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BALD IST ES SOWEIT Freitag, 29. Juli 2016 von apa/red ­ 12
ORF­Wahl: Das sind die Bewerber
Am 9. August wird der neue ORF­Generaldirektor gewählt
© Bild: APA/GEORG HOCHMUTH
Ohne größere Überraschungen ist die Ausschreibungsfrist für den Posten des ORF­
Generaldirektors zu Ende gegangen. Insgesamt acht Personen haben sich um Amt
des ORF­Chefs beworben. Der amtierende ORF­Generaldirektor Alexander
Wrabetz und ORF­Finanzdirektor Richard Grasl gelten als aussichtsreichste
Kandidaten aus dem Bewerberfeld.
Die acht Kandidaten
ORF­Stiftungsratsvorsitzender Dietmar Hoscher hat am Freitag sechs der acht
Bewerber bekanntgegeben: Alexander Wrabetz, Richard Grasl, Georg Anton, David
Küblböck, Karl Maihoroff, Günter Ofner, Adrian Eugen Hollaender und Michael
Günter Auguri.
Die beiden Favoriten
Es gibt klar zwei Favoriten bei der ORF­Wahl: ORF­Generaldirektor Alexander
Wrabetz und der kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl.
Richard Grasl geht mit seiner Kandidatur aufs Ganze. Schafft es der Kaufmännische
Direktor nicht, ORF­Chef Alexander Wrabetz zu entthronen, hat der 43­Jährige keinen
Job mehr am Küniglberg. Ganz ohne Netz springt er wohl nicht als versierter
Netzwerker mit starkem Rückhalt in der (niederösterreichischen) ÖVP ­ und einer
vorzeigbaren Bilanz nach fast sieben Jahren als ORF­Finanzchef. Richard Grasl wurde
am 21. Jänner 1973 in St. Pölten geboren und ist in Krems aufgewachsen. Er studierte
Handels­ und Betriebswirtschaft in Wien, parallel war er für den ORF tätig. Ab 1998
war er Moderator von "Niederösterreich heute" sowie Chef vom Dienst, 1999
wechselte Grasl in die "Zeit im Bild 2" als stellvertretender Innenpolitik­Leiter. 2002
wurde er Chefredakteur des ORF Niederösterreich, ab 2010 Kaufmännischer Direktor
des ORF. Grasl ist verheiratet und hat zwei Kinder.
ORF­Generaldirektor Alexander Wrabetz will es wieder wissen. Zehn Jahre, nachdem
er Monika Lindner den Chefsessel am Küniglberg abgejagt hat, kandidiert der 56­
jährige Generaldirektor des ORF für eine dritte Amtszeit. Der Rückhalt der SPÖ ist ihm
sicher ­ das war nicht immer so. Wrabetz kann aber auch einen Amtsbonus ins Treffen
führen, steht der ORF doch grundsätzlich auf soliden Beinen. Ausreichen würden die
Stimmen der 13 SP­nahen Mitglieder im Stiftungsrat des ORF ohnehin nicht. Darum
ließ sich Wrabetz auch bereitwillig auf den allerorts ausgerufenen "Wettbewerb der
Konzepte" für die Zukunft des Unternehmens ein. Und auf einen Schlagabtausch mit
seinem Konkurrenten Richard Grasl, der "ein bisserl in Wahlkampf ausartete", wie er
selbst konstatierte.
Alexander Wrabetz wurde am 21. März 1960 in Wien geboren. Er absolvierte ein
Jusstudium und promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften. Wrabetz ist
Bundesvorsitzender des Verbands Sozialistischer Studierende (VSStÖ), seine SPÖ­
Mitgliedschaft ist seit Antritt als Generaldirektor 2009 ruhend gestellt. Seinen
Karrierestart legte er im Bankenbereich hin: 1987 bis 1992 Österreichische
Industrieholding AG, 1992 Geschäftsführer Intertrading, dann VAMED­Vorstand.
