öffentliche bekanntmachungen

WOCHENSPIEGELBEKANNTMACHUNGEN
Seite 4
Freitag, 22. Juli 2016
ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNGEN
DER GROSSEN KREISSTADT AUE
Herausgeber: Große Kreisstadt Aue · Goethestraße 5 · 08280 Aue
Bekanntgabe der gefassten Beschlüsse der öffentlichen
Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses
vom 22.06. 2016
Beschluss Nr. 201/2016
Der Stadtentwicklungsausschuss der Großen Kreisstadt Aue
beschließt, den Zuschlag für die Leistung „Los 4 – Dachdecker/Dachklempner Bauwerk 1 und 2 „ für die Baumaßnahme:
„ ehem. Wellner-Areal (ABS) – Bauwerke 1 und 2 , Sanierung
bauliche Hülle“ auf das Angebot des Bieters DDM Konrad Karwinski von Karwin, Lößnitz mit einer Angebotssumme von
168.489,69 Euro Brutto (inkl. Preisnachlass) zu erteilen.
Abstimmungsergebnis: dafür: 10 dagegen: 0 Enthaltung: 0
Beschluss Nr. 202 /2016
Der Stadtentwicklungsausschuss der Großen Kreisstadt Aue
beschließt, den Zuschlag für die Leistung „Los 7 – Fassade Bauwerk 1“ für die Baumaßnahme: „ehem. Wellner-Areal (ABS) –
Bauwerke 1 und 2, Sanierung bauliche Hülle“ auf das Angebot
des Bieters Dipl.-Ing. Berger GmbH, Limbach-Oberfrohna mit
einer Angebotssumme von 198.762,68 Euro Brutto zu erteilen.
Abstimmungsergebnis: dafür: 10 dagegen: 0 Enthaltung: 0
Beschluss Nr. 203 /2016
Der Stadtentwicklungsausschuss der Großen Kreisstadt Aue
beschließt, der Bauvoranfrage „Neubau eines Einfamilienhauses“ (Dürre Henne) auf dem Grundstück Flurstücknummer
516/9 der Gemarkung Alberoda zuzustimmen. Voraussetzung
für die Zustimmung ist der Nachweis einer gesicherten Erschließung.
Abstimmungsergebnis: dafür: 10 dagegen: 1 Enthaltung: 0
gez. Kohl
Oberbürgermeister
Das Ordnungsamt der Großen Kreisstadt Aue/ Untere Straßenverkehrsbehörde
informiert über zu erwartende Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen
Aue
Marktsteig
Bis vorrausichtlich 22.07.2016
werden im Bereich Marktsteig
Deckensanierungsarbeiten,
unter Vollsperrung der Straße,
durchgeführt.
Marie-Müller-Straße
Seit dem 19.07.2016 laufen
die Sanierungsarbeiten an
dem ehemaligen Wellner Besteck und Silberwaren Werk.
Die Arbeiten erfolgen in drei
Bauabschnitten und werden vorrausichtlich bis zum
31.12.2016 dauern.
In diesem Zusammenhang
sind verschiedene Verkehrseinschränkungen erforderlich.
1. Bauabschnitt, vom 19.07.2016
bis 24.07.2016 in dieser Zeit
erfolgt die Verkehrsführung
im Richtungsverkehr „Einbahnstraßenregelung“ in
Richtung Auerhammerstraße.
2. Bauabschnitt, vom 25.07.2016
bis vorrausichtlich 28.08.2016
ist eine Vollsperrung der Marie-Müller-Straße, von Wettinerstraße bis Industriestraße
erforderlich. Die Zufahrt zum
Parkplatz Landratsamt wird
gewährleistet.
3. Bauabschnitt, vom 29.08.2016
bis vorrausichtlich 31.12.2016.
In diesem Bauabschnitt erfolgt die Verkehrsführung
analog des 1. Bauabschnittes
im Richtungsverkehr zur Auerhammerstraße.
Um die Baumaßnahme nicht zu
gefährden bzw. zu verzögern ist
die Einhaltung der aufgestellten
Haltverbotschilder zwingend
einzuhalten erforderlich.
Am Plan
Die Arbeiten im Bereich der
Straße Am Plan werden voraussichtlich bis zu 12.08.2016 andauern.
