LOKALES Freitag, 12. August 2016 15 Wie eine wandelnde Ortschronik Christa Knauss kennt sich als Zeitzeugin in der Waldhäuser Geschichte bestens aus Die einen kennen sie als Tante Christa aus dem Kindergarten, andere wurden von ihr in der Grundschule unterrichtet. Und manchen fällt ihr Name unter Texten in Ortschroniken auf. Christa Knauss ist in Waldhausen ein Begriff. In diesem Jahr feierte sie ihren 90. Geburtstag. Und erinnert sich an Jahrzehnte wechselhafter Ortsgeschichte. Lorch und Alfdorf Salzkuchenfest und Dorfabend CORNELIA VILLANI Alfdorf-Rattenharz. Die Holzbacköfen werden in Rattenharz am Sonntag, 14. August, angeheizt. Die weithin bekannten Salzkuchen werden zum gleichnamigen Fest ofenfrisch produziert. Die Salzkuchen gibt es nur an diesem Sonntag ab 11 Uhr solange der Vorrat reicht. Daneben wird der Grill in Betrieb sein und am Nachmittag gibt’s Kuchen. Wie in den Vorjahren gibt es am Tag zuvor, am Samstag, 13. August, ab 18 Uhr einen Dorfabend. Bedarfsbörse für Zwillinge Urbach. Zur 28. Zwillingsbedarfsbörse lädt der Zwillingstreff Urbach am Sonntag, 25. September, von 14 bis 16 Uhr in die Auerbachhalle in Urbach ein. Wer gut erhaltene Ware verkaufen möchte, kann per E-Mail an: [email protected] einen Tisch reservieren. Einen wesentlichen Teil des Erlöses spendet der Zwillingstreff Urbach an den Verein „Clowns mit Herz Rems-Murr“. Weitere Informationen im Internet unter www.urbach.de, Links: Freizeit - Vereine, Suchbegriff „Zwillingtreff“. Lorch-Waldhausen. Manchmal hilft nur, mutig nachzuhaken. Wenn Christa Knauss und Manfred Schramm über Waldhausen sprechen und das „Bürgermeisterhaus“, den Lebensmittelmarkt Konsum oder den „Ehmenhieber“ nennen, werden der jüngeren Generation Wissenslücken klar. Kein Wunder, denn die 90-Jährige und der Ortshistoriker schwelgen in Erinnerungen an vergangene Zeiten. Manfred Schramm, weil er alles über die Geschichte Waldhausens sammelt, was er bekommen kann. Und Christa Knauss, weil sie hier seit neun Jahrzehnten lebt. Im Februar 1926 wird Christa Knauss als eines von sechs Kindern der Waldhäuser Familie Dannenhauer geboren. Bis auf zwei Jahre in Obersontheim, wo sie nach ihrer Ausbildung als Erzieherin arbeitete, lebt sie in Waldhausen. An einem sonnigen Nachmittag hat Manfred Schramm die Seniorin in die Ausstellung eingeladen, die er zusammen mit dem Fotografen Hans Bertleff an zwei Wochenenden in der örtlichen Galerie Härer gezeigt hatte. Auf 53 Fotos sind Ansichten des Ortes zu sehen, von früher und heute. „Das meiste müsste ich kennen“, urteilt Christa Knauss lächelnd. Denn obwohl die 90-Jährige sich nicht mehr gut an Daten und Zahlen erinnern kann, hat ihr Ge- Die 90-jährige Waldhäuserin Christa Knauss erinnert sich bestens an vergangene Zeiten und gibt ihre Erinnerungen gern weiter. (Foto: cop) dächtnis für Menschen, Orte und Erlebnisse nicht gelitten. Dass ihre Familie immer im Lebensmittelladen Konsum eingekauft hat, erzählt sie. „Mein Vater war ja für die SPD.“ Denn der Laden, der zuerst in der Bahnhofstraße 5 und später auf dem Gelände der heutigen Kreissparkasse untergebracht war, basierte auf dem Genossenschaftsprinzip. Ebenfalls im Zentrum Waldhausens ist das Bürgermeisterhaus – das Gebäude, das seit dem Umzug der Kreissparkasse leer steht. „Hier haben der Schultes und der Pfarrer gewohnt.