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SPORT
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Mittwoch, 10. August 2016
Stimmen zum Spiel
Thorsten Schulz, VfR-Verteidiger: „In
der ersten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft, nach der Pause haben
wir stark nachgelassen. Trotzdem sind
wir gut gestanden. Am Ende hatten
wir Glück, dass Erfurt den Elfmeter
verschossen hat. Aber das gehört
auch dazu.“
Markus Schwabl, VfR-Kapitän: „Drei
Spiele, sieben Punkte, das ist natürlich
überragend. Aber im Erfolg muss man
auch mal etwas Negatives sagen: In
der zweiten Halbzeit waren wir überhaupt nicht mehr drin im Spiel. Wir
konnten die Bälle nicht mehr sichern
und sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen. Wenn wir dieses Spiel
nach einer solchen ersten Hälfte verlieren, beißen wir uns in den Hintern.“
Daniel Bernhardt, VfR-Torwart: „Das
waren zwei grundverschiedene Halbzeiten. Die erste Hälfte haben wir klar
dominiert. Nach der Pause haben wir
den Faden völlig verloren. Aufgrund
der ersten 45 Minuten ist der Punkt
aber verdient.“
Markus Thiele, VfR-Geschäftsführer:
„Wir sind natürlich glücklich über das
0:0. In der ersten Halbzeit waren wir
klar besser, nach der Pause haben wir
nachgelassen. Natürlich ist der Punkt
angesichts des verschossenen Elfmeters glücklich.“
Gestolpert, aber nicht gefallen: Der VfR Aalen mit Mika Ojala (rechts) hat sich am Dienstagabend ein 0:0 bei Rot-Weiß Erfurt erkämpft und bleibt damit auch nach dem
dritten Spieltag ungeschlagen. Allerdings hatte der neue Tabellenführer in der Nachspielzeit mächtig Dusel.
(Fotos: Eibner)
Dramatik in der Nachspielzeit
Fußball, 3. Liga: VfR Aalen freut sich über 0:0 – Rot-Weiß Erfurt verschießt Foulelfmeter in der 93. Minute
Der VfR Aalen bleibt in der 3. Liga
ungeschlagen. Die Elf von Peter
Vollmann musste am Dienstagabend allerdings lange zittern, ehe
der Punkt beim 0:0 eingefahren
war. Dramatisch war vor allem die
Nachspielzeit, in der Mario Erb einen Foulelfmeter an den Pfosten
schoss und Daniel Bernhardt den
Nachschuss entschärfte.
ALEXANDER HAAG
Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Und der VfR Aalen benötigte eine gehörige Portion Dusel, um diese
schadlos zu überstehen. „Das muss man
dann schon als glücklich bezeichnen,
dass wir das Spiel zum Schluss nicht verloren haben“, sagte Peter Vollmann. Der
Trainer des VfR Aalen sprach damit die
dritte Minute in der Nachspielzeit an, als
Robert Müller den Erfurter Christopher
Bieber im Strafraum klammerte und der
Torjäger zu Fall kam. Schiedsrichter
Timo Gerach zeigte ohne zu zögern auf
den Punkt. Und das zurecht. Es war die
große Chance für Erfurt, einen Last-Minute-Sieg einzufahren, doch Mario Erb
versagten die Nerven. Er setzte den Ball
an den Pfosten. Den Nachschuss von
Carsten Kammlott entschärfte Keeper
Daniel Bernhardt mit einer Glanztat. Danach war Schluss, und Aalen durfte erneut feiern.
Dabei waren die Erfurter im Vorfeld
durchaus siegessicher. Und es mangelte nicht an Selbstvertrauen. Das jedenfalls zeigten Flyer, die vor dem Spiel in
der Innenstadt verteilt wurden. „Heute
lernen wir der Aalener Abwehr das
TAKTISCHE AUFSTELLUNG
Schwimmen“, war darauf zu lesen. Davon war auf dem Platz allerdings nichts
zu sehen. Im Gegenteil. Wenn eine Defensive geschwommen ist, dann die der
Erfurter. Der VfR Aalen, bei dem Firat
Sucsuz auf der linken Seite den Verletzten Oguzhan Kefkir (Oberschenkelprobleme) ersetzte, spielte mit dem Selbstvertrauen von zwei Siegen aus zwei
Spielen auf. Die Vollmann-Elf versteckte sich nicht, und sie spielte erneut mutig nach vorne. Alexandros Kartalis versuchte es aus 20 Metern, Philipp Klewin
parierte im Nachfassen (19.). Klewin
war auch gegen Gerrit Wegkamp hellwach, als dieser es mit einem Heber versuchte (26.). Innerhalb von nur 120 Sekunden lag der Ball dann zweimal im
Packende Duelle: Die Aalener Fabian Menig (Mitte) und Firat Sucsuz mussten in Erfurt lange kämpfen, ehe der Punktgewinn geschafft war.