Schneeberg
Bis voraussichtlich 30.07.2016
erfolgt im Bereich Frauengasse
16 die Aufstellung eines Baugerüstes für Dacharbeiten. Auf
Grund der vorhandenen Straßenbreite müssen die Arbeiten
unter Vollsperrung durchgeführt
werden.
Nachruf Mit tiefer Betroffenheit haben wir erfahren, dass der Superintendent für den Kirchenbezirk der evangelischen Kirche Aue, von 1975 bis 1991
Ulrich Gilbert
Informationen zu Öffentlichen Ausschreibungen
von Bauleistungen gem. § 3 Abs. 1 VOB/A bzw. Leistungen
gem. § 3 Abs. 1 VOL/A
Die Große Kreisstadt Aue schreibt derzeit folgende Leistungen
öffentlich aus:
Maßnahme:ehem. Pestalozzi-Schule in Aue
Umbau zur Grundschule
Leistungen: L03 – Baumeisterarbeiten
L11 – Heizung-Lüftung-Sanitär
Den vollständigen Wortlaut der Bekanntmachung gemäß § 12
Abs. 2 VOB/A bzw. VOL/A erhalten Sie unter „Aktuelles“ auf
www.aue.de.
Die Vergabeunterlagen sind über die Stadtverwaltung Aue,
Bauamt - Bauverwaltung, Goethestraße 5, 08280 Aue, Tel.
03771/281174, [email protected] erhältlich.
IMPRESSUM
Verantwortlich für die Öffentlichen Bekanntmachungen ist
Heinrich Kohl, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue.
Aue im Internet unter www.aue.de
und auf Facebook unter www.facebook.com/StadtAue
Mitteilung der Stadt Aue an die Stadt Guingamp und an den
Städtebund nach dem Anschlag in Nizza am 14.07.2016
WIR TRAUERN MIT!
Mit Entsetzen haben wir vom
Anschlag in Nizza am Abend
des 14.Juli erfahren.
84 Personen aus Frankreich
und Ausland, darunter viele
Kinder wurden von einem
grausamen Mörder überfahren, mehr als 100 wurden zu
Teil sehr schwer verletzt. Unter den Opfern befinden sich
auch eine deutsche Lehrerin
und zwei ihrer Schülerinnen.
Nach den glücklichen Momenten der Fussball Europameisterschaft, die trotz einigen
Zwischenfälle insgesamt gut
verlief, sind wir jetzt tieftraurig. Nicht mal ein Jahr nach
den Terroranschläge in Paris
teilen wir schon wieder die
Trauer und den Zorn der Franzosen, die ausgerechnet ihren
Nationalfeiertag als Tag eines
unfassbaren Grauens erleben
müssten.
Gerade am vergangenen Wochenende vom 15. bis 17.Juli
feierten wir in ausgelassener
Stimmung unser großes Sommerfest, das Auer Stadtfest,
mit einem internationalen
Programm und vielen ausländischen Gästen. Unser Städtepartnerschaftskomitee hatte
einen Informationsstand mit
Spezialitäten unserer drei
Partnerstädte Solingen, Kadan
und Guingamp.
Gleich bei der Eröffnung am
Freitagabend erwähnten wir
die Tragödie in Nizza und unsere Anteilnahme an das Leid
der Opfer und ihrer Familien,
an die Trauer der französischen Nation. Gleichzeitig
betonten wir, dass unsere
Feste ein wichtiger Bestandteil
unserer Kultur sind und dass
keine barbarische Verbrecher
uns hindern werden, sie gebührend zu feiern und diese
Freude mit friedlichen Gästen
und Freunden aus aller Welt
zu teilen.
Die französische Flagge wurde
am Auer Rathaus auf Halbmast gehisst. Eine Schweigeminute zum Gedenken an die
Opfer und ihre Familien wurde
am Sonntag während des ökumenischen feierlichen Gottesdienst gehalten.
Wir möchten unser Beileid
den Familien und Freunden
der Opfer verkünden, ebenfalls all unseren französischen
Freunden, darunter den Freunden in unserer bretonischen
Partnerstadt Guingamp und
deren Städtebund.
.
