Erscheinungsort Graz, Ausgabe 7, Juli 2016, gratis an jeden Haushalt. P.b.b. Verlagsort 8054 Graz/Seiersberg Plus.Zeitung 13Z039714 P P ersönlich E ngagiert R outiniert T aktvoll Z ielstrebig L esbar Feuerwehr „Freiwillige Helden!“ Drei Mitglieder der FF Judendorf-Straßengel im Interview Seite 6-9 ANZEIGE EDITORIAL Zu unserem Titelfoto: Alle jene, die Interesse an der Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr haben, können sich im Internet www. feuerwehr -judendorf.org oder unter der Telefonnummer 0650 2157450 beim Brandmeister und Jugendbeauftragten, Robert Pertzl melden. Besonders gesucht werden junge Florianijünger. Gerhard Goldbrich, Jürgen Winter, Thomas Rajakovics,Thomas Gruber und Markus Pichler mit den Teilnehmern der Special Olympics Winter Games Einzigartige und vorbildliche Kooperation Steiermarks größter und erfolgreichster Fußballklub, der SK Sturm, setzt ein deutliches Zeichen der Inklusion und unterstützt die Special Olympics World Winter Games. E ine einzigartige und vorbildliche Kooperation. „Der SK Sturm Graz ist der wohl bekannteste steirische Sportverein und somit ein wichtiger Partner für Special Olympics, um die World Winter Games zu promoten und einem breiten Publikum näher zu bringen. Wir bauen auf die Kraft der „Blackys“, die unsere Veranstaltung auf den verschiedensten Plattformen und Kanälen, aber auch auf und abseits des Fußballfeldes JOURNAL GRAZ 2 perfekt bewerben und in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft stellen können“, betont Vizepräsident Jürgen Winter vom Organisationskomitee. Es wird auch ein wichtiges Zeichen in der Öffentlichkeit gesetzt und das Engagement für die Bewegung Special Olympics und vor allem für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung forciert. Geschäftsführer Gerhard Goldbrich blickt mit großer Freude auf die Zusammenarbeit: „Für den SK Sturm ist soziales Engagement enorm wichtig, es ist in unseren Vereinswerten verankert. Deshalb ist es für uns eine Selbstverständlichkeit und Verpflichtung zugleich, dabei zu sein, wenn etwas so Großartiges wie die Special Olympics World Winter Games in der Steiermark über die Bühne gehen. Sport verbindet und baut Brücken. Und die gelebte Gemeinschaft dabei gibt allen viel zurück." Inhalt Bankomatgebühren 4,5 Stadtpfarrprobst Mag. Christian Leibnitz: Ein Mensch wie du und ich 4,5 Titelgeschichte: Freiwillige sind mit Herzblut dabei 6-9 2. Nationalratspräsident Karlheinz Kopf im Interview: Politiker sind auch nur Menschen 10,11 Kulturello: NUKE, das besondere Festival Tritsch-Tratsch von Waltraud Pertzl Impressum Liebe Leserinnen, liebe Leser! 15 16-24 31 Der Aufschrei ist laut – und dennoch verblüfft er mich ein bisschen. Jener, der durchs Land geht, weil es Bankomatbetreiber gibt, die Geld für die Benützung ihrer Geräte verlangen. Gut, es ist eine Gemeinheit, wie ich es lese, die Informationspflicht derart auszureizen, erst im allerletzten Bedienungsschritt darauf hinzuweisen, dass jetzt dann eine Gebühr anfällt. Eben deshalb, weil der Bankomatbenützer ja nimmer drauf schaut, was dort steht. Aber soweit ich das aus den Medien entnommen habe, stehen diese scheinspeienden Apparate an Plätzen, wo sie keiner vermuten würde: „Nämlich weit weg von jeder Bank“. Das müsste doch auffallen, oder? Da sind wir wieder beim alten Leitsatz von Angebot und Nachfrage. Wer bei einem der Tausenden herkömmlichen Bankomaten Österreichs unmittelbar bei einer Bank, Sparkasse oder Post sein Geld behebt, muss zumindest bis auf weiteres, ohnehin nichts dafür zahlen. Wer sein Bargeld aber beispielsweise auf der Turrach in Empfang nehmen möchte, dem muss es etwas wert sein, dass er auch weitab von einem Geldinstitut zu seinem Geld kommt. Dies hat aber nichts mit dem ventilierten Vorhaben zu tun, möglicherweise an allen Geldautomaten zu kassieren. Denn in Wahrheit versteht es kein Mensch, dass man als ohnehin zahlender Kontobesitzer nochmals dafür Spesen berappen soll, weil man den Schalterbeamten die Arbeit des Auszahlens abnimmt. Schon einmal überlegt, was passiert, wenn die Hunderttausenden, die täglich am Bankomaten ein paar Scheine ziehen, plötzlich in den Banken am Schalter stehen? Das wäre eine sehr wirksame Art des Aufstandes. Nur: „Der g’lernte Österreicher jammert, schimpft – und zahlt dann auch widerspruchslos“. Damit sind wir allerdings auf dem besten Weg zu einem der andenkbaren Super-GAUs: zur Abschaffung unseres Bargeldes. Wann kommt die Argumentation: „Vergessen Sie Scheine und Münzen – wir helfen Ihnen Gebühren sparen!“ Wie aber funktionieren dann die Kleinigkeiten des Alltags? Wie wird denn die Oma in der bargeldlosen Zukunft dem Enkerl ein paar Euro zustecken? Wie die Pensionistin dem freundlichen Studenten eine kleine Anerkennung fürs Rauftragen der neuen Zimmerpalme geben? Und wie die ernährungsbewusste Hausfrau von der Biobäurin beim Wochenendhaus sandigen, aber pestizidfreien Kopfsalat kaufen? Davon, dass jeder einzelne Geldfluss nachvollziehbar ist, rede ich gar nicht. Denkt niemand mit, ist’s den meisten egal oder überlegen schon manche, wie der Tauschhandel fröhliche Urständ‘ feiern könnte? Ihr Fritz Pertzl JOURNAL GRAZ 3 INTERVIEW ANZEIGE wird außerdem zum Gebet „Engel des Herrn“ eingeläutet, in der Nacht wird auf das Läuten der Glocken verzichtet. E loquent, sympathisch und fröhlich: So erlebten wir Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz beim Gespräch mit JOURNAL GRAZ. Er ist ein Mensch wie du und ich – mit Stärken, mit Schwächen, mit Hobbys und Leidenschaften. Wie kann man sich den Privatmann Christian Leibnitz vorstellen? Privat bin ich natürlich auch ein Mensch mit Hobbys und Leidenschaften. Ich fahre gerne mit meinem Fahrrad durch die Stadt, mit zwei Straßganger Freunden unternehme ich einmal im Jahr eine Radtour. Außerdem wandere ich gerne und spiele Tennis. Haushälterin habe ich keine, wir haben einen gemeinsamen Mittagstisch und ab und zu koche ich selbst für mich und gute Freunde. Überbackene Schinkenfleckerl gelingen mir ganz gut, nur Süßigkeiten mag ich nicht so gerne. Was mein iPhone betrifft, so muss ich gestehen, dass ich „ohne“ nicht auskomme. Immerhin ist es ja auch mein Arbeitsgerät und ich benütze es ständig. S ein Werdegang ist beeindruckend: Nach mehreren Jahren als Kaplan in Schladming und in Graz-Christkönig wurde Mag. Christian Leibnitz zunächst Leiter des Bischöflichen Pastoralamtes und war zugleich der Katholischen Aktion eng verbunden. Als Regens des Bischöflichen Seminars konnte er schließlich jene Erfahrungen sammeln, die ihm nunmehr als Vorgesetzten von rund 1000 Religionslehrerinnen und -lehrern zu Gute kommen. 14 Jahre lang fungierte der Steirer außerdem als Pfarrer in Graz-Straßgang, wo er unter anderem den Übergang von Einzelpfarren zu einem Pfarrverband maßgeblich prägte und mitgestaltete. Mittlerweile hat der beliebte Seelsorger die Leitung der Stadtpfar- Wählen Menschen bei Eheschließungen öfter eine andere Religion? Das passiert eher selten. Verschiedenes kann verbinden und muss nicht unbedingt trennen. Auch die Sprache hat sich da verändert, wir sprechen heute von konfessionsverbindender Ehe und nicht von konfessionsverschiedener Ehe. Das halte ich für interessant, denn es kann ja ganz bereichernd sein. Was ist Ihre Hauptaufgabe? Seelsorge. Die Gottesdienstgemeinde, die sich hier versammelt, setzt sich aus Bewohner/innen der ganzen Stadt zusammen. Wir sind nicht typisch pfarrgebunden, aber es gibt ein Territorium, zu dem 2400 Katholiken gehören. Am Wochenende gehen 700 Leute in die Kirche, die aus verschiedenen Bezirken und Orten kommen. Sie schätzen die Kirche im Zentrum der Stadt und haben sehr oft auch einen besonderen Bezug zu ihr. STADTPFARRPROPST MAG. CHRISTIAN LEIBNITZ Was versteht man eigentlich unter einem Stadtpfarrpropst? Der kirchliche Titel „Propst“ leitet sich vom lateinischen „praepositus“ und dem mittellateinischen „propostus“ her und bedeutet „Vor- Ein Mensch wie du und ich re „Zum Heiligen Blut“ und damit der gesamten Grazer Stadtkirche inne. Am 1. September übergibt er das Bischöfliche Amt für Schule und Bildung an Walter Prügger. Ein Gespräch über Religionslehrer, den Privatmenschen Leibnitz und die schöne Stadtpfarrkirche als „Herz“ der Murstadt. ReligionslehrerInnen zunächst als VolksschullehrerInnen ausgebildet werden, die den Schwerpunkt Religion wählen. Ist jeder Lehrer überhaupt als Religionslehrer geeignet? Nein, daher prüfen wir sehr genau. Wer ge- eignet ist, wählt eben den Schwerpunkt Religion und wird dann als qualitativ hochwertiger Religionslehrer ausgebildet. Wir werden natürlich auch mehr Religionslehrer als bisher brauchen. Das ist eine große Herausforderung. Warum ist das Image mancher Religionslehrer eigentlich so schlecht? Grundsätzlich gibt es eine hohe Akzeptanz des Religionsunterrichtes und viele ReligionslehrerInnen, die wirklich Großartiges leisten. Innerhalb einer so großen Berufsgruppe gibt es natürlich auch Qualitätsunterschiede, die wir u.a. durch besondere Fortbildungsangebote auszugleichen versuchen. Mit der PädagogInnenbildung neu beginnt jetzt aber eine neue Ära - das bedeutet, dass Ist der Glockenschlag der Stadtpfarrkirche unverzichtbar? Ja, denn die Kirche ist das Herz der Stadt, und sie und ihr Glockenschlag sind für viele Touristen, Gläubige und Ungläubige unverzichtbar. Viele besuchen diese Kirche sehr gerne, in der täglich zwei Messen stattfinden – eine um 11Uhr und eine um 18.15 Uhr. Dazu gehört natürlich auch das Geläut der Glocken, die nicht nur vor jeder Messe erklingen, sondern auch zu jeder Viertelstunde zu hören sind. Um 7 Uhr, 12 Uhr und 19 Uhr JOURNAL GRAZ 4 Christian Leibnitz bei der Lehrlingswallfahrt in Mariazell gesetzter“. Die Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut in Graz ist eine Propsteikirche und damit auch zentrale Hauptkirche für die gesamte Stadtkirche Graz. Danke für das interessante Gespräch. Christian Leibnitz im Gespräch mit Waltraud Pertzl JOURNAL GRAZ 5 TITELGESCHICHTE LOKALES „Freiwillige sind mit Herzblut dabei!