Aufgabenstellung Im Rahmen des Moduls MANAGEMENT befinden wir uns in der fiktiven Situation eines Studierenden, welcher nach seinem Studium in einem großen Traditionskonzern arbeitet. Die Geschäftsführung dieses Konzerns hat entschieden, dass ein Wandel für das des Unternehmens unabdinglich ist. Für ein bestmögliches Ergebnis sollen alle Mitarbeiter mittels eines internen Wettbewerbs miteinbezogen werden. Da wir die Rolle des fiktiven Mitarbeiterteams übernehmen, sind wir nun aufgefordert, einen Unternehmensbereich auszusuchen und vertiefend auf seine Entwicklungstendenzen bezüglich eines gewählten KIK-Faktors zu analysieren. Als Ergebnis sollen Lösungsansätze skizziert werden, mit welchen Strategien und Kompetenzen das Management einen Wandel produktiv vollziehen kann. Fachbereich Maschinenbau-Automatisierungstechnik Design- und Projektmanagement SS 2016 Management Prof. Dr. Ulrich Kern Projektmanagement KIK-Faktor Kommunikation Lernerfolg Der hauptsächliche Lernerfolg ergab sich aus der Neuartigkeit der Herangehensweise. Trotz der routinierten Zusammenarbeit, die sich aus den vorherigen Semestern ergeben hat, hat die Vernetzung der Themengebiete und die Zieldefinition viel Zeit gekostet. Doch gerade durch die vielzähligen Umorientierungen konnte das Projekt aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Verbessert wurde somit unsere Anpassbarkeit und Geduld bei Änderungen und die Fähigkeit durch Neuanfänge neue Gelegenheiten wahrzunehmen. Der Lernerfolg findet sich also weniger in den erarbeiteten Erkenntnissen wieder, umso mehr aber in der Vorgehensweise und den Methoden der Zusammenarbeit in neuartigen Projekten. Hiermit versichern wir, dass wir die Hausarbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die anderen Schriften wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder Prüfungsleistung war. Lisa-Marie Korte 10038273 Franziska Zielenbach 10038178 Lena Schwartengräber 10038475 Julia Frenk 10039817 Problemstellung Projektmanagement ist zu einem wesentlichen Bestandteil der Organisation von Unternehmen geworden. Zudem unterliegt das Projektmanagement einem ständigen Wandel, durch den es immer komplexer, leistungsfähiger und unverzichtbarer wird. Da es demnach viele Ansatzpunkte für Verbesserungen gibt, hielten wir das Projektmanagement für eine geeignete Grundlage für unser Projekt. Damit Projektmanagement erfolgreich sein kann muss es kommuniziert werden, daher wurde Kommunikation als KIK-Faktor gewählt. Anhand eines fiktiven Beispiels sollen die Bereich Projektmanagement und Kommunikation vernetzt und Strategien entwickelt werden, mit denen das (fiktive) Projekt umgesetzt werden kann. Dafür werden die Bereiche Projektmanagement und Kommunikation zunächst einzeln betrachtet bevor im nächsten Schritt beide Bereiche miteinander verknüpft werden. Die konkrete Vorgehensweis formuliert sich wie folgt: Für den Bau eines Einkaufszentrums am Soester Stadtrand soll eine neue Kommunikationsstrategie erarbeitet werden. Durch einen Kommunikationsplan soll das Projektmanagement entlastet werden, indem die Kommunikation zu den externen und internen Stakeholdern vorab festgelegt wird. Status Quo Projektmanagement Definition: Projektmanagement ist ein systematischer Prozess zur Führung komplexer Vorhaben. Es umfasst die Organisation, Planung, Steuerung und Überwachung aller Aufgaben und Ressourcen, die notwendig sind, um die Projektziele zu erreichen. Modernes Projektmanagement steht unter dem Stichpunkt