Heinrich Kohl,
Oberbürgermeister der Grossen Kreisstadt Aue
Françoise Oulmann,
Vorsitzende des Städtepartnerschaftskomitees Aue / Sachsen e. V.
geb. am 11.04.1926
am 04.07.2016 verstorben ist. Ulrich Gilbert hatte das Amt des Superintendenten zu einer Zeit inne, die unter dem Namen friedliche
Revolution in die Geschichtsbücher eingehen wird. Mit großem Verantwortungsgefühl und Besonnenheit
gab er unter dem Dach der Kirche denjenigen Schutz, die sich mutig für Veränderungen einsetzten.
Am 06. November 1989 versammelten sich 20.000 Menschen in Aue. Dem Protestmarsch ging ein Fürbittgottesdienst in der Friedenskirche voraus, geleitet von Superintendent Ulrich Gilbert. Im Mittelpunkt
stand die Forderung : „ keine Gewalt“.
In weiteren Fürbittgottesdiensten, die er im Rahmen der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft organisierte, wurde dazu ermahnt, keine Rache und Vergeltung gegenüber denjenigen zu üben, die ihre Macht
missbraucht hatten.
Nach dem Vorbild der Leipziger entwickelte sich auch in Aue der Brauch, die Demonstrationen mit Liedern
und Worten der Besinnung zu beginnen.
Damit leistete Ulrich Gilbert einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die Revolution auch in Aue friedlich blieb.
Nach dem Fall der Mauer brachte er sich in den demokratischen Umgestaltungsprozess aktiv ein. Bereits
am 16.11.1989 vereinbarte er gemeinsam mit Pfarrern aus dem Altkreis Aue und dem damaligen Kreisschulrat wichtige Prämissen für die Bildung und Erziehung der Schuljugend. Darin wurden die Lehrer zu
weltanschaulicher Toleranz verpflichtet. An der weiteren Entwicklung der Stadt Aue nahm er regen Anteil
und schloss sie in seine Fürbitten ein. Den erstmals frei gewählten Stadtverordneten gab er das Wort des
Propheten Jeremias als Leitmotiv auf den Weg, das da heißt:
„ Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn, denn wenn es ihr wohl geht, so geht es auch euch wohl“.
Für seine Verdienste erhielt Superintendent in Ruhe Ulrich Gilbert im Januar 2016 die Brückenehrennadel
der Großen Kreisstadt Aue. Schon zu diesem Zeitpunkt lies sein Gesundheitszustand seine persönliche
Anwesenheit nicht zu.
Wir trauern um einen Menschen, dessen Leistung unser aller Anerkennung, Dank und Respekt verdient
haben. Sein Wirken wird immer in ehrendem Gedenken und unvergessen bleiben.
Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.
Der Stadtrat und der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue
+++++++ SILBERBERG-KONKRET ++++++
➐
Im Herbst 2017 werden die Einwohner von Aue, Bad Schlema, Lößnitz und Schneeberg in einem Bürgerentscheid über die Schaffung der gemeinsamen Stadt Silberberg
entscheiden. Schon jetzt gewinnt die Debatte über Silberberg immer mehr an Fahrt.
Viele Menschen treibt das Thema um, Emotionen werden geweckt, wichtige Fakten und relevante Informationen bleiben jedoch zumeist außen vor. Die Kolumne
SILBERBERG-KONKRET soll dem Bedürfnis nach Informationen & Aufklärung
Rechnung tragen. Doch nicht nur das, neben der Beantwortung zentraler Fragen zur
Stadt Silberberg, erhalten die Leser die Chance sich per Email an silberberg2019@
gmx.de mit Fragen und Hinweisen in die Diskussion einzumischen.
In der heutigen siebten Kolumne widmet sich SILBERBERG-KONKRET dem Thema:
Viele Wege führen nach Silberberg!
Abseits der teils sehr emotional
geführten öffentlichen Diskussion
über Silberberg verrät ein Blick auf
das inhaltliche Feld, dass die vier
Städte mehr eint als trennt. Einen
bemerkenswerten Akzent setzte
dabei kurz vor der politischen
Sommerpause, Bürgermeister Alexander Troll, aus Lößnitz. In einem
Impulsreferat anlässlich der letzten
Beiratssitzung präsentierte er den
„Lößnitzer Weg“ zur gemeinsamen
Stadt Silberberg. Dieser mag sich in
einigen Teilaspekten z.B. von Aue
und Bad Schlema unterscheiden,
doch die Übereinstimmungen
überwiegen. So verwies Bürgermeister Troll auf drei Eckpunkte
aus der gemeinsamen Erklärung
der vier Bürgermeister von 2006,
die damals im Kern das Bekenntnis
zur Schaffung der Stadt Silberberg
enthielt:
1. Eine Grundversorgung mit
gemeindlichen Verwaltungsdienstleistungen wird in allen
Stadtteilen gewährleistet.