“ Man muss schon ein großer Idealist mit „Helfer-Syndrom“ und sportlich aktiv sein sowie Gemeinschaftssinn mögen, um sich freiwillig bei der Feuerwehr zu engagieren. Denn auch der Partner oder die Partnerin muss akzeptieren, wenn man am Heiligen Abend oder bei Omas 80er plötzlich losläuft, weil die Sirene los geht. Nicht umsonst ist die Scheidungsrate unter Feuerwehrleuten und Polizisten am höchsten. Wir haben mit OBI Rainer Pongratz, BM Robert Pertzl und OLM Johannes Tauschmann von der Freiwilligen Feuerwehr Judendorf-Straßengel über ihre Leidenschaft, zu helfen, gesprochen. Sie erzählen uns von ihren oft sehr schwierigen Einsätzen und üben aber auch Kritik an Mitmenschen, die die Hilfsbereitschaft oftmals (vielleicht auch unbewusst) ausnützen. Sind Menschen von den Einsätzen der Feuerwehr mittlerweile auch verwöhnt? Ja, sehr viele wählen einfach 122, auch dann wenn es gar nicht notwendig ist. Nur weil es nichts kostet und schnell Hilfe vor Ort ist. Bei Hochwassereinsätzen, wo der Keller nicht einmal einen Zentimeter unter Wasser steht, ist das leider oft der Fall. Das könnte der Anrufer quasi selbst mit einem Handtuch aufsaugen. Das ist dann unfair anderen Betroffenen gegenüber, da sollten manche einfach sensibler sein und 122 nur wählen, wenn es wirklich notwendig ist. Es könnte sogar passieren, dass diese Menschen die Feuerwehr daran hindern, rechtzeitig bei einem dringenderen Einsatz zu sein. Wie sieht es mit der Eigenverantwortung aus? Wir sind verlässlich da, wenn Gefahr in Verzug ist und wenn Menschenleben und Tiere in Gefahr sind. Mehr Eigenverantwortung der Bürger wäre aber wirklich notwendig. Wenn etwa jemand in einem hochwassergefährdeten Gebiet wohnt, sollte er sich bereits präventiv eine Pumpe zulegen, die in jedem Baumarkt erhältlich ist und bei Gefahr sofort zum Einsatz kommen kann. Wenn das nicht reicht, sind wir natürlich stets einsatzbereit. Wie funktioniert die Grundausbildung? Die Grundausbildung zum Feuerwehrmann muss jeder, der zu uns kommt, absolvieren, egal ob Erwachsener oder Jugendlicher. Wenn er aber mehr erreichen will, muss er sich wie in jedem Job weiterbilden, und diese Ausbildung kostet Freizeit und Urlaub. Bei einem privaten Unternehmen bekommt man allerdings die Ausbildung während der Arbeitszeit. Bei der FF muss man sich die Zeit quasi selbst zahlen. Ist jeder zum Feuerwehrmann geeignet? Eigentlich ja, wenn er eine sportliche Grundkondition hat und weiß, dass ein Einsatz kein Kindergeburtstag ist. Kinder ab zwölf Jahren können schon in die Jugendgruppe kommen, und ab 15 Jahren ist der Jugendliche nach der Grundausbildung einsatzbereit. Jedoch ist das Höchstalter im aktiven Einsatz 65 Jahre, danach ist man in der Seniorengruppe. Wer zahlt Ihre Ausbildung? Diese kann kostenlos in der Feuerwehr und Zivilschutzschule Steiermark Lebring absolviert werden. Aber für jede Ausbildung die man machen möchte, muss man Urlaub nehmen. Robert Pertzl: „Für die gesamte Ausbil- Zugskommandant Brandmeister Robert Pertzl, Gruppenkommandant Oberlöschmeister Johannes Tauschmann und Kommandant-Stellvertreter Oberbrandinspektor Rainer Pongratz dung zum Kommandanten, die ich auch absolviert habe, musste ich rund 30 Urlaubstage beanspruchen“. Aber wenn man das gerne und mit Leidenschaft macht und die Familie hinter einem steht, ist man glücklich. Schildern Sie uns bitte eines Ihrer „harten“ Wochenenden: Was ist da zu tun? Üblicherweise muss jeder immer wieder einmal Brandwache halten. Das bedeutet, dass man bei Veranstaltungen, egal wie lange sie dauern, aufpassen muss, dass nichts passiert und immer einsatzbereit ist. Nehmen wir das Opus-Konzert als Beispiel: Donnerstag gab es 86 Hochwasser-Einsätze durch Starkregen, am Freitag heulte dreimal am Vormittag die Sirene, und ab 17 Uhr war Brandwachedienst bis Mitternacht angesagt. Da gibt es kein Jammern oder Nachdenken, ob einen die Familie braucht. Deswegen haben wir auch so wenige freiwillige Feuerwehrleute, weil der Großteil Familie hat, beim Job unabkömmlich ist und in der Nacht schlafen muss oder möchte. Gibt es Feuerwehrmänner, die kollabieren? Ja, das kommt schon hin und wieder vor, denn man muss sich vorstellen, dass man im Sommer bei 34 Grad zu einem (Brand-)Einsatz muss, 15 Kilo (nur wenn man den schweren Atemschutz trägt, sonst nicht) an Kleidung am Körper trägt und unter dem Anzug es sicherlich an die 50 Grad hat, was teilweise fast unerträglich ist. Beim Brand erhöht sich die Temperatur oft um das Dreifache. Da gibt es kein Überlegen, denn das Adrenalin lässt dir dazu keine Zeit und du JOURNAL GRAZ 6 willst nur die Menschen retten und das Feuer löschen. Dann kommt noch der Atemschutz dazu, der ja nicht für jeden geeignet ist und einer besonderen Ausbildung bedarf. Man darf auch nicht länger als 30 Minuten mit Atemschutz im Einsatz sein, dann muss gewechselt werden. In dieser Zeit verliert man ca. 3 Liter Flüssigkeit. „Freiwillige, egal ob bei der Feuerwehr, der Rettung, der Bergrettung usw., sind mit Herzblut dabei und denken nicht eine Minute darüber nach, ob sie dafür was bekommen könnten. Sie wollen einfach nur helfen!“ Pertzl, Tauschmann und Pongratz Aber auch Hochwassereinsätze sind nicht ohne, denn der Feuerwehrmann steht oft den ganzen Tag im Wasser und ist völlig durchnässt. Die Kleidung trocknet nicht über Nacht, wenn am nächsten Tag ein weiterer Einsatz folgt. Da muss man eben in die nasse Uniform. Und im Winter, wenn bei Eis und Schnee und die Handschuhe schon steif werden, dann wird es oft auch zu einem harten Kampf mit sich selbst. Wie verhalten sich die Betroffenen bei einem Einsatz? Die meisten sind froh, dass wir da sind. Aber es gibt auch einige, die keine Beihilfe leisten. Das kostet viel Zeit und ist unfair. Denn oft sind mehrere Einsätze gleichzeitig, wie jetzt beim Starkregen, und dann müssen oft Betroffene, die es schwer erwischt hat, warten. Eine Feuerwehr ohne Sirene ist nicht vorstellbar, oder? Das stimmt. Es gibt aber leider Einwohner, die gegen die Feuerwehr und die Sirene im Ort sind und sich sogar in der Gemeinde beschweren, dass die Sirene zu laut ist und diese abgestellt werden sollte. Aber wir Freiwilligen müssen zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit sein, und zum Beispiel eine Feier oder einen Kindergeburtstag abbrechen, aufspringen und zum Einsatz fahren. Ohne Sirene wäre das organisatorisch nicht machbar. Der Teufel schläft nicht, es kann jeden von uns treffen, und auch derjenige würde dann froh sein, wenn dank des Sirenenalarms sein Haus oder Leben gerettet werden könnte. Sobald die Sirene losgeht, bekommen die Feuerwehrleute einen Adrenalinschub, und sie eilen ohne viel nachzudenken sofort zum Rüsthaus. Das erste Einsatzauto braucht von der Alarmierung bist zur Abfahrt fünf Minuten. Bei genug Freiwilligen haben wir dann die Möglichkeit, mit vier Einsatzfahrzeugen auszufahren. Mehr ginge auch nicht, weil wir dafür zu wenig Freiwillige haben, die einen LKW lenken dürfen. Wenn z.B an einem Dienstag um 11 Uhr die Sirene geht, kann es sein, dass wir nicht einmal einen einzigen LKW-Fahrer haben. Die meisten können sich diesen Führerschein nicht leisten. Das wäre wohl ein Denkanstoß an die Politik, sich daèèè hingehend etwas zu überlegen. JOURNAL GRAZ 7 TITELGESCHICHTE TITELGESCHICHTE Bei der FF In Judendorf – Straßengel gibt es zirka 40 aktive Freiwillige, der Rest ist nicht aktiv im Einsatz. „Zu den fast unerträglichen Temperaturen kommt auch noch die Belastung von 15 kg durch den schweren Atemschutz dazu!“ Robert Pertzl Muss ein Einsatz auch bezahlt werden? Nein, diese Leistungsbereitschaft darf aber nicht ausgenützt werden. Denn wir haben in unserem großen Ort mit 7.500 Einwohnern jetzt schon viel zu wenig freiwillige Feuerwehrleute. Voriges Jahr kam ein aktiver Feuerwehrmann dazu, heuer waren es zwei. Bei allen Gemeinden in Stadtnähe müsste es die doppelte Anzahl an Freiwilligen geben, da es immer mehr Einsätze gibt. Leider kennen Städter, die zu uns ziehen, das Feuerwehrleben nicht und haben daher keinen Bezug dazu. Am Land ist das noch anders, da ist das Tradition, weil beispielsweise schon der Urgroßvater, der Opa und der Vater dabei waren. Dann engagieren sich auch die Kinder. Auch meine Kinder sind bereits dabei und haben das „Helfersyndrom“ anscheinend geerbt, so Robert Pertzl. Hat sich am Vereinsleben etwas geändert? Ja, es ist leider anders geworden. Man überlegt sich schon, die traditionellen Feuerwehrfeste weiterzuführen, weil es sich durch die Bürokratie nicht mehr rechnet. Mit dem Erlös werden Aktivitäten mit der Jugend unternommen um sie zu fördern und ihnen auch Lust auf die Gemeinschaft zu machen, aber auch Ausflüge der Erwachsenen sind ein persönliches Dankeschön für den Einsatz ohne Grenzen. Aber das Zusammenhalten von Freiwilligen und deren Familien erschwert das ganze Drumherum ungemein. Vorher haben die Frauen gebacken, gekocht, usw., heute müssen genaue Auflagen eingehalten werden. Dazu zählen Beschriftungen mit Allergenen, Angaben, woher die Eier kommen usw. Und das, obwohl man sich sicher sein kann, dass in jeder Küche weit sauberer gearbeitet wird als in so mancher Großküche. Jetzt müssten wir alles zukaufen, um nichts falsch zu machen, und das kostet mehr Geld als wir einnehmen. Also man nimmt den Freiwilligen den Spaß, den sie sich einmal im Jahr gegönnt haben. Wenn die Sirene losgeht und keiner fährt aus, wäre ein Chaos vorprogrammiert Die Großgemeinde Gratwein-Straßengel war heuer schon besonders katastrophengebeutelt. „Ohne Freiwillige Feuerwehr ginge da gar nichts“, sind sich Bürgermeister Harald Mulle, Vizebürgermeisterin Doris Dirnberger und Gemeindekassier Gerald Murlasits einig. 300 Freiwillige Feuerwehrleute sind in der Großgemeinde Gratwein-Straßengel mit 13.000 E i n wo h n e r n und 85 Quadratkilometern Fläche im Einsatz. Bei einer Unwetter- oder Brandkatastro- Bürgermeister phe rückt im- Harald Mulle mer als erstes die Feuerwehr aus. In der Gemeinde gibt es fünf Rüsthäuser: JudendorfStraßengel, Gratwein, Gschnaidt sowie je eines in Eisbach und in Schirning. Dort sind die Freiwilligen immer einsatzbereit. Dann begutachten Bürgermeister und der Außendienst den Schaden für die Betroffenen, bevor je nach Bedarf Sandsäcke oder andere Materialien aber auch Maschinen zum Einsatz kommen, Sickerschächte gereinigt werden usw. „Dabei reagieren wir freilich möglichst rasch“, so Mulle. Zurzeit sind von der Gemeinde auch Projekte Vizebürgermeisterin b e t r e f f e n d Doris Dirnberger Hochwasserschutz in Auftrag gegeben worden. Eine Berufsfeuerwehr wäre für die Gemeinde finanziell nicht zu stemmen. Für die Freiwillige Feuerwehr hat die Gemeinde jedoch im ordentlichen und außerordentlichen Haushalt ein beträchtliches Budget für die Feuerwehren vorgesehen. Für das Jahr 2016 sind 250.000 Euro veranschlagt. Hier nicht mit eingerechnet sind, die Kosten des Neubaues des Rüsthauses Eisbach, welches vor zwei Monaten feierlich eröffnet wurde. Aber auch abgesehen von Katastropheneinsätzen ist die Freiwillige Feuerwehr ein Gemeindekassier zentrales Ele- Gerald Murlasits ment des Gemeindelebens: Kaum ein Vereinsfest wäre ohne sie denkbar, „und diese Feste sind das Herz der Gemeinde. Sie bringen Leben in die Orte, sorgen für Kommunikation unter den Bürgern und für ein buntes Miteinander“, so Mulle. „Ich bin stolz auf alle Menschen, die in ihrer Freizeit für andere da sind und helfen.