SPIELINFORMATIONEN
Auswechslungen VfR Aalen:
60. Vasiliadis (Note: 4) für Sucsuz, 79. Deichmann (–) für Kartalis, 90.+2 Schulz (–) für Ojala
Wegkamp (3,5)
Sucsuz
(4)
Kartalis
(3,5)
Preißinger (3,5)
Menig
(3)
Ojala
(3,5)
Geyer
(2,5)
Welzmüller (3)
R. Müller
(3)
Bernhardt (2,5)
Schwabl
(3)
Erfurter Tor, zweimal hätte Mika Ojala
sein Torekonto erhöhten können –
doch zweimal wurde der Treffer wegen
einer Abseitsstellung nicht gegeben. Es
waren zwei knappe, aber richtige Entscheidungen (34./ 36.). Vollmann war
dennoch zufrieden: „Wir hatten das
Spiel unter Kontrolle, da haben wir ein
gutes Spiel gemacht.“
Ganz anders die zweiten 45 Minuten.
Von der Aalener Dominanz der ersten
Hälfte war nichts mehr zu sehen. Nun
übernahm Erfurt das Kommando und
drückte mit zunehmender Spieldauer
immer stärker auf den Führungstreffer.
Die Möglichkeiten des VfR sind deshalb
schnell erzählt: Zweimal versuchte es
Ojala, zweimal war Klewin zur Stelle
Rot-Weiß Erfurt: Klewin – Menz, Erb, Möckel, Odak – Vocaj (78. Bieber), Nikolaou –
Uzan (69. Aydin), Tyrala, Brückner – Kammlott
–
Besondere Vorkommnisse: Erb schießt
Foulelfmeter an den Pfosten (90. + 3)
Nikolaou, Uzan, Bieber – Welzmüller, Schulz,
R. Müller
Timo Gerach (Landau)
5 339
Steigerwaldstadion, Erfurt
(48./ 67.). Das Geschehen spielte sich
stattdessen auf der anderen Seite ab. Die
Gastgeber versuchten es zunächst aus
der Distanz – ohne Erfolg. Vor allem Sebastian Tyrala kam immer wieder zum
Abschluss (61./ 81.). Als Erfurts Trainer
Stefan Krämer dann Torjäger Bieber aufs
Feld schickte, brannte es im VfR-Strafraum lichterloh. „Da war klar, jetzt kommen nur noch hohe Bälle“, sagte Vollmann hinterher. Erstmals Glück hatte
der VfR aber, als Thomas Geyer beinahe
ein Eigentor unterlief (86.). Dann parierte Bernhardt gegen besagten Bieber
(90.). Als sich die Zuschauer bereits mit
der Nullnummer abgefunden hatten,
packte Müller bei Bieber zu. Doch Mario
Erb nahm das Geschenk der Aalener
nicht an, und im Anschluss avancierte
sich Daniel Bernhardt mit seiner Großtat
zum Retter (90. +3). Stefan Krämer wollte
seinem Fehlschützen keinen Vorwurf
machen, auch wenn der RWE-Trainer
zwei verlorenen Punkten nachtrauerte.
„Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten
wir den Sieg verdient gehabt.“ Wobei
Krämer nicht entgangen ist, dass „Aalen
in der ersten Hälfte die besseren Chancen hatte“.
Auf dieser ersten Halbzeit will der VfR
Aalen am Sonntag gegen den Chemnitzer FC aufbauen und die Englische Woche erfolgreich abschließen. Bis dahin
freuen sich die Ostälbler über die sieben
Punkte aus den ersten drei Spielen. Und
zumindest bis Mittwochabend über die
Tabellenführung. Damit hätte zu Saisonbeginn nämlich keiner gerechnet.
Ein Video finden Sie unter
www.schwaepo.de.