2. Die Nachverwendung der Verwaltungsgebäude in den einzelnen Stadtteilen ist durch
Zuweisung spezieller Aufgaben
sicherzustellen, insb. soll hierbei auf Tradition, Funktionalität
und Ausgewogenheit geachtet
werden.
3. Eine Ortschaftsverfassung soll
die bisherige Identität der Orte
erhalten und die Traditionspflege fördern.
Während sich Punkt 1&3 nahezu identisch im aktuellen Fusionsvertrag wiederfinden, setzt
Alexander Troll mit Punkt 2 ein
inhaltliches Ausrufezeichen. Er
möchte, so seine Ausführungen,
den vier Städten folgende zentrale Verwaltungsfunktionen zu
ordnen. Aue als Wirtschaftszentrum, Bad Schlema als Zentrum
für Tourismus und Freizeiteinrichtung, Lößnitz als älteste Ortschaft als künftiger Sitz des Oberbürgermeister und Schneeberg
als Barockstadt des Erzgebirges
ausgestattet mit der zentralen
Bauverwaltung.
Der interessante Vorstoß des
Lößnitzer Bürgermeisters zeigt
einerseits, dass viele Wege nach
Silberberg führen und andererseits, trotz mancher Unkenrufe,
das gemeinsame inhaltliche
Fundament ist vorhanden. Dies
zeigt nicht zuletzt das Bekenntnis
von Alexander Troll zur Bildung
von Ortschaftsräten mit eigenem Budget. Eine Forderung die
jüngst auch die Ortsvorsteherin
von Lindenau, Frau Katja Martin,
öffentlich erhob.
Asylbewerber zu Besuch im Auer Rathaus
Am Montag, dem 11.07.2016
empfing Oberbürgermeister
Heinrich Kohl 13 junge Flüchtlinge im Auer Rathaus. Interessiert hörten die Besucher
im Alter zwischen 15 und 17
Jahren Kohls Ausführungen
über das Rathaus und dessen Geschichte. Aber auch
andere wichtige Themen wie
Trinkwasser und Abwasser,
unterwegs mit Bus und Bahn
und Schulbildung wurden
gemeinsam am runden Tisch
besprochen. Besonders die
von Hundehaltern zu entrichtende Hundesteuer regte
die Schüler zu Diskussionen
an. Interessant fanden sie
auch die Ausführungen vom
Auer Oberbürgermeister zum
FC Erzgebirge Aue. Im Anschluss haben die Schüler die
Möglichkeit genutzt, Fotos auf
dem berühmten Rathausbalkon zu machen. Danach waren die UMA`s (unbegleitete
minderjährige Asylbewerber)
noch bei der Auer Feuerwehr
zu Gast.
Bericht über die öffentliche Diskussion in Aue am 30.06.2016
Die pünktlich um 18.00 Uhr begonnene Veranstaltung wurde
vom Direktor der Sächsischen
Landeszentrale für politische Bildung, Herrn Frank Richter sowie
von Herrn Reinhard Bohse moderiert, und von etwa 100 Bürgern
aus Aue besucht. In seiner Begrüßung würdigte der Hausherr,
Oberbürgermeister Heinrich Kohl,
das rege Interesse und beteuerte,
dass die bisherige positive mediale
Berichterstattung über die Stadt
jüngst getrübt wurde, was jedoch
die Stadtführung dazu veranlasst,
in einer offenen Ansprache sich
den Problemen zu stellen. Deshalb begrüßte er auch die Bereitschaft von Herrn Raphael Thelen,
freier Journalist, der persönlichen
Einladung zu folgen und der Diskussion beizuwohnen.