“ Fotos: www.fotogentile.com Danke. Was wäre, wenn an einem Tag in ganz Österreich kein einziger Freiwilliger zu einem Einsatz ginge? Wir hoffen, es bleibt die Freiwilligkeit und es wird nie vorkommen, aber die Zeit verändert sich, leider. Doch die Feuerwehr mit BerufsProfis zu besetzen, könnte sich keine Gemeinde und kein Land leisten. Außerdem sind Freiwillige, egal ob bei der Feuerwehr, der Rettung, der Bergrettung usw., mit Herzblut dabei und denken nicht eine Minute darüber nach, ob sie dafür was bekommen könnten. Sie wollen einfach nur helfen. Danke für das Gespräch. JOURNAL GRAZ 8 JOURNAL GRAZ 9 INTERVIEW INTERVIEW lang Bundeskanzler. Schon als 16Jähriger dockte ich bei der Jungen ÖVP an, war als 25- Jähriger Mitglied des Gemeinderates. Damals war es allerdings noch kein Thema für mich, in die Bundespolitik zu gehen. Das wurde erst später an mich herangetragen. Eigentlich wollte der damalige Bürgermeister von Altach immer, dass ich sein Nachfolger werde. „Ein Politiker ist auch nur ein Mensch“ Ist ein Politiker ein anderer Mensch? Mit Sicherheit nicht. Er ist genauso ein Mensch aus Fleisch und Blut mit positiven und negativen Eigenschaften. Aber man muss sehr aufpassen, dass man sich nicht von der Lebensrealität entfernt und in eine Parallelwelt abgleitet. Man darf auch an der Kritik nicht abstumpfen und auf der anderen Seite an ihr auch nicht zerbrechen. Das ist eine Balance, die man finden muss. Mit Doris Bures und Norbert Hofer vertritt er den Bundespräsidenten bis zur Neuwahl im Oktober: Karlheinz Kopf, in Hohenems geborener Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat (ÖVP). Seit Oktober 2013 ist der sympathische und volksverbundene Vorarlberger Zweiter Nationalratspräsident. Journal Graz durfte ihm an seinem Arbeitsplatz im Wiener Parlament über die Schulter schauen und entlockte ihm im persönlichen Gespräch auch allerhand Privates. von Waltraud und Daniela Pertzl H err Präsident, warum ist das Hohe Haus für unser Land so wichtig? Das frei gewählte Parlament ist die zentrale Einrichtung unserer Demokratie, die den Bürgern des Landes das Recht auf Freiheit, Partizipation, Rechtsstaatlichkeit und Minderheitenschutz gewährleistet. Als wichtiges Wesensmerkmal von Wahlen und Abstimmungen im Parlament entscheidet am Ende die Mehrheit, und die Minderheit anerkennt die Mehrheitsentscheidung. Diktaturen und Autokratien funktionieren genau umgekehrt: Keine freien Wahlen und Entscheidungsgewalt bei oft sehr kleinen Minderheiten. Wie geht es mit dem Neubau des Parlaments weiter? Die Planungen schreiten zügig und effizient voran. In der tagungsfreien Zeit im Sommer 2017 wird der parlamentarische Betrieb in die verschiedenen Ausweichquartiere abgesiedelt und unmittelbar danach beginnen die Sanierungsarbeiten. Um den Raumbedarf abzudecken, werden auf dem Heldenplatz bzw. im Bibliothekshof hinter der Nationalbibliothek drei temporäre Pavillons in Fertigbauweise errichtet. Mit der Errichtung der Fundamente soll im Herbst 2016 begonnen werden, die Pavillons sollen dann Ende April 2017 bezugsfertig sein. Wie bewerten Sie die aktuellen politischen Entwicklungen rund um den Brexit? Dieses Ereignis zeigt uns, wie gefährlich die zeitgeistige Populismusbewegung inzwischen geworden ist. Verantwortungslose englische Politiker haben den Menschen unhaltbare Versprechungen gemacht und laufen jetzt angesichts des Scherbenhaufens vor der Umsetzungsverantwortung davon. Die Briten mit ihrer liberalen wirtschaftspolitischen Grundhaltung werden uns - wenn es denn tatsächlich zum Austritt kommt - trotz aller Nerven, die sie uns mit ihrer Eigenbrödelei manchmal gekostet haben, als Gegengewicht zu nicht we- JOURNAL GRAZ 10 nig verbreiteten staatsgläubigen und manchmal sogar leistungsfeindlichen Ideologien in der EU abgehen. Befürchten Sie negative Auswirkungen auf für Österreich? Europa wird ohne die Briten wirtschaftlich und politisch gegenüber den anderen kontinentalen Blöcken zweifellos an Gewicht verlieren. Die Tatsache, dass etliche Unternehmen und Banken darüber nachdenken, Arbeitsplätze oder gar ihren Sitz aus Großbritannien abzuziehen, könnte für Österreich als Wirtschaftsstandort die eine oder andere Chance bieten. Wir werden natürlich versuchen, diese Gelegenheiten zu nützen und zusätzliche Arbeitsplätze zu uns zu holen. Die Freude über diese „Chancen“ hält sich bei mir angesichts der damit zusammenhängenden Nachteile in Grenzen. Was ist aus Ihrer Sicht bei der Bundespräsidentenwahl-Auszählung schief gelaufen? Der Verfassungsgerichtshof hat in seinem Urteil die Briefwahl grundsätzlich für verfassungskonform erklärt und auch allfällige Manipulationen verneint. Gleichzeitig hat er aber bei der Auszählung der Briefwahlstimmen eine Vielzahl von Gesetzesverletzungen festge- stellt und daher die Wahl aufgehoben. So bedauerlich, ja geradezu peinlich diese Gesetzesverletzungen sind, so sehr zeigt uns diese Entscheidung aber auch, dass man sich in Österreich auf den Rechtsstaat verlassen kann. Muss sich bei der Briefwahl etwas ändern? Ich glaube, dass wir uns überlegen sollten, die Auszählung der Briefwahlstimmen wieder in den Wahlsprengellokalen der Gemeinden durchzuführen. Ein zentrales Wählerregister wäre dabei sehr hilfreich und sollte baldmöglichst geschaffen werden. Die Abschaffung der Briefwahl ist aber für mich kein Thema. Ich glaube, dass diese Art des Wählens zeitgemäß und nicht mehr verzichtbar ist. Wann gibt es die nächsten Nationalratswahl? Rechnen Sie mit einer vorgezogenen Wahl? Ich gehe davon aus, dass die nächste Wahl planmäßig im Herbst 2018 stattfinden wird. Ich habe das Gefühl, dass die neu zusammengesetzte Regierung eine gute Gesprächsbasis und Lösungskompetenz hat. Jetzt zählen allerdings Taten und nicht Worte! Warum sind so viele Menschen politikverdrossen? Nationalratspräsident Karlheinz Kopf im Gespräch mit Waltraud Pertzl 2. NATIONALRATSPRÄSIDENT KARLHEINZ KOPF Auch ich registriere, dass das Vertrauen der Bürger in die demokratischen Institutionen abnimmt. Den einen gehen Entscheidungen zu langsam, den anderen gefallen die erzielten Kompromisse nicht, und wieder andere finden sich in der Komplexität der vielen Themen nicht mehr zurecht. Aber Demokratie ist nun halt einmal die (oft langwierige) Suche nach Mehrheiten, die wiederum oft nur durch Kompromisse zu erzielen sind. Noch schwieriger ist die kommunikative Vermittlung von komplexen Sachverhalten. Da haben es die „Vereinfacher“ auf Seiten der Populisten etwas leichter. Jammern hilft aber nichts, die von uns erarbeiteten Lösungen müssen lebensnäher und die Kommunikation verständlicher werden. Sie sind ja auch Aufsichtsratsvorsitzender beim SCR Altach. Waren Sie selbst ein guter Fußballer? Naja, ich hab s probiert (schmunzelt). Als 10Jähriger war ich im Internat in Bregenz, wo heute die Vorarlberger Nachwuchsakademie zuhause ist, ging dann aber wieder zurück nach Altach und kickte dort als 16-Jähriger in der ersten Mannschaft in der Landesliga. Anschließend versuchte ich mein Glück zwei Jahre beim FC Dornbirn. Ich kam dort aber gerade einmal auf einen Einsatz in der 2. Bundesliga und merkte rasch, dass meine Leistungen nicht für den Profifußball reichten. Also kehrte ich zurück zum Amateurfußball nach Hohenems. Sie waren Personalleiter bei Huber Tricot bzw. Wohlford mit 2000 Mitarbeitern, wie kam es dazu? Gleich nach der Handelsschule ging es los, ich wurde Assistent der Geschäftsleitung. Als der Personalchef in Pension ging, wurde ich gefragt, ob ich den Job übernehmen wolle. Und somit wurde ich mit 25 Jahren Personalchef für 2.000 Mitarbeiter. Ich war noch sehr jung, aber man traute mir das zu. Ich konnte mich rasch einarbeiten und das in mich gesetzte Vertrauen rechtfertigen. Ist Politik schon immer ein Thema für Sie gewesen? Vielleicht bin ich ein wenig vorbelastet, war doch mein Vater Gemeinderat und Vizebürgermeister und mein Großonkel Otto Ender Landeshauptmann und sogar ein halbes Jahr Wo ist Ihr Lebensmittelpunkt? Natürlich in Altach in Vorarlberg, wo meine Familie lebt und meine Frau und ich unser Unternehmen haben (wir bauen Sportanlagen). Ich verbringe natürlich sehr viel Zeit in Wien, bin an den Wochenenden aber meist zu Hause. Ich bin seit 38 Jahren glücklich verheiratet, habe zwei Töchter und die mich mit drei Buben zum Großvater machten. Ein wunderbares Gefühl! Gibt es außer Fußball noch Freizeitlieben? Sport muss sein, ich jogge gerne, wann immer es die Zeit zulässt. Ich stehe täglich um 6 Uhr auf und lasse den Tag stressfrei anlaufen. Wie würden Sie sich einen Blinden beschreiben? Ich bin 1,82 m groß, vielleicht mit ein paar Kilo zu viel (lacht), trotzdem gut in Form. Ich bewerte mich als leicht Kontakt findend und gesprächsfähig mit nahezu jedermann oder jeder Frau – egal, ob Universitätsprofessor oder Hilfsarbeiter. Manche sagen, ich wirke arrogant oder angespeist, aber wer mich näher kennt, weiß, dass das nicht so ist. Etwas verfrüht – aber gibt es auch einen Wunsch ans Christkind? Dass es privat so weiterläuft wie bisher. In der Politik würde ich mir wünschen, dass es uns wieder gelingt, mehr Menschen für Politik zu interessieren und von unserem Handeln zu überzeugen. Danke für das persönliche Gespräch. JOURNAL GRAZ 11 LOKALES ANZEIGE V Mag.a Elgrid Messner Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark Neue Lehrer kriegt das Land „Schmalspurausbildung“ war einmal Seit dem Wintersemester 2015/16 absolvieren alle Lehramtsstudierenden – egal ob sie später einmal an einer Volksschule, an einem Gymnasium, einer berufsbildenden höheren Schule oder an einer Neuen Mittelschule unterrichten –, ein vollwertiges akademisches Studium. „Auf ein vierjähriges Bachelorstudium folgt ein ein- bis zweijähriges Masterstudium, das der Vertiefung und Schwerpunktbildung dient“, erklärt Rektorin Messner. Es gibt auch keine unterschiedliche AHS-/BHS- und NMS-Lehrerausbildung mehr. Die späteren Sekundarstufenlehrer/innen besuchen Lehrveranstaltungen sowohl an der PH als auch an der Uni und können später alle Jahrgänge an allen genannten Schultypen unterrichten. Ihre Ausbildung vereint die Stärken beider Einrichtungen: Die Universitäten tragen stärker zur fachwissenschaftlichen Ausbildung bei, die Pädagogischen Hochschulen mehr zu Schulpraxis und Fachdidaktik. Das Studium dauert nun länger, nämlich 10 bis 12 Semester. Die pädagogische Praxis ist umfangreicher und besser begleitet als jene der bisherigen AHS-Lehrer-Ausbildung. Sie enthält aber auch mehr fachwissenschaftliche Anteile als die bisherige NMS-LehrerAusbildung an den Pädagogischen Hochschulen, damit die Absolventen auch an Gymnasialoberstufen unterrichten können. Bin ich überhaupt geeignet? Bei der Vergabe der Studienplätze wird daJOURNAL GRAZ 12 rauf geschaut, dass nur mehr wirklich geeignete Personen ein Lehramtsstudium in Angriff nehmen. „Nun müssen auch zukünftige AHS-Lehrer/innen eine Eignungsprüfung bestehen“, erläutert Messner; neben dem fachlichen Teil besteht sie auch aus einem psychologischen Test. Diese „Aufnahmeprüfung“ gab’s bis jetzt nur für spätere NMSLehrer/innen. Zusätzlich müssen alle Studierenden im zweiten Semester ein Orientierungspraktikum absolvieren. Da lernen die Studienanfängerinnen und -anfänger den gesamten Unterrichtsbetrieb, den sie bis jetzt selbst nur von Schülerseite erfahren haben, fünf Wochen lang von der Lehrerseite her kennen. Ein Ziel dieses Praktikums ist die Antwort auf die Frage: „Bin ich überhaupt für den Lehrerberuf geeignet?‘“, betont Messner. So haben heuer einige Zweitsemestrige nach diesem Praktikum das Studium gewechselt, weil sie – konfrontiert mit der Berufsrealität – gemerkt haben, dass sie sich doch nicht zum Pädagogen berufen fühlen. Den eigenen Unterricht hinterfragen und verbessern 45 ,Credit points‘ – das sind ca. 1125 Arbeitsstunden – umfassen nun die Schulpraktika insgesamt. Dazu gehören Unterrichtsbesuche, eigenständige Stundenplanungen und selbstständiges Unterrichten. Die Studierenden werden dabei von erfahrenen und geschulten Lehrer/innen betreut. „Wir bilden die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer zu Landesrätin Ursula Lackner mit Martina Mandl (Leiterin des KiGa Komzakgasse in Graz) und deren Kolleginnen. Ausgezeichnet wurde auch der KiGa Rudersdorfer Au Drei steirische Kindergärten zertifiziert In einer demokratischen Gesellschaft zu leben, muss gelernt werden! Und das beginnt schon im Kindergartenalter, wenn Kinder erstmals das Leben in Gemeinschaften außerhalb von Familie und Verwandtschaft und damit die Grundlagen für das spätere Leben in der Gesamtgesellschaft kennenlernen . Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, überreichte dieser Tage Pädagoginnen und Betreuerinnen aus drei steirischen Kindergärten Zertifikate, die sich bei „Beteiligung von Anfang an“ besonders engagieren. „Das Erlebte im Kindergarten schult das Bewusstsein der Kinder für die Gemeinschaft und Gesellschaft sowie für die Bedeutung demokratischer Prozesse“, gratulierte Lackner den VertreterInnen der Kindergärten Komzakgasse (Träger: gip) und KiGa Rudersdorfer Au (Träger: Volkshilfe) sowie Dr.