agiles Projektmanagement. Anstatt zu Beginn viel Zeit in die Planung eines Projektes zu investieren, wird zunehmend mehr Wert auf das adaptive Planen gelegt. Flexibilität durch schnelle Abstimmungen und Änderungen der Planung wird in Projekten zunehmend vorausgesetzt. Die Vorgehensweise „Scrum“ verzichtet deshalb darauf, klassische Methoden, Werkzeuge und Strategien zu benutzen, sofern sie nicht zu dem gewünschten Erfolg führen. Scrum vertraut auf die Selbstorganisation des Teams und dessen Fähigkeit, Änderung in der Projektplanung durch Flexibilität, Dynamik und tägliche Meetings auszugleichen. Statt im üblichen Projetmanagement in der Definitionsphase ein klares Ziel zu formulieren, reicht bei Scrum eine grobe Vorstellung vom Produkt oder der Lösung aus. Mit der Zeit wird das Ziel konkreter. Aus den Funktionen und Merkmalen, die das Produkt haben soll ergeben sich die Anforderungen an die Produktdesigner sowie die benötigten Ressourcen. Erst danach werden die Rahmenbedingun- gen vereinbart, Prioritäten gesetzt und Aufgaben verteilt. Durch regelmäßige und tägliche Meetings können auf spontane Hindernisse und Änderungen reagiert werden. Begleitet wird das Projekt durch ein Kanban-Board zur Verdeutlichung des Projektfortschritts, welches an dieser Stelle allerdings nicht genauer erläutert werden soll. Status Quo Kommunikation Kommunikation hat im Projektmanagement einen hohen Stellenwert. Sie wird in vielen Formen genutzt. Dabei erfüllt sie vor allem die Funktion einer Verbindung und der Vereinheitlichung des Verständnisses. Kommunikation kann formeller und informeller Natur sein. Zu der formellen Kommunikation zählen Dokumente wie Protokolle, Budgetunterlagen oder Pflichtenhefte. Informell sind überwiegend Gespräche. Diese finden zwischen Sender und Empfänger statt. Projektkommunikation Der Stellenwert, den die Projektkommunikation einnimmt, wird häufig unterschätzt. Dementsprechend unprofessionell wird sie geplant und auch die Durchführung ist bei Weitem nicht systematisch genug. Eine Unterstützung durch Kommunikationsprofis erfolgt, wenn überhaupt, ad- hoc durch Verantwortliche oder Führungskräfte. Die Einbindung von exoder internen Kommunikationsprofis wird lediglich bei einer kritischen Projektgröße in Betracht gezogen. Fehlende Kompetenz und Erfahrung im Bereich Kommunikation runden sford rau He der Projektkom mun erungen ikat ion den Ist-Zustand der Projektkommunikation ab. Dabei sollte Projektkommunikation als vollwertiges Instrument eingegliedert werden. Zu der Kommunikation zählen interne (zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden), externe (zwischen Unternehmen und Kunden) sowie die interaktive (zwischen Mitarbeitenden und Kunden) Kommunikation. Die Kommunikation in Projekten erfüllt viele Aufgaben. Dazu zählen vorwiegend Informieren und Problemlösung von Konflikten. Herausforderungen entstehen dabei überwiegend in der Darstellungsform und im Kommunikationsmanagement. Als erfolgskritisch erweist sich besonders eine klare Formulierung des Projektauftrags. Grundlegend müssen alle Stakeholder zeitnah, angemessen, proaktiv und ehrlich über den Projektfortschritt und besondere Ereignisse informiert werden. Dazu ist es sinnvoll, einen Kommunikationsplan zu erstellen. Dazu werden Verantwortung, Zielgruppe, Inhalte, Termine und die Form festgelegt. Durch gut funktionierende Kommunikation können weitreichende Veränderungen im Unternehmen bewirkt werden. Häufig ist eine Motivationssteigerung