Herr Thelen hatte in der Zeit über
die Umstände und Rahmenbedingungen seiner journalistischen
Arbeit in Sachsen berichtet. Seine
Wahrnehmung war, dass die Existenz von Fremdenfeindlichkeit
und Rassismus auch in Aue teils
ignoriert, teils aber gleichgültig
einfach zur Kenntnis genommen
werde. Er habe ein gesamtgesellschaftliches „Engagement
gegen Rechts“ vermisst. OBM
Kohl erläuterte daraufhin, dass
der Stadtrat sich für eine strate-
gische Positionierung entschieden habe, NPD-Aufmärsche etc.
zu marginalisieren, indem man
solche nicht öffentlich thematisierte. Insbesondere eine andere
Positionierung der Stadt Leipzig
mit unerwünschten Folgeeffekten
bewog den Stadtrat dazu, sich so
zu entscheiden, bestätigte auch
Stadtrat Tobias Andrä.
In leidenschaftlichen Wortmeldungen wurde betont, dass die
NPD in Aue keine nennenswerte
Rolle spiele: Sie habe weder eine
Ortsgruppe, noch sei sie in öffentlichen Gremien vertreten. Deshalb sei ein „Zerrbild der Stadt
Aue“ entstanden, das die Bürger
so nicht akzeptieren wollten. Dem
Journalisten Thelen wurde auch
vorgehalten, selektive – und zudem anonyme – Informationsquellen herangezogen zu haben,
die keineswegs repräsentativ für
die Diversität der Stadt Geltung
haben könnten. Herr Thelen gab
zu bedenken, dass die sicherlich
oft subjektiven Berichte, die nach
dem Zufallsprinzip ausgewählt
worden waren, keineswegs Vorurteile bestätigt hätten, da er nicht
mit solchen seine Recherchen begonnen hätte. Vielmehr sei er real
mit rechtsextremistischen Äußerungen konfrontiert worden und
habe Angst und Einschüchterung
seitens seiner Gesprächspartner
konstatiert, insbesondere bei einer Sozialarbeiterin.
Herr Axel Heidrich vom Landesamt für Verfassungsschutz in
Dresden machte in seiner Ausführung deutlich, dass sich Gewalttaten mit rechtsextremistischem
Hintergrund am häufigsten in
Nordrhein-Westfalen ereignen,
doch Sachsen stehe schon an
zweiter Stelle. Insgesamt gebe es
etwa 200-250 eindeutig Rechtsextreme in Sachsen, wobei sie sich
in den Großstädten Leipzig und
Dresden konzentrierten, der Kreis
Erzgebirge liege im „unteren Mittelfeld“. In absoluten Zahlen gebe
es hier vergleichsweise weniger
Aufmärsche, diese aber zögen
mehr Anhänger an. Frau Jana
Klameth von der Freien Presse in
Chemnitz fügte hinzu, die Diskussion in Aue erinnere sie zwar in
manchen Punkten an „Sebnitz“,
doch der Journalismus müsse nun
einmal auch unangenehme Fakten offenlegen und Sachsen habe
nun mal Probleme mit Ausländerfeindlichkeit.
Einigkeit wurde erzielt mit der
Feststellung, dass „zu viel übereinander, aber zu wenig miteinander“ gesprochen werde. So
sprachen etliche Teilnehmer eine
Einladung an Herrn Thelen aus,
Aue wieder zu besuchen und andere Erfahrungen zu sammeln.
Herr Thelen erwiderte, ihm ging
es nicht um Aue im engeren
Sinne, sondern um den Eindruck,
man würde den Rechtsextremismus in Sachsen bzw. „im Osten“
tolerieren. Dass insgesamt ein
„Imageverlust“ für Aue entstand,
auch darin waren sich alle Teilnehmer einig und ebenso in der
Bereitschaft, den Dialog unterund miteinander fortzuführen.
Zudem wurde für eine „klare und
entschlossene Politik“ plädiert,
die letztlich den Wind aus solchen
unerwünschten Entwicklungen
nehme. Herr Bernd Stracke vom
Institut B3 ermutigte die Honoratioren der Stadt, genau in diesem
Sinne vorzuarbeiten.
Abschließend nahm Herr Thelen
die offen ausgesprochenen Einladungen nach Aue an und erhielt
von Herrn Richter ein Gastgeschenk: Ein Sachsen-Puzzle und
ein Buch über sächsische Mythen.
In seinem Schlusswort hob OBM
Kohl die „Schnittmengen in den
Wortmeldungen“ hervor, kündigte die Fortsetzung solcher Veranstaltungen an und sprach die
Bitte aus: „Lasst uns miteinander
sprechen“.
Dr. Norbert Spannenberger,
für die Sächsische Landeszentrale
für politische Bildung