-HansKloepfer-Weg in Deutschlandsberg (Träger: Gemeinde). „Das ist die Basis dafür, schon als Kind ein eigenständiges Denken zu entwickeln und als Erwachsener ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.“ Edelsteine Mentee Mahmoud Basry mit Mentor Patrick Jan, WKO Steiermark Dir. Karl-Heinz Dernoscheg, AMS-LGF Karl Heinz Snobe und Edwin Foto: Fischer Schäffer vom Österreichischen Integrationsfonds Wie wirken Mineralien und Spurenelemente? Edelsteine bestehen aus Mineralien und Spurenelementen. Diese sind zu einem Großteil auch im Organismus enthalten. Wir denken dabei zB an Kalzium, Natrium, Kalium, Eisen und andere Elemente, welche in den Edelsteinen enthalten sind, und gleichzeitig für den Organismus unentbehrliche Bausteine sind. Auf diesem Wege werden die Kräfte der Edelsteine auch von der Chemie und modernen Me- ,reflektierenden Praktikern‘ aus“, bringt es Messner auf den Punkt. „Das heißt, sie erwerben die Fähigkeit, den eigenen Unterricht zu hinterfragen und bei Bedarf zu verbessern. Sie können sich in die Situation des einzelnen Schülers hineinversetzen, um ihn individuell zu fördern.“ Mehr Fortbildung Die „neuen“ Lehrer/innen kommen frühestens in drei Jahren nach ihrem Bachelorstudium in die Schulen (das Masterstudium als Voraussetzung für eine Fixanstellung kann berufsbegleitend absolviert werden). Müssen die Kinder bis dorthin auf pädagogisch bestausgebildete Lehrkräfte verzichten? „Nein“, sagt Messner: „Bei uns an der Pädagogischen Hochschule galt schon immer, dass eine gute Lehrperson eine fundierte pädagogische Ausbildung benötigt.“ NMSLehrer/innen müssen außerdem mindestens 15 Stunden Fortbildung pro Jahr besuchen, um immer pädagogisch up-to-date zu bleiben. Eine wichtige Rolle spielen auch die Testungen zu den Bildungsstandards, die es seit ein paar Jahren gibt: „Wenn ein Direktor merkt, dass die Schüler eines bestimmten Lehrers bei diesen Testungen schlecht abschneiden, dann wird er natürlich auf Fortbildungsmaßnahmen drängen, damit seine Schule ihren Ruf nicht verliert.“ Und damit unsere Kinder wirklich so unterrichtet werden, dass sie auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorbereitet sind … Foto: www.fotofurgler.at „Mentoring für MigrantInnen“ geht ab Herbst in die achte Runde Die WKO Steiermark startet im Herbst die mittlerweile achte Auflage des „Mentoring-für-MigrantInnen“-Projekts, interessierte Betriebe können sich bereits melden (wko.at/stmk/migration). AMS-Geschäftsführer Karl Heinz Snobe dazu: „Das Programm setzt für eine kleine Gruppe von Betroffenen – High Potentials und besonders gut ausgebildete Migranten – an dem Punkt an, an dem diese es besonders schwer haben, und helfen beim Aufbau eines Netzwerks. Damit wird die Arbeitsuche zwar nicht ersetzt, aber entscheidend unterstützt. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Potentiale, die diese Menschen mitbringen, damit besser eingesetzt werden können.“ Doch die Unterstützung der engagierten Mentoren, der WKO und des AMS alleine reicht nicht immer aus, um Menschen mit Migrationshintergrund oder auch Flüchtlinge erfolgreich in das Arbeits- und damit auch in das Sozialleben zu integrieren. Edwin Schäffer vom ÖIF: „Neben Deutschkenntnissen und entsprechenden Qualifikationen braucht es den Willen, sich zu engagieren, genauso wie unbürokratische Verfahren zur Anerkennung von ausländischen Qualifikationen.“ Das neue Anerkennungs- und Bewertungsgesetz sei ein zentraler Schritt und ermögliche eine schnellere Anerkennung und spezielle Verfahren für Flüchtlinge, so Schäffer. und Mineralien Wer sich einen Edelstein als Begleiter wünscht, sollte diesem Wunsch auch Rechnung tragen. Die Kräfte werden aktiviert, wenn sein Träger offen ist für dieses Geschenk der Natur und sein Herz mit Liebe und Wertschätzung für diese Helfer gefüllt ist. Mit positiven Gedanken und Meditation kann der Mensch die Schwingungen fördern und beeinflussen. dizin genutzt. Diese wurden durch chemische Umwandlungen und aufwendige Verpackungen zu einem Verkaufshit des 19. Jahrhunderts. Warum sollen wir also zu Präparaten, Pillen und Salben greifen, welche die Wirkung von Heilsteinen haben, zusätzlich aber auch negative Nebenwirkungen auf den Organismus und die Natur? Bedienen wir uns doch einfach direkt der natürlichen Form der Heilsteine und Kristalle. Edlesteine & Mineralien -50 % auch auf seltene Steine wie Feueropal, Turmalin, Cyanit, Diamantsplitter, Sugilith Pars Geschenke 8010 Graz · Reitschulgasse 27 Telefon 0316 / 82 86 00 Anzeige or einem Jahr startete in der Steiermark, in Kärnten und im Burgenland die neue Lehrerausbildung. Experten haben sich sehr positiv darüber geäußert– aber wie werden unsere Kinder davon profitieren? Darüber sprach das Journal Graz mit Elgrid Messner, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark. JOURNAL GRAZ 13 BUCHTIPP KULTUR Kulturello betta De Luca bietet die seltene Gelegenheit, alte, gut gehütete Rezepte neu zu entdecken, einmal mit anderen Zutaten zu experimentieren und ein komplett neues Geschmackserlebnis zu erfahren. Pichler Verlag ISBN: 978-3-85431-716-6 288 Seiten, Preis: € 29,90 Ins Land einischauen Mediterraneo Sehnsucht nach dem Süden Italiens? Der neapolitanische Gastronom Luigi Barbaro lädt zu einer Reise durch seine Heimat. Abseits allseits bekannter Klassiker erschließt er dem Leser die kulinarische Welt seiner Kindheit und gewährt einen Blick in die Kochtöpfe Kampaniens, Kalabriens, Apuliens und der Basilikata: Mozzarella di Bufala, Pomodori del Piennolo, Pasta di Gragnano oder Limoni d Amalfi... die herrliche Küche steht für Authentizität und Qualität. Dieses Buch der Autorin Elisa- Die Steiermark, das zweitgrößte Bundesland Österreichs, verfügt über viele grandiose, erhaltenswerte Naturlandschaften. Schon der Nahblick in manchen Talschluss übt eine magische Anziehungskraft aus. Zahlreiche Zweitausender gestatten atemberaubende Tief- und Rundblicke, die weit hinaus über die Steiermark reichen – bis zu den ungarischen, slowenischen und italienischen Nachbarn. Auf den Wanderer warten neben majestätischen Gipfeln auch Almen und zauberhafte Bergseen, die die Schönheit manch majestätischer Bergkulisse noch verstärken. Die vorgeschlagenen Touren des Autors Andreas Adel- mann bieten einzigartige Wandererlebnisse: Sie führen zu allen klassischen Aussichtspunkten der „Grünen Mark“, überraschen aber auch mit attraktiven Geheimtipps. Verlag Styria Regional ISBN: 978-3-7012-0209-6 176 Seiten, Preis € 22,90 Die steirische Küche Vom Hoadnsterz bis zu Grammelkraut und Klachelsuppn, vom Verhackerten bis zu Kürbisgröstl und Wurzelfleisch: Die ehemals schlichte Bauernkost der Steiermark hat sich längst zu einer hervorragenden Küche gewandelt. Ihre Spezialitäten sind jedem Feinschmecker ein Begriff. Feinste Edel- und Leitprodukte wie Kürbiskernöl, Käferbohnen, Steirerkas, Steirerkren, Sulmtaler Lämmer, Vulcanoschinken oder Styria-Beef sind zu Fixpunkten der kulinarischen Landkarte Österreichs geworden. Mit viel Liebe und Gespür für Traditionen zeigen Johann Pabst und Aaron Jahrmann, wie man heute typisch steirisch kocht und dabei auf zeitgemäße Kochtechniken und Essgewohnheiten nicht verzichten muss. Hochgenuss für den Gaumen ist garantiert! Pichler Verlag ISBN: 978-3-85431-712-8 256 Seiten, Preis: € 29,90 NUKE - das besondere Festival NUKE steht für Popmusik in all ihren Facetten - ein bisschen HipHop hier, ein paar Gitarren da und ein guter Schuss Reggaebeats - und natürlich auch für ein Festival bei entspannter Atmosphäre mit einem abwechslungsreichen, musikalischen Line Up, bei dem für jeden etwas dabei ist. D as Festival zeichnete sich bereits 2015 durch seinen hohen Anteil an österreichischen Künstlern aus. NUKE bedeutet aber nicht nur ein Erlebnis auf der Bühne: Liebe, Qualität und Herzblut in allen Bereichen sind bei der Gestaltung des gesamten Festivals ein großes Anliegen. Vom Besucher über Medien und Partner bis hin zum Künstler soll jeder das NUKE als ganz besonderes Festivalerlebnis wahrnehmen. Hierzu gehört natürlich auch die High Quality Food Area, die Gaumenfreude für höchsten Genuss bietet (natürlich inklusive vegetarischer und veganer Schmankerln), die zugehörige Chill Out Area, die einen während des Festivals wieder Energie tanken lässt und viele weitere, liebevolle Details. Dieses Festivalflair bietet das NUKE zudem in bester Lage: mitten im Herzen der schönen Stadt Graz! 2016 geht das NUKE als alter Hase der österreichischen Open Air Festivallandschaft, der in der Vergangenheit schon eine stattliche Zahl an namhaften Musikern auf JOURNAL GRAZ 14 seine Bühne geladen hatte, wieder mit großer Freude in die Vollen für ein weiteres, sommerliches Festivalhighlight. Und damit das NUKE Feeling diesen Sommer noch ein bisschen größer wird, erweitern die Veranstalter das NUKE 2016 um eine Bühne in der Stadthalle Graz. Das bedeutet konkret: 21 großartige Acts auf zwei Bühnen und eine Aftershowparty, die der perfekte Ausklang zu einem schönen Festivaltag sein wird. „Das Gelände der MCG macht dieses einzigartige Flair in Graz möglich und schaffte es, 2015 mit dem Event sogar eine Umwegrentabilität in der Höhe von 600.000 Euro zu generieren. Abgesehen vom indirekten Nutzen dieser Großveranstaltung für die Stadt, ist es uns ein Anliegen, etwas für eine jüngere Zielgruppe zu tun“, spricht Strimitzer einen weiteren wichtigen Punkt an. www.nuke.at Mehr Musik, mehr Festivalerlebnis, mehr NUKE. „Die zweite Auflage des Nuke-Festivals wird mit über 21 Acts auf zwei Bühnen noch größer als vergangenes Jahr. Unser Ziel ist, das Festival in den kommenden Jahren klar als jährlichen Ausklang der österreichischen Festival-Saison zu positionieren und dabei Graz weiter auf der internationalen FestivalLandkarte zu etablieren“, unterstreicht MCG-Marketingleiter Christof Strimitzer den einzigartigen Charakter dieser Veranstaltung.“ Samstag, 03.09.2016 Freigelände Messe Graz & Stadthalle Graz NUKE FESTIVAL 2016 Die Fantastischen Vier · The 1975 Philipp Poisel · AnnenMayKantereit Fritz Kalkbrenner · Camo & Krooked Frank Turner & The Sleeping Souls · SDP Hoodie Allen · 5/8erl in Ehr’n Digitalism Live · HVOB · Die Orsons Farewell Dear Ghost · Alex Vargas DAWA · Dero & Klumzy · Granada Gudrun von Laxenburg Mavi Phoenix · Nihils JOURNAL GRAZ 15 TRITSCH -TRATSCH TRITSCH-TRATSCH Meistertitel GAK 35+ Seniorinnen Grazer Stadthonig vom SPAR-Supermarkt Waltraud Pertzl Vor etwas mehr als einem Jahr, im Mai 2015, haben sechs Bienenvölker beim SPAR-Supermarkt in der Grazer Floßlendstraße eine neue Heimat gefunden. Das machte den Klimaschutz-Supermarkt zum Wohnort für etwa 200.000 Honigbienen, die sich im Stadtgebiet von Graz sehr wohl fühlen. 