verbände, Parteien Ansporn (Seniorenheim, Ärzte, Apotheke, Banken), Gemeindeblatt nimmt Texte und Bilder auf In Kirchen, Schule, Gasthäuser usw., meistens auch barrierefrei Senioren - 30 - Seniorenbeauftragte im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Ein wichtiger Arbeitskreis zur Vernetzung und Fortbildung ansporn Frühjahr/Sommer 2016 orenarbeit einschließlich aller freiwillig übernommenen Aufgaben im Rahmen einer Seniorenpolitik angegliedert) angenommen. In den Austauschtreffen werden den Seniorenbeauftragten Themen wie • Alternative Wohnformen, was ist was und wie kann man diese Wohnformen befördern • Ambulante Hilfssysteme wie Nachbarschaftshilfen, Angebote des VdK, die Kirchenpflegevereine, Laienhelferdienste der Wohlfahrtsverbände, Klinikpaten, Patientenfürsprecher, Seniorengenossenschaften usw. vorgestellt und auch über Themen informiert, die die Richtung der Seniorenpolitik der Ministerien wiedergeben wie z. B. über die Werkstattgespräche des Sozialministeriums. Über den gesamten Zeitraum wurden und werden diese Arbeitstreffen gerne angenommen und es hat sich herausgestellt, dass der Erfahrungsaustausch untereinander sehr geschätzt wird. Jede Gemeinde im Landkreis hat Angebote, die auch für andere Gemeinden interessant und spannend sein können, trotz der regionalen und örtlichen Unterschiede. Am 21.03.2016 trafen sich die Seniorenbeauftragten und Beiräte der Landkreisgemeinden Neumarkt i.d.OPf. sich bereits zum 12. Mal zu einem Erfahrungsaustausch und weiteren Fortbildungen. Alle Landkreisgemeinden haben inzwischen einen Seniorenbeauftragten, der das Bindeglied zwischen den Senioren und den Verwaltungen der Kommunen darstellt, für die Senioren eine Anlaufstelle für Ihre Bitten und Nöte ist und sich vernetzt gut auskennt mit Angeboten für Senioren sowohl in der Gemeinde als auch im Landkreis. Um sich dieses nötige Wissen für diese Aufgaben zu erwerben, um einen Überblick über all die Angebote, die von Senioren genutzt werden können zu bekommen, ist es notwendig sich immer wieder schulen und auch informieren zu können. Dieser Schulungs- und Vernetzungsaufgabe hat sich die Regina GmbH, erst mit der Abteilung BENidO und nun mit dem Regionalzentrum für das Ehrenamt (hier ist auch die ehrenamtliche Seni- Darüber hinaus lernen die Seniorenbeauftragten gegenüber den Gemeindegremien, die Themen der Senioren sachgerecht und gut argumentativ ausgestattet vorzutragen, so dass eine Einbeziehung dieser Interessen in die Gemeindepolitik gewährleistet werden kann. Dieser Arbeitskreis ist bewusst nicht „geschlossen“ auch interessierte Bürger und Bürgerinnen aus den Gemeinden, die sich für bestimmte Themen interessieren, die gerne ehrenamtlich mit an diesen Themen arbeiten würden, sind herzlich willkommen. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, wenden Sie sich bitte an Regina GmbH Regionalzentrum für das Ehrenamt im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Ansprechpartnerin: Frau Karin Larsen-Lion Dr. Grundler-Str. 1, 92318 Neumarkt Tel. 09181-509 29 15 E-Mail: [email protected] ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 31 - Senioren Das Cafegespräch ärbern – arbern – oawan an der „Sprachmischstelle“ Franken-Oberpfalz Des Schorschla und der Sepp, zwa ehemolige Kollegn, treffen sich mäßich aber reglmäßich in Neimagg zum Gedangnausdausch und an Seidla Bier. Schorschla (frängischa Bäggraund): Hei Sepp, dassis nedd vergess, glei am Ofang: an schenä Gruß vo meiner Marchred an dei Mari. So, edzadlä kema redn, edz brauchimä nix mehr merngn. Sepp (oberpfälza Einschloch): Griaß De, Schorsch, Danke für dean schöina Grouß, richt amal vorsichtshalba a oan as, mei Mare hot mia bestimmt a dean Aaftrach gem. Guat hergfuatert schaugst aus, hoam ebba die Plätzla und die Gans guat gschmeckt? Jo, des worn hadde Wochn. Richdi oschdrenga habbi mi mäin. Bis i des alles wegessn hob, wos i üba die Feierdoch am Disch gschdelld grichd hob. Wassd, bei uns hassds immer no: Wemma an Pabba ned hädn, kennd ma si a klanne Sau haldn. Neuja bei mir dohoam hoat mei Mare imma gsacht „schmeckts ebba nieat?“ Und dann hoab i mi hoalt a ogschtrengt, damit der Hausfriedn über die Feiertoch ghoaltn hoat. Abba an Vordeil hoads scho ghabd, do hom uns dann unsere Frauen wengsdns des Weihnachdsbier ned ablehna kenna, weil wennsd älder bisd, sollst ja immer fleissig drinkn. Aber nervn doud mi dees scho, dass i dann allerwal übä die Trebbn in Keller nunder mou, um a frisch Seidla zu hulln, wal im Kühlschrang is zu kald und im Zimma is zu warm. Nunder in Keller kumm i ja, abber naaf gejds imma schwera. Dou brauchad ma hald a barrierefreie Wohnung mid an indegrierdn Bierkeller. Ja, so a barrierefreia Bierkella -…. Du, des föjd uns nu, des is‘s! Mei Mare und i macha uns grod Gedankn, wej‘s mit uns amal ausscha kannt. Wej des amal weidagej soll mit uns zwoa. Bleim ma dou, wou ma sann, oda zaing ma wou anders hi. Dou hi, wou ma leichta zrecht kumma oda, wenn‘s noutwende is, a Pflech grajng kanntn. Des is alls goa niat so oafach. Neuja früja war des einfacha, dou