der Mitarbeitenden zu verzeichnen. Außerdem identifizieren sich diese zunehmend mit dem Unternehmen, sinkende Kosten durch Vermeidung von Doppelarbeiten und eine Effizienzsteigerung sind weitere zu verzeichnende Faktoren. Das wirkt sich in einem einheitlichen Erscheinungsbild, verstärkter Kommunikationswirkung, steigenden Absatzzahlen und Gewinnen und einem zunehmenden Marktanteil aus. Für die Kommunikation steht eine Vielzahl an Instrumenten zur Verfügung. Um die Regelkommunikation, Kommunikation bei Veränderungen, Krisen und unter Führungskräften sowie die Unternehmenskommunikation zu strukturieren, soll eine Projektklassifizierung Die Kommunikation in Projekten kann sehr vielfältig sein. Zumeist ist sie abhängig von den Merkmalen und dem Charakter des Projekts. Wir haben also zunächst ein Schema zur Projektklassifizierung aufgestellt. Dieses Schema lehnt sich an jenes an, welches Prof. Florian Dörrenberg in seinem Skript „Projektmanagement 1“ vorstellt, allerdings ist es durch einige Faktoren von uns ergänzt. Mittels dieses Schemas wird zuerst die Projektgröße ermittelt, danach dessen Ausgang/Ergebnis, Auftragnehmer, Auftraggeber und zuletzt auch der Innovationsgrad und die Laufzeit des Projekts. Schlussendlich kann die Auswertung der Projektklassifizierung Einblicke in den Risikograd des Projektes geben und wird zu einem „Wegweiser“ für die zu planende Projektkommunikation. Zur Verdeutlichung der Problemstellung und Veranschaulichung eines möglichen Lösungswegs soll ein Beispiel verwendet werden. Folgendes Szenario stellt sich dar: Am Soester Stadtrand soll ein neues Einkaufszentrum gebaut werden. Dieses Einkaufszentrum wird unter dem Leitsatz der Nachhaltigkeit erbaut werden. Im Konkreten heißt dies, dass Solarpanels auf dem Dach installiert werden, einheimische Materialien für kurze Transportwege genutzt werden, eine ÖPNV-Anbindung u Fahrradstellplätze und ein Recyclingsystem angelegt werden, sowie ein „grünes Forum“ als Mittelpunkt des Zentrums erschaffen wird. Mit Hilfe dieses Mottos soll der erste Grundstein für eine positive ex- Projekt Personenjahre Volumen <0,5 Kleine Projekte Mittelgroße Projekte 0,5-50 >50 Großprojekte Private Unternehmen Auftraggeber Ergebnis Nationale/ Internationale Institutionen Millionen <0,5 0,5-5 >5 Öffentliche Unternehmen Sachzielorientiert Prozessorientiert Fremdauftrag Eigennutzung Auftragnehmer Laufzeit terne Kommunikation gelegt werden. Wird das Projekt nun mit vergleichbaren schon vollendeten Projektenverglichen und mittels des Projektklassifizierungsschemas eingeordnet, ergeben sich als Rahmen für den Bau des Einkaufszentrum folgende Eckdaten: • • • • • • • • o o o Mitarbeiter <6 6-50 >50 Innovationsgrad Zwar soll das Riskio des Projekts möglichst gering und abschätzbar gehalten werden, allerdings sind Innvoationen ein Kernfaktor für wirtschaftlichen Erfolg, weshalb wir einige dadurch entsehenden Risiken in Kauf nehmen müssen und versuchen müssen einen ausgewogenen Mittelweg zu finden. Großprojekt Durch die lange Laufzeit des Projektes erEigenauftrag (privates Unternehmen) geben sich besonders Risiken im Bereich sachzielorientiert der externen Kommunikation. Externe Investtionssumme: 65.000.000€ Stakeholder (allen voran die Anwoh15.000m^2 Fläche ner) können leicht durch anhaltenden Verpachtung der Verkaufsflächen Baulärm oder etwaige Verzögerungen des Innovationsgrad: mittel bis hoch Projekts einen Konflikt herbeiführen. Für Laufzeit: einen solchen Fall, sollte