90 Kilogramm feinsten Grazer Stadthonigs sind ab sofort in fünf ausgewählten SPARFilialen erhältlich (Floßlendstraße 3, 8020 Graz / Plüddemanngasse 85, 8010 Graz / K&Ö Sackstraße 7-13, 8010 Graz / Moserhofgasse 42, 8010 Graz / Mariatrosterstraße 164D, 8044 Graz). Ein süßer Beitrag zum Bienenschutz. Die STTV war in der Bundesliga Saison 2016 mit insgesamt 26 Mannschaften in den diversen Ligen und damit das mit Abstand am stärksten vertretene Bundesland. Am Finalwochenende der Bundesliga kämpften am GAK-Platz auch die Damen 35+ um österreichische Meisterehren. Das Damenteam qualifizierte sich mit vier Siegen und einem Unentschieden für das Finale. Sie spielten unter der Mannschaftsführerin Claudia Rothmann gegen das Team TC Schanze/Eden aus Wien in Graz um den Titel. In der Mannschaft des GAK stand auch die Präsidentin des STTV, Barbara Muhr: „Der Breiten- bzw. Mannschaftssport ist eine der wichtigsten Säulen des STTV. Ich freue mich und es ist mir ganz besonders wichtig, selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen und mit meiner Mannschaft an der Meisterschaft teilzunehmen. Umso mehr freut es mich, dass wir dieses Jahr sogar Österreichischer Meister werden konnten. “ Muhr konnte im Finale im Doppel gemeinsam mit der ehemaligen WTA Top 100 Spielerin Barbara Mulej (SLO) ebenfalls einen wichtigen Punkt zum Sieg beisteuern. SPAR-GF Christoph Holzer und Bio-Imkermeister Foto: SPAR Anton Gruber, der die Bienen betreut Eine besondere Ehre wurde dem steirischen Landeshauptmann a. D. Franz Voves in der Wiener Hofburg zuteil: Durch den damals noch amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer wurde Voves im Beisein von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich am Band überreicht. „Franz Voves war 10 Jahre lang ein geschätzter, erfolgreicher und innovativer Landeshauptmann des Bundeslandes Steiermark. Er hat neue Wege beschritten und dabei gemeinsam mit LHStv. Schützenhöfer den Grundstein für die inzwischen österreichweit anerkannte steirische Reformpartnerschaft gelegt. Für diese Tätigkeit gebühren ihm Respekt und Anerkennung. Ich gratuliere ihm herzlich zu dieser hohen Auszeichnung und wünsche ihm Foto: Carina Karlovits/HBF alles Gute für die Zukunft“, so Heinz Fischer. Wirtschaft setzt auf die Jungen in Europa! Im Rahmen des Europa Forum in Neumarkt in der Steiermark kamen zahlreiche ExpertInnen und Interessierte kamen am Wochenende zu einer Festveranstaltung zusammen. „Eine immer engere Union der Völker Europas? Die EU am Scheideweg“ – unter diesem Titel wurde rege über die Zukunft Europas diskutiert und Szenarien analysiert. Dass vor allem die Jugend die Schlüsselrolle für die Zukunft hat, strich WKO-Präsident Christoph Leitl einmal mehr heraus: „Ja, wir, die Staaten Europas, stehen gerade vor großen Herausforderungen. Aber diese sind lösbar, wenn wir es gemeinsam richtig anpacken. Dabei geht es um Weichenstellungen, die wir heute für die Generationen von morgen, für unsere Jugend, setzen. Sie sind es, die den gemeinsamen Weg fortsetzen können. Die Jungen in Europa - das sind unsere Stars“. Besonders im Vordergrund standen in diesem Zusammenhang jene zwölf Jugendlichen aus England, Schottland und Wales, die auf Einladung von WKO und WKO Steiermark am Europa Forum teilnahmen. Therme Loipersdorf: Die „Mutter aller Thermen“ feiert 40 Jahre WKO-Präsident Christoph Leitl (rechts) und Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark, (li.) luden Jugendliche aus England, Schottland Foto: Europahaus Neumarkt und Wales zum Europaforum Dankesfest für Franz Küberl Landtags-Präsidentin Bettina Vollath, Caritas-Präs. Michael Landau, LH Hermann Schützenhöfer, Franz Küberl, Bischof Wilhelm KrautFoto: Gerd Neuhold waschl und LH-Stv. Michael Schickhofer JOURNAL GRAZ 16 Baldur Preiml, Energie Steiermark-Vorstandsdirektor Christian Purrer, Bürgermeister Johann Urschler, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Therme Loipersdorf-Geschäftsführer Wolfgang Wieser, Bürgermeister Wilhelm Thomas, Franz Majcen, Gerald Stoiser, Hannes Wagner, Bürgermeister Herbert Spirk und Landesrat Christian Buchmann. Foto: APA-Fotoservice/Peter Hautzinger Großes Goldenes Ehrenzeichen für Franz Voves Siegerteam: Anne Hartveg-Walter, Dawn Foxhall, Claudia Rothmann, Barbara Muhr, Barbara Mulej und Katrin Eisenberger Caritas-Präsident Franz Küberl wurde für seinen jahrzehntelangen Einsatz im Beisein von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer mit einem Fest im Refektorium des Grazer Priesterseminars gedankt. „Franz Küberl ist ein Lobbyist der Nächstenliebe, ein Anwalt für jene, die der Unterstützung unserer Gesellschaft bedürfen, und so habe ich seine Anregungen immer als Ansporn gesehen, auch weil ich selbst tief im Glauben verwurzelt bin. Er hat ein Gespür für die Situation des Einzelnen und ist in seiner Arbeit stets bemüht, die Gesellschaft friedlicher und gerechter zu machen. Ich danke Franz für die Freundschaft und die vielen guten Gespräche und freue mich auf weitere...“, betonte LH Schützenhöfer. LH-Stv. Michael Schickhofer ergänzte: „Positiv kritische Mahner sowie Forderer für mehr Menschlichkeit, wie Franz Küberl es seit Jahrzehnten war und ist, gibt es in unserer Gesellschaft viel zu wenige. Mit seinem Tun hält er uns oft einen Spiegel vor. Das ist nicht immer angenehm, aber der Appell für mehr Menschlichkeit darf nicht ungehört verhallen.“ Das Quellenfest stellte den Ursprung und die Geschichte der Therme Loipersdorf, die Menschen, die hier wirkten und wirken, und das Thermalwasser – das kostbarste Gut – in den Vordergrund. Anlässlich ihres Gründungsjubiläums lud die Themer Loipersdorf zum Quellenfest ins Thermenland „Seit mittlerweile 40 Jahren vereint die Therme Loipersdorf Regionalität und Moderne und ist nicht nur ein treibender Wirtschaftsmotor in der Region, sondern auch ein Flaggschiff des steirischen Tourismus. Herzliche Gratulation zu diesem Jubiläum!“, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Therme Loipersdorf-GF Wolfgang Wieser war stolzer Gastgeber des Festaktes: „Das Quellenfest ist eine Feier des Wiedersehens und der Wertschätzung. Seit jeher ist Loipersdorf ein Ort, an dem Menschen sich willkommen fühlen. Heute fei- ern wir unsere Geschichte, die mit der Entdeckung des ‚Wunderwassers‘ begann.“ Die Philosophie der Therme Loipersdorf – basierend auf den drei Säulen „Loslassen“, „Erleben“ und „Stärken“ – spiegelt all diese Themen wieder: „Loslassen“, um zu entspannen und mentale Stärke zu erlangen – etwa im nachweislich stresslindernden Thermalwasser. „Erleben“ in Form von sportlicher Aktivität und Lebensfreude. Und schließlich „Stärken“ mit ausgewogener Ernährung, bei der das Genießen nicht zu kurz kommt. Die Errichtung der Therme Loipersdorf brachte den überraschenden Aufschwung für eine der damals ärmsten Regionen Österreichs. Der Weg zum heute vielfältigsten Thermenresort Europas gelang nicht zuletzt durch die Pionierleistung der Thermenhotels, der Privatzimmer-Vermieter und der 3-Sterne-Hotels. JOURNAL GRAZ 17 TRITSCH-TRATSCH LOKALES V kurz & bündig ier SPAR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolvierten im Rahmen des Projekts Berufsausbildung@SPAR eine außerordentliche Lehrabschlussprüfung: Die jüngste, frisch gebackene Einzelhandelskauffrau ist 27, die älteste 47 Jahre alt. „Damit geht SPAR – neben der klassischen Lehrlingsausbildung von Jugendlichen – einen neuen und künftig immer stärker notwendigen Weg, auch Quer- und Wiedereinsteigenden eine anerkannte Berufsausbildung zu ermöglichen“, erklärt SPAR-Geschäftsführer Mag. Christoph Holzer. Feistritzwerke Steweag-GF Erich Rybar, Energie Steiermark-Vorstandsdirektor Martin Graf und Vorstandssprecher Christian Purrer, Energie Graz-GF Boris Papousek, Stadtwerke Judenburg-Vorstandsvors. Manfred Wehr und Energy Services-GF Martin Brunner Foto: SPAR „Smart Meter“ für steirische Strom-Kunden TANN-Bereichsleiter Siegfried Weinkogl sowie Andreas Hofer und Ewald Bracher freuen sich mit ihren beiden Lehrlingen über den Doppelsieg G Foto: MCG/Wiesner old und Silber beim Bundeslehrlingswettbewerb der Fleischer 2016!. Mit sensationellem Ergebnis für TANN/SPARfand in Klagenfurt der Bundeslehrlingswettbewerb der Fleischer mit 13 Teilnehmern aus Österreich statt: Thomas Lengheimer aus St. Marein bei Graz, Lehrling im TANN-Fleischwerk in Graz, ging als Sieger des Wettbewerbs hervor. Auf dem 2. Spitzenplatz landete die einzige Dame des Teilnehmerfeldes: Barbara Ofenluger aus Kapfenberg, ebenfalls Fleischerlehrling bei TANN Graz. Jeder steirische Haushalt bekommt ab Herbst 2017 einen „Intelligenten Stromzähler“. Somit können die Kunden ihren persönlichen Energieverbrauch auch leichter kontrollieren – und senken. Unter der Führung der Energie Steiermark und ihres Tochterunternehmens Energienetze Steiermark haben sich 30 steirische Energieunternehmen gemeinsam zu einer Partnerschaft zusammengeschlossen, um dieses Groß-Projekt - das mehr als drei Jahre laufen wird - umzusetzen. Die Montage vor Ort dauert rund 20 Minuten, für die Kunden entstehen keine zusätzlichen Kosten. Der elektronische Zähler wird am Platz des bisherigen mechanischen Zählers angebracht, im Normalfall kommt es zu keiner Verschmutzung oder Staubentwicklung, Umbauten sind in der Regel nicht erforderlich. Der gemeinsame Liefer-Auftrag für die sogenannten „Smart Meter“ hat ein Volumen von rd. 70 Millionen Euro, das Gesamtinvest für die Einführung der Smart Meter inkl. der Montage, der Infrastruktur für Datenübertragung und Datenverarbeitung wird für die Kooperationspartnerschaft rund 250 Millionen Euro betragen. Bis zu 150 Millionen Euro davon fließen in steirische Unternehmen. Der „Smart Meter“ ersetzt den seit dem Jahre 1886 verwendeten mechanischen Ferraris-Zähler. Bei vergleichbaren flächendeckenden Einführungen von Smart Metern in Europa haben Kunden durch das konsequente Eigen-Monitoring teilweise Einsparungen des Stromverbrauchs von bis zu zehn Prozent erzielt. Mag. Andrea Brantner (Personalentwicklung SPAR),, Lisa-Maria Raunigger, SPAR-Markt Foto: SPAR Gratkorn, Jasmin Jauk, SPAR-Markt Peggau und Mag. Christoph Holzer SPAR: Erwachsene holen Lehrabschlußprüfung nach D ie Lehre gilt nach wie vor als Sprungbrett in eine sichere und vielversprechende Karriere. Viele Menschen hatten jedoch bisher noch keine Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu machen, oder sie ist in Österreich nicht anerkannt. SPAR Steiermark und Südburgenland geht mit dem Pilotprojekt Berufsausbildung@SPAR einen innovativen Weg zu mehr Qualifizierung bestehenden Personals: 14 SPAR-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Schnitt seit vier Jahren Teil des Unternehmens sind, konnten ihre Lehrabschlussprüfung im Einzelhandel außerordentlich nachholen. „Wir sind eine ‚Learning Company‘“, betont Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer bei SPAR Steiermark und Südburgenland. „Die Erfahrung zeigt, dass viele schon in jungen Jahren Mutter geworden sind oder aus anderen Gründen keine Chance auf eine Berufsausbildung hatten. Einige haben Migrationshintergrund, ihnen wird oft die Ausbildung im Herkunftsland in Österreich nicht anerkannt. Außerdem steigen immer mehr junge Menschen nach der Matura direkt ins Arbeitsleben ein.“ In wöchentlichen Lehreinheiten bereiteten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Lehrabschlußprüfung vor. Das Projekt startete vergangenen Herbst in Kooperation mit dem Verein NOWA. Die Absolventinnen sind sehr stolz auf ihre abgeschlossene Berufsausbildung, wie etwa Jasmin Jauk schildert: „Den Wunsch, die Lehrabschlussprüfung nachzuholen, hatte ich schon länger. Einerseits wollte ich mich als Fachkraft beruflich besser absichern, andererseits wollte ich als Mutter ein Vorbild für die Kinder sein – und es ist großartig, einen richtigen Beruf zu haben!“ Aufgrund des erfolgreichen Pilotprojektes und der großen Nachfrage ist für September 2016 bereits die dritte Auflage des Projektes Berufsausbildung@SPAR geplant. I m Beisein von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Stadtrat Kurt Hohensinner und Armin Egger, Vorstand/CEO Messe Congress Graz Betriebsgesellschaft m.b.H., wurde im Zuge eines Festaktes mit der traditionellen Gleichenfeier der höchste Punkt des Bauwerkes im Merkur Eisstadion erreicht. Saubermacher-CMO Ralf Mittermayr, REWE-Vorst.