VFR-SPIELER DES SPIELS
TORJÄGER
Daniel Bernhardt:
Lange Zeit war der
Keeper des VfR Aalen in Erfurt beschäftigungslos, weil die
Defensive gut stand
und nur wenig
Chancen zuließ. Seine Klasse zeigen
durfte
Bernhardt Daniel Bernhardt
dann aber doch
noch: in einer dramatischen Schlussphase. Zuerst klärte er gegen Torjäger Christopher Bieber (90.). Dann parierte er
nach dem Elfmeter mit einer Glanztat
den harten Nachschuss von Carsten
Kammlott und rettete dem VfR Aalen in
letzter Sekunde den Punkt.
alex
1. Christian Beck (1. FC Magdeburg)
2. Cauly Oliveira Souza (Fortuna Köln)
Benjamin Pintol (Hallescher FC)
Halil Savran (VfL Osnabrück)
5. Robert Andrich (SV Wehen Wiesbaden)
Robert Müller, VfR-Innenverteidiger:
„Den Elfmeter kann man geben, muss
man aber nicht. Vor der Pause haben
wir gut gespielt, wir hatten die Ballkontrolle. In der zweiten Hälfte sind
wir nur noch hinterhergelaufen. Da
hat sich das Blatt gewendet. Wir freuen uns über den Punkt, und auf der
ersten Halbzeit werden wir aufbauen.“
Hermann Olschewski, VfR-Präsident:
„Die erste Halbzeit war ganz, ganz
klar besser von uns, da müssen wir
das Spiel eigentlich entscheiden.
Nach der Pause war Erfurt deutlich
besser als in der ersten Hälfte. Und
mit dem verschossenen Elfmeter
müssen wir mit dem Punkt am Ende
zufrieden sein.“
alex
3. Liga
Rot-Weiß Erfurt — VfR Aalen
0:0
Holstein Kiel — VfL Sportfreunde Lotte 3:1
Wehen Wiesbaden — SC Fortuna Köln
3:0
1. FC Magdeburg — SC Paderborn
3:0
Werder Bremen II — FSV Zwickau Mi, 18.30
Preußen Münster — MSV Duisburg Mi, 19.00
Chemnitzer FC — FSV Frankfurt
Mi, 19.00
FSV Mainz 05 II — VfL Osnabrück Mi, 19.00
Hansa Rostock — Sonn. Großaspach Mi, 19.00
Jahn Regensburg — Hallescher FC Mi, 19.00
1. VfR Aalen
2. SSV Jahn Regensburg
3. SC Fortuna Köln
4. Hallescher FC
5. Wehen Wiesbaden
6. VfL Sportfreunde Lotte
7. Holstein Kiel
8. MSV Duisburg
9. VfL Osnabrück
10. Rot-Weiß Erfurt
11. 1. FC Magdeburg
12. Hansa Rostock
13. SC Paderborn
14. Chemnitzer FC
15. FSV Zwickau
16. SG Sonnenhof Großaspach
17. FSV Frankfurt 1899
18. 1. FSV Mainz 05 U23
19. SC Preußen Münster
20. SV Werder Bremen II
3
2
3
2
3
3
3
2
2
3
2
2
3
2
1
2
2
2
2
2
2
2
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1
1
1
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0
0
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1
1
1
2
2
3:1
6:3
5:3
4:1
4:2
4:3
4:3
2:1
2:1
1:3
3:3
1:2
3:5
1:1
2:2
3:4
1:2
3:5
0:2
0:5
7
6
6
4
4
4
4
4
4
4
3
3
3
2
1
1
1
1
0
0
ZAHL DES SPIELS
3
2
2
2
1
2 Tore
hat Mika Ojala erzielt – beide wurden
wegen Abseits aberkannt.
VORSCHAU 4. SPIELTAG
Freitag, 19 Uhr: SF Lotte – Rot-Weiß Erfurt
Samstag, 14 Uhr: FSV Frankfurt – Jahn Regensburg, FSV Zwickau – SV Wehen Wiesbaden,
Fortuna Köln – Holstein Kiel, Hallescher FC –
Hansa Rostock, MSV Duisburg – FSV Mainz 05 II,
SC Paderborn – Werder Bremen II, SG Sonnenhof
Großaspach – Preußen Münster, VfL Osnabrück –
1. FC Magdeburg
Sonntag, 14 Uhr: VfR Aalen – Chemnitzer FC
„
ZITAT DES SPIELS
Im Erfolg muss
man auch mal etwas Negatives sagen“
Markus Schwabl
Kapitän des VfR Aalen