SPORT 32 Mittwoch, 10. August 2016 Stimmen zum Spiel Thorsten Schulz, VfR-Verteidiger: „In der ersten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft, nach der Pause haben wir stark nachgelassen. Trotzdem sind wir gut gestanden. Am Ende hatten wir Glück, dass Erfurt den Elfmeter verschossen hat. Aber das gehört auch dazu.“ Markus Schwabl, VfR-Kapitän: „Drei Spiele, sieben Punkte, das ist natürlich überragend. Aber im Erfolg muss man auch mal etwas Negatives sagen: In der zweiten Halbzeit waren wir überhaupt nicht mehr drin im Spiel. Wir konnten die Bälle nicht mehr sichern und sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen. Wenn wir dieses Spiel nach einer solchen ersten Hälfte verlieren, beißen wir uns in den Hintern.“ Daniel Bernhardt, VfR-Torwart: „Das waren zwei grundverschiedene Halbzeiten. Die erste Hälfte haben wir klar dominiert. Nach der Pause haben wir den Faden völlig verloren. Aufgrund der ersten 45 Minuten ist der Punkt aber verdient.“ Markus Thiele, VfR-Geschäftsführer: „Wir sind natürlich glücklich über das 0:0. In der ersten Halbzeit waren wir klar besser, nach der Pause haben wir nachgelassen. Natürlich ist der Punkt angesichts des verschossenen Elfmeters glücklich.“ Gestolpert, aber nicht gefallen: Der VfR Aalen mit Mika Ojala (rechts) hat sich am Dienstagabend ein 0:0 bei Rot-Weiß Erfurt erkämpft und bleibt damit auch nach dem dritten Spieltag ungeschlagen. Allerdings hatte der neue Tabellenführer in der Nachspielzeit mächtig Dusel. (Fotos: Eibner) Dramatik in der Nachspielzeit Fußball, 3. Liga: VfR Aalen freut sich über 0:0 – Rot-Weiß Erfurt verschießt Foulelfmeter in der 93. Minute Der VfR Aalen bleibt in der 3. Liga ungeschlagen. Die Elf von Peter Vollmann musste am Dienstagabend allerdings lange zittern, ehe der Punkt beim 0:0 eingefahren war. Dramatisch war vor allem die Nachspielzeit, in der Mario Erb einen Foulelfmeter an den Pfosten schoss und Daniel Bernhardt den Nachschuss entschärfte. ALEXANDER HAAG Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Und der VfR Aalen benötigte eine gehörige Portion Dusel, um diese schadlos zu überstehen. „Das muss man dann schon als glücklich bezeichnen, dass wir das Spiel zum Schluss nicht verloren haben“, sagte Peter Vollmann. Der Trainer des VfR Aalen sprach damit die dritte Minute in der Nachspielzeit an, als Robert Müller den Erfurter Christopher Bieber im Strafraum klammerte und der Torjäger zu Fall kam. Schiedsrichter Timo Gerach zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Und das zurecht. Es war die große Chance für Erfurt, einen Last-Minute-Sieg einzufahren, doch Mario Erb versagten die Nerven. Er setzte den Ball an den Pfosten. Den Nachschuss von Carsten Kammlott entschärfte Keeper Daniel Bernhardt mit einer Glanztat. Danach war Schluss, und Aalen durfte erneut feiern. Dabei waren die Erfurter im Vorfeld durchaus siegessicher. Und es mangelte nicht an Selbstvertrauen. Das jedenfalls zeigten Flyer, die vor dem Spiel in der Innenstadt verteilt wurden. „Heute lernen wir der Aalener Abwehr das TAKTISCHE AUFSTELLUNG Schwimmen“, war darauf zu lesen. Davon war auf dem Platz allerdings nichts zu sehen. Im Gegenteil. Wenn eine Defensive geschwommen ist, dann die