1998 wurde er Kaufmännischer Direktor des ORF, 2009 ORF­Generaldirektor.
Wrabetz ist geschieden und hat drei Kinder. Sein Bruder Bernd arbeitet als
außenpolitischer Berater im Kabinett von Bundeskanzler und SPÖ­Chef Christian
Kern.
© APA/Martin Hirsch
Die "Leider Nein"­Kandidaten
Georg Anton: Der Wiener Schauspieler moderiert seit April eine Satire­Show auf
YouTube. Seine Bewerbung bezeichnet er selbst als ernst und real. Motto: "Ich bin
nicht nur Moderator einer YouTube­Satire­Show, sondern auch Bürger. Und als solcher
habe ich mich für den Posten des ORF­Generaldirektors beworben. Wieso das Feld
kampflos den politisch auserwählten Kandidaten überlassen?"
Michael Günter Auguri: Der nach Eigendefinition waschechte Wiener, Cosmopolit
und Gentleman arbeitete bisher unter anderem als Immobilien­Kaufmann und Kellner.
Auguris Ziel im Falle seiner Bestellung zum ORF­Generaldirektor wäre es, "dem ORF
zum Hollywood Europas zu machen".
Adrian Eugen Hollaender: Der Sohn des früheren Staatsoperndirektors Ioan
Hollaender arbeitet als Rechtsanwalt. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Hollaender
als Kolumnen­Autor für die "Kronen Zeitung" bekannt. Der Schwerpunkt seiner
Artikel lag auf EU­kritischen Betrachtungen rund um den Lissabon­Vertrag. 1995
befand sich Hollaender auch vorübergehend auf der FPÖ­Kandidatenliste für die
Nationalratswahl. In den vergangenen Jahren vertrat er FPÖ­Politiker bei diversen
Rechtsverfahren.
David Küblböck: Er ist nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen "Deutschland sucht
den Superstar"­Kandidaten Daniel Küblböck. David Küblböck arbeitet als
Tontechniker und ist Inhaber des Wiener Tonstudios Supersense.
Karl Maihoroff: Bei Maihoroff handelt es sich um einen deutschen Musiker und
Künstler, der zuletzt an Hochschulen Themen des Kunst­und Musikmanagements
vermittelt hat.
Günter Ofner: Ofner war in den 1970er und 1980er­Jahren als Anti­Atom­ und
Umweltaktivist einer der Mitbegründer der Grünen Bewegung. Beruflich war er 25
Jahre im Telekom­Sektor tätig, unter anderem als Beamter im Verkehrsministerium
sowie bei der Telekom Austria AG. Seit 2011 ist Ofner karenziert und arbeitet
freiberuflich. "Ich habe meine Kandidatur lange vorbereitet und biete eine Menge an
guten Ideen, wie man den ORF mittel­ und langfristig erhalten und sinnvoll
umgestalten könnte", sagte Ofner.
Wie sich das Gremium zusammensetzt
18 Stimmen sind für eine Mehrheit notwendig. Die Mitglieder des Gremiums werden
von Regierung, Parteien, Bundesländern, ORF­Publikumsrat und Betriebsrat beschickt
und sind ­ abgesehen von wenigen Ausnahmen ­ in parteipolitischen
"Freundeskreisen" organisiert. SPÖ und ÖVP können derzeit auf je 13 Vertreter zählen.
FPÖ, Grüne, NEOS und Team Stronach haben je einen Stiftungsrat. Der von BZÖ/FPK
bestellte und von der SPÖ­geführten Landesregierung verlängerte Kärntner Stiftungsrat
sowie vier Unabhängige komplettieren das Gremium. Wegen der knappen
Mehrheitsverhältnisse ist der Ausgang der Abstimmung offen. Den Ausschlag dürften
die Vertreter der Opposition sowie die Unabhängigen im obersten ORF­Gremium
geben.
Bereits am 8. August findet eine von ORF III übertragene öffentliche Präsentation mit
allen Bewerbern statt.
© APA/Martin Hirsch
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