wor dä des Wurschd, odda aa Bresagg. Dou bisd in Kella nunder und widda raaf, des hodda gor nix ausgmachd. Abber heid, wennsd älder bisd, dou spürsd ned blos jedn Knochn, sondern a alle Sehna und di Bumbn, des Ziddern fängsd o und segn dousd a nimmer gscheid. Dou wär su a barrierefreier Bierkeller wirkli goud. Woasst, in a Seniorenheim mächt ma halt doch erst gej, wenn‘s goa nemma anders geijt. So a Pflegeheim moan i damit, wousd dann hi kummst, wenn‘s de im Krankenhaus nemma leidn und dahoam nemma helfa kinna. Meistns kummst ja dou nemma assa. Aber mia hom uns schou schlau gmacht. Es gibt a andere seniorengerechte Unterkünft. Wos dou theoretisch alls möglich is, dafüa brauchst schou Fachleit, dej da helfa. Füa des geijst am Bestn zum Landratsamt oder ins Internet und b‘stellst da Broschürn. Danouch brauchst nu vü Zeit zum Überlegn und Diskutiern, denn dej Frau mou ja a damit lem und wos davu hom. Und des alls wega an barrierefreien Bierkeller? Naa, es gejit ja a darum, dass da oana a Bier bringt, wennst Durscht host. Es soll so Seniorengemeinschaftn gebm, dej se selba unterananda helfa, und jeder für sich oder Senioren - 32 - miteinanda - bei Bedarf Fachleit für Hausarbeiten, Verköstigung oda an Pflegedienst anfordern. Und dou kannst de dann finanziell beteilinga oda a niat … Sigst, des is doch a weng kompliziert, und desweng am gscheitsdn, du kennst oan, dea se auskennt. Und des alls wega an barrierefreien Bierkeller? Du mit dein seniorengerechtn Bierkeller! Woascheinli soll dou a glei a nette Toilettn a drin sej?! Owa irgendwann werst in da Toilettn a wean braucha, der dia beim Hosn affezajng hüft. Gottseidank samma nu niat so weit, aber irgendwann werd des a af uns zoukumma. Du Sepp, do falld ma wos ei………. Ned blos mei Langzeitgedächdnis, sondern a mei mittelfristigs Gedächdnis funktionierd nu, blos des Kurzzeitgedächdnis machdmä seldsamerweis Brobleme bsonders mit den Wünschen und Anreechungen meiner Marchred. Abber bass amol aaf, wir zwa, mei Machred und i, worn vur zwa, drei Wochn im südlichen Landkreis in an Möbelhaus. Di ham fei a richdige barrierefreie Wohnung eingrichd ghabd und zeigd. Des woar su echd stark. Di hobm dou a Sofa ghabd, dou hasd, wennsd di highoggd hasd, a widda aafsdej kenna weil des Sofa di richdige Hejch ghabd hod. A der Sofabezug ist leichd zu reinign gwen, wegn der, wi hoabms gsachd ? Ja wegn der evenduelln Inkontinenz. In die Schränk wennsd neigschaud hosd, hams Kleiderstangä mid Knepflä zum Runderloun ghabt. Und di Küchn, di wor doll, dou hams a Knepf ghabd, so richdi grosse zum draflanga, mid dene hasd dann den Herd odda a des Sbülbeggn, naf und runder fohrn lassen kenna. Des woar fei sche. Su was däd mä gfalln. Wassd, wenn i nimma su ko, wi i mir des denk, aber a nunedd so weid bin, dass i ä dauernder Pflegefall bin. Des wär doch die Lösung. …..blos an barrierefreien Bierkeller hom di a ned ghabt. A ä barrierefreies Glo mit Seniorendusche hobms ned zeigd, aber sowoas kannsd dä ja amol in an Pflegeheim oschaua, wennsd an Spezl bsugsd, der scho drinna lebn därf odda mou. Aber des andere woar echd guad. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Du Schorsch, woasst, wos nu für engk interessant sei kannt? Die WABsler, des san ehrenamtliche Berater, die im Landkreis üba seniorengerechte Wohnbauanpassung beratn. Dou roufst im Gsundheitsamt an. Dej kumma dann zu dir in d‘ Wohnung, schaua se des a, und redn mit eich, wos ma mit da Wohnung sinnvoll macha ka. Des geijt nämli darum, dass‘d a mit an Rollator oder Rollstuhl in deina Wohnung zrechtkummst. Ob dej wissn, wej ma an Bierkeller integriert, des is zweifelhaft. Bestimmt wissn‘s oba, wou und wej ma an Zuschuss für d‘ Kostn grajgt und wos füra Einrichtung mit Knöpferlbedienung für engk sinnvoll is. Wenn i mä des dann so überlech, do glab i scho, dass i lieber daham bleib in a schenä Knepfläswohnung und geji erst dann ins Pflegeheim, wenn i nimma anders ko. Abber dann brauch i hald für mei Marchred und mi, an Blan fürs Schlimmsde, dass ma dann a resilient sind, wenns su weid kummd. Resilient, so wi ma edzedla sachd, wenn ma mand, dass unser System, unser Lebm, störungsdolerand is, beziehungsweis, dass mei Marchred und i wissen woas ma dou main, wenns nimma aloa weidergejid. Denn bis dohi mechd i schonu a boar guate Weihnachdn erlebm,so mid Blätzla, Schtolln und greicherdä Broadwürschd. Dann geji i hold nu di boarmal in Keller nunder. Denn so a schene Knepfläswohnung gleichd des scho widda aus. Denn für mi gild scho: daham is daham. …. zumindest edzedla nu. Ja, Schorsch, des woa des Stichwort, mia mejn wieda hoam gej. Zohln ma halt und richsd Deiner Magret wej imma an schöina Grouß aus Ja, und Du Deiner Mari a. Ä schöne Zeid wünsch i eich midnand …… bis zum nächsdn gmeinsamä Seidlä Karl Solfrank ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 33 - Energieeffizient Sanieren – Kredit (KfW-Programme 151, 152) Gefördert werden alle Maßnahmen, die zu einem KfW-Effizienzhaus-Standard (151) führen bzw. Einzelmaßnahmen (152), insbesondere die Erneuerung/Optimierung