der Erfurter. Der VfR Aalen, bei dem Firat Sucsuz auf der linken Seite den Verletzten Oguzhan Kefkir (Oberschenkelprobleme) ersetzte, spielte mit dem Selbstvertrauen von zwei Siegen aus zwei Spielen auf. Die Vollmann-Elf versteckte sich nicht, und sie spielte erneut mutig nach vorne. Alexandros Kartalis versuchte es aus 20 Metern, Philipp Klewin parierte im Nachfassen (19.). Klewin war auch gegen Gerrit Wegkamp hellwach, als dieser es mit einem Heber versuchte (26.). Innerhalb von nur 120 Sekunden lag der Ball dann zweimal im Packende Duelle: Die Aalener Fabian Menig (Mitte) und Firat Sucsuz mussten in Erfurt lange kämpfen, ehe der Punktgewinn geschafft war. SPIELINFORMATIONEN Auswechslungen VfR Aalen: 60. Vasiliadis (Note: 4) für Sucsuz, 79. Deichmann (–) für Kartalis, 90.+2 Schulz (–) für Ojala Wegkamp (3,5) Sucsuz (4) Kartalis (3,5) Preißinger (3,5) Menig (3) Ojala (3,5) Geyer (2,5) Welzmüller (3) R. Müller (3) Bernhardt (2,5) Schwabl (3) Erfurter Tor, zweimal hätte Mika Ojala sein Torekonto erhöhten können – doch zweimal wurde der Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Es waren zwei knappe, aber richtige Entscheidungen (34./ 36.). Vollmann war dennoch zufrieden: „Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, da haben wir ein gutes Spiel gemacht.“ Ganz anders die zweiten 45 Minuten. Von der Aalener Dominanz der ersten Hälfte war nichts mehr zu sehen. Nun übernahm Erfurt das Kommando und drückte mit zunehmender Spieldauer immer stärker auf den Führungstreffer. Die Möglichkeiten des VfR sind deshalb schnell erzählt: Zweimal versuchte es Ojala, zweimal war Klewin zur Stelle Rot-Weiß Erfurt: Klewin – Menz, Erb, Möckel, Odak – Vocaj (78. Bieber), Nikolaou – Uzan (69. Aydin), Tyrala, Brückner – Kammlott – Besondere Vorkommnisse: Erb schießt Foulelfmeter an den Pfosten (90. + 3) Nikolaou, Uzan, Bieber – Welzmüller, Schulz, R. Müller Timo Gerach (Landau) 5 339 Steigerwaldstadion, Erfurt (48./ 67.). Das Geschehen spielte sich stattdessen auf der anderen Seite ab. Die Gastgeber versuchten es zunächst aus der Distanz – ohne Erfolg. Vor allem Sebastian Tyrala kam immer wieder zum Abschluss (61./ 81.). Als Erfurts Trainer Stefan Krämer dann Torjäger Bieber aufs Feld schickte, brannte es im VfR-Strafraum lichterloh. „Da war klar, jetzt kommen nur noch hohe Bälle“, sagte Vollmann hinterher. Erstmals Glück hatte der VfR aber, als Thomas Geyer beinahe ein Eigentor unterlief (86.). Dann parierte Bernhardt gegen besagten Bieber (90.). Als sich die Zuschauer bereits mit der Nullnummer abgefunden hatten, packte Müller bei Bieber zu. Doch Mario Erb nahm das Geschenk der Aalener nicht an, und im Anschluss avancierte sich Daniel Bernhardt mit seiner Großtat zum Retter (90. +3). Stefan Krämer wollte seinem Fehlschützen keinen Vorwurf machen, auch wenn der RWE-Trainer zwei verlorenen Punkten nachtrauerte. „Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg verdient gehabt.