-Vors. Frank Hensel, , Hannes Roth, Saubermacher-Gründer KR Hans Roth, LR Johann Foto: Saubermacher Seitinger vor dem Saubermacher ECOPORT Werner Schrempf, Intendanz Festival LaSTRADA, Mag. Dagmar Mayerl-Reinprecht, Organisatorische Leitung Festival LaSTRADA Lisa Horvath, Landeskulturpreisträgerin 2015, Dr. Georg Bucher, Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse I m 19. Jahr ihrer Partnerschaft freut sich die Steiermärkischen Sparkasse gemeinsam mit LaSTRADA auf ein weiteres internationales Festival für Straßen- und Figurentheater, dass die Straßen und Plätze in Graz und in der Steiermark von 29. Juli bis 6. August 2016 einzigartig belebt und die Zuschauer unvergesslich Foto: Margit Kundigraber begeistert. JOURNAL GRAZ 18 REWE-Vorstand Frank Hensel (Billa, Merkur, Penny, BIPA, ADEG) überzeugte sich bei seinem Besuch in der Steiermark aus erster Hand bei einem Treffen mit Saubermacher-Gründer Hans Roth und Umwelt-Landesrat Johann Seitinger von den innovativen Lösungen, welche die Saubermacher Dienstleistungs AG in den letzten Monaten erfolgreich auf dem Markt eingeführt hat, und diskutierte mögliche Kooperationen. Denn wie Saubermacher sind BILLA, Merkur und Co. für grüne Ideen und Engagement für Nachhaltigkeit bekannt. Von der online bestellbaren Entsorgungslösung „Wastebox“ bis zur zukunftsweisenden „Daheim App“, die E-Mobilität, Entsorgung und regionale Kommunikation auf dem Smartphone vereint, stellte Saubermacher-Gründer Hans Roth zukunftsweisende Service-Lösungen vor. Er betonte die Chancen, die das Internet für den Einzelhandel ebenso wie für die EU-weit federführende Entsorgungswirtschaft in der Steiermark eröffnet. Anzeige Auf Öko-Tour in der Steiermark JOURNAL GRAZ 19 TRITSCH-TRATSCH TRITSCH-TRATSCH 500.000. Kundin bei Mobil Zentral Auf eine mittlerweile 19-jährige Erfolgsgeschichte kann Dank der Unterstützung durch die Stadt Graz, das Land Steiermark, den Verkehrsverbund Steiermark und mehrere Verkehrsunternehmen Mobil Zentral zurückblicken. Nun wurde Andrea Fischelschweiger bei Mobil Zentral als 500.000ste Kundin ein Mobilitätsgutschein und ein Blumenstrauß überreicht. Bei Mobil Zentral sind sämtliche Informationen und Verbundfahrkarten für den öffentlichen Verkehr in der Steiermark sowie ÖBB-Fahrkarten und Fernbus-Tickets für ganz Europa aus einer Hand erhältlich. Spezielle Beratungsleistungen für Familien, Menschen mit Beeinträchtigungen, für SchülerInnen, StudentInnen, SeniorInnen oder Gruppen, Infos zum Radfahren, zum Freizeitverkehr und CarSharing runden das Angebot ab. Mit Beratung für Unternehmen und Informationsständen geht Mobil Zentral auch regelmäßig vor Ort zu den Kunden. Foto: Margit Kundigraber Ehre, wem Ehre gebührt Von Bundespräsident Heinz Fischer wurde dem stellvertretenden Direktor der WKO Steiermark, WIFI-Chef Peter Hochegger, für 40 herausragende Jahre im Dienste der Wirtschaft das goldene Ehrenzeichen der Republik verliehen. Überreicht wurde ihm dieses von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, die Hochegger ein großes „Danke“ für seiner zahlreichen Pionier-Taten im Bereich der Bildung aussprachen. Hochegger hat nicht nur das WIFI zu einem führenden Bildungsanbieter mit jährlich rund 45.000 Kunden in der Steiermark ausgebaut, sondern auch wesentlich zur Gründung der Fachhochschule Campus 02 beigetragen. Sein letztes Großprojekt, das „Talent.Center“, durfte Hochegger gestern an seinem letzten Arbeitstag und 68. Geburtstag den Delegierten des steirischen Wirtschaftsparlaments fertig übergeben. WKO Steiermark Präsident Josef Herk würdigte Hochegger in seiner Rede als „leidenschaftlichen Peter Strohmaier, Vertriebsdir. Steiermärkische Sparkasse, Dr. Josef Schmidinger, Generaldirektor Bausparkasse Sparkassen AG und Johann Silberschneider, Landesdirektor sBausparkasse Steiermark LH Hermann Schützenhöfer, Brigitta und Peter Hochegger, LR Christian Buchmann und WKO Steiermark -Präs. Josef Herk Foto: geopho.com Kämpfer für Bildung und Qualifizierung, der für ihn zu einem echten Freund geworden ist“. Der Geehrte freut sich nun auf seine „neue Zeit“ gemeinsam mit seiner Frau Brigitta, aber auch schon auf die BerufsEM 2020 in Graz. Mit den „EuroSkills“ beginnt für Hochegger in der Steiermark bildungspolitisch nämlich „eine neue Zeitrechnung“, auf die er ebenfalls mit großer Vorfreude blickt. LR Anton Lang, StR Gerhard Rüsch und StR Mario Eustacchio gratulierten Andrea Fischelschweiger aus Leoben. (Foto: Robert Frankl) Lust auf Wohnungseigentum 20 Jahre Montessori Kinderhaus In der Steiermark wohnen fast zwei Drittel der Bevölkerung in Eigentum. Zu einem noch höheren Anteil als in Österreich wohnen 65 Prozent der Steirerinnen und Steirer in Wohneigentum (Österreich: 53 Prozent). Damit endet aber die Gemeinsamkeit, denn die Steirerinnen und Steirern sind Fans der Eigentumswohnung, immerhin 21 Prozent der Befragten geben an, in dieser Wohnform zu leben und damit um die Hälfte mehr als im Österreichschnitt (14 Prozent). Verschiebungen hat es dabei gegenüber der Erhebung 2010 nur in sehr geringem Ausmaß gegeben. Trotz der relativ hohen Beliebtheit von Eigentumswohnungen, die normalerweise eine geringere Wohnfläche als Einfamilienhäuser aufweisen, hat die Durchschnittswohnfläche im Bundesland in den letzten sechs Jahren zugelegt: Während Herr und Frau Österreicher derzeit durchschnittlich auf 116 m2 Wohnfläche (plus 4 m2) wohnen, sind es in der Steiermark 131 m2, was einem Plus von 19 m2 gegenüber der letzten Befragung gleichkommt. Die Wohnkosten liegen hingegen ziemlich genau im Österreichschnitt (EUR 540,- pro Monat) und stehen für 28 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens. Das Kinderhaus hat sich als beliebte Kinderbetreuungseinrichtung im Bezirk Wetzelsdorf etabliert, obwohl die Geburtsstunde mit einigen Schwierigkeiten verbunden war. 1996 als Modellversuch gestartet, wurde das Kinderhaus 2000 nach einer wissenschaftlichen Begleitforschung sogar im steirischen Landesgesetz verankert und 2002 ins Tarifsystem der Stadt Graz eingegliedert. Was ist das besondere an einem Kinderhaus? „Wir betreuen Kinder im Alter zwischen 1,5 Jahren bis zum Ende der Schulpflicht altersübergreifend in einer Gruppe“, erklärt die Leiterin Sandra Muhr. „Auf Basis der Pädagogik von Maria Montessori bieten wir den Kindern ein differenziertes Materialund Spielangebot in Form einer vorbereiteten Umgebung in Haus und Garten. Über begleitende Beziehungsarbeit ist es uns ein Anliegen, die Kinder möglichst selbstständig und in ihrem Tempo ihre Entwicklungsschritte machen zu lassen“. Wie so ein Tag im Kinderhaus abläuft, präsentierten die Kinder anhand bewegter Bilder am Tag des Jubiläumsfestes den zahlreichen BesucherInnen Tatjana Kaltenbeck, Volkshilfe Sozialzentren-Leiterin Genoveva Kocher, VolkshilfePräsidentin Barbara Gross und Stadtrat Kurt Hohensinner Neuer Ehrensenator der Montanuni Uniratsvorsitzende Waltraud Klasnic, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Rektor Wilfried Eichlseder JOURNAL GRAZ 20 Mit dem Titel und der Würde eines Ehrensenators ehrte die Montanuniversität Leoben Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Sein persönlicher Einsatz trage „ganz wesentlich zur Festigung und Weiterentwicklung unserer Alma Mater als weltweit exzellente Bildungs- und Forschungseinrichtung bei“, so Rektor Wilfried Eichlseder in seiner Laudatio. „Mit großer Übersicht und Erfahrung hat Hermann Schützenhöfer die Universität begleitet und bei wertvollen Weichenstellungen, insbesondere in Politik und bei staatlichen Instanzen, unterstützt“, betonte Eichlseder. „Wissenschaft, Forschung, Innovation und Bildung sind die wesentlichsten Faktoren für Fortschritt, Wohlstand und Lebensqualität. Die bestmögliche Bildung und Förderung der Begabungen sind der wichtigste Rohstoff der Zukunft. Die Montanuniversität ist in ihrer Einzigartigkeit ein Ort der Perspektiven und Chancen. Diese Auszeichnung ist für mich eine große Ehre, sie freut mich und macht mich Foto: Montanuni/Freisinger dankbar“, so der Landeshauptmann. JOURNAL GRAZ 21 TRITSCH-TRATSCH TRITSCH-TRATSCH Zukunft neu denken Hans Roth, Christian Motz, Josef Pein, Gerald Deutschmann, Anton Scherbinek, Peter Schaller, Walter Lackner, Walter Pisk, Mario Eustacchio und Hans-Werner Frömmel Dr. Wolfgang Stock, Büro für Freizeitrecht (www.freizeitrecht.at) Gipfelkreuz Wir sind eine Gruppe von Bergsteigern und würden gerne ein verfallendes Gipfelkreuz sanieren? Wer ist verkehrssicherungspflichtig, wenn der Errichter nicht mehr bekannt ist? Wenn Sie ein Gipfelkreuz, das Sie nicht errichtet haben, aus Kulanz sanieren und warten, kommt es dennoch zur Halterhaftung. „Halter“ ist derjenige, der zuletzt die Kosten für Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen getragen hat und dem eine Einflussmöglichkeit auf das Gipfelkreuz zukommt. „Kulanz“ wird in diesem Fall nicht belohnt. Wenn der Errichter bekannt ist, wäre aber schon daran zu denken, ihm von dieser guten Tat zu erzählen... Die Rechtsprechung betont, dass Gipfelkreuze, die dem allgemeinen Publikum zugänglich sind, wenn auch missbräuchlich, so doch immer wieder als Turn- oder Spielgeräte verwendet werden, und verlangt deshalb eine halbjährliche Sicherheitskontrolle solcher Kreuze, um eine allfällige Lockerung der Verspannung oder der Verschraubung rechtzeitig feststellen zu können. JOURNAL GRAZ 22 Feiern für den guten Zweck Rund 600 Gäste nutzten beim Charity Fest der steirischen Niederlassungen von PORR Bau GmbH und TEERAG-ASDAG AG die Chance, ihre Geschicklichkeit in Golf unter Beweis zu stellen. Für eine freiwillige Spende ab 10 EUR hatten sie die Möglichkeit, „einzulochen“. Golfanfänger konnten auch einen Platzreifekurs im Golfclub Liebenau gewinnen. Auf Initiative von Peter Schaller, Niederlassungsleiter von PORR Bau GmbH Steiermark, und Walter Lackner, Niederlassungsleiter von TEERAG-ASDAG AG Steiermark, wurde der Reinerlös des mittlerweile dritten Charity Festes, immerhin eine stolze Summe von 10.000 EUR, dem Hilfsfond der Kleinen Zeitung „Steirer helfen Steirern“ zur Verfügung gestellt. In bewährter Manier sorgte die Marktmusikkapelle der Gemeinde Unterpremstätten-Zettling für den festlichen Auftakt der Veranstaltung. Als weitere Spende an die Marktmusikkapelle ergeht heuer eine Barsumme, um reparaturbedürftige Instrumente richten zu können. Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert. Viele zweifeln ernsthaft daran, ob die Politik noch in der Lage ist, die Probleme von heute zu lösen. „Zukunft neu denken“ lautet daher das Motto von SPÖLandesparteivorsitzendem und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer. „Die globalen Veränderungen zwingen uns, völlig neue Lösungen für gänzlich neue Herausforderungen in sich schnell verändernden Zeiten zu finden“, so Schickhofer. Für die steirische SPÖ sei klar: Man müsse vom System zur Alternative werden. „Wir müssen und werden jene Kraft in unserem Land sein, die mutig mit Vorschlägen voran geht – und diese auch umsetzt. Ich lade alle Steirerinnen und Steirer ein, an dieser Diskussion leidenschaftlich teilzunehmen!