Zika-Impfstoffe erfolgreich an Affen getestet

Zika-Impfstoffe erfolgreich an Affen
getestet
Zika-Virus Drei Zika-Impfstoffe erfolgreich an Affen
getestet
Miami – Die Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen das Zika-Virus haben durch erfolgreiche
Affenexperimente Auftrieb bekommen. Wie das US-Wissenschaftsmagazin «Science» in
seiner neuen Ausgabe berichtet, wurden drei verschiedene Seren erfolgreich an Rhesusaffen
erprobt.
Das Zika-Virus wird hauptsächlich durch Mücken übertragen. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/FELIPE DANA
Die Rhesusaffen seien nach den Impfungen komplett gegen das Virus geschützt gewesen,
sagte der Studienleiter Dan Barouch von der Medizinischen Fakultät der Harvard-Universität.
Die Experimente beförderten «unseren Optimismus, einen sicheren und effektiven Impfschutz
für Menschen entwickeln zu können».
Das Zika-Virus ist derzeit vor allem in Lateinamerika, der Karibik und dem US-Bundesstaat
Florida verbreitet. Es wird von Mücken und in seltenen Fällen auch durch Geschlechtsverkehr
übertragen.
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In der Regel ist die Krankheit zwar ungefährlich. Bei Schwangeren kann sie jedoch dazu
führen, dass ihre Babys mit Mikrozephalie geboren werden. In diesem Fall haben die Kinder
einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsproblemen führen kann.
Einer der jetzt getesteten Impfstoffe wurde dem Bericht zufolge am Walter-Reed-Institut der
US-Armee entwickelt, die beiden anderen an der Harvard-Universität. Bei den Affen seien
keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Der Impfstoff soll nun noch in diesem Jahr an
Menschen getestet werden.
Auch Sarah Gilbert, Impfforscherin an der britischen Oxford-Universität, bewertete die
Affenexperimente als «wichtigen Schritt in der Entwicklung einer Zika-Impfung». Gilbert,
die selber nicht an der Entwicklung der drei Seren beteiligt war, riet jedoch zu Vorsicht bei
der Anwendung bei Menschen.
Es sei bekannt, dass beim mit Zika eng verwandten Dengue-Fieber die Immunisierung gegen
eine Variante des Virus dazu führen könne, dass die Infektion mit einer anderen Variante
weitaus gravierendere Folgen als gewöhnlich habe, warnte Gilbert.
Insofern müsse darauf geachtet werden, dass eine Zika-Impfung nicht dazu führe, dass die
Menschen anfälliger für schwere Dengue-Infektionen würden, die tödlich enden könnten.
Zwei weitere Impfstoffe befinden sich bereits in der Testphase mit menschlichen Probanden:
Seit vergangenem Monat wird ein gemeinsam von dem US-Unternehmen Inovio
Pharmaceuticals und der südkoreanischen Firma GeneOne Life Sciences entwickelter
Impfstoff in Kanada und Philadelphia getestet.
Seit Dienstag erhalten 80 Freiwillige in den USA einen vom Institut für Allergien und
Infektionskrankheiten (NIAID) entwickeltes Vakzin. Erste Ergebnisse werden nicht vor
Januar erwartet. (SDA)
Publiziert am 05.08.2016 | Aktualisiert am 05.08.2016
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