von Wärmedämmung, Fenstern, Türen, Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Bauneben- und Wiederherstellungskosten, Beratungs-, Planungs- und Baubegleitungsleistungen. Förderung als zinsvergünstigtes Darlehen mit Tilgungszuschuss Das zinsvergünstigte Darlehen kann bis zu 100 % der förderfähigen Investitionssumme umfassen. Der maximale Kreditbetrag liegt bei 100.000 EUR/ Wohneinheit bzw. maximal 50.000 EUR bei Einzelmaßnahmen. Die Kreditlaufzeit beträgt vier bis 30 Jahre, außerdem besteht eine Zinsbindung für die ersten zehn Jahre. • Der Tilgungszuschuss ergibt sich nach folgender Einteilung: • KfW-Effizienzhaus 55: 27,5 % des Zusagebetrages • KfW-Effizienzhaus 70: 22,5 % des Zusagebe- Energie Förderprogramme für Energetische Sanierungsmaßnahmen Der Staat unterstützt vielfach die Gebäude sanierung. Hier erhalten Sie einen Überblick über die Förderprogramme: Energie - 34 - trages • KfW-Effizienzhaus 85: 17,5 % des Zusagebetrages • KfW-Effizienzhaus 100: 15,0 % des Zusagebetrages • KfW-Effizienzhaus 115: 12,5 % des Zusagebetrages • KfW-Effizienzhaus Denkmal: 12,5 % des Zusagebetrages • Einzelmaßnahmen: 7,5 % der Darlehenssumme Antragstellung Die Antragstellung erfolgt vor Beginn des Vorhabens bei einem beliebigen Finanzinstitut. Bei Nutzung des Bayerischen Modernisierungsprogramms der BayernLabo kann das KfW-Darlehen um bis zu 1,25 Prozentpunkte vergünstigt werden. Informationen zum Bayerischen Modernisierungsprogramm sind zu finden unter: www. bayernlabo.de Nähere Informationen unter: www.kfw.de/151 www.kfw.de/152 Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit (KfW-Programm 167) Gefördert werden die Errichtung und Erweiterung von kleinen Heizungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien nach den Förderbedingungen des BAFA für Investitionszuschüsse aus dem Marktanreizprogramm. Dazu gehören: • Solarthermieanlagen mit bis zu 40 m² Bruttokollektorfläche • Biomasseanlagen mit 5 bis zu 100 kW Nennwärmeleistung • Wärmepumpen mit bis zu 100 kW Nennwärmeleistung • Kombinierte Heizungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien und fossiler Energieträger Förderung als zinsvergünstigtes Darlehen Das zinsvergünstigte Darlehen kann bis zu 100 % der förderfähigen Investitionssumme bei einem maximalen Kreditbetrag von 50.000 EUR/Wohneinheit umfassen. Die Kreditlaufzeit beträgt vier bis zehn Jahre. Es besteht eine Zinsbindung für die gesamte Laufzeit. Antragstellung Die Antragstellung erfolgt vor Beginn des Vorhabens bei einem beliebigen Finanzinstitut. Als Be- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 ginn eines Vorhabens gilt der Start der Bauarbeiten vor Ort. Planungs- und Beratungsleistungen sowie der Abschluss von Liefer- und Leistungsverträgen gelten nicht als Vorhabensbeginn. Nähere Informationen unter: www.kfw.de/167 Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss (KfW-Programm 430) Gefördert werden alle Maßnahmen gemäß den Programmen 151, 152 „Energieeffizient Sanieren – Kredit“. Förderung als Investitionszuschuss • KfW-Effizienzhaus 55: 30,0 % der Investitionssumme (max. 30.000 EUR/Wohneinheit) • KfW-Effizienzhaus 70: 25,0 % der Investitionssumme (max. 25.000 EUR/Wohneinheit) • KfW-Effizienzhaus 85: 20,0 % der Investitionssumme (max. 20.000 EUR/Wohneinheit) • KfW-Effizienzhaus 100: 17,5 % der Investitionssumme (max. 17.500 EUR/Wohneinheit) • KfW-Effizienzhaus 115: 15,0 % der Investitionssumme (max. 15.000 EUR/Wohneinheit) KfW-Effizienzhaus Denkmal: 15,0 % der Investitionssumme (max. 15.000 EUR/Wohneinheit) • Einzelmaßnahmen 10,0 % der Investitionssumme (max. 5.000 EUR/Wohneinheit) Antragstellung: Die Antragstellung erfolgt vor Beginn des Vorhabens bei der KfW. Für die Antragstellung ist ein Energieberater aus der Energieeffizienz-Expertenliste erforderlich. Antragsberechtigte Energieberater sind zu finden unter: www.energie-effizienz-experten.de Nähere Informationen unter: www.kfw.de/430 Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung (KfW-Programm 431) Gefördert werden Leistungen externer Sachverständiger zur Detailplanung, Unterstützung bei der Ausschreibung und Angebotsauswertung, Kontrolle der Bauausführung sowie die Abnahme der Sanierung, die im Rahmen der Programme 151 und 152 sowie 430 anfallen. Förderung als Investitionszuschuss Gewährt wird ein Zuschuss über 50 % der förderfähigen Investitionssumme, jedoch maximal 4.000 EUR pro Antragsteller und Investitionsvorhaben. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 35 - Antragstellung Die Antragstellung erfolgt nach Abschluss der energetischen Fachplanung bei der KfW. Nähere Informationen unter: www.kfw.de/431 Vor-Ort-Beratung (BAFA-Programm) Im Rahmen des Programms „Vor-Ort-Beratung“ bezuschusst das BAFA die Beratung von Haus- und Wohnungseigentümern durch einen fachkundigen und unabhängigen Energieberater. Dieser ermittelt bei einem Vor-Ort-Termin die wesentlichen Gebäudedaten und erstellt auf dieser Grundlage einen schriftlichen Energieberatungsbericht, dessen wesentlicher Bestandteil ein energetisches Sanierungskonzept ist. Mit Blick auf den Inhalt des Energieberatungsberichts kann man zwischen der Erstellung eines energetischen Sanierungskonzepts für eine Sanierung des Wohngebäudes (zeitlich zusammenhängend) zum KfW-Effizienzhaus (Komplettsanierung) oder einer umfassenden energetischen Sanierung in Schritten mit aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen (Sanierungsfahrplan) wählen. Förderung als Zuschuss. Der Zuschuss beträgt 60 % der förderfähigen Beratungskosten, jedoch maximal 800 EUR bei Einund Zweifamilienhäusern und maximal 1.100 EUR bei Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Des Weiteren werden 100 % der Beratungskosten, jedoch maximal 500 EUR, für eine zusätzliche Erläuterung des Energieberatungsberichtes in Wohnungseigentümer-versammlungen oder Beiratssitzungen gefördert. Antragstellung Ein Antrag auf Förderung durch das BAFA kann nur vor Beginn des Vorhabens durch einen zugelassenen Energieberater erfolgen. Antragsberechtigte Energieberater sind zu finden unter: www.energie-effizienz-experten.de Nähere Informationen unter: www.bafa.de Marktanreizprogramm: Heizen mit Erneuerbaren Energien (BAFA-Programm) Die Errichtung, Erweiterung und Optimierung von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien zur Wärmebereitstellung werden mittels sogenannter Basis-, Innovations- und Zusatzförderung unterstützt. In die Basisförderung fallen kleine und etablierte Anlagen, mit der Innovationsförderung werden größere und effizientere Anlagen begünstigt. Bezuschusst werden: Energie Solarthermieanlagen bis 40 m² bzw. innovative Anlagen bis 100 m² Kollektorfläche zur Brauchwassererwärmung, Heizungsunterstützung, Kälteerzeugung oder Wärmenetzeinspeisung, Biomasseanlagen bis 100 kW Wärmeleistung für den Einsatz von Pellets, Hackschnitzeln und Scheitholz, Wärmepumpen bis 100 kW Wärmeleistung Eine Zusatzförderung gibt es für die Kombination obiger Anlagenarten oder für einen Wärmenetz anschluss. Ebenso gibt es einen Bonus für die Optimierung neuer und bestehender Anlagen, sowie einen Effizienzbonus für KfW-55-Effizienzhäuser. Förderung als Zuschuss Die Höhe des Zuschusses kann unter www.bafa.de eingesehen werden. Antragstellung Anträge von privaten Antragstellern zur Basisförderung sind innerhalb von neun Monaten nach Inbetriebnahme der Anlage direkt beim BAFA zu stellen. Anträge auf Innovationsförderung sowie Anträge von Unternehmen und freiberuflich Tätigen sind vor Vorhabensbeginn beim BAFA zu stellen. Nähere Informationen unter: www.bafa.de 10.000-Häuser-Programm (EnergieBonusBayern) Ergänzend zu den vorgestellten Förderprogrammen für energetische Sanierungsmaßnahmen hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie für private Bauherren und Gebäudeeigentümer das 10.000-Häuser-Programm aufgelegt. Das Programm gliedert sich in zwei eigenständige Bereiche. Der Teil „EnergieSystemHaus“ beschäftigt sich mit grundlegenden Sanierungen oder energieeffizienten Neubauten, der Programmteil „Heizungstausch“ ist für diejenigen bestimmt, die in ihrem bestehenden Gebäude keinen großangelegten Umbau umsetzen wollen. Insbesondere gefördert werden innovative und effiziente Heiz-/Speichersysteme mit intelligenter Steuerung (Smart-Grid-Ready), ein höheres Energieeffizienzniveau von Wohngebäuden sowie der Austausch veralteter, ineffizienter Heizkessel durch moderne, innovative Heizanlagen. Energie - 36 - ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Förderung als Zuschuss • EnergieSystemHaus Der „TechnikBonus“ wird für den Einbau eines der folgenden innovativen Heiz-/Speichersysteme gewährt: Wärmepumpensysteme: 2.000 bis max. 2.500 EUR Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): max. 3.000 EUR Netzdienliche Photovoltaik: 2.000 bis max. 8.000 EUR Solarwärmespeicherung: 1.000 bis max. 9.000 EUR Holzheizung: max. 1.500 EUR Zusätzlich gibt es für das Erreichen eines spezifischen Heizwärmebedarf-Niveaus einen „EnergieeffizienzBonus“: Sanierung zum 8-, 5- oder 3-Liter-Haus mit max. 3.000 EUR, 6.000 EUR bzw. 9.000 EUR Neubau zum 3- oder 1,5-Liter- Haus mit max. 4.500 EUR bzw. 9.000 EUR Die Förderung beim „EnergieSystemHaus“ ist an die KfW-Effizienzhaus-Förderung des Bundes gekoppelt. Heizungstausch Gefördert wird mittels „HeizanlagenBonus“ der Austausch 25 bis 30 Jahre alter funktionsfähiger Heizkessel, z. B. durch Anlagen mit Brennwerttechnik, Biomassekessel oder KWK-Anlagen, in Höhe von 1.000 EUR/Wohngebäude, kombiniert mit Solarthermie bis zu 2.000 EUR/Wohngebäude. Antragstellung Anträge können ausschließlich online vor Beginn des Vorhabens unter www.energiebonus.bayern bei den bayerischen Bezirksregierungen gestellt werden. Das 10.000-Häuser-Programm ist kombinierbar mit den Bundesprogrammen der KfW und des BAFA. Nähere Informationen unter www.energiebonus. bayern einbauen wollen, können eine zusätzliche Förderung erhalten. Anträge auf Förderung für das Lüftungs- und Heizungspaket erfolgen bei Heizungssystemen, die fossile Energien nutzen, über die bewährte Antragstellung im Rahmen der KfW-Programme „Energieeffizient Sanieren“ als Zuschuss oder Kredit. So wird beispielsweise der Zuschuss bei Inanspruchnahme des Heizungs- oder Lüftungspakets von 10 % auf 15 % der Investitionskosten aufgestockt. Nähere Informationen zu den einzelnen Konditionen erhalten Sie unter www.kfw.de/430 (Zuschuss) oder www.kfw.de/152 (Kredit) und über das KfW-Infocenter unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 / 539 9002. Anträge zur Förderung des Heizungspaketes bei Heizungssystemen auf Basis erneuerbarer Energien können im Rahmen der erprobten Antragsverfahren des Marktanreizprogramms zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (MAP) gestellt werden. Antragsteller können im Rahmen des Heizungspakets einen Zusatzbonus von 20 % des bisherigen MAP-Förderbetrags für den Heizungsaustausch und einen Zuschuss von 600 Euro für die Heizungsoptimierung erhalten. Aktuell ab 2016 Am 1. Januar 2016 startete das Bundeswirtschaftsministerium das neue Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) mit den Förderkomponenten „Heizungs- und Lüftungspaket“. Ziel ist es, mit dem APEE neue Innovations- und Investitionsimpulse für die Wärmewende im Heizungskeller zu setzen. Mit dem Anreizprogramm Energieeffizienz wird die bestehende Förderlandschaft sinnvoll erweitert und verstärkt. Bauherren, die ihre Heizung austauschen möchten oder eine Lüftungsanlage Walter Egelseer Energiebüro Nähere Informationen zu den einzelnen Konditionen erhalten Sie auf der Website des BAFA oder über die BAFA-Hotline 06196 / 908-1625. Informationen zur Energieberatung und zur Gebäudesanierung erhalten Sie auch bei Walter Egelseer im Energiebüro des Landkreises unter der Telefonnummer 09181 / 470-299 oder per E-Mail: [email protected]. ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Regionalmanagement - 37 - Bürgermeister Josef Bauer machte mit dem Elektro-Bürgerauto die Jungfernfahrt Der aktuelle Klimawandel hat weitreichende und zumeist nicht revidierbare Einflüsse auf menschliche und natürliche Systeme weltweit. Die momentane Erderwärmung ist mit keiner der letzten Jahrtausende zu vergleichen, die Periode zwischen 1983 und 2012 war die wärmste 30-Jahre Periode der letzten 1400 Jahre. Neben dem Temperaturanstieg über dem Festland erhöht sich die Meerestemperatur stetig, Schnee und Eismengen werden geringer, die Polkappen und Gletscher schmelzen dramatisch, der Meeresspiegel steigt. Sollten die CO2-Emissionen nicht deutlich verringert werden, wird die Erderwärmung weiter fortschreiten und irreversible (nicht umkehrbare) Auswirkungen auf uns Menschen und unser Ökosystem haben. Nur durch eine erhebliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 85% gegenüber dem Jahr 2000 können wir die Erderwärmung überhaupt noch auf unter 2°C bis Ende unseres Jahrhunderts „drücken“. Der Straßenverkehr trägt durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe mit knapp 17 % zu den weltweiten CO2-Emissionen bei und liegt damit hinter der konventionellen Stromerzeugung aus nicht erneuerbaren Energien und der Industrie an Warum Elektro mobilität? Der menschliche Einfluss auf unser Klimasystem ist mittlerweile unbestritten, die aktuellen anthropogenen („von Menschen verursachten“) Treibhausgasemissionen (CO2 (Kohlendioxid), CH4 (Methan) und N2O („Lachgas“)) erreichen die am höchsten gemessenen Werte. Regionalmanagement - 38 - dritter Stelle. Daneben sind die Lagerstätten für fossile Treibstoffe endlich, obwohl das bisherige, sehr niedrige Preisniveau manche darüber hinwegtäuschen mag. Was bedeutet das für uns? Neben einem flächendeckenden Ausbau des ÖPNV müssen die CO2-Emissionen von PKW bis spätestens 2050 erheblich gesenkt, bzw., laut Umweltbundesamt, mindestens zwei Drittel der Fahrzeuge emissionsfrei betrieben werden. Hier sind Elektrofahrzeuge, die mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden, ein wichtiger Ansatzpunkt, dieses Ziel zu erreichen. Elektromobilität – Was ist das? Grundsätzlich ist unter Elektromobilität die Nutzung elektrischer Energie für den Fahrzeugantrieb zu verstehen. Hierbei gibt es rein elektrische Antriebe, die ihre Energie im Fahrzeug entweder durch eine Batterie oder durch eine mit Wasserstoff gespeiste Brennstoffzelle erhalten. Dazu kommen etliche Mischformen in Kombination mit einer anderen, zumeist mechanischen Antriebsquelle. Solche sogenannte Hybridfahrzeuge sind bereits seit mehreren Jahren im Handel. Die Batterie – Ein Speichermedium für erneuerbare Energien Der Motor bezieht hier seine Energie aus der Batterie, ist diese leer muss sie entweder aufgeladen Ladesäule am Landratsamt Neumarkt ansporn Frühjahr/Sommer 2016 oder ausgetauscht werden. Hier wird zurzeit intensiv an einer Verbesserung der Ladekapazität und der Energiedichte der Batterien geforscht. Reichweite und Ladedauer der Elektrofahrzeuge sind der Praktikabilität konventioneller Fahrzeuge noch deutlich unterlegen. Ausnahmen sind hier, sowohl hinsichtlich Batteriekapazität als auch Ladedauer, die Fahrzeuge des US-Amerikanischen Herstellers Tesla. Allerdings sind 95 % der Fahrten mit einem PKW kürzer als 