“, ruft Schickhofer zur Mitarbeit auf. Vorschläge können direkt an den LH-Stellvertreter gerichtet werden. Die E-MailFoto: Frankl Adresse ist: [email protected] Gin-Experte Stefan Liebmann mit dem neuen YIN GIN GINteressante Neuigkeiten Ortner Group-CEO Josef Ortner, Villach-Bgmst. Günther Albel, LH-Stv. Gaby Schaunig, InfrastrukturmiFoto: Frankl nister Jörg Leichtfried, LR Christian Buchmann, AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer Neuer Mikroelektronik-Cluster Unser Bundesland ist um einen weiteren Cluster reicher: In Sachen Forschung machen steirische und Kärntner Elektronik-Unternehmen „gemeinsame Sache“! Infrastrukturministerium, Land Kärnten und Land Steiermark haben den Startschuss für den ersten überregionalen Mikroelektronik-Cluster gegeben. Mit dem „Silicon Alps Cluster“ will man Synergien besser nützen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. „Schließlich wird die Mikroelektronik in Zukunft eine immer größere Rolle spielen“, betont Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Österreichische Unternehmen müssten bei dieser Entwicklung vorne mit dabei sein, die Standorte Steiermark und Kärnten würden entsprechend gestärkt und heimische Arbeitsplätze gesichert. Offiziell wurde das bundesländerübergreifende Projekt von LH-Stv. Gaby Schaunig, LR Christian Buchmann und Vertretern der beteiligten Industrie, Andreas Gerstenmayer, CEO bei AT&S, und Josef Ortner, CEO und Eigentümer der Ortner Group, vorgestellt. Aus dem Vier-Sterne-Hotel Liebmann auf der Laßnitzhöhe gibt es GINteressante Neuigkeiten! Geschäftsführer und Gin-Experte Stefan Liebmann stellte seine erste Eigenkreation des Dauerbrenners mit dem exotischen Namen „YIN GIN“ vor. Monatelang wurde an der perfekten Rezeptur gefeilt und getüftelt, produziert wird das Getränk mit der frischen Note von Zitrus und Waldmeister nun von der prämierten Feindestillerie Krauss in Schwanberg. Gefeiert wurde die Erstpräsentation im Rahmen des Business MEET & GREET BY LIEBMANN, zu dem die Familie heuer bereits zum vierten Mal lud. Unter dem Motto „Innovative Incentives, Rahmenprogramme und Afterbusiness-Ideen“ genossen Entscheidungsträger von mehr als 80 renommierten Firmen in der Steiermark ein gemütlich-köstliches Get-Together im BusiFoto: Ulf Thausing nesshotel nur 15 Minuten von Graz entfernt. Z u personellen Veränderungen kommt es im Büro von LH-Stv. Michael Schickhofer. Der 28-jährige Jurist Christoph Miksch, der derzeit Pressesprecher und Kompetenzfeldleiter für Kommunikation und Mitgliedermanagement bei der SPÖ Steiermark ist, wird ab 1.09.2016 die Funktion des Pressesprechers übernehmen. Eva Riegler wechselt beruflich nach Wien und wird ab 1.08.2016 im Kabinett von Bundesminister Jörg Leichtfried tätig sein und stärkt damit die Achse Steiermark – Wien. Michael Seidl übernimmt ab sofort die Agenden der Regionalentwicklung, Bürgerbeteiligung und Statistik. Sag: „JAA!“ In den Räumlichkeiten der UNI for LIFE Seminarveranstaltungs GmbH wurden die ersten Zertifikate an die Absolventen und Absolventinnen des Universitätskurses „Junior Akademisches Ausbildungsprogramm“ überreicht. Die 29 Lehrlinge der Holding Graz - Kommunale Dienstleistungen GmbH sind die ersten, die diese, österreichweite einzigartige, Weiterbildungsmöglichkeit erfolgreich abgeschlossen haben – weitere werden in diesem Jahr folgen. Stephan Witzel, Geschäftsführer UNI for LIFE, Daniela Gmeinbauer, Obfrau Wirtschaftsbund Graz, Peter Stepantschitz, Leiter Personal Holding Graz Foto: Fischer Christoph Miksch JOURNAL GRAZ 23 TRITSCH-TRATSCH IV-SOMMEREMPFANG Mit SPAR in die steirischen Museen Andreas Schnitzler (Universalmuseum Joanneum) und SPAR-GF Mag. Christoph Holzer präsentieren die „GRATIS ins Museum“ Kooperation SPAR geht in diesem Sommer andere Wege: Statt regionalen Köstlichkeiten bietet SPAR Kultur, Bildung, Wissen und Geschichte. So können sich alle SPAR Kundinnen und Kunden an der Kassa bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR ihre gratis Museumgutscheine abholen (solange der Vorrat reicht). In Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum lädt SPAR zum Besuch in vier steirischen TopMuseen. Die Steiermark ist reich an Kultur, Natur und Geschichte – und die vielfältige Museenlandschaft bietet faszinierende Einblicke in diese Welt. Auf dem Programm stehen das Schloss Eggenberg in Graz, das Naturkundemuseum im Joanneumsviertel in Graz, das Jagdmuseum im Schloss Stainz und das Schloss Trautenfels. „Als österreichisches Unternehmen sind wir stark mit unserer Region verbunden“, sagt Mag. Christoph Holzer, Geschäftsführer SPAR Steiermark und Südburgenland. „Mit der Museums-Aktion wollen wir Steirerinnen und Steirern aller Altersgruppen dazu ermuntern, tiefer in die Welt unseres Landes vorzudringen und allerhand Neues zu erfahren.“ Bis zum 14. August 2016 kann man mit den Museumgutscheinen kosFoto: SPAR tenlos in die vier ausgewählten Museen eintauchen. Saubermacher-CEO KR Hans Roth, IV-Geschäftsführer Mag. Dr. Thomas Krautzer und Raiffeisen-GD MMag. Martin Schaller Georg Knill ist IV-Präsident Der Weizer Georg Knill folgt Jochen Pildner-Steinburg als Präsident der Industriellenvereinigung-Steiermark nach. Knill wurde gemeinsam mit den beiden Vizepräsidenten Franz Kainersdorfer und Franz Mayr-Melnhof-Saurau einstimmig vom IV-Steiermark Vorstand für die Periode 2016-2020 gewählt. G JOURNAL GRAZ 24 Fotos: IV/Kanizaj Die Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Graz-Gösting wird teilsaniert und erweitert. Der dafür durchgeführte EU-weite, nicht offene Realisierungswettbewerb ist abgeschlossen. „Aus zehn Wettbewerbsbeiträgen wählte die Jury das Vorentwurfskonzept von pfeil architekten ZT GmbH aus Purkersdorf zum Sieger“, so BIG Geschäftsführer Wolfgang Gleissner. Das bestehende Werkstättengebäude der als BULME (Bundeslehranstalt für Maschinenbau und Elektrotechnik) bekannten Bildungseinrichtung wird abgebrochen und durch einen rund 7.200 m² großen Neubau ersetzt. Im Erdgeschoß befinden sich die multifunktionelle Aula, die Umkleide sowie die Maschinenbauwerkstätten und -labors. Im Obergeschoß sind die Werkstättenleitung, ein Lehrerkonferenz- und ein Mehrzweckraum sowie die Werkstätten und Labors für die Elektrotechniker und die Technische Informatik untergebracht. Auf dieser Ebene gibt es zudem einen großen, zentralen Pausenraum. Freiflächen ermöglichen es, zusätzlich frische Luft zu schnappen. Aktuell unterrichten an der HTL BULME Graz-Gösting rund 250 Lehrkräfte rund 2.600 Schüler, inklusive Abendschule. Die BIG investiert im Auftrag des Bildungsministeriums rund 20,5 Millionen Euro in das Bauvorhaben. Verlaufen die weitere Planung und Einreichung sowie die Ausschreibungen und Genehmigungen plangemäß, startet das Bauvorhaben im Sommer 2018. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre. Foto: pfeil architekten ZT GmbH BULME Graz-Gösting neu eorg Knill leitet gemeinsam mit seinem Bruder Christian in zwölfter Generation die Knill Gruppe und ist Aufsichtsratsvorsitzender der Rosendahl Nextrom GmbH. In seiner Antrittsrede nannte Präsident Georg Knill drei Schwerpunkte, um die Steiermark zukunftsfähig zu halten: Innovation, Investition und Bildung. Knill: „Die Steiermark ist ein enorm lebenswertes Bundesland. Damit sie das bleibt, muss sie auch investitionswert sein.“ Innovation sieht er als Grundhaltung, die weit über die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Industrie Geltung habe müsse, etwa als Prinzip in der Verwaltung oder auch der Sozialpartnerschaft. Ziel der Bildung muss es sein, jungen Menschen jene Qualifikation zu geben, die sie in einer durch Digitalisierung geprägten Gesellschaft und Wirtschaft der Zukunft brauchen werden. Als Anerkennung und Dankeschön für sein bisher überaus reichhaltiges Lebenswerk - in beruflicher wie auch in gesellschaftlicher Hinsicht - verlieh Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Rahmen des Sommerempfangs der Industriellenvereinigung dem langjährigen Präsidenten Jochen Pildner-Steinburg das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern. Angelika und Otto Kresch (Remus) mit WKOStmk Präs. Josef Herk und Gattin Valentina LH-Stv. Michael Schickhofer mit IV-Präsident Georg Knill und Ex-IV-Präs. Jochen Pildner-Steinburg Messe Congress-CEO Armin Egger, UNI-Rektorin Christa Neuper und Hypo-Vorstand Bernhard Türk Notar Bernhard Frizberg, Porr-GF Josef Pein, Notar Peter Wenger und Georg Knill Johann Seitinger, Ursula Lackner, LH Hermann Schützenhöfer, Jochen Pildner Steinburg, Franz Voves, Michael Schickhofer, Christopher Drexler, Doris Kampus und Christian Buchmann WIRTSCHAFT & POLITIK WIRTSCHAFT & POLITIK Land bündelt Kräfte zur Stärkung der Regionen Die steirische Landesregierung stellt ein massives Investitionsprogramm auf die Beine, mit dem die sieben Regionen gestärkt und attraktiviert, bestehende Arbeitsplätze abgesichert und neue geschaffen werden können. M it mehr als 100 Millionen Euro – mit einbezogen Unterstützungen aus EU-Mitteln – zieht das Land Steiermark ins Feld, um bis zum Jahr 2020 in den sieben steirischen Regionen ein Gegengewicht zum massiven Anschwellen der großen Städte – allen voran die Landeshauptstadt Graz – zu platzieren. Das Geld soll in das Umland der größeren Städte fließen, in Innovationen für den ländlichen Raum, in grenzüberschreitende Förderungen (Slowe- nien und Ungarn) sowie in eine verstärkte Bürgerbeteiligung. Hauptziele dieser Offensive in Sachen Regionalentwicklung sind eine zukunftsweisende Standortentwicklung und damit verbunden die Schaffung von Arbeitsplätzen in den nichturbanen Bereichen. Auf Basis der einstimmig beschlossenen regionalen Entwicklungsleitbilder sowie des ebenso einstimmig beschlossenen Landesentwicklungs- leitbildes werden Impulsprojekte etwa in den Bereichen Standortentwicklung, Bürgerbeteiligung, Verkehr und Umwelt, Bildung und Soziales umgesetzt. Fördervoraussetzung für alle eingereichten Projekte ist deren Verankerung im regionalen Entwicklungsleitbild bzw. ein entsprechender Beschluss der regionalen Gremien. Die Steiermark ist in sieben Regionen eingeteilt, für jede gibt es ein Leitbild zur regionalen Entwicklung. Foto: LPD Zur Umsetzung von Entwicklungsaufgaben stehen in allen Regionen der Steiermark Standortentwicklung Steiermark an der Achse Semmering - Koralm A2 / S6 ¾ NÖ, Wien, CZ, SK Regionalmanagements zur Verfügung. Diese koordinieren die regionalen Initiativen, sichern somit eine effiziente Projektentwicklung sowie Synergieeffekte und treiben wichtige Themen voran. Zur Abwicklung der vielfältigen Aufgaben werden die Strukturförderungsmittel pro Regionen um 50.000 Euro erhöht. Zusätzlich werden aus dem Regionalressort 12,5 Mio. Euro als Verstärkungsmittel zur Verfügung gestellt. Durch die Breitbandinitiative sollen weiter Anreize für Unternehmen geschaffen werden, die sich in den Regionen ansiedeln. Dass es sich dabei nicht um bloße Absichtserklärungen handelt, die in einer Abstraktheit verharren, belegt eine Liste von Projekten, die bereits jetzt auf Schiene sind. Darunter finden sich beispielsweise: 12 Millionen Euro für das „Zentrum im Berg“ – womit der Raum Eisenerz gemeint ist. Hier entsteht in den stillgelegten Stollen des Eisenerzabbaugebietes ein weltweit einzigartiges Zentrum für Tunnelforschung und –sicherheit. Regionale Entwicklungsprogramme 2016 JOURNAL GRAZ 26 10 Millionen Euro für die S-Bahn in der Obersteiermark: Bereits im Dezember starten die neue S8 zwischen Bruck und Unzmarkt sowie die neue S9 zwischen Bruck und Mürzzuschlag. Zugleich wird der Halbstun- dentakt auf der Nord-Süd-Achse (S1 und S5) komplettiert. 