ein KrisenkomPlanung: ca:2,5 Jahre munikationsplan vorbereitet sein. Bauzeit: ca. 18 Monate Gesamt: ca 4-5 Jahre Umsetzung Für den Kommunikationsplan wird zuerst, bezugnehmend auf das jeweilige Projekt, eine Auswahl der Kommunikationsinstrumente vorgenommen. Die interne Kommunikation unter den Stakeholdern soll durch 5 festgelegte Instrumente erleichtert und die damit einhergehenden Möglichkeiten komprimiert werden. Bei dem Projekt der Erlebnis Einkauf GmbH wählen wir die Standardinstrumente E-Mail, Telefonat, Face-to-Face-Meeting, Intranet und Mitarbeiterversammlung aus. Als interne Stakeholder stehen ein Geschäftsführer, ein Projektleiter und eine unterschiedliche Anzahl an Mitarbeitern fest. Die letzteren unterscheiden wir in die Kommunikation zu einem Mitarbeiter, zu zwei bis fünf Mitarbeitern oder zu über 5 Mitarbeitern. Nun werden die Kommunikationspartner miteinander verknüpft und dem jeweiligen Gespräch aus dem Instrumentenpool Instrumente zur Verfügung gestellt. Die daraus entstehende Tabelle gilt als Basis und Richtlinie, nicht als Regel. Eine ähnliche Vorgehensweise gilt für die externe Kommunikation. Die Gespräche der externen Stakeholder werden jedoch nicht vernetzt sondern werden lediglich von Seiten der Erlebnis Einkauf GmbH aus betrachtet. Stattdessen wird, wenn nötig, unterschieden in Allgemeinkommunikation und Krisenkommunikation. Die Instrumentenauswahl, die bei den externen Stakeholdern zwischen fünf und zehn Instrumenten beinhaltet, besteht in unserem Beispiel aus den Standardinstrumenten E-Mail, Telefonat, Rundschreiben, Brief und Face-to-Face-Meeting. Aber auch besondere Instrumente, passend zum Projekt der Erlebnis Einkauf GmbH, wie Pressemitteilungen und ein Forum stehen für die externe Kommunikation zur Verfügung. Auch an dieser Stelle wird eine zugehörige Tabelle, und somit der Kommunikationsplan erstellt, der als Leitfaden dienen soll. Mitarbeiter Projektleiter Geschäftsführer intern Investoren Presse Stadt Soest Großgrundbesitzer extern Anwohner Bauunternehmen Geschäftskunden Einzelhändler Bürger Architekt Fazit Rekapitulierend können wir sagen, dass das Erstellen eines Kommunikationsplan effektiv zur Reduktion der Komplexität der Projektkommunikation beiträgt. Er stellt einen vorteilhaften Lösungsansatz dar, der als Richtlinie eine Struktur bietet und zur Übersicht verhilft. Zusätzlich können Kosten eingespart und die Effizienz gesteigert werden. Quellen http://www.business-wissen.de/artikel/agiles-projektmanagement-so-funktioniert-scrum/, http://www.pm-handbuch.com/begriffe/, Prof. Dörrenberg, Skript “Projektmanagement 1”, http://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/75-Millionen-Euro-fuer-neues-Einkaufzentrum-in-Falkensee, http://www.sg-development.de/projektentwicklung/falkensee-center-projektentwicklung-gmbh/, http://www.cio.de/a/ projekte-scheitern-an-kommunikation,2907479,2, abgerufen am 28.04.2016, Cetacea Communications; Atreus GmbH; GPM: Studie “Kommunikation in Projekten”, Februar 2013, https://www.gpm-ipma.de/know_how/studienergebnisse/projektkommunikation.html, abgerufen am 28.04.2016, http://www.onleihe.de/static/content/vahlen/20150216/978-3-8006-4892-4/v978-3-8006-4892-4.pdf, abgerufen am 28.04.2016 , http://www.projektmanagement-manufaktur.de/wp-content/uploads/2015/01/kommunikationsmatrix-kommunikationsplanung.jpg, http:// www.smart-pm.de/wp-content/uploads/2014/02/Beispiel-Kommunikationsplan.png
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