23. Juli 2016 LIBORI 2016: Paderborns fünfte Jahreszeit hat begonnen Schweigeminute vor der Eröffnung Das Libori-Fest 2016 in Paderborn ist am Samstag anders als sonst üblich gestartet: Aufgrund des Amoklaufs in einem Münchner Einkaufszentrum einen Tag zuvor bat Bürgermeister Michael Dreier bei der Eröffnung auf dem Rathausplatz zunächst um eine gemeinsame Schweigeminute, um der Opfer zu gedenken. „Wie ein Schock traf uns gestern die Nachricht der furchtbaren Tat, unfassbar ist diese Nachricht noch heute“, sagte Dreier. An einem solchen Tag die richtigen Worte für das Libori-Fest zu finden, sei nicht leicht, so der Bürgermeister weiter. „Lassen Sie uns dennoch feiern, auch in unsicheren und weltpolitisch unruhigen Zeiten gerade als Zeichen unserer Lebensfreude und als Ausdruck friedlicher Begegnungen.“ Libori – das sei eine ganz besondere Mischung aus Kirche, Kirmes und Kultur. „Und Libori ist ein Fest der Begegnungen“, sagte Dreier, der neben sich die Bürgermeisterin der Paderborner Partnerstadt Bolton, Lynda Byrne, und den Bürgermeister der Partnerstadt Le Mans, Jean-Claude Boulard, begrüßte. „Lassen Sie uns ein fröhliches, friedvolles Libori-Fest 2016 feiern“, so Dreier. Auf die traditionellen Salutschüsse wurde aus gegebenem Anlass verzichtet. Im Anschluss an die Eröffnung auf dem Rathausplatz machte sich der Bürgermeister mit den rund 400 Ehrengästen auf den Weg in die Almhütte, wo er gemeinsam mit der Vorsitzenden des Ausschusses für Märkte und Feuerwehr, Ulrike Heinemann, sowie Lynda Byrne und Jean-Claude Boulard den Fassanstich vornahm. Bis zum 31. Juli erwartet Paderborn zu Libori, das zu den größten und ältesten Volksfesten in Deutschland zählt, wieder deutlich mehr als eine Million Menschen. Für die faszinierende Atmosphäre des Libori-Festes sorgt eine bis heute erhalten gebliebene Mischung aus kirchlichen Feierlichkeiten und weltlichem Fest. Beeindruckende Zeremonien und Prozessionen lassen Geschichte lebendig werden, ein buntes Markt- und Kirmestreiben mit vielen kulturellen Höhepunkten lädt neun Tage lang zum Feiern ein. Das Libori-Fest hat einen religiösen Ursprung. Kirche und Stadt feiern damit die Ankunft der Gebeine des Hl. Liborius, des Schutzpatrons des Doms, des Bistums und der Stadt, im Jahr 836. Dieses Ereignis war Grundstein für den „Liebesbund ewiger Bruderschaft“ zwischen Paderborn und Le Mans. Daraus hervorgegangen ist die wahrscheinlich älteste funktionierende Städtepartnerschaft der Welt. Mit der Erhebung der Reliquien des Heiligen Liborius im Hohen Dom, zu welcher zahlreiche Bischöfe aus aller Welt zugegen waren, begannen am Samstag um 15 Uhr die kirchlichen Feierlichkeiten des Libori-Festes. Seit 1836 erklingt dabei der feierliche Libori-Tusch. Einen Tag später folgt das Hochfest des Heiligen Liborius mit päpstlichem Segen, woran sich eine beeindruckende Prozession mit dem kostbaren Reliquienschrein durch die Innenstadt anschließt. Die Schlussfeier des Libori-Triduums findet am Dienstag, 26. Juli, mit einer erneuten Prozession über den Domplatz und der Beisetzung der Reliquien in der Krypta mit dem Libori-Tusch statt. Im Mittelpunkt des weltlichen Libori-Festes steht die Kirmesmeile in der Innenstadt mit 154 Schaustellern auf dem Liboriberg und 166 Marktkaufleuten auf dem Markt- und Domplatz. Insgesamt lagen dafür rund 1.300 Bewerbungen vor. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf eine 1,6 Kilometer lange Kirmesfront auf dem Liboriberg freuen. Die Verkaufsreihen auf dem Pottmarkt rund um den Dom sind etwa einen Kilometer lang. Mit den zusätzlichen Veranstaltungsflächen im kirmesnahen Bereich – Westernstraße, Jühenplatz, Marienplatz, Franz-Stock-Platz, Rathausplatz, Kamp und Grube – kommt nochmals rund ein Kilometer Kirmesmeile hinzu. Bis heute zeichnet sich die Familienkirmes auf dem Liboriberg durch eine ganz besondere Mischung aus spektakulären Neuheiten und traditionellen Karussells Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) aus. Der Bierbrunnen vor dem historischen Rathaus ist mit seinem bunten Unterhaltungsprogramm eine der täglichen Attraktionen des Libori-Festes. Dort kann der durstige Gast den als Souvenir begehrten Libori-Krug erwerben, den ihm der „Jubelhennes“ anschließend füllt. Die gesamte Paderborner Innenstadt ist Bühne für ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit weit mehr als 100 Musik-, Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen. Der Franz-Stock-Platz beispielsweise verwandelt sich in diesem Jahr erstmals in den „Platz der kleinen Künste“. Nachmittags laden dort Gaukler und Artisten zum Staunen ein, abends wird Live-Musik geboten. Den traditionellen Abschluss des Festes bildet das große Sparkassen-Libori-Feuerwerk am Sonntag, 31. Juli, ab etwa 22.30 Uhr im Paderquellgebiet.
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