5,7 Millionen Euro für den Ausbau der Fachhochschule Joanneum: Davon wird aber keineswegs nur die Stadt Graz profitieren, sondern durch Stadt-Umland-Kooperationen über die lokalen Grenzen hinaus wirken. Die Stadtregionen werden dabei als Motoren für die wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung gesehen, die interkommunales Flächenmanagement und räumliche Entwicklungsplanung antreiben sollen. Damit in enger Verbindung stehen Verkehrskonzepte und Verwaltungskooperationen, die weitere Impulse setzen können. Gemeinsam mit der Stadt Graz werden insgesamt 11,5 Millionen Euro in bauliche Erweiterung investiert. 1 Million Euro für „Abbruch zum Aufbruch“ in der Region Voitsberg/Köflach: Auf dem Gelände des inzwischen abgerissenen Kraftwerks entsteht ein neues Entwicklungsgebiet. 30 Millionen Quadratmeter für Gewerbe und Industrie: Die Regionalplanung des Landes hat das Land sozusagen neu vermessen und geplant. Das Resultat: Es stehen jetzt 30 Millionen Quadratmeter für neue Gewer- be- und Industrieflächen zur Verfügung. Damit soll ein richtiger Schub für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ausgelöst werden. Bedarf hat beispielsweise mit dem Cargo Center in Werndorf die Logistikdrehscheibe der Steiermark angemeldet. Sobald Koralmbahn und Semmeringtunnel fertiggestellt sind, liegt das Cargo Center an der baltischadriatischen Achse mit einem zusätzlichen Einzugsgebiet von 30 Millionen Menschen. Spätestens dann, also etwa 2024/2025, beginnt ein neues Zeitalter. Der weitere Ausbau ist aber bereits jetzt im Gange, eine Verdoppelung der Fläche des Cargo Centers wird nun möglich. Mit der neuen Regionalplanung einher soll auch eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren gehen. Hier setzt das Land darauf, den Gemeinden mehr Freiheiten zu geben. Zudem soll die Vermarktung und Entwicklung der neuen Flächen professionell und mit dem entsprechenden Tempo umgesetzt werden. „Bezahlte Anzeige“ JOURNAL GRAZ 27 ANZEIGE OA Dr. Daryousch Parvizi, Patientin Ingeborg P. und Univ.-Prof. Dr. Lars- Peter Kamolz Foto: M. Kanizaj/LKH-Univ. Klinikum Graz Mit Eigenfett zu neuer Beweglichkeit Bisher waren Patienten mit einer Rhizarthrose, der häufigsten Gelenkserkrankung der Hand, auf regelmäßige Behandlungen angewiesen. Mit Hilfe einer völlig neuen Methode – der Injektion von Eigenfett – möchte die Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie die Erkrankung komplett heilen. Z uerst hatte Ingeborg P. nur leichte Schmerzen. Da hat es zum Beispiel gezwickt, wenn sie bei einer Getränkeflasche den Schraubverschluss geöffnet oder geschlossen hat. Dann wurden die Schmerzen rund um den Daumen stärker, sobald der Finger nur ein wenig gedreht oder belastet wurde. Schließlich haben sich Daumen und Hand instabil angefühlt. „Ich hatte plötzlich Schwierigkeiten, ganz normale Dinge zu tun, so Sachen wie den Schlüssel im Türschloss umzudrehen.“ Da ahnte Ingeborg P., dass etwas nicht stimmt. Und tatsächlich: Genau diese Symptome (Schmerz, Kraftverlust, Einschränkung der Beweglichkeit) schildern den klassischen Krankheitsverlauf einer Rhizarthrose, also einer Arthrose des Daumensattelgelenks. Dabei kommt es zum Gelenksverschleiß an der Stelle, wo der Daumenknochen mit dem Mittelhandknochen verbunden ist. Die Rhizarthrose ist die häufigste Gelenkserkrankung der Hand, allein am LKH-Univ. Klinikum Graz werden jährlich an die einhundert Patienten behandelt. Eine neue minimal-invasive Therapie der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie macht diese Behandlungen jetzt nicht nur schonender, auch die Regenerationszeit wird für die Betroffenen deutlich kürzer. Und: Der Eingriff, bei dem eine Injektion ins Gelenk verabreicht wird, kommt ganz ohne körperfremde Substanzen aus. Stattdessen verwenden die Ärzte Eigenfett der Patienten. Bisher gab es zwei Möglichkeiten, eine Rhizarthrose zu behandeln. War die Erkrankung bereits weit fortgeschritten – und daran ändert JOURNAL GRAZ 28 sich nichts – erfolgt die Behandlung operativ. Konservativ wurde bisher Hyaluronsäure injiziert. Diese hat sich im Gelenk verteilt und quasi als Schmiermittel gewirkt. Allerdings wurden die Symptome dabei nur temporär gelindert. Eigenfettinjektionen, die im Grunde dieselbe Funktion erfüllen sollen, können hingegen viel mehr, wie Abteilungsleiter Univ.-Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz und sein Team herausgefunden haben. „Unser Fettgewebe hat einen hohen Anteil an Stammzellen und daher die Möglichkeit, sich in verschiedenste Gewebe wie eben Knorpel umzuwandeln“, sagt Kamolz. „Das heißt, die Fettstammzellen wirken nicht nur entzündungshemmend und knorpelschützend, sondern sie haben auch das Potenzial, Knorpeldefekte zu heilen.“ Und das ist der große Unterschied. Als erster Patientin überhaupt wurde Ingeborg P. das eigene Fettgewebe in das abgenutzte Gelenk gespritzt. Fett und Blut für die Injektion kommen von dort, wo sich eventuell sowieso überschüssiges Fettgewebe befindet. „Es ist schon etwas komisch, wenn man weiß, da wird jetzt Fett entnommen, um es an der Hand einzusetzen“, so die 62-Jährige. „Ich war auch zuerst etwas skeptisch, gleichzeitig habe ich aber die Chance gesehen, meine linke Hand endlich wieder normal zu bewegen.“ In den meisten Fällen sind die Patienten zudem noch im berufsfähigen Alter und darauf angewiesen, die Hand zu benutzen und zu belasten. Kamolz: „Ein Problem bei der bisherigen Behandlung war auch, dass die Patienten durchschnittlich 16 Wochen ausgefallen sind – so lange dauerten Ruhigstellung des Gelenks und Physiotherapie. Wenn wir sie im fortgeschrittenen Stadium operiert haben, mussten wir das Gelenk sogar oft versteifen.“ Das Ziel der Behandlung mit Eigenfett ist, dass die Betroffenen ihre Hand schon nach wenigen Tagen bis Wochen wieder verwenden können – und dass der Verlauf der Rhizarthrose künftig nicht nur gestoppt wird, sondern dass die Patienten nach der Behandlung gesund nach Hause gehen. ZAHLEN, FAKTEN, DATEN Die Rhizarthrose beschreibt den Verschleiß des Daumensattelgelenks. Bis zu 25 Prozent aller Frauen in der Postmenopause leiden an der Gelenkserkrankung (hormonbedingt), insgesamt sind etwa 15 Prozent aller Personen über 30 Jahre betroffen. Der Gelenksknorpel wird dabei stetig abgenutzt, bis er die Knochenenden nicht mehr schützen kann und Schmerzen entstehen. Zusätzlich kommt es zu einer Entzündung des Gewebes. Daher werden als Behandlung zuerst schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente verschrieben, danach folgen Injektionen mit Hyaluronsäure beziehungsweise eine Operation (Teilentfernung des Gelenks und Einsatz von Prothesen oder Versteifung). An der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie am LKH-Univ. Klinikum Graz gibt es jetzt die Möglichkeit, Eigenfett ins Gelenk zu injizieren, um den Gleit- und Heileffekt eines Fetttransplantats zu nutzen. Das soll die Schmerzen lindern, die Kraft und das Bewegungsausmaß verbessern, Knorpelschäden korrigieren und so die Arthrose des Gelenks in Zukunft heilen, derzeit eine eventuelle Operation aber auf alle Fälle hinauszögern. JOURNAL GRAZ 29 t h c i l z t Bli LOKALES LOKALES kurz & bündig R adverkehrsstrategie 2025. „Mit lückenloser Planung und einer Verdoppelung der Mittel wollen wir den Radverkehr in der Steiermark weiter stärken. Statt bisher 2,4 Millionen Euro werden im Jahr 2017 dafür fast fünf Millionen Euro zur Verfügung stehen.“ So präsentierte der steirische Verkehrs-, Umwelt-, Klimaschutz- und Sportlandesrat Anton Lang die Radverkehrsstrategie Steiermark 2025. Internationale Beispiele zeigen, dass der Radverkehr in dicht besiedelten Räumen in der Verkehrsmittelwahl mit bis zu 30 - 40 Prozent Anteil eine immer bedeutendere Rolle einnimmt. 50 Prozent unserer Wege für den täglichen Bedarf sind kürzer als fünf Kilometer - das entspricht einer Fahrzeit mit dem Rad von ca. 20 min. Nahezu dreiviertel aller Wege sind kürzer als 10 Kilometer. Foto: Strasser auch unter www.journal-graz.at Das nächste Journal Graz erscheint am 31. August 2016 Dachstein-Gipfelstürmer, Judith Fiala, Jörg Leichtfried, Alois Stadlober und Rene Kronsteiner Getroffen in Mörbisch, Barbara Wussow mit Waltraud Pertzl ... Besuchen Sie uns im Internet! Dank umfangreicher Fotogalerien sind Sie immer im „Bild“ E nergie Steiermark senkt Energiepreis. Mit 1. Oktober senkt die Energie Steiermark den Energiepreis für ihre Kunden bei Gas erneut um 7 Prozent. Bereits im Vorjahr hatte das Unternehmen den Gaspreis um 10 Prozent reduziert. „Wir wollen Einsparungen, Martin Graf und Christian Purrer die wir im Unternehmen erzielt haben, und natürlich auch die günstigeren Einkaufsmöglichkeiten an den Börsen direkt an unsere Kunden weitergeben“, so Vorstandssprecher Christian Purrer und Vorstandsdirektor Martin Graf. Die jetzige Senkung des Gaspreises bedeutet für einen durchschnittlichen Haushalt (Verbrauch 15.000 kWh) eine Ersparnis von über 35 Euro pro Jahr. Gegenüber dem Stand im März des Vorjahres beträgt die Ersparnis jährlich über 80 Euro. Helma Weicher, Wolfram Sacherer, Vorstandsvorsitzender der Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Ennstal, JaWAufsichtsratsvorsitzende Anna Rieder und Stadtrat Michael Ehmann mit Bewohnern des Vollzeitbetreuten Wohnens Foto: Chris Zenz www.journal-graz.at Operettenliebhaber in Mörbisch, Brigitta und Thomas Kohlert ... ... Barbara Griser und Otmar Schober ... K ultur des Miteinanders. Der Jugend am Werk Wohnverbund Graz lud zu einem Kennenlernfest der gemütlichen Art. Zahlreiche Ehrengäste und AnrainerInnen sowie die BewohnerInnen des Vollzeitbetreuten Wohnens Klosterwiesgasse begegneten sich auf der Piazza des Jugend am Werk incafés im Sinne einer Kultur des Miteinanders auf Augenhöhe. Stv. Zweigstellenleiterin Helma Weicher: „Inklusion funktioniert dann, wenn man sich kennenlernt und Unsicherheiten im Umgang miteinander abbaut.“ Im Sinne der Deinstitutionalisierung, die Jugend am Werk in all seinen Einrichtungen vorantreibt, werden die derzeit zehn BewohnerInnen in Einzelwohnungen für ein bis drei Personen vollzeitbetreut. Diese Wohnform ermöglicht bestmögliche Begleitung der KundInnen bei gleichzeitiger gezielter Förderung der Selbständigkeit. Mehr Infos Infos auf www.jaw.or.at JOURNAL GRAZ 30 Schnell zum nächsten Termin unterwegs, Gert Heigl Badespaß, Aloisia Rinner mit Enkerl Paul ... Andrea und Harald Korschelt I M P R E S S U M Herausgeber und Verlagsinhaber: Waltraud Pertzl. Redaktion: Fritz Pertzl, Mag. Ulli Glettler, Daniela Kahr-Pertzl, Robert Pertzl. Grafik und Layout: Fritz Pertzl. Fotos: Pertzl. Gestaltung: Werbeagentur Pertzl. Anzeigenleitung: Waltraud Pertzl. Erscheinungsweise: monatlich. Druck: Leykam Druck-Neudörfl. Vertrieb: Gratis an jeden Haushalt durch Hurtig; Telefon 0316/28 10 30. Redaktionsadresse: 8054 Graz-Seiersberg, Elariweg 6, Telefon 0316/57 44 44, Telefax: 0316/57 44 44-4,E-Mail: [email protected]. Internet: www.journal-graz.at. Urheberrechte: Die im Journal Graz veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede - auch auszugsweise - Verbreitung und Veröffentlichung ist grundsätzlich nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Zur besseren Lesbarkeit wurde auf geschlechtsspezifische Formulierungen verzichtet. Es wird daher darauf hingewiesen, dass die verwendeten maskulinen Formen für beide Geschlechter gelten. Das Journal Graz ist geschlechtsneutral. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. P.b.b. Verlagsort 8054 Graz/Seiersberg Plus.Zeitung 13Z039714 P. Aufgabepostamt 8054. ... Harald Serafin und Franz Vranitzky JOURNAL GRAZ 31
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