“ Und hatten einen guten Blick auf alles, was vor sich ging. Rund herum standen etwa die Bauernund Wohnhäuser der Familien Zinßer und Hieber, beides „kleine Dynastien“ im Ort. Christa Knauss erinnert sich an den „Ehmenhieber“, der Honig geimkert hat – „Ehmen“ ist schwäbisch für Bienen). An den Kohlenhieber, der Heizmaterial brachte. Und an den Bauern Hieber, der einfach nur als „Dabauer“ bekannt war. Knauss’ Interesse an Geschichte ging bald über Waldhausen hinaus. Spätestens, seit die Erzieherin, die in Kindergärten in Weitmars, Lorch und Waldhausen gearbeitet hat, sich in den 1960er-Jahren zur Grundschullehrerin weiterbilden ließ. Weil damals Lehrer dringend gesucht wurden, war dies möglich. „So manches Kind war zuerst bei mir im Kindergarten und anschließend in der Schule“, sagt sie. Bis zu ihrer Pensionierung 1989 unterrichtete sie in Waldhausen, ein Jahr lang auch in Lorch. Danach brachte sie sich mit mehreren Veröffentlichung in die Ortschronik ein. 1990 schrieb sie Erinnerungen von Eugen Schunter auf, der von seiner Kindheit in der Vorstadtstraße erzählte. Für das Heimatbuch der Stadt Lorch hat sie einen ausführlichen Artikel über Lorcher Häuser und Persönlichkeiten verfasst. Über Mörike schrieb sie im Buch über Lorch als Luftkurort der örtlichen Geschichtswerkstatt. Und beim Nachfolgewerk über Lorch im Nationalsozialismus lautete ihr Beitrag „Hitlerjugend – eine betrogene Generation“. Der Zweite Weltkrieg war für die Jugendliche eine eindrückliche Zeit. Das beweisen ihre aufgeschriebenen Erinnerungen an den Einmarsch der Amerikaner im April 1945. „Ich habe die Erlebnisse notiert, um sie mal meinen Enkeln genau schildern zu können.“ Darin erzählt Knauss, wie „sich die Angst wie Blei auf unser Dorf und auf die Menschen in Waldhausen“ gelegt hatte. „Wir hörten von der Ferne das Grollen der Artillerie und das Rasseln der Panzer, das nicht aufhören wollte.“ Die Angst vor der Zukunft sei groß gewesen. In den kommenden Wochen hätten sie und ihr Freundeskreis in Gesprächen mit amerikanischen Soldaten allerdings erfahren, „dass die ‘Feinde’ auch Menschen sind, so wie du und ich, und die gottfroh sind, wenn sie wieder heil nach Hause kommen“. Einer Frau wie Christa Knauss, die in ihrem Leben so viel Heimatverbundenheit bewiesen hat, muss diese Erkenntnis schnell eingeleuchtet haben. TURNVEREIN BARGAU 38. BARGAUER HOCKETSE AM 13. UND 14. AUGUST Bargauer Fladen, Musik und beste Stimmung Der Turnverein Bargau lädt am Wochenende zum Feiern rund um die TV-Halle ein. T raditionell wird am zweiten Augustwochenende in Bargau, rund um die vereinseigene TV-Halle, die „Bargauer Hocketse“ gefeiert. Mit den selbst gezimmerten Verpflegungsständen in der Wiesenstraße, dem Barwagen an der TV-Halle, dem Original Bargauer Fladenwagen und dem Lammplatz als zentralen Ort für gute Livemusik und beste Unterhaltung verwandeln sich die Gässchen und Ecken alljährlich zu einem der ursprünglichsten und beliebtesten Straßenfeste im Gmünder Raum. In diesem Jahr können sich die Gäste zudem auf eine Auswahl köstlich kühler Weiß- und Roséweine oder leckere Rotweintropfen, eigens für die Hocketse vom Weinhaus Rieg in Bargau zusammengestellt, freuen. Der berühmte Fladenwagen Die 38. Auflage der Bargauer Hocketse wird am Samstag, 13. August, pünktlich um 16 Uhr eröffnet. In der Folge können sich die Gäste an den verschiedenen Verkaufsständen in der Wiesenstraße und am Lammplatz nach Lust und Laune verköstigen. Der Blickfang in der Wiesenstraße ist sicher der berühmte Fladenwagen, im Übrigen seit über 50 Jahren im Betrieb, in dem die bekannten „Original Bargauer Fladen“ gebacken werden. Die beiden Öfen werden schon Stunden zuvor von den Fladenfrauen des Turnvereins angeheizt, damit gewährleistet ist, dass die süßen oder herzhaft belegten, Bargauer Spezialitäten pünktlich zum Hocketsebeginn vor Ort