“ Wobei Krämer nicht entgangen ist, dass „Aalen in der ersten Hälfte die besseren Chancen hatte“. Auf dieser ersten Halbzeit will der VfR Aalen am Sonntag gegen den Chemnitzer FC aufbauen und die Englische Woche erfolgreich abschließen. Bis dahin freuen sich die Ostälbler über die sieben Punkte aus den ersten drei Spielen. Und zumindest bis Mittwochabend über die Tabellenführung. Damit hätte zu Saisonbeginn nämlich keiner gerechnet. Ein Video finden Sie unter www.schwaepo.de. VFR-SPIELER DES SPIELS TORJÄGER Daniel Bernhardt: Lange Zeit war der Keeper des VfR Aalen in Erfurt beschäftigungslos, weil die Defensive gut stand und nur wenig Chancen zuließ. Seine Klasse zeigen durfte Bernhardt Daniel Bernhardt dann aber doch noch: in einer dramatischen Schlussphase. Zuerst klärte er gegen Torjäger Christopher Bieber (90.). Dann parierte er nach dem Elfmeter mit einer Glanztat den harten Nachschuss von Carsten Kammlott und rettete dem VfR Aalen in letzter Sekunde den Punkt. alex 1. Christian Beck (1. FC Magdeburg) 2. Cauly Oliveira Souza (Fortuna Köln) Benjamin Pintol (Hallescher FC) Halil Savran (VfL Osnabrück) 5. Robert Andrich (SV Wehen Wiesbaden) Robert Müller, VfR-Innenverteidiger: „Den Elfmeter kann man geben, muss man aber nicht. Vor der Pause haben wir gut gespielt, wir hatten die Ballkontrolle. In der zweiten Hälfte sind wir nur noch hinterhergelaufen. Da hat sich das Blatt gewendet. Wir freuen uns über den Punkt, und auf der ersten Halbzeit werden wir aufbauen.“ Hermann Olschewski, VfR-Präsident: „Die erste Halbzeit war ganz, ganz klar besser von uns, da müssen wir das Spiel eigentlich entscheiden. Nach der Pause war Erfurt deutlich besser als in der ersten Hälfte. Und mit dem verschossenen Elfmeter müssen wir mit dem Punkt am Ende zufrieden sein.“ alex 3. Liga Rot-Weiß Erfurt — VfR Aalen 0:0 Holstein Kiel — VfL Sportfreunde Lotte 3:1 Wehen Wiesbaden — SC Fortuna Köln 3:0 1. FC Magdeburg — SC Paderborn 3:0 Werder Bremen II — FSV Zwickau Mi, 18.30 Preußen Münster — MSV Duisburg Mi, 19.00 Chemnitzer FC — FSV Frankfurt Mi, 19.00 FSV Mainz 05 II — VfL Osnabrück Mi, 19.00 Hansa Rostock — Sonn. Großaspach Mi, 19.00 Jahn Regensburg — Hallescher FC Mi, 19.00 1. VfR Aalen 2. SSV Jahn Regensburg 3. SC Fortuna Köln 4. Hallescher FC 5. Wehen Wiesbaden 6. VfL Sportfreunde Lotte 7. Holstein Kiel 8. MSV Duisburg 9. VfL Osnabrück 10. Rot-Weiß Erfurt 11. 1. FC Magdeburg 12. Hansa Rostock 13. SC Paderborn 14. Chemnitzer FC 15. FSV Zwickau 16. SG Sonnenhof Großaspach 17. FSV Frankfurt 1899 18. 1. FSV Mainz 05 U23 19. SC Preußen Münster 20. SV Werder Bremen II 3 2 3 2 3 3 3 2 2 3 2 2 3 2 1 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 2 1 1 1 1 0 0 0 0 1 0 1 1 1 0 0 1 1 1 2 0 0 1 1 1 2 2 3:1 6:3 5:3 4:1 4:2 4:3 4:3 2:1 2:1 1:3 3:3 1:2 3:5 1:1 2:2 3:4 1:2 3:5 0:2 0:5 7 6 6 4 4 4 4 4 4 4 3 3 3 2 1 1 1 1 0 0 ZAHL DES SPIELS 3 2 2 2 1 2 Tore hat Mika Ojala erzielt – beide wurden wegen Abseits aberkannt. VORSCHAU 4. SPIELTAG Freitag, 19 Uhr: SF Lotte – Rot-Weiß Erfurt Samstag, 14 Uhr: FSV Frankfurt – Jahn Regensburg, FSV Zwickau – SV Wehen Wiesbaden, Fortuna Köln – Holstein Kiel, Hallescher FC – Hansa Rostock, MSV Duisburg – FSV Mainz 05 II, SC Paderborn – Werder Bremen II, SG Sonnenhof Großaspach – Preußen Münster, VfL Osnabrück – 1. FC Magdeburg Sonntag, 14 Uhr: VfR Aalen – Chemnitzer FC „ ZITAT DES SPIELS Im Erfolg muss man auch mal etwas Negatives sagen“ Markus Schwabl Kapitän des VfR Aalen
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