Nummer 11, 5. August 2016 extra blick 29 Ohne Schneid geht gar nix Florian Reithuber ist Österreichs bester Sensenmäher. Bei den Bundesmeisterschaften in Vöcklabruck hängte sich der Holz- und Sägetechniker aus Steinbach am Ziehberg die Goldmedaille um und löste damit das Ticket für die Europameisterschaft, die nächstes Jahr in der Schweiz stattfinden wird. Am elterlichen Hof in der Schüttwamp in Steinbach am Ziehberg schwang Florian Reithuber schon als kleiner Bub gekonnt die Sense. Seinen ersten Wettkampf bestritt er aber erst 2014. Vor zwei Jahren gewann er mit der kleinen Sense mit einer Blattlänge bis 90 Zentimeter gleich auf Anhieb die Bezirksmeisterschaft, wurde Vizelandesmeister und löste mit Rang sechs bei der Bundesmeisterschaft das Ticket für die Europameisterschaft 2015 im spanischen Baskenland, wo der „Sensenmann“ auf dem hervorragenden zehnten Platz landete. Weltmeister mit der Mannschaft „Die Europameisterschaft ist das höchste, was es im Sensenmähen gibt. Eine Weltmeisterschaft gibt’s nur für Teams“, weiß der 26-Jährige, der mit seinen Almtaler Kollegen vor wenigen Wochen Mannschafts-Weltmeister wurde. Doch damit nicht genug. Im Einzel räumte Florian in der Königsklasse mit seinem 1,35 Meter langen Sensenblatt heuer alles ab, was es zu gewinnen gab: Bezirksmeister, Landesmeister, und jetzt auch noch Bundesmeister – knapp, aber doch: Um zwei Zehntelsekunden mähte Florian in 2:54 Minuten das einhundert Quadratmeter große Fleckerl schneller ab, als der Zweitplatzierte. Seine persönliche Bestzeit liegt bei 2:10 Minuten. – „Das kommt ganz auf die Beschaffenheit des Futters an, in Vöckla- bruck waren die Bedingungen eher schwierig“, weiß der frischgebackene Staatsmeister, der für die Landjugend Steinbach am Ziehberg an den Start geht. Kraft, Kondition und Technik sind gefragt Neben Kraft und Kondition braucht man als erfolgreicher Sensenmäher auch eine gute Technik, Nerven wie Stahl und eine perfekte Schneid. Für die sorgt „Servicemann“ Christian Rapperstorfer, der auch dreimal pro Woche zum Training bittet. Die Familie von Florian Reithuber scheint ein ganz besonderes Talent fürs Sensenmähen mitzubringen. Seine jüngeren Brüder Thomas und Martin belegten heuer bei der Landesmeisterschaft in ihren Klassen die Plätze zwei und drei, Schwester Franziska wurde Fünfte. Bei der Europameisterschaft im nächsten Jahr wird Florian auf die 61 besten Sensenmäher der Welt treffen, die aus Österreich, Deutschland, Südtirol, dem Baskenland, Slowenien und der Bevor gemäht wird, wird gewetzt. Schweiz kommen. „Mein Ziel ist ein Platz unter den besten zehn – ein Stockerlplatz wäre ein absoluter Traum!“ Ebenfalls 2017 bei der Europameisterschaft in der Schweiz da- bei sein wird Alexandra Schnörch, die 22-jährige Sensenmäherin aus Pettenbach qualifizierte sich mit Platz drei bei den Bundesmeisterschaften. Thomas Sternecker Mit 75 bis 80 Schwüngen mäht Florian Reithuber das 10 x 10 Meter große Fleckerl in etwas mehr als zwei Minuten bis auf den letzten Grashalm ab (unten).
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