verköstigt oder auch „über die Straße“ verkauft werden. Die Bargauer Hocketse steht insbesondere auch für Live-Musik aus Bargau und der näheren Re- gion. In diesem Jahr treten an beiden Abenden wieder bekannte Musikkapellen aus der Region auf. Am Samstagabend können sich die Gäste ab circa 19 Uhr auf die „Hajec bloas“ freuen. Die sieben Vollblutmusiker haben sich der böhmisch-mährischen Blasmusik verschrieben und sich in den vergangenen elf Jahren eine große und vor allem treue Fangemeinde „erspielt“. Für die Gäste, die lieber die Abendstunden an der Bar verbringen möchten, lädt in der Wiesenstraße der SummertimeBarwagen zum gemütlichen Verweilen ein. In diesem Jahr können sich die Gäste auf eine Auswahl köstlich kühler Weiß- und Roséweine oder leckere Rotweintropfen, eigens für die Hocketse vom Weinhaus Rieg in Bargau zusammengestellt, freuen. Kulinarisch auf der Hocketse ist für jeden Geschmack etwas geboten: Zum 38. Mal wird rund um die TV-Halle in Bargau die Hocketse gefeiert. vor allem die „Original Bargauer Fladen“ aus dem urigen Backhäuschen. Fladenliebhaber aus nah und fern kommen bei der „schwäbischen Pizza“ voll auf ihre Kosten. In diesem Jahr gibt 73529 GD-Bargau · Hintere Gasse 1 + 3 · Tel. 07173/8755 es dazu wieder deftige Flammkuchen, die eigens in einen zusätzlichen Ofen gebacken werden. Wem der Sinn eher nach „Klassiker“ ist, gibt es heiße Rote, Thüringer-Wurst wie frische Hähnchen. Darüber hinaus gibt es in diesem Jahr auch leckeres Zwiebelfleisch mit Zaziki oder Hamburger, Cheeseburger. Für die kleinen und großen Gäste gibt es natürlich wieder Eis und Süßigkeiten im Angebot. Mittagstisch am Sonntag Am Sonntag, 14. August besteht morgens ab 10 Uhr die Möglichkeit, vor oder zum Abschluss einer Wanderung oder Radtour, sich mit dem reichhaltigen Angebot an Speisen und Getränken verwöhnen zu lassen. Zum sonntäglichen Mittagessen finden die Gäste ab circa 11 Uhr im Vereinslokal „Hocke“, im Untergeschoss der TV-Halle, die Gelegenheit, sich beim Mittagstisch nach Herzenslust verwöhnen zu lassen. Am Sonntagnachmittag ist dann wieder Livemusik am Lammplatz gefragt. Ab ca. 16.30 Uhr werden die „Goldegg-Buam“ wieder für beste Stimmung bei den Gästen der Hocketse sorgen. Die Mannen um Walter Abele und Rainer Münsinger haben sich mit ihren Auftritten und ureigenen Hüttenmusik, nicht nur in unserer Region, einen erstklassigen Ruf erspielt. Die Gäste dürfen sich somit auch am Sonntagnachmittag und bis in die Abendstunden hinein auf unterhaltsame Hüttenmusik freuen. Dadurch wird bestimmt auch in diesem Jahr die 38. Bargauer Hocketse wieder zu einem Treffpunkt der ganzen Bargauer Bevölkerung und vieler Gäste aus den Nachbargemeinden. Falls Petrus wider Erwarten nicht ganz mitspielen sollte, tut dies der Stimmung keinen Abbruch. Zahlreiche überdachte Plätze vor und in der TV-Halle sowie ein Zelt bieten ausreichend Schutz bei jeder Witterung. Foto: privat pm 38. Das Festprogramm Samstag, 13. August 2016: – 16.00 Uhr: Eröffnung der 38. „Bargauer Hocketse“ ab 19.00 Uhr: Hajec Bloas Sonntag, 14. August 2016: – 11.00 Uhr: reichhaltiger Mittagstisch im Vereinslokal „Hocke“ ab 16.30 Uhr: „Goldegg-Buam“ An beiden Tagen ist für das leibliche Wohl mit allerhand kulinarischen Köstlichkeiten und einem großen Getränkesortiment bestens gesorgt. Der Turnverein Bargau lädt die ganze Bevölkerung des Stadtgebietes recht herzlich ein. Autohaus Bläse Am Gallengraben 2 73529 Schwäbisch Gmünd-Bargau Telefon (0 71 73) 9 26 20-0 [email protected] E-Mail: www.blaese.mazda-autohaus.de
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