50 km, hier spielt die vergleichsweise geringe Reichweite der elektrischen Fahrzeuge keine Rolle. Ein großer Vorteil dieser ist außerdem ihre Ladefähigkeit an jeder Steckdose. Die Wasserstoff-/Brennstoffzellentechnologie Fahrzeuge mit Brennstoffzellen werden ebenfalls mit Elektromotoren angetrieben. Die elektrische Energie hierfür kommt zumeist aus der sogenannten „kalten Verbrennung“ von Wasserstoff (der in einem Tank mitgeführt wird) und Sauerstoff in den oben genannten Brennstoffzellen. Produkt dieser Reaktion ist Wasser. Die Reichweite dieser Fahrzeuge liegt ungefähr bei 400 Kilometern, der Tank wird in wenigen Minuten befüllt. Allerdings benötigen sie ebenfalls ein dichtes Netz an Wasserstofftankstellen, deren Aufbau kostspielig und bei Weitem noch nicht flächendeckend ist. Die Vorteile der Elektrofahrzeuge sind, neben einer erheblichen CO2-Einsparung, v.a. bei Strom aus erneuerbaren Energien, und niedrigeren Tank- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 39 - kosten, schnellere Reaktion der Lenk- und Bremsassistenzsysteme, leichtere Karosserie aufgrund leichterer Komponenten, kein Ölwechsel bei Elektromotoren notwendig, dezentrale Lösungen, statt Motorblock für Komponenten möglich, … . Wie schaut´s momentan im Landkreis aus? Damit Elektroautos sinnvoll genutzt werden können, bedarf es einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur im gesamten Landkreis. Zusammen mit engagierten Bürgern, dem Energiebüro im Landratsamt, der Regina GmbH, den Bürgermeistern und dem Landratsamt wurden in zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen mit Infrastrukturund Energieanbietern unterschiedliche Szenarien diskutiert, verworfen, weiter diskutiert, näher betrachtet und schließlich individuelle Lösungen gefunden. In einem Großteil der Kommunen werden, soweit nicht schon vorhanden, innerhalb dieses Jahres Ladesäulen errichtet und somit das Stromtanknetz im Landkreis dichter gewebt. Neben rein elektrischen Autos und Plug-In-Hybriden können an den meisten Ladesäulen auch E-Bikes geladen werden, bzw. einige sind reine E-Bike-Ladesäulen. Die kommunale Ladeinfrastruktur im Landkreis wird in Kooperation und mit Unterstützung der N-ERGIE AG und der Stadtwerke Neumarkt errichtet und betrieben. Die genauen Standorte und Anschlüsse können über Portale im Internet gesucht werden, hier finden Sie zumeist auch einen Hinweis, ob dieser Ladepunkt gerade zur Verfügung steht oder bereits besetzt ist. Einige Portale (Stand 31. Januar 2016) ohne Anspruch auf Vollständigkeit http://www.ladeverbund-frankenplus.de/ http://www.lemnet.org/de https://e-tankstellen-finder.com/de/de http://www.goingelectric.de/stromtankstellen/ http://www.elektrotankstellen-europa.com/ https://de.chargemap.com/ http://ladeatlas.elektromobilitaet-bayern.de/ Daneben haben sich vier Kommunen mittlerweile ein bis mehrere Elektroauto(s) als Dienstfahrzeug(e) angeschafft, bei zweien wird dies im Laufe des Jahres erfolgen. Privat zugelassene Elektrofahrzeuge gibt es 243 im Landkreis, davon 70 Fahrzeuge rein elektrisch und 173 Hybrid-Fahrzeuge (Stand 31.12.2015). Regionalmanagement Dies ist ein Anfang hin zu einer emissionsärmeren Verkehrssituation im Landkreis. Letztendlich können sich hier nur die Bürgerinnen und Bürger, die regionale und nationale Politik, Fahrzeughersteller, die Wissenschaft und Energieanbieter gemeinsam auf den Weg machen und Lösungen für einen nachhaltigen und generationengerechten Umgang mit unseren Ressourcen finden und auf den Weg bringen. Für die Zukunft sind hier noch viele Fragen offen: • Die Ladekapazität der Batterien muss dringend verbessert und damit die Reichweite erhöht werden • Die Fahrzeuge sind für die breite Bevölkerung viel zu teuer • Die Ladeinfrastruktur muss flächendeckend ausgebaut werden • Ein einheitliches Stecksystem für alle Modelle ist notwendig • Batterien als Stromspeicher für Erneuerbare Energien • Einfache Bezahlsysteme für die Ladesäulen … Es ist noch viel zu tun, aber der Landkreis und mit ihm seine Bürgerinnen und Bürger, ist auf einem guten Weg, die Herausforderungen der Zukunft anzugehen und auch unseren Kindern und Enkeln eine intakte Natur mit ihren vielfältigen Ressourcen und eine lebensfähige Gesellschaft zu hinterlassen. Martina Bauer Regina GmbH Weiterführende Literatur: IPCC, 2014: Climate Change 2014: Synthesis Report. Con- tribution of Working Groups I, II and III to the Fifth Assess- ment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Core Writing Team, R.K. Pachauri and L.A. Meyer (eds.)]. IPCC, Geneva, Switzerland, 151 pp. http://www.erneuerbar-mobil.de/de/mediathek/dateien/projektbroschuere-erneuerbar-mobil-2013.pdf http://schaufenster-elektromobilitaet.org/de/content/service/ faq/elektromobilitaet/elektromobilitaet.html http://de.statista.com/statistik/daten/studie/317683/umfrage/ verkehrsttraeger-anteil-co2-emissionen-fossile-brennstoffe/ Nachgedacht Mensch mit Hund - 40 - ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Anthropologen gingen lange Zeit von der Definition aus, dass Tieren deshalb keine Intelligenz zugemessen werden könne, weil sie nicht in der Lage wären Werkzeuge zu nutzen. Ihnen fehle die “Voraussicht und die Einsicht in die Verwendbarkeit von Instrumenten und Hilfsmitteln zum Lösen von Problemen” (1). Diese Ansicht hat sich als falsch erwiesen, ebenso wie diese Definition von Intelligenz. Naturgemäß ist die Verwendung von Werkzeug oder Hilfsmitteln wie Hundetüten ein Zeichen von Intelligenz. Zahlreich auch belegt die Beispiele, wie Krähen Werkzeuge intelligent benutzen können. Bei der Katze sagt man, dass sie sich einen Menschen halte und jeder Hundebesitzer kann von anscheinend intelligentem Verhalten seines vierbeinigen Begleiters erzählen. Man würde sich bei der Verwendung von Hundetüten auch vom Besitzer etwas mehr Intelligenz wünschen. Menschen und ihre Haustiere leben seit ca. 40.000 Jahren zusammen und teilweise muss man feststellen, dass beide sehr viele Ähnlichkeiten mit- ansporn Frühjahr/Sommer 2016 - 41 - Nachgedacht von wenig sozialer Interaktion sondern auch von schlechter Selbstorganisation sowie von schlechter Erziehung. Also: Achtung, Hund! Schlechte Erziehung, sagt man, verdirbt den Charakter - von Hunden, Menschen und Gesellschaften. Hüten wir uns also davor! einander teilen, zumindest was Hunde betrifft. Manchmal ist der Hund als Hund eine Katastrophe, als Kind oder Therapeut aber unersetzlich. Menschen haben Hunde. Hunde haben Charakter. Aber was ist eigentlich Charakter? “Charakter ist sowohl eine passive Eigenschaft von Wesen, die an bestimmten sozialen Interaktionen teilnehmen, als auch die aktive individuelle Selbstorganisation” (2). Insofern ist die Nicht-Benutzung von Hundetüten nicht nur ein Zeichen “Cave canem” ist eine lateinische Warnung und bedeutet “Hüte dich vor dem Hund!”. Bekannt geworden und häufig zitiert durch den Fund eines entsprechenden, gut erhaltenen Fußbodenmosaiks in der von Lava verschütteten Stadt Pompeji, wird es mittlerweile in deutschsprachigen Ländern manchmal sogar statt der Aufschrift “Achtung bissiger Hund!” an Pforten oder Zäunen verwendet. Das Mosaik befindet sich zu Beginn des langen Hausflurs im sogenannten “Haus des tragischen Dichters” in den Ruinen Pompejis. Auch in Neumarkt gibt es solche Warnungen von tragischen Dichtern. Die wären dann besser dichter geblieben. Peter Respondek (1) W. Köhler; R.M. Yerkes; Das große Buch des Wissens, Fackelverlag, Speyer, 1956 (2) Psychologie Heute, August 2012 »abSeitz« - 42 - ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Laberkäs. Deutschland hat viel Gutes an sich. Eine funktionierende Demokratie. Grundrechte. Freiheit. Gesetze. Ordnung. Überhaupt haben wir in Deutschland eine Lebensqualität erreicht, die weltweit stark nachgefragt wird. Diese Nachfrage ist täglich an den Bayerischen Außengrenzen zu erleben, wo Hunderte vom unsicheren Österreich ins sichere Bayern einreisen wollen. Jeder Bayer versteht dies. Na ja, fast jeder. Deutschlandweit sieht es anders aus und weil jeder die Dinge aus seinem Blickwinkel betrachtet, gibt es von unzähligen Menschen unzählige Meinungen. Und obwohl es ja unzählige sind, sitzen in den TV-Talkshows doch immer nur die ewig gleichen Parteischauspieler mit den ewig gleichen Aussagen. Inhaltsleer, lösungs- und konsensresistent. Aber omnipräsent. Auf allen Kanälen. Meinen Respekt an die Zuseher vor den Bildschirmen, welche ohne Wutanfall „Anne Will (und kann nicht)“, ohne Fremdschämattacke „Hart aber (Un) fair“ oder sonstige Politiktalkshows überhaupt noch ertragen können. Frei nach Frau Merkel: Ich schaffe es nicht mehr. Bei Betrachtung dieser Politbauerntheater erleide ich regelmäßig einen schweren Zappinganfall der lediglich durch den ablenkenden Genuss einiger Weißbiere Abmilderung findet. Oder ich schaue gleich Premier League. Oder ich lasse mir von Schuhbeck was Schmackiges mit Ingwer kochen. Aber davon wird man auch nicht satt. Eine Kochsendung erzeugt vor allem eines: Hunger. Was erzeugt Plasberg? Resignation? Wut? Hass? Nach meiner Wahrnehmung gewinnt der Hass generell an Bedeutung. Insofern haben diese Sendungen eine Aufgabe. Sie kanalisieren den Hass. Auf Flüchtlinge. Auf Rechte. Auf Linke. Auf die Gesamtsituation. Suchen Sie sich etwas aus. Hass sells. Das ist eine bedenkliche Entwicklung. „Köln ändert alles.“ Oder ändern sich nur die Menschen? Warum werden Differenzierungen nur mehr nach schwarz-weiß, rechts-links, Inländer-Ausländer vorgenommen. Wo bleiben die Zwischentöne? Verlieren wir die Gabe zu diskutieren? Mit Respekt vor anderen Meinungen? Dem anderen zuhören, einen anderen Standpunkt zu akzeptieren, fällt offensichtlich sogar den Talkshowtouristen äußerst schwer. Und mittendrin, also vor der Glotze, sitzt der verunsicherte Deutsche der eh schon nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist und Angst hat, dass ihm die Welt um die Ohren fliegt. Am treffendsten beschrieb dies im Übrigen Urban Priol: „Die Welt ist aus den Fugen – und weit und breit kein Fliesenleger in Sicht.“ Soweit sind wir schon: ein Fliesenleger soll die Welt retten. Oder habe ich da etwas falsch verstanden??? Wolfgang Seitz Redaktion Ansporn ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Menschen im Landkreis - 43 - ANTON BÖGL ist seit 01.04.2011 „oberster Feuerwehrler“ im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Die Aufgaben der Feuerwehren sind vielfältig. Und wichtig. Im Landkreis Neumarkt gibt es ein engagiertes Netzwerk von Frauen und Männern die sich großteils ehrenamtlich einbringen. Herr Bögl, wie viele Feuerwehren gibt es im Landkreis Neumarkt? Insgesamt gibt es 153 Freiwillige Feuerwehren, eine Werkfeuerwehr der Fa. Pfleiderer und eine Betriebsfeuerwehr am Truppenübungsplatz in Hohenfels. Und wie viele Aktive stellen die Feuerwehren im Landkreis? Im gesamten Landkreis Neumarkt gibt es 8142 Feuerwehrdienstleistende. Feuerwehren nehmen die Gleichstellung ernst. Viele Frauen und Mädchen sind bei den Feuerwehren engagiert. Können Sie sagen, welche „Quote“ die Feuerwehren im Landkreis erfüllen? Unter den aktiven Feuerwehrlern sind immerhin 1241 Mädchen und Frauen. Das zeigt, dass die Feuerwehr auch für das „schwache Geschlecht“ attraktiv ist. Nehmen wir das Jahr 2015. Zu wie vielen Einsätzen wurden die Feuerwehren im Landkreis gerufen? Insgesamt 1449, aufgeteilt in 143 Brände, 774 Technische Hilfeleistungen, 191 Fehlalarme und 292 Sonstige Feuerwehreinsätze. Ist dies eine Steigerung zu den Vorjahren? Im Vergleich zu 2014 –ja (1200). 2013 lag die Zahl sogar bei 1478. 2011 lag mit 1149; und 2012 mit 1071 Einsätzen deutlich darunter. Die Aufgaben der Feuerwehren sind breit gefächert. Bitte nennen sie die wesentlichen Aufgaben neben der Brandbekämpfung: Natürlich die Personenrettung (z.B. Verkehrsunfällen), aber auch Technische Hilfeleistungen (z.B. Wasser-, Öl- oder Sturmschäden) sowie Feuerbeschauen (Begehungen und Beratung bei Firmen und Privatpersonen) stellen Hauptaufgaben dar. Verändern sich die Rahmenbedingungen aus Ihrer Sicht? Nimmt die Bürokratie zu? Leider nimmt die Bürokratie immer mehr überhand. Oftmals verfestigt sich der Eindruck, dass Interview mit ANTON BÖGL, Kreisbrandrat Viele Menschen aus unserem Landkreis haben eine wichtige, interessante und verantwortungsvolle Aufgabe. In unserer neuen Rubrik werden wir Ihnen jeweils einen dieser „Menschen“ im Rahmen eines kleinen Interviews näher vorstellen. Den Anfang macht Kreisbrandrat Anton Bögl. die Feuerwehren zu einer Behörde mutieren. Seit wann sind Sie eigentlich Feuerwehrmann? Seit dem 01.08.1980 – kurz nach meinem 18. Geburtstag. Zuvor war damals ein Beitritt auch nicht möglich (altersbedingt). Gibt es eine Hierarchie? Mit welcher Bezeichnung fängt man an. Und wie viele Stationen gibt es bis zum Kreisbrandrat? Es beginnt mit dem Anwärter zum Feuerwehrmann, dann kommen 9 Stufen bis zum Kreisbrandrat. Haben Sie Ihre Wahl je bereut? Ich verweigere die Aussage (lacht). Was nervt Sie bei Ihrer Tätigkeit am meisten? (Abgesehen von diesem Interview) Die Bürokratie und die Engstirnigkeit einiger weniger. Was sind Ihre Ziele als Kreisbrandrat? Worauf legen Sie besonderen Wert? Die möglichst umfassende Schulung und Ausrüstung der Feuerwehren im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. sowie die funktionierende Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche und Wehren. Haben Sie abschließend einen Rat für Jugendliche, die überlegen zur Feuerwehr zu gehen? Ab wann halten Sie das überhaupt für sinnvoll? Mittlerweile können 12 jährige Jugendliche der Feuer wehr beitreten. Das halte ich für in Ordnung. Teilweise können bereits 6 jährige über die Kinderfeuerwehr an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt werden. Wichtig ist mir, dass die Eltern mitziehen. Herr Bögl, Vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Wolfgang Seitz Redaktion ANSPORN Aktuell - 44 - ansporn Frühjahr/Sommer 2016 Der nächste Ansporn erscheint am 4.10.2016 Unsere Themen in der kommenden Ausgabe sind u.a.: n NATUR + LANDSCHAFT Juradistl-Landschaftskino am Kuppenalb-Wanderweg n REGIONALMANAGEMENT Regionalpark Quellenreich n SENIOREN Entwicklung einer generationsübergreifenden Agenda Impressum Herausgeber: Layout: Landkreis Neumarkt Nürnberger Str. 1 92318 Neumarkt Tel.: 09181/470-256 bzw. 470-335 Fax: 09181/470-6756, 470-6835 e-mail: [email protected] www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn Schwab Werbung, Goldschmidtstraße 28a, 92318 Neumarkt, Tel.: 09181/5091293 Redaktion: Roland Hadwiger (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt), Martina Bauer, Christine Riel, Karin Larsen-Lion, Wolfgang Seitz, Ralf Bundesmann, Walter Egelseer, Christian Wolf, Peter Respondek, Oliver Schwindl, sowie verschiedene Gastautoren Druck: Wünsch Druck GmbH Auflage: 4000 Exemplare Erscheinungsweise: zweimal jährlich (Frühjahr/Herbst) Vertrieb: Das Landkreismagazin Ansporn ist kostenlos erhältlich beim Landratsamt Neumarkt, bei den im Landkreis befindlichen Kommunalverwaltungen, bei Banken und Sparkassen und darüber hinaus bei verschiedenen Geschäften und